Unser Vater im Himmel – Gottesdienst 22.1.2017

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Unser Vater im Himmel
Unser Vater im Himmel
Gottesdienst 22.1.2017
–
Informiert
Titel
Unser Vater im Himmel!
Text
„Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel!“ Matthäus 6, 9
Die Aufforderung von Jesus an die Jünger war unmissverständlich und ultimativ: „So
sollt ihr beten!“ Dann lehrte er sie das Gebet, das auch heute noch unter der
Bezeichnung „Vaterunser“ oder „Gebet des Herrn“ bekannt ist und weltweit von
Christen aller Kirchen und Konfessionen gebetet wird. Die Anrede Gottes als Vater
war damals revolutionär. Aber sie öffnet den Menschen bis heute einen persönlichen
Zugang zu Gott.
Einstieg
Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet der Bibel, manche meinen, es sei sogar
der allgemein bekannteste Text der Bibel überhaupt – und die meisten von uns
werden das Vaterunser auswendig hersagen können, oder?
Jesus lehrte es, um damit auf die Bitte der Jünger zu reagieren: „Herr, lehre uns
beten!“ und so lehrte er sie, wie sie Gott in kurzen, prägnanten Sätzen und Bitten
anrufen konnten.
Mit diesem Gebet setzte Jesus einen Kontrapunkt zur damals üblichen Gebetspraxis,
die er mit Geplapper oder Geleier betitelte. Damals war nämlich ein frommer Jude
gemäss Gesetz und Tradition gefordert, täglich zu beten und zwar: 3 x d. h. am
Morgen, am Mittag und am Abend das Achzehnbittengebet, das zehnmal so lang
war, wie das Vaterunser. Dann musste er 2 x das Glaubensbekenntnis aufsagen.
Weiter waren bei jeder Mahlzeit vor und nach dem Essen verschiedene Tischgebete
vorgeschrieben und zusätzlich zu all dem kamen immer auch noch Lobpreisungen
Gottes. Ein Jude war also praktisch immer am Beten! Das alles ist nicht falsch, aber
meint ihr nicht auch, dass es bei all den vielen Worten ab und zu mal vorkam, dass
der Beter nicht unbedingt mit ganzen Herzen dabei war, sondern die Worte aus
lauter Routine nur so vor sich her plapperte…?
Paternoster
So aber sollte es eben nicht sein. Deshalb kommt das Vaterunser so schlicht und
einfach mit kurzen Sätzen daher: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein
Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe. Nun, es hat trotzdem nicht viel
genützt, was Jesus da beabsichtigte, denn ehrlich gesagt: Ich habe da leider andere
Erfahrungen gemacht:
© Oliver Affolter
22.1.2017
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Unser Vater im Himmel
In meinen Kinder- und Jugendjahren besuchte ich die katholische Kirche und dort
auch den kirchlichen Unterricht, als Primarschüler erlebte ich meine Erstkommunion
am Weissen Sonntag und wurde als Teenager auch gefirmt. Natürlich gehörte zum
kirchlichen Unterricht auch, dass das Vaterunser gelernt werden musste. Das war
weiter nicht so schwierig, weil es beim sonntäglichen Kirchgang sowieso immer von
der Gemeinde gebetet wurde. Aber wie es gebetet wurde, das habe ich leider immer
noch sehr leierhaft in Erinnerung.
Das Vaterunser heisst auf Lateinisch Paternoster: Pater noster = Vater unser (lat.
pater, griech. πάτερ / qui es in caelis = der du bist in den Himmeln.
