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AppliCations
No.16
Antibiotika & Antimykotika ­
in Life Sciences
Antibiotika und Antimykotika sind ursprünglich im Laufe der Evolution entstandene
Naturstoffe, die von Mikroorganismen gegen ihre Feinde oder Konkurrenten eingesetzt werden. Wenn sie den Gegner nicht gleich umbringen (bakterizid, fungizid),
dann wirken sie doch wenigstens hemmend auf Zellteilung oder Wachstum (bakteriostatisch, fungistatisch). Inzwischen werden Substanzen mit solch einer Wirkung
auch synthetisch hergestellt oder zum Beispiel aus Pflanzen isoliert. Den medizinisch exakten Definitionen wollen wir hier aber nicht folgen - es kämen entsprechend auch die Chemotherapeutika ins Spiel - , denn es geht hier nur um den Einsatz
im biologischen Experiment.
Keywords
Selektionsmarker
Wirkungsmechanismus
Löslichkeit
Arbeitskonzentration
Antibiotikum
Antimykotikum
Einleitung
Antibiotika und Antimykotika sind zu einem der wichtigsten Werkzeuge in der Molekular- und Zellbiologie geworden. Aufgrund der sehr unterschiedlichen chemischen Beschaffenheit und Strukturen und den vielfältigen Wirkungsmechanismen
auf Mikroorganismen (Prokaryonten) und höhere Organismen (Eukaryonten), sind entsprechend die Einsatzgebiete sehr
variable. In der Steriltechnik, wie der Zellkultur und verschiedenen mikrobiologischen Anwendungen, wird das Wachstum
von Mikroorganismen in flüssigen Nährmedien bzw. festen Nährböden verhindert. Die dafür am häufigsten eingesetzten
Substanzen sind Ampicillin, Streptomycin und Penicillin. Falls trotz der Zugabe von Antibiotika ein Befall durch Mikroor­
ganismen auftritt, werden zusätzliche Massnahmen erforderlich, zum Beispiel der Einsatz von Ciprofloxacin gegen Mykoplasmen oder Nystatin gegen Pilze und Hefen. Da Nährmedien in der Regel bei erhöhten Temperaturen inkubiert werden,
Zellkulturen und mikrobiologische Kulturen typischer Weise bei 37°C, muss die sinkende chemische Stabilität der zugesetzten Antibiotika und Antimykotika beachtet werden.
In der Molekularbiologie wurden verschiedene Antibiotika in Kombination mit entsprechenden Resistenzgenen als Selek­
tionsmarker etabliert. Wird das Resistenzgen auf einem Plasmid durch Transformation oder Transfektion in die Zielzelle
eingebracht, kann die Zelle in Medien kultiviert werden, die ein entsprechendes Antibiotikum enthalten, während die Zellen,
die das Resistenzgen nicht erfolgreich aufgenommen haben absterben oder gehemmt werden. Für Selektionszwecke werden
meist Ampicillin, G418 und Neomycin eingesetzt.
In der Zellbiologie und Biochemie werden zur Untersuchung von Stoffwechselprozessen bzw. an Stoffwechselprozessen beteiligte Komponenten ebenfalls Antibiotika eingesetzt, so zum Beispiel die Kanal-bildenden Substanzen A23187 oder Ionomycin,
die gezielt den Ein- und Austritt von Ionen aus Zellen ermöglichen. Desweiteren konnte von vielen Proteinen / Enzymen
deren Funktionsweise oder Bedeutung im Stoffwechsel untersucht werden, da die Antibiotika und Antimykotika meist hoch
spezifisch an ihre Zielmoleküle binden und die Aktivität hemmen oder modifizieren. Betroffen sind z. B. die Integrität von
Biomembranen, die Proteinsynthese, die Nukleinsäure-Synthese (DNA und RNA), die Synthese von Zellwandbestandteilen,
Enzym-Hemmung verschiedener Stoffwechselprozesse, usw.
