Arbeitsblatt: Vergleich Judentum – Christentum – Islam Aufgabe 1: Trage die unten stehenden Begriffe an der richtigen Stelle in die Tabelle ein. (Es sind mehrere Begriffe pro Feld möglich.) Koran, Weihnachten, Kirche, Laubhüttenfest, Zehn Gebote, Jesus ist Gottes Sohn, Samstag (Sabbat), Thora, Christen, Christi Geburt, Chanukka, Freitag, Jesus ist einer der größten Propheten, Muslime, Ostern, Jahwe, Versöhnungsfest, Flucht Mohammeds nach Medina, Pfingsten, Zehn Gebote, Purim, Bibel, Fest des Fastenbrechens, Christi Himmelfahrt, Allah, Synagoge, Pessach, Fünf Säulen, Gott, Moschee, Sonntag, Wochenfest, Koran als Wort Gottes, Jesus Christus, Juden, Jesus ist ein Rabbiner, Beginn der Weltschöpfung, Thora, Opferfest Aufgabe 2: Vergleiche Ostern mit Pessach. Nutze für deine Recherche das Internet. Notizen Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 1 Arbeitsblatt: Vergleich Judentum – Christentum – Islam Christentum Judentum Islam Name für Gott Anhänger Heiliges Buch Mittelpunkt des Glaubens Wichtige Gebote Gebetshaus Bedeutung von Jesus Ruhetag / Versammlungstag Beginn der Zeitrechnung Wichtige Feiertage Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 2 Arbeitsblatt: Der christliche Lebenszyklus Aufgabe 1: Ergänze die Lücken im Text mit den unten stehenden Begriffen: Abschiedssegen, Verbindung vor Gott, Geburt, Abendmahl, Erstkommunion, katholischen, Taufsakrament, konfirmiert, Taufe, Eheschließung, Taufpaten, Segnung der Ringe, Wortgottesdienst, Sakramente, Kommunion, Ehebruch, auferstehen, Ruhe und Heimat, Segen für das Brautpaar, Abendmahl, Seele, Konfirmation, Taufe Ein Mensch wird durch die ______________ zum Christ und Mitglied der Kirche. Viele christliche Eltern lassen ihre Kinder bald nach der ___________ taufen. Die Taufe gehört zu den christlichen Riten – auch _______________ genannt –, welche die Gegenwart Gottes symbolisieren oder verdeutlichen sollen. Neben den Eltern sind auch ___________ anwesend. Eltern und Paten sollen dafür Sorge tragen, dass der Täufling an den christlichen Glauben herangeführt wird. Neben der Taufe erkennen alle christlichen Kirchen das _____________ als Sakrament an. Mit __________________ oder __________________ entscheiden die Heranwachsenden selbst über ihre Zugehörigkeit zur christlichen Kirche. Die Kinder bzw. Jugendlichen setzen sich im Vorfeld des Festes mit ihrer Religion und ihrem Glauben auseinander. Bei der Erstkommunion sind die _________________ Kinder in der Regel neun bis zehn Jahre alt. Danach können sie in jedem katholischen Gottesdienst die sogenannte _______________ empfangen. Mit der Firmung bestätigen oder bekräftigen katholische Jugendliche das ________________ und ihr Bekenntnis zum Glauben. In der evangelischen Kirche werden ca. 14- bis 16-jährige Jugendliche ________________. Die Konfirmation soll sie an ihre _________________ und an die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft erinnern. Mit der Konfirmation dürfen die jungen Gläubigen am _______________ im evangelischen Gottesdienst teilnehmen. Ein weiteres großes Fest im christlichen Lebenszyklus ist die kirchliche _______________. Eine Trauung im Christentum ist nur für heterosexuelle Paare möglich. Bestandteile einer kirchlichen Trauung sind die __________________, das Eheversprechen vor Gott, die Übergabe der Ringe, die ___________________ und der _________________. In der katholischen Kirche erhalten frisch Getraute in der Regel die heilige Kommunion. In der evangelischen Kirche ist hingegen der _________________bei der Trauung häufiger. Auf Wunsch des Brautpaars kann das Abendmahl aber auch hier empfangen werden. ________________ verstößt im christlichen Glauben gegen die Zehn Gebote Gottes. Nach christlicher Vorstellung wird der Mensch nach seinem Tod ________________, er wird zu Gott zurückkehren und dort seine ewige ____________ finden. Nach christlichem Glauben trennt der Tod die ________________ vom Körper. Die Auferstehung findet nicht unmittelbar statt. Daher bitten Pfarrer und Gläubige in der Regel für den Verstorbenen. Häufig spricht der Geistliche auch die Formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ und einen ______________. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 1 Arbeitsblatt: Der christliche Lebenszyklus Aufgabe 2: Recherchiere die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der katholischen Firmung und der evangelischen Konfirmation. Nutze hierfür auch das Internet. Notizen Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 2 Arbeitsblatt: Die Zehn Gebote Aufgabe 1: Recherchiere die Zehn Gebote und schreibe sie auf. Aufgabe 2: Überlege und notiere, welche Bedeutung die Zehn Gebote für dein Alltagsleben haben. Tragt eure Ergebnisse in der Klasse zusammen und diskutiert, wo es Überschneidungen gibt und warum. Aufgabe 3: Vergleicht die Grundrechtsartikel des Grundgesetzes mit den Zehn Geboten. Erarbeitet Überschneidungen und Unterschiede. Notizen Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 1 Arbeitsblatt: Ostern Aufgabe 1: Suche im unten stehenden Buchstabenrätsel die elf Begriffe, die zu Ostern passen. K A W E R F D W F G L O J F G P F S D C K A R A E B U E Z N I D G M U A N H G L A S K L R Ü O L N O K D G O S H W A D P E F D S K A P O D J U H G L T D R F R S D J H F Ü G G N K L Z E F D L R Ä M E S P W A K D D A O U P S J A L S D T L N A P B T O E H F E R K A Z L Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 E I T A G G G W D E G S P G B D N Q P E T R U S F T Ö F B A F H G Ä E K A O L J G N S R K K R Ü T T P G E J E E D L V H N N H U A F Z S H U B A E I F N N S I A Z G C G T O L A D F Z A N G H K E L I P E A E R Z E U L H J G D A K 1 Arbeitsblatt: Ostern Aufgabe 2: Beschreibe die Hintergründe des Osterfests. Notizen Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 2 Arbeitsblatt: Christliche Konfessionen Aufgabe 1: Sucht euch in kleinen Gruppen zwei unterschiedliche christliche Konfessionen und recherchiert Entstehungsgeschichte, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Erstellt ein Plakat, auf dem ihr eure Ergebnisse übersichtlich darstellt. Aufgabe 2: Was ist eine Sekte? Recherchiert die Abgrenzung von christlichen Konfessionen zu Sekten. Nutzt hierfür das Internet. Notizen Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 1 Glossar: Christliche Lebenswelt Abendmahl Das Abendmahl erinnert an Jesu letztes Mahl mit seinen Jüngern, bei dem Brot gegessen und Wein getrunken wurde. Beim Abendmahl werden die Kreuzigung zur Vergebung der Sünden und die Auferstehung in der Gabe von Wein und Brot vergegenwärtigt. Die Vorstellung von der Gegenwart Jesu Christi unterscheidet sich in den christlichen Glaubenslehren. Zur Bezeichnung dieser Feier sind auch weitere Begriffe wie Eucharistie und heilige Kommunion gebräuchlich. Die Feier des Abendmahls ist ein Sakrament und in der römisch-katholischen Kirche fester Bestandteil jedes Gottesdienstes, während sich in der evangelischen Kirche die Praxis herausgebildet hat, es wenigstens einmal im Monat zu feiern. Adventskranz Meist aus Tannenzweigen geflochtener Kranz mit vier Kerzen. Während der Adventszeit wird jeden Sonntag, beginnend am ersten Advent, eine weitere Kerze angezündet in Erwartung der Geburt Jesu Christi an Weihnachten. Adventszeit Vier Wochen vor Weihnachten, in denen sich die Christen auf die Geburt Jesu Christi vorbereiten. Altes Testament Die Bibel besteht aus dem Alten und dem Neuen Testament. Sie sind Grundlage des christlichen Glaubens. Das Alte Testament ist gegliedert in verschiedene Bücher: Gesetzbücher, Geschichtsbücher, Lehrbücher und Psalmen sowie Prophetenbücher. Das Alte Testament wird im Judentum Erstes Testament oder Hebräische Bibel genannt und ist gemeinsame Grundlage beider Religionen. Alt-katholische Kirche Die alt-katholische Kirche entstand 1872 in Opposition zur römisch-katholischen Kirche, nachdem auf dem Ersten Vatikanischen Konzil als Dogma, nämlich als absolute Wahrheit, verkündet wurde, dass der Papst das Oberhaupt des ganzen Christentums ist und sich in Glaubensfragen nicht irren kann, also unfehlbar ist. Aus Protest gegen die so entstandene „neue Kirche“ bezeichneten sich die Ausgeschiedenen als „alte Katholiken“. Apostel Gesandte Gottes. Auch die Jünger von Jesus waren Apostel. Diese zwölf Apostel sind mit ihm zusammen durch das Land gezogen, haben Kranke geheilt und Hungernde gespeist und die Frohe Botschaft verkündet. Mit ihnen feierte Jesus sein letztes Abendmahl. Er beauftragte sie, sein Werk weiterzuführen und überall das Evangelium zu verkünden. Nach seinem Tod machten sie sich auf den Weg und gründeten neue christliche Gemeinden. Sie wurden verfolgt und umgebracht. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 1 Glossar: Christliche Lebenswelt Apostolische Kirche Die apostolische Kirche ist eine evangelische Freikirche, die durch einen starken missionarischen Charakter gekennzeichnet ist. Die apostolische Kirche hatte bis Ende des 20. Jahrhunderts über 6 Millionen Mitglieder in mehr als 70 Nationen. Die größte eigenständige Gebietskirche befindet sich in Nigeria mit mehr als 4,5 Millionen Mitgliedern. Auferstehung Die Auferstehung bedeutet im Allgemeinen die Rückkehr zum Leben nach dem Tod und ist ein Begriff, der in vielen Religionen existiert. Die Auferstehung Jesu Christi ist ein zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens: Im Neuen Testament steht, dass Jesus Christus drei Tage nach seiner Kreuzigung auferstanden und seinen Jüngern erschienen ist. Der Auferstehung Jesu Christi ist das christliche Osterfest gewidmet. Aussegnungshalle Ein für Bestattungszeremonien vorgesehenes Gebäude, oft auf einem Friedhof. Bergpredigt Predigt, die Jesus auf einem Berg vor sehr vielen seiner Anhänger hielt, wie im Matthäusevangelium berichtet wird. Im Matthäusevangelium wird die Bergpredigt als die Lehre von Jesus Christus überliefert, bei der der in der Thora offenbarte Wille Gottes neu und mit endgültiger Verbindlichkeit ausgelegt wird. Zentraler Teil der Bergpredigt sind die Seligpreisungen. Bestattung Verbringung eines Verstorbenen an einen festen, endgültig bestimmten Ort, in der Regel auf einem Friedhof. Traditionell sind Erd- und Feuerbestattungen. Eine Bestattung schließt meist eine religiöse oder weltliche Trauerzeremonie ein. Bibel Der Begriff „Bibel“ kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet „die Bücher“ (biblia). Denn die Bibel ist eigentlich nicht ein Buch, sondern eine Sammlung von 66 Büchern. Die Bibel hat einen Entstehungszeitraum von rund tausend Jahren. Die ältesten Texte sind aus dem 8./9. Jahrhundert v. Chr., die jüngsten Texte aus der Zeit um das Jahr 100 n. Chr. Die Texte der Bibel sind nicht in einem Zug niedergeschrieben, sondern teilweise überarbeitet worden. Vieles wurde ursprünglich mündlich überliefert, bevor es aufgeschrieben wurde. Das Alte Testament umfasst Zeugnisse der Geschichte und des Glaubens des Volkes Israel, das Neue Testament berichtet von Jesus. Die Bibel ist Grundlage christlicher Glaubenslehre und gilt den Christen als Heilige Schrift. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 2 Glossar: Christliche Lebenswelt Bischof Bischof ist das höchste kirchenleitende Amt. In der römisch-katholischen Kirche hat der Bischof in seinem Amtsbereich der Diözese die alleinige Leitung. In der evangelischen Kirche wird die Leitung gemeinsam mit anderen Gremien wahrgenommen, etwa der Synode, die ihn wählt. Neben Bischöfen gibt es in der evangelischen Kirche auch Bischöfinnen. Der Bischof von Rom ist der Papst. Christbaum Der Christbaum (auch Weihnachtsbaum genannt) ist ein Nadelbaum, der während der Weihnachtszeit sowohl in geschlossen Räumen als auch im Straßenraum aufgestellt und meistens mit Kerzen, Kugeln, Figuren und Süßigkeiten geschmückt wird. Das Aufstellen eines Christbaums hat keinen christlichen Ursprung, sondern ist ein Brauch, der sich im 19. Jahrhundert auf der ganzen Welt verbreitete. Christen Anhänger der christlichen Religion bzw. einer ihrer Konfessionen, die durch die Taufe der Glaubensgemeinschaft beigetreten sind und nach ihren Prinzipien leben (wollen). Das Wort „Christ“ bezieht sich auf den Namen von Jesus Christus. Christlicher Lebenszyklus Der Glaube begleitet die Christen durch die verschiedenen Phasen des Daseins. Taufe, Erstkommunion, Konfirmation, Firmung, kirchliche Eheschließung und Beerdigung sind wesentliche Stationen eines christlichen Lebenszyklus. Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität Bezeichnung für die Offenbarung Gottes und den Glauben an einen Gott in drei Gestalten als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Ehebruch Verletzung der ehelichen Treue durch außerehelichen Geschlechtsverkehr. Entwicklungsländer Als solche werden Länder bezeichnet, die im Vergleich zu den sogenannten Industrieländern wirtschaftlich und infolge dessen sozial weniger entwickelt sind. Die wichtigsten sozialen Konsequenzen dieses Rückstands sind meistens ein hoher Grad an Analphabetismus, Arbeitslosigkeit, Armut, Kindersterblichkeit und Unterernährung. Die Gesundheitsversorgung ist schlecht, Pro-Kopf-Einkommen und Lebenserwartung niedrig. Ein solcher Zustand hängt mit vielen Faktoren zusammen, darunter auch die Einstellung der Industrieländer, die von der Armut und dem Rückstand anderer Länder profitieren. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 3 Glossar: Christliche Lebenswelt Erstkommunion, heilige Katholische Kinder bestätigen bei ihrer Erstkommunion, dass sie an Gott und die katholische Kirche glauben. Meist im Alter von neun oder zehn Jahren besuchen sie den Kommunionsunterricht. Dort lernen sie die Bibel genauer kennen und sprechen über Gott und ihren Glauben. Zum Abschluss nehmen sie in der Kirche an der Abendmahlfeier teil und bekommen zum ersten Mal in ihrem Leben die Hostie. Für diesen feierlichen Anlass machen sie sich besonders schön und bringen ihre Taufkerzen mit. Eucharistie Siehe Abendmahl. Evangelisch Von der Wortbedeutung her ist „evangelisch“ das, was sich auf das Evangelium bezieht. Als Bezeichnung für eine Konfession geht es auf den Reformator Martin Luther (1483-1546) zurück, für den nicht nur das Neue Testament, sondern die ganze Bibel Evangelium war. Der Begriff „evangelisch“ bringt zum Ausdruck, dass Mitglieder der neuen Konfession sich mit ihrem Glauben ganz auf die Bibel und auf keine andere Instanz berufen – auch nicht auf die Kirche. Das Wort „evangelisch“ steht im Gegensatz zum Wort „katholisch“, womit schon früh die christliche Kirche gemeint war und was im engeren Sinn die römisch-katholische Kirche bezeichnet. Evangelisten Die Verfasser der vier Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Evangelium Evangelium kommt aus dem Griechischen und bedeutet „gute Nachricht“. Evangelium bezeichnet zum einen die Heilsbotschaft von Jesus Christus, zum anderen die ersten vier Bücher des Neuen Testaments, die vom Leben, Sterben und der Auferstehung Jesu berichten. Sie stammen von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Die Evangelien sind zwischen 70 und 100 nach Christus entstanden. Sie sind keine Geschichtsbücher oder Biografien des Lebens Jesu. Sie beginnen – abgesehen von Geburt und einigen Hinweisen auf Kindheit und Jugend Jesu – etwa bei seinem 30. Lebensjahr mit seiner Taufe. Fastenzeit Zeit vor Ostern, die 40 Tage dauert und in der man sich auf das Osterfest durch Fasten vorbereitet. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 4 Glossar: Christliche Lebenswelt Firmung Die in der römisch-katholischen Kirche praktizierte Firmung sieht vor, dass Heranwachsende, die als Kinder getauft worden sind, durch einen Bischof oder Weihbischof die Hand aufgelegt und die Stirn gesalbt bekommen. Die Firmung ist ein einmaliges Sakrament, welches den Firmling in einer „besonderen Weise mit dem Heiligen Geist“ beschenkt. Die Firmung ist somit das Sakrament der Bestärkung des jungen Menschen in seinem Christsein. In der Firmung erhalten die Firmlinge den Auftrag, auch öffentlich von ihrem Glauben zu berichten und sich immer wieder mit ihm auseinanderzusetzen. Friedhof Ort, wo die Toten beigesetzt werden. Ein Friedhof hat hauptsächlich die Funktion, den Angehörigen der Verstorbenen ein ungestörtes Totengedenken an einem Ort zu ermöglichen, der deutlich von dem der Lebenden abgetrennt ist. Zahlreiche Friedhöfe stehen unter Denkmalschutz und stellen touristische Attraktionen dar wegen des kulturgeschichtlichen, architektonischen oder landschaftsarchitektonischen Wertes der gesamten Anlage oder einzelner Grabstellen. Geistlicher Person, die als Theologe Aufgaben im gottesdienstlichen und seelsorgerischen Bereich einer Religionsgemeinschaft wahrnimmt. Gemeinde Gesamtheit der zu einem Pfarrbezirk gehörenden Gläubigen. Glaubensbekenntnis Ein Glaubensbekenntnis ist ein öffentlicher Ausdruck des persönlichen und kollektiven Glaubens, zu dem der oder die Sprecher sich bekennen. Glaubenskriege Kriege, die unter dem Vorwand oder im Namen einer Religion geführt werden. Gottesdienst In einer Kirche, Moschee oder Synagoge stattfindende, gemeinschaftliche religiöse Feier zur Verehrung und Lobpreisung Gottes. Grab Ein Grab ist die Stelle auf einem Friedhof oder einem Gräberfeld, an der ein Verstorbener beerdigt wird. Ein Grab wird oft mit Pflanzen geschmückt und mit einem Grabstein oder einer Grabplatte versehen. Für die Hinterbliebenen erfüllt ein Grab eine wichtige Funktion, denn sie haben an dieser Stelle einen festen Ort, an dem sie des Verstorbenen gedenken können. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 5 Glossar: Christliche Lebenswelt Heiliger Abend Der Heilige Abend am 24. Dezember, auch Heiligabend oder Weihnachtsabend genannt, ist der Vorabend des Weihnachtsfestes. In Deutschland, der Schweiz, in Liechtenstein und in Österreich findet am Heiligen Abend traditionell die Bescherung statt. Um Mitternacht wird von Christen in vielen Ländern die Geburt Jesu gefeiert. Heiliger Geist Der Heilige Geist ist nach dem christlichen Glauben die dritte Person der göttlichen Trinität neben dem Gott Vater und seinem Sohn. Heterosexuell Als heterosexuell wird eine Person bezeichnet, die sich in sexueller Hinsicht von Menschen des anderen Geschlechts angezogen fühlt. Hexen Eine im Volksglauben mit Zauberkräften ausgestattete heil- oder unheilbringende Person, die häufig mit Dämonen oder dem Teufel im Bunde geglaubt wurde. Hexen sind meistens weiblich. Bis vor einigen Jahrhunderten wurden sie in Europa durch die Kirche verfolgt und in der Öffentlichkeit verbrannt. Hinduismus Der Hinduismus ist – nach dem Christentum und dem Islam – die drittgrößte Religion weltweit. Der Hinduismus ist in Indien entstanden, und die Anhänger werden Hindus genannt. Grundlagen dieser Religion sind der Glaube an den sich ständig wiederholenden Kreis von Leben und Tod und der Glaube an die Reinkarnation, die Wiedergeburt jedes Menschen. Kühe sind heilige Tiere für die Hindus, weil sie als göttliche Wesen gelten. Der Fluss Ganges gilt für die Hindus als Pilgerort, denn ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen und verspricht Absolution. Hohepriester In der Bibel wird der Hohepriester häufig erwähnt. Im Judentum galt die Bezeichnung Hohepriester als religiöser Titel. In allen Fragen der Religion, der Priesterschaft und des Gottesdienstes hatte der Hohepriester die oberste Aufsicht und Weisung. Er hatte eine besondere kultische Reinheit zu wahren und war der Einzige, der ein Mal jährlich zu Jom Kippur das Allerheiligste des Tempels betreten durfte. Dort empfing er stellvertretend für das Volk die Vergebung Gottes. Im Jahreslauf brachte er die wichtigsten Opfer dar. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 6 Glossar: Christliche Lebenswelt Homosexuell Als homosexuell wird eine Person bezeichnet, die sich in sexueller Hinsicht von Menschen des gleichen Geschlechts angezogen fühlt. Die Rechte homosexueller Menschen werden weltweit immer noch in nur sehr wenigen Ländern anerkannt und durch entsprechende Gesetze geschützt. Weltweit werden Homosexuelle in 78 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sogar strafrechtlich verfolgt. Imperialismus Das Bestreben eines Landes, eine Großmacht zu sein und in anderen Ländern oder bei anderen Völkern Einfluss im wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bereich zu übernehmen. Das geht bis hin zur Unterwerfung oder Eingliederung in den eigenen Machtbereich. Islam Islam ist eine große Religion, die Gläubigen werden Muslime genannt. Muslime glauben – wie Christen auch – an einen einzigen Gott. Dieser Gott heißt Allah. Die islamische Religion wurde vom Propheten Mohammed gegründet, und ihre heilige Schrift heißt Koran. Der Islam stützt sich auf fünf Säulen, die wie Gebote zu verstehen sind: das Glaubensbekenntnis, das Gebet, das Geben an Bedürftige, das Fasten im Fastenmonat Ramadan und die Pilgerreise nach Mekka. Islamischer Staat (IS) Terrorgruppe, die in Syrien und im Irak mit Gewalt versucht, einen eigenen Staat zu errichten. Die Anhänger des IS legen ihre Religion, den Islam, sehr streng aus. Jede Person, die den Islam ablehnt oder einer anderen Religion angehört, ist in den Augen des „Islamischen Staats“ ungläubig und wird erbarmungslos und brutal bekämpft. Johannes Einer der Jünger Jesu Christi und einer der zwölf Apostel sowie der Verfasser des letzten Evangeliums. Johannes der Täufer Jüdischer Prediger, der als Wegbereiter Jesu Christi gilt, da er über Nächstenliebe predigte und seine Anhänger zur Vergebung der Sünden einer Taufe unterzog. Aus dieser Praxis stammt der Name „der Täufer“. Dass er historisch existierte, wird auch von anderen Quellen über die Bibel hinaus bestätigt. Er gilt als Prophet auch für die islamische Religion. Johannes der Täufer ist einer der bedeutendsten Heiligen der orthodoxen und der katholischen Kirche. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 7 Glossar: Christliche Lebenswelt Jordan Fluss in Palästina, der an verschiedenen Stellen der Bibel genannt wird. Im Jordan wurde Jesus von Johannes dem Täufer getauft. Im Judentum hat der Jordan große Bedeutung als der Fluss, den das Volk Israel überschritt bei der Landnahme Kanaans nach der Wanderung durch die Wüste. Judentum Unter Judentum versteht man einerseits die Religion, die Traditionen und Lebensweise, die Philosophie und meist auch die Kulturder Juden (Judaismus) und andererseits die Gesamtheit der Juden. Es handelt sich um die älteste monotheistische Religion. Sie hat eine Geschichte von mehr als 3 000 Jahren. Die heiligen Schriften des Judentums sind die Thora und die rabbinischen Schriften, die die Thora erläutern. Kapelle Eine Kapelle ist eine (meistens kleine) Räumlichkeit, entweder freistehend oder in einem Raum, die zum Beten, für Gottesdienste oder Andachten benutzt wird. Katholisch Bezieht sich auf die römisch-katholische Kirche, die größte christliche Konfession. Der grundlegende Unterschied zu anderen christlichen Konfessionen ist die Anerkennung des Papstes als Oberhaupt und Stellvertreter Jesu Christi auf der Erde. Auch unterscheidet sich die katholische Konfession in der Deutung des Abendmahls von der evangelischen Konfession: Nach katholischer Lehre ist im gewandelten Brot und Wein Jesus Christus mit seinem Leib und Blut wahrhaft gegenwärtig, während die evangelische Konfession darin ausschließlich einen symbolischen Erinnerungsakt sieht. Kirche Dieser Begriff hat mehrere Bedeutungen: - sakrales Bauwerk des Christentums - geweihtes Gebäude für Gottesdienste - Gemeinschaft der Christen - Organisationsform innerhalb des Christentums (Verwaltungseinheit) Kirchliche Gerichtsbarkeit Gericht einer Religionsgemeinschaft, das über verschiedene Themen urteilt, die entweder geistliche Angelegenheiten oder kirchliche Normen betreffen. Nach Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes im Jahr 1879 setzte sich der Gedanke der Staatlichkeit der Gerichte durch. Urteile geistlicher Gerichte sind ohne bürgerliche Wirkung, der Bestand der Kirchengerichte blieb aber unberührt. Kommunion Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 8 Glossar: Christliche Lebenswelt Siehe Abendmahl. Konfessionen Bezeichnung für christliche Richtungen, die sich durch ein gemeinsames Bekenntnis von anderen christlichen Richtungen unterscheiden – also unterschiedliche christliche Kirchen und Gruppierungen. Die drei christlichen Hauptkonfessionen sind die römisch-katholische Kirche, die orthodoxe Kirche und die evangelische Kirche. Konfirmation Im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier vollzogene Aufnahme jugendlicher evangelischer Christen in die Gemeinde der Erwachsenen. Im Alter von ungefähr 14 Jahren besuchen die Konfirmandinnen und Konfirmanden für anderthalb Jahre den Konfirmationsunterricht. Dort lesen sie in der Bibel und lernen viel über das Christentum. Die Konfirmation wird als Bestätigung der Taufe gesehen, denn die meisten Christen werden als Babys getauft. Mit diesem feierlichen Akt ist traditionell die Zulassung zum Abendmahl verbunden und die Möglichkeit, Pate eines Täuflings zu sein und sich an Kirchenvorstandswahlen zu beteiligen. Körper in der Biologie die stoffliche Hülle und der Organismus eines Menschen oder Tieres. Bei verschiedenen Religionen, darunter im Christentum, wird der Körper als der Teil des Menschen verstanden, der nach dessen Tod zerfällt, wohingegen die Seele im Jenseits weiter existieren wird. Kreuzigung Hinrichtungsform von einem zu Tode Verurteilten, gefesselt oder genagelt an einen aufrechten Pfahl, mit oder ohne Querbalken. Sie entwickelte sich aus dem Hängen und sollte die Todesqual möglichst verlängern. Auch Jesus Christus wurde zur Kreuzigung verurteilt. Kreuzritter Die Kreuzritter zogen im Namen der Kirche in das „Heilige Land Jerusalem“ um es von den sogenannten Ungläubigen, den Muslimen, zu befreien, sie durften ein Kreuz auf ihrer Rüstung tragen und bekamen absolute Absolution. Die Geburtsstunde der Kreuzritter erfolgte 1095, als Papst Urban II. zur Befreiung des Heiligen Landes und Jerusalems in der französischen Stadt Clermont aufrief. Lukas Einer der vier Evangelisten, Verfasser des Lukasevangeliums und der Apostelgeschichte. Lüstern Gierig nach etwas, das man für sich unbedingt verlangt bzw. besitzen will. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 9 Glossar: Christliche Lebenswelt Machthaber Person, die innerhalb eines Staates Inhaber der ausführenden Gewalt (Exekutive) ist. Die Bezeichnung ist unabhängig von der Staatsform und wird für Monarchen, Diktatoren oder Staatsoberhäupter bzw. Regierungschefs demokratischer Staaten gleichermaßen verwendet. Markus Einer der vier Evangelisten. Verfasser des Markusevangeliums. Matthäus Einer der vier Evangelisten und ein Apostel. Verfasser des ersten Evangeliums, des Matthäusevangeliums. Menschenverachtung Verachtende Einstellung gegenüber anderen Menschen. Häufig wird diese Einstellung zum Anlass für Hass und gewalttätige Aktionen. Messe (heilige) Katholischer Gottesdienst, bei dem auch das Sakrament der Eucharistie (Abendmahl) gespendet wird. Missionare Angehörige einer Religion, die oft in einem fremden Land ihren Glauben verbreiten wollen oder religiös motiviert soziale Arbeit leisten. Mit dem Begriff sind im europäisch geprägten Kulturkreis vor allem christliche Missionare gemeint. Biblische Grundlage ist der sogenannte Missionsbefehl von Jesus Christus aus dem Matthäusevangelium. Die Arbeit von Missionaren, die in der Epoche des Imperialismus in Kolonien das Christentum teilweise unter Zwang einführten, hat sich heute jedoch völlig verändert. Mittelalter Im Rahmen der europäischen Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Moderne. Die Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus. Die Gesellschaft war nach Ständen geordnet und das Weltbild durch das Christentum bestimmt. Ebenso waren Wissenschaft und Literatur, Architektur, Kunst und Kultur christlich geprägt. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 10 Glossar: Christliche Lebenswelt Neues Testament Eine Sammlung von 27 Schriften, die Jesus Christus als Gesandten Gottes zur Rettung der Welt und Sohn Gottes verkünden. Die Schriften des Alten und Neuen Testaments bilden insgesamt die Bibel, die für alle Christen Grundlage des Glaubens ist. Die Schriften des Neuen Testaments bestehen aus vier Textteilen: Erstens die vier Evangelien, die Jesu Leben, Sterben und Auferstehen erzählen, zweitens die Apostelgeschichte, drittens 21 Briefe an christliche Gemeinden sowie viertens die Johannesoffenbarung. Offenbarung Dieser Begriff beschreibt im religiösen Sprachgebrauch eine übernatürliche Mitteilung göttlicher Wahrheiten oder des göttlichen Willens. Dem christlichen Glauben nach hat sich Gott der Menschheit allmählich bis zur Sendung seines Sohnes, nämlich Jesu Christi, offenbart. Durch Jesus vollendet sich die göttliche Offenbarung, die durch die Patriarchen und Propheten des Alten Testaments anfing. Ökumene/ökumenisch Gesamtheit der christlichen Kirchen. Und eine Bewegung, die das Gemeinsame der evangelischen und katholischen Kirchen betont und beispielsweise gemeinsame Gottesdienste feiert. Orthodox Dieser Begriff bedeutet im religiösen Sinn „rechtgläubig, strenggläubig“ – die richtige Verehrung oder rechte Lehre Gottes. Osterlamm Symbol Jesu Christi und seiner Aufopferung. Das Lamm gilt wegen seiner Zahmheit und Reinheit als Opfersymbol und tritt auch an weiteren Stellen der Bibel als solches auf. Ostern Fest der Auferstehung Jesu Christi nach seiner Kreuzigung. Das Datum ist abhängig vom Frühlingsvollmond, der jährlich zwischen dem 21. März und dem 19. April sein kann. Das Osterfest wird an dem nachfolgenden Sonntag gefeiert. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 11 Glossar: Christliche Lebenswelt Palästina Das Gebiet Palästina liegt an der südöstlichen Küste des Mittelmeers und umfasst Gebiete des heutigen Israels und Jordaniens, einschließlich der Golanhöhen, des Gazastreifens sowie des Westjordanlands. Vor rund 3 500 Jahren hieß das Land Kanaan. Laut biblischer Überlieferung schloss Gott dort einen Bund mit Abraham, der Landstrich galt in Zeiten der Vertreibung und Verfolgung als gelobtes Land der Juden. Palästina ist aber für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen ein bedeutsames Gebiet, denn im Lauf der Jahrhunderte siedelten hier Angehörige dieser drei Religionen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der schrecklichen Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Juden wurde im Jahr 1948 der Staat Israel gegründet. Für die arabische Bevölkerung, die zu dieser Zeit dort lebte, bedeutete die Staatsgründung, dass sich ihre Lebenssituation stark verschlechterte. Manchen wurde ihr Ackerland weggenommen, manche wurden arbeitslos, manche vertrieben. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen; ein Ende des Konflikts und ein friedliches Zusammenleben der beiden Völker scheinen auch heute noch in weiter Ferne. Papst Bischof von Rom und Oberhaupt der katholischen Kirche mit Sitz im Vatikan. Für die christlichen Konfessionen, die das Papstprimat anerkennen, gilt er als Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter Jesu Christi auf der Erde. Der Papst wird von dem Konklave, einer Versammlung der Kardinäle, gewählt. Passion Der Leidensweg Jesu Christi bis zu seiner Kreuzigung. Darüber berichten die vier Evangelien. Paulus Apostel und wichtigster Missionar der frühen Kirche. Vor seiner Bekehrung zum christlichen Glauben durch eine Offenbarung verfolgte er die Christen. Danach widmete er sein Leben der Verbreitung des Christentums. Er gilt als Verfasser von 14 Briefen, die an die neuen Gläubigen gerichtet und im Neuen Testament enthalten sind. Petrus Einer der zwölf Apostel (der Erste, der Jesus als „Messias“, nämlich als Heilsbringer, ansah) und Missionar. Petrus gilt als Stifter der Kirche in Rom, wo er als Märtyrer starb. Die katholische Kirche betrachtet ihn als den ersten Papst und alle weiteren Päpste als seine Nachkommen. Pfarrer Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 12 Glossar: Christliche Lebenswelt Theologe, der mit der Leitung von Gottesdiensten, der seelsorgerischen Betreuung und in der Regel auch mit der Leitung einer Kirchengemeinde betraut ist. Pfingsten Christliches Fest, 49 Tage nach Ostersonntag. An Pfingsten wird von den Gläubigen die Entsendung des Heiligen Geistes und zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit gefeiert. Prophet Person, die sich durch einen Gott zur Verkündigung von Botschaften einer Religion berufen fühlt. Im Alten Testament der Bibel gibt es insgesamt 18 Propheten. Religionsgemeinschaft/Glaubensgemeinschaft Gesamtheit der Angehörigen, die sich zur selben Religion bzw. Konfession bekennen und sie auch gemeinschaftlich praktizieren. Riten Handlungen mit einer religiösen Bedeutung, die nach bestimmten Regeln und meistens durch Geistliche ausgeführt werden. Sie können gemeinschaftlich oder auch vom Einzelnen allein praktiziert werden. Sakrament(e) Als Sakrament bezeichnet man im Christentum einen Ritus, der in Form einer sichtbaren Handlung eine nicht sichtbare Wirklichkeit Gottes vergegenwärtigt und an ihr teilhaben lässt. Die römisch-katholische Kirche kennt sieben Sakramente, nämlich Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Ehe, Weihsakrament und Krankensalbung. Die evangelische Kirche nur Taufe und Abendmahl. Scheidung Juristische Auflösung einer Ehe. Für die katholische Kirche stellt die Auflösung der vor Gott geschlossenen Ehe einen moralischen Verstoß dar und wird nicht akzeptiert. Scheiterhaufen Ein aufgeschichteter Holzhaufen, der zur Verbrennung eines Toten dient (Feuerbestattung) oder zur Hinrichtung von Menschen durch Verbrennen (Feuertod). Er diente bei sogenannten Bücherverbrennungen im Nationalsozialismus auch der Vernichtung durch Zensur verbotener Schriften und Bücher. Seele Gesamtheit dessen, was das Fühlen, Empfinden, Denken eines Menschen ausmacht. Nach religiösem Glauben auch der körperlose Teil des Menschen, der unsterblich ist und nach dem Tode weiterlebt. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 13 Glossar: Christliche Lebenswelt Segen Segen soll Glück und Gedeihen fördern oder Schutz und Bewahrung zusichern. Die meisten Segnungen werden durch Bischöfe, Priester und Diakone vollzogen, doch auch Laien können segnen. Der Segen erfolgt mit Worten und Gebärden (bei Christen meist mit der Geste des Kreuzzeichens, manchmal auch mit Handauflegung), die die wohltätige Zuwendung eines Gottes zu der gesegneten Person oder der gesegneten Sache symbolisieren. Sekte Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft. Meistens steht Sekte für eine von einer Mutterreligion abgespaltene religiöse Gemeinschaft. Sekten zeichnen sich oft durch hierarchische Strukturen aus, deren Lehre oder Ritus sich von vorherrschenden Überzeugungen unterscheiden und häufig im Konflikt mit ihnen stehen sowie den ethischen Grundwerten der Gesellschaft widersprechen. Seligpreisung Die Bergpredigt beginnt mit den sogenannten Seligpreisungen, in denen Jesus die Armen, die Hungrigen und all diejenigen, die auf dieser Erde leiden, als selig bezeichnet. In den Seligpreisungen bekommen diese Menschen sowohl Trost als auch die Aufforderung zu einem bestimmten Verhalten im Leben. Sexualmoral Gesamtheit von Normen und Werten, die das sexuelle Verhalten regeln. Stephanstag Gedenktag an das Martyrium des heiligen Diakons Stephan. Der Stephanstag wird bei der katholischen und den evangelischen Konfessionen am 26. Dezember gefeiert. Sünden Verstoß bzw. Verfehlung gegen göttliche Gebote wie zum Beispiel gegen die Zehn Gebote. Durch Sünden kommen Mitmenschen und der Sünder immer direkt oder indirekt zu Schaden. Taufe, Taufsakrament Sakrament der Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. Vollzogen wird die Taufe durch Übergießen des Täuflings mit Wasser oder das Untertauchen im Wasser. Dabei wird eine Taufformel gesprochen. Die Taufe geht auf den jüdischen Prediger Johannes den Täufer zurück, von dem sich auch Jesus im Fluss Jordan taufen ließ. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 14 Glossar: Christliche Lebenswelt Täufling Derjenige, dem das Sakrament der Taufe gespendet wird. Taufpate Ein Ehrenamt in der christlichen Kirche. Paten sind Zeugen der Sakramentenspendung, und der Name des Paten wird im Kirchenbuch, einem Verzeichnis über Taufen, Trauungen, Todesfälle, vermerkt. Taufpaten haben die Aufgabe, die menschliche und religiöse Entwicklung des Patenkinds zu begleiten. In früheren Zeiten hatten die Taufpaten im Falle des frühen Todes der Eltern auch eine Fürsorgepflicht für das Kind. Thora Dieser hebräische Begriff bedeutet übersetzt Unterweisung, Lehre, Führung, Gesetz und dient in der jüdischen Tradition als Bezeichnung für die fünf Bücher des Propheten Moses, die als Gesetz Gottes den Kern des jüdischen Glaubens ausmachen. Die Thora umfasst 613 Ge- und Verbote, die Schöpfungsgeschichte, die Geschichte der ersten Menschen und des Volkes Israel von den Anfängen bis zum Tod von Moses. Das zentrale Element dieses Buchs sind die Zehn Gebote. Die Lesung aus der Thorarolle, die im geschmückten Thoraschrein aufbewahrt wird, ist Kernstück jedes jüdischen Gottesdienstes. Tod Das organische Ende eines biologischen Lebens. Es gibt natürliche Todesursachen wie Alter oder Krankheit. Und es gibt unnatürliche Todesursachen wie Unfälle, Verbrechen, Krieg oder Suizid. Trauung Anderer Begriff für Eheschließung. Eine Ehe wird als dauerhafte Verbindung in der Regel zwischen einem Mann und einer Frau verstanden. Es gibt die standesamtliche und die kirchliche Trauung, wobei die kirchliche Trauung keine juristische Relevanz hat. Die standesamtliche Trauung ist gemäß Familienrecht eine Willenserklärung und wird vor einem Standesbeamten geschlossen. Als kirchliche Trauung wird die Schließung einer Ehe nach dem vorgeschriebenen Ritus einer Kirche bezeichnet. Sie wird in aller Regel von einem Geistlichen ausgeführt. Überlieferung Überlieferung kann mündlich oder schriftlich erfolgen und bezeichnet die erzählende oder textliche Weitergabe von geschichtlichen, gesellschaftlichen und religiösen Informationen an künftige Generationen oder innerhalb einer Gruppe. Vatikanstaat Der Vatikanstaat ist der kleinste anerkannte Staat der Welt, der sich innerhalb von der Stadt Rom auf dem Vatikanischen Hügel befindet. Im Vatikanstaat residiert der Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 15 Glossar: Christliche Lebenswelt Papst als Bischof von Rom und, nach dem katholischen Glauben, auch als Oberhaupt des ganzen Christentums. Vergebung Annehmen von bekundeter Reue. In den meisten Religionen spielt Vergebung eine wichtige Rolle, es wird die Bereitschaft zur Vergebung unter den Menschen als Weg zur Konfliktlösung angesehen. Ein weiterer Aspekt der Vergebung zeigt sich in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen, besonders in den monotheistischen Religionen wird Gott sowohl als „gerecht“ als auch als „vergebend“ gesehen. Wanderprediger Prediger, der seine missionarische Tätigkeit an verschiedenen Orten ausübt. Auch Jesus Christus war ein Wanderprediger. Weihnachten Eines der Hauptfeste des Christentums, bei dem die Geburt Christi und somit sein Kommen auf die Erde gefeiert wird. Das Fest findet am 25. Dezember statt. Weltreligion In weiten Teilen der Welt verbreitetes Glaubensbekenntnis mit einer großen Anhängerschaft. Zu den weltweit fünf größten Religionen gehören das Christentum, der Islam, Buddhismus, Hinduismus und das Judentum. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu, © 2016 16 Kommentartext: Christliche Lebenswelt 1. Kapitel: Christliche Glaubenslehre Christen glauben an Jesus Christus, der als Sohn Gottes auf die Welt gesandt wurde. Die historische Figur Jesus von Nazareth lebte als jüdischer Wanderprediger vor gut 2 000 Jahren in Palästina. Palästina stand zu dieser Zeit unter römischer Herrschaft. Im christlichen Glauben ist Jesus der von Gott gesandte Messias. Der Messias, der in der jüdischen Thora als Heilsbringer, Hohepriester oder von Gott inspirierter Prophet vorhergesagt wird. Das Alte Testament der christlichen Bibel gleicht in weiten Teilen der jüdischen Thora. Jesus Christus, so die christliche Glaubenslehre, wurde vom Gottvater zur Errettung der Welt und jedes einzelnen Menschen geschickt. Das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz – die sogenannte Passion – steht bei den Christen für die Vergebung der Sünden aller Menschen. Deshalb wird Jesus auch als „der Erlöser“ bezeichnet. Christen glauben an die Auferstehung Jesu nach seinem Tod und das ewige Leben des gläubigen Christen im Himmel. Im Zentrum des christlichen Glaubens steht der eine Gott, der gleichsam aus dem Vater Gott, Gottes Sohn und dem Heiligen Geist besteht. Man nennt diese Einheit Gottes Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität. So heißt es im ökumenischen Glaubensbekenntnis: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist …“ Grundlage christlicher Glaubenslehre ist die Bibel. Sie gilt den Christen als Heilige Schrift. Die Bibel besteht aus dem Alten und dem Neuen Testament. Am Anfang des Neuen Testaments stehen die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Evangelium bedeutet so viel wie „frohe Botschaft“. Die Evangelien erzählen vom Wirken Jesu Christi und wurden von den vier Evangelisten nach seinem Tod aus der Überlieferung niedergeschrieben. Es folgen die Apostelgeschichte des Lukas und die ältesten Teile des Neuen Testaments, die Apostelbriefe. Die meisten dieser Briefe gehen auf den Apostel Paulus zurück. Am Ende des Neuen Testaments steht die Offenbarung des Johannes. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt Im Wesentlichen richtet sich das christliche Glaubensleben am Handeln und dem Wort Jesu aus. Im Zentrum steht für den gläubigen Christen die Auferstehung von Jesus Christus und das Leben nach dem Tod. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt 2. Kapitel: Christlicher Lebenszyklus Ein Mensch wird – ganz gleich, wie alt er ist – durch die Taufe zum Christ und Mitglied der Kirche. Ein Mensch kann nur ein Mal getauft werden, und fast alle christlichen Kirchen erkennen die Taufe gegenseitig an. Die Taufe geht auf den jüdischen Prediger Johannes den Täufer zurück, von dem sich auch Jesus im Fluss Jordan taufen ließ. Die christliche Taufe wird seitdem „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ vollzogen. Jesus selbst hat nie getauft. Heute lassen viele christliche Eltern ihre Kinder bald nach der Geburt taufen. Die Taufe symbolisiert sowohl ein reinigendes Eintauchen als auch eine Umkehr oder einen Neubeginn. Sie gehört zu den christlichen Riten – auch Sakramente genannt –, welche die Gegenwart Gottes symbolisieren oder verdeutlichen sollen. Neben den Eltern sind auch Taufpaten anwesend. Eltern und Paten sollen dafür Sorge tragen, dass der Täufling an den christlichen Glauben herangeführt wird. Neben der Taufe erkennen alle christlichen Kirchen das Abendmahl als Sakrament an. Mit Erstkommunion oder Konfirmation entscheiden die Heranwachsenden selbst über ihre Zugehörigkeit zur christlichen Kirche. Die Kinder bzw. Jugendlichen setzen sich im Vorfeld des Festes mit ihrer Religion und ihrem Glauben auseinander. Bei der Erstkommunion sind die katholischen Kinder in der Regel neun bis zehn Jahre alt. Danach können sie in jedem katholischen Gottesdienst die sogenannte Kommunion empfangen. Mit der Firmung bestätigen oder bekräftigen katholische Jugendliche das Taufsakrament und ihr Bekenntnis zum Glauben. In der evangelischen Kirche werden circa 14- bis 16-jährige Jugendliche konfirmiert. Die Konfirmation soll sie an ihre Taufe und an die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft erinnern. Mit der Konfirmation dürfen die jungen Gläubigen am Abendmahl im evangelischen Gottesdienst teilnehmen. Ein weiteres großes Fest im christlichen Lebenszyklus ist die kirchliche Eheschließung. Eine Trauung im Christentum ist nur für heterosexuelle Paare möglich. Bestandteile einer kirchlichen Trauung sind die Segnung der Ringe, das Eheversprechen vor Gott, die Übergabe der Ringe, die Verbindung vor Gott und der Segen für das Brautpaar. In der katholischen Kirche erhalten die frisch Getrauten in der Regel die heilige Kommunion. In der evangelischen Kirche ist hingegen der Wortgottesdienst bei der Trauung häufiger. Auf Wunsch des Brautpaars kann das Abendmahl aber auch hier empfangen werden. Ehebruch verstößt im christlichen Glauben gegen die Zehn Gebote Gottes. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt Nach christlicher Vorstellung wird der Mensch nach seinem Tod auferstehen, er wird zu Gott zurückkehren und dort seine ewige Ruhe und Heimat finden. Am Ende des Lebenszyklus gibt es – wie in jeder Weltreligion – auch im Christentum Rituale für Tod, Trauer und Bestattung. Traditionell ist die Erdbestattung vorgesehen. Mittlerweile sind aber auch Feuerbestattungen für Christen erlaubt. Einige streng katholische oder orthodoxe Kirchen lehnen die Feuerbestattung jedoch weiterhin ab. Wenn ein Gemeindemitglied verstorben ist, kann je nach Konfession und nach Wunsch der Angehörigen eine christliche Trauerfeier als Gottesdienst in der Gemeindekirche, einer Kapelle oder auch in der Aussegnungshalle eines Friedhofs stattfinden. Häufig folgt auf die Trauerfeier eine Begleitung des Verstorbenen zum offenen Grab oder zur Urnenbeisetzung. Nach christlichem Glauben trennt sich im Tod die Seele vom Körper. Die Auferstehung findet nicht unmittelbar statt. Daher bitten Pfarrer und Gläubige in der Regel für den Verstorbenen. Häufig spricht der Geistliche auch die Formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ und einen Abschiedssegen. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt 3. Kapitel: Wort und Handeln Jesu Christen orientieren sich an dem Wort und dem Handeln Jesu. Ein zentrales Beispiel hierfür ist die sogenannte Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium. Neben der Seligpreisung beispielsweise der Armen und der Friedfertigen finden sich dort Ergänzungen zum alttestamentarischen Willen Gottes. So heißt es nicht nur: „Du sollst nicht ehebrechen“, sondern Jesus ergänzt in der Bergpredigt: „Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ Für die christlichen Kirchen ist das Eheversprechen vor Gott bindend. Die Möglichkeit einer Scheidung wird jedoch von der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche unterschiedlich gehandhabt. Der Umgang mit der durchaus strengen Ehe- und Sexualmoral der christlichen Kirchen hat sich erst in den letzten Jahrzehnten in ihrer praktischen Auslegung für viele Christen liberalisiert. Das Gebet und der Gottesdienst sind für den gläubigen Christen zentraler Inhalt christlicher Lebens- und Alltagswelt. Beten kann der Christ überall, denn „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, sprach Jesus zu seinen Jüngern. Sogenannte Messen oder Gottesdienste finden an Sonn- und Feiertagen oder zu speziellen Anlässen statt. In den orthodoxen und in den römisch-katholischen Kirchen steht die Feier der Eucharistie, auch heilige Kommunion genannt, im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Hingegen wird bei der evangelischen Kirche nicht in jedem Gottesdienst das Abendmahl gefeiert. In den christlichen Kirchen geht das Abendmahl oder die Eucharistie auf das letzte Mahl Jesu Christi mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung zurück. Bei diesem teilte er Brot und Wein mit seinen Jüngern. Beim Abendmahl werden die Kreuzigung zur Vergebung der Sünden und die Auferstehung in der Gabe von Brot und Wein vergegenwärtigt. Die Vorstellungen von der Gegenwart Jesu Christi unterscheiden sich in den christlichen Glaubenslehren. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt 4. Kapitel: Weihnachten und Ostern Die wichtigsten Feste des Christentums sind Weihnachten und Ostern. An Weihnachten wird die Geburt Jesu gefeiert. Ostern gilt als das größte christliche Fest. Ostern ist das Fest der Auferstehung von Jesus Christus. Die Auferstehung ist zentraler Glaubensinhalt der Christen. Weihnachten geht die Adventszeit voraus. Mit seiner Geburt, die am 25. Dezember gefeiert wird, kam der Messias Jesus Christus nach christlichem Glauben als Mensch auf die Erde. Christen bereiten sich in der Adventszeit feierlich auf die Ankunft Jesu Christi vor. In vielen Familien wird an jedem Adventssonntag eine Kerze am Adventskranz angezündet. Es ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz Brauch, am 24. Dezember den Heiligen Abend zu begehen. Bei der Bescherung werden Geschenke überreicht und der geschmückte Christbaum beleuchtet oder die Kerzen daran angezündet. In vielen christlichen Gemeinden wird am Ende des Heiligen Abends um Mitternacht die Geburt Jesu gefeiert. Der 25. Dezember gilt als der Festtag zur Geburt Jesu Christi. Dem schließt sich am 26. Dezember der sogenannte Stephanstag als christlicher Feiertag an. Die Menschwerdung Jesu Christi gilt im christlichen Glauben als ein Teilen der Freuden und Leiden der Menschen durch den Sohn Gottes. Er spendet damit allen Menschen Hoffnung. Weihnachten gilt als Fest der Liebe und des Friedens. In vielen Familien wird am Heiligen Abend oder an Weihnachten die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu aus dem Lukasevangelium vorgelesen. Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu Christi nach dessen Kreuzigung, der am Karfreitag in der sogenannten Karwoche vor dem Osterfest gedacht wird. Zu Ostern endet eine 40-tägige Fastenzeit, auch Passionszeit genannt. Die Überwindung des Todes und die Auferstehung werden in zentralen Gottesdiensten oft bereits in den frühen Morgenstunden gefeiert. Das Entzünden der Osterkerze symbolisiert Jesus als das Licht der Welt. Unter Christen gibt es viele regional unterschiedliche Osterbräuche, die aber nicht in unmittelbarer Verbindung zum Glauben stehen. Auch Ostereier und der Osterhase sind erst in der Neuzeit entstanden. Es werden hierzulande am Ostersonntag häufig bunt bemalte Eier und Süßigkeiten von Kindern gesucht. Mit dem Osterfest beginnt im Christentum eine 50-tägige Freudenzeit, die mit den sogenannten Pfingstfeiertagen endet. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt 5. Kapitel: Christliche Konfessionen du Mission Im Christentum gibt es eine Vielzahl an Konfessionen, also Glaubensrichtungen oder Glaubenstraditionen. Sie alle eint eine grundsätzliche Übereinstimmung in zentralen Glaubensinhalten und der Glaube an Jesus Christus als Gottes Sohn. Grob gegliedert kann man folgende christliche Konfessionen oder Glaubenstraditionen unterscheiden: die katholischen Kirchen die evangelischen Kirchen die orthodoxen Ostkirchen, jeweils wieder mit vielen eigenständigen traditionellen und regionalen orthodoxen Kirchen Wenn wir hierzulande von christlicher Kirche sprechen, dann in erster Linie von der römisch-katholischen Kirche oder den lutherisch oder reformierten evangelischen Kirchen. Nicht nur bei den orthodoxen Ostkirchen, sondern auch bei den christlichen Konfessionen im Westen gibt es zahlreiche Strömungen. Stellvertretend seien die altkatholische Kirche oder die apostolischen Kirchen genannt. Der Papst ist das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Die Mitglieder der römisch-katholischen Kirche begreifen den Papst als Nachfolger des Apostel Petrus und als Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Als Bischof von Rom residiert der Papst im Vatikanstaat in der italienischen Hauptstadt. Von gesetzlich anerkannten Kirchen, Konfessionen und christlichen Religionsgemeinschaften müssen Gruppierungen, die sich vom eigentlichen Glauben entfernt haben, unterschieden werden. Einige Gruppierungen haben den Charakter einer Sekte entwickelt. Auch wenn diese sich auf Jesus Christus berufen, sind sie nicht als christliche Kirche oder Glaubensgemeinschaft anerkannt. Die Zeiten, in denen Kreuzritter im Namen von geistlichen und weltlichen Machthabern unter dem Kreuz Jesu Christi verbrecherische und blutrünstige Glaubenskriege geführt haben, sind längst vorbei. An Brutalität und Menschenverachtung waren diese durchaus mit den Verbrechen des sogenannten Islamischen Staates – kurz IS – in heutigen Tagen zu vergleichen. Beides hat mit Religion und religiösem Glauben nichts zu tun. Beides waren und sind Verbrechen an der Menschlichkeit und große Sünden vor Allah und Jesus Christus. Auch kirchliche Gerichtsbarkeit ab dem Mittelalter, durch die sogenannte Ungläubige oder Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden, ist ein dunkles Kapitel der christlichen Kirchengeschichte. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Kommentartext: Christliche Lebenswelt Jeder Christ ist aufgerufen, das Evangelium zu verbreiten. Dabei gab es viele schlimme Irrwege in der Geschichte des Christentums. Die Arbeit von Missionaren, die in der Epoche des Imperialismus in Kolonien das Christentum teilweise unter Zwang einführten, hat sich heute jedoch völlig verändert. Unter christlicher Mission versteht man heute beispielsweise die Hilfe christlicher Organisationen in Entwicklungsländern oder die Stärkung christlicher Lehre und Werte durch Missionare aus dem jeweiligen Kulturkreis. Mit geschätzt über 2 Milliarden Gläubigen ist das Christentum vor dem Islam und dem Hinduismus die größte der Weltreligionen. Muslimische Lebenswelt www.didactmedia.eu Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Arbeitsblatt: Vergleich Christentum – Judentum – Islam Aufgabe 1 Trage die unten stehenden Begriffe an der richtigen Stelle in die Tabelle ein. (Es sind mehrere Begriffe pro Feld möglich.) Koran, Weihnachten, Kirche, Laubhüttenfest, Zehn Gebote, Jesus ist Gottes Sohn, Samstag (Sabbat), Thora, Christen, Christi Geburt, Chanukka, Freitag, Jesus ist einer der größten Propheten, Muslime, Ostern, Jahwe, Versöhnungsfest, Flucht Mohammeds nach Medina, Pfingsten, Zehn Gebote, Purim, Bibel, Fest des Fastenbrechens, Christi Himmelfahrt, Allah, Synagoge, Pessach, Fünf Säulen, Gott, Moschee, Sonntag, Wochenfest, Koran als Wort Gottes, Jesus Christus, Juden, Jesus ist ein Rabbiner, Beginn der Weltschöpfung, Thora, Opferfest Name für Gott Anhänger Heiliges Buch Mittelpunkt des Glaubens Wichtige Gebote Gebetshaus Bedeutung von Jesus Ruhetag / Versammlungstag Beginn der Zeitrechnung Wichtige Feiertage Christentum Gott Christen Bibel Judentum Jahwe Juden Thora Jesus Christus Thora Zehn Gebote Kirche Jesus ist Gottes Sohn Zehn Gebote Synagoge Jesus ist ein Rabbiner Islam Allah Muslime Koran Koran als Wort Gottes Fünf Säulen Moschee Jesus ist einer der größten Propheten Sonntag Samstag (Sabbat) Freitag Christi Geburt Beginn der Weltschöpfung Flucht Mohammeds nach Medina Weihnachten Ostern Pfingsten Christi Himmelfahrt Laubhüttenfest Chanukka Versöhnungsfest Purim Pessach Wochenfest Fest des Fastenbrechens Opferfest Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 1 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Aufgabe 2 Vergleiche Ostern mit Pessach. Nutze für deine Recherche das Internet. Merkmale Ostern An Ostern gedenkt man der Auferstehung Jesu Christi. Ostern ist das wichtigste Fest im Christentum, weil die Auferstehung zentraler Glaubensinhalt der Christen ist. Der Kreuzigung Jesu wird am Karfreitag und in der Karwoche vor Ostern gedacht. Zu Ostern endet eine 40-tägige Fastenzeit, die man auch Passionszeit nennt. Die Überwindung des Todes durch die Auferstehung Jesu wird in zentralen Gottesdiensten oft bereits in den frühen Morgenstunden gefeiert. Das Entzünden der Osterkerze symbolisiert Jesus als das Licht der Welt. Es gibt viele Osterbräuche, die nicht unmittelbar in Zusammenhang mit dem Glauben stehen. Ostereier und der Osterhase sind erst in der Neuzeit entstanden. Mit dem Osterfest beginnt im Christentum eine 50-tägige Freudenzeit, die mit den Pfingstfeiertagen endet. Merkmale Pessach Pessach ist ein jüdisches Fest. Es heißt übersetzt „Vorüberschreiten“ und ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten, also die Befreiung des israelischen Volkes aus der Sklaverei. Es dauert etwa eine Woche und wird mit vielen unterschiedlichen Riten wie dem Seder (Auftakt des Pessach) und dem Verzehr von Matzen gefeiert (deswegen heißt das Pessachfest auch „Fest der ungesäuerten Brote“). Die Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi fielen nach dem Neuen Testament in eine Pessachwoche. Jesu Tod steht damit in Verbindung mit der Hoffnung auf Befreiung des Volkes Israel. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 2 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Arbeitsblatt: Der christliche Lebenszyklus Aufgabe 1 Ergänze die Lücken im Text mit den unten stehenden Begriffen: Abschiedssegen, Verbindung vor Gott, Geburt, Abendmahl, Erstkommunion, katholischen, Taufsakrament, konfirmiert, Taufe, Eheschließung, Taufpaten, Segnung der Ringe, Wortgottesdienst, Sakramente, Kommunion, Ehebruch, auferstehen, Ruhe und Heimat, Segen für das Brautpaar, Abendmahl, Seele, Konfirmation, Taufe Ein Mensch wird durch die Taufe zum Christ und Mitglied der Kirche. Viele christliche Eltern lassen ihre Kinder bald nach der Geburt taufen. Die Taufe gehört zu den christlichen Riten – auch Sakramente genannt –, welche die Gegenwart Gottes symbolisieren oder verdeutlichen sollen. Neben den Eltern sind auch Taufpaten anwesend. Eltern und Paten sollen dafür Sorge tragen, dass der Täufling an den christlichen Glauben herangeführt wird. Neben der Taufe erkennen alle christlichen Kirchen das Abendmahl als Sakrament an. Mit Erstkommunion oder Konfirmation entscheiden die Heranwachsenden selbst über ihre Zugehörigkeit zur christlichen Kirche. Die Kinder bzw. Jugendlichen setzen sich im Vorfeld des Festes mit ihrer Religion und ihrem Glauben auseinander. Bei der Erstkommunion sind die katholischen Kinder in der Regel neun bis zehn Jahre alt. Danach können sie in jedem katholischen Gottesdienst die sogenannte Kommunion empfangen. Mit der Firmung bestätigen oder bekräftigen katholische Jugendliche das Taufsakrament und ihr Bekenntnis zum Glauben. In der evangelischen Kirche werden ca. 14- bis 16-jährige Jugendliche konfirmiert. Die Konfirmation soll sie an ihre Taufe und an die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft erinnern. Mit der Konfirmation dürfen die jungen Gläubigen am Abendmahl im evangelischen Gottesdienst teilnehmen. Ein weiteres großes Fest im christlichen Lebenszyklus ist die kirchliche Eheschließung. Eine Trauung im Christentum ist nur für heterosexuelle Paare möglich. Bestandteile einer kirchlichen Trauung sind die Segnung der Ringe, das Eheversprechen vor Gott, die Übergabe der Ringe, die Verbindung vor Gott und der Segen für das Brautpaar. In der katholischen Kirche erhalten frisch Getraute in der Regel die heilige Kommunion. In der evangelischen Kirche ist hingegen der Wortgottesdienst bei der Trauung häufiger. Auf Wunsch des Brautpaars kann das Abendmahl aber auch hier empfangen werden. Ehebruch verstößt im christlichen Glauben gegen die Zehn Gebote Gottes. Nach christlicher Vorstellung wird der Mensch nach seinem Tod auferstehen, er wird zu Gott zurückkehren und dort seine ewige Ruhe und Heimat finden. Nach christlichem Glauben trennt der Tod die Seele vom Körper. Die Auferstehung findet nicht unmittelbar statt. Daher bitten Pfarrer und Gläubige in der Regel für den Verstorbenen. Häufig spricht der Geistliche auch die Formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ und einen Abschiedssegen. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 3 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Aufgabe 2: Recherchiere die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der katholischen Firmung und der evangelischen Konfirmation. Nutze hierfür auch das Internet. Die Schülerinnen und Schüler sollen hier ihre Kenntnisse selbstständig vertiefen. Sie sollen versuchen, auch Rituale, die ihnen neu oder sogar befremdlich erscheinen, zu verstehen, und so ihre Bedeutung und ihre Funktion erkennen. Am Ende soll außerdem die Erkenntnis stehen, dass es viele sich ähnelnde Rituale gibt. Merkmale Firmung Die Firmung ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche. Sie gilt als Vollendung der Taufe und bildet zusammen mit dieser und der Eucharistie die „drei Sakramente der christlichen Initiation“. Mit der Firmung bestätigen oder bekräftigen katholische Jugendliche also das Taufsakrament und ihr Bekenntnis zu Gott. Merkmale Konfirmation In der evangelischen Kirche werden ca. 14- bis 16-jährige Jugendliche konfirmiert. Die Konfirmation soll sie an ihre Taufe und die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft erinnern. Mit der Konfirmation dürfen evangelische Jugendliche am Abendmahl teilnehmen. Die Kirchen der Reformation haben die Firmung nicht übernommen, aber mit der Konfirmation einen ganz ähnlichen Ritus geschaffen. Die begriffliche Unterscheidung zwischen Firmung und Konfirmation gibt es im Lateinischen nicht. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 4 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Arbeitsblatt: Die Zehn Gebote Aufgabe 1 Recherchiere die Zehn Gebote und schreibe sie auf. Das erste Gebot Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Das zweite Gebot Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Das dritte Gebot Du sollst den Feiertag heiligen. Das vierte Gebot Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Das fünfte Gebot Du sollst nicht töten. Das sechste Gebot Du sollst nicht ehebrechen. Das siebte Gebot Du sollst nicht stehlen. Das achte Gebot Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Das neunte Gebot Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Das zehnte Gebot Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 5 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Aufgabe 2: Überlege und notiere, welche Bedeutung die Zehn Gebote für dein Alltagsleben haben. Tragt eure Ergebnisse in der Klasse zusammen und diskutiert, wo es Überschneidungen gibt und warum. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Zehn Gebote verstehen und sich vergegenwärtigen und zunächst in Einzelarbeit, dann in Gruppenarbeit herausarbeiten, dass die Zehn Gebote wichtige moralische und ethische Grundlagen des Zusammenlebens definieren. Aufgabe 3: Vergleicht die Grundrechtsartikel des Grundgesetzes mit den Zehn Geboten. Erarbeitet Überschneidungen und Unterschiede. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist die seit dem Zweiten Weltkrieg geltende Verfassung der Deutschen. Es legt in den „Grundrechten“ fest, welche Rechte jeder Mensch und jeder Staatsbürger hat. Das Grundgesetz findet man auf der Internetseite des Bundestags https://www.bundestag.de/bundestag/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg/24 5216. Auf den ersten Blick scheinen die Zehn Gebote und das Grundgesetz sich schon dadurch zu unterscheiden, dass zwischen ihrer jeweiligen Entstehung Tausende Jahre liegen. Die Zehn Gebote wenden sich an jeden einzelnen Menschen („Du sollst …“), während das Grundgesetz die Rechte des Menschen gegenüber dem Staat definiert (es ist also eher eine „Rechtsgewährung“: „Jeder hat das Recht …“). Man kann aber Gemeinsamkeiten finden. Die Idee, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, findet sich auch in der Bibel, indem sie die „Gottesebenbürtigkeit“ des Menschen betont. Des Weiteren finden sich Parallelen bezüglich der „Regeln“, die beide für das Zusammenleben in der Gemeinschaft aufstellen, beispielsweise das Verbot von Mord und Diebstahl. Die Zehn Gebote sind auch als moralische Richtschnur zu verstehen (nicht lügen, ehebrechen, neidisch sein). Die Zehn Gebote sind als eine Art Grundgesetz des Volkes Israel zu verstehen. Gott hat diese Gebote direkt an Moses übermittelt. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 6 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Arbeitsblatt: Ostern Aufgabe 1 Suche im unten stehenden Buchstabenrätsel die elf Begriffe, die zu Ostern passen. K A W E R F D W F G L O J F G P F S D C K A R A E B U E Z N I D G M U A N H G L A S K L R Ü O L N O K D G O S H W A D P E F D S K A P O D J U H G L T D R F R S D J H F Ü G G N K L Z E F D L R Ä M E S P W A K D D A O U P S J A L S D T L N A P B T O E H F E R K A Z L E I T A G G G W D E G S P G B D N Q P E T R U S F T Ö F B A F H G Ä E K A O L J G N S R K K R Ü T T P G E J E E D L V H N N H U A F Z S H U B A E I F N N S I A Z G C G T O L A D F Z A N G H K E L I P E A E R Z E U L H J G D A K Begriffe: Karfreitag, Petrus, Osterkerze, Abendmahl, Kreuzigung, Judas, Fastenzeit, Vergebung, Jünger, Passion, Auferstehung, Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 7 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Aufgabe 2 Beschreibe die Hintergründe des Osterfests. An Ostern feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi, der so nach seiner Kreuzigung als Sohn Gottes den Tod überwunden hat. Ostern gehört zu den beweglichen Festen, deren Datum jedes Jahr ein anderes ist. Der Ostersonntag richtet sich nach dem Frühlingsvollmond (wobei der Frühlingsanfang auf den 21. März festgelegt ist). Alle weiteren beweglichen christlichen Feste werden anhand des Termins für den Ostersonntag berechnet. Ostern beginnt im weitesten Sinne mit dem Aschermittwoch, an den sich eine 40tägige Fastenzeit anschließt. Diese symbolisiert die 40 Jahre der Israeliten in der Wüste sowie die 40 Tage, die Jesus in der Wüste fastete und betete. Die letzte Woche vor dem Ostersonntag beginnt mit dem Palmsonntag, an dem der Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert wird. Am Gründonnerstag feiern Christen das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Der Karfreitag steht für die Kreuzigung Jesu, am Ostersonntag wird die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 8 Lösungsvorschläge: Christliche Lebenswelt Arbeitsblatt: Christliche Konfessionen Aufgabe 1 Sucht euch in kleinen Gruppen zwei unterschiedliche christliche Konfessionen und recherchiert Entstehungsgeschichte, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Erstellt ein Plakat, auf dem ihr eure Ergebnisse übersichtlich darstellt. Die Schülerinnen und Schüler sollen hier zwei Konfessionen auswählen und ihre Kenntnisse selbstständig vertiefen. Ihnen soll bewusst sein, dass es neben trennenden Elementen der Konfessionen auch zahlreiche Gemeinsamkeiten gibt. Der Begriff Konfession meint „Glaubenstradition“. Zu den wichtigsten zählen die katholischen Kirchen, die evangelischen Kirchen und die orthodoxen Kirchen. Zu diesen Glaubenstraditionen gibt es wiederum viele Untergruppen. Eine Konfession ist im Christentum eine selbstdefinierte Einheit, die sich in Schwerpunkten von anderen Einheiten abgrenzt. Konfessionen haben sich teilweise über lange Zeiträume und durch unterschiedliche theologische, kulturelle und politische Einflüsse entwickelt. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Lehre, des Amtsverständnisses, des Kirchenverständnisses und der Sakramentslehre. Aufgabe 2 Was ist eine Sekte? Recherchiert die Abgrenzung von christlichen Konfessionen zu Sekten. Nutzt hierfür das Internet. Eine Sekte bezeichnet eine (religiöse, politische, philosophische) Weltanschauung und Gemeinschaft. Inhaltlich steht sie oft im Konflikt mit vorherrschenden Überzeugungen. Sekten sind im religiösen Sinne eine von der Ausgangsreligion abgespaltene Gemeinschaft, dieser Begriff wird meist mit negativer Wertung verwendet. Soziologisch nennt man Sekten wertneutraler beispielsweise „religiöse Sondergemeinschaften“. Sekten nehmen beispielsweise nicht ausschließlich die Bibel als Grundlage ihrer Inhalte, sondern beziehen sich auch auf andere Texte oder auf Visionen oder paranormale Erfahrungen. Sekten vertreten oft radikale Ideologien, die nicht den ethischen Grundsätzen einer Gesellschaft entsprechen. Christliche Lebenswelt www.didactmedia.eu © 2016 9