Praxis für Gross- und Kleintiere Blaieweg 1 5070 Frick http://www.trivet.ch Tel. 0843 30 20 10 Fax 062 865 50 20 Ratgeber-Beitrag „Tierarzt“ für Freitag, 14.10.05 Isidor Bürgi, Dr.med.vet.FVH, TRIVET , Praxis für Gross- und Kleintiere, Frick Zahnpflege bei Tieren – ein unnötiger Luxus? Für uns ist es selbstverständlich - wir putzen jeden Tag die Zähne und gehen regelmässig zum Zahnarzt. Damit verhindern wir Schäden an unsern Zähnen. Das gleiche gilt auch für unsere Tiere. Untersuchungen haben gezeigt, dass – abgesehen von unfallbedingten Zahnverletzungen - mehr als 80% aller Hunde und über 70% aller Katzen Anzeichen einer Zahnfleischerkrankung aufweisen. Dies meist bevor sie 5 Jahre alt sind! Damit ist die Paradontose neben dem Übergewicht eine der häufigeren Gesundheitsbelastungen. Nach jeder Fütterung bleiben Futterreste an und zwischen den Zähnen hängen und bilden grössere oder kleinere Ablagerungen vor allem in den schwer zugänglichen Bereichen der Zähne. Diese Plaque, ein feiner Film aus Speichelbestandteilen, Futterresten, Bakterien und ihren Stoffwechselprodukten, ist Voraussetzung für die Entstehung von Zahnfleischentzündungen und Zahnstein. Der Zahnstein, eine feste Auflagerung, die weder durch Spülen noch durch das Zähneputzen entfernt werden kann, entsteht durch die Einlagerung von Mineralien aus dem Speichel in die Plaque und kann sich von Tier zu Tier sehr unterschiedlich stark entwickeln. Sie erkennen dies gut, wenn sie bei ihrem Haustier die Leftzen etwas anheben. Die gelblichbraunen Verfärbungen sind die nicht nur unansehnlich, sondern auch die Ursache für üblen Maulgeruch und die Zahngesundheit ist gefährdet. In schweren Fällen führt ein massiver Zahnsteinbefall zum Verlust mehrerer Zähne. Zusätzlich sind die Bakterien in der erkrankten Maulhöhle ein Herd für eine Bakterienstreuung im ganzen Körper, die auch zu Herzklappen- oder Nierenbeckeninfektionen führen kann. Wie kann ich vorbeugen? Beachten sie einige wenige Punkte, und sie können eine wirkungsvolle Unterstützung erreichen. Es beginnt damit, dass sie die Zähne ihres Haustieres regelmässig kontrollieren lassen. Normalerweise geschieht dies bei der jährlichen Impfung und Kontrolle Ihres Tieres durch den Tierarzt. Er beurteilt auch die Zahngesundheit und führt wenn nötig eine gründliche Zahnreinigung (in der Regel mit Ultraschall) mit Polierung der Zähne unter Sedation durch. Je nach Schwere des Falles müssen auch zusätzliche Medikamente gegeben werden. Die beste Zahnpflege besteht – wie bei uns - aus regelmässigem Zähneputzen mit einer Zahnbürste und etwas Schlämmkreide. Das dies nicht immer einfach ist, können wir uns alle vorstellen, klappt aber nach einigem Üben bei vielen Hunden recht gut. In den andern Fällen können fermentierte Kauartikel oder ein spezielles Futter eingesetzt werden. Dieses Trockenfutter (erhältlich für grosse Hunde, kleine Hunde sowie für Katzen) weist speziell strukturierte Fasern auf, die dafür sorgen, dass der Zahn tief in das Pellet eindringt. Zerbricht dieser Futterwürfel, so reinigt er wie ein Scheibenwischer auf Glas während des Kauens den Zahn.