ProduktNr.
Bezeichnung
Zielorganismen
Wirkungsmechanismus
empfohlene
Konzentration
Stammlösung
A2110
A23187
­(Calcimycin)
grampositive Bakterien,
Pilze
Ionophor (Klasse: carboxylischer Transporter) für
zweiwertige Kationen (Mn>>Ca>Mg>Sr>Ba)
0,1 – 10 µM
15 – 100 mM in DMSO oder MeOH
bei +4 °C bis –20 °C ­lichtgeschützt
lagern
A1489
Actinomycin D
Zytostatikum
Peptid-Antibiotikum; lagert sich an GC-Basenpaare
der DNA an (Interkalator), blockt Transkription
durch RNA-Polymerase
0,04 – 50 µg/ml
5 mg/ml in MeOH/EtOH ­­
bei +4 °C lagern
A1907
Amphotericin B
Sproßpilze, biphasische
Pilze, Schimmelpilze,
Dermatophyten
bindet an Sterole mit planarer Struktur und stört
dadurch die Permeabilität der Zellmembran
0,25 µg/ml,­
>3 µg/ml fungizid
30 – 40 mg/ml in DMSO
A0839
Ampicillin-­
Natriumsalz
grampositive, -negative
Keime, Enterokokken
hemmt die Transpeptidierung (Zellwandsynthese)
in wachsenden Bakterien
20 – 60 µg/ml
50 mg/ml in H2O bei –20 °C lagern
A7680
Amoxicillin
-­Trihydrat
grampositive, -negative
Keime, Enterobakterien
β-Lactam-Antibiotikum; hemmt die Transpeptidierung (Zellwandsynthese) in wachsenden Bakterien
A7650
Anisomycin
Protozoen
hemmt die Proteinsynthese durch Blockade ­
der Peptidyltransferase
je nach Anwendung 50 ng/ml bis
1 µg/ml, aber auch
10 bis 50 µg/ml
100 µg/ml in DMSO;
bei 2 – 8 °C lagern
A7682
Apramycinsulfat
Bakterien
interagiert mit A-Stellen-spezifischen Basen
der 16S rRNA, hemmt die Translokation in der
Proteinsynthese
25 bis 50 µg/ml als
Selektionsmarker
1 – 50 mg/ml in H2O
A0623
Bacitracin
grampositive ­
Bakterien u
­ nd Kokken
hemmt die Zellwandsynthese durch Bindung an
Bactoprenylpyrophosphat; auch als genereller
Protease-Inhibitor eingesetzt
1 mg/ml
bis 1 g/ml in H20 ­
oder Alkoholen
A3784
Blasticidin SHydrochlorid
Prokaryonten,
­Eukaryonten
hemmt Proteinsynthese durch Verhinderung ­
der Bildung der Peptidbindung
3 – 100 μg/ml
50 mg/ml in H2O oder Puffern ­
bei +4 °C bis –20 °C lagern
A3773
Bleomycinsulfat
grampositive Bakterien
uns, -negative Bakterien, Pilze, zytotoxisch
Peptid-Antibiotikum; antineoplastisch; hemmt die
DNA-Synthese; spaltet einzelsträngige DNA
0,1 – 50 µg/ml
A2138
Brefeldin A
Hefen, gramnegative
­Bakterien, Eukary­
onten, Viren
Lacton-Antibiotikum; hemmt den intrazellulären
­Proteintransport und die Sekretion von Proteinen;
Zerfall des Golgi-Apparates
1 – 5 µM oder ­
0,1 – 10 µg/ml
1 – 20 mM oder 10 mg/ml in
MeOH­bei –20 °C lagern
A3780
Canavaninsulfat
Hefe
Arginin-Analogon
60 µg/ml
6 mg/ml in H2O, Filter-sterilisiert ­
