Anleiter/innenkonferenz 2015 Dresden, 04.02.15 Workshop 7 Anleitergespräche führen und Feedback geben Kommunikation Watzlawick (1921-2007): Gespräche bestehen nicht nur aus sachlichem Informationsaustausch. Soziale, zwischenmenschliche Beziehungen spielen eine wichtige Rolle. 2 Ebenen, die sich ständig wechselseitig beeinflussen • Sach-/ Inhaltsebene • Beziehungs-/Gefühlsebene Watzlawick Axiom 1: Man kann nicht nicht kommunizieren. Handeln und Nichthandeln / Sprechen und Schweigen haben Mitteilungscharakter. Gesprächspartner reagiert darauf. Beispiel:… Inhalts- und Beziehungsebene Beziehungsebene kennzeichnet die Beziehung der Kommunikationspartner und bestimmt den Inhaltsaspekt • Art zu sprechen • Zeitpunkt der Wortergreifung • Formulierung und Wortwahl • Mimik und Gestik • Endgültigkeit und Vorläufigkeit einer Aussage Merke: Störungen auf der Beziehungsebene zeigen sich gewöhnlich nur als Störungen auf der Sachebene. Störungen treten auf, wenn: • Inhaltsaspekt unklar ist (dieselbe Sprache?, gleicher Informationsstand?) • Missverständnisse auf der Beziehungsebene auftreten (Gestik, Mimik stimmen nicht mit Gesagtem überein) • Inhalts- und Beziehungsebene vertauscht werden (keine Zustimmung zum Vorschlag aus persönlichen Gründen) • Vorurteile das Gespräch bestimmen (nur Wahrnehmungen, die Vorurteil bestätigen) • Gesprächspartner in Wertvorstellungen verletzt wird (Witze über Glauben oder Etiketten wie „Sie sind immer so stur.“) Kommunikationsquadrat Schulz von Thun (1977) Die vier Seiten einer Nachricht • Sachaspekt (Worüber informiere ich?) • Selbstoffenbarungsaspekt (Was teile ich über mich mit?) • Beziehungsaspekt (Wie stehe ich zu dir? Was halte ich von dir?) • Appellaspekt (Wozu möchte ich dich veranlassen?) Kommunikationsquadrat Schulz von Thun (1977) Vier Empfangsohren • Sach-Ohr (Was ist der Sachverhalt?) • Selbstoffenbahrungs-Ohr (Was ist das für einer? Was ist mit ihm?) • Beziehungs-Ohr (Wie redet der mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?) • Appell-Ohr (Was soll ich tun, denken, fühlen, preisgeben von mir?) Kommunikation ist ein komplexer und vielschichtiger Vorgang mit zahlreichen Möglichkeiten zu Missverständnissen. Gute Kommunikation ist in erster Linie eine Frage der inneren Haltung und nicht so sehr der Anwendung von Gesprächstechniken oder bestimmten Formulierungen. Ursachen von Kommunikationsproblemen 1. Vieldeutigkeit der Sprache Gedacht ist nicht gesagt. Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verständlichkeitsbeförderer: • Einfachheit • Kürze / Prägnanz • Gliederung / Struktur • Aufmerksamkeit Ursachen von Kommunikationsproblemen 2. Ungenügendes Hinterfragen von Äußerungen • Bezogenheit auf eigene Interpretationsmuster • Wir verstehen das Gehörte auf dem Hintergrund unserer Erfahrungen und Erwartungen Im Zweifelsfall nichts sagen, sondern fragen! (Übung) Ursachen von Kommunikationsproblemen 3. Nichtbeachtung verschiedener Wirkungskanäle im Gespräch Jedes Gespräch beginnt vor dem ersten Wort. 1. Sorgen Sie für Übereinstimmung in Ihrer sprachlichen und nicht sprachlichen Kommunikation. 2. Je bewusster Sie körpersprachliche Signale der Wertschätzung aussenden, um so günstiger gestaltet sich das Gesprächsklima. Sympathische Wirkung auf andere: • zu 8% durch Worte • zu 23% über die Betonung • zu 69 % durch Körpersprache Der Körper spricht die Sprache der Seele. Fragetechniken • Geschlossene Fragen lassen meist nur die Antwort „ja“ oder „nein“ zu. • Offene Fragen regen Gesprächspartner zum Nachdenken und zur Stellungnahme an. Übung Ich-Botschaften statt Du-Botschaften Du-Botschaften: „Hören Sie damit auf!“, „Sie sind unhöflich.“ Warum tun Sie das?“, „Sie tun das, weil…“ -schädigen Beziehungen, verursachen Schuldgefühle, Widerstand Ich-Botschaften: offener, ehrlicher, direkter Umgang bestehen aus: kurze Beschreibung des Verhaltens, dass Sie nicht akzeptieren können, Ihren ehrlichen Gefühlen, greifbarer u. konkreter Wirkung des Verhaltens auf Sie Verhalten + Gefühle + Wirkungen Übungen und Arbeitsblätter Ich- und Du-Botschaften Feedbackregeln und Reflexion Aktives Zuhören Grundhaltungen für Kommunikation • Bewusstheit, wie schwierig Verständigung überhaupt ist • Bemühen um Verständlichkeit • Interesse an der Gedankenwelt des Gesprächspartners • Positive Grundhaltung zu dem, was man tut • Empathie • Akzeptanz / Wertschätzung • Echtheit / Natürlichkeit