Paternoster, so werden auch liftähnliche Beförderungsanlagen genannt, auf gut
Deutsch: Personen-Umlaufaufzug, die immer in Bewegung sind. An zwei Seilen
aufgehängt fahren die Kabinen ständig rauf und runter. Sie fahren in einem Schacht
hoch und werden am obersten Punkt über eine Umlaufrolle in den anderen Schacht
gebracht, wo sie dann wieder hinunter fahren, bis sie am untersten Punkt wieder
über eine Umlaufrolle in den anderen Schacht gebracht werden, um wieder hoch zu
fahren. Ständig ist der Paternoster in Bewegung und an jedem Stockwerk können die
Leute einsteigen oder aussteigen, sie müssen nur den richtigen Zeitpunkt abpassen,
dann ist das gefahrlos möglich. – So sind diese Paternoster ein Bild für
heruntergeleierte Gebete.
Und trotzdem: Die Worte des Vaterunsers haben sich tief in meinem Innern
eingeprägt. Ich habe sie nie vergessen, auch dann nicht, als ich aus der Kirche
ausgetreten war und nichts mehr mit Gott zu tun haben wollte. Sie blieben immer
vorhanden. Und seit ich durch Jesus Gott als meinen Vater kennengelernt habe, seit
ich mit ihm in einer Beziehung stehe, sind es mehr als nur eine Reihenfolge von
Worten, die ich einfach so daher plappere. Es sind Worte, die eine tiefere Bedeutung
haben und den innigen Kontakt mit Gott ermöglichen und Kommunikation und
Beziehung mit Gott in sich tragen. Keine Gebets-Mühle oder endlos zu
wiederholendes Gebets-Mantra, sondern ein Gebets-Muster, bei dem ich jedes Wort
und jede Bitte nicht einfach wiederholen muss, sondern das ich tief aus meinem
Herzen heraus beten will, auch mit eigenen und ergänzenden Worten.
Dieser Punkt ist ganz wichtig: Es geht Gott immer und zuerst um Beziehung,
nicht um eine Pflichterfüllung! Er ist ein leidenschaftlich liebender Gott und diese
Liebe sucht immer zuerst die Beziehung. Deshalb soll unser Beten nicht zu einer
Routine-Kommunikation mit Gott verkommen. Das Gebet, das Jesus seine Jünger
lehrte, ist nicht um des Gebetes willen zu beten, sondern wegen der Beziehung mit
Gott. Denn Gott möchte Menschen gewinnen und mit ihnen eine Beziehung haben.
Was ich beim Vaterunser auch schwierig erlebte, war folgendes Erlebnis: Wenn wir
zur Beichte gehen mussten (!) und ich dort im Beichtstuhl dann meine Sünden
aufsagte (das war immer so eine beklemmende, seltsame Atmosphäre), dann bekam
man dort vom Pfarrer die Sündenvergebung zugesprochen. Und dann bekam man
noch eine Aufgabe, z. B. sagte er mir, ich müsse mich jetzt in die Kirchenbank setzen
und dort zweimal oder dreimal das Vaterunser beten. Ich machte das dann gehorsam
so viele Male und in meinem Herzen war – nichts, jedenfalls fühlte ich nichts. Ich war
zwar gehorsam und sagte die gewünschten Worte auf, aber wo war der Empfänger?
Im Rückblick kann ich nur sagen: So schade! Gott wollte mit mir in Beziehung
© Oliver Affolter
22.1.2017
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Unser Vater im Himmel
kommen, aber niemand erklärte es mir, wie das funktionierte. Und weil ich keine
bewusste Beziehung mit Gott hatte, waren meine Worte leer und hohl.
Jahresmotto: Menschen gewinnen!
Jesus aber sagte: So sollt ihr beten! Denn es war seine Sehnsucht, dass die Jünger
und wir Menschen überhaupt genauso mit Gott in Kontakt kommen sollten, wie er als
Sohn Gottes mit seinem Vater in Beziehung stand.
Unser Vater im Himmel, das ist als Ganzes zuerst einmal die Anrede, mit der ein
Mensch mit Gott Kontakt aufnehmen kann. Damit wird eine Verbindung hergestellt,
um in Beziehung zu kommen oder die Beziehung zu pflegen. Dazu wollte er damals
und dazu will er heute noch Menschen gewinnen.
