SmyleMagazin "Smyle spezial"

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Smylespezial
lachen, leben, glücklich sein
Fitness für
die Zähne
Gut gefüllt ist fast gewonnen
Lücken füllen ist Maßarbeit
Wie echte Zähne
Kronen und Brücken
Heimliche Helfer
Prothesen: Auf jeden Fall schön mit Biss
© Foto: Wieland Dental + Technik
AUSGABE 1 / 2006
Das Patientenmagazin
Ihres Zahnarztes
Zahngesundheit
Gut gefüllt …
… ist fast gewonnen
Hintergrund
Lücken füllen ist Maßarbeit
Materialien in der
Zahnheilkunde
Amalgam:
Am Amalgam scheiden sich die
Gemüter. Amalgam wird seit ca. 150
Jahren in der Zahnarztpraxis als Füllungsmaterial genutzt, da es leicht zu
verarbeiten ist und eine hohe Lebensdauer verspricht. Eine teilweise überhitzte Diskussion, die die Vorteile des
Amalgams nur wenig berücksichtigte,
entstand über die möglichen Gesundheitsgefährdungen dieses Mischmetalls aus Quecksilber, Silber, Kupfer,
Zinn und Zink. Bis heute ist diese
Gefährdung nicht eindeutig und umfassend belegt. Durch die „Glocke“,
die für die Verankerung im Zahn
gebohrt werden muss, geht oft mehr
Zahnsubstanz verloren als bei einer
Kunststofffüllung.
12 Smyle 2/2005
Wenn Gott den Menschen noch einmal erschaffen würde, wären sicher
die Zähne haltbarer. Denn trotz guter Pflege kommt es immer wieder
vor, dass Karies entsteht und sich kleine Löcher im Zahn bilden.
Kleine Löcher müssen früh erkannt und
behandelt werden, damit kein größerer
Schaden an den Zähnen entsteht.
Darum empfiehlt sich ein regelmäßiger
Zahnarztbesuch – nicht erst, wenn
Schmerzen die Wange schwellen ...
Für kleine Löcher sind Füllungen die
beste Therapie. Für die etwas größeren
Schädigungen, die jedoch den Zahn insgesamt nicht gefährden, wird der Zahnarzt dem Patienten so genannte „Inlays“
empfehlen. Bei größeren Löchern, die
nicht mehr mit einer Füllung oder einem
Inlay sinnvoll versorgt werden können,
wird der Zahnarzt dem Patienten zu
einer Krone, ggf. zu einer Brücke (siehe
dazu auch unseren Beitrag auf den Seiten 14-15) oder einem Implantat raten.
Füllungen
Bei Füllungen hat der Zahnarzt verschiedene Möglichkeiten, dem Patienten optimal zu helfen. Bei richtiger Verarbeitung
und Mundpflege des Patienten erreichen
diese kleinen „Ausbesserungen“ eine
hohe Lebensdauer. Im Seitenzahnbereich ist Amalgam immer noch ein oft
verwendeter Werkstoff (Kassenleistung),
bei dem allerdings mehr Zahnsubstanz
„weggebohrt“ werden muss als bei der
Vewendung von Kunststoff, Gold und
Keramik. Kunststofffüllungen sind auch
dann eine sinnvolle Alternative, wenn
bereits andere Metalle im Mund vorhanden sind oder gesundheitliche Bedenken
gegen Amalgam bestehen.
Abb. 2
Abb. 1: Amalgam-Füllung
Abb. 2: Gold-Inlay
Abb. 3: Keramik-Inlay
Abb. 4: Schematische Darstellung Inlays/Onlays
Fotos: Wieland Dental + Technik
Inlays
Während Füllungsmaterialien einer sämigen Paste gleichkommen, die in das
Zahnloch gedrückt wird, dieses komplett
ausfüllen und dann aushärten, kann man
sich Inlays als „Intarsie“ (wie bei einem
kunstvoll gefertigten Schrank) vorstellen.
