Inhaltsverzeichnis - Zahnarztpraxis Dr. Elstner in Ilmenau

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
1.1
Vorwort und Antwortfax
1.2
Zur Handhabung des Ordners
1.3
Zur Handhabung der CD-ROM
2.
Prophylaxe
2.1
Kinder- und Jugendprophylaxe
2.2
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
2.3
Individualprophylaxe für Erwachsene
2.4
Zahnpflege-Tipps
2.5
Ernährungs-Tipps
3.
Ästhetische Zahnheilkunde
3.1
In-Office-Bleaching – Zähne vom Zahnarzt bleichen lassen
3.2
Home-Bleaching – Zähne zu Hause bleichen
3.3
Veneers – ästhetische Farb- und Formkorrektur
3.4
Komposit – ästhetische Farb- und Formkorrektur
4.
Zahnfüllungen
4.1
Direkte Zahnfüllungen
4.2
Amalgam
4.3
Komposit – Restaurationen im Seitenzahnbereich (Klebe- und Mehrschichttechnik)
4.4
Kompomere
4.5
Goldinlay
4.6
Keramikinlay
4.7
Kunststoffinlay
5.
Endodontie
5.1
Allgemeine Informationen zur Wurzelkanalbehandlung
6.
Kronen
6.1
Kronen auf einen Blick
6.2
Vollguss- und Verblendkrone
6.3
Vollkeramikkrone
6.4
Verblendkrone Keramik
6.5
Galvano-Krone
6.6
Teilkrone
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
7.
Brücken
7.1
Allgemeine Informationen zur Brücke
7.2
Verblendbrücke
7.3
Teleskopierende Brücke
8.
Partielle Prothetik
8.1
Allgemeine Informationen zur partiellen Prothetik
8.2
Kunststoff-Klammerprothese
8.3
Modellgussprothese
8.4
Kombinierter Zahnersatz
8.5
Geschiebetechnik
8.6
Teleskope
8.7
Pflege von Teilprothesen
9.
Totalprothese
9.1
Allgemeine Informationen zu Totalprothesen
9.2
Pflege von Totalprothesen
10.
Funktionsanalyse
10.1
Funktionsanalytische Leistungen (FAL bei Zahnersatz)
10.2
Funktionstherapeutische Leistungen (FTL)
11.
Zahnchirurgie
11.1
Entfernen eines Zahnes (Zahnextraktion)
11.2
Entfernen von Weisheitszähnen
11.3
Operation einer Zyste
11.4
Wurzelspitzenresektion (WSR)
11.5
Eröffnung der Kieferhöhle (Mund-Antrum-Verbindung)
11.6
Verhalten nach einem chirurgischen Eingriff
12.
Parodontologie
12.1
Allgemeine Informationen zur Parodontitis
12.2
Systematische Parodontalbehandlung
12.3
Parodontalbehandlung (Privatleistungen)
12.4
Erweiterte Parodontitis-Therapien
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
13.
Implantate
13.1
Allgemeine Informationen zu Implantaten
13.2
Voraussetzungen für eine Implantation
13.3
Behandlungsschritte für eine Implantation
13.4
Einzelzahnimplantat
13.5
Festsitzender Zahnersatz auf Implantaten
13.6
Abnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten
13.7
Implantatversorgung bei Zahnlosigkeit
14.
Kieferorthopädie
14.1
Informationen für Eltern
14.2
Kieferorthopädische Frühbehandlung
14.3
Aktivator und Bionator
14.4
Aktive Platte
14.5
Festsitzende Apparaturen
14.6
Zahnreinigungs-Tipps für festsitzende Klammern
14.7
Zahnreinigungs-Tipps für herausnehmbare Zahnspangen
15.
Spezielle Herstellungsverfahren
15.1.
CAD, CAM – direkte Herstellung von festsitzendem Zahnersatz und Keramikinlays
16.
Materialien
16.1
Inlays – Kronen – Brücken: Materialien im Vergleich
17.
Sonstiges
17.1
Steuerliche Absetzbarkeit des Eigenanteils für Zahnersatz
17.2
Bonusheft
17.3
Neue Regelungen ab 2004
Bildquellenverzeichnis
Impressum
1.1
Vorwort
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Informationsbedarf unserer Patienten wächst. Wir freuen uns über das wachsende Interesse
unserer Patienten an Informationen zur Zahngesundheit. Uns Zahnärzten verlangt dies allerdings
mehr Aufklärung und mehr Zeit für die Patienten ab. Und genau bei dieser Arbeit soll Sie dieses
Zahn-Lexikon unterstützen. Entwickelt wurde es von der KZV Nordrhein für ihre Zahnärztinnen und
Zahnärzte. Durch eine Präsentation beim Pressereferententreffen darauf aufmerksam geworden,
haben wir um den Nachdruck gebeten.
Das vorliegende Zahnlexikon – von Zahnärzten für Zahnärzte gemacht – soll Patienten noch gezielter und intensiver über Behandlungsmethoden informieren und aufklären. Es ist so konzipiert, dass
es unabhängig von laufend veränderten Gesetzgebungsverfahren stets aktuell bleibt. Auf insgesamt
120 Seiten finden Sie 65 zahnmedizinische Themen als einzelne Infoblätter, die Sie Ihren Patienten
als Kopie zur Ergänzung der mündlichen Praxisberatung mit nach Hause geben können – angefangen von -A- wie Amalgamfüllung bis -Z- wie Zahnersatz. Dabei erhebt das Zahn-Lexikon nicht den
Anspruch, alle möglichen Behandlungs- und Therapiemethoden abzuhandeln. Es kann durch seinen
„Loseblatt-Charakter“ Schritt für Schritt erweitert werden.
Der Umgang mit dem Zahnlexikon ist ganz einfach: Sie schauen im Stichwortregister des Ordners
oder der CD-ROM nach dem gesuchten Schlagwort, kopieren das Infoblatt aus dem Ordner oder
drucken es von der CD-ROM für Ihren Patienten aus und geben es ihm zum intensiven Nachlesen
mit nach Hause. Und wenn Sie möchten, haben Sie auf jedem Infoblatt noch die Möglichkeit, den
Namen Ihres Patienten und Ihren Praxisstempel einzufügen – ganz im Sinne eines persönlicheren
Arzt-Patienten-Verhältnisses.
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Kollegen der KZV Nordrhein, die die Idee des ZahnLexikons geboren und in die Tat umgesetzt haben und uns so großzügig an ihrem Werk partizipieren lassen. Danken möchten wir aber auch unserem Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsbeauftragten
Dr. Karl-Heinz Müller, ohne dessen Einsatz und Engagement das Zahn-Lexikon in dieser Form für
die Thüringer Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht vorliegen würde. Nun wünschen wir Ihnen viel
Erfolg mit Ihrem Zahn-Lexikon und den neuen Möglichkeiten der Aufklärung. Über Anregungen zur
Ergänzung dieses Werks freuen wir uns jederzeit – senden Sie uns einfach beiliegendes
Faxformular.
Mit kollegialen Grüßen
Ihre Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen
Dr. Karl-Friedrich Rommel
Klaus-Dieter Panzner
Vorsitzender der KZV Thüringen
Stellvertr. Vorsitzender d. KZV Thüringen
Dr. Karl-Heinz Müller
Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit d. KZV Thüringen
Antwortfax
Antwortfax
An die
Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen
Dr. Karl-Heinz Müller
Fax 0361 / 67 67 104
Ich fände es gut, wenn das Zahn-Lexikon erweitert wird und habe folgende Themenvorschläge:
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
Ich nutze die CD-ROM.
ja
nein
(bitte ankreuzen)
Ich nutze die Kopiervorlage im Ordner.
ja
nein
(bitte ankreuzen)
Haben Sie sonst noch Anregungen, Wünsche, Verbesserungsvorschläge?
Wir freuen uns über Ihr Feedback!
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
Für Rückfragen von unserer Seite:
Name:
_________________________________
Praxis:
_________________________________
Adresse: _________________________________
_________________________________
Telefon:
_________________________________
Vielen Dank für Ihre Anregungen! Bei Erweiterung des Zahn-Lexikons werden wir
Ihre Vorschläge so weit wie möglich berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen
Adresse:
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Thüringen
Theo-Neubauer-Straße 14
99085 Erfurt
1.2
Handhabung Ordner
Zur Handhabung des Ordners
In insgesamt siebzehn Kapiteln und 65 Stichwörter liefert das Zahn-Lexikon Informationen zu den
wichtigsten zahnmedizinischen Themen. Es soll Sie in Ihrer täglichen Beratungsarbeit unterstützen – deshalb finden Sie zu jedem Stichwort ein bis zwei Seiten, die Sie einfach kopieren und
Ihren Patienten mit nach Hause geben können. Als Entscheidungshilfe, als Aufklärung, als kleinen Ratgeber oder einfach nur als Hintergrundinformation. Das übersichtliche Register erlaubt
Ihnen dabei eine schnelle Orientierung und eine zielgerichtete Suche.
So leicht ist der Umgang mit dem Zahn-Lexikon:
1. Stichwort im Inhaltsverzeichnis suchen.
2. Entsprechendes Infoblatt dem Handbuch entnehmen und kopieren.
3. Original wieder in den Ordner heften.
4. Den Namen des Patienten auf der Kopie eintragen und Ihren Stempel einfügen.
5. Infoblatt dem Patienten direkt aushändigen oder in der KZV-Mappe mitgeben.
Wichtig:
Bitte geben Sie Ihren Patienten nie die Original-Seiten mit. Eine Nachlieferung einzelner Texte ist
nicht möglich!
1.3
Handhabung CD-ROM
Zur Handhabung der CD-ROM
Auf der CD-ROM befindet sich der gleiche Inhalt wie im Ordner. Alle Texte sind übersichtlich nach
Kapiteln und Stichwörter als pdf-Dokumente hinterlegt. Die einzige Software, die Sie zum Ansehen und Ausdrucken der Infoblätter benötigen, ist Acrobat Reader®.
Einfache und schnelle Orientierung
Die CD-ROM soll es Ihnen ermöglichen, die einzelnen Infoblätter auszudrucken. Der Umgang mit
der CD-ROM ist dank zweier Navigationsleisten ganz leicht. Einfach auf der linken Navigationsleiste das gewünschte Kapitel aussuchen und anklicken. Schon wird das Kapitel aufgerufen und
Sie bekommen einen Überblick über die dort hinterlegten Stichwörter. Und beim nächsten Klick
auf das Stichwort haben Sie schon das Dokument, das Sie suchen.
Mit wenigen Mausklicks zur Information:
1. CD-ROM einlegen. Nach wenigen Sekunden startet automatisch das Programm.
2. Kapitel im Lesezeichen suchen und
anklicken. Es erscheint eine Liste mit den
verfügbaren Stichwörter, zu denen Informationen (Infoblätter) hinterlegt sind.
3. Entsprechendes Stichwort anklicken. Das Infoblatt wird geöffnet und angezeigt.
4. Zum Ausdrucken des Infoblatts auf das Druckersymbol klicken und unter Seitenbereich die gewünschten Seitenzahlen der Infoblätter eintragen. Anschließend
den Druckbefehl bestätigen. Wichtig: Unbedingt die Seitenzahlen eintragen,
da sonst das gesamte Lexikon ausgedruckt wird.
5. Den Namen des Patienten handschriftlich in dem dafür vorgesehenen Feld
eintragen und Ihren Stempel einfügen.
6. Infoblatt dem Patienten direkt aushändigen oder in der KZV-Mappe mitgeben.
Seite 2 1.3
Handhabung CD-ROM
Zur Handhabung der CD-ROM (Seite 2)
Hinweise:
Sollte die CD-ROM nicht automatisch starten, klicken Sie im Explorer einfach auf das CD-Laufwerk und wählen Sie die Datei „Start“. Sie gelangen damit auf die Inhaltsseiten der CD.
Systemvoraussetzungen:
•
PC mit mind. Pentium-Prozessor
•
CD-ROM-Laufwerk
•
Windows 95/98/2000/NT oder XP
•
Microsoft Word 97/2000/XP oder Office 97/2000/XP
2.1
Für:
Kinderprophylaxe
Kinder- und Jugendprophylaxe
Es ist allgemein bekannt, dass Eltern durch gesunde Ernährung einen Beitrag zum Wohlbefinden
Gute Mundhygiene
ihres Kindes leisten können. Weniger bekannt ist, dass auch die gewissenhafte Mundhygiene der
der Eltern – gute
Eltern eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass ihre Sprösslinge gesunde Zähne behalten.
Zähne fürs Kind
Denn ohne es zu wissen, können Eltern Karies verursachende Bakterien an ihre Kinder übertragen – zum Beispiel durch das Ablecken von Löffeln oder Lutschern. Ob bei einem Kind später
Karies entsteht, hängt also auch von den Eltern ab. Aber natürlich ebenso von der Mundhygiene
im frühen Kindesalter und dem Immunsystem des Kindes.
•
•
Fluoride: Ein gutes Mittel gegen Karies bei Kindern sind fluoridhaltige Zahnpasten. Die
Was Eltern für die
Zähne werden durch das Fluorid optimal „gehärtet“. Welche Konzentration und welche
Zähne ihrer Kleinen
Anwendung für das Kind geeignet sind, besprechen die Eltern mit dem Zahnarzt.
tun können
Frühe Gewöhnung: Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich an eine regelmäßige
Zahnpflege heranführen – am besten direkt, wenn die Milchzähne durchbrechen.
Empfehlenswert sind eine weiche, kleine Zahnbürste und Kinderzahnpasta.
•
Rundum sauber: Wichtig ist, dass alle Zahnflächen gereinigt werden. Am besten sollten
die Zähne dabei immer in derselben Reihenfolge geputzt werden, z. B. nach der KAIMethode: Kauflächen, Außen, Innen. Ein einfaches Prinzip für Kinder beim Zähneputzen sind
kreisende Bewegungen. Eltern sollten zunächst gemeinsam mit dem Kind die Zähne säubern. Nach einer Eingewöhnungszeit reicht es dann, dem Kind lediglich beim Putzen zu
helfen.
•
Ohne Kontrolle läuft nichts: Kontrolliert werden muss allerdings nach jedem Putzen. Und
wenn notwendig, sollten Eltern selbst noch einmal zur Bürste greifen und die Zähne ihrer
Kinder nachputzen.
•
Selbst aussuchen lassen: Wunder bewirkt, wenn die Sprösslinge beim Kauf der
Zahnbürste selbst aussuchen und entscheiden dürfen. Tipp: Elektrische Zahnbürsten, zum
Beispiel mit Musik-Timer, sind besonders beliebt. Ein weiterer Anreiz für die Kleinen ist, zu
Hause aus mehreren bunten Zahnbürsten wählen zu können.
•
Lust auf Zahnpflege: Das A und O bei der Zahnpflege ist die Motivation der Jüngsten. Es
gibt viele Hörspiele, Musikkassetten und gute Kinderbücher, die Kindern Lust auf das Zähneputzen machen. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.zahnaerzte-nr.de.
Eltern sollten ihre Kinder schon früh an einen routinemäßigen Zahnarztbesuch gewöhnen. Bei
Prophylaxe-Programm
Kleinkindern sind Frühuntersuchungen aus verschiedenen Gründen sinnvoll und wichtig – unter
für Kinder und
anderem, um rechtzeitig mögliche Erkrankungen zu erkennen. Der Leistungskatalog der gesetz-
Jugendliche
lichen Krankenversicherung sieht dazu für die 6- bis 17-Jährigen ein IndividualprophylaxeProgramm vor. Innerhalb dieses Vorsorgeprogramms werden
•
die Kariesanfälligkeit untersucht und bestimmt
•
Tipps zur Verbesserung der Mundhygiene gegeben
•
Kindern und Eltern mögliche Krankheitsursachen erklärt
•
wertvolle Hinweise für die tägliche Zahnpflege und zahngesunde Ernährung gegeben
•
Fluoridkonzentrate zum Schutz der Zähne auf den Zahnschmelz aufgetragen
•
Backenzähne zum Schutz gegen Karies versiegelt (Fissurenversiegelung)
Seite 2 2.1
Kinderprophylaxe
Zahn vor der
Fissurenversiegelung. Die
Vertiefungen
können nicht
mit der Zahnbürste gereinigt
werden.
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Kinder- und Jugendprophylaxe (Seite 2)
Bei der Fissurenversiegelung
werden die feinen
Vertiefungen verschlossen und der
Zahn dadurch vor
Karies geschützt.
Die Individualprophylaxe für 6- bis 17-Jährige ist Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherungen. Es gibt jedoch zahlreiche weitere Maßnahmen für Kinder und
Jugendliche, die zu den Privatleistungen zählen und nicht im Katalog der Krankenkassen enthalten sind, aber aus medizinischer Sicht sehr sinnvoll sein können. Über dieses erweiterte
Leistungsspektrum informiert der Zahnarzt gern.
Ihr Zahnarzt:
2.2
Für:
Fluoride
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde
(DGZMK), Stand 06/02
„Eine ausgewogene Ernährung, zweckmäßige Zahn- und Mundpflege sowie die Anwendung von
Fluoriden sind die drei Eckpfeiler zahnmedizinischer Prävention. Aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse ist beim Einsatz von Fluoriden der lokalen Applikation [Anwendung durch
direkten Kontakt mit der Zahnoberfläche, Anm. d. Red.] gegenüber der systemischen Zufuhr
[Fluoridaufnahme durch Tabletten, Trinkwasser, Kochsalz usw., Anm. d. Red.] der Vorrang einzuräumen. Zahlreiche Untersuchungen haben in den letzten Jahren herausgestellt, dass Fluoride in
erster Linie durch direkten Kontakt mit Zahnhartsubstanzen (lokal) karieshemmend wirken. Diese
Erkenntnisse [...] erfordern eine Anpassung der Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit
Fluoriden, [...].
1. Vor dem sechsten Lebensmonat sind aus zahnärztlicher Sicht keine Fluoridierungsmaßnahmen
erforderlich. Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese von den Eltern einmal
am Tag mit einer höchstens erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (maximal
500 ppm Fluorid) gereinigt werden. Dabei wird von der Anwendung von Zahnpasten mit
Frucht- oder Bonbongeschmack abgeraten, um keinen Anreiz zum Herunterschlucken zu
geben. Ab dem zweiten Geburtstag sollten die Milchzähne auf diese Weise zweimal täglich
geputzt werden. Neben einem karies- und gingivitisprophylaktischen Effekt [vorbeugende
Wirkung gegen Zahnfleischentzündungen, Anm. d. Red.] wird damit auch eine frühzeitige
Gewöhnung des Kindes an die tägliche Mundhygiene erreicht. Eltern müssen das Zähneputzen
bei Kleinkindern überwachen und bis in das Schulalter hinein die Zähne ihres Kindes nachputzen [, solange bis deren Feinmotorik mit 7-8 Jahren ausreichend entwickelt ist. Anm. d. Red.].
2. [...] Zusätzlich zum Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpaste wird die Verwendung fluoridhaltigen Speisesalzes empfohlen. Weitere Fluoridsupplemente [Ergänzungen, Anm. d.
Red.] sind im Regelfall nicht nötig.
3. Wird die Zahnpflege nicht mit fluoridhaltiger Zahnpaste durchgeführt und auch kein fluoridhaltiges Speisesalz verwendet, kann eine Fluorid-Supplementierung mit Fluoridtabletten entsprechend dem angegebenen Dosierungsschema erfolgen. Dabei muss gewährleistet sein,
dass die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten wird. [...]
4. Ab dem Schuleintritt sollten die Zähne mit einer Zahnpaste mit einem Fluoridgehalt von 1000
bis 1500 ppm geputzt werden. Fluoridhaltiges Speisesalz sollte regelmäßig verwendet werden.
5. Die lokale Anwendung von höher dosierten Fluoridlacken, -lösungen oder -gelen sollte nur
nach zahnärztlicher Anweisung und unter zahnärztlicher Kontrolle erfolgen. Die häusliche
Anwendung von Fluoridgelees und -lösungen sollte erst vom Schulalter an bei Kindern mit
erhöhtem Kariesrisiko erfolgen. [...]
Seite 2 2.2
Fluoride
Kariesprophylaxe mit Fluoriden (Seite 2)
6. Stellt der Zahnarzt bei einem Kind eine hohe Kariesaktivität beziehungsweise ein hohes Kariesrisiko fest, so müssen zusätzliche Maßnahmen erfolgen, um die Kariesgefährdung zu senken. Hierzu zählen insbesondere eine individuelle Ernährungsberatung sowie die Anwendung
von keimreduzierenden Lacken, Gelen oder Spüllösungen.“
Richtwerte für Fluoridsupplemente (mg Fluorid/Tag)
Alter
Fluoridkonzentration im Trinkwasser (Mineralwasser), mg/l
< 0,3
0,3 – 0,7
> 0,7
0 – 6 Monate
–
–
–
6 – 12 Monate
0,25
–
–
ab 1 – unter 3 Jahre
0,25
–
–
ab 3 – unter 6 Jahre
0,5
0,25
–
> 6 Jahre
1,0
0,5
–
Hinweis: Der Zahnarzt berät im Rahmen einer Individualprophylaxe gern intensiv über alle
Aspekte der Kariesvorbeugung durch Fluoride.
Ihr Zahnarzt:
2.3
Für:
Individualprophylaxe
Individualprophylaxe für Erwachsene
Um die eigenen Zähne lange gesund und schön zu erhalten, reicht die Zahnpflege zu Hause oft
Vorbeugung
nicht aus. Denn Karies und Parodontitis treten besonders leicht da auf, wo die Zahnbürste nicht
von Karies und
hinkommt. Der Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken fördert die Entstehung von
Parodontitis
Karies – die Selbstreinigungskräfte des Körpers sind nämlich nicht stark genug, um die für die
Zähne gefährlichen Säuren unschädlich zu machen. Und erste Anzeichen für eine Karies
(Schmerzen oder Überempfindlichkeit) oder Parodontitis (z. B. Zahnfleischbluten oder Mundgeruch) werden nicht selten ignoriert. Sinnvoll ist darum eine ergänzende Vorsorge – die so genannte Individualprophylaxe. Das Ziel eines solchen Prophylaxe-Programms ist, der Entstehung von
Karies und Parodontitis gezielt vorzubeugen.
Die Individualprophylaxe ist ein Vorsorge-Paket, das gezielt auf jeden einzelnen Patienten abge-
Vorsorge-Paket –
stimmt wird. Mit Hilfe einiger Tests können Mundhygiene-Werte (Indizes) ermittelt werden, die
individuell auf
zeigen, wie und an welchen Stellen im Gebiss ein Patient für Karies oder Parodontitis anfällig ist.
den Patienten
Dazu kann auch eine genaue Keimbestimmung und Speichelanalyse sehr hilfreich sein. Anhand
zugeschnitten
dieser Ergebnisse klärt der Zahnarzt oder seine Prophylaxemitarbeiterin über mögliche
Krankheitsrisiken auf und zeigt jedem Patienten seine „Problemzonen“. Hinzukommen u. a. auch
eine Ernährungs-Beratung und Mundhygiene-Tipps. Dabei lernt der Patient den Umgang mit
Mundhygienehilfsmitteln wie Zahnseide oder Interdentalbürstchen und erhält ein auf ihn maß-
Quelle: DENTSPLY DeTrey GmbH
Quelle: DENTSPLY DeTrey GmbH
geschneidertes Mundhygiene-Programm mit Hinweisen zur richtigen Ernährung.
Mit einem Pulverstrahlgerät werden hartnäckige
Verfärbungen sanft entfernt
Im Rahmen der professionellen Zahnreinigung werden
die Zahnflächen u. a. intensiv poliert
Der zweite Schritt in der Individualprophylaxe ist eine professionelle Zahnreinigung (PZR). Diese
Professionelle
Behandlung geht weit über die Zahnsteinentfernung im Rahmen der halbjährlichen Kontrollun-
Zahnreinigung
tersuchung hinaus. Hierzu gehören folgende Schritte:
•
Entfernung harter und weicher Beläge (Zahnstein und Plaque)
•
intensive Reinigung der Zahnoberflächen und besonders der Zahnzwischenräume
•
Entfernung von hartnäckigen Verfärbungen durch Tee, Kaffee, Rotwein oder Nikotin
•
Politur aller Zahnflächen, damit sich neue Bakterien nicht so schnell anheften können
•
Fluoridierung der Zähne, um sie widerstandsfähiger gegen Karies zu machen
•
regelmäßige Beratung und Motivation
•
Aufzeigen der individuellen Mundhygienedefizite
Seite 2 2.3
Individualprophylaxe
Individualprophylaxe für Erwachsene
(Seite 2)
Besonders wichtig ist das individuelle Prophylaxe-Programm nicht nur für Patienten, die besonders kariesanfällig sind oder bereits an Parodontitis leiden. Wissenschaftliche Untersuchungen
belegen, dass das Karies- und Parodontitis-Risiko durch eine regelmäßige Individualprophylaxe
erheblich gesenkt wird, sodass diese Erkrankungen gar nicht erst entstehen. Den besten
Rhythmus für die regelmäßige Vorsorgebehandlung kennt der Zahnarzt und bespricht ihn mit seinem Patienten.
Individualprophylaxe sowie professionelle Zahnreinigung im Erwachsenenalter sind Privatleistungen, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen werden.
Ihr Zahnarzt:
Messbarer Erfolg
2.4
Für:
Zahnpflege-Tipps
Zahnpflege-Tipps
Zähne sollten lieber nur zweimal täglich intensiv geputzt werden als dreimal nachlässig. Be-
Einige Grundregeln
sonders wichtig bei der Zahnpflege ist der Bereich am Zahnhals, der nahe am Zahnfleisch liegt.
für die perfekte
Er sollte sehr gründlich gereinigt werden, damit sich Bakterien und Keime nicht einnisten können.
Zahnreinigung
Und wer jeden Abend die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder anderen Hilfsmitteln säubert
und -pflege
und darüber hinaus seine Zähne einmal in der Woche besonders intensiv putzt, leistet einen
guten Beitrag, Karies und Parodontitis vorzubeugen.
Mindestens drei Minuten sollte jeder Patient sich für jedes Zähneputzen nehmen. Hilfreich kann
Die optimale
sein, die Zähne immer in derselben Reihenfolge zu reinigen, zum Beispiel nach der KAI-Methode:
Zahnputztechnik
zuerst die Kauflächen, dann die Zähne außen und abschließend innen. Ideal dabei ist, die
Zahnbürste mit wenig Druck über die Zahnoberflächen zu führen. Das bedeutet: Zahnbürste in
die Faust nehmen und dabei sanfte Bewegungen ausführen – also kein Schrubben, um das Zahnfleisch zu schonen.
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Zahnbürste im 45 0-Winkel ansetzen und vom Zahnfleisch zum Zahn hin mit einer „Wisch-Bewegung“ putzen. Diese Technik beugt freiliegenden Zahnhälsen vor, da das Zahnfleisch nicht weggeschrubbt wird. So werden alle Flächen optimal und schonend erreicht.
Hart oder weich, manuell oder elektrisch – die ideale Zahnbürste lässt sich am besten mit dem
Die ideale Zahnbürste
Zahnarzt oder der Prophylaxemitarbeiterin gemeinsam bestimmen. Patienten sollten beim Kauf
auf abgerundete Borsten achten, denn diese sind besonders sanft zum Zahnfleisch. Wichtig ist
auch, dass die Zahnbürste regelmäßig gewechselt wird. Alle acht Wochen sollte eine neue Bürste
zum Einsatz kommen, weil beschädigte Borsten das Zahnfleisch verletzen können – und die
Reinigungswirkung nachlässt, sodass es leichter für Bakterien wird, sich einzunisten.
Fluoride sind erwiesenermaßen einer der Hauptgründe für den Rückgang der Karies in den
Die richtige Zahnpasta
Industrieländern. Darum sollten Patienten immer eine Zahnpasta mit Fluoriden wählen. Die
Prophylaxemitarbeiterin oder der Zahnarzt beraten auch in Sachen Zahnpasta und Fluoride.
Zahnseide, Zahnfloss und Interdentalbürstchen sind die Mundhygienehilfsmittel, die sich durch-
Mundhygiene-
gesetzt haben. Mindestens eines dieser Hilfsmittel sollte regelmäßig angewandt werden, um die
hilfsmittel
Zahnzwischenräume zu reinigen. Der Gebrauch der Mundhygienehilfsmittel muss geübt werden.
Die Prophylaxemitarbeiterin oder der Zahnarzt demonstrieren gern den Gebrauch.
Seite 2 2.4
Zahnpflege-Tipps
Zahnpflege-Tipps (Seite 2)
Quelle: GABA GmbH
Zahnseide zwischen
Zeigefinger und
Daumen nehmen.
Sanft in die Zahnzwischenräume
drücken und mit
leichtem Druck
hin- und
herziehen.
Neben den allgemeinen Grundregeln für die tägliche Mundhygiene sollte der Patient gemeinsam
Das individuelle
mit seinem Zahnarzt oder dessen Prophylaxemitarbeiterin ein Zahnpflege-Programm entwickeln,
Pflegeprogramm
das ganz individuell auf sein Gebiss abgestimmt ist. Denn jeder Mensch hat seine eigene
Zahngeschichte. Manche Zahnprobleme erfordern zum Beispiel eine ganz bestimmte
Putztechnik,
andere
besondere
Mundhygienehilfsmittel.
Der
Zahnarzt
oder
seine
Prophylaxemitarbeiterin zeigen gern, wie man Zähne gesund und strahlend erhalten kann.
Ein Hinweis zu Mundspülungen und -duschen:
Mundspülungen und Mundduschen entfernen die Beläge nicht ausreichend. Die schädliche
Plaque wird durch das Duschen nicht entfernt!
Hilfreiche Tipps, Tricks und Kniffe:
•
Mit der Briefwaage lässt sich der eigene Druck auf die Zahnbürste messen.