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
Lukas 15, 1 – 24: 11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. 12 Und der jüngere von
ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und
Gut unter sie. 13 Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und
zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. 14 Als er aber alles
verbraucht hatte, kam eine grosse Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben 15
und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen
Acker, die Säue zu hüten. 16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die
die Säue frassen; und niemand gab sie ihm. 17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele
Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! 18 Ich
will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe
gesündigt gegen den Himmel und vor dir. 19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein
Sohn heisse; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich! 20 Und er machte sich auf und
kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte
ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. 21 Der Sohn aber sprach zu ihm:
Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass
ich dein Sohn heisse. 22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste
Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an
seine Füsse 23 und bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich
sein! 24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren
und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
In diesem Gleichnis erzählt uns Jesus von der Beziehung zwischen dem Vater und
seinem jüngeren Sohn. Diese Beziehung war gesund, intakt und innig, bis der Sohn
seine eigenen Pläne verwirklichen wollte, sich deshalb das Erbe ausbezahlen liess
und von zu Hause fortging. Er vergeudete all sein Vermögen und kam als
Schweinehirt am dunkelsten Punkt seines Lebens an. Der Vater wartete zu Hause
auf die Rückkehr des Sohnes – das beeindruckt mich sehr! Der Vater wartete. Von
mir aus könnte der Titel des Gleichnisses auch lauten: Der wartende Vater! Er hoffte.
Er glaubte. Er wartete geduldig. Und er freute sich riesig, als es dann endlich so weit
war: Sein Kind kehrte zurück. Beziehung und Gemeinschaft wurden wieder möglich.
Vater! Das erste Wort, das der Sohn bei seiner Rückkehr sagte, war: „Vater! Ich
habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“ Auch wenn er sich seiner Fehler
bewusst war, wusste er, dass er der Sohn war und dass er eben zum Vater
zurückgekehrt war. Wenn wir Gott mit „Unser Vater“ ansprechen, dann sagen wir
bewusst oder unbewusst: „Vater, hallo, hier bin ich, deine Tochter, dein Sohn. Schau,
jetzt bin ich da. Hör mir bitte zu, ich möchte jetzt mit dir sprechen.“ Und so richten wir
uns darauf aus, dass der Kontakt mit Gott hergestellt wird und wir durch unser Beten
© Oliver Affolter
22.1.2017
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Unser Vater im Himmel
die Beziehung mit ihm auf der kommunikativen Ebene pflegen können – auch wenn
wir wissen, dass wir Fehler gemacht haben, auch wenn wir uns unwürdig fühlen,
auch wenn… Es gibt keinen Hinderungsgrund, keinen!, zu sagen: „Unser Vater im
Himmel“, und so mit Gott in Beziehung zu kommen!
Unser Vater im Himmel
Unser Vater im Himmel. Gott freut sich doch, wenn wir diese Worte aussprechen,
oder?
Wir sagen unser Vater im Himmel.
 Unser
o Jesus lehrte das Gebet seinen Jüngern, also einer Gruppe von Leuten,
nicht einer einzelnen Person. Das Vaterunser wurde seit jeher auch im
Kollektiv gebetet, obwohl auch jeder persönlich in seiner Privatzeit mit Gott
dieses Gebet beten kann.
o Aber: Unser Vater ist ein Gott für alle! Für dich und für mich. Für alle, die
ihn anrufen. (Psalm 145, 18) Gott ist nicht mein persönlicher Privatgott – er
ist schon persönlich und intim, aber nicht exklusiv nur für mich. Meine
Beziehung mit ihm bezieht immer auch die anderen mit ein. Mein Vater ist
immer auch unser Vater, der Vater aller Kinder Gottes!
o Das Vaterunser führt die Menschen nicht nur in die Gemeinschaft mit Gott,
es ruft die Menschen auch in die Gemeinschaft miteinander. Im
gemeinsamen Vaterunser liegt eine vereinende Kraft, sei das in der
Familie, in der Kleingruppe, am Arbeitsplatz, vor allem aber auch in den
Gottesdiensten der Gemeinde. Und es vereint alle Christen, Kirchen und
Missionswerke weltweit über alle kulturellen, sprachlichen und
konfessionellen Grenzen hinweg. Das Vaterunser vereint, weil es alle
Betenden gleich stellt, nämlich als Töchter und Söhne des Vaters im
Himmel, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Jesus betete im
hohepriesterlichen Gebet „…dass sie alle eins seien…“ (Johannes 17, 21).