Als einen festen Bestandteil, der passgenau in die größere Zahnschädigung eingesetzt wird. Da der Defekt bei jedem
Patienten unterschiedlich ist, werden
Inlays individuell in einer anspruchsvollen Tätigkeit meist vom Zahntechniker im
Dentallabor gefertigt. Die Oberfläche des
Inlays wird an die jeweilige Biss-Situation, an die Form und die Farbe des
geschädigten Zahns angeglichen und
stellt die Festigkeit des Zahns wieder her.
Inlays garantieren bei guter Zahnpflege
eine Haltbarkeit von ca. 15 Jahren.
Kunststoffinlays sind die preiswerteren Varianten; sie kommen jedoch hinsichtlich ihrer Lebensdauer, Einsatzfähigkeit und Ästhetik nicht an die hohe
Qualität der Gold- und Keramikinlays
heran. Wer auf weiße Zähne Wert legt,
wird zum zahnfarbenen Keramikinlay
tendieren, das sich kaum von echten
Zähnen unterscheidet.
Abb. 3
Füllungen und Inlays sind keine
Nebensächlichkeiten, die mit wenig
Sorgfalt und ohne viel Aufmerksamkeit
hergestellt werden. Im Gegenteil: Zahnärzte geben sich alle Mühe, dass die
kleinen Löcher frühzeitig und unter minimaler Entfernung der Zahnsubstanz
gefüllt werden. Lücken ausbessern ist
Maßarbeit für Zahnarzt und (bei Inlays)
für Zahntechniker. Wenn hier nicht aufgepasst wird, entsteht unter der Füllung
oder unter dem Inlay erneut Karies, die
dann umso schwerer zu erkennen und
zu therapieren ist. Gelingt es, das Loch
vollständig von Karies zu befreien, es
frühzeitig, zahnmedizinisch und ästhetisch gut zu schließen, haben alle, Krankenkasse, Zahnarzt und Patient, doch
noch gewonnen. Ein guter Lückenfüller
verhindert, dass der Patient zum
Lückenbüßer wird.
Abb. 4
a: Inlay einflächig
b: zweiflächig
c: dreiflächig
d: Onlay (Teilkrone)
a
b
c
Dentallegierungen:
Bei der Zusammenmischung von verschiedenen Metallen entstehen sog.
Dental-Legierungen. Unterschiedliche
Mischungen erzeugen unterschiedliche Eigenschaften. Das Gold wird mit
anderen Materialien – wie z.B. Platin,
Palladium und Silber – verschmolzen. Hoch goldhaltige Dental-Legierungen haben sich über Jahrzehnte
bewährt und gelten technisch als
unübertroffen. Preise und Qualitäten
differieren zwischen den hoch goldhaltigen Legierungen (hoher Preis,
hohe Qualität, hohe Ästhetik) und
den Nichtedelmetall (NEM)-Legierungen (niedriger Preis, niedrige
Qualität, niedrige Ästhetik).
Dentalkeramiken:
Die zahnfarbenen Dentalkeramiken –
auch Porzellanmassen genannt – werden für die Verblendung von Kronen
und Brücken genutzt. Dentalkeramiken, die in einer Vielzahl von Spezialeigenschaften zur Verfügung stehen,
bestehen hauptsächlich aus Quarz,
Mineralien und Kristallen. Sie haben
eine hohe Haltbarkeit, sind abriebfest und verfärbungssicher und kommen optisch dem echten Zahn am
nächsten.
d
2/2005 Smyle 13
Hintergrund
Abb. 1
Kunststoffe:
Kunststoffe haben den Vorteil, dass
sie zahnfarben sind und so z. B. beim
Lachen nicht auffallen. Im Frontzahnbereich ist das ein „Muß“, doch auch
im Seitenzahnbereich möchten die
Menschen zunehmend „unsichtbare“ Füllungen haben. Kunststoff ist
gut zu verarbeiten, belastet den Körper nicht und hat bei guter Zahnpflege eine befriedigende Lebensdauer.