bei –20 °C lagern
A1491
Carbenicillin Dinatriumsalz
gramnegative Keime,
Enterokokken
hemmt die Transpeptidierung (Zellwandsynthese) ­
in wachsenden Bakterien
20 – 60 µg/ml
50 mg/ml in H2O/MeOH 1:1 ­
bei –20 °C lagern
A7638
Cerulenin
Mykobakterien,
­Bakterien, Pilze
hemmt die Sterol- und Fettsäure-Biosynthese in
verschiedenen Prokaryonten und Eukaryonten;
nicht-kompetitive Hemmung der β-KetoacylSynthase-Aktivität der Fettsäuresynthase (FAS)
2,5 – 15 µg/ml
5 mg/ml in DMSO ­oder EtOH
A1806
Chloramphenicol
grampositive Kokken
und Bakterien, gram­
negative Bakterien
Anlagerung an 50 S-Ribosomen-Untereinheit von
Prokaryonten; hemmt Bildung der Peptidbindungen
20 – 170 μg/ml
10 oder 34 mg/ml in
EtOH bei –20 °C lagern
A3785
Chlorhexidin­
diacetat
· H2O
mykobakterizid,
­bakterizid, fungizid
Interaktion mit Zellmembran-Komponenten
10 – 100 μg/ml
Bakterien;
100 – 1000 μg/
mlHefen
bis zu 1,9 g/100 ml H2O
A1946
ChlortetracyclinHydrochlorid
grampositive, gramnegative Kokken u
­ nd
Bakterien, Actinomyceten
Hemmung des Übertragungsmechanismus der
aktivierten, tRNA-gebundenen Aminosäuren auf
die wachsende Polypeptidkette
10 μg/ml
bis 8 mg/ml in H2O
A7632
Chromomycin A3
antibakteriell,
­antineoplastisch
Hemmung der RNA-Synthese ­
durch Bindung an GC-Paare der DNA
A4589
Ciprofloxacin
die meisten grampositiven, -negativen Bak­
terien, Mykoplasmen
Hemmung der Topoisomerase II (Gyrase)
~1 µg/ml
40 mg/ml in H2O (pH 4 – 5)
A7631
Ciprofloxacin Hydrochlorid
s. o.
s. o.
~1 µg/ml
40 mg/ml in H2O (pH 4 – 5)
A2922
Colistinsulfat
gramnegative
Bakterien - auch nicht
proliferierende Keime
Interaktion mit Phospholipid-Komponenten der
bakt. Zellmembran; verändert Permeabilität
der Membran und führt zu Efflux essentieller
­Plasmabestandteile
0,5 – 100 µg/ml
> 1 mg/ml wasserlöslich
A0879
Cycloheximid
(Actidion)
Pilze, Eukaryonten
Anlagerung an die 80 S-Ribosomen eukaryontischer Zellen; hemmt Bildung der Peptidbindungen
10 µg/ml
10 mg/ml
A1943
D-Cycloserin
grampositive stärker
als gramnegative
Bakterien; versch.
Protozoen, ­Spirochäten,
Rickettsien
kompetitiver Antagonist von D-Alanin; Hemmung
der Enzyme Alanin-Razemase, ­Alanin-Synthetase
und ­verschiedene Transaminasen; führt zu
­Zellwandschäden
200 µg/ml
10 – 100 mg/ml in H2O oder 0,1
M Natriumphosphat-Puffer pH
8 (stabiler im alkalischen pHBereich); Empfehlung: Lösung
vor Gebrauch frisch ansetzen!
max. 4 mg/ml in ­Wasser; 7,5 mg/
ml in MeOH; 3,4 mg/ml in EtOH
DMSO, Ethylacetat, MeOH;
­lichtgeschützt bei 2 – 8 °C
ProduktNr.