Die Einheit ist in unserem gemeinsamen Vater zu finden.
Jesus lehrte, dass wir Gott als Vater anrufen sollten.
 Vater
o Es war zur Zeit von Jesus nicht üblich, Gott als Vater zu sehen und
anzusprechen. Deshalb musste es für die Jünger zuerst ziemlich schräg
daher gekommen sein, was Jesus da sagte. Gott, unser Vater? Gott,
dessen Namen wir bisher nicht einmal aussprechen durften? Und jetzt
plötzlich so eine Nähe?
o Gott ist eben ein beziehungs-suchender Gott, er ist ein leidenschaftlich
liebender Vater. Hosea 14, 5: „Gerne will ich sie lieben.“ (LUT17) / „Weil
ich es will, liebe ich sie.“ (ZUR) Sein wichtigstes Anliegen war und ist, dass
die Menschen Gottes Vaterliebe erfahren und ihre Gotteskindschaft
erkennen und ergreifen. Im Ursprung sind alle Menschen seine Kinder,
denn er ist unser aller Schöpfer. Aber wir haben – wie der verlorene Sohn
© Oliver Affolter
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Unser Vater im Himmel
– durch die Sünde das Privileg des Gotteskind-Seins verloren. Durch
Gottes Gnade, Umkehr und Wiedergeburt werden wir in den Stand der
Gotteskindschaft zurückversetzt. Dann können und dürfen wir Gott als
Vater ansprechen.
o Galater 4, 3 – 7: 3 [So auch wir:] Als wir unmündig waren, waren wir
geknechtet unter die Mächte der Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt war,
sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz
getan, 5 auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir
die Kindschaft empfingen. 6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist
seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 7
So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann
auch Erbe durch Gott.
o Gott möchte nicht, dass wir als Unmündige in der Welt umherirren und
Dinge tun, die uns von der Beziehung mit Gott abhalten. Er möchte nicht,
dass wir uns von den Mächten der Welt versklaven lassen. „Gott will, dass
alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
(1. Timotheus 2, 4) Dass sie wie der verlorene Sohn zur Erkenntnis
kommen, dass da ein Vater ist, der darauf wartet, mich, dich, uns alle in
seine Arme zu schliessen. Um diese Beziehung wieder zu ermöglichen,
hat er Jesus Christus in die Welt gesandt. Durch ihn, durch den Glauben
an ihn, empfangen wir die Gotteskindschaft. Jesus sagte: „Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, es sei denn
durch mich!“ (Johannes 14, 6) Dann können wir durch den Heiligen Geist,
der in uns Wohnsitz nimmt, Gott von Herzen als „Unser Vater im Himmel“,
als „Abba, lieber Vater“ anrufen. Hast du das für dich schon angenommen,
dass Gott dein Vater ist, der dich innig liebt?
o Abba ist ein sehr intimer Begriff, ähnlich wie Papa, aber er beinhaltet
immer auch eine gewisse Achtung und den Respekt. Darum sagen wir
auch: Unser Vater im Himmel!