Kunststofffüllungen sind nicht vollständig „künstlich“, sondern bestehen zu ca. 40 % aus zahnfarbenem
Kunststoff, ansonsten aus fein gemahlenem Quarz oder Keramik.
Zahngesundheit
Wie echte Zähne
Kronen und Brücken
Hintergrund
Die schlechte Botschaft: Zähne sind nicht für ein ganzes Leben gemacht.
Die gute Botschaft: Es gibt ja Kronen und Brücken. Und Zahnärzte. Und
Zahntechniker.
Krone ist nicht gleich Krone:
kleines Kronen-Glossar
Vollgusskrone:
Eine Vollgusskrone besteht nur aus
Metall (Dentallegierung), sie ist also
nicht zahnfarben. Vollgusskronen
werden aus ästhetischen Gründen
vor allem als Ersatz für Backenzähne
im nicht sichtbaren Bereich hergestellt. Sie wird aus Nichtedelmetall
(NEM)- oder Goldlegierungen angefertigt. Vollgusskronen können – je
nach Materialqualität -– sehr stabil
und korrosionsbeständig sein und
haben eine hohe Lebensdauer.
Keramisch verblendete Krone:
Die ästhetisch bessere Lösung ist die
keramisch verblendete Krone (auch
VMK-Krone genannt). Hier wird ein
Metallkäppchen – bestehend aus
einer Nichtedelmetall- oder Goldlegierung – mit hochwertiger zahnfarbener Dentalkeramik überzogen, so
dass die Krone sich farblich optimal
in die natürliche Zahnreihe einfügt.
14 Smyle 2/2005
Auch wenn Menschen Zähne verloren
haben, gibt es heute Möglichkeiten,
diese voll zu ersetzen. Trotz aller Klagen:
Die Deutschen haben im Vergleich etwa
zu den 80er-Jahren bessere Zähne und
besseren Zahnersatz. Ob das so bleibt,
ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der Werteskala der
Menschen. Was ist wichtiger? Urlaub,
Freizeit, Kleider, Auto, Möbel – oder
schöne Zähne? Zahnmedizin und Zahntechnik bieten Lösungen für Zahnersatz
an, die noch nie höherwertiger waren.
Ein großer Teil wird durch Kronen und
Brücken abgedeckt. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Ästhetik. Was ist
nicht nur zahnmedizinisch möglich, sondern was sieht auch schön aus, so schön
wie der natürliche Zahn, ja vielleicht
sogar schöner als der natürliche Zahn?!
Die Krönung: die Krone
Kronen sind passgenaue Aufsätze auf
den heruntergeschliffenen Stumpf eines
Zahnes, der mit einer Füllung oder einem
Inlay nicht mehr „repariert“ werden kann.
Eine vom Zahnarzt gut vorbereitete und
vom Zahntechniker sorgsam erstellte
Krone kann vollständig die Kau-Funktion
und die Ästhetik eines „Idealzahns“ herstellen. Damit das individuelle Erscheinungsbild des Patienten erhalten bleibt,
ist es bei ersetzten Schneide- und Eckzähnen besonders wichtig, dass die
Krone hinsichtlich ihrer Form und Farbe
den anderen Zähnen gegenüber angepasst wird. Eine zu helle oder zu dunkle
Krone wirkt unschön, eine zahntechnisch
minderwertige Arbeit bereitet eher
früher als später Probleme, eine hochwertige Arbeit dagegen schenkt mehr
Freude als eine (negativ) auffällige Minimallösung.