Nicht mehr als maximal 150 g sollten dabei erreicht werden.
•
Auch bei elektrischen Zahnbürsten müssen alle Zahnflächen systematisch gereinigt werden.
•
Nach dem Genuss von sauren Getränken oder Speisen mindestens eine halbe Stunde mit
dem Zähneputzen warten. So werden die säuregelösten Zahnbestandteile nicht weggeputzt.
Ihr Zahnarzt:
2.5
Für:
Ernährungs-Tipps
Ernährungs-Tipps
Der größte Feind für die Zahngesundheit ist Zucker, denn Zucker wird von Bakterien zu Säuren
Putzen und Prophylaxe
umgewandelt, die den Zahnschmelz angreifen. Um Anlagerungen solcher Bakterien zu vermeiden, müssen die Zähne mindestens zweimal täglich gründlich geputzt werden. Darüber hinaus
ist zur „Tiefenreinigung“ der Zähne eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) sehr
empfehlenswert. Eine zahnfreundliche Ernährung hilft zusätzlich, Karies zu vermeiden.
Am einfachsten wäre eine effektive Kariesvorbeugung, wenn Zucker konsequent vom Speiseplan
Vorsicht vor verste-
gestrichen würde. Das ist allerdings fast unmöglich, weil nicht nur Süßigkeiten Zucker enthalten.
cktem Zucker!
Vielmehr verbirgt sich Zucker in vielen Speisen, in denen man ihn gar nicht vermutet hätte. Das
sind die so genannten „versteckten Zucker“. Versteckt sind die weißen, süßen Kristalle beispielsweise in Lebensmitteln wie Müsli, Fruchtjoghurt oder auch Ketchup. Sogar Medikamente wie
Hustensäfte und Lutschpastillen können den Süßmacher enthalten. Was viele Patienten darüber
hinaus nicht wissen: Auch Produkte, die mit den Worten „zuckerfrei“ oder „ohne Zuckerzusatz“
gekennzeichnet sind, können Karies fördern. Diese Lebensmittel enthalten zwar keinen
Haushaltszucker, Rohrzucker oder Rübenzucker – dafür aber Glukose, Fruktose, Laktose oder
Maltose. Und diese Stoffe führen ebenso wie Haushaltszucker zu Karies.
Nebenbei bemerkt: Nach neusten Untersuchungen sollen Schleckereien aus gekochter Stärke,
wie sie in Kartoffelchips vorkommt, Karies sogar noch mehr fördern als konventioneller Zucker!
Patienten, die sehr kariesanfällig sind oder ihre Zähne vor Karies schützen möchten, sollten auf
Lieber
Zucker verzichten, wann immer es geht. Dabei helfen zum Beispiel Lebensmittel, die mit
Zuckerersatzstoffe
Zuckerersatzstoffen gesüßt sind. Diese Alternative zu Zucker schmeckt süß und ist dabei auch
als Zucker
noch besonders zahnfreundlich, da sie weder Plaque fördert noch Karies verursacht. Es gibt zwei
Arten von Zuckerersatzstoffen: Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe. Zu den Süßstoffen gehören
Saccharin und Cyclamat. Süßstoffe sind allerdings wesentlich höher konzentriert als normaler
Haushaltszucker – und diese hohe Süßkraft erschwert eine Dosierung der Süßstoffe. Sie werden
daher lediglich in Lebensmitteln zum Süßen von Limonade, Cola-Getränken, Obstkonserven und
Speiseeis verwendet. Ein Vorteil von Süßstoffen ist, dass sie den Blutzuckerspiegel nicht verändern und somit für Diabetiker geeignet sind. Im Gegensatz zu Süßstoffen eignen sich
Zuckeraustauschstoffe (Mannit, Maltit, Sorbit, Isomalt, Xylit) zum Kochen, Backen und Süßen. Sie
werden in der Industrie in Bonbons, Karamell und Kaugummi verwendet. In puncto chemischer
Aufbau, Nährwert und Süßkraft sind Zuckeraustauschstoffe mit Zucker vergleichbar. Ein Nachteil
von Zuckeraustauschstoffen ist jedoch, dass sie in großen Mengen abführend wirken. Bei übermäßigem Genuss von mit Zuckeraustauschstoffen gesüßten Speisen kann daher Durchfall auftreten.
Seite 2 2.5
Ernährungs-Tipps
Ernährungs-Tipps (Seite 2)
Auch auf das Naschen müssen zahnbewusste Patienten nicht ganz verzichten.
Das Zahnmännchen
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an zahnfreundlichen Süßigkeiten und
für Zahnbewusste
Schokolade – man erkennt sie am Zahnmännchen mit Schirm. Zucker sind hier
durch Zuckeraustausch- und/oder Süßstoffe ersetzt. Der Genuss von
„Zahnmännchen-Süßigkeiten“ ist für die Zähne unbedenklich – sie sind garantiert wissenschaftlich getestet und verursachen keine Karies.
Regelmäßige Zahnreinigung, Verzicht auf Zucker, wo möglich – damit können Patienten eine gute
Zuführung von
Basis für gesunde Zähne schaffen. Und wer zu Hause kocht, kann die Zähne noch zusätzlich
Fluoriden
schützen, indem er fluoridhaltiges Speisesalz benutzt. Denn das Fluorid lagert sich in den Zähnen
ein und härtet sie so gegen Säureangriffe.
Ein paar Tipps für Ernährungs- und Zahnbewusste:
•
Kaffee und Tee öfter mal ohne Zucker trinken oder mit Süßstoff süßen.
•
Lieber einmal richtig „sündigen“ als mehrere süße Zwischenmahlzeiten über
•
Richtig klebrige und damit länger anhaftende Speisen wie Karamellbonbons, Bananen oder
den Tag verteilen.
Honig sind viel gefährlicher als beispielsweise der einmalige Genuss von Schokolade.
•
Fruchtsäfte enthalten eine unvorteilhafte Kombination aus Fruchtzucker und Fruchtsäure.
Darum nach dem Trinken von Fruchtsäften mit Wasser nachspülen.
•
Säurehaltige Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte, Obstsäfte und Softdrinks können die
Oberfläche des Zahnschmelzes anlösen. Unmittelbares Zähneputzen würde hier zu einem
Verlust an Zahnhartsubstanz führen. Die Zähne sollten daher frühestens eine halbe Stunde
nach dem Genuss von sauren Getränken oder Speisen gereinigt werden oder vor dem
Putzen mit Mineralwasser umgespült werden.
Ihr Zahnarzt:
3.1
Für:
In-Office-Bleaching
In-Office-Bleaching –
Zähne vom Zahnarzt bleichen lassen
Die Zahnfarbe ist bei jedem Menschen anders. Einige haben von Natur aus strahlend weiße
Weißere Zähne
Zähne, andere etwas dunklere. Alle Zähne haben jedoch eins gemeinsam: Sie verändern ihre
durch Bleaching
Farbe mit zunehmendem Alter. Gegen das Nachdunkeln von Zähnen kann der Zahnarzt etwas
tun. Mit chemischen Bleichmitteln, die auf die Zahnoberfläche aufgetragen werden, kann er einen
oder mehrere Zähne um einige Nuancen aufhellen. Dieses so genannte Bleaching sollte allerdings grundsätzlich unter der Regie eines Zahnarztes erfolgen, um Zähne und Zahnfleisch vor
Schäden durch eine eventuelle falsche Anwendung zu schützen!
Beim Bleichen in der Zahnarztpraxis wird die sichtbare Oberfläche der Zähne z. B. mit Hilfe eines
Bleichen durch
speziellen thermokatalytischen Verfahrens aufgehellt. Damit keine Beläge den Erfolg der Behand-
Sauerstoffperoxid,
lung schmälern, reinigt der Zahnarzt zuerst gründlich Zähne und Zahnfleisch. Danach bestimmt er
Wärme und Licht
gemeinsam mit dem Patienten den natürlichen Farbton der eigenen Zähne, der die Grundlage für
das Bleaching ist. Denn die gebleichten Zähne sollen optisch optimal zu den restlichen Zähnen passen. Nach dieser Vorbehandlung wird in mehreren Stufen ein auf Peroxid basierendes Bleichmittel
auf die Zahnoberfläche aufgetragen. Zusätzliche Licht- und Wärmequellen unterstützen das Einwirken des Sauerstoffs und hellen den Zahnschmelz auf. Ein Spanngummi, das vorsichtig um die
Zähne gelegt wird, schützt dabei das Zahnfleisch.
Bedingung für Bleaching ist, dass die Zähne gut erhalten sind und keine oder nur kleine Füllungen
Nicht für jeden
haben. Füllungen lassen sich nämlich grundsätzlich nicht bleichen. Wichtig ist auch, dass die Zähne
geeignet
nicht zu sensibel auf Kaltes oder Heißes reagieren. Zudem sollten keine tiefen Schmelzsprünge
im Zahnschmelz vorhanden sein, in denen sich schon Farbstoffe abgesetzt haben. Patienten, die
unter einer Allergie gegen Bleichmittel leiden, sollten übrigens generell vom Bleaching absehen!
Einige wichtige Hinweise:
•
Die Zähne sehen direkt nach dem Bleichen manchmal kreidig aus. Das gibt sich schnell
mit der Anwendung von Fluoridzahnpasten oder -konzentraten zu Hause.
•
In wenigen Fällen kann in den ersten Tagen eine vorübergehende Empfindlichkeit auf
Temperatur (heiß und kalt) auftreten. Bei anhaltender Sensibilität sollte der Zahnarzt
umgehend aufgesucht werden.
•
Keine Selbstaufheller aus Drogerien verwenden, da die dazugehörigen Schienen meist nicht
optimal passen. Das Bleichmittel könnte „auslaufen“ und Zahnfleischverletzungen auslösen.
Bleaching ist eine rein kosmetische Korrektur und darum eine Privatleistung.
Ihr Zahnarzt:
3.2
Für:
Home-Bleaching
Home-Bleaching –
Zähne zu Hause bleichen
Die Zahnfarbe ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Einige Menschen haben von Natur aus
Weißere Zähne durch
strahlend weiße Zähne, andere etwas dunklere. Alle Zähne haben jedoch eines gemeinsam: Sie
Bleaching
verändern ihre Farbe mit zunehmendem Alter. Gegen das Nachdunkeln von Zähnen kann der
Patient etwas tun. Mit chemischen Bleichmitteln, die er mittels einer individuell angefertigten
Kunststoffschiene zu Hause auf die Zahnoberfläche aufträgt, lassen sich ein oder mehrere Zähne
aufhellen und um einige Nuancen weißer machen. Dieses so genannte Home-Bleaching sollte
allerdings grundsätzlich unter der Regie eines Zahnarztes erfolgen!
Beim Home-Bleaching erhält der Patient vom Zahnarzt eine individuell angefertigte Kunst-
Individuell angefertigte
stoffschiene, die er mit nach Hause nimmt, um dort das Bleichmittel einwirken zu lassen. Dabei
Kunststoffschienen
gibt es zwei verschiedene Schienenarten: Die einen werden über Nacht getragen, die anderen
vom Zahnarzt
Quelle: Dental Liga GmbH & Co.KG
setzt der Patient tagsüber für zwei Stunden
ein. Beide Kunststoffschienen werden nach
Abdrücken vom Gebiss im Dental-Labor
exakt den Zahnreihen und dem Zahnfleischrand angepasst. Wichtig ist dies, um
Zähne und Zahnfleisch so gut wie möglich zu
schützen. Denn obwohl die heutigen Bleichmittel äußerst schonend sind, sollten sie vorBleachingschiene, die der Zahnarzt anpasst. Das Bleachinggel wird vom Patienten zu Hause nach Anleitung des Zahnarztes eingefüllt.
sichtig dosiert und sehr gezielt angewendet
werden.
Wenn der Zahnarzt die ursprüngliche Zahnfarbe bestimmt und die Passform der Bleichschiene
Bleichen zu Hause
noch einmal kontrolliert hat, gibt er dem Patienten Schiene und Bleichmittel mit nach Hause. Der
Patient kann dann entweder vor dem Schlafengehen oder tagsüber das Bleichmittel in die
Schiene füllen und die Schiene auf die Zähne setzen. Da das Bleichmittel eine gelartige Substanz
ist, kann dabei in der Regel nichts daneben laufen. Nach dem Tragen der Kunststoffschienen
muss der Patient Schiene und Zähne sorgfältig reinigen. Wie viele Stunden die Schienen mindestens getragen werden sollten, hängt ganz vom Bleichmittel ab – der Zahnarzt gibt seinem
Patienten dazu die entsprechenden Hinweise.
Bei empfindlichem oder entzündetem Zahnfleisch können beim Home-Bleaching manchmal aller-
Allergische Reaktionen
gische Reaktionen auftreten. Bemerkbar machen sie sich durch ein stärker werdendes Kribbeln,
in wenigen Fällen
Rötungen oder Schwellungen. Verspürt ein Patient solche Symptome, sollte die Schienen sofort
möglich
entnommen und der Mund gründlich gespült werden.
Seite 2 3.2
Home-Bleaching
Home-Bleaching –
Zähne zu Hause bleichen (Seite 2)
Ob oder wie häufig das Home-Bleaching wiederholt werden kann, um den gewünschten Effekt
Keine unbegrenzte
zu erreichen, hängt auch vom Bleichmittel ab. Nach der Behandlung kann der Zahnarzt prüfen,
Wiederholung!
inwieweit die Aufhellung erzielt wurde, indem er die notierte Ausgangszahnfarbe mit der
Zahnfarbe nach dem Bleichen vergleicht. Wenn der Bleicheffekt nach dem ersten BleachingDurchlauf noch nicht so ist, wie der Patient es sich vorstellt, ist eine Wiederholung gegebenenfalls möglich. Wichtig ist jedoch, eine Zeit lang zu warten, bevor die Behandlung in Absprache mit
dem Zahnarzt erneut aufgenommen wird. Die Empfehlungen des Zahnarztes sollten auf jeden
Fall eingehalten werden, da Zähne und Zahnfleisch sonst zu stark angegriffen werden könnten.
Bedingung für das Bleichen von Zähnen ist, dass die Zähne gut erhalten sind und keine oder nur
Nicht für jeden
kleine Füllungen haben, denn Füllungen lassen sich grundsätzlich nicht bleichen. Wichtig darüber
geeignet
hinaus: Die Zähne dürfen nicht zu sensibel auf Kaltes oder Heißes reagieren. Und schließlich sollten keine tiefen Schmelzsprünge im Zahnschmelz vorhanden sein, in denen sich schon Farbstoffe
abgesetzt haben. Patienten, die unter einer Allergie gegen Bleichmittel leiden, sollten übrigens
grundsätzlich vom Bleaching absehen!
Wichtige Hinweise:
•
Die Zähne sehen direkt nach dem Bleichen manchmal kreidig aus. Das gibt sich schnell
mit der Anwendung von Fluoridzahnpasten oder -konzentraten.
•
In wenigen Fällen kann in den ersten Tagen eine vorübergehende Empfindlichkeit auf
Temperatur (heiß und kalt) auftreten. Bei anhaltender Sensibilität sollte der Zahnarzt
umgehend aufgesucht werden.
•
Keine Selbstaufheller aus Drogerien verwenden, da die dazugehörigen Schienen meist nicht
optimal passen. Das Bleichmittel könnte auslaufen und Zahnfleischverletzungen auslösen.
•
Nur Schienen und Bleichmittel verwenden, die der Zahnarzt angefertigt bzw. mitgegeben
hat. Bleichmittel aus Drogeriemärkten können ernste Schäden hervorrufen.
Das Home-Bleaching ist eine rein kosmetische Korrektur und darum eine Privatleistung.
Ihr Zahnarzt:
3.3
Für:
Ästethik: Veneers
Veneers –
ästhetische Farb- und Formkorrektur
Veneers eignen sich sehr gut, stark verfärbte Zähne und Zähne mit unschönen Schmelzdefekten
Form- und
kosmetisch zu korrigieren. Sie sind dünne Verblendschalen aus Keramik, die auf den Zahn aufge-
Farbkorrekturen
klebt werden und kleine Makel praktisch unsichtbar machen. Der Vorteil von Veneers: Mit ihnen
mit Veneers
bekommen Zähne nicht nur ein neues Weiß – auch leichte Korrekturen in Form und Stellung eines
oder mehrerer Zähne lassen sich vornehmen.
Nach der Behandlung mit Veneers:
Quelle: Thieme Verlag
Quelle: Thieme Verlag
Zahnstellung vor der Behandlung mit Veneers:
Lücken zwischen den vorderen Zähnen
Die Lücken zwischen den Zähnen sind geschlossen
Die kosmetische Form- und Farbkorrektur mittels Veneers ist ein minimal-invasives Verfahren. Das
Präzisionsarbeit
bedeutet: Die Zahnhartsubstanz wird so weit wie möglich geschont und nur die äußere Schmelz-
im Team
schicht abgetragen. Die Versorgung mit Veneers gilt als hohe Schule der Zahnmedizin, denn das
Beschleifen der Zähne und die Anfertigung der Keramikschalen erfordern ein besonders feinfühliges
und exaktes Arbeiten vom Zahnarzt und Zahntechniker. Sanft und schonend werden die Zähne
beschliffen, bevor der Zahnarzt einen Abdruck für die Veneerschalen nimmt und gemeinsam mit
dem Patienten die ideale Farbe bestimmt. Abdruck und Farbauswahl sind wichtige Informationen
für das Dentallabor, das die Keramikschale modelliert. Dabei werden Veneers so gestaltet, dass sie
so aussehen wie die Nachbarzähne.
Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt der Zahntechniker einige Tage. Darum wird der Patient
Einsetzen und Pflege
in der Zwischenzeit mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Veneers schließlich fertig
von Veneers
sind, bereitet der Zahnarzt den oder die betroffenen Zähne vor und klebt die dünnen Schalen vorsichtig auf. Gegebenenfalls müssen die Veneers noch leicht eingeschliffen werden. Nach einer letzten Politur fügen sich die mit Veneers versorgten Zähne perfekt ins natürliche Gebiss ein. Wie jede
Form des Zahnersatzes bedürfen auch Veneers einer besonders guten Mundhygiene.
Ihr Zahnarzt:
3.4
Für:
Ästhetik: Komposit
Komposit –
ästhetische Farb- und Formkorrektur
Komposit ist ein Spezialkunststoff, der mit Glas- und Quarzpartikeln verstärkt ist. Die Glaspartikel
Leichte
verleihen dem Kunststoff ein keramikähnliches Aussehen und sorgen für eine höhere Festigkeit.
Zahnfehlstellungen
Das Material eignet sich daher sehr gut für kosmetische Farb- und Formkorrekturen von fehlge-
oder Fehlbildungen
bildeten oder geschädigten Zähnen. Komposit dient hier nicht nur als Füllungsmaterial, sondern
beheben
bietet die Möglichkeit, den Zahn in seiner Form neu zu modellieren. So kann der Zahnarzt einem
Zahn seine ursprüngliche Form zurückgeben (z. B. Wiederaufbau nach Unfällen) oder aber die
Übergänge zu den Nachbarzähnen nahtlos gestalten (z. B. bei leichten Fehlstellungen).
Eine ästhetische Farb- und Formkorrektur mit Komposit garantiert nicht nur ein optisch anspre-
Langlebig,
chendes Ergebnis, es ist auch ein kostengünstiges Verfahren. Außerdem schont es die
schonend und
Zahnhartsubstanz, da – falls überhaupt – der Zahn nur wenig beschliffen werden muss. Mit einer
kostengünstig
speziellen Klebe- und Mehrschichttechnik (Adhäsivtechnik) wird das Komposit Schicht für Schicht
auf die Zahnoberfläche aufgetragen. Zuvor müssen jedoch – falls notwendig – alte Füllungen ausgetauscht werden. Für die Langlebigkeit dieser Schönheitsmaßnahme sind eine gute Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung übrigens eine wichtige Voraussetzung.
Eine Farb- und Formkorrektur mit Komposit ist nicht in jedem Fall möglich. Große Zahnlücken oder
Korrekturen mit
die Korrektur größerer, in der Farbe stark veränderter Zahnflächen können zum Beispiel nicht mit
Komposit nicht
dem Zahnkunststoff durchgeführt werden. Für solche Farb- und Formkorrekturen eignen sich
immer möglich
Veneers – Verblendschalen aus Keramik, die auf die Zahnoberfläche geklebt werden – besser.
Ihr Zahnarzt:
4.1
Für:
Direkte Zahnfüllungen
Direkte Zahnfüllungen
Wenn ein Zahn von Karies befallen ist, hat der Zahnarzt nur eine Möglichkeit: Mit einer Füllung
Die kleine Füllung
die weitere Ausbreitung der Zahnkrankheit zu stoppen und den Zahn so zu behandeln, dass er
seine Funktion wieder voll erfüllen kann. Ist das Loch nicht zu groß und noch ausreichend eigene
Zahnsubstanz vorhanden, erhält der Patient in der Regel eine direkte Füllung. Direkt heißt diese
Füllung, weil der Füllungswerkstoff direkt vom Zahnarzt in den Zahn eingebracht wird.
Der Vorteil von direkten Füllungen: Im Gegensatz zur Überkronung eines Zahnes, die bei größe-
Unkomplizierte
ren Schädigungen vorgenommen wird, muss vergleichsweise wenig eigene Zahnsubstanz ge-
Behandlung
opfert werden. Die Behandlung dauert eine Sitzung und ist in der Regel ganz unkompliziert: Der
Zahnarzt entfernt die Karies, legt eine so genannte Unterfüllung und bringt das Füllungsmaterial
direkt in den Zahn ein.
Mit welchem Material das Loch geschlossen wird, hängt vom Befund und der Position des kari-
Verschiedene
ösen Zahnes sowie den individuellen Ansprüchen des Patienten ab. Denn im Bereich der direk-
Materialien zur Wahl
ten Füllungen gibt es verschiedene Alternativen, die sich in Ästhetik, Haltbarkeit, Verträglichkeit
und Preis unterscheiden.
Amalgam, der Klassiker
•
gut zu verarbeiten, sehr stabil – auf Grund der hohen Belastbarkeit besonders für
den Backenzahnbereich geeignet
•
die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen
•
für einige Patienten ein Nachteil: die silbrige Farbe
Komposit, die Kunststoff-Variante
•
zahnfarben, deshalb Standardlösung für den Front- und Eckzahnbereich
•
auch im Backenzahnbereich einsetzbar – mit einer aufwändigen Klebe- und
Mehrschichttechnik
•
sehr ästhetisch: lässt sich farblich so „mischen“, dass es sich optisch schön
in das eigene Gebiss integriert
•
die aufwändige Klebe- und Mehrschichttechnik ist zuzahlungspflichtig
Kompomere
•
zahnfarbene Kombination aus Komposit (Kunststoff) und so genanntem
Glasionomerzement (GIZ)
•
Grundversorgung für Kinder im Milchzahnalter
•
für Erwachsene Einsatz hauptsächlich als provisorische Füllung, Zahnhalsoder Aufbaufüllung
•
für großflächigere Füllungen im Seitenzahnbereich bisher noch keine vollwertige
Alternative zu Komposit
Seite 2 4.1
Direkte Zahnfüllungen
Direkte Zahnfüllungen (Seite 2)
Direkte Zahnfüllungen auf einen Blick:
Füllung
Lebensdauer
Ästhetik
Preis
Amalgam
+++
0
0
Komposite
+++
+++
++
Kompomere
+
+
0
Ihr Zahnarzt:
4.2
Für:
Amalgam
Amalgam
Amalgam ist nach wie vor das weltweit am häufigsten verwendete Füllungsmaterial. Denn
Jahrzehntelang
Amalgam ist als Metalllegierung besonders robust und gut belastbar. Problemlos hält es auch stär-
bewährt
keren Kaukräften im Backenzahnbereich stand und ist so sehr langlebig. Ein weiteres Plus ist,
dass sich Amalgam einfach in den Zahn einbringen lässt und selbständig abbindet. Für einige
Patienten ein Nachteil: die silbrige Farbe. Deshalb wird Amalgam nur im Seitenzahnbereich verwendet.
Selbst für größere Zahndefekte hat sich Amalgam über Jahrzehnte als Füllmaterial bewährt.
Gut zu verarbeiten
Innerhalb einer Sitzung ist die Amalgamfüllung fast fertig. Nach der Entfernung der Karies werden spezielle Zemente in den Zahn eingebracht, um das Zahnmark (Pulpa) zu schützen. Muss die
Füllung in den Zahnzwischenraum ausgedehnt werden, wird ein Metallband um den Zahn
gespannt (Matrize), um die ursprüngliche Zahnform wiederherstellen zu können. Anschließend
wird das Amalgam in den vorbereiteten Zahn eingebracht und in Höhe und Oberflächenform (Relief) dem restlichen Gebiss angepasst; in einer weiteren Sitzung wird die Oberfläche poliert.
In den vergangenen Jahren ist immer wieder über
Vorurteile gegenüber
mögliche Gesundheitsschäden durch Amalgam
Amalgam
diskutiert worden. Richtig ist, dass bis heute in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen keine
gesundheitliche Schädigung durch Amalgam nachgewiesen wurde. Echte Allergien gegen Bestandteile
des Amalgams sind zwar bekannt, allerdings sehr
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
selten. Allergologen können sie mit Hilfe von spe-
ziellen Testverfahren ermitteln. In einigen Fällen wird Amalgam jedoch nur nach besonderer
Abwägung verwendet (relative Kontraindikation). Darum erhalten Schwangere und Kinder in der
Regel keine Amalgamfüllungen. Nicht angewendet werden sollte Amalgam bei schweren
Nierenschädigungen (Niereninsuffizienz) und einer nachgewiesenen Allergie gegen Bestandteile
des Füllungsmaterials (absolute Kontraindikation). Um elektrochemische Reaktionen („BatterieEffekt“) zu verhindern, sollte Amalgam nicht in direkten Kontakt mit anderen Metallen im Mund
gebracht werden.
Die Amalgamfüllung ist eine Vertragsleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen, die die
Kosten dafür übernehmen.
Ihr Zahnarzt:
4.3
Für:
Komposit
Komposit – Restaurationen im Seitenzahnbereich (Klebe- und Mehrschichttechnik)
Komposit ist ein langlebiges, zahnfarbenes Füllungsmaterial, das direkt in das Loch (Kavität) im
So weiß wie der
Zahn eingebracht wird. Es besteht aus einem mit Keramikpartikeln verstärkten Kunststoff und ist
natürliche Zahn
aus diesem Grund sehr stabil. Eingesetzt wird Komposit im Front- und Seitenzahnbereich. Dabei
zählen einfache Kompositfüllungen bei den vorderen Zähnen zur Regelversorgung. Viele
Patienten möchten jedoch auch im Seitenzahnbereich eine zahnfarbene Lösung – als ästhetische
Alternative zu Amalgam. Möglich ist das, wenn noch ausreichend Zahnschmelz zur Verankerung
des Komposits vorhanden ist und die Kavität nicht zu weit unter das Zahnfleisch reicht.
Dank einer speziellen Klebe- und Mehrschichttechnik (Adhäsivtechnik), mit der das Komposit im
Aufwändige und
Zahn befestigt wird, muss für kleine Kompositfüllungen nur gerade so viel Zahnhartsubstanz ent-
zahnschonende
fernt werden, wie zur Beseitigung der Karies notwendig ist. In der Fachsprache nennt man das
Behandlung
„minimalinvasive Präparation“. Diese Präparationsart ist sehr aufwändig und verlangt darum ein
besonders behutsames Vorgehen. Nicht nur die Behandlung der Zahnsubstanz, auch die eigentliche Klebe- und Mehrschichttechnik für kleine und größere Kompositfüllungen erfordert anspruchsvollere Materialien und Instrumente – anders als die Standardlösung Amalgam.
Es bedarf einiger Arbeits- und Behandlungsschritte, bevor Komposit das Loch im Zahn schließt.
Schicht für Schicht
Zuerst muss die vorhandene Karies entfernt und die umliegende Zahnhartsubstanz für das
zum perfekten
Einbringen des Klebers und Kunststoffs vorbereitet werden. Mit Hilfe der Adhäsivtechnik wird
Ergebnis
dann der Kunststoffkleber im Zahn aufgetragen. Das Besondere und Aufwändige an
Kompositfüllungen: Der Spezialkunststoff wird in klein portionierten Schichten eingebracht. So
werden Schrumpfungen bei der Aushärtung durch Licht minimal gehalten und die spätere
Festigkeit erhöht. Zum Standardprogramm nach der Behandlung gehört schließlich eine
Fluoridierung, damit auch die nicht gefüllten Schmelzbereiche des betroffenen Zahnes geschützt
Quelle: 3M ESPE AG, Dental Products, Seefeld
Quelle: 3M ESPE AG, Dental Products, Seefeld
sind.
Auftragen des Kunststoffklebers
Aushärtung der Kompositfüllung durch Licht
Seite 2 4.3
Komposit
Komposit – Restaurationen im Seitenzahnbereich (Klebe- und Mehrschichttechnik) (Seite 2)
Keramikverstärktes Komposit hält den Kaubelastungen in der Regel gut und lange stand.
Gut belastbar
Natürlich sind eine optimale Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung wichtige Voraussetzungen für die Lebensdauer des zahnfarbenen Füllungsmaterials.
Die anspruchsvollen Kompositrestaurationen via Klebe- und Mehrschichttechnik im Seiten-
Investition in
zahnbereich sind zuzahlungspflichtig – dafür aber langlebiger und schöner. Die gesetzlichen
die Ästhetik
Krankenversicherungen tragen die Kosten für eine Amalgamfüllung – den Rest zahlt der Patient.
Seltene Ausnahme: Bei schweren Nierenschädigungen oder einer nachgewiesenen Allergie auf
Bestandteile des Amalgams übernehmen die gesetzlichen Kassen alle Kosten für Kompositfüllungen im Seitenzahnbereich. Der Austausch intakter Füllungen auf Wunsch des Patienten ist
prinzipiell eine reine Privatleistung.