 Im Himmel
o Gott ist der Schöpfer und nicht Schöpfung! Er ist Gott, nicht Mensch. Er ist
der allmächtige Gott, der gewaltige, herrliche, grosse Gott, erhaben über
Raum und Zeit. Er ist der Heilige!
o Rienecker schreibt dazu in seinem Kommentar: „Vater im Himmel“
bedeutet, dass es uns dringend verwehrt ist Gott-Vater zum Papa zu
machen. „Vater im Himmel“ verbindet vertrauenerweckende Güte mit
heiligster Ehrfurcht. Alle plumpe und falsche Vertraulichkeit ist von
vornherein ausgeschlossen. Das Vatervertrauen darf nie zur
ehrfurchtslosen Vatervertraulichkeit werden. Denn der Vater ist im Himmel
und bleibt der Heilige.
o Aber weil Gott in seinem Wesen durch und durch Liebe ist, ist er für uns
Menschen trotz seiner Heiligkeit nahbar. Wir dürfen uns ihm nahen. Wenn
wir das tun und voll Verlangen „Unser Vater im Himmel“ zu ihm rufen, dann
dürfen wir die Gewissheit haben, dass er uns entgegenkommen und als
Töchter und Söhne in seine Arme nimmt.
© Oliver Affolter
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Unser Vater im Himmel
Zusammenfassung
Gott ist der leidenschaftlich liebende Vater, der gerne eine Liebesbeziehung mit
jedem seiner Kinder, mit dir und mit mir, haben möchte.
Gebet ist keine Routine-Kommunikation, sondern Beziehungspflege mit Gott!
„Vater unser im Himmel“ lädt uns ein, mit Gott immer wieder Kontakt aufzunehmen
und mit ihm in Beziehung zu stehen.
Wir haben einen gemeinsamen Vater. Wir sind Familie. Wir sind erlöste
Gotteskinder.
Gemeinsames Gebet (Matthäus 6, 9 – 13)
Lasst uns gemeinsam Gott, den Vater, anrufen.
Lasst uns gemeinsam aus unserem Herzen heraus das Vaterunser beten.
Bitte aufstehen!
Unser Vater im Himmel!
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Pater noster, qui es in cælis, sanctificetur nomen tuum.
Adveniat regnum tuum; fiat voluntas tua, sicut in cælo et in terra.
Panem nostrum supersubstantialem da nobis hodie,
et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem, sed libera nos a malo. Amen.
© Oliver Affolter
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Unser Vater im Himmel
Anregungen für die Kleingruppen
A. Das Gebet des Herrn
 Matthäus 6, 5 – 13: Lest gemeinsam den Kontext und das Vaterunser und lasst
den Text zu euch sprechen.
 Was für Erfahrungen habe ich mit dem Vaterunser-Gebet gemacht?
 Erzählt einander schöne oder schwierige Begebenheiten.
 Was bedeutet es mir, das Vaterunser zu beten?
 Wie bete ich das Vaterunser?
 Wann bete ich das Vaterunser?
B. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
 Lukas 15, 11 – 25: Lest gemeinsam das Gleichnis vom verlorenen Sohn.
 Was nehme ich aus diesem Gleichnis für mich und für mein Leben mit?
C. Das Geschenk der Gotteskindschaft
 Galater 4, 3 – 7: Lest gemeinsam den Text von Paulus.
 Was für Schritte (Lebensereignisse) sind im Text erkennbar?
 Was ist Gottes Ziel für uns Menschen?
D. Unser – Vater – im Himmel!
 Unser: Was erlebe ich beim gemeinsamen Vaterunser-Gebet?
 Vater: Wie war es, als ich zum Vater zurückkehrte?
 Erzählt einander Eure Bekehrungserlebnisse.
 Vater: Was bedeutet es mir, Gott als Vater zu haben? Wie erlebe ich Gott als
Vater?
 Im Himmel: Warum ist dieser Zusatz in der Vater-Anrede wichtig?
E. Das Vaterunser gemeinsam beten
 Betet gemeinsam das Vaterunser.
 Variante: Jeder betet laut das Vaterunser und zwar so, wie es ihm ums Herz ist,
ev. mit abgeändertem Text oder mit Textergänzungen.
© Oliver Affolter
22.1.2017
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