Verbindungsspezialist:
die Brücke
Durch fehlende Zähne im Mund entsteht
nicht nur eine hässliche Lücke. Die verbleibenden Zähne werden beim Kauen
stärker beansprucht. Überstarke Abnut-
Keramisch verblendete Krone
AGC®-Galvanokrone
zung, Schäden an Kiefergelenken und
Kaumuskeln, sogar Kopf- oder Gelenkschmerzen können die Folge sein. Durch
eine Brücke wird die Funktion und die
Ästhetik der natürlichen Zahnreihe wieder hergestellt. Dabei wird die durch
einen fehlenden Zahn entstandene
Lücke geschlossen, indem die zwei der
Lücke benachbarten Zähne als Pfeiler
für das Brückenglied dienen. Sind die
beiden Pfeilerzähne allerdings völlig
unbehandelt und gesund, kann der Zwischenraum auch mit einem Implantat
geschlossen werden. Dadurch bleibt der
gesunde Zustand der Nachbarzähne
erhalten. Ist die Lücke größer (z. B. zwei
fehlende Zähne), wird aus der „dreigliedrigen Brücke“ (zwei Pfeiler plus Brückenglied) die „mehrgliedrige Brücke“,
Vollkeramik-Krone
die ggf. zur Stabilität einen Implantatpfeiler benötigt. In jedem Fall müssen die
gesunden Pfeiler-Zähne beschliffen werden, d.h., an sich gesunde Zähne werden
durch die Zahnlücke in Mitleidenschaft
gezogen. Die Brückengerüste werden in
der Regel aus einer Goldlegierung
gegossen und im sichtbaren Bereich mit
Kunststoff oder Dentalkeramik zahnfarben verblendet.
Die ästhetisch optimale Versorgung
gibt die vollkeramische Brücke her. Hierbei ist alles aus Keramik. Eine solche Versorgung lässt sich mit dem ZENO® TecSystem von Wieland Dental + Technik
realisieren. Sowohl das Brückengerüst
als auch die Verblendung bestehen dann
ausschließlich aus Dentalkeramik. Die
Anfertigung einer vollkeramischen
Brücke stellt höchste Anforderungen an
Zahnarzt und Zahntechniker. Sie ist nicht
als Zahnersatz erkennbar, da die natürlichen Gegebenheiten im Mund von der
Form und Farbe der Vollkeramikbrücke
nachgebildet werden.
Die Maryland-Brücke
Der Zahnarzt hat mit der MarylandBrücke die Möglichkeit, besonders substanzschonend die Nachbarzähne für
die zahnmedizinische Versorgung vorzubereiten. Der zu ersetzende Zahn wird
dabei inlayartig an die Nachbarzähne
geklebt. Eine echte Alternative zu dieser,
aber auch zu den anderen Brückenarten, sind Implantate.
Abb. links (von oben nach unten):
1: Teilweise keramisch verblendete Brücke
2: Vollkeramik-Brücke
3: Maryland-Brücke
AGC® Galvanokrone:
Der Aufbau einer AGC® Galvanokrone entspricht dem einer keramisch verblendeten Krone. Das
Metallkäppchen besteht hier aus
reinem Gold (99,9 % Feingold),
das mit einer Dentalkeramik verblendet wird. Die Vorteile der
AGC®-Galvanokrone liegen in der
hohen Passgenauigkeit und den
Eigenschaften des reinen Goldes.
Das verhindert das Auftreten von
Allergien und Verfärbungen des
Zahnfleischrandes.
AGC® Galvanokronen eignen sich
vom ästhetischen Gesichtspunkt
sowohl für den Frontzahn- als
auch für den Seitenzahnbereich.
Vollkeramikkrone:
Mit einer Vollkeramikkrone, z. B.
mit der Gerüstkeramik des ZENO®
Tec-Systems und der passenden
Verblendkeramik, erreicht man die
optimale Ästhetik ! Vor allem bei
den Schneide- und Eckzähnen
spielt diese Art der Kronenversorgung eine wichtige Rolle, da auf
diese Weise Farbe und Harmonie
der natürlichen Zähne individuell
berücksichtigt werden. Weil das
Käppchen nicht aus Metall, sondern
ebenfalls aus Keramik besteht,
verhält sich der Lichtfluss so wie
bei einem natürlichen Zahn. Der
Zahntechniker kann mit diesen
Materialien Kronen herstellen, die
von natürlichen Zähnen kaum zu
unterscheiden sind.