Ihr Zahnarzt:
4.4
Für:
Kompomere
Kompomere
Kompomere sind kunststoffähnliche, zahnfarbene Füllungswerkstoffe, die nur in ganz bestimm-
Begrenzt einsetzbar
ten Fällen zum Einsatz kommen:
•
im Milchgebiss von Kindern
•
bei Erwachsenen als Provisorium, Aufbau- oder Zahnhalsfüllung
Kompomere – eine Mischung aus Komposit (Kunststoff) und so genanntem Glasionomer – sind
aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit und Stabilität noch nicht für den Langzeiteinsatz geeignet,
auch wenn auf diesem Gebiet der Zahnheilkunde weitergeforscht und das Material ständig verbessert wird.
Bei Kindern im Milchzahnalter greifen Zahnärzte gern auf Kompomere zurück. Ein Vorteil dieses
Gut für Kinder
biologisch gut verträglichen Füllungsmaterials ist, dass es sich einfach und schnell verarbeiten
sowie gut verankern lässt, was bei den kleinen, ungeduldigen Patienten eine wichtige Rolle
spielt. So können kariöse Milchzähne bis zum Ersatz durch die Bleibenden gut versorgt werden.
Kompomere werden häufig auch als provisorische Füllung bei Erwachsenen eingesetzt. In ihrer
Zeitlich begrenzte
Verarbeitung sind sie nicht so aufwändig wie zum Beispiel Kompositfüllungen. Dank ihrer beson-
Übergangslösung
deren Materialeigenschaften lassen sich Kompomere auch in größeren Zahndefekten gut befestigen. So kann beispielsweise ein Zahn nach einer Wurzelkanalbehandlung bis zu seiner endgültigen Versorgung funktionsfähig erhalten werden. Wegen der geringeren Abriebfestigkeit eignen
sich Kompomere jedoch nicht für den Langzeiteinsatz im kautragenden Bereich.
Kompomere sind ähnlich „biegefest“ wie die Zahnhartsubstanz im Wurzelbereich. Deshalb kom-
Optimal als
men sie auch bei Zahnhalsfüllungen zum Einsatz. Darüber hinaus haften Kompomere bei An-
Zahnhalsfüllung
wendung einer speziellen Klebetechnik ebenso an der Schicht unterhalb des Zahnschmelzes –
und das ist eine wichtige Voraussetzung für diese Problemzone, die in der Regel wegen ihrer
Nähe zum Zahnmark nicht sehr tief präpariert werden kann.
Wegen der besonderen Haftungseigenschaften von Kompomeren wird dieses zahnfarbene
Standard für
Material besonders gern für Aufbaufüllungen verwendet. Denn oftmals müssen hier sehr tiefe
Aufbaufüllungen
kariöse Stellen behandelt werden. Aufbaufüllungen dienen zur inneren Stabilisierung des Zahnes,
bevor er zum Beispiel mit einer Krone versorgt wird. Sie geben so der Krone einen sicheren Halt
auf dem Zahnstumpf.
Ihr Zahnarzt:
4.5
Für:
Goldinlay
Goldinlay
Das Goldinlay ist der Klassiker unter den Inlays. Bei dieser Einlagefüllung, die sehr häufig bei
Der Klassiker
Defekten im Seitenzahnbereich zum Einsatz kommt, handelt es sich um eine indirekte Versorgung. Das Gold wird demnach nicht direkt in den Zahn eingebracht. Die Gussfüllung wird statt
dessen vom Zahntechniker nach genauen Vorgaben gefertigt und erst dann vom Zahnarzt in den
vorbereiteten Zahn eingesetzt. Goldinlays sind aufgrund des sehr stabilen und hochwertigen
Materials sowie der hohen Passgenauigkeit besonders langlebig.
Die Versorgung mit einem Goldinlay nimmt natur-
Maßgeschneiderte
gemäß mehrere Behandlungstermine in Anspruch.
Arbeit
Denn erst, wenn der Zahnarzt die Karies entfernt,
den kranken Zahn beschliffen (präpariert) und eventuell eine Aufbaufüllung gesetzt hat, kann er mit
Spezialmassen einen Präzisionsabdruck nehmen,
der als „Vorlage“ für das spätere Goldinlay dient.
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige auf-
wändige Maßnahmen zur Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein. Je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer
kann er das Goldinlay anfertigen.
Bis das Goldinlay aus dem Labor zurück ist, vergehen meist einige Tage. Während dieser Zeit wird
Vom Provisorium
der Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Und wenn das
zum Endprodukt
Goldinlay schließlich fertig ist, wird das Provisorium entfernt, der Zahn für das Einsetzen vorbereitet, das Inlay schrittweise geprüft, angepasst und dann mit einem Spezialzement unter gleichmäßigem Druck eingesetzt. Während oder nach dem Einsetzen werden die feinauslaufenden Ränder
der Gussfüllung noch gezielt bearbeitet und poliert, damit ein völlig glatter Übergang zur Zahnsubstanz entsteht.
Ihr Zahnarzt:
4.6
Für:
Keramikinlay
Keramikinlay
Die kosmetisch optimale Versorgung bei Defekten im Seitenzahnbereich bietet das Keramikinlay.
Anspruchsvolle,
Der Grund: Es ist zahnfarben und wirkt wegen seiner besonderen Beschaffenheit sehr natürlich.
lebendige Ästhetik
Keramikinlays eignen sich besonders für Patienten, die ihre Zähne metallfrei restaurieren lassen
möchten. Weitere Vorteile dieses Materials sind, dass es absolut glatt, sehr gut gewebeverträglich (biokompatibel) ist und sich durch eine hohe Verschleißfestigkeit auszeichnet. Keramikinlays
gehören zu den indirekten Füllungen – sind also Einlagefüllungen, die im Labor gefertigt werden,
bevor der Zahnarzt sie in den Zahn einbringen kann.
Die Versorgung mit einem Keramikinlay nimmt natur-
Maßgeschneiderte
gemäß mehrere Behandlungstermine in Anspruch.
Arbeit
Denn erst, wenn der Zahnarzt die Karies entfernt, den
kranken Zahn beschliffen (präpariert) und eventuell
eine Aufbaufüllung gesetzt hat, kann er mit
Spezialmassen einen Präzisionsabdruck nehmen, der
als „Vorlage“ für das spätere Keramikinlay dient.
Parallel dazu wählt der Zahnarzt die ideale Farbe für
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
das Inlay aus. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige aufwändige Maßnahmen zur
Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein. Je mehr
Informationen er erhält, um so passgenauer kann er das Keramikinlay anfertigen. Für den
Zahntechniker ist dabei höchste Sorgfalt geboten, wenn er das Modell erstellt, die Keramik formt
und sie schließlich brennt, denn Keramik ist ein sensibles Material.
Bis das Keramikinlay aus dem Labor zurück ist, vergehen meist einige Tage. Während dieser Zeit
Vom Provisorium
wird der Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Und wenn
zum Endprodukt
das Inlay schließlich fertig ist, wird das Provisorium wieder entfernt, der Zahn für das Einsetzen
vorbereitet und das Keramikinlay nach genauer Kontrolle von Passform und Randschluss mit einer
speziellen, sehr zeitaufwändigen Adhäsivtechnik eingeklebt.
Ihr Zahnarzt:
4.7
Für:
Kunststoffinlay
Kunststoffinlay
Kunststoffinlays gehören zu den indirekten Füllungen, sind also Einlagefüllungen, die im Labor
Solide, zahnfarbene
gefertigt werden, bevor der Zahnarzt sie in den Zahn einbringen kann. Sie bestehen aus einem
Restauration
zahnfarbenen Spezial-Kunststoff, der mit keramischen Partikeln verstärkt wurde und dadurch widerstandsfähig gegenüber den Kaukräften ist. Kunststoffinlays sind eine ästhetische Lösung, um einen
mittleren bis großen Defekt im Seitenzahnbereich
metallfrei zu versorgen, und eine kostengünstige
Alternative zu den noch anspruchsvolleren KeraQuelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
mikinlays.
Die Versorgung mit einem Kunststoffinlay nimmt naturgemäß mehrere Behandlungstermine in
Intensive Vorarbeiten
Anspruch. Denn erst, wenn der Zahnarzt die Karies entfernt, den kranken Zahn beschliffen (präpariert) und eventuell eine Aufbaufüllung gesetzt hat, kann er mit Spezialmassen einen
Präzisionsabdruck nehmen, der als „Vorlage“ für das spätere Kunststoffinlay dient. Parallel dazu
wählt der Zahnarzt die ideale Farbe für das Inlay aus. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige aufwändige Maßnahmen zur Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für das Labor
notwendig sein. Je mehr Informationen es erhält, um so passgenauer lässt sich das Kunststoffinlay anfertigen.
Bis das Kunststoffinlay aus dem Labor zurück ist, vergehen meist einige Tage. Während dieser Zeit
Vom Provisorium
wird der Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Provisorium versorgt. Und wenn das Inlay
zum Endprodukt
schließlich fertig ist, wird das Provisorium wieder entfernt, der Zahn für das Einsetzen vorbereitet
und das Kunststoffinlay nach genauer Kontrolle von Passform und Randschluss mit einer speziellen, sehr zeitaufwändigen Adhäsivtechnik eingeklebt.
Ihr Zahnarzt:
5.1
Für:
Endodontie
Allgemeine Informationen zur
Wurzelkanalbehandlung
Ist der Nerv (Zahnmark) eines Zahnes entzündet oder gar abgestorben, gibt es Möglichkeiten,
Nicht immer muss ein
den Zahn vor einer Extraktion zu bewahren. Mit einer Wurzelkanalbehandlung müssen entzünde-
Zahn gezogen werden
te oder abgestorbene Zähne nicht immer gezogen werden. Diese so genannten endodontischen
Maßnahmen können den Zahn oft erhalten. Ziel jeder Wurzelkanalbehandlung ist, das entzündete
Zahnmark (Pulpa) zu entfernen, das Innenleben des Zahnes von Geweberesten und Keimen zu
befreien, um anschließend die gesäuberten Wurzelkanäle bakteriendicht zu verschließen.
Ursache für die Entzündung eines Zahnes oder präziser des Zahnmarks ist meist eine tief rei-
Ursachen und
chende Karies. Bakterien dringen von außen in das Zahnbein (Dentin) und schädigen das
Anzeichen für
Zahnmark (Pulpa). Die Konsequenz: eine Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis), die in der Folge
Entzündungen
zum Absterben der Pulpa führt und schließlich auf die umliegenden Knochen übergreifen und die
Knochensubstanz erheblich schädigen kann. Heftige Zahnschmerzen können ein Zeichen für eine
Pulpitis sein. Entzündungen des Zahnnervs müssen jedoch nicht immer schmerzhaft sein, sondern können auch ganz symptomlos verlaufen. Feststellen kann der Zahnarzt sie dann nur mit
Hilfe spezieller Untersuchungen (Röntgenbilder, Vitalitätstests).
Eine Wurzelkanalbehandlung ist nicht selten kompliziert und kann darum bis zu mehreren Wochen
Intensiver,
dauern. Der Zahnarzt muss sich zuerst ein genaues Bild vom Grad der Entzündung machen. Auch
aufwändiger
Röntgenaufnahmen sind für diesen Eingriff notwendig. Erst mit diesen wichtigen Informationen
Behandlungsprozess
kann der Zahnarzt mit seinem Programm beginnen. In jedem Fall wird dabei das Wurzelkanalsystem mit speziellen kleinen Feilen gesäubert, aufbereitet und mit desinfizierenden Lösungen
gespült. Manchmal sind darüber hinaus weitere medikamentöse Einlagen notwendig, um die
Entzündung einzudämmen. Je nach Stadium der Entzündung gibt der Zahnarzt dem Patienten vor
Beginn der Wurzelkanalbehandlung eine lokale Betäubung (Anästhesie).
Zahnmark
Zahnfleisch
Kieferknochen
Die Wurzelkanäle werden mit
feinen Instrumenten gereinigt
und erweitert
Quelle: DENSTPLY DeTrey GmbH
Quelle: DENSTPLY DeTrey GmbH
Wurzelkanal
Die Länge des Wurzelkanals
wird u. a. durch eine
Röntgenaufnahme bestimmt
Seite 2 5.1
Endodontie
Allgemeine Informationen zur
Wurzelkanalbehandlung (Seite 2)
Am Ende jeder komplexen Wurzelkanalbehandlung steht immer eine so genannte Wurzel-
Wurzelkanäle gegen
kanalfüllung. Sie verschließt die gesäuberten Wurzelkanäle bakteriendicht und schützt sie so vor
Bakterien abdichten
dem Eindringen von neuen, schädlichen Keimen. Genauso wichtig ist dies auch für die Zugangskavität – das so genannte „Bohrloch“ zum Wurzelkanalsystem. Zum Abschluss wird auch sie
darum mit einer Füllung abgedichtet. Jetzt muss der Zahnarzt nur noch die Wurzelkanalfüllung mit
Hilfe einer letzten Röntgenaufnahme überprüfen, dann ist die Behandlung abgeschlossen. In vielen Fällen müssen wurzelkanalbehandelte Zähne später allerdings noch durch eine Krone geschützt werden, um erhalten werden zu können!
Trotz korrekt durchgeführter Wurzelkanalbehandlung kann es zu einer weiteren Entzündung der
Wenn die
Wurzelspitze kommen. Durch einen chirurgischen Eingriff kann das entzündete Gewebe entfernt
Behandlung nicht
und die Wurzelspitze gekappt werden (Wurzelspitzenresektion). So kann der Zahn in vielen Fällen
zum Erfolg führt
erhalten werden. Wenn allerdings auch die Wurzelspitzenresektion fehlschlägt, bleibt dem Zahnarzt keine andere Wahl: Er muss den Zahn ziehen.
Ihr Zahnarzt:
6.1
Für:
Kronen auf einen Blick
Kronen auf einen Blick
Kronen gehören zum Zahnersatz – streng genommen ersetzen sie jedoch keinen Zahn, sondern
Zähne wieder
bauen einen noch fest verwurzelten, aber stark geschädigten Zahn wieder auf. Meistens ist das
aufbauen
nach einer ausgedehnten Karies der Fall, die den Zahn so weit angegriffen hat, dass eine Füllung
nicht mehr möglich ist, oder wenn Teile des Zahnes durch einen Unfall verloren gegangen sind.
Eine Krone ist wie eine „Schutzkappe“, die über den betroffenen Zahn gestülpt wird. Bevor es
Behandlungsschritte
allerdings so weit ist, entfernt der Zahnarzt zunächst die Karies, baut den Zahn auf und beschleift
auf einen Blick
die Zahnsubstanz. Vom so präparierten Zahn und vom Gegenkiefer werden anschließend
Abdrücke genommen, die dem Zahntechniker als Vorlage für die Fertigung der Krone dienen. Da
die Herstellung einige Tage dauert, wird der Zahn in der Zwischenzeit mit einem Provisorium
geschützt. Ist die Krone dann fertig, wird sie zunächst anprobiert, bevor der Zahnarzt sie schließlich mit einem Spezialzement befestigt.
Der Klassiker: Vollgusskrone
Eine Vollgusskrone ist in der Regel aus Gold. Sie kommt heute fast nur noch im Seitenzahnbereich zum Einsatz, da es optisch schönere Lösungen für den Frontzahnbereich gibt. Gefertigt
wird diese Krone nicht, wie oft angenommen, aus purem Gold, sondern aus einer Metalllegierung,
die in der Regel hochgoldhaltig ist. Die Vorteile von Vollgusskronen: Sie sind besonders lange haltbar und zeichnen sich durch eine sehr gute Verträglichkeit (Biokompatibilität) aus.
Ästhetische Alternative: Verblendkrone
Kronen wirken optisch schöner, wenn sie mit Keramik oder Kunststoff verblendet sind. Dabei
wird entweder der komplette Goldkern ummantelt oder nur der nach außen sichtbare Teil mit
einer entsprechenden Schicht des zahnfarbenen Materials versehen. Kunststoff und Keramik
besitzen unterschiedliche Materialeigenschaften und ästhetische Qualitäten. Welches Material für
den Patienten optimal geeignet ist, hängt von sehr individuellen Faktoren ab, die der Zahnarzt am
besten abwägen kann.
Natürlich weiß: Vollkeramikkrone
Die ästhetisch anspruchsvollste Lösung für eine Kronenversorgung ist die Vollkeramikkrone, denn
Keramik lässt sich in Farbe und Form ideal dem Gebiss anpassen. Vollkeramikkronen sehen
einem natürlichen Zahn zum Verwechseln ähnlich und können selbst vom Fachmann nur schwer
als künstlicher Zahn erkannt werden. Damit sind sie vor allem für den Einsatz im Frontzahnbereich
bestens geeignet.
Sonderform der Keramikverblendkrone: Galvano-Krone
Eine moderne Variante der Keramikverblendkrone ist die Galvano-Krone. Sie besteht aus einem
Käppchen aus Gold, das den präparierten Zahn wie eine zweite Haut umschließt und anschlieSeite 2 6.1
Kronen auf einen Blick
Kronen auf einen Blick (Seite 2)
ßend keramisch verblendet wird. Die Goldschicht ist dabei so dünn gearbeitet, dass die Keramik
sehr natürlich geschichtet werden kann. Von der Behandlungsmethode bis hin zur Herstellung ist
die Versorgung mit einer Galvano-Krone sehr aufwändig und dadurch kostenintensiver.
Sonderfall: Teilkrone
Ist der Defekt im Zahn zu groß für eine Füllung, gleichzeitig aber noch nicht so ausgedehnt, dass
eine komplette Überkronung notwendig ist, versorgt der Zahnarzt den Patienten in der Regel
mit einer Teilkrone. Dabei werden nur Teile des Zahnes präpariert. Die fertige Teilkrone ersetzt
das beschliffene Stück des Zahnes und rekonstruiert die komplette Kaufläche. Als Materialien
kommen Metalle, vorrangig Gold und in einigen Fällen auch Keramiken, zum Einsatz.
Die verschiedenen Kronenarten auf einen Blick:
Krone
Lebensdauer
Ästhetik
Preis
Teilkrone
++++
je nach Material
je nach Material
Vollgusskrone
++++
+
++
Kunststoffverblendkrone
+++
++
+++
Keramikverblendkrone
++++
+++
+++
Galvano-Krone
++++
++++
++++
Vollkeramikkrone
++++
++++
++++
Ihr Zahnarzt:
6.2
Für:
Vollgusskrone
Vollguss- und Verblendkrone
Vollgusskronen werden im Seitenzahnbereich eingesetzt, wenn Zahnschäden vorhanden sind,
Klassiker unter den
die nicht mehr durch Füllungen beseitigt werden können. Gefertigt sind sie nicht, wie oft ange-
Kronen
nommen, aus purem Gold, sondern in der Regel aus hochgoldhaltigen Legierungen. Vollgusskronen zeichnen sich durch eine besonders lange Haltbarkeit und gute Verträglichkeit
(Biokompatibilität) aus. Je nach gewählter Metalllegierung schimmern sie gold- oder silberfarben.
Eine Vollgusskrone rekonstruiert exakt Form und
Vollgusskrone
präparierter Zahn
Einsetzen der Vollgusskrone bedeuten darum für den
Zahnarzt eine aufwändige Präzisionsarbeit. Bis die
Krone eingesetzt werden kann, sind mehrere
Behandlungsschritte erforderlich. Zunächst wird die
Karies entfernt, der Zahn mit einer Aufbaufüllung versehen und für die Überkronung vorbereitet, bevor mit
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Stabilität zurück. Vorbereitung, Anfertigung und
Perfekter Sitz dank
Detailarbeit
Gestalt eines geschädigten Zahnes und gibt ihm seine
Spezialmassen ein Präzisionsabdruck genommen werden kann, der als „Vorlage“ für die Goldkrone dient. Gegebenenfalls können zusätzlich noch
einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als
Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein. Denn je mehr Informationen der
Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Vollgusskrone arbeiten.
Die Anfertigung der Krone benötigt in der Regel einige Tage. Während dieser Zeit wird der
Vom Provisorium
Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Provisorium versorgt. Und wenn die Krone schließ-
zum Endprodukt
lich fertig ist, wird das Provisorium entfernt, der Zahn für das Einsetzen vorbereitet, die Krone
schrittweise geprüft, angepasst und dann mit einem Spezialzement unter gleichmäßigem
Druck eingesetzt.
Je nach Art und Umfang der Kronenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenver-
Klassische Leistung
sicherungen die Versorgung prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen werden in
der Krankenkassen
der Regel aus Kunststoffen oder Keramiken angefertigt und gehören nicht generell zu den Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die keramischen
Verblendungen unterliegen einer strengen medizinischen Indikation und können nur unter
Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots nach SGB V von den Krankenkassen bezuSeite 2 6.2
Vollgusskrone
Vollguss- und Verblendkrone (Seite 2)
schusst werden. Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer
bis einschließlich Zahn vier Vertragsleistung. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen
müssen Patienten selbst bezahlen. Patienten erhalten vor der Behandlung einen individuell
Quelle: Dr. Wolfgang Bengel/DGP
ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan sowie weitergehende Informationen.
Zahn fünf
Oberkiefer
Ihr Zahnarzt:
Zahn vier
Unterkiefer
6.3
Für:
Vollkeramikkrone
Vollkeramikkrone
Die ästhetisch anspruchsvollste und hochwertigste Lösung für eine Kronenversorgung ist die Voll-
Die schönste
keramikkrone, denn Keramik lässt sich in Farbe und Form ideal dem natürlichen Gebiss anpassen
aller Kronen
und wirkt sehr natürlich. Dank einer speziellen Schicht-Technik kann die Krone so modelliert werden, dass die Keramik in Farbbrillanz (Farbgebung) und Lichtdurchlässigkeit den natürlichen
Zähnen zum Verwechseln ähnlich sieht. Aus diesem Grund sind Vollkeramikkronen vor allem für
den Frontzahnbereich die beste Wahl.
Hinweis:
Die Vollkeramikkrone hat gegenüber der metallkeramischen Verblendkrone den weiteren ästhetischen Vorteil, mit der Keramik am präparierten Zahn abzuschließen. Dadurch kann verhindert werden, dass später unter Umständen ein Metallrand im Bereich des Zahnfleisches sichtbar wird.
Eine Vollkeramikkrone rekonstruiert den früheren echten Zahn eins zu eins in Form, Farbe und
Fingerspitzengefühl
Gestalt. Die Anfertigung und das Einsetzen von Vollkeramikkronen sind ein aufwändiger Prozess
in der Vorbereitungs-
in mehreren Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Dazu gehören nicht nur die
phase
saubere Entfernung der Karies und die eventuelle Versorgung mit einer Aufbaufüllung. Besonders
wichtig sind auch die Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und individuellen Farbbestimmungen, denn sie dienen als „Vorlage“ für die Anfertigung des neuen Zahnes. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur Bissbestimmung (Funktionsanalyse)
als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein – denn je mehr Informationen er erhält, um
so passgenauer kann er die Vollkeramikkrone herstellen.
Die Anfertigung von Vollkeramikkronen bedarf größter Sorgfalt und ist sehr zeitintensiv, denn
Filigrane Detailarbeit
Keramik ist ein empfindliches Material. Nach dem Präzisionsabdruck und den zusätzlichen
im Team
Vorgaben des Zahnarztes fertigt der Zahntechniker ein Modell an, auf dem die Krone erstellt wird.
Die Herstellung dauert in der Regel einige Tage. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem
Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Krone fertig ist, prüft der Zahnarzt Passgenauigkeit, Sitz
und Farbe. Erst dann kann der keramische Zahnersatz mit einer komplizierten Klebetechnik
(Adhäsivtechnik) befestigt werden.
Ihr Zahnarzt:
6.4
Für:
Verblendkrone Keramik
Verblendkrone Keramik
Die keramisch verblendete Krone ist eine ästhetische Alternative zur Vollgusskrone. Sie besteht
Stabil und zahnfarben
aus einem hochgoldhaltigen Metallgerüst oder einer anderen Metalllegierung, die mit Keramik
überzogen wird. Dabei wird entweder der komplette Metallkern ummantelt oder es wird nur auf
dem nach außen sichtbaren Teil eine entsprechende Keramikschicht aufgebrannt. Unschöne goldoder silberfarbene Blitzer beim Sprechen oder Lachen verschwinden so. Die Werkstoffkombination hat noch andere Vorteile: Während das hochgoldhaltige Metall oder die andere
Metalllegierung für Stabilität und Passgenauigkeit sorgt, genügt Keramik hohen ästhetischen
Ansprüchen, da sie zahnfarben ist und sehr natürlich wirkt.
Keramikschicht
Metallgerüst
Zum Einsatz kommen keramisch verblende-
Intensiver,
te Kronen bei großen Defekten im Front-
aufwändiger
und Seitenzahnbereich, die durch Füllungen
Behandlungsprozess
nicht mehr versorgt werden können. Sie
präparierter
Zahn
rekonstruieren den früheren echten Zahn
eins zu eins in Form, Farbe und Gestalt. Die
Anfertigung und das Einsetzen einer
Keramikverblendkrone sind ein aufwändiger
Prozess in mehreren Schritten, der vom
Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Dazu
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
gehören nicht nur die saubere Entfernung
der Karies und die eventuelle Versorgung mit einer Aufbaufüllung. Besonders wichtig sind auch
die Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und eine individuelle Farbbestimmung, denn sie dienen als „Vorlage“ für die Anfertigung des neuen Zahnes. Gegebenenfalls können zusätzlich noch
einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als
Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein – denn je mehr Informationen der Zahntechniker
erhält, um so passgenauer kann er die Verblendkrone herstellen.
Die Anfertigung von keramisch verblendeten Kronen bedarf großer Sorgfalt und ist sehr zeitin-
Filigrane Detailarbeit
tensiv. Nach dem Präzisionsabdruck und den zusätzlichen Vorgaben des Zahnarztes fertigt der
im Team
Zahntechniker den Metallkern, auf den über ein Spezialverfahren die Keramik in mehreren
Schichten aufgebrannt wird. Die Herstellung dauert in der Regel einige Tage. In der Zwischenzeit
wird der Patient mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Krone fertig ist, prüft der
Zahnarzt – manchmal sogar in einem gesonderten Termin, der so genannten „Anprobe“ –
Passgenauigkeit, Sitz und optimale Farbe, damit alles bestens passt. Erst dann kann der
Zahnersatz mit einem speziellen Zement fest verankert werden.
Seite 2 6.4
Verblendkrone Keramik
Verblendkrone Keramik (Seite 2)
Je nach Art und Umfang der Kronenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenver-
Unterschiede in der
sicherungen die Versorgung prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen gehören
Kostenregelung
allerdings nicht generell zu den Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Technisch anspruchsvolle und aufwändige keramisch verblendete Kronenformen
wie z. B. vollverblendete Keramik-Kronen mit metallrandlosen Keramikschultern sind keine Vertragsleistung. Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis
einschließlich Zahn vier Vertragsleistung, wenn sie unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots medizinisch indiziert ist. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen müssen Patienten
selbst bezahlen. Es besteht jedoch die Möglichkeit einer alternativen Kostenvereinbarung. Die
Patienten erhalten vor der Behandlung dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kos-
Quelle: Dr. Wolfgang Bengel/DGP
tenplan sowie weitergehende Informationen von ihrem Zahnarzt.
Zahn fünf
Oberkiefer
Ihr Zahnarzt:
Zahn vier
Unterkiefer
6.5
Für:
Galvano-Krone
Galvano-Krone
Eine neue Kronenart und moderne Variante in der Kronenversorgung ist die Galvano-Krone. Sie
Kombination aus Gold
besteht aus einem Gold-Käppchen, das den präparierten Zahn wie eine dünne zweite Haut
und Keramik
umschließt und anschließend keramisch verblendet wird. Im Unterschied zur keramisch verblendeten Krone ist das Goldgerüst einer Galvano-Krone dünner gearbeitet. Der Vorteil dabei: Die
Keramik kann besonders ästhetisch geschichtet werden, was den Zahnersatz in seiner Farbe
noch natürlicher wirken lässt. Gleichzeitig entfällt ein störender Metallrand, sodass der behandelte Zahn fast aussieht wie ein echter. Deshalb eignet sich die Galvano-Krone sehr gut für den
Frontzahnbereich.
Vorbereitung, Anfertigung und Einsetzen der Galvano-Krone sind ein kompliziertes Verfahren in
Anspruchsvolles
mehreren Schritten, das vom Zahnarzt und Zahntechniker Präzisionsarbeit verlangt. Dazu gehö-
Behandlungsprocedere
ren nicht nur die saubere Entfernung der Karies und die eventuelle Versorgung mit einer
Aufbaufüllung. Besonders wichtig sind auch die Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und die
individuelle Farbbestimmung, denn sie dienen als „Vorlage“ für die Anfertigung des neuen
Zahnes. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein –
denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die GalvanoKrone herstellen.
Galvanogerüst
keramische
Verblendung
Die Anfertigung von Galvano-Kronen stellt
Modernste Methoden
besondere Anforderungen an den Zahntech-
im Einsatz
niker. Mit Hilfe eines speziellen Verfahrens –
der so genannten Galvanotechnik – wird eine
präparierter Zahn
Kopie des Zahnes in einem galvanischen Bad
mit einer dünnen Goldschicht versehen und
Quelle: Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG
das Goldgerüst im zweiten Schritt in einem aufwändigen Aufbrennprozess mit zahnfarbener
Keramik ummantelt. Die Herstellung dauert in
der Regel einige Tage. In der Zwischenzeit wird
der Patient mit einem Kunststoffprovisorium
versorgt. Wenn die Krone fertig ist, prüft der
Zahnarzt – manchmal sogar in einem gesonderten Termin, der so genannten „Anprobe“ –
Passgenauigkeit, Sitz und optimale Farbe. Erst
Galvano-Krone am
Beispiel eines Frontzahnes
Ihr Zahnarzt:
dann kann die Galvano-Krone mit einem speziellen Zement fest verankert werden.