Bezeichnung
Zielorganismen
Wirkungsmechanismus
empfohlene
Konzentration
Stammlösung
A2268
Deoxynojirimycin
· HCl
antiviral
spezifischer Glucosidase-Inhibitor
1 – 5 mM
100 mM in H2O;
bei +4 °C lagern
A2275
Erythromycin
freie Base
grampositive Keime,
­Mykoplasmen
hemmt Proteinbiosynthese (Transfer der
­aktivierten Aminosäuren auf die wachsende­
Peptidkette) bei proliferierenden Keimen
0,1 – 0,7 µg/ml
Alkohole, Aceton, Chloro­form,
bis 2 mg/ml in H2O bei pH 9
A2167
G418 - Disulfat
toxisch für Bakterien,
Hefe, höhere Pflanzen,
Protozoa, Säugerzellen
Aminoglycosid-Antibiotikum
50 – 1000 µg/ml
(oft 0,4 – 1 mg/ml)
2 mg/ml in H2O oder Medium; pH
auf 7,4 einstellen; ­bei +4 °C lagern
A2202
Genistein
Isoflavonoid,
Antitumor-Aktivität ­­
in Gewebekultur
kompetitiver Inhibitor der ATP-Bindung an
­Tyrosinkinasen; hemmt Topoisomerase II
10 – 100 µg/ml
oder 50 – 300 µM
100 mg/ml DMSO
(100 – 500 mM); bei –20 °C lagern
A1492
Gentamycinsulfat
grampositive und
gram­negative Keime
hemmt Proteinsynthese durch Anlagerung ­an das
L6-Protein der 50S ribosomalen Untereinheit
15 – 50 µg/ml
10 – 20 mg/ml ­
in Wasser, Formamid
A2170
Gramicidin
grampositive Bakterien,
eukaryontische Zellen
Polypeptid-Antibiotikum aus mehreren ­
Isoformen; bildet Kanal (H>Rb>NH4>K>Na>Li)
-
bildet Suspension in H2O; löslich
in niederen Alkoholen (10 mg/ml
MeOH), DMSO
A2173
N-Hydroxy­
harnstoff
E. coli, antineoplastisch
hemmt die Proteinsynthese in Prokaryonten und
Eukaryonten; hemmt den Translationsschritt an 70
S Ribosomen und verursacht Lesefehler der mRNA
50 µM – 1 mM
1 M in H2O,
bei +4 °C lagern
A5347
Hygromycin B
Mykoplasmen, eukaryontische und prokaryontische Zellen
hemmt die Proteinsynthese durch Abbruch der
­Translokation und verursacht Lesefehler
10 – 400 µg/ml
400 mg/ml in H2O oder Puffer; bei
–20 °C lagern
A2175
Hygromycin B Lösung
s. o.
s. o.
10 – 400 µg/ml
ca. 41 mg/ml in H2O;
bei –20 °C lagern
A2177
Ionomycin ­Calciumsalz
grampositive Bakterien
Calcium-Ionophor (selektiver als A23187)
-
Aceton, Hexan, ­­­
Chloroform, DMSO
A1304
Ionomycin freie Säure
s. o.
s. o.
1 – 3 µM
1 mM DMSO, MeOH; bei +4 °C
lichtgeschützt oder –20 °C lagern
A1493
Kanamycinsulfat
grampositive, -negative
Kokken & Bakterien
hemmt die Proteinsynthese (Translokation)
10 – 100 g/ml
10 mg/ml in H2O ­
bei –20 °C lagern
A2189
Mithramycin A
grampositive Bakterien,
Antitumor-Aktivität
­(cytotoxisch)
bindet spezifisch an doppelsträngige DNA;
hemmt die Transkription
5 – 100 µg/ml
wässrige Lösung
A2190
Mitomycin C
grampositive
­Bakterien, einige Viren,
­Zytostatikum
kovalente Bindung an DNA, Vernetzung komplementärer DNA-Stränge; führt zu Strangbrüchen
10 µg/ml
0,2 mg/1 ml PBS; s­ terilfiltriert bis
6 ­Monate bei –20 °C lagern
A5222
Myco-1
grampositive Bakterien,
Mykoplasmen
basiert auf Tiamulin
10 µg/ml
100X Stammlösung;
bei –20 °C lagern
A5233
Myco-2
grampositive,
-negative Bakterien,
­Mykoplasmen
basiert auf Minocyclin
5 µg/ml
100X Stammlösung;
bei –20 °C lagern
A5240
Myco-3
die meisten grampo­
sitiven, -negativen Bakterien, Mykoplasmen
basiert auf Ciprofloxacin
~1 µg/ml
100X Stammlösung;
bei –20 °C lagern
A8366
Myco-4
Mykoplasmen
Mischung von Antibiotikum und Reagenz, das die
Membranintegrität von Mykoplasmen stört
A1894
Nalidixinsäure
gramnegative Kokken
und Bakterien
hemmt spezifisch die DNA-Replikation ­
in Prokaryonten (DNA-Gyrase)
15 μg/ml
CHCl3, Toluol, 5 – 10 mg/ml ­­
in 0,1 N NaOH (pH 11)
A2198
Neomycinsulfat
grampositive, ­
-negative Bakterien
hemmt z.T. Phospholipasen, hemmt das Splicing,
bindet an 30S ribosomale Untereinheit, hemmt
bakterielle Proteinsynthese
50 μg/ml
Wasser
A7671
Nigericin ­Natriumsalz
Ionophor für K /H -Austausch;
2+
stimuliert Ca -Freisetzung aus Mitochondrien
1 – 10 µM
1 mg/ml in EtOH, C
­ hloroform,
bei 2 – 8 °C lagern
A1944
Novobiocin Natriumsalz
grampositive Bakterien
und Kokken, gram­
negative Kokken
Hemmung der Initiation der DNA-Synthese,
­kompetiert mit der ATP-Bindung an die
­DNA-Gyrase
1 – 5 μg/ml (z.T.
auch bis 50 μg/ml)
100 mg/ml H2O (pH 7,5)
A3811
Nystatin ­Dihydrat
Hefe, Pilze
Polyen-Makrolid; interagiert mit Sterolen der
­Zellmembran; verändert Permeabilität
20 – 50 µg/ml
< 100 mg/ml H2O, gut löslich in
DMF, DMSO
A7673
Oligomycin
A5257
Oxytetracyclin Hydrochlorid
grampositive, gram­
negative Kokken & Bakterien, Mykoplasmen
hemmt die Proteinsynthese durch Verhinderung
der Bindung der Aminoacyl-tRNA an die A-Stelle ­
im Ribosom
5 – 10 µg/ml (bei 35
µg/ml zytotoxisch
auf Zellkulturen)
bis 1 g/ml in H2O (im sauren
pH-Bereich von 1 – 2,5 stabiler!)
A7699
Paromomycinsulfat
antibakteriell,
­antiamöbisch
hemmt die Translokation an Ribosomen
10 – 150 µg/ml
250 – 500 mg/ml in H2O (bei
pH 6 – 8 stabil), lagern bei 2 – 8 °C
+
+
bei 2 – 8 °C lagern
Inhibitor der oxidativen Phosphorylierung
der Mitochondrien
10 mg/ml in EtOH,
bei –20 °C lagern
ProduktNr.
Bezeichnung
Zielorganismen
Wirkungsmechanismus
empfohlene
Konzentration
Stammlösung
A1837
Penicillin G ­Kaliumsalz
grampositive Kokken
und Bakterien, gram­
negative Kokken, Actinomyceten, Spirochäten
irreversible Interaktion mit der Transpeptidase;
Hemmung der Zellwandsynthese
50 – 100 µg/ml
oder 20 – 50 U/ml
Wasser
A0890
Polymyxin B Sulfat
gramnegative
­Bakterien – auch nicht
proliferierende Keime
Interaktion mit Phospholipid-Komponenten der
bakteriellen Zellmembran; verändert Permeabilität der Membran und führt zu Efflux essentieller
Plasmabestandteile
50 µg/ml
25 mg/ml H2O, MeOH
A2856
Puromycin ­Dihydrochlorid
grampositive ­Bakterien,
verschiedene
­Eukaryonten
Analogon des endständigen Aminoacyladenosin-­
Anteiles von Tyrosyl-tRNA; bindet statt AminoacyltRNA an Ribosomen; Abbruch der Proteinsynthese
10 – 100 µM
100 mM in H2O; bei –20 °C lagern
A2220
Rifampicin
Prokaryonten, Eukaryonten (hohe Dosis)
hemmt die RNA-Synthese durch Bindung an die
b-Untereinheit der RNA-Polymerase
150 µg/ml
34 mg/ml ­in DMSO, MeOH
A3834
Spectinomycin 2HCl · 5H2O
aerobe gramnegative,
­-positive Bakterien und
Mykoplasma-Spezies
Aminoglycosid-Antibiotikum; bakteriostatisch;
hemmt die Translokation der Peptidyl-tRNA von der
A- zur P-Stelle
100 µg/ml
10 mg/ml in H2O, ­MeOH, DMSO
A7626
Staurosporin
antifungal,
nicht antibakteriell
zellpermeabler Inhibitor verschiedener Kinasen
10 – 200 nM
1 mM in DMSO, MeOH, EtOH;
lichtgeschützt ­bei –20 °C lagern
A4272
Streptozotocin
Analogon zu N-Acetylglucosamin;
erzeugt freie Radikale
50 – 100 µg/ml
H2O, niedrige Alkohole
A1685
Tetracyclin Base
grampositive, gram­
negative Kokken ­
& Bakterien
hemmt die Proteinsynthese durch Verhinderung
der Bindung der Aminoacyl-tRNA an die A-Stelle
im Ribosom
10 – 50 µg/ml
(Stammlösung
1:1000 verd.)
5 – 12,5 mg/ml in
50 – 70 %igem EtOH
A2228
Tetracyclin ­Hydrochlorid
s. o.
s. o.
12 µg/ml
ca. 12 mg/ml in H2O
A2242
Tunicamycin
grampositive Bakterien,
Hefen, Pilze, Viren
hemmt die GlcNAc-1P-Transferase
(Verknüpfung Fettsäure:Saccharid)
0,1 – 5 µg/ml
10 µg/ml in 0,05 M NaOH ­
bei –20 °C lagern
A2238
Valinomycin
grampositive Bakterien,
eukaryontische Zellen
Ionophor (Klasse: neutraler Transporter)
für einwertige Ionen (Rb>K>>NH4>Na>Li)
1 – 20 µM
1 – 10 mM in EtOH, DMSO;
bei RT lagern
A1839
Vancomycin Hydrochlorid
bakteriostatisch und
bakterizid gegen
grampositive Kokken
und Bakterien
amphoteres Glycopeptid-Antibiotikum; bindet an
bakterielle Zellwand-Vorstufen ­(Peptidoglycane)
1 – 25 µg/ml
wasserlöslich mit ­
›100 mg/ml
Die in dieser Tabelle angegebenen Werte und Konzentrationen sind nur als Empfehlungen zu verstehen. Sie wurden überwiegend der Fachliteratur und eigenen Erfahr­
ungen entnommen. Das individuelle Experiment kann aber andere Konzentrationen oder Lösungsmittel erforderlich machen. AppliChem bietet mehr Antibiotika und
Antimykotika an, als in dieser Tabelle aufgelistet. Sie finden die jeweils aktuellen Produkte auf unserer Internetseite, wenn Sie die entsprechende Kategorie in der
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A134,D;201106
4t Matthes + Traut · Darmstadt
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