Wie solche Arbeiten heute über
CAD/CAM-Verfahren per Computer
und Fräsmaschine verwirklicht
werden, haben wir in dem Patientenmagazin Smyle 2. Ausgabe /
2005 anhand des ZENO® TecSystems Wieland Dental + Technik
vorgestellt.
Fotos: Wieland Dental + Technik
2/2005 Smyle 15
Hintergrund
Kunststoffkrone:
Eine mit Kunststoff verblendete
Krone ist die preiswertere Alternative unter den Verblendkronen. Sie
verfärbt sich allerdings durch
natürliche Alterung, Tee oder
Nikotin schneller. Die Lebensdauer ist, z. B. gemessen an der Vollgusskrone, relativ niedrig.
Zahngesundheit
Hintergrund
Heimliche
Helfer Prothesen: Auf jeden Fall schön mit Biss
Welche Kolorierungssysteme
gibt es?
1. Es gibt oberflächig aufgetragene
lichthärtende Lacke, die nicht
immer farbbeständig sind und
abplatzen können, da sie nur an
der Oberfläche haften. Muss eine
solche Kunststoffprothese beschliffen werden, werden die
Farblacke mit abgetragen.
2. Speziell für die Protheseneinfärbung entwickelte Kunststoffe,
die aus demselben Material bestehen wie der Prothesenkunststoff selbst. Ein hierzu geeignetes Produkt ist das Prothetik
Color System von Merz Dental.
Die farbliche Anpassung der
Prothese kann bei der Neuanfertigung und auch nachträglich
vom Zahntechniker vorgenommen werden. In jedem Fall verbinden sich der einfärbende
Kunststoff und die Prothese gut
miteinander. Auch eine nachträgliche Anpassung und Veränderung bzw. Kolorierung ist mit
diesem hochwertigen Prothesenkunststoff möglich.
16 Smyle 2/2005
Meine Großmutter liebt Äpfel. Aber Äpfel kann sie nicht mehr essen.
Sagt sie. Weil das mit der Prothese doch nicht geht. Sagt sie. Und mein
Großvater erzählt für sein Leben gerne Witze. Das bisschen Lispeln
stört uns nicht. Sagt er. Aber er lacht nur noch mit vorgehaltener Hand.
Weil die Prothese komisch aussieht. Sagt er. Weil die nicht immer
richtig sitzt. Sagt er.
Vielen älteren Menschen geht es wie
meinen Großeltern. Sie empfinden nach
dem vollständigen Verlust ihrer Zähne
die Vollprothese als eine Last, die sie
einschränkt, ihr Leben so weiterzuführen, wie es mit ihren eigenen Zähnen
früher möglich war.
Dabei gibt es heute Vollprothesen,
die – wenn sie richtig angepasst sind
und von guten Zahnärzten und Zahntechnikern erstellt wurden – (fast) nicht
von echten Zähnen zu unterscheiden
sind und problemfreies Essen, Sprechen
und Lachen ermöglichen.
Vollprothesen müssen mindestens
zwei Anforderungen erfüllen: erstens
die Haftung im Mund, die mit der Kauund Sprechfunktion einhergeht, und
zweitens das natürliche Aussehen.
schränkung beim Kauen gibt, wird eine
Vollprothese von einem hochqualifizierten Team aus Zahnarzt und Zahntechnikern individuell hergestellt. Dies merkt
man, wenn sich sowohl Zahnarzt als
auch Zahntechniker viel Zeit für die
Abformung der Kiefer, die Bissnahme,
die Zahnauswahl und die Anpassung
nehmen. Denn eine Prothese soll auch
ohne Haftcreme perfekt sitzen und sich
an der Schleimhaut festsaugen.
Bei einer Vollprothese muss im Oberkiefer der Gaumen komplett abgedeckt
werden, damit eine Saugwirkung entsteht, die den Zahnersatz festhält. Hierbei ist die Verarbeitung bioverträglicher
Werkstoffe selbstverständlich.