6.6
Für:
Teilkrone
Teilkrone
präparierter Zahn
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Teilkrone
Ist der Defekt im Zahn zu groß für eine Füllung, gleich-
Sonderform unter den
zeitig aber noch nicht so ausgedehnt, dass eine kom-
Kronen
plette Überkronung notwendig ist, versorgt der
Zahnarzt den Patienten in der Regel mit einer Teilkrone.
Dabei wird nicht der komplette Zahn, sondern nur ein
Teilbereich beschliffen (präpariert), sodass gesunde
Zahnsubstanz so weit wie möglich erhalten werden
kann. Im Regelfall ist die Teilkrone aus Gold gefertigt
und darum stabil und besonders langlebig.
Vorbereitung, Anfertigung und Einsetzen einer Teilkrone verlangen vom Zahnarzt viel Fingerspit-
Besonders anspruchs-
zengefühl. Sehr aufwändig ist dabei das Beschleifen des Zahnes mittels einer speziellen Prä-
voll: das Beschleifen
parationstechnik. Erst danach kann mit Spezialmassen ein Präzisionsabdruck genommen werden,
der als „Vorlage“ für die Teilkrone dient. Bei umfangreicheren Restaurationen können zusätzlich
unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für
den Zahntechniker notwendig sein – denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so
passgenauer kann er die Teilkrone herstellen.
Die Anfertigung der Teilkrone benötigt in der Regel einige Tage. Während dieser Zeit wird der
Vom Provisorium zum
Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Teilkrone
Endprodukt
schließlich gegossen und ausgearbeitet ist, wird das Provisorium entfernt, der Zahn für das
Einsetzen vorbereitet und die Teilkrone mit speziellem Zement befestigt. Während oder nach dem
Einsetzen werden die fein auslaufenden Ränder der Krone noch gezielt bearbeitet und poliert,
damit ein völlig glatter Übergang zur Zahnsubstanz entsteht.
Quelle: Dr. Wolfgang Bengel/DGP
Verblendungen gehören nicht generell zu den
Leistungen,
die
von
den
gesetzlichen
Krankenkassen übernommen werden. Im
Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis einschließZahn fünf
Zahn vier
lich Zahn vier Vertragsleistung. Verblendungen
an den nachfolgenden Zähnen müssen
Oberkiefer
Unterkiefer
Patienten selbst bezahlen. Es besteht jedoch
die Möglichkeit einer alternativen Kostenvereinbarung. Die Patienten erhalten vor der Behandlung
dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan sowie weitergehende Informationen
von ihrem Zahnarzt.
Ihr Zahnarzt:
Teilkronen verblenden
7.1
Für:
Brücke
Allgemeine Informationen zur Brücke
Nicht für alle Patienten ist es selbstverständlich, dass eine durch Zahnverlust hervorgerufene Lücke
Zahnlücken
geschlossen werden sollte. Besonders im Seitenzahnbereich gehen einige Patienten von der An-
immer schließen!
nahme aus, dass ein fehlender Zahn weder ihr Aussehen noch ihr Gebiss beeinträchtigt. Diese
Annahme ist jedoch falsch, denn eine Zahnlücke fällt optisch auch im Seitenzahnbereich auf und
– was noch viel entscheidender ist – kann den gesamten Kiefer in Mitleidenschaft ziehen. Nachbarzähne vor und hinter dem fehlenden Zahn können sich verschieben. Die Zähne im Gegenkiefer „verlängern“ sich, da sie keine Abstützung mehr haben. Veränderungen wie diese führen schließlich zu
Schäden im Kausystem. Um das zu verhindern, muss jede Zahnlücke geschlossen werden!
Brücken zählen zum so genannten festsitzenden Zahnersatz. Anders als etwa eine Prothese lassen
Fest verankert
sie sich nicht herausnehmen. Je nach Anzahl und Position der fehlenden Zähne arbeitet der Zahnarzt
– die Brücke
mit ein-, zwei- oder mehrspannigen Brücken. Eine Brücke besteht aus zwei Teilen: den so genannten Ankerkronen und dem Brückenkörper. Die Ankerkronen werden dabei auf den vor und hinter
einer Zahnlücke liegenden Zähnen – den so genannten Pfeilerzähnen – mit einem Spezialzement
verankert. Sie geben dem Brückenkörper, der aus einem oder mehreren Brückenzwischengliedern
bestehen kann, Halt. Wichtig ist, dass die Pfeilerzähne stabil im Kieferknochen verankert sind.
Schließlich müssen sie für die fehlenden Zähne „mitbeißen“. Brücken haben allerdings nicht nur den
Vorteil, dass sie fest sitzen. Im Gegensatz zu Teilprothesen sind sie recht zierlich gearbeitet; die zur
Abstützung notwendigen Metallelemente oder großvolumige Kunststoffanteile entfallen damit.
Brückenkörper
Pfeilerzahn
Quelle: LifeART
Ankerkrone
Funktionsprinzip einer Brücke
Jede Brücke wird in Form und Farbe optimal den noch vorhandenen eigenen Zähnen angepasst. Sie
Verschiedene Brücken
kann sowohl im Seiten- als auch im Frontzahnbereich eingesetzt werden, um auf Dauer ein gut funk-
– verschiedene
tionierendes und optisch harmonisches Gebiss zu erhalten. Je nach Position der zu ersetzenden
Materialien
Zähne und den ästhetischen Ansprüchen des Patienten bestehen Brücken in der Regel aus einem
Metallkern, der teilweise oder ganz mit Keramik bzw. Kunststoff verblendet ist. Wenn der Patient
allerdings eine metallfreie Restauration wünscht, kann der Zahnarzt in Abhängigkeit vom Befund die
Brücke komplett aus Keramik – zum Beispiel Zirkonoxid – anfertigen. Sowohl die Vollkeramikbrücke
als auch die keramisch vollverblendete Brücke wirken aufgrund ihrer besonderen Beschaffenheit am
schönsten und natürlichsten.
Seite 2 7.1
Brücke
Allgemeine Informationen zur Brücke
(Seite 2)
Die Anfertigung und das Einsetzen einer Brücke sind ein aufwändiger Prozess in mehreren
Von der Lücke zur
Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Um den späteren Zahnersatz zu verankern,
Brücke
müssen zuerst die der Lücke benachbarten Zähne beschliffen werden. Unter örtlicher Betäubung
wird dabei so wenig wie möglich natürliche Zahnhartsubstanz entfernt. Nach dieser Bearbeitung
nimmt der Zahnarzt einige Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und bestimmt die ideale Farbe für
die Verblendung – wichtige Informationen, die dem Zahntechniker als „Vorlage“ für die Anfertigung
der Brücke dienen. Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt das Dentallabor einige Tage – darum
wird der Patient in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt. Wenn die Brücke schließlich
fertig ist, prüft der Zahnarzt bei einer Anprobe den optimalen Sitz, bevor er den neuen Zahnersatz
fest einzementiert.
Hinweis: Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein – denn
je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Brücke herstellen.
Die Haltbarkeit einer Brücke ist insbesondere von der Gesundheit der Pfeilerzähne abhängig.
Gesundheit
Schließlich tragen diese Zähne die Last der fehlenden. Eine sorgfältige Reinigung der Pfeilerzähne
der Pfeilerzähne:
und des Brückenkörpers, vor allem im angrenzenden Zahnfleischrandbereich, ist daher äußerst
ein Muss für
wichtig. Hilfsmittel wie Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide helfen dabei, dass weder
Brückenträger
Zahnfleischentzündungen noch Karies entstehen. Optimal ist darüber hinaus eine regelmäßige
Individualprophylaxe mit professioneller Zahnreinigung.
Je nach Art und Umfang der Brückenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenver-
Kosten werden zum
sicherungen die Versorgung mit Brücken prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen
Teil übernommen
werden in der Regel aus Kunststoffen oder Keramiken angefertigt und gehören nicht generell zu den
Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die keramischen
Verblendungen unterliegen einer strengen medizinischen Indikation und können nur unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots nach SGB V von den Krankenkassen bezuschusst werden.
Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis einschließlich Zahn
vier Vertragsleistung. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen müssen die Patienten selbst
bezahlen. Sie erhalten vor der Behandlung dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan sowie weitergehende Informationen von ihrem Zahnarzt.
Ihr Zahnarzt:
7.2
Für:
Verblendbrücke
Verblendbrücke
Die Verblendbrücke zählt zum so genannten festsitzenden Zahnersatz. Sie lässt sich im Gegen-
Fest verankert
satz zu einer Prothese nicht herausnehmen. In ihrem Inneren besteht die Verblendbrücke meis-
und zahnfarben
tens aus einer goldhaltigen Metalllegierung. Im Unterschied zur Vollgussbrücke sind die sichtbaren Flächen des Brückengerüsts bei der Verblendbrücke mit zahnfarbener Keramik oder
Kunststoff verblendet (Teilverblendung). Von Vollverblendung spricht man dagegen, wenn der
Metallkern komplett ummantelt wird – in der Regel mit Keramik. Je nach Verblendungsart ist die
Verblendbrücke kaum vom natürlichen Gebiss zu unterscheiden.
Am beliebtesten bei den Patienten ist eine Verblendung mit Keramik. Der Vorteil dieses Materials:
Wahl zwischen
Es ist äußerst stabil, hält dem Kaudruck bestens stand und ist sehr abriebfest. Kunststoff dage-
Keramik und
gen ist nicht ganz so hart wie Keramik und wird deshalb meist nur zur Verblendung der
Kunststoff
Außenflächen eingesetzt. Ob und wie die Brückenzähne verblendet werden sollten, hängt von
den anatomischen Gegebenheiten und ästhetischen Ansprüchen des Patienten ab.
Je nach Anzahl und Position der fehlenden Zähne arbeitet der Zahnarzt mit ein-, zwei- oder mehr-
Funktionsprinzip
spannigen Brücken. Befestigt werden Brücken auf den vor und hinter einer Zahnlücke liegenden
einer Brücke
Zähnen – den so genannten Pfeilerzähnen – mit einem Spezialzement. Anders als etwa eine Prothese lassen sie sich dann nicht mehr herausnehmen. Wichtig für den sicheren Halt ist, dass die
Pfeilerzähne stabil im Kieferknochen verankert sind. Schließlich müssen sie für die fehlenden
Zähne „mitbeißen“. Brücken haben allerdings nicht nur den Vorteil, dass sie fest sitzen. Im
Gegensatz zu Teilprothesen sind sie recht zierlich gearbeitet; die zur Abstützung notwendigen
Metallelemente oder großvolumige Kunststoffanteile entfallen damit.
Brückenkörper
Pfeilerzahn
Quelle: LifeART
Ankerkrone
Funktionsprinzip einer Brücke
Die Anfertigung und das Einsetzen einer Verblendbrücke sind ein aufwändiger Prozess in mehre-
In mehreren Stufen
ren Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Um den späteren Zahnersatz zu veran-
zum neuen Zahnersatz
kern, müssen zuerst die der Lücke benachbarten Zähne beschliffen werden. Unter örtlicher
Betäubung wird dabei so wenig wie möglich natürliche Zahnhartsubstanz entfernt. Nach dieser
Präparation nimmt der Zahnarzt einige Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und bestimmt die
ideale Farbe für die Verblendung – wichtige Informationen, die dem Zahntechniker als „Vorlage“
für die Anfertigung der Brücke dienen. Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt das
Seite 2 7.2
Verblendbrücke
Verblendbrücke (Seite 2)
Dentallabor einige Tage – darum wird der Patient in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt. Und wenn die Brücke schließlich fertig ist, prüft der Zahnarzt bei einer Anprobe den optimalen Sitz, bevor er den neuen Zahnersatz fest einzementiert.
Hinweis: Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein
– denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Verblendbrücke herstellen.
Je nach Art und Umfang der Brückenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenver-
Kosten werden zum
sicherungen die Versorgung mit Brücken prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen
Teil übernommen
werden in der Regel aus Kunststoffen oder Keramiken angefertigt und gehören nicht generell zu
den Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die keramischen
Verblendungen unterliegen einer strengen medizinischen Indikation und können nur unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots nach SGB V von den Krankenkassen bezuschusst werden.
Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis einschließlich
Zahn vier Vertragsleistung. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen müssen die Patienten
selbst bezahlen. Sie erhalten vor der Behandlung dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und
Quelle: Dr. Wolfgang Bengel/DGP
Kostenplan sowie weitergehende Informationen von ihrem Zahnarzt.
Zahn fünf
Oberkiefer
Ihr Zahnarzt:
Zahn vier
Unterkiefer
7.3
Für:
Teleskopierende Brücke
Teleskopierende Brücke
Teleskopierende Brücken sind eine ästhetisch anspruchsvolle und komfortable Alternative zu
Langzeit-Garant für
einer herkömmlichen Teilprothese. Sie kommen zum Einsatz, wenn der Kiefer mehrere Zahn-
ein lückenloses Gebiss
lücken aufweist. Die teleskopierende Brücke verbindet die positiven Eigenschaften einer festsitzenden Brücke mit den Vorteilen einer herausnehmbaren Teilprothese: hohe Stabilität und gute
Verankerung auf der einen Seite, leichte Mundhygiene und mögliche Erweiterbarkeit beim Verlust
weiterer Zähne auf der anderen Seite. Darüber hinaus hat sie aufgrund ihres besonderen Konstruktionsprinzips im Gegensatz zur Teilprothese den Vorteil, auf Metallbänder oder Kunststoffteile im Gaumen- oder Zungenbereich verzichten zu können.
Die teleskopierende Brücke ist eine Mischform zwischen einer festsitzenden Brücke und einer
Feinmechanik für
herausnehmbaren Teilprothese. Sie arbeitet nach der so genannten Doppelkronen-Mechanik.
fehlende Zähne
Dabei werden Innenteleskope fest auf die tragen-
Außenteleskop
Verblendung mit
Kunststoff
den Zähne zementiert, die als Stützpfeiler für die
Innenteleskop
herausnehmbare teleskopierende Brücke dienen.
Das herausnehmbare Element besteht hingegen
aus den Außenteleskopen, die über Zwischen-
Quelle: Libromed – Scott Krausen
glieder miteinander verbunden sind und damit die
Präparierter
Zahn
fehlenden Zähne ersetzen. Die Innenteleskope
und Metallkörper bestehen in der Regel aus Gold,
die herausnehmbare Brückenkonstruktion wird
meist mit Kunststoff verblendet. Keramikmaterialien werden hier nur selten eingesetzt, weil sie
Das Außenteleskop greift
spaltfrei in das Innenteleskop
unter der Spannung der Brücke schneller brechen
könnten.
Die Anfertigung und das Einsetzen einer teleskopierenden Brücke sind ein aufwändiger Prozess
In mehreren Stufen
in mehreren Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Um den späteren Zahnersatz
zum neuen Zahnersatz
zu verankern, müssen zuerst die der Lücke benachbarten Zähne (Pfeilerzähne) beschliffen werden. Unter örtlicher Betäubung wird dabei so wenig wie möglich natürliche Zahnhartsubstanz entfernt. Von dem so präparierten Gebiss nimmt der Zahnarzt anschließend einige Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und bestimmt die ideale Farbe für die Verblendung – wichtige
Informationen, die dem Zahntechniker als „Vorlage“ für die Anfertigung der teleskopierenden
Brücke dienen. Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt das Dentallabor längere Zeit – darum
wird der Patient in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt. Die teleskopierende Brücke
kann nicht in einem Arbeitsschritt vom Zahntechniker gefertigt und vom Zahnarzt eingegliedert
werden. Notwendig sind mehrere Arbeitsschritte und Anproben, bevor der neue Zahnersatz endgültig fest einzementiert wird.
Seite 2 7.3
Teleskopierende Brücke
Teleskopierende Brücke (Seite 2)
Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG
Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG
Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG
Über Innenteleskope wird die herausnehmbare teleskopierende Brücke fest verankert
Hinweis: Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein
– denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die teleskopierende Brücke herstellen.
Ihr Zahnarzt:
8.1
Für:
Partielle Prothetik
Allgemeine Informationen zur partiellen
Prothetik
Wenn zu viele Zähne ersetzt werden müssen, sodass eine festsitzende Brücke für eine optima-
Wenn Brücken nicht
le Versorgung nicht mehr ausreicht, kommen so genannte partielle Prothesen zum Einsatz. Wie
mehr reichen
auch Totalprothesen oder die umgangssprachlichen „Dritten“ gehören sie zum herausnehmbaren
Zahnersatz. Partiell heißen diese Prothesen, weil immer noch wenige eigene Zähne vorhanden
sind. Partielle Prothesen werden so angefertigt, dass die künstlichen und die eigenen Zähne
optisch und funktionell optimal aufeinander abgestimmt sind. Unterschiede gibt es bei der
Materialauswahl und dem Funktionsprinzip. Die Palette reicht von der Modellgussprothese bis
zum so genannten kombinierten Zahnersatz.
Die Kunststoff-Klammerprothese
Früher galt die Kunststoff-Klammerprothese als einfache Standardversorgung. Heute dient dieser
herausnehmbare Zahnersatz meist als provisorische Übergangslösung, die später durch eine
definitive Versorgung ersetzt wird. Über handgebogene Klammern wird sie an den Zähnen gehalten. Zum Einsatz kommt sie direkt nach der Zahnextraktion und hat die Funktion eines
Wundverbands, der die Wunde in den ersten Stunden und Tagen schützt. Der Vorteil einer
Kunststoff-Klammerprothese: Der Patient hat sofort nach der Extraktion wieder Zähne.
Die Modellgussprothese
Die Modellgussprothese ist die Grundvariante für den langfristigen Ersatz mehrerer fehlender
Zähne. An den Zähnen gehalten wird diese Prothese über gegossene Klammern. Diese metallenen Halteelemente umfassen exakt den Klammerzahn und stützen sich durch Auflagen auf ihm
ab. Der Kaudruck der Ersatzzähne wird dadurch auf die benachbarten, natürlichen Zähne verteilt.
Modellgussprothesen sind robust, kostengünstig und können im Bedarfsfall durch weitere künstliche Zähne ergänzt werden. Der ästhetische Nachteil: die sichtbaren Klammern.
Der kombinierte Zahnersatz
Wenn festsitzende Kronen auf den eigenen Zähnen mit herausnehmbaren Elementen einer
Teilprothese verbunden werden, spricht man bei prothetischen Maßnahmen von kombiniertem
Zahnersatz. Die Kronen tragen hierbei die Verankerungselemente, in die die Teilprothese einrasten kann. Zwischen den einzelnen Verankerungsverfahren des kombinierten Zahnersatzes gibt es
diverse Mischformen und Spezialausführungen. Alle Methoden haben jedoch eins gemeinsam:
Sie sind technisch sehr anspruchsvoll.
Die Geschiebetechnik
Das Geschiebe besteht aus zwei exakt aufeinander abgestimmten Elementen: Eines ist fest an
einer Krone verankert, das andere an dem herausnehmbaren Teil. Damit die Krone genügend
Stabilität aufweist, wird sie in der Regel mit anderen überkronten Nachbarzähnen verbunden. Ein
großer Pluspunkt dieser Versorgung im Vergleich zu Prothesenklammern: Die VerbindungsSeite 2 8.1
Partielle Prothetik
Allgemeine Informationen zur partiellen
Prothetik (Seite 2)
elemente sind unsichtbar angebracht. Zudem erhalten Teilprothesen durch Geschiebe einen sehr
sicheren Halt. Aus einer großen Palette an Möglichkeiten wählt der Zahnarzt die beste Lösung für
den Patienten aus.
Das Teleskop
Eine optimale Verankerungsmöglichkeit für Prothesen sind Teleskope, auch Doppelkronen
genannt, die meist aus einer hochgoldhaltigen Legierung bestehen. Dabei erhalten die
Pfeilerzähne eine auf den jeweiligen Zahn fest zementierte Innenkrone (Innenteleskop), die die
Teilprothese sicher hält und zugleich den Zahn schützt. Die goldenen Innenteile sind nur sichtbar,
wenn die Prothese herausgenommen wird. Eine an der Teilprothese befindliche Außenkrone
greift passgenau darüber und verbindet sie so unsichtbar mit den überkronten Zähnen.
Ihr Zahnarzt:
8.2
Für:
Interimsersatz
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Kunststoff-Klammerprothese
Bei der Kunststoff-Klammerprothese handelt es
Provisorischer
sich um einen herausnehmbaren Zahnersatz, der
Schnell-Ersatz
über handgebogene Klammern an den noch vorhandenen Zähnen gehalten wird. Früher galt diese
einfache Versorgungsform als Standard. Heute
dient die Kunststoff-Klammerprothese vorrangig als
provisorischer Zahnersatz. Sie wird aus kosmetischen und funktionellen Gründen für die Zeit nach
der Zahnentfernung bis zur Abheilung der Wunde
eingesetzt und kann direkt nach der ZahnentKunststoff-Klammerprothese
fernung im gleichen Behandlungstermin vom Zahn-
arzt eingesetzt werden. Getragen wird sie so lange, bis die Heilungs- oder Umbauprozesse des
Kiefers abgeschlossen sind. Dabei übernimmt sie auch die Funktion eines Verbandes, der eine
offene Wunde in den ersten Stunden und Tagen schützt. Zur Reinigung wird die Prothese ganz
einfach herausgenommen.
Für einen langfristigen, hochwertigen Zahnersatz eignet sich eine Kunststoff-Klammerprothese
Für kurzfristigen
nicht. Der Grund dafür: Auf Dauer kann es zur Schädigung des Zahnhalteapparates und des
und zeitlich
Kieferknochens durch Fehlbelastungen kommen. Die klammertragenden Zähne können sich lo-
begrenzten Einsatz
ckern und im Extremfall nicht mehr erhalten werden.
Für eine Kunststoff-Klammerprothese müssen die eigenen Zähne nicht beschliffen werden. Zur
Perfekte Planung
Anfertigung des so genannten Interimsersatzes muss der Zahnarzt zunächst Präzisionsabdrücke
der Prothesen-
mit Spezialmassen nehmen und die Farbe bestimmen – wichtige Informationen, die dem
Anfertigung
Zahntechniker als „Vorlage“ für die Herstellung dienen. Wenn die Prothese fertig ist, werden noch
zu entfernende Zähne gezogen; die Prothese wird unmittelbar nach der Extraktion eingegliedert.
Anschließend gibt der Zahnarzt seinem Patienten noch einige wichtige Hinweise für den richtigen
Umgang mit dem Interimsersatz.
Ihr Zahnarzt:
8.3
Für:
Modellgussprothese
Modellgussprothese
Die Modellgussprothese ist eine Stan-
Solide
dardversorgung für den langfristigen Ersatz
Grundversorgung
mehrerer fehlender Zähne. Es handelt sich
bei ihr um einen herausnehmbaren Zahnersatz. An den Zähnen gehalten wird diese
Prothesenart über gegossene Klammern. Die
metallenen Halteelemente greifen dabei
exakt um den Klammerzahn und stützen sich
Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG
durch Auflagen auf ihm ab. Der Kaudruck der Ersatzzähne wird so auf die benachbarten, natürlichen Zähne verteilt und die empfindliche Mundschleimhaut geschont.
Modellgussprothesen können feingliedriger gestaltet werden als Prothesen aus Kunststoff und
Pluspunkte der
sind dank ihrer Metallbasis langlebiger als eine Kunststoff-Klammerprothese. Die Vorteile der
Modellgussprothese
Modellgussprothese sprechen für sich: Sie ist stabil, voll funktionsfähig und ein relativ preiswerter Zahnersatz. Außerdem müssen zum Halt der Prothese selten natürliche Zähne beschliffen
werden. Das Herausnehmen der Prothese ermöglicht zudem eine gute Reinigung und
Mundhygiene. Und bei Verlust eines weiteren Zahnes kann die Modellgussprothese problemlos
erweitert werden. Für einige Patienten ein Nachteil: die sichtbaren Klammern.
Vorbereitung, Anfertigung und Einsetzen einer Modellgussprothese sind ein aufwändiges Ver-
Mehrstufiges
fahren, das der Zahnarzt sorgfältig plant. Nach ersten Untersuchungen und der Befundaufnahme
Behandlungsprocedere
müssen im Kauflächenbereich häufig kleine Mulden in die Zähne eingeschliffen werden, die über
in Teamarbeit
die individuelle Klammerauflage einen Teil des Kaudrucks auffangen. Von den so präparierten
Zähnen nimmt der Zahnarzt mit Spezialmassen verschiedene Präzisionsabdrücke – wichtige
Informationen für den Zahntechniker zur Anfertigung der Modellgussprothese. Prothesenbasis
und Klammern werden im Dentallabor dann aus einem Stück gefertigt und bilden die Basis für
die neuen, künstlichen Zähne.
Für die maßgeschneiderte Arbeit benötigt der Zahntechniker einige Tage. Üblich vor der komplet-
Einsetzen der
ten Fertigstellung einer Modellgussprothese ist eine separate Anprobe, bei der der Zahnarzt die
Modellgussprothese
Passform, Biss-Situation und Optik der Ersatzzähne prüft. Gegebenenfalls müssen in diesem
Stadium noch einige Korrekturen in Höhe, Farbe und Form der Zähne vom Zahntechniker vorgenommen werden. Wenn dies geschehen ist, setzt der Zahnarzt schließlich die fertige
Modellgussprothese ein und demonstriert dem Patienten, wie er diese ein- und ausgliedern
kann. Außerdem gibt der Zahnarzt wertvolle Trage- und Pflegetipps.
Seite 2 8.3
Modellgussprothese
Modellgussprothese (Seite 2)
Wichtig: die regelmäßige Nachkontrolle
Noch vorhandene Zähne, Mundschleimhautverhältnisse und die Modellgussprothese müssen in
regelmäßigen Zeitabständen vom Zahnarzt kontrolliert werden. Gegebenenfalls muss die herausnehmbare Prothese durch eine Unterfütterung an veränderte Schleimhaut- und Knochenverhältnisse angepasst werden!
Ihr Zahnarzt:
8.4
Für:
Zahnersatz kombiniert
Kombinierter Zahnersatz
festsitzendes
Brückenelement
herausnehmbare
Teilprothese
Wenn Lücken zwischen den Zähnen zu groß für eine
Zahnersatz aus
Brückenversorgung sind, greift der Zahnarzt auf eine ande-
zwei Teilen
re komfortable Lösung zurück: den kombinierten
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Zahnersatz. Diese Versorgung heißt deshalb so, weil sie
aus zwei Teilen besteht: einem festsitzenden und einem
herausnehmbaren. Das festsitzende Element (Teleskop
oder Krone mit Geschiebe) wird dabei auf einem Pfeilerzahn befestigt und dient der Verankerung des herausnehmbaren Gegenstückes – der Teilprothese. Die
Kombination von festsitzenden und herausnehmbaren
Elementen hat einige Vorteile: Die mit Kronen oder
Teleskopen versehenen Pfeilerzähne stabilisieren die
Teilprothese und sorgen so für sicheren Halt. Klammern sind dabei nicht sichtbar, der kombinierte Zahnersatz fällt kaum auf und wirkt dadurch optisch schöner. Und im Bedarfsfall lässt sich das
herausnehmbare Element relativ einfach durch weitere künstliche Zähne ergänzen.
Eine Versorgung mit kombiniertem Zahnersatz ist ein Behandlungsverfahren in mehreren Stufen,
Sorgfältige Planung,
an dessen erster Stelle immer eine umfassende Untersuchung und – je nach Zustand von Zähnen
detailgetreue
und Kiefer – gegebenenfalls einige Vorbehandlungen stehen. Zur Sorgfaltspflicht zählt dabei auch
Nachbildung
die Anfertigung von Röntgenaufnahmen, bevor der Zahnarzt in die konkrete Planung des kombinierten Zahnersatzes einsteigen kann. Hergestellt wird der kombinierte Zahnersatz in einem
Dentallabor anhand von Präzisionsabdrücken mit Spezialmassen und der vom Zahnarzt individuell
ermittelten idealen Farbwerte für die neuen Zähne. Noch exakter kann der Zahntechniker arbeiten, wenn er darüber hinaus einige zusätzliche Informationen über den Biss eines Patienten
erhält, die der Zahnarzt über so genannte funktionsanalytische Maßnahmen ermitteln kann.
Damit der Patient sich schnell an seine neuen Zähne gewöhnt, müssen Zahnarzt und Zahn-
Erst die Einprobe,
techniker sehr präzise arbeiten. Wie bei einem maßgeschneiderten Anzug sind darum einige
dann die Befestigung
Einproben und Kontrollen notwendig, bevor Kronen oder Teleskope schließlich fest verankert
werden und die Teilprothese endgültig einrasten kann. Nur so können festsitzende und
herausnehmbare Elemente des kombinierten Zahnersatzes ideal aufeinander abgestimmt werden. Endgültig fixiert werden die Kronen oder Teleskope erst, wenn alles bestens passt.
Abschließend übt der Zahnarzt mit dem Patienten, wie die Teilprothese sich am besten einsetzen
und herausnehmen lässt, und gibt ihm hilfreiche Tipps für die Pflege.
Seite 2 8.4
Zahnersatz kombiniert
Kombinierter Zahnersatz (Seite 2)
Trotz Einproben und Präzisionsarbeit vom Zahnarzt oder Zahntechniker folgt für den Patienten
Ganz normal: eine
nach der endgültigen Eingliederung seines neuen Zahnersatzes eine mehr oder weniger lange
Eingewöhnungsphase
Phase der Eingewöhnung. Nicht unüblich ist es, dass sich in dieser Zeit Druckstellen bilden oder
die Verankerungselemente, die die Prothese an den eigenen Zähnen fixieren, fester oder lockerer eingestellt werden müssen. Ein kurzer Besuch beim Zahnarzt kann die Ursachen für diese
Probleme in den meisten Fällen schnell beseitigen.
Ihr Zahnarzt:
8.5
Für:
Geschiebetechnik
Geschiebetechnik
Unter der Geschiebetechnik verstehen Zahnmediziner ein bestimmtes Verankerungsprinzip der
Unsichtbar und
noch vorhandenen Zähne mit Ersatzzähnen. Geschiebe sind Verbindungselemente für
stabil verankert
Teilprothesen und funktionieren ähnlich einem Stecksystem. Sie bestehen aus zwei exakt ineinander passenden Elementen: Eines ist fest an einer Krone verankert, das andere an der herausnehmbaren Prothese befestigt. Künstliche Fräsungen und Rillen (Matrize), in die die Teilprothese
hineingeschoben wird, verbinden die überkronten Nachbarzähne mit der Prothese. Größter
Pluspunkt dieser Versorgung im Vergleich zu Prothesenklammern: Die Verbindungselemente sind
nicht zu sehen. Zudem bekommen Teilprothesen durch Geschiebe einen sehr sicheren Halt.
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Intrakoronale Matrize
Extrakoronale Matrize
Geschiebe greift in Matrize
Je nach Art des Geschiebes kann es notwendig sein, eine Krone, die ein Geschiebe trägt, fest mit
Stabilität und
einem Nachbarzahn zu verblocken. Dazu muss der Nachbarzahn ebenfalls überkront werden, denn
Flexibilität zugleich
nur so können die Kaukräfte gleichmäßig und sicher über mehrere Zähne verteilt werden. was
wiederum genügend Stabilität garantiert, um die Teilprothese dauerhaft zu stützen. Bei Ermüdung
des Materials und nachlassendem Halt der Prothese können Geschiebe mehrfach nachgestellt oder
mit Hilfe feinster Schrauben nach Bedarf fester oder lockerer gestellt werden.
Die Geschiebe an den Kronenoberflächen und innerhalb der Prothesenverbindungen stellt ein Zahn-
Präzisionsarbeit
techniker im Labor her. Es gibt eine große Auswahl an vorgefertigten und individuell angefertigten
im Team
Geschieben. Prothetischer Ersatz mit Geschieben ist in der Planung, Herstellung und beim Einsetzen immer mit einem großen Aufwand verbunden und bedarf mehrerer Behandlungstermine. Die entsprechenden Prothesen sind kleine Meisterwerke der Zahntechnik, die bei guter Pflege lange halten.
Sie erfordern deshalb größte Präzision bei der Anfertigung durch den Zahnarzt und seinen Techniker.
Ihr Zahnarzt:
8.6
Für:
Teleskope
Teleskope
Teleskope sind Verankerungselemente für den kombinierten Zahnersatz (zum Teil festsitzend und
Hochwertige und sehr
zum Teil herausnehmbar). Wenn ein festsitzender Zahnersatz nicht mehr möglich ist, sind sie eine
stabile Befestigung
sehr komfortable und ästhetische Alternative zu Teilprothesen mit Klammern. Durch ihr besonderes Funktionsprinzip garantieren Teleskope eine sichere Verbindung des neuen Zahnersatzes
mit dem Restgebiss und sorgen so für optimalen Halt. Weiterer Vorteil: Die Prothese kann bei
Verlust von zusätzlichen Zähnen mit geringem Aufwand ergänzt werden. Außerdem sind Teleskope bei eingesetzter Prothese unsichtbar und darum kosmetisch sehr ansprechend.
Außenteleskop
Verblendung mit
Kunststoff
Innenteleskop
Teleskope werden durch ein spezielles Dop-
Passgenauer Sitz
pelkronen-Prinzip verankert. Sie bestehen aus
durch Doppelkronen-
zwei Elementen: den so genannten Innen- und
Mechanik
Außenteleskopen. Die eigenen Zähne dienen
dabei als Stützpfeiler, auf die dünne Goldkäppchen,
Quelle: Libromed – Scott Krausen
die so genannten Innenteleskope, fest zementiert
Präparierter
Zahn
werden. Die Außenteleskope wiederum sind am
herausnehmbaren Teil des Zahnersatzes befestigt
und stülpen sich über die Innenteleskope. Über
Unterdruck und Reibung (Friktion) wird die
Prothese dabei im Mund gehalten. Innen- und
Das Außenteleskop greift
spaltfrei in das Innenteleskop
Außenteleskope passen exakt ineinander und
geben der Prothese so absolut sicheren Halt.
Teleskope sind ganz besondere Doppelkronen. Sie bestehen meist aus hochgoldhaltigen Le-
Doppelkronen erster
gierungen, deren Fertigung sehr aufwändig ist. Mehrere Behandlungstermine sind die
Klasse
Voraussetzung, um zahnärztliche und zahntechnische Leistungen gut aufeinander abzustimmen.
Teleskope führen zu einer optimalen Kraftverteilung auf alle Pfeilerzähne. Hier zeigt sich das perfekte Ergebnis der so wichtigen Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Dentallabor.
Komplizierte Vorarbeiten wie Modellvermessungen, höchste Präzision beim Vorbereiten der
Zähne für die Überkronung und die Prothese, individuelle Auswahl der Zahnfarbe und zahlreiche
andere Arbeitsschritte sind für den Erfolg unabdingbar.
Seite 2 8.6
Teleskope
Teleskope (Seite 2)
Die Pfeilerzähne mit ihren fest zementierten Innenteleskopen lassen sich hervorragend pflegen.
Einfache Pflege
Zudem sind Teleskop-Prothesen eine ästhetische Zahnersatz-Variante. Ein weiterer Vorteil: Wenn
– regelmäßiger
einmal ein zusätzlicher Zahn gezogen werden muss, sind sie einfach erweiterbar, ohne dass der
Check beim Zahnarzt
komplette Zahnersatz neu gefertigt werden muss. Der Sitz der teleskopgetragenen Prothese sollte unbedingt regelmäßig kontrolliert werden, da sich der Kieferknochen mit der Zeit verändern
kann. Ist das der Fall, so muss die Prothese den Veränderungen angepasst werden. So wird sie
viele Jahre für höchsten Tragekomfort sorgen.
Ihr Zahnarzt:
8.7
Für:
Pflege Teilprothese
Pflege von Teilprothesen
Der Umgang mit einer Teilprothese ist anfangs ungewohnt und braucht einige Übung. Ganz wich-
Routine für
tig für Träger von Teilprothesen ist eine regelmäßige und intensive Reinigung der eigenen Zähne
die Pflege von
und des herausnehmbaren Zahnersatzes. Mit der richtigen Technik und guten Reinigungshilfsmit-
Teilprothesen
teln bekommt der Patient die Pflege aber schnell in den Griff. Der Zahnarzt oder seine Prophylaxeassistentin zeigen gerne, wie die eigenen Zähne und der Zahnersatz am besten gereinigt werden.
Einige grundsätzliche Regeln:
•
Prothese und eigene Zähne nach jeder Mahlzeit reinigen.
•
Der Einsatz von Reinigungstabletten kann in Absprache mit dem Zahnarzt hilfreich sein.
•
Reinigung der Prothese möglichst immer über einer weichen Unterlage vornehmen.
Wenn sie herunterfällt, kommt es nicht so leicht zu Beschädigungen!
•
Tipp für Brillenträger: Lesebrille zur Reinigung aufsetzen, damit wirklich alle Unreinheiten
erkannt werden.
Und so funktioniert’s am besten:
•
Prothese zur Zahnpflege aus dem Mund nehmen.
•
Zähne wie gewohnt mit der Zahnbürste putzen.
•
Zahnfleischrand schonend, aber gut bürsten, denn an dieser Stelle endet meist die künstliche
Krone, an der der Zahnersatz befestigt wird. Bakterien siedeln sich dort besonders gerne an.
•
Je nach Prothesenverankerung können für die Pflege der überkronten Zähne zusätzliche
Hilfsmittel wie Interdentalbürsten oder Zahnseide sinnvoll sein.
•
Prothese über einer weichen Unterlage wie die eigenen Zähne mit Bürste putzen und dabei
geeignetes Reinigungsmittel verwenden.
•
Nach der Reinigung gründlich abspülen.
Tipps & Tricks für die Pflege von Teilprothesen:
•
Es gibt im Fachhandel spezielle Prothesenbürsten, die längere und weichere Borsten und
•
Möglichst nicht mit Zahnpasta reinigen! Sie kann auf Dauer die Oberfläche anrauen, was
ein dickeres Borstenfeld haben.
zu einer stärkeren Belagsbildung beiträgt. Besser sind sanftere Reinigungsmittel.
Viele Praxen bieten als Service eine intensive Prothesenreinigung an, die zwar kostenpflichtig, aber
Prothesenreinigung
sehr wirksam ist! Mit speziellen Reinigungsmitteln und dem Einsatz von Ultraschallreinigungs-
in der Praxis
geräten können die dritten Zähne so wieder wie neu erstrahlen. Voraussetzung hierfür ist allerdings,
dass die Verfärbungen noch nicht zu weit fortgeschritten sind. Genauere Hinweise gibt der Zahnarzt
oder sein Prophylaxe-Team.
Ihr Zahnarzt:
9.1
Für:
Totalprothesen
Allgemeine Informationen zu
Totalprothesen
Wenn ein Patient keine eigenen Zähne mehr zur Verankerung von Kronen, Brücken oder Teil-
Kauen, Sprechen,
prothesen hat, braucht er eine Totalprothese – auch „dritte Zähne“ oder „Gebiss“ genannt. Nur
Essen mit neuen
so kann die Kau- und Sprachfunktion optimal wiederhergestellt werden. Darüber hinaus verlang-
Zähnen
samt eine Totalprothese bei gutem Sitz natürliche Abbauvorgänge im Kiefer und gibt Lippen oder
Wangen, die durch Zahnverlust eingefallen sind, ihr ursprüngliches Aussehen zurück. Gehalten
wird der Zahnersatz über eine Saugwirkung des dünnen Speichelfilms zwischen Prothese und
Schleimhaut am Gaumen. Wie gut die Haftung ist, hängt vor allem von der Kieferform, der
Mundschleimhaut und dem Speichelfluss
Quelle: Ztm. Hans H. Caesar, Murr
des Patienten ab. In der Regel sitzt eine
Totalprothese jedoch im Oberkiefer wegen
der breitflächigeren Auflage am Gaumen
besser als im Unterkiefer. Denn dort sind die
anatomischen Gegebenheiten von Natur aus
ungünstiger. Durch den Zungenraum und die
bewegliche Zunge ist es schwieriger, einen
vergleichbaren Saugeffekt zu erzielen.
Die Versorgung mit einer Totalprothese muss vom Zahnarzt sorgfältig vorbereitet und geplant
Saubere Planung
werden. Denn schließlich sollen die dritten Zähne in Aussehen und Funktion optimal zum
und Vorbereitung
Patienten passen. Wichtig für den Zahnarzt sind zum einen die individuellen Wünsche und
Ansprüche an Farbe und Form der neuen Zähne, aber auch „harte Daten“ wie zum Beispiel der
Zustand von Kiefer und Schleimhautbereich. Erst wenn der Zahnarzt diese Informationen in
Gesprächen mit dem Patienten und über umfangreiche Untersuchungen ermittelt hat, kann er zur
Tat schreiten: Der Kiefer des Patienten wird mit verschiedenen Abdruckmassen und -maßnahmen
abgeformt; dabei wird die Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer ermittelt – wichtige
Informationen für das Dentallabor, damit es die ideale Passform für die „Dritten“ finden kann.
Hergestellt werden Totalprothesen in mehreren Schritten von einem Zahntechniker, der streng
Funktionsanalytische
nach den Vorgaben des Zahnarztes arbeitet. Frühere Fotos, die den Patienten mit strahlendem
Leistungen, die sich
Lachen zeigen, können dem Zahnarzt und -techniker zusätzlich helfen, die neuen Zähne möglichst
lohnen
detailgetreu nachzubilden. Sinnvoll können darüber hinaus so genannte funktionsanalytische
Leistungen (FAL) sein. Dies sind aufwändige Dokumentationen des Kausystems, die dem
Zahnarzt und Zahntechniker helfen, das ideale Zusammenspiel von Unter- und Oberkiefer zu
ermitteln, um so die ursprüngliche Kaufunktion optimal wiederherzustellen.
Seite 2 9.1
Totalprothesen
Allgemeine Informationen zu
Totalprothesen (Seite 2)
Wie bei einem maßgeschneiderten Anzug sind einige Anproben durch den Zahnarzt notwendig,
Einprobe, Nachsorge
bevor der optimale Halt für eine Totalprothese gefunden ist. Wenn die dritten Zähne schließlich
und Pflegetipps
eingegliedert sind, erhält der Patient noch einige Hinweise zur Nachsorge und wertvolle Pflegetipps. Die späteren Nachsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt sind bei der Anpassung von
Totalprothesen besonders wichtig, um gegebenenfalls Druckstellen zu beseitigen, die bei der
Neuanfertigung einer Prothese ganz normal auftreten können – weil sich die Mundschleimhaut
und die Muskulatur erst einmal an die Vollprothese gewöhnen müssen.
Auch wenn der Patient keine eigenen Zähne mehr hat, ist eine regelmäßige Kontrolluntersuchung
Entscheidend:
der Schleimhaut und der Prothese äußerst wichtig – unter anderem, weil sich der menschliche
regelmäßige
Körper verändert. Damit die Totalprothese gut und komfortabel sitzt, muss sie in unterschied-
Kontrolle
lichen Zeitabständen den natürlichen Umbauvorgängen des Kiefers angepasst werden. Denn
schon eine Gewichtszunahme oder -abnahme des Patienten kann sich zum Beispiel negativ auf
die Passung auswirken.
Hinweis: Funktionsanalytische Leistungen sind keine vertragszahnärztlichen Leistungen und
können daher nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen werden. Der
Zahnarzt trifft dazu mit seinem Patienten eine freie Vereinbarung und erstellt einen individuellen
Heil- und Kostenplan.
Ihr Zahnarzt:
9.2
Für:
Pflege Totalprothese
Pflege von Totalprothesen
Die Reinigung und Pflege von Totalprothesen ist einfach. Ohne Anleitung können Patienten dabei
Routinierter Umgang
jedoch den einen oder anderen kleinen Fehler begehen und so die Lebensdauer ihrer Prothese
mit Totalprothesen
verkürzen! Aus diesem Grund ist es sowohl für „Einsteiger“, als auch für Patienten, die schon seit
längerer Zeit ein Gebiss tragen, sinnvoll, sich vom Zahnarzt oder seiner Prophylaxeassistentin
einige wertvolle Pflegetipps geben zu lassen. So wird der Umgang mit den dritten Zähnen bald
zur Routine.
Einige grundsätzliche Regeln zur Pflege:
•
Prothese nach jeder Mahlzeit reinigen.
•
Empfehlenswert ist der Einsatz sehr weicher Bürsten oder einer speziellen Prothesenbürste.
•
Besonders sorgfältig die Zwischenräume und Winkel säubern.
•
Keine normale Zahncreme verwenden, sondern am besten Prothesenreinigungspaste.
•
Der Einsatz von Reinigungstabletten kann hilfreich sein – dazu sollte jedoch der Zahnarzt
befragt werden!
•
Prothese nach der Reinigung immer gründlich abspülen.
Gaumen, Zunge und Kieferkämme sanft mit einer weichen Zahnbürste „massieren“.
•
Auf Wunsch mit Mundspüllösungen nachspülen.
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
•
Mit dem kleinen Bürstenkopf die Prothesenbasis
reinigen
Mit der langen Seite der Spezialbürste die künstlichen Zähne putzen
Tipps & Tricks:
•
Spezielle Prothesenbürsten und -reinigungspasten gibt es in Fachgeschäften.
•
Reinigung der Prothese möglichst immer über einer weichen Unterlage vornehmen.
•
Prothese möglichst nicht mit Zahnpasta reinigen! Sie kann auf Dauer die Oberfläche
Wenn sie herunterfällt, kommt es nicht so leicht zu Beschädigungen!
anrauen, was zu einer stärkeren Belagsbildung beiträgt. Besser sind sanftere Reinigungsmittel.
•
Und für Brillenträger: Lesebrille zur Reinigung aufsetzen, damit wirklich alle Unreinheiten
erkannt werden.
•
Patienten, die täglich Mundspüllösungen anwenden, sollten sich vom Zahnarzt beraten
lassen, welche Produkte dafür ideal geeignet sind.
Seite 2 9.2
Pflege Totalprothese
Pflege von Totalprothesen (Seite 2)
Viele Praxen bieten als Service eine intensive Prothesenreinigung an, die zwar kostenpflichtig,
Prothesenreinigung
aber sehr wirksam ist! Mit speziellen Reinigungsmitteln und dem Einsatz von Ultraschall-
in der Praxis
reinigungsgeräten können die dritten Zähne so wieder wie neu erstrahlen. Voraussetzung hierfür
ist allerdings, dass die Verfärbungen noch nicht zu weit fortgeschritten sind.
Genauere Hinweise gibt der Zahnarzt oder sein Prophylaxe-Team.
Ihr Zahnarzt:
10.1
Für:
FAL
Funktionsanalytische Leistungen
(FAL bei Zahnersatz)
Kiefer, Muskeln und Zähne sind ständig aktiv – ob beim Sprechen, Essen oder Schlafen. Schon ein
Optimalen Sitz
leicht gestörtes Zusammenspiel der Zähne kann zu Fehlbelastungen führen, die das gesamte
garantieren
Gebiss auf Dauer schädigen. Ein besonderes Augenmerk muss der Zahnarzt darum auf die
Planung und Anfertigung neuer Zähne legen, damit sie sich ideal und funktionsgerecht in das
Kausystem einfügen und keine Störgefühle, Beschwerden oder gar Schäden hervorrufen.
Verschiedene funktionsanalytische Maßnahmen liefern wichtige zusätzliche Informationen, damit
der spätere Zahnersatz ideal passt.
Im Rahmen der Funktionsanalyse werden mit Hilfe
Anspruchsvolles
ausgefeilter Techniken verschiedene Untersuchun-
Diagnoseverfahren
Quelle: Girrbach Dental GmbH, Pforzheim
gen vorgenommen, die in der Regel recht komplex
sind. Das Ziel ist, Bewegungen des Unterkiefers in
unterschiedlichen Situationen (Sprechen, Kauen,
Ruhestellung) festzuhalten. Besonders wichtig für
die Anfertigung von Kronen bis Totalprothesen ist
die genaue Position des Unterkiefers zum
Oberkiefer. Sie dient als Basis für die Bestimmung
von Höhe und Form des Zahnersatzes (Kaurelief).
Mit dem Gesichtbogen wird die Position des
Unterkiefers zum Schädel bestimmt
Auch Vorschub- und Seitwärtsbewegungen des
Kiefergelenks können so erkannt und rekonstruiert
werden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Informationen der Zahntechniker vom Zahnarzt erhält, um so
exakter kann er den Zahnersatz anfertigen.
Funktionsanalytische Leistungen werden bis auf wenige Ausnahmen nicht von den gesetzlichen
Zusätzliche
Krankenversicherungen übernommen. Hierfür trifft der Zahnarzt mit seinem Patienten eine freie
Leistungen,
Vereinbarung und erstellt einen individuellen Heil- und Kostenplan. Die aufwändige Doku-
die sich lohnen
mentation und Wiederherstellung der ursprünglichen Kaufunktion lohnt sich jedoch für jeden
Patienten, denn mit ihrer Hilfe ist es dem Zahnarzt möglich, den Zahnersatz optimal anzupassen
und in das Gebiss einzufügen.
Ihr Zahnarzt:
10.2
Für:
FTL
Funktionstherapeutische Leistungen (FTL)
Im Alltag haben Zähne beim Kauen, Schlucken, Sprechen etc. täglich etwa 40 Minuten direkten
Störungen im
Kontakt miteinander. Die restliche Zeit sollten Kiefer und Kaumuskulatur entspannt sein. Ist
Zusammenspiel
jedoch das Kausystem gestört oder die Muskulatur dauerhaft angespannt, kann es zu erheblichen
von Zähnen, Kiefer
Beeinträchtigungen kommen. Die Folge: Knacken oder Schmerzen der Kiefergelenke, einge-
und Muskulatur
schränkte Beweglichkeit, Zähneknirschen, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen bis hin zu
chronischen Verspannungen.
Funktionelle Störungen im Bereich Zahn, Kiefergelenk und Muskeln äußern sich meist erst in
Die Ursachen finden
einem späteren Stadium. Die Gründe für diese Störungen liegen in einer Fehlbelastung beim Kauoder Schluckvorgang, die zum Beispiel durch Stress oder Zahnfehlstellungen verursacht werden.
In der Regel leiden Patienten schon länger an ihren Symptomen, ohne zu wissen, woher ihre
Beschwerden kommen. Auch für den Zahnarzt ist es nicht immer leicht, die Ursachen herauszufinden. Ein Großteil der Funktionstherapie besteht deshalb zunächst in einer ausgiebigen
Befunderhebung, bei der der Zahnarzt nach den möglichen Störquellen sucht und verschiedene
Möglichkeiten testet.
Alle Therapien von Funktionsstörungen zielen darauf ab, das ursprüngliche Gleichgewicht zwi-
Therapeutische
schen Muskulatur und Kiefergelenk wiederherzustellen. Ein Patentrezept gibt es nicht – der
Maßnahmen
Zahnarzt muss individuell analysieren, woher die Beschwerden des Patienten kommen und welche Maßnahmen zur Linderung bzw. Heilung sinnvoll sind. Er wird dabei immer die schonendste
Lösung vorschlagen und deshalb manchmal Schritt für Schritt vorgehen, bevor er Veränderungen
an den Zähnen vornimmt.
Fehlbelastungen im Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenk und Kiefermuskulatur können sich
Neues Kauverhalten
unter Stress oder durch Veränderung der Zahnstellungen nach Zahnverlust entwickeln. Abhilfe für
mit Aufbissschiene
die Beschwerden des Patienten kann in einigen Fällen eine herausnehmbare Aufbissschiene
trainieren
schaffen, die er überwiegend nachts trägt. Diese Schiene wird nach Abformung des Gebisses in
einem Dentallabor angefertigt und soll das gestörte Gleichgewicht zwischen Zähnen, Muskeln
und Kiefergelenk harmonisieren. Durch die Neugestaltung des Oberflächenreliefs verteilen sich
nämlich alle wirkenden Kräfte neu und entlasten das Kiefergelenk. Das Tragen der Schiene hat
einen Trainingseffekt: Der Patient gewöhnt sich ein neues Kauverhalten an. Wann und wie lange
die Aufbissschiene vom Patienten getragen werden muss, wird vom Zahnarzt festgelegt.
Nicht immer reicht das zeitweilige Tragen einer Aufbissschiene aus, um das gestörte
Zähne neu aufeinander
Kauverhalten auszugleichen. Für einen langfristigen Erfolg der funktionstherapeutischen
abstimmen
Maßnahmen kann es manchmal notwendig sein, das mittels Aufbissschiene trainierte
Gleichgewicht auch durch die Neugestaltung der Kauflächen der eigenen Zähne festzuhalten.
Seite 2 10.2
FTL
Funktionstherapeutische Leistungen (FTL)
(Seite 2)
Besonders Muskelverspannungen im Kieferbereich haben häufig psychische Ursachen. Stress
Bewusst entspannen
gilt als einer der wesentlichen Faktoren. Patienten, die knirschen oder in Stresssituationen im
– Muskeln lockern
wahrsten Sinne des Wortes „die Zähne zusammenbeißen“, können mit Hilfe von Entspannungstechniken, Krankengymnastik, Wärmebehandlungen oder Massagen etwas für ihre
innere Ruhe tun. Sie lernen dadurch, mit Stresssituationen anders umzugehen. Zur Schonung der
Muskulatur kann der Zahnarzt zeitweise auch die Vermeidung von kauintensiven Speisen oder
Kaugummi empfehlen. Nur in sehr schweren Fällen werden muskelentspannende Medikamente
eingesetzt.
Ihr Zahnarzt:
11.1
Für:
Zahnextraktion
Entfernen eines Zahnes (Zahnextraktion)
Manchmal kann ein Zahn trotz aller Erhaltungsversuche nicht mehr gerettet werden oder eine kie-
Keine Angst
ferorthopädische Behandlung macht bei starkem Platzmangel eine Zahnentfernung notwendig.
vorm Ziehen!
Das Entfernen eines Zahnes (Extraktion) gehört zu den zahnärztlichen Routine-Eingriffen. Selbst
wenn es sich dabei um einen kleinen chirurgischen Eingriff handelt, gibt es für den Patienten
wenig Anlass, davor Angst zu haben. Denn das Entfernen eines kranken Zahnes ist bis auf ganz
wenige Ausnahmen unkompliziert. Der Patient erhält eine örtliche Betäubung, sodass er von der
Behandlung kaum etwas spürt.
Vor dem Entfernen eines Zahnes wird in einer gründlichen Untersuchung und mit Hilfe einer
Der erste Schritt:
Röntgenaufnahme festgestellt, ob der erkrankte Zahn wirklich nicht mehr gerettet werden kann.
Untersuchung und
Auf dieser Röntgenaufnahme erkennt der Zahnarzt, wie der kranke, brüchige oder lockere Zahn
Diagnose
im Kiefer verankert ist – eine wichtige Information, damit er den Zahn komplikationslos und
schnell extrahieren kann. Zur Vorbereitung des Eingriffs muss der Zahnarzt zusätzlich vom
Patienten erfahren, ob dieser regelmäßig Medikamente einnimmt (z. B. zur Blutverdünnung nach
einem Herzinfarkt) oder Allgemeinerkrankungen hat. Diese Angaben haben nämlich auf die örtliche Betäubung und das Vorgehen bei der Zahnentfernung einen großen Einfluss!
Wenn die Betäubung wirkt, wird der Zahn mit speziellen Instrumenten gelockert und schließlich
Der Zahn wird entfernt
mit einer Spezialzange entfernt. Die Zahnextraktion an sich geht in der Regel relativ schnell. Sofort
danach muss der Patient noch längere Zeit auf einen Tupfer beißen, damit sich ein stabiler
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Blutpfropf bilden kann und keine Nachblutungen auftreten.
Der Zahn wird mit einem Hebel
leicht vorgelockert. Mit einer
Spezialzange wird er anschließend
entfernt.
Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-
Das sollten Patienten
perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach
nach der Behandlung
drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie
beachten!
zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.
Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit
feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem mit Eis kühlen! Überwärmungen durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!
Seite 2 11.1
Zahnextraktion
Entfernen eines Zahnes (Zahnextraktion)
(Seite 2)
Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere
Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken
Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!
Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum
Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise
zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.
Ihr Zahnarzt:
11.2
Für:
Weisheitszähne
Entfernen von Weisheitszähnen
Die Natur hat es so eingerichtet, dass bis zu vier Zähne in einem normal entwickelten Gebiss erst
Beschwerden durch
zwischen 17 und 24 Jahren durchbrechen: die Weisheitszähne. Wenn sie noch im Knochen lie-
Weisheitszähne
gen, können diese Zähne erhebliche Probleme bereiten, indem sie beispielsweise gegen die
Wurzel des davor liegenden Zahnes drücken, Gesichts- und Ohrenschmerzen verursachen, zu
Entzündungen führen oder in seltenen Fällen sogar Zysten hervorrufen. Nicht selten kommt es
darüber hinaus wegen des Platzmangels im Kiefer zu Komplikationen während des Durchbruchs.
Die Folge können lokale Schleimhautentzündungen, Schwellungen mit eitrigem Sekret,
Schluckbeschwerden, vergrößerte lokale Lymphdrüsen oder Probleme beim Öffnen bzw.
Schließen des Kiefers sein.
Wenn Weisheitszähne solche Beschwerden berei-
Vorsichtige Entfernung
Quelle: Aventis Pharma Deutschland GmbH
ten oder erwarten lassen, empfiehlt der Zahnarzt
eine Entfernung. Dafür muss in der Regel zuerst
festgestellt werden, wie der Weisheitszahn im
Kiefer verankert ist, um ihn leicht und ohne
Komplikationen ziehen oder herausoperieren zu
können. Üblicherweise ist dafür eine Röntgenaufnahme notwendig. Ist der Weisheitszahn schon vollständig in die Mundhöhle durchgebrochen und sichtbar, lässt er sich meist nach einer örtlichen
Beispiel eines verborgenen Weisheitszahnes
Betäubung relativ leicht extrahieren. Liegt er jedoch
noch teilweise oder vollständig im Knochen, muss der Zahnarzt anders vorgehen. In diesem Fall
ist eine Operation notwendig, bei der zuerst die bedeckenden Knochenbereiche entfernt werden
müssen, um den Weisheitszahn dann herausnehmen zu können. Die Operation des
Weisheitszahnes hinterlässt immer eine Wunde, die vernäht werden muss. Der Patient spürt aufgrund der Betäubung wenig von der gesamten Behandlung. Die Nähte werden nach etwa einer
Woche vom Zahnarzt gezogen. Nach größeren Operationen im Bereich der Weisheitszähne kann
die Mundöffnung einige Tage eingeschränkt sein.
Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, sollte auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol
Das sollten Patienten
und körperliche Anstrengung verzichtet werden. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist –
nach der Behandlung
frühestens nach drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei
beachten
sollten sie zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.
Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit
feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem mit Eis kühlen! Überwärmungen durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!
Seite 2 11.2
Weisheitszähne
Entfernen von Weisheitszähnen (Seite 2)
Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!
Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum
Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher auch für die
Anreise zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.
Ihr Zahnarzt:
11.3
Für:
Operation einer Zyste
Operation einer Zyste
Zahn
Zysten bzw. Kieferzysten sind rundlich geschlossene, mit einer
Zysten im Kiefer
Flüssigkeit oder einer breiigen Masse gefüllte Körperhohlräume,
Zyste
die durch eine Kapsel abgegrenzt sind. Im Kieferbereich treten sie
relativ oft auf. Die häufigste Form ist die radikuläre Zyste (WurzelZahnes. Weitere Formen von Zysten wie zum Beispiel follikuläre
Zysten spielen eher eine untergeordnete Rolle. Prinzipiell handelt
es sich bei Kieferzysten um gutartige Veränderungen, die allerdings mit der Zeit weiterwachsen und in extremen Fällen pflaumengroß werden können. Die Folge: Das umgebende Gewebe
wird verdrängt und abgebaut. Aufgrund ihrer Wachstumstendenz
und der Infektionsgefahr müssen Zysten unbedingt behandelt
werden.
Quelle: Libromed – Scott Krausen
zyste). Sie entsteht durch die Entzündung der Wurzelspitze eines
Radikuläre Zyste an
einem unteren Frontzahn
Häufig entwickeln sich Zysten völlig unbemerkt und können nur durch Röntgenaufnahmen ent-
Zysten frühzeitig
deckt werden. Im akuten Stadium, also bei einer Entzündung, können aber auch Schwellungen
behandeln
und Schmerzen auftreten. Ob groß oder klein – jede Zyste sollte frühzeitig behandelt werden. In
der Regel werden sie durch einen chirurgischen Eingriff entfernt. Je nach Art und Größe wird der
operative Eingriff vom Zahnarzt oder vom Kieferchirurgen vorgenommen. In einigen Fällen kann
es sinnvoll sein, das entnommene Zystengewebe zusätzlich histologisch untersuchen zu lassen,
um genau feststellen zu können, um welche Zystenform und Gewebeart es sich handelt.
Bei der Entfernung einer Zyste wird das Operationsgebiet betäubt und das Zahnfleisch im Bereich
Zysten operativ
der Zyste weggeklappt. Anschließend wird so viel Knochen wie nötig entfernt, um die Zyste kom-
entfernen
plett ausschälen zu können. Da 65 bis 70 Prozent der Zysten ihren Ursprung in der Entzündung
einer Wurzelspitze haben, ist mit dieser Operation in der Regel eine so genannte Wurzelspitzenresektion verbunden. In diesem Fall wird die Wurzelspitze zusätzlich gekürzt. Zuletzt wird
die Wunde wieder sorgfältig vernäht. Es ist auch möglich, die Zystenhöhle nach der Entfernung
mit Knochenersatzmaterial aufzufüllen. So heilt das „Loch“ im Kieferknochen schneller und besser. Nach einigen Tagen findet eine Nachuntersuchung statt, bei der auch die Nähte entfernt werden. Der Knochen heilt nach einer Zystenentfernung allmählich wieder vollständig aus. Der
Zahnarzt informiert, ob zum Beispiel eine Prothese wie gewohnt getragen werden kann oder
eventuell umgearbeitet werden muss.
Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-
Das sollten Patienten
perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach
nach der Behandlung
drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie
beachten!
zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.
Seite 2 11.3
Operation einer Zyste
Operation einer Zyste (Seite 2)
Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit
feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen
durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!
Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere
Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken
Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!
Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum
Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise
zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.
Ihr Zahnarzt:
11.4
Für:
WSR
Wurzelspitzenresektion (WSR)
Entzündete Wurzeln oder Zysten an der Wurzelspitze müssen nicht unbedingt dazu führen, dass
Den Zahn erhalten
ein Zahn gezogen werden muss. Führt eine herkömmliche Behandlung nicht zum Erfolg, kann der
Zahnarzt im Rahmen eines operativen Eingriffes entzündliches Gewebe oder eine schon vorhandene Zyste mit der Wurzelspitze entfernen. In der Fachsprache nennt man das eine
Wurzelspitzenresektion (WSR). Der Vorteil: Der eigene Zahn kann durch diesen Eingriff in den
meisten Fällen noch lange erhalten werden.
Entzündete Wurzeln oder Zysten äußern sich nicht immer durch Schmerzen. Sie werden häufig
Symptome
eher zufällig auf einem Röntgenbild entdeckt. Auch aus diesem Grund sind die regelmäßigen
ernst nehmen
zahnärztlichen Untersuchungen so wichtig. Ohne Behandlung können sich die Entzündungen
nämlich immer weiter im Kieferknochen ausbreiten und sogar auf die Nachbarzähne oder zum
Beispiel im Oberkiefer auf die Kieferhöhle übergreifen. Aus der Entzündung einer Wurzelspitze
kann als Spätfolge eine Zyste werden. Deswegen müssen alle Symptome sehr ernst genommen
werden.
Kann eine Entzündung einer Wurzelspitze nicht auf herkömmlichem Wege behoben werden, ist
Kleiner operativer
eine Wurzelspitzenresektion nötig. Bei diesem operativen Eingriff betäubt der Zahnarzt die zu
Eingriff
behandelnde Stelle, klappt das Zahnfleisch im Bereich der Wurzelspitze weg und entfernt den darüber liegenden Knochen. Anschließend wird die Wurzelspitze abgetrennt und das entzündete
Gewebe oder die Zyste entnommen. In selteneren Fällen muss die Wurzel nach der Entfernung
der Spitze an der Trennstelle „von unten“ mit einer so genannten retrograden Füllung abgedichtet werden. Nach der OP, unter Umständen auch bereits während der Behandlung, wird eine
Röntgenaufnahme zur Kontrolle angefertigt.
Kappen der Wurzelspitze
Füllung des Wurzelkanals
Quelle: Libromed – Scott Krausen
Quelle: Libromed – Scott Krausen
Quelle: Libromed – Scott Krausen
Quelle: Libromed – Scott Krausen
Nach der Entfernung der Wurzelspitze wird der Wurzelkanal oft mit einer Wurzelfüllung versorgt
Wurzelkanalgefüllter Zahn
Seite 2 11.4
WSR
Wurzelspitzenresektion (WSR) (Seite 2)
Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-
Das sollten Patienten
perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach
nach der Behandlung
drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie
beachten!
zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.
Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit
feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen
durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!
Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere
Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken
Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!
Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum
Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise
zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.
Ihr Zahnarzt:
11.5
Für:
MAV
Eröffnung der Kieferhöhle
(Mund-Antrum-Verbindung)
Eine Mund-Antrum-Verbindung (MAV), auch Antrumperforation genannt, ist ein Loch zwischen
Verbindung zwischen
Mund- und Kieferhöhle, das bei der Entfernung eines oberen Seitenzahnes (Backenzahnes) oder
Mund- und Kieferhöhle
anderen Operationen im Oberkiefer entstehen kann. So können beispielsweise Entzündungsprozesse eines oberen Seitenzahnes (Backenzahnes) die dünne Knochenabdeckung zur
Kieferhöhle teilweise oder vollständig auflösen und eine Mund-Antrum-Verbindung hervorrufen.
Um zu verhindern, dass Bakterien aus dem Mund in die Kieferhöhle gelangen, muss eine
Antrumperforation behandelt werden. Denn direkt an den Oberkiefer grenzt die Kieferhöhle, und
die Wurzeln der seitlichen oberen Zähne reichen nah an den Hohlraum heran. Nur eine dünne
Knochenschicht trennt die Zahnwurzeln von dieser Nasennebenhöhle, die wichtige Funktionen
bei der Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft hat.
Eine Mund-Antrum-Verbindung ist kein außergewöhnliches Ereignis, sondern hat ihre Ursache im
Kein hundert-
anatomischen Aufbau von Mund- und Kieferhöhle. Es gibt keine sichere Methode, einer Antrum-
prozentiger Schutz
perforation vorzubeugen: Selbst ein vor dem Eingriff angefertigtes Röntgenbild ermöglicht keine
hundertprozentige Aussage darüber, ob durch die Entfernung eines Backenzahnes im Oberkiefer
eine Verbindung zur Kieferhöhle geschaffen wird.
Entsteht beim Ziehen eines oberen Backenzahnes eine Verbindung zur Kieferhöhle, die der
Behandlung und
Zahnarzt mittels Knopfsonde oder Nasenblasversuch diagnostiziert, so muss der Defekt durch
Heilung einer
eine spezielle Operation und mit einer besonderen Nahttechnik dicht verschlossen werden. Nach
Antrumperforation
einer Kontrolluntersuchung wird frühestens eine Woche später die Naht entfernt. Wichtig für den
Heilungsprozess ist, die Wunde über einen Zeitraum von etwa zehn bis vierzehn Tagen nicht
durch kräftiges Nasenschnauben (hohe Druckunterschiede) zu belasten. Bekommt der Patient in
der Heilungsphase einen Schnupfen, sollte er mit dem Zahnarzt Rücksprache halten, bevor er
schleimhautabschwellende Nasensprays oder Medikamente einnimmt. Manchmal kann es
Quelle: Aventis Pharma Deutschland GmbH
zusätzlich notwendig sein, ein Antibiotikum einzunehmen.
Verschluss einer Mund-Antrum-Verbindung: Die Schleimhaut wird über die Öffnung gelegt
und sorgfältig vernäht
Seite 2 11.5
MAV
Eröffnung der Kieferhöhle
(Mund-Antrum-Verbindung) (Seite 2)
Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-
Das sollten Patienten
perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach
nach der Behandlung
drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie
beachten!
zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.
Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit
feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen
durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!
Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder
andere Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr
starken Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht
werden!
Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum
Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise
zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.
Ihr Zahnarzt:
11.6
Für:
Tipps für zu Hause
Verhalten nach einem chirurgischen
Eingriff
Nach jeder Operation im Kieferbereich – von der Implantation bis zum einfachen Zahnziehen –
Entzündungen und
kommt es auf eine gute Wundversorgung und -heilung an. Risiken, die nach einem chirurgischen
Blutungen vermeiden
Eingriff auftreten können (Entzündungen, Nachblutungen etc.), werden dadurch so gering wie
möglich gehalten.
Besonders die ersten Stunden nach einer Operation zählen. Und da gilt: kühlen. Mit diesem ein-
Das A und O nach
fachen Mittel können Patienten Schwellungen vorbeugen. Empfehlenswert ist das Kühlen der
Operationen: kühlen
Wange oder Lippe (also von außen!) mit feucht-kalten Umschlägen. Das direkte Auflegen von
Kühlakkus oder Eiswürfeln auf die Gesichtshaut sollte unbedingt vermieden werden, da eine zu
starke Unterkühlung des Gewebes negative Folgen haben kann.
Bei anhaltenden Schmerzen helfen nur noch Medikamente. Dabei sollte der Patient sich jedoch
Einsatz von
auf seinen Zahnarzt verlassen und nur die Mittel einnehmen, die der Zahnarzt ihm empfohlen
Medikamenten
oder verschrieben hat. So hat er die beste Garantie, dass die Schmerzen schnell nachlassen.
Klingen die Schmerzen jedoch nicht ab, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden.
Besonders wichtig nach chirurgischen Eingriffen ist die Kontrolle der Blutstillung. Es kann vor-
Bei starken
kommen, dass Blutungen erst nach Abklingen der Betäubung auftreten. Der Grund: Dem
Nachblutungen sofort
Betäubungsmittel sind Blutgefäß verengende Substanzen zugemischt, um unter anderem die
zum Zahnarzt
Arbeit des Zahnarztes nicht durch zu starke Blutungen zu behindern. Wenn die Wirkung der örtlichen Betäubung nachlässt, kann es zu einer verstärkten Durchblutung kommen. Bei Nachblutungen hilft als Sofortmaßnahme das Beißen auf ein sauberes, keimfreies Taschentuch. Hört
die Blutung dennoch nicht auf, ist es notwendig, möglichst bald einen Zahnarzt aufzusuchen.
Je schwerer der Eingriff, um so wichtiger die Kontrolle. Eine regelmäßige Kontrolle der Wunde(n)
Kontrolltermine
in den Tagen nach einer Operation ist die Voraussetzung für einen schnellen und erfolgreichen
wahrnehmen
Heilungsprozess. Mögliche Entzündungen oder Wundheilungsstörungen können so rechtzeitig
erkannt und behandelt werden.
Leichte Wundschmerzen können nach einem chirurgischen Eingriff in den ersten Tagen auftreten.
Nicht
Nehmen die Schmerzen allerdings nicht ab, sollte der Patient möglichst seinen Zahnarzt kontak-
ungewöhnlich:
tieren. Auch wenn in den Tagen nach der Operation die Betäubung nicht nachlässt, sollte der
leichte
Patient sofort einen Termin zur Kontrolle ausmachen!
Wundschmerzen
Seite 2 11.6
Tipps für zu Hause
Verhalten nach einem chirurgischen
Eingriff (Seite 2)
Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-
Das sollten Patienten
perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach
nach der Behandlung
drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie
beachten!
zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.
Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit
feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen
durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!
Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere
Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken
Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!
Sonstiges: Falls der Patient nach dem Eingriff ein Provisorium erhält, das drückt, sollte er es von
seinem Zahnarzt korrigieren lassen. Nähte werden nach etwa einer Woche entfernt.
Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum
Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise
zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.
Ihr Zahnarzt:
12.1
Für:
Parodontitis
Allgemeine Informationen zur Parodontitis
Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnbetts, bei der der Zahnhalteapparat abge-
Was ist eine
baut wird. Umgangssprachlich wird sie oft fälschlicherweise als „Parodontose“ bezeichnet.
Parodontitis?
Hervorgerufen wird Parodontitis durch besondere Keime und Bakterien, die sich im Zahnbelag
(Plaque), in verkalkten Ablagerungen am Zahnfleischrand (Zahnstein) und vorrangig in verkalkten
Abla-
gerungen in der Zahnfleischtasche (Konkremente) befinden. Dort sondern sie Giftstoffe
ab, die in der Zahnfleischtasche eine Entzündung verursachen.
Zahn
Wurzel
Zahnfleischtasche
Zahnfleisch
Zahnstein
Konkremente
gesunder Zahn –
gesundes Zahnfleisch
Kieferknochen
zurückgebildeter Kieferknochen –
der Zahn verliert an Halt
Quelle: Colgate-Palmolive
Quelle: Colgate-Palmolive
Quelle: Colgate-Palmolive
Kieferknochen
stark zurückgebildeter Kieferknochen –
der Zahn muss gezogen werden
Gesundes Zahnfleisch erkennt man an seiner blassrosa Farbe. Die Zahnzwischenräume sind voll-
Anzeichen für eine
ständig ausgefüllt und bluten bei Berührung nicht. Erste Anzeichen für eine Erkrankung des
Parodontitis
Zahnfleisches sind meistens Zahnfleischbluten und Mundgeruch, das Zahnfleisch ist gerötet und
geschwollen. In diesem Stadium spricht man noch von einer Gingivitis, die sich unbehandelt allerdings zu einer Parod ontitis entwickeln kann: Zahnfleisch und Knochen gehen zurück, es kommt
zu verlängerten Zahnhälsen und einer Schädigung des gesamten Zahnhalteapparates; die Zähne
lockern sich. Schmerzen bereitet eine Parodontitis in der Regel nur wenig und verläuft häufig langsam und schleichend. Es gibt allerdings auch einige spezielle Formen dieser Erkrankung, die
einen sehr aggressiven Verlauf haben. Um die Parodontitis frühzeitig zu stoppen, ist es wichtig,
schon die ersten Anzeichen sehr ernst zu nehmen und vom Zahnarzt behandeln zu lassen.
Die Parodontitis ist eine Gefahr für Zähne und Körper, die auch schwerwiegende Folgen haben
Folgen und Risiken
kann. Zähne verlieren ihren Halt und können – wenn diese Erkrankung unbehandelt bleibt – aus-
der Parodontitis
fallen. Statistische Untersuchungen haben ergeben, dass durch Parodontitis jenseits des 40. Lebensjahres mehr Zähne verloren gehen als durch Karies. Nach neuesten Untersuchungen kann
eine Parodontitis auch schwere Allgemeinerkrankungen fördern. Bakterien, die sich in den entzündeten, blutenden Zahnfleischtaschen befinden, können unbemerkt in die Blutbahnen gelangen und Entzündungen auslösen, die schwere Allgemeinerkrankungen begünstigen. Auch ein
Seite 2 12.1
Parodontitis
Allgemeine Informationen zur Parodontitis
(Seite 2)
Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen wird derzeit
wissenschaftlich diskutiert. Verlaufsstudien haben ergeben, dass Parodontitis-Patienten ein bis zu
1,7-fach höheres Risiko für eine Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit, KHK)
hatten. Ein endgültiger Beweis für eine Wechselbeziehung steht allerdings noch aus.
Schlechte Einflüsse auf die Mundflora:
Unzureichende Mundhygiene führt zum Entstehen einer Gingivitis. Wird diese nicht behandelt,
kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln. Was viele Patienten jedoch nicht wissen: Auch
Stress, Rauchen, Vitaminmangel und bestimmte Allgemeinerkrankungen, wie Zuckerkrankheit
(Diabetes), können sich negativ auf den Zustand des Zahnhalteapparates auswirken!
Ihr Zahnarzt:
12.2
Für:
PAR (Vertragsleistung)
Systematische Parodontalbehandlung
Eine Parodontalbehandlung ist keine Standard-Therapie, sondern immer ein individuell ausge-
Individuelles Be-
richteter Behandlungsplan in mehreren Stufen – abhängig vom Schweregrad der Parodontitis und
handlungsprogramm
anderen Faktoren. Die Parodontalbehandlung ist notwendig, um das Risiko eines Zahnverlustes
zu minimieren – und damit die eigenen Zähne zu erhalten oder bei sehr problematischen Fällen
wenigstens die Lebensdauer zu verlängern.
Bei Verdacht auf Vorliegen einer Parodontitis wird eine so genannte Vorbehandlung durchgeführt.
Intensive
Sie besteht in der Entfernung des Zahnsteines, der weichen Beläge und sonstiger Reizfaktoren
Vorbehandlung
sowie in der Anleitung des Patienten zu richtiger Mundhygiene. Zwei bis drei Wochen nach
Abschluss der Vorbehandlung muss der Zahnarzt entscheiden,
1. ob die Mitarbeit des Patienten ausreichend und ein Erfolg zu erwarten ist,
2. ob die Entzündung am Zahnbett auf die ersten, lokalen Maßnahmen angesprochen hat,
3. ob nach dem Rückgang der entzündeten Schwellung des Zahnfleisches (Pseudotaschen)
noch Zahnfleischtaschen (über 2 mm) bestehen.
Stellt sich nach der Vorbehandlung heraus, dass der
Komplexe Therapie
Patient eine behandlungsbedürftige Parodontitis hat, fer-
mit vielen
tigt der Zahnarzt Röntgenaufnahmen aller Zähne an und
Einzelmaßnahmen
erstellt einen individuellen Behandlungsplan. Diesen
Behandlungsplan mit dem Befund des Patienten reicht
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
er bei der Krankenkasse ein. Nach der Bewilligung startet schließlich die Hauptbehandlung in mehreren
Etappen. Hier werden die Ablagerungen in den
Zahnfleischtaschen auf der Wurzeloberfläche der Zähne
(Konkremente) und entzündliches Gewebe aus den
Zahnfleischtaschen entfernt. Anschließend werden die
Wurzeloberflächen geglättet und das Zahnfleisch eventuell remodelliert, um optimale Voraussetzungen für
Entfernung der Ablagerungen durch
Scaling
eine Ausheilung zu schaffen und weiteren ParodontitisErkrankungen vorzubeugen.
Regelmäßige Nachuntersuchungen des Patienten nach Abschluss der Behandlung sind wegen
Von großer
der Neigung zu Zahnfleischentzündungen grundsätzlich nötig. Die Nachuntersuchung dient auch
Bedeutung:
dazu, die Mitarbeit des Patienten zu kontrollieren und ihn weiter zu motivieren. Gleichzeitig gibt
Nachuntersuchungen
sie dem Zahnarzt die Gelegenheit, lokale Maßnahmen (z. B. Entfernung der harten und weichen
und -behandlungen
Beläge) an einzelnen Zahnhalteapparaten zu wiederholen.
Seite 2 12.2
PAR (Vertragsleistung)
Systematische Parodontalbehandlung
(Seite 2)
Der Erfolg einer Parodontalbehandlung hängt von mehreren Faktoren ab. Wie schnell und nach-
Voraussetzungen für
haltig die Therapie anschlägt, liegt an der Schwere der Parodontitis, am Zustand des Zahnbetts,
langfristigen Erfolg
des Kieferknochens und der Zähne sowie an der Anzahl und Art der krankheitsverursachenden
Keime und Bakterien. Eine Voraussetzung für den Erfolg jeder systematischen Behandlung ist die
Mitarbeit des Patienten. Sie besteht in einer sorgfältigen und korrekten Mundpflege, in der regelmäßigen Zahnputzmassage des Zahnfleisches sowie in einem neuen Ernährungsbewusstsein
und Kauverhalten – Faktoren, die für das Anschlagen der Therapie wichtig sind.
Vor einer Parodontalbehandlung muss ein Antrag bei der gesetzlichen Krankenversicherung
Kostenregelung für
gestellt werden. Bewilligt wird dieser Antrag nur dann, wenn der Zahnarzt eine gute Mund-
die systematische
hygiene seines Patienten, positiv angeschlagene Vorbehandlungen und eine gute Prognose für
Parodontal-
den Erfolg der Behandlung nachweisen kann. In diesem Fall übernehmen die Krankenkassen
behandlung
nach ihren generellen Richtlinien alle anfallenden Kosten. Bei ungünstigen Voraussetzungen und
einer unsicheren Prognose kommt die gesetzliche Krankenversicherung nicht für die Kosten auf.
Ihr Zahnarzt:
12.3
Für:
PAR (Privatleistungen)
Parodontalbehandlung (Privatleistungen)
Die Parodontologie ist ein Fachgebiet innerhalb der Zahnmedizin, das sich in den vergangenen
Vielfalt neuer
Jahren rasant weiterentwickelt hat. Dank innovativer Möglichkeiten können Zähne heute durch
Parodontal-
individuell ausgerichtete Parodontitis-Therapien besser und länger erhalten werden. Einige neue
behandlungen
Behandlungsmethoden müssen sich zum Teil erst noch in der klinischen Anwendung bewähren
bzw. in wissenschaftlichen Untersuchungen ihren Wirkungsgrad unter Beweis stellen. Andere
werden jedoch schon heute in Zahnarzt-Praxen angewandt und sind die Grundlage für eine fortschrittlichere Diagnostik und Therapie. Welche Behandlung für einen Patienten geeignet ist, hängt
von der speziellen Form, dem Verlauf und vom Schweregrad der Parodontitis ab.
Im Rahmen einer ausführlichen Befundung erhebt der Zahnarzt spezielle Indices wie zum Bei-
Tests für bessere
spiel den Papillen-Blutungs-Index (PBI) und den Approximal-Plaque-Index (API). Mit den
Diagnostik
Ergebnissen kann er das Ausmaß der Entzündung des Zahnfleischs feststellen und den
Mundhygiene-Zustand des Patienten bestimmen. Darüber hinaus gibt es weitere diagnostische
Hilfsmittel wie beispielsweise Tests zur Keimbestimmung. Sie werden in der Regel vor der
eigentlichen Parodontal-Therapie eingesetzt und können auch zur Erfolgskontrolle genutzt werden. Diese Tests weisen Art und Menge verschiedener Bakterienstämme in der Mundhöhle nach.
Mit besonderen Hilfsmitteln werden dabei Keimproben aus der Zahnfleischtasche entnommen
und in spezialisierten Labors ausgewertet. Die Ergebnisse helfen beim Aufsuchen des optimal
geeigneten Antibiotikums als Ergänzung der Parodontitistherapie.
Um das Parodontitis-Risiko langfristig zu senken, ist ein individuelles Prophylaxe-Programm drin-
Sorgfältige, intensive
gend zu empfehlen. Ein wichtiger Baustein dieser Individualprophylaxe ist die professionelle
Mundhygiene
Zahnreinigung (PZR), bei der Zähne und Zahnfleisch gereinigt und gepflegt, Zahnstein, Plaque
und hartnäckige Verfärbungen entfernt und die Zähne poliert werden. So können sich neue
Bakterien nicht so schnell anheften. Idealerweise sollte jeder Patient zweimal im Jahr zur
Individualprophylaxe gehen, um Parodontitis vorzubeugen.
Moderne Therapiegeräte für die Parodontal-Behandlung wie zum Beispiel ultraschallgetriebene
Moderne Methoden
Instrumente oder Lasergeräte arbeiten heute sehr gewebeschonend. Das Behandlungsspektrum
und Apparaturen
ist allerdings begrenzt. Bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen oder schnell wiederkehrenden
Entzündungen lassen sich größere parodontal-chirurgische Eingriffe trotzdem nicht vermeiden. So
genannte regenerative Verfahren machen es heute sogar möglich, in einigen Fällen verlorene Teile
des Zahnhalteapparates zurückzugewinnen. Mit Hilfe von Membranen, Knochenersatzmaterialien
und wachstumsfördernden Medikamenten werden hierbei Kieferknochen und Gewebe wieder
aufgebaut. Diese Operationen sind zwar aufwändig, sorgen jedoch für eine bessere Taschensituation und höhere Ästhetik, weil der Gewebeverlust verringert wird.
Seite 2 12.3
PAR (Privatleistungen)
Parodontalbehandlung (Privatleistungen)
(Seite 2)
Viele der neuen, individuell auf den Patienten zugeschnittenen Parodontitis-Therapien sind nicht
Zusätzliche
im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten und darum Privatleis-
Privatleistungen,
tungen. Eine erweiterte Parodontalbehandlung ist dennoch sinnvoll, da sie die langfristigen Hei-
die sich lohnen
lungschancen verbessert – und eine gute Investition in die eigene Zahngesundheit ist.
Ihr Zahnarzt:
12.4
Für:
PAR erweitert
Erweiterte Parodontitis-Therapien
Normalerweise führt bei einer Parodontitis die herkömmliche Parodontaltherapie, die mit ver-
Antibiotika
schiedenen Instrumenten die Zahnfleischtasche und insbesondere die Wurzel intensiv reinigt,
unterstützen
zum Heilerfolg. Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Zahnfleischerkrankungen zeigen konven-
die Heilung
tionelle Behandlungsmethoden jedoch nicht das gewünschte Therapie-Ergebnis. Ursache hierfür
sind meist besonders widerstandsfähige Keime und Bakterien, die sich in den Zahnfleischtaschen befinden und die Entzündung immer wieder aufleben lassen. Eine unterstützende Behandlung mit speziellen Antibiotika kann in solchen Fällen helfen. Die Anzahl der Parodontitis verursachenden Bakterien wird dadurch reduziert und der Heilungsprozess gefördert.
Antibiotika werden grundsätzlich nur in schweren Parodontitis-Fällen zur Behandlung eingesetzt.
Individuell
Sie sind allerdings nie alleiniges Therapeutikum, sondern immer Teil eines umfangreichen Be-
abgestimmte
handlungskonzeptes. Damit die medikamentöse Behandlung schnell und wirksam anschlägt,
medikamentöse
sollten im ersten Schritt die Bakterien in den erkrankten Zahnfleischtaschen analysiert werden.
Behandlung
Dem Ergebnis entsprechend wird das Antibiotikum ausgewählt. Es kann dann entweder in
Tablettenform verabreicht oder direkt in die Zahnfleischtasche eingebracht werden – als Fäden,
Gel oder Chips. Bei einer Darreichung in Tablettenform müssen die Einnahmevorschriften genau
eingehalten werden, denn eine unregelmäßige oder zu kurze Anwendung verhindert zum einen
den Erfolg der Parodontaltherapie, zum anderen kann es sein, dass das Medikament bei
darauffolgenden Erkrankungen nicht mehr wie gewünscht anschlägt. Bei Nebenwirkungen sollte
der Patient dringend den Zahnarzt aufsuchen.
Ihr Zahnarzt:
13.1
Für:
Implantate
Allgemeine Informationen zu Implantaten
Implantate – künstliche Zahnwurzeln – gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende Zähne so-
Komfortabel, schön
wohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen, denn sie sind im Knochen fest veran-
und sehr verträglich
kert und äußerst stabil. In der Regel bestehen sie aus einem zylinderförmigen Stift oder einer
Schraube aus Titan – ein Material, das in der Chirurgie schon lange und mit gutem Erfolg genutzt
wird. Der Vorteil dieses Materials: Es ist sehr körperverträglich und gewebefreundlich. Implantate werden in der Regel bei Zahnverlust eingesetzt, der durch eine starke Karies, Zahnbetterkrankungen oder einen Unfall zustande gekommen ist. Im Gegensatz zu anderem Zahnersatz
– einer Brücke oder einer Teil- bzw. Vollprothese – verhindert ein Implantat den Knochenabbau, da
es den Kieferknochen stabilisiert. Für eine künstliche Wurzel spricht außerdem, dass sie höchste
Ansprüche an Kaukomfort und Ästhetik befriedigt und keine Nachbarzähne beschliffen werden
müssen. Bei einwandfreier Mundhygiene und regelmäßiger professioneller Zahnreinigung beim
Zahnarzt haben Implantate eine hohe Lebensdauer. Sie erfreuen sich darum großer Beliebtheit.
Ein Implantat allein ist noch kein Zahnersatz. Auf ihm wird vielmehr ein Implantatpfosten befestigt, auf dem wiederum der sichtbare Zahnersatz – die so genannte Suprakonstruktion – angebracht wird. Das kann eine Krone bei Verlust einzelner Zähne, eine Brücke beim Ersatz von mehreren Zähnen oder eine Prothese sein, wenn viele Zähne ersetzt werden müssen. Ein Tipp:
Patienten, die sich für eine hochwertige Implantatversorgung entschieden haben, sollten auch bei
der Auswahl der Suprakonstruktion keine Kompromisse eingehen!
Implantataufbau mit Krone
(Suprakonstruktion)
echter Zahn
Zahnfleisch
Zahnfleisch
Zahnwurzel
Implantat
Quelle: FRIADENT GmbH
Kieferknochen
echter Zahn
Implantat mit
Suprakonstruktion
Seite 2 Stark im Verbund
13.1
Implantate
Allgemeine Informationen zu Implantaten
(Seite 2)
Nicht für alle Patienten empfiehlt sich ein Implantat. Bedingungen für den Einsatz einer künst-
Nicht für jeden
lichen Zahnwurzel sind ein abgeschlossenes Knochenwachstum, eine ausreichende
geeignet
Knochendichte sowie gesundes Zahnfleisch. Patienten, die an bestimmten Allgemeinerkrankungen leiden, können gegebenenfalls nicht implantiert werden. In einer ausführlichen
Beratung und intensiven Untersuchung stellt der Zahnarzt fest, ob eine Implantatversorgung für
seinen Patienten in Frage kommt.
Bevor der Zahnarzt das Implantat in den Kieferknochen einsetzen kann, müssen alle anderen
Anspruchsvolle
Zähne saniert sowie Parodontalerkrankungen vorbehandelt werden. Der eigentliche Eingriff
Versorgung in
erfolgt operativ und in mehreren Schritten unter örtlicher Betäubung, bei umfangreicheren
mehreren Schritten
Implantationen auch unter Vollnarkose. Das Implantat heilt in der Regel drei bis sechs Monate ein.
Erst danach kann der Implantataufbau eingeschraubt und die Suprakonstruktion befestigt werden. In der Zwischenzeit erhält der Patient meist einen provisorischen Zahnersatz.
Ihr Zahnarzt:
13.2
Für:
Voraussetzungen
Voraussetzungen für eine Implantation
Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende Zähne sowohl medizinisch als auch kos-
Implantate –
metisch perfekt zu ersetzen. Sie sind dabei körperverträglich und gewebefreundlich. Als
Zahnersatz auf
Implantatwerkstoff verwendet man in der Regel Titan – ein Material, das in der Chirurgie schon
höchstem Niveau
lange und mit gutem Erfolg genutzt wird. Die künstliche Titanwurzel verhindert einen weiteren
Knochenabbau, sorgt für eine stabile Verankerung von Einzelkronen, Brücken oder Teilprothesen
und befriedigt zugleich höchste Ansprüche an Kaukomfort und Ästhetik. Implantate erfreuen sich
darum großer Beliebtheit. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein
Implantat eingesetzt werden kann, da Implantate nicht für jeden Patienten geeignet sind.
Eine Implantation kann grundsätzlich nur bei Patienten vorgenommen werden, deren Knochen-
Bedingungen für
wachstum abgeschlossen ist. Eine künstliche Zahnwurzel kann sich nämlich während des Wachs-
eine Implantation
tums nicht an Veränderungen im Kiefer anpassen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Zustand des Kieferknochens – denn nur ein gesunder und stabiler Knochen kann der neuen Zahnwurzel Halt geben. Eine Knochenerkrankung, geringe Knochendichte oder wenig Knochensubstanz, die sich nicht mehr aufbauen lässt, sprechen darum aus zahnmedizinischer Sicht gegen
eine Implantation.
Neben dem Zustand des Kieferknochens muss auch der allgemeine Gesundheitszustand er-
Erkrankungen, bei
mittelt werden. Es müssen alle Erkrankungen ausgeschlossen werden, die die Einheilung der
denen Vorsicht gebo-
künstlichen Zahnwurzel beeinträchtigen können. Bei bestimmten Erkrankungen des Immunsys-
ten ist
tems, wie zum Beispiel HIV, Rheuma und Arthritis, bei Störungen in der Blutbildung und
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes kommt eine Implantation nur begrenzt in Frage. Bei diesen Krankheitsbildern sind die Abwehrkräfte oft so geschwächt, dass die Wundheilung erschwert
wird oder sich sogar heftige Infektionen einstellen könnten. Ein gut eingestellter Diabetes spricht
aber nicht unbedingt gegen ein Implantat. Auch ein Bluthochdruckpatient, der die Medikamente
entsprechend den Anweisungen seines Arztes einnimmt, minimiert die Operationsrisiken.
Der Zahnarzt muss sehr genau abwägen, in welchen Fällen eine Implantation möglich ist. Wer die
Gute Mundhygiene:
Mundhygiene vernachlässigt, ist kein Implantat-Patient, denn gute Zahnpflege ist die Grundvor-
Grundvoraussetzung
aussetzung für eine Implantation. Bei mangelnder Mundhygiene können sich nämlich Bakterien,
für Implantate
Entzündungen des Zahnfleisches und sogar des Kieferknochens bilden, die den Halt der künstlichen Zahnwurzel gefährden.
Vor einer Implantation stehen also immer eine Anamnese (Ermittlung der Krankheitsgeschichte)
Grundlegende
und eine umfassende Befundaufnahme. Nur wenn dem Zahnarzt alle relevanten Informationen
Untersuchung
bekannt sind, kann er eine medizinisch sinnvolle Entscheidung treffen.
ein Muss
Ihr Zahnarzt:
13.3
Für:
Behandlungsschritte
Quelle: Straumann GmbH
Behandlungsschritte für eine Implantation
Vor einer Implantation wird der Patient zu seiner
Untersuchung und
Krankheitsgeschichte
Befundaufnahme an
Zahnarzt
muss
zum
befragt
(Anamnese).
Beispiel
über
Der
mögliche
erster Stelle
Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen im Bilde
sein, um mögliche Komplikationen von vornherein ausFehlender Zahn
schließen zu können. Im Rahmen einer eingehenden
Untersuchung werden dann unter anderem mehrere Röntgenaufnahmen der Kiefer gemacht.
Unterstützt durch Ergebnisse einer Schleimhautdickenmessung und durch Planungsmodelle verschafft sich der Zahnarzt so ein möglichst dreidimensionales Bild des Knochenangebots am
Implantationsort. Darüber hinaus können eventuell aufwändige Vorbereitungen, wie ein
Computertomogramm mit dreidimensionaler digitaler Darstellung, notwendig sein.
Röntgenaufnahmen, Abdrücke und Modelldiagnostik zeigen dem Zahnarzt, ob eine Implantation
generell möglich ist.
behandlungen erfolgt der eigentliche chirurgische
Eingriff. Unter örtlicher Betäubung wird dabei ein Fach
für die künstliche Zahnwurzel im Kieferknochen
geschaffen, in das das Implantat eingesetzt wird.
Einsetzen des
Quelle: Straumann GmbH
Erst nach den Eingangsuntersuchungen und Vor-
Dieses Fach muss präzise dem Maß des einzubrin-
Implantats und
Einheilungsphase
Einsetzen des Implantats
genden Implantates entsprechen, um eine optimale Anfangsstabilität mit maximaler
Knochenanlagerung zu gewährleisten. Gemäß der unterschiedlichen Knochendichte-Klassen heilen Implantate im Unterkiefer circa drei Monate und im Oberkiefer mit niedrigerer Knochendichte
vier bis sechs Monate ein (Osseointegration). Während der Einheilphase sollte das Implantat in
aller Regel nicht belastet werden. Bis zum vollständigen Einheilen erhält der Patient darum gegebenenfalls ein Provisorium, damit Ästhetik und Kaufunktion bestmöglich gewährleistet werden.
Erst wenn das Implantat vollständig in den Kieferknochen eingeheilt ist, kann der Zahnarzt ver-
Vom Abdruck bis zur
schiedene Abdrücke nehmen, damit der Zahntechniker den eigentlichen Zahnersatz, die entspre-
Suprakonstruktion
chende Suprakonstruktion, fertigen kann. Es gibt mannigfaltige Angebote an Suprakonstruktionen
– von festsitzenden Einzelzahnkronen über Brückenkonstruktionen bis hin zu abnehmbaren
Prothesen. Welche Konstruktion für den Patienten in Frage kommt, hängt von der Anzahl der
Quelle: Straumann GmbH
Implantate und der zu ersetzenden Zähne ab.
Implantataufbau mit Krone (Suprakonstruktion)
Implantatpfosten
Implantat
Aufschrauben des Implantatpfostens und
des Zahnersatzes, der Suprakonstruktion
Seite 2 13.3
Behandlungsschritte
Behandlungsschritte für eine Implantation
(Seite 2)
Eine Implantation ist immer eine Operation, die mit den üblichen Risiken verbunden ist – je nach-
Mögliche
dem, wo das Implantat eingesetzt wird und welche Voraussetzungen ein Patient mitbringt. Um
Komplikationen nach
Komplikationen unmittelbar nach der Operation und in der Einheilphase vorzubeugen, sollten
einer Implantation
Patienten die Anweisungen des Zahnarztes strikt beachten.
Damit Patienten lange etwas von ihren Implantaten haben, müssen die Zähne optimal gereinigt
Gute Mundhygiene
werden. Ein individuelles Prophylaxe-Programm rundet die perfekte Mundhygiene sinnvoll ab.
und regelmäßige
Wichtig ist auch, dass Implantate in regelmäßigen Zeitabständen vom Zahnarzt nachkontrolliert
Kontrolle
werden, um Entzündungszeichen frühzeitig erkennen und mögliche Fehlbelastungen durch
Umbauvorgänge im Kiefer vermeiden bzw. korrigieren zu können – denn ein Patient spürt in der
Regel nicht, wenn zu starke Kaukräfte oder falsche Belastungen auf das Implantat einwirken.
Ihr Zahnarzt:
13.4
Für:
Einzelzahnimplantat
Einzelzahnimplantat
Wenn ein einzelner Zahn aufgrund eines Unfalls, fortgeschrittener Zerstörung durch Karies oder
Einen fehlenden
Parodontitis ersetzt werden muss und die Nachbarzähne gesund sind, bietet sich besonders im
Zahn komfortabel
Frontzahnbereich ein Einzelzahnimplantat an. Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit, feh-
ersetzen
lende Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Ein Implantat – eine
künstliche Zahnwurzel – ist allerdings noch kein vollständiger Zahnersatz. Erst zusammen mit
dem sichtbaren „Aufsatz“ – der so genannten Suprakonstruktion – wird das Implantat zu einem
voll funktionsfähigen neuen Zahn.
Implantat
Implantatpfosten
Quelle: FRIADENT GmbH
Implantataufbau mit Krone (Suprakonstruktion)
Einzelzahnimplantate bestehen aus einer künstlichen
Besonderheit
Zahnwurzel und einem Implantatpfosten, auf den eine
von Einzelzahn-
Krone geschraubt oder zementiert wird. Nach-
implantaten
barzähne müssen für diese Behandlung nicht beschliffen werden, denn das im Knochen fest verankerte
Implantat verleiht der einzelnen Krone eine hohe
Stabilität. Der Vorteil von Implantaten liegt in ihrem festen Sitz und optimalen Tragekomfort. Und
mit der entsprechenden Krone integriert sich das Einzelzahnimplantat optisch und funktionell
nahtlos in das eigene Gebiss. Die Ausführungen von Suprakonstruktionen sind vielfältig. Welche
Einzelzahnkrone in Frage kommt, hängt von der Position des zu ersetzenden Zahnes, aber auch
von den ästhetischen Ansprüchen des Patienten ab.
Bevor der Zahnarzt ein Einzelzahnimplantat setzen kann, wird er einige grundlegende
Anspruchsvolle,
Untersuchungen vornehmen und den Patienten nach seinem Gesundheitszustand befragen.
beratungsintensive
Schließlich ist eine Implantation eine Operation, für die alle Schritte sorgfältig vorbereitet und
Behandlung
geprüft werden müssen. Patienten, die sich für eine Implantation entschieden haben, sollten sich
auf einige Monate Behandlungsdauer einstellen. In verschiedenen Etappen wird der Zahnarzt die
notwendigen Vorbehandlungen durchführen, um das Implantat einsetzen zu können. Es muss
anschließend drei bis sechs Monate einheilen, bevor die Krone fest verankert werden kann. In der
Zwischenzeit wird der Patient mit einem Provisorium versorgt.
Ihr Zahnarzt:
13.5
Für:
Kronen & Brücken
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Festsitzender Zahnersatz auf Implantaten
Wenn mehrere Zähne aufgrund eines Unfalls, fortgeschrittener
Mehrere Zähne
Zerstörung durch Karies oder Parodontitis ersetzt werden müs-
komfortabel ersetzen
sen, so bietet sich für anspruchsvolle Patienten ein festsitzender Zahnersatz auf Implantaten an. Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende Zähne sowohl medizinisch als
auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Die Implantate – künstliche Zahnwurzeln – sind allerdings noch kein vollständiger
Zahnersatz. Erst zusammen mit dem sichtbaren „Aufsatz“ –
Der festsitzende Zahnersatz wird mit
Implantaten im Kiefer verankert
der so genannten Suprakonstruktion – werden sie zu voll funktionsfähigen neuen Zähnen.
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, auf die Implantatpfosten aufgeschraubt werden und auf
Besonderheiten
denen der eigentliche Zahnersatz (Suprakonstruktion) befestigt wird. Festsitzende Suprakon-
von festsitzendem
struktionen lassen sich also nach dem Einsetzen nur noch vom Zahnarzt entfernen. Wie viele
Zahnersatz auf
Implantate eingepflanzt werden, hängt von der Anzahl der zu ersetzenden Zähne ab. Das
Implantaten
Beschleifen von Zähnen zur Verankerung einer herkömmlichen Brücke oder Teilprothese entfällt
dabei; die vorhandene Zahnsubstanz wird geschont. Die künstlichen Zahnwurzeln werden fest im
Kiefer verankert und sorgen so für hohe Stabilität. Der Vorteil von Implantaten liegt in ihrem festen Sitz und optimalen Tragekomfort. Und mit der richtigen Suprakonstruktion integriert sich der
festsitzende Zahnersatz optisch und funktionell nahtlos in das eigene Gebiss. Die Ausführungen
von Suprakonstruktionen sind vielfältig. Welche Form in Frage kommt, hängt von der Position der
zu ersetzenden Zähne, aber auch von den ästhetischen Ansprüchen des Patienten ab.
Bevor der Zahnarzt Implantate setzen kann, wird er einige grundlegende Untersuchungen vor-
Anspruchsvolle,
nehmen und den Patienten nach seinem Gesundheitszustand befragen. Schließlich ist eine
beratungsintensive
Implantation eine Operation, für die alle Schritte sorgfältig vorbereitet und geprüft werden müs-
Behandlung
sen. Patienten, die sich für eine Implantation entschieden haben, sollten sich auf einige Monate
Behandlungsdauer einstellen. In verschiedenen Etappen wird der Zahnarzt die notwendigen
Vorbehandlungen durchführen, um die Implantate einsetzen zu können. Sie müssen anschließend drei bis sechs Monate einheilen, bevor der festsitzende Zahnersatz eingegliedert werden
kann. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem Provisorium versorgt.
Ihr Zahnarzt:
13.6
Für:
Teilprothesen
Abnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten
Es gibt zwei Möglichkeiten, größere Zahnverluste zu behandeln. Herausnehmbare Prothesen
Wenn viele Zähne im
gehören zu den Standardversorgungen. Erheblich komfortabler und angenehmer für Patienten
Kiefer ersetzt werden
mit größerem Zahnverlust sind dagegen Implantate, künstliche Zahnwurzeln. Sie werden fest im
müssen
Kiefer verankert und bilden zusammen mit dem sichtbaren „Aufsatz“, der so genannten
Suprakonstruktion, den eigentlichen Zahnersatz. Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit,
fehlende Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Die künstlichen
Zahnwurzeln dienen dabei der Befestigung und Stabilisierung der Suprakonstruktion – bei
Patienten mit großem Zahnverlust ist das meist eine abnehmbare Prothese, in seltenen Fällen
auch eine abnehmbare Brücke. Oft reichen schon wenige Implantate aus, um einer Prothese oder
Brücke sicheren Halt zu geben.
Neben ihrem sehr sicheren Halt haben Implantate einen weiteren großen Vorteil: Sie sorgen
Kieferabbau durch
dafür, dass der Kieferknochen sich nicht weiter abbaut. Ein fehlbelasteter oder nicht belasteter
Implantate aufhalten
Knochen kann sich nämlich zurückbilden und damit eine Versorgung mit normalen Prothesen
erschweren. Die fest verankerten künstlichen Zahnwurzeln schaffen Abhilfe. Sie stabilisieren den
gesamten Kiefer und sorgen für eine bessere Verteilung der Kieferbelastung. Der Kieferknochen
wird dadurch erhalten.
Bevor der Zahnarzt Implantate setzen kann, wird er einige grundlegende Untersuchungen vor-
Anspruchsvolle,
nehmen und den Patienten nach seinem Gesundheitszustand befragen. Schließlich ist eine
beratungsintensive
Implantation eine Operation, für die alle Schritte sorgfältig vorbereitet und geprüft werden müs-
Behandlung
sen. Patienten, die sich für eine Implantation entschieden haben, sollten sich auf einige Monate
Behandlungsdauer einstellen. Der abnehmbare Zahnersatz kann nämlich erst dann eingegliedert
werden, wenn das Implantat eingeheilt ist. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem
Provisorium versorgt.
Das Einheilen der künstlichen Zahnwurzeln im Unterkiefer dauert etwa drei Monate. Dort findet
Implantate im
der Zahnarzt meist noch eine ausreichende Knochenstruktur vor, die eine Implantation ermög-
Unter- und Oberkiefer
licht. In der Regel müssen mindestens zwei, idealerweise vier künstliche Zahnwurzeln eingepflanzt werden. Implantationen im Oberkiefer sind dagegen aus anatomischen Gründen schwieriger. Die Einheilphase dauert aufgrund der Beschaffenheit des Oberkieferknochens bis zu sechs
Monaten.
Wenn viele Zähne fehlen und nur eine begrenzte Anzahl an Implantaten eingesetzt werden kann,
Fest und flexibel:
wird die Prothese meist über einen Doppelkronenmechanismus oder eine Stegkonstruktion an
Doppelkronen und
den eigenen Zähnen und/oder den Implantaten befestigt. Doppelkronen bestehen dabei aus
Stegkonstruktionen
einer fest auf dem Implantat eingeschraubten Goldkrone und einer zweiten Krone in der
Prothese, die darauf einrasten kann. Solche Verbindungen haben den Vorteil, dass die Implantatkrone und Zahnkrone beim Herausnehmen der Prothese gut gereinigt werden können.
Stegkonstruktionen werden ebenfalls fest auf Implantaten oder eigenen Pfeilerzähnen fixiert.
Seite 2 13.6
Teilprothesen
Abnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten
(Seite 2)
Herausnehmbare Prothese
Stegkonstruktion
Quelle: FRIADENT GmbH
Implantat
Beispiel einer herausnehmbaren Prothese, die über Stege auf
Implantaten befestigt wird
Über Metallstege verbinden sie die einzelnen Implantatkronen und bilden so ein großflächiges
Halteelement, in das die Prothese sicher eingreift. Stege gibt es in verschiedenen Konstruktionsformen und Ausführungen. Die meisten liegen der Schleimhaut nah an. Die Pflege ist hier –
besonders am Implantatrand und am Kronenrand – etwas aufwändiger.
Ihr Zahnarzt:
13.7
Für:
Vollprothesen
Implantatversorgung bei Zahnlosigkeit
Früher ließ sich ein zahnloser Kiefer nur mit einer Totalprothese behandeln. Diese umgangs-
Implantate
sprachlich als „Gebiss“ bekannte Versorgung hat jedoch je nach Zustand des Kieferknochens den
für sicheren Halt
Nachteil, keinen optimalen Halt bieten zu können oder schmerzende Druckstellen zu erzeugen.
Erheblich komfortabler und angenehmer für Patienten, die keine eigenen Zähne mehr besitzen,
sind dagegen Implantate, künstliche Zahnwurzeln. Sie gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Implantate werden fest
im Kiefer verankert und bilden zusammen mit dem sichtbaren „Aufsatz“, der so genannten Suprakonstruktion, den eigentlichen Zahnersatz. Die künstlichen Zahnwurzeln dienen dabei der Befestigung und Stabilisierung der Suprakonstruktion – bei zahnlosen Patienten ist das eine abnehmbare Prothese. Oft reichen schon wenige Implantate aus, um einer Prothese in einem unbezahnten Kiefer mehr Halt zu geben.
Patienten, die sich für eine Implantatversorgung entscheiden, sollten sich auf eine längere
Anspruchsvolle,
Behandlungszeit einstellen. Schließlich ist eine Implantation eine Operation, die gut vorbereitet
beratungsintensive
werden muss und eine lange Einheildauer benötigt. Das Einheilen der künstlichen Zahnwurzeln
Behandlung
im Unterkiefer dauert etwa drei Monate. Häufigster Implantationsort ist hier die Kinnregion. In
diesem Bereich findet der Zahnarzt in der Regel noch eine ausreichende Knochenstruktur vor, die
eine Implantation ermöglicht. In der Regel müssen dort mindestens zwei, idealerweise vier
künstliche Zahnwurzeln eingepflanzt werden. Implantationen im Oberkiefer sind dagegen bei
„Unbezahnten“ aus anatomischen Gründen schwieriger. Es müssen meist mehr Implantate zur
Verankerung der Prothese gesetzt werden. Die Einheilphase dauert aufgrund der Knochenbeschaffenheit länger. Erst wenn die Implantate vollständig eingeheilt sind, kann der abnehmbare Zahnersatz eingegliedert werden. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem Provisorium versorgt.
Herausnehmbare Prothese
Stegkonstruktion
Quelle: FRIADENT GmbH
Implantat
Beispiel einer herausnehmbaren Prothese, die über Stege auf
Implantaten befestigt wird
Seite 2 13.7
Vollprothesen
Implantatversorgung bei Zahnlosigkeit
(Seite 2)
Wenn alle Zähne fehlen und nur wenige Implantate einsetzbar sind, kann die Prothese über ver-
Verschiedene
schiedene Verankerungssysteme, zum Beispiel eine Stegkonstruktion, fest auf den Implantaten
Möglichkeiten der
verankert werden. Über Metallstege verbinden sie dabei die einzelnen Implantatkronen und bil-
Befestigung
den so ein großflächiges Halteelement, in das die Prothese sicher eingreift. Stege gibt es in unterschiedlichen Konstruktionsformen und Ausführungen. Auch bei Stegkonstruktionen ist – wie bei
allen Implantaten und Suprakonstruktionen – die Mundhygiene besonders wichtig. Die Patienten
müssen sich daher unbedingt an die Pflegeanweisungen des Zahnarztes halten. Die Reinigung
einer Stegkonstruktion ist zwar vor allem am Übergang zu den Implantaten etwas aufwändiger,
darf aber auf keinen Fall vernachlässigt werden.
Ihr Zahnarzt:
14.1
Für:
Informationen für Eltern
Informationen für Eltern
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Eltern können schon sehr früh etwas für die
Zähne ihrer Kinder tun. Denn Fehlstellungen
der Zähne können sich im ungünstigsten Fall
schon
vor
dem
und
während
des
Milchzahnalters entwickeln. Das Gefährliche:
Diese Fehlstellungen übertragen sich vom
Milch- auf das bleibende Gebiss! Die Folgen
sind nicht nur schiefe Zähne, sondern unter
Umständen
auch
Probleme
in
Im Kleinkindalter den
Grundstein für schöne
und gesunde Zähne
legen
Beispiel für einen offenen Biss
der
Aussprache oder beim Kauen. Die Ursachen für diese Probleme liegen nicht selten darin, dass
die Kleinen an Daumen, Nuckel oder Sauger lutschen. Das belastet über mehrere Stunden den
Kiefer und begünstigt dadurch beispielsweise einen „offenen Biss“ oder vorstehende Zähne.
Deshalb sollten Kinder möglichst früh, spätestens aber, wenn sie in den Kindergarten gehen, von
Daumen, Nuckelflaschen oder Beruhigungssauger entwöhnt werden.
Ein „Anti-Lutsch-Kalender“ kann helfen, den Kleinen das Daumenlutschen abzugewöhnen. An
Tipps, Kindern
den Tagen, an denen das Kind nicht lutscht, malen die Eltern oder ihr Sprössling eine Sonne in
das Lutschen
den Kalender. Fällt der Sprössling in die alten Lutschgewohnheiten zurück, wird eine Regenwolke
abzugewöhnen
in das Kalenderkästchen gezeichnet. Auch der
Quelle: Initiative Kiefergesundheit e. V.
Zahnarzt oder Kieferorthopäde kennen noch
einige Tricks und Kniffe für Eltern, die ihrem Kind
das Lutschen abgewöhnen wollen. Wenn alles
ohne Erfolg bleibt, kann auch eine frühzeitige kieferorthopädische Behandlung zum gewünschten Ergebnis führen. Hier berät der
Zahnarzt oder Kieferorthopäde.
Viele Eltern glauben, dass Karies bei Milchzähnen oder der frühzeitige Verlust eines Milchzahnes
Milchzähne
nicht schlimm seien, weil die bleibenden Zähne nachwachsen. Diese Annahme ist falsch, denn
beeinflussen die
wenn zum Beispiel ein Milchzahn durch Karies zerstört ist oder verloren geht, können die blei-
bleibenden Zähne
benden Backenzähne leicht nach vorne wandern und den Platz stark einengen. Die Konsequenz:
ein Platzmangel für die bleibenden Zähne.
Milchzähne haben zwar nur ein relativ kurzes Leben, erfüllen aber trotzdem wichtige Funktionen
Richtige Zahnreinigung
(Beißen, Kauen, Sprachlautbildung). Darüber hinaus sind sie „Platzhalter“ und Wegbereiter für
vom ersten Tag an
das spätere bleibende Gebiss. Aus diesem Grund ist die Pflege von Milchzähnen genauso wichtig wie die gute Reinigung der bleibenden. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Zöglinge sich
Seite 2 14.1
Informationen für Eltern
Informationen für Eltern (Seite 2)
regelmäßig die Zähne putzen und bei den ganz Kleinen besser noch einmal selbst Hand anlegen.
Motivierend ist für Kinder immer, wenn sie sich ihre Zahnbürste aussuchen dürfen. Eine
Zahnputzuhr (Eieruhr) hilft, die richtige Zahnputzzeit zu trainieren.
Da schiefe Milchzähne und Kieferprobleme nicht von allein auswachsen, sondern sich auf das
Kieferorthopädische
bleibende Gebiss übertragen können, sollten sie frühzeitig behandelt werden. Frühbehandlungen
Frühbehandlungen
ab dem vierten Lebensjahr können im Idealfall spätere Zahnfehlstellungen verhindern oder
verhindern das
zumindest den Schweregrad verringern. Welche Maßnahmen ergriffen werden können, ist von
Schlimmste
Fall zu Fall unterschiedlich – der Zahnarzt und Kieferorthopäde beraten hier gerne!
Ihr Zahnarzt:
14.2
Für:
Frühbehandlung
Kieferorthopädische Frühbehandlung
Eltern können schon sehr früh etwas für die Zähne ihrer Kinder tun. Denn Fehlstellungen der
Zahnfehlstellungen im
Zähne können sich im ungünstigsten Fall schon vor dem und während des Milchzahnalters
Kindesalter vorbeugen
entwickeln. Das Gefährliche: Sie wachsen nicht von allein aus, sondern übertragen sich vom
Milch- auf das spätere bleibende Gebiss! Die Folgen sind nicht nur schiefe Zähne, sondern unter
Umständen auch Sprachstörungen (z. B. Lispeln bei den s- und z-Lauten). Außerdem kann es so
zu Problemen beim Abbeißen oder Kauen kommen. Eine Frühbehandlung kann im Idealfall eine
spätere Langzeitbehandlung überflüssig machen – oder zumindest den Grad der Zahn- und
Kieferfehlstellung verringern.
Wenn Eltern feststellen, dass sich bei ihren Sprösslingen die Zähne nicht natürlich entwickeln,
Das ideale Alter für
sollten sie den Rat eines Zahnarztes oder Kieferorthopäden einholen. Gegebenenfalls leitet er
eine kieferorthopädi-
sofort Maßnahmen ein, um die Fehlentwicklungen zu korrigieren. In Ausnahmefällen ist es sinn-
sche Frühbehandlung
voll, bereits im Milchzahnalter mit einer kieferorthopädischen Frühbehandlung zu beginnen. Die
meisten Behandlungen setzen jedoch dann ein, wenn die Kinder am stärksten wachsen. Der
Grund: In dieser Zeit lassen sich die Kiefer gut formen.
Kindern fällt es oft schwer, auf den Nuckel oder den Daumen zu verzichten. Doch diese
Mundvorhofplatte
Fremdkörper verformen den Kiefer und führen zum so genannten „lutschoffenen Biss“ oder zu
gegen Lutschen
vorstehenden Schneidezähnen. Das Abbeißen ist dadurch erschwert und Sprachfehler wie
Lispeln entstehen. Mit der Mundvorhofplatte (MVP) kann das Lutschen gestoppt und die
Zahnfehlstellung der Schneidezähne schnell beseitigt werden. Dieser wirkungsvolle LutschErsatz aus Kunststoff liegt lose vor den Zähnen und wird von den geschlossenen Lippen gehalten. Dabei stärkt er gleichzeitig die Lippen- und Wangenmuskulatur und übt einen leichten Druck
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
auf die vorstehenden Zähne aus. Das
Kind wird so von seinen Lutschgewohnheiten entwöhnt; die Zähne werden im
Idealfall sanft zurückgeschoben. Getragen
werden sollte die Mundvorhofplatte tagsüber und nachts. Die Form der Mundvorhofplatte sowie die Dauer der Anwendung legt der Zahnarzt oder KieferVerschiedene Modelle von Mundvorhofplatten
orthopäde fest.
Nicht nur Lutschgewohnheiten und Fehlfunktionen der Zunge wie Zungenbeißen, Zungenpres-
„Lückenhalter“ bei
sen und fehlerhaftes Schlucken können zu schiefen Zähnen führen. Auch der frühzeitige Verlust
frühzeitigem Verlust
eines Milchzahnes kann Zähne verschieben. Bleibende Backenzähne können in diesem Fall nach
von Milchzähnen
vorne wandern und den Platz stark einengen. Die Folge: Platzmangel für die späteren Zähne, sie
Seite 2 14.2
Frühbehandlung
Kieferorthopädische Frühbehandlung
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
(Seite 2)
wachsen schief. So genannte Lückenhalter
verhindern solche Zahnverschiebungen. Für
Kinder, bei denen schon frühzeitig mehrere
Frontzähne durch Karies oder Unfall ausgefallen sind, gibt es sie sogar mit integrierten
kleinen künstlichen Zähnen, sodass die
Kleinen wieder richtig beißen und „lücken-
Beispiel eines Lückenhalters
los“ lachen können.
Häufig ist es notwendig, nach einer Frühbehandlung oder einer längeren Unterbrechung über
Erfolge im Auge
eine weitere kieferorthopädische Behandlung nachzudenken. Welche Behandlung für das Kind
behalten
sinnvoll ist, entscheidet der Zahnarzt oder Kieferorthopäde von Fall zu Fall.
Ihr Zahnarzt:
14.3
Für:
Aktivator/Bionator
Aktivator und Bionator
Schiefe Zähne und Kieferfehlstellungen sehen nicht nur unschön aus, sie belasten auch das
Fehlstellungen im
gesamte Kausystem – und können sich vom Milchgebiss auf die späteren bleibenden Zähne
frühen Kindesalter
übertragen. Eine frühzeitige kieferorthopädische Behandlung kann bereits vorhandene Zahn- und
behandeln
Kieferfehlstellungen schnell aus der Welt schaffen oder Verschlimmerungen vorbeugen.
Wenn der Oberkiefer weit vorsteht und der Unterkiefer zurückliegt, kann ein Aktivator oder ein
Aktivator und Bionator
Bionator den Zustand verbessern. Aber auch bei Zungenfehlfunktionen wie Zungenpressen oder
bringen Zähne in Form
Zungenbeißen schaffen sie Abhilfe. Beide Apparaturen hindern den Oberkiefer am weiteren
Wachstum und schieben gleichzeitig den Unterkiefer weiter vor. Die Zahnspangen sind herausnehmbar und aus einem Stück gefertigt: aus einer Kunststoffbasis mit einem Außenbogen aus
Draht. Sowohl Aktivator als auch Bionator wirken gleichzeitig auf Unter- und Oberkiefer. Beim
Zubeißen wird der Unterkiefer nach vorne geschoben, die Muskulatur gedehnt und dadurch das
Wachstum des Unterkiefers angeregt. Gleichzeitig hemmen Aktivator und Bionator das
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Wachstum des Oberkiefers. Das Gesichtsprofil verbessert sich sichtbar.
Aktivator
Bionator
Sowohl der Aktivator als auch der Bionator wirken nur dann, wenn die Kinder sie regelmäßig
Tragegewohnheiten
nachmittags und nachts tragen. Nur zum Essen, zum Sport und in der Schule sollten die
und Reinigung im
Apparaturen herausgenommen werden. Wichtig ist auch die gründliche Reinigung der Spezial-
Alltag
Klammern, denn die Zahnspangen müssen regelmäßig, wie die Zähne auch, von schädlichem
Belag (Plaque) befreit werden. Am besten lässt sich die Plaque mit einer Zahnbürste mit harten
Borsten und Zahnpasta entfernen. Damit auch harte Ablagerungen keine Chance haben, sollten
die Spangen zusätzlich einmal pro Woche für circa 15 Minuten in ein sprudelndes Reinigungsbad
gelegt werden. Nach der Reinigung werden Aktivator oder Bionator sicher in einer Klammer-Box
aufbewahrt.
Seite 2 14.3
Aktivator/Bionator
Aktivator und Bionator (Seite 2)
Hinweis:
Sollte sich im Mund eine Druckstelle bilden oder etwas von dem Aktivator oder Bionator abbrechen, dann hilft nur eins: Sofort zum Kieferorthopäden oder Zahnarzt gehen und reparieren lassen!
Ihr Zahnarzt:
14.4
Für:
Aktive Platte
Aktive Platte
Schief stehende Zähne sehen nicht nur unschön aus, sie sind auch gesundheitlich bedenklich,
Zahnfehlstellungen
denn sie können den kompletten Kiefer verschieben. Darunter leidet nicht nur die Aussprache
so früh wie möglich
(Lispeln), auch richtiges Abbeißen und Kauen werden erschwert und ab einem bestimmten
korrigieren
Schweregrad der Fehlstellung sogar fast unmöglich. Deswegen sollten die Zähne frühzeitig in die
richtige Position gebracht werden. Meist geschieht dies in der Übergangsphase vom Milchzahnzum Erwachsenengebiss. Aber auch im Erwachsenenalter sind Korrekturen von Fehlstellungen
noch möglich.
Die so genannte Aktive Platte (herausnehmbare Zahnspange) bringt die Zähne in Form, ohne
Wirkungsvoll und
dass sie dabei zu sehr auffällt. Die Zahnspange besteht aus einer Kunststoffplatte, die dicht an
herausnehmbar:
der Innenseite der Zähne anliegt. In die Platten sind meistens kleine Schrauben und Drahtfedern
die Aktive Platte
Quelle: Grafik-Designer grad. R. Glebsattel
Quelle: Grafik-Designer grad. R. Glebsattel
eingearbeitet, um die Zähne zu bewegen oder den Kiefer zu dehnen.
Vor der Behandlung weist das
Gebiss mehrere Zahnfehlstellungen auf
Die Aktive Platte korrigiert diese
Fehlstellung
Wichtig:
Die Aktive Platte muss möglichst häufig und intensiv getragen werden – und zwar mindestens
nachmittags und nachts. Herausgenommen wird sie nur in der Schule, zum Essen und beim
Sport.
Muss der komplette Kiefer vergrößert werden, geschieht das, indem die Kunststoffplatte lang-
Sanften Druck auf
sam ausgedehnt wird. Dazu wird die Platte nicht aus einem Stück gefertigt, sondern setzt sich
Zähne und Kiefer
aus einzelnen Teilen zusammen. Die einzelnen Teile sind mit Dehnschrauben verbunden, die sich
ausüben
verstellen lassen und immer weiter auseinander gedreht werden können. Einzelne schiefe Zähne
werden hingegen mittels kleiner Drahtfedern gerade gerückt. Diese Federn üben einen andauernden Druck auf den Zahn aus, sodass er sich langsam, aber sicher im Kiefer verschiebt und richtig stellt.
Seite 2 14.4
Aktive Platte
Aktive Platte (Seite 2)
Damit sich die Zähne verschieben, muss die Aktive Platte regelmäßig nachgezogen werden. Dazu
Der Schlüssel
gibt es einen Spezialschlüssel, mit dem Eltern oder Patienten nach Anweisung des Zahnarztes
zum Erfolg
oder Kieferorthopäden ihre Zahnklammer selber verstellen können. Wichtig für den Erfolg ist,
dass sich die Eltern oder Jugendlichen genau an den Plan des behandelnden Arztes halten!
Tägliche Reinigung ist das A und O für die lange Lebensdauer einer Aktiven Platte – gleichzeitig
Gut gepflegt zum
werden so die eigenen Zähne vor schädlichen Belägen geschützt. Für die Pflege der Zahnspange
schönen Lächeln
reichen eine Zahnbürste und etwas Zahnpasta. Zusätzlich sollten Patienten ihrer Zahnspange
regelmäßig ein spezielles Sprudelbad gönnen. In der Zeit, in der die Aktive Platte nicht getragen
wird, lagert sie am besten in einer Spangen-Box. Und sollte doch einmal etwas kaputtgehen: ab
damit zum Kieferorthopäden oder Zahnarzt, denn eine Klammer, bei der der Druck nicht mehr
richtig verteilt ist, kann mehr Schaden anrichten, als dass sie nützt.
Ihr Zahnarzt:
14.5
Für:
Feste Klammer
Festsitzende Apparaturen
Im Gegensatz zu anderen Spangen können festsitzende Zahnklammern nicht herausgenommen
Festsitzende
werden. Mit diesen Apparaturen lassen sich vielseitige Korrekturen von Zahnfehlstellungen
Zahnklammern bringen
durchführen: zum Beispiel eine Aufrichtung und Drehung von Zähnen, Verschiebung von Zähnen
Zähne in Form
an die optimale Stelle (körperliche Zahnbewegungen) oder Schaffung von Platz für Zähne, die
außerhalb der Zahnreihe stehen. Behandlungen von „schiefen“ Zähnen können übrigens nicht
nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern bei einem gesunden Zahnhalteapparat ebenso im
Erwachsenenalter durchgeführt werden! Ideal ist es jedoch, diese kieferorthopädische
Behandlung während der Wachstumsphase in Angriff zu nehmen, da sichtbare Erfolge mit zunehmendem Alter längere Zeit brauchen.
Keramik-Brackets
Multiband
Metall-Brackets
Grundsätzlich existieren zwei unterschied-
Zwei verschiedene
liche Arten von festsitzenden Zahnspan-
Systeme
gen. Bei den so genannten Multiband-Apparaten werden aus dünnem Stahlblech
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
vorgefertigte Bänder auf die Backenzähne
aufzementiert. Brackets (Metallschlösser)
hingegen werden direkt auf die Frontzähne
und Zähne im Seitenzahnbereich geklebt.
Inzwischen gibt es allerdings auch Brackets aus zahnfarbenen Keramiken oder
Kunststoffen, die erheblich dezenter – aber
auch teurer – als Metallbrackets sind und
Festsitzende Klammer mit verschiedenen Brackets
darum privat bezahlt werden müssen.
Ob Brackets oder Multiband – feste Apparaturen funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Die
Die kleinen Helfer der
Metallbänder bzw. Brackets sind fest mit den Zähnen verbunden und üben ununterbrochen einen
festen Zahnklammer
leichten Druck auf die Zähne aus, deren Stellungen korrigiert werden sollen. An den Brackets wird
dazu ein elastischer Metallbogen befestigt, an dem die Zähne verschoben werden. Damit der
Bogen sich nicht vom Bracket löst, wird das Schloss mit Gummiringen (Ligaturen) „verriegelt“.
Zusätzlich können weitere Hilfsmittel wie Zugfedern, Druckfedern oder Gummiketten an den
Brackets befestigt werden, die dafür sorgen, dass sich die Zähne in die gewünschte Richtung verschieben.
Im Vergleich zu herausnehmbaren Zahnspangen lassen sich mit festsitzenden Klammern auch bei
Intensive Behandlung
ausgeprägten Zahnfehlstellungen Erfolge erzielen. Schließlich üben festsitzende Apparaturen zu
– schnelle Wirkung
jeder Zeit einen leichten Druck auf die Zähne aus. Allerdings folgt der Multiband-Behandlung
immer eine Nachbehandlung (Retentionsphase) mit einer losen Zahnspange. Diese NachSeite 2 14.5
Feste Klammer
Festsitzende Apparaturen (Seite 2)
behandlung ist dringend erforderlich, denn sie verhindert, dass die Zähne wieder eine schiefe
Stellung einnehmen. Wie lange der Einsatz einer losen bzw. einer festen Klammer dauert, ist von
Fall zu Fall unterschiedlich.
Ihr Zahnarzt:
14.6
Für:
Pflege fester Klammern
Zahnreinigungs-Tipps für
festsitzende Klammern
Bei festsitzenden Klammern (Bändern und Brackets) ist gründliche und regelmäßige Zahn- und
Zahnpflege bei
Klammerpflege besonders wichtig. Speisereste können sich nämlich leichter zwischen den
festsitzenden
Zähnen und an der Klammer festsetzen und die Entstehung von Plaque (Zahnbelag) beschleuni-
Zahnklammern
gen: ein gefährlicher Nährboden, denn Plaque ist eine flächenhafte Ansammlung von vielen
besonders wichtig
Millionen Bakterien, die durch Säureausscheidung Karies verursachen können. Träger von festsitzenden Klammern müssen deshalb mehr als andere Patienten für ihre Mundhygiene tun.
Das Zähneputzen und auch die Verwendung geeigneter Hilfsmittel sind nach jeder Mahlzeit
Die richtige
Pflicht. Zusätzlich kann es empfehlenswert sein, die Zähne zur Vorbeugung (Prophylaxe) regel-
Putztechnik
mäßig professionell vom Zahnarzt reinigen zu lassen. Zum Ritual werden sollte das Zähneputzen
nach jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit – und zwar mindestens drei Minuten. Jeder Zahn muss
von allen Seiten topsauber gereinigt werden. Und das bedeutet: von außen und innen inklusive
der Zwischenräume. Bei elektrischen Zahnbürsten geht man übrigens genauso vor wie mit normalen Zahnbürsten.
Genauso wichtig wie der richtige Umgang mit der Zahnbürste ist auch der Einsatz spezieller
Hilfsmittel für die
Bürsten, Zahnzwischenraumbürsten (Interspace) und Mundduschen, um die Brackets rundum
Zwischenräume
sauber zu halten. Denn für Bänder, Brackets und Bögen bei festsitzenden Klammern reicht die
herkömmliche Zahnpflege nicht aus. Mundduschen spülen Reste aus Zwischenräumen und vom
Zahnfleischrand weg, sie ersetzen allerdings nicht das tägliche Zähneputzen! Mit den speziellen
Zahnbürsten und Zahnzwischenraumbürsten lässt sich gefährlicher Zahnbelag entfernen. Auch
die regelmäßige Verwendung von Fluoridgel kann die Zähne stärken und sie so zusätzlich vor
Karies schützen. Der Zahnarzt oder die Prophylaxeassistentin zeigen gerne, wie die Zähne am
besten gereinigt werden.
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel
Mit der Zahnbürste werden die Zähne oberhalb und
unterhalb der Brackets geputzt
Die Zahnzwischenraumbürste entfernt Beläge und
Speisereste zwischen den Brackets
Seite 2 14.6
Pflege fester Klammern
Zahnreinigungs-Tipps für
festsitzende Klammern (Seite 2)
Übrigens: Die Zähne sollten erst recht besonders gründlich geputzt werden, wenn das Zahnfleisch empfindlich ist und blutet. Zahnfleischbluten ist nämlich ein Zeichen für eine Entzündung
und diese kann alleine schon durch eine gründliche Zahnreinigung von selbst abklingen.
Zahnspangen-Träger sollten regelmäßig eine Individualprophylaxe durchführen lassen. Dazu
Individualprophylaxe
gehört, dass der Zahnarzt dem Patienten spezielle Zahnputztechniken und den Einsatz von
beim Zahnarzt
Hilfsmitteln erklärt.
Ihr Zahnarzt:
14.7
Für:
Pflege Zahnspange
Zahnreinigungs-Tipps für
herausnehmbare Zahnspangen
Für Patienten, die eine herausnehmbare Zahnspange tragen, ist eine gründliche und regelmäßi-
Zahnpflege bei
ge Zahn- und Klammerpflege besonders wichtig. Speisereste können sich nämlich leichter zwi-
Zahnspangen
schen den Zähnen oder an der Klammer festsetzen und die Entstehung von Plaque (Zahnbelag)
besonders wichtig
beschleunigen: ein gefährlicher Nährboden, denn Plaque ist eine flächenhafte Ansammlung von
vielen Millionen Bakterien, die durch Säureausscheidung Karies verursachen. Träger von losen
Zahnspangen müssen deshalb mehr als andere für die Gesundheit ihrer Zähne tun.
Das Zähneputzen und auch die Verwendung geeigneter Hilfsmittel sind nach jeder Mahlzeit
Die richtige
Pflicht. Zusätzlich kann es empfehlenswert sein, die Zähne zur Vorbeugung (Prophylaxe) regel-
Putztechnik
mäßig professionell vom Zahnarzt reinigen zu lassen. Zum Ritual werden sollte das Zähneputzen
nach jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit – und zwar mindestens drei Minuten. Jeder Zahn muss
von allen Seiten topsauber gereinigt werden. Und das bedeutet: von außen und innen inklusive
der Zwischenräume. Bei elektrischen Zahnbürsten geht man übrigens genauso vor wie mit normalen Zahnbürsten.
Genauso wichtig wie der richtige Umgang mit der Zahnbürste ist auch der Einsatz von Zahnseide.
Hilfsmittel für die
Mit Zahnseide lassen sich die Zahnzwischenräume gründlich reinigen. Auch die regelmäßige
Zwischenräume
Verwendung von Fluoridgel kann die Zähne stärken und sie so zusätzlich vor Karies schützen.
Übrigens: Die Zähne sollten erst recht besonders gründlich geputzt werden, wenn das Zahnfleisch empfindlich ist und blutet. Zahnfleischbluten ist nämlich ein Zeichen für eine Entzündung
und diese kann alleine schon durch eine gründliche Zahnreinigung von selbst abklingen.
Die tägliche Reinigung ist nicht nur für die Zähne,
sondern auch für die abnehmbare Zahnspange
selbstverständlich. Am besten putzt man sie vorsichtig mit einer Zahnbürste oder mit einer speziellen Prothesenbürste unter fließendem Wasser.
Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne
Selbstverständlich kann auch Zahnpasta verwendet werden. Um Zahnsteinablagerungen zu beseitigen, sollte die Zahnspange einmal pro Woche für
circa 15 Minuten in ein sprudelndes Reingungsbad
gelegt werden – auf keinen Fall aber in heißes oder
kochendes Wasser. Und aufbewahren lässt sie
sich am besten in einer extra dafür vorgesehenen
Eine spezielle Prothesenbürste entfernt hartnäckige
Beläge
Klammer-Box. So wird die Zahnspange ideal vor
Verunreinigungen und Verformungen geschützt.
Seite 2 Pflege der Zahnspange
14.7
Pflege Zahnspange
Zahnreinigungs-Tipps für
herausnehmbare Zahnspangen (Seite 2)
Zahnspangen-Träger sollten regelmäßig eine Individualprophylaxe durchführen lassen. Dazu
Individualprophylaxe
gehört, dass der Zahnarzt oder die Zahnarzthelferin dem Patienten spezielle Zahnputztechniken
beim Zahnarzt
und den Einsatz von Hilfsmitteln erklärt.
Ihr Zahnarzt:
15.1
Für:
CAD, CAM
CAD, CAM –
direkte Herstellung von festsitzendem
Zahnersatz und Keramikinlays
Festsitzender Zahnersatz und keramische Einlagefüllungen werden heute nicht mehr ausschließ-
Computergestützte
lich im Labor gearbeitet. Immer mehr setzen sich bei der Herstellung von vollkeramischen Res-
Anfertigung in der
taurationen computergestützte Verfahren wie CAD (Computer Aided Design) oder CAM (Com-
Zahnarztpraxis
puter Aided Manufacturing) durch. Das Besondere: Der Zahnersatz kann mit Hilfe modernster
Technik direkt in der Zahnarztpraxis angefertigt werden. Möglich macht dies ein komplettes
Datenerfassungs- und -bearbeitungssystem – kombiniert mit einer Fräsmaschine. Für den
Patienten hat dieses In-Office-Verfahren den Vorteil, dass er innerhalb eines Tages mit seinem
Quelle: Sirona Dental Systems GmbH
Inlay oder seiner (Teil-)Krone aus Keramik versorgt werden kann.
CAD und CAM sind sehr komfortable Syste-
Schnelles,
me, mit denen binnen kurzer Zeit zum Beispiel
flexibles Prinzip
ein passgenaues Keramikinlay gefräst werden
kann. Auf den herkömmlichen Präzisionsabdruck kann der Zahnarzt dabei verzichten,
weil alle Vorgaben für den späteren Zahnersatz
auf elektronischem Weg erfasst, übermittelt
und verarbeitet werden. Das bedeutet: Nach
der Vorbereitung des betroffenen Zahnes greift
Schleifvorgang an einem Keramik-Inlay
eine elektronische Kamera die Oberflächen-
struktur des zu behandelnden Zahnes ab. Der Zahnarzt verfolgt und kontrolliert das durch den
Scanner erfasste Bild auf einem Monitor und gibt dann am Rechner weitere Zusatzinformationen
ein. Im nächsten Schritt werden die Daten an die Fräsmaschine geleitet, die anhand der Vorgaben
aus einem hochwertigen Keramikblock innerhalb weniger Minuten die Keramik-Versorgung
schleift. Nach der endgültigen Präparation des Zahnes und einer letzten Prüfung (Einprobe) wird
das Inlay mit einer speziellen, zeitaufwändigen Adhäsivtechnik schließlich fest eingeklebt.
Ihr Zahnarzt:
16.1
Für:
Materialienvergleich
Inlays – Kronen – Brücken:
Materialien im Vergleich
Müssen ein oder mehrere Zähne mit Inlays, Kronen oder Brücken versorgt werden, kann der
Verschiedene
Zahnarzt auf unterschiedliche Werkstoffe zurückgreifen. Dabei hat er die Wahl zwischen Kunst-
Materialien für Inlays,
stoff, Keramik, verschiedenen Metalllegierungen oder Kombinationen aus diesen Materialien. Die
Kronen, Brücken
Entscheidung ist abhängig von der Position des Zahnes, dem Umfang der notwendigen
Versorgung, der Kaubelastung, der ein Zahnersatz oder eine indirekte Füllung standhalten muss,
und den ästhetischen Ansprüchen des Patienten.
Die schönsten Inlays und Kronen – also die, die man kaum als solche erkennt – sind meist aus
Keramik – der
Keramik. Denn dieses Material wirkt auf Grund seiner Beschaffenheit und Lichtdurchlässigkeit
Zahnfarbe am
sehr natürlich und kann optimal an die eigene Zahnfarbe und -form angepasst werden. Darüber
nächsten
hinaus ist Keramik ein Werkstoff, der sehr gewebefreundlich, mundverträglich und farbbeständig
ist und wegen seiner guten Abriebfestigkeit durch eine hohe Beständigkeit überzeugt. Man
spricht von „Verblendkeramik“, wenn auf eine dünne Goldkrone nach außen eine Keramikschicht
aufgetragen wird. Die ästhetisch anspruchsvollsten Lösungen sind jedoch Kronen, die vollständig
aus Keramik bestehen (Vollkeramikkronen).
Komposit – ein Spezialkunststoff, der mit Glas- und Quarzpartikeln verstärkt ist – wird vor allem
Komposit –
für Füllungen, Inlays und die Verblendung von Kronen verwendet. Das Quarz sorgt für eine aus-
die kostengünstigere
reichende Festigkeit des Komposits, die Glaspartikel verleihen dem Kunststoff ein keramikähn-
zahnfarbene Variante
liches Aussehen. Über die Mischverhältnisse des Komposits kann die Lichtdurchlässigkeit bestimmt und die Farbe des Zahnschmelzes annähernd nachgeahmt werden. Komposite sind nicht
so abriebfest wie zum Beispiel Keramik und können wegen dieser Materialeigenschaft nicht überall eingesetzt werden.
Es gibt verschiedene Legierungen, die für Inlays, Kronen und Brücken verwendet werden können
Metalllegierungen –
– mit unterschiedlichen Ansprüchen an Verarbeitung, Verträglichkeit und Beständigkeit. Zu den
vielfältig im Einsatz
Klassikern zählen hochgoldhaltige Legierungen. Sie bestehen aus einer Mischung aus Gold und
Platin und schimmern gold- oder weißgoldfarben. Wegen der langjährigen Erfahrung und ständigen Weiterentwicklung lassen sie sich gut verarbeiten.
Die Kosten für Inlays, Kronen und Brücken hängen stark von der Wahl des Materials sowie dem
Unterschiedliche
Behandlungs- und Herstellungsverfahren ab. Je anspruchsvoller ein Patient in puncto Ästhetik
Ansprüche –
und Beständigkeit ist, um so höher liegen in der Regel die Kosten. Auch die aufwändige Verar-
verschiedene Preise
beitung in der Praxis und im Labor beeinflussen den Preis:
•
Material: Keramik ist hochwertiger als Kunststoff und darum teurer. Bei Gold ist der
Materialpreis wiederum höher als z. B. bei Titan.
Seite 2 16.1
Materialienvergleich
Inlays – Kronen – Brücken:
Materialien im Vergleich (Seite 2)
•
Menge: Nicht jeder Zahn ist bei allen Patienten gleich groß, auch die Größe des
Zahndefekts variiert. Dementsprechend ist die verwendete Goldmenge unterschiedlich.
Der Preis hängt außerdem davon ab, wie hoch der Goldanteil in einer Legierung ist.
•
Herstellung: Jede Krone, jede Brücke, jedes Inlay ist ein Einzelstück, das individuell
vom Zahntechniker-Labor nach Vorgaben des Zahnarztes gefertigt wird. Bestimmte
Fertigungstechniken sind aufwändiger als Standardverfahren.
•
Beratung und Behandlung: Es gibt keine Standardlösung – je nach Art der Versorgung
und den Ansprüchen des Patienten ist der Behandlungsaufwand für den Zahnarzt unterschiedlich. Er entscheidet nach eingehender Beratung und Aufklärung gemeinsam mit
dem Patienten, welche Behandlungsmethode zum Einsatz kommen soll.
Ihr Zahnarzt:
17.1
Für:
Steuerl. Absetzbarkeit
Steuerliche Absetzbarkeit des
Eigenanteils für Zahnersatz
Wenn die gesetzlichen Krankenkassen nicht den vollen Betrag für spezielle zahnärztliche
Private Kosten für
Leistungen übernehmen, können Patienten unter bestimmten Voraussetzungen ihren Eigenanteil
Zahnersatz und
als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend machen. Das besagt § 33 des
-füllungen steuerlich
Einkommensteuergesetzes (EstG). Die privaten Kosten für Zahnersatz – dazu zählen Kronen,
absetzen
Brücken, Füllungen oder Prothesen – reduzieren so das zu versteuernde Einkommen. Einzige
Bedingung: Die Kosten müssen die zumutbare Eigenbelastung übersteigen.
Ob die außergewöhnliche Belastung sich steuerlich auswirkt, ist abhängig von den
Bedingung:
Gesamteinkünften, der Höhe des Eigenanteils und dem Familienstand. Denn nur, wenn die
außergewöhnliche
selbst zu zahlenden Kosten einen bestimmten Prozentsatz der Gesamteinkünfte überschreiten,
Belastung
kann der Eigenanteil in der Steuererklärung angegeben werden. Anwendung findet dieses
Gesetz übrigens nicht nur im zahnärztlichen Bereich, sondern auch bei allen Krankheitskosten.
Die Fahrtkosten zum Zahnarzt zählen übrigens auch zu den Krankheitskosten und können abgesetzt werden.
Steuerlicher
Beträge laut § 33 EstG
€)
Gesamtbetrag der Einkünfte (€
bis 15.340
bis 51.130
über 51.130
Grenzbetrag pro
Alleinstehende (Grundtabelle)
5%
6%
7%
Jahr nach
Verheiratete (Splittingtabelle)
4%
5%
6%
Einkommensklassen
Steuerpflichtige mit 1 oder 2 Kindern
2%
3%
4%
Steuerpflichtige mit 3 oder mehr Kindern 1 %
1%
2%
Ein Familienvater mit drei Kindern und einem Brutto-Monatseinkommen von 1.500 € (18.000 €
Ein Beispiel zur
pro Jahr) hätte einen Grenzbetrag von einem Prozent seines Jahreseinkommens, also 180 € pro
Verdeutlichung
Jahr. Wenn sein Eigenanteil für Zahnersatz, -kronen oder -füllungen diese Grenze überschreitet,
werden alle darüber liegenden Kosten als „außergewöhnliche Belastung“ von dem zu versteuernden Einkommen abgezogen.
Tipp:
Genauere Informationen gibt der Steuerberater, ein Lohnsteuerhilfeverein oder das Finanzamt.
Ihr Zahnarzt:
17.2
Für:
Bonusheft
Bonusheft
1989 wurde im Zuge einer Gesundheitsreform die Bonusregelung eingeführt. Alle Mitglieder der
Per Gesetz
gesetzlichen Krankenversicherungen sowie deren mitversicherte Familienangehörige erhalten
verankert: die
seit der Einführung dieses Gesetzes ihr persönliches Bonusheft, das sie zu jeder
Bonusregelung
Zahngesundheitsuntersuchung (Kontroll- oder Prophylaxe-Sitzung) mitnehmen und unaufgefordert vorzeigen sollten. Das Bonusheft benötigt der Versicherte als Nachweis für den Anspruch auf
erhöhte Zuschüsse zum Zahnersatz gemäß § 30 SGB V.
Gesetzlich Krankenversicherte erhalten grundsätzlich einen Zuschuss von 50 Prozent für ver-
Bonusheft spart
tragszahnärztliche Versorgungen mit Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder herausnehmbare
bares Geld
Prothesen. Sind im Bonusheft regelmäßige Zahnarztbesuche vermerkt, beteiligen sich die
gesetzlichen Krankenversicherungen mit einem höheren Zuschuss. Der Zuschuss für die Vertragsleistung steigt um zehn Prozent auf insgesamt 60 Prozent, wenn
Versicherte und Mitversicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet
haben, in den letzten fünf Jahren wenigstens einmal im Jahr zur eingehenden Untersuchung beim Zahnarzt waren bzw. Kinder und
Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr in dieser Zeit mindestens einen
Eintrag im Rahmen der Individualprophylaxe pro Kalenderhalbjahr im
Bonusheft vorweisen können. Bei einer lückenlosen Vorsorge über
einen Zeitraum von zehn Jahren erhöht sich der Zuschuss für die
Kassenleistung um weitere fünf Prozent auf 65 Prozent. Den verbleibenden Anteil müssen die Patienten selbst übernehmen.
Hinweis:
Gezählt werden nur