Haftung im Mund
Zahnersatz soll nicht als Zahnersatz erkennbar sein. Ob Füllung, Krone oder
Prothese: Der Ersatz soll sich von natürlichen Zähnen nicht unterscheiden.
Damit es keine Haftprobleme, keine
Sprechschwierigkeiten und keine Ein-
Natürliches Aussehen
2
1
Abbildungen:
1: Hier ein Auszug der Integral-Zähne von Merz Dental
2: Kaum zu glauben! Dies ist eine Prothese!
Herkömmliche Kunststoffe sehen
häufig nicht wie das natürliche Zahnfleisch aus, sondern erscheinen heller,
transparenter – also falsch. Dadurch
wirkt die Mundschleimhaut unnatürlich
rosa bis rosabräunlich. Hochwertige
Kunststoffe dagegen bilden die farblichen Gegebenheiten der Mundschleimhaut nach. Familie, Freunde und Bekannte nehmen die Prothesen dann gar
nicht mehr als „Ersatzteil“ wahr.
Diese hochwertigen Kunststoffe sind
unterschiedlich eingefärbt, so dass der
Unterschied zwischen Prothese und
Zahnfleisch kaum noch zu erkennen ist.
Die Möglichkeiten der Einfärbung gehen
so weit, dass sie nicht nur altersgemäß
natürlich aussieht, sondern auch auf
den Gesichts-Teint des Patienten abgestimmt werden kann.
„angstfrei“ mit Freunden ins Restaurant
gehen kann, ob man lachen kann ohne
sich zu schämen, ob man mit Menschen
reden kann, ohne dass Prothesengeräusche oder Sprechfehler auftauchen,
oder ob man eben zu Hause bleibt, weil
man sich nicht mehr mit seinen „Dritten“
auf die Straße wagt.
Gute Prothesen fördern die
Lebensfreude
Eine gut gemachte Prothese sieht „echt“
aus, haftet gut und stört nicht beim Sprechen oder beim Essen. Die Bedeutung
eines solchen hochwertigen Zahnersatzes sollte nicht unterschätzt werden.
Eine farblich individualisierte, eingefärbte Prothese, insbesondere das Nachempfinden des Zahnfleisches und des
Kieferkamms, verbessert die natürliche
Ausstrahlung, das Selbstwertgefühl, das
Wohlfühlen, das ungezwungene Lächeln.
So kann eine gute Prothese entscheidend dazu beitragen, die Lebensfreude
auch im Alter zu erhalten. Es macht doch
einen gewaltigen Unterschied, ob man
Meine Großmutter hat einen Zahnarzt gefunden, der mit ihr eine neue Prothese erarbeitet hat. Sie isst wieder
Äpfel und Möhren und schreckt auch vor
Vollkornbrot nicht zurück. Und sie lacht
mit meinem Großvater, der seit neuestem stolz auf seine heimlichen Helfer –
die Prothese – ist, die man als solche
nicht erkennt.
Die Prothese muss wie natürliche
Zähne täglich und sorgfältig gepflegt werden.
• Verwenden Sie keine handelsüblichen Prothesenreiniger und
Reinigungsbäder. Sie schaden
Ihrem Zahnersatz mehr, als sie
nützen.
• Eine herausnehmbare Prothese sollte so lange wie möglich
im Mund verbleiben. Tragen
Sie, wenn es geht, die Prothese
auch nachts. Falls das nicht
möglich ist, bewahren Sie
Ihren Zahnersatz über Nacht in
einem mit Leitungswasser
gefüllten Glas auf.
• Für die tägliche Pflege benutzen Sie bitte zweimal am Tag
eine weiche Zahnbürste oder
eine spezielle Prothesenzahnbürste.
• Reinigen Sie die Prothese über
einem mit Wasser gefüllten
Waschbecken. Wenn Ihnen die
Prothese aus der Hand fallen
sollte, fällt sie „weich“ ins
Wasser und zerbricht nicht am
Porzellanbecken.
• Bitte versuchen Sie nicht, Ihren
Zahnersatz selbst zu verändern. Überlassen Sie Reparaturen Ihrem Zahnarzt und Zahntechniker.
• Nutzen Sie das Angebot Ihres
Zahnarztes und lassen Sie möglichst halbjährlich eine professionelle Prothesenpflege in der
Zahnarztpraxis vornehmen.
Tipps & Tricks
Prothesenpflege
2/2005 Smyle 17
Zahngesundheit
Auch Zähne brauchen Schlaf
Wenn nachts die Zähne knirschen
Schnarchen
Knirschen und Schnarchen
Knirschen in der Nacht stört auch
den Partner. Damit ist das Knirschen
der kleine Bruder des Schnarchens.
Schnarchen kann krank machen:
Den Schnarcher, weil er nicht richtig
schläft; den Partner, weil der auch
nicht schläft. Dabei ist Schnarchen
kein Schicksal, das man erleiden
muss. Schnarchen muss nicht sein.
Schnarchen ist eine schlafbezogene Atemstörung, ein Partnerproblem, Ruhestörung, aber wird oft belächelt. Dabei ist sie eine wissenschaftlich belegte Krankheit, deren
Gefährlichkeit oft unterschätzt wird.
Schnarchen kann sogar lebensbedrohlich werden, wenn es nicht
rechtzeitig behandelt wird.
Während des Schlafes erschlafft
die Rachenmuskulatur, wodurch der
Atemdurchgang verengt oder sogar
blockiert wird. Zusätzlich fällt die
Zunge nach hinten in den Rachen.
Die Folge: man schnarcht. Das kann
18 Smyle 2I2005
Eigentlich brauchen wir unsere
Zähne nur selten. Etwa eine Stunde
täglich benötigen wir sie zum
Essen. Immer mehr Menschen
beißen jedoch auch sonst die Zähne
zusammen und bearbeiten mit den
Zähnen ihre Zähne: Sie knirschen.
Die Folgen dieses als Bruxismus bezeichneten Phänomens werden am
Gebiss schnell sichtbar, denn langfristig
führt das Knirschen zu Abnutzungserscheinungen an den Zähnen, zum Bruch
von Zahnfüllungen und Zahnersatz, zu
Schädigungen der Kiefergelenke und zu
Folgeerscheinungen an weiteren Gelenken. Der Knirschdruck auf den Zähnen
ist gewaltig; zeitweise können hundert
Kilo und mehr auf den Zähnen lasten.
„Das ist in etwa so viel wie bei einem
Artisten, der nur mit seinen Zähnen am
Seil hält und dazu noch schwingt",
erklärt Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.
Zähne sind Spiegelbilder der Seele
Gründe für das ständige Pressen,
Beißen und Knirschen sind oft im seelischen Bereich zu suchen. Die Spannungen ungelöster Probleme, Belastungen,
Ärger und Sorgen übertragen sich nicht
nur auf Schulter-, Nacken- oder Stirnmuskulatur, wo sie unter anderem Kopfschmerzen, Seh- und Konzentrationsstörungen sowie schmerzhaften Muskelverhärtungen hervorrufen, sondern
auch auf die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke, die bei Beeinträchtigung
auch andere Körperfunktionen schädigungen können.
Jeder fünfte Deutsche leidet unter oft
stressbedingtem Zähneknirschen im
Schlaf. Häufig sind Frauen zwischen 30
und 40 Jahren betroffen. Sie benutzen
ihren Kauapparat unbewusst als Ventil
für Frust, Ärger und Überlastung. Sogar
Kinder im Alter von 5 (!) Jahren zeigen in
immer stärkerem Ausmaß Milchzahnschäden durch Zähneknirschen.
Die meisten Beißer und Knirscher
befinden sich in einer schwierigen
Lebenslage. Die Angewohnheit, mit den
Zähnen zu knirschen, können sie allerdings auch wieder verlieren, wenn sie
ihre Probleme in den Griff bekommen
haben. Bis dahin können Aufbissschienen, die von Zahnärzten und Dentallaboren individuell hergestellt werden,
helfen, schädliche Folgen zu vermeiden.
Diese sogenannten „Knirscherschienen“, die meist nachts getragen werden,
können das Aneinanderreiben der
Zähne verhindern und so den Knirscher
vor sich selbst schützen.
Individuelle Aufbissschienen
Wichtig ist, dass die Schiene individuell angepasst wurde und kein industriell
Knirschen zeigt sich am Gebiss
Anzeichen des Knirschens, Beißens
und Zungenpressens lassen sich leicht
erkennen. Schräg abgeschliffene Kauflächen der Zähne, Zahnfleischrückgang
an den einzelnen Zähnen, Risse im
Zahnschmelz, Zahnfleischbluten, Entzündungen und Abdrücke der Zähne am
Zungenrand bei Zungendrücken, sprechen eine deutliche Sprache. Druck
reduziert erheblich die Durchblutung
und damit die Ernährung des Zahnfleischs, des Zahn-Haltegewebes und
des Knochens. Die andauernde Druckbelastung, die durch das Pressen,
Beißen und Knirschen entsteht, kann so
auch ein Grund für Zahnfleischschwund,
Zahnlockerung und Zahnverlust sein.
Röntgenbilder zeigen, dass manche
Knirscher-Zähne tatsächlich nur noch
mit der Spitze der Zahnwurzel im Kiefer
stecken. Kontrolle und Behandlung des
Zahnfleisches durch einen Zahnarzt sind
daher auch beim Zähneknirschen sehr
wichtig.
Stress bewältigen lernen
Knirscherschienen können bei Zähneknirschen zwar hilfreich sein, doch
schalten sie die Belastung, die das
Beißen oder Pressen hervorgerufen hat,
nicht aus. Selbstbeobachtung, um sich
der Fehlfunktion tagsüber bewusst zu
werden, ist wichtig. EntspannungsÜbungen können helfen, die Kaumuskulatur, Schläfen-, Stirn-, Hinterkopf-,
Nacken- und Schultermuskulatur zu
lockern. Autogenes Training, das sich
positiv auf Körper, Seele und Geist auswirkt, kann weitere Hilfe bieten, um
diese unbewussten Stressventile überflüssig zu machen. Vielleicht ist auch der
Gang zu einem Psychotherapeuten der
angezeigte Weg, um die zugrunde liegenden Ursachen des Knirschens aus
dem Weg zu räumen.
Zähne brauchen Schlaf. Der Mensch
noch viel mehr. Nur wer nachts gut
schläft, kann den Alltag meistern.
Johannes Ohms
Einige Zahnärzte bieten in Zusammenarbeit mit einem zahntechnischen Labor speziell gefertigte, auf
den Zähnen befestigte SchnarcherSchienen an (etwa die Heinzer-Schiene), die z.B. verhindern, dass die
Zunge in den Rachen rutscht.
2/2005 Smyle 19
Schnarchen
vorgefertigtes Produkt ist. Heftige Knirscher beißen nämlich eine nicht richtig
angepasste Schiene mitunter schon
nach einigen Monaten durch. „In diesem
Fall knirscht man mit Schiene mehr als
vorher ohne", sagt Holger Jakstat, Professor für Zahnmedizin an der Uni Leipzig und Experte für Zahnprothetik.
Partnerprobleme, aber auch Gesundheitsschädigungen für den Schnarcher mit sich bringen.
Mit einer sogenannten Schnarcherschiene ist es möglich, Schnarcher und Apnoepatienten gleichermaßen ohne große Beeinträchtigungen in ihrem Schlafkomfort zu behandeln. Lebensbedrohlichen Risikofaktoren, die eine Senkung der Lebenserwartung und Lebensqualität durch
Schnarchen verursachen, können in
der Regel behandelt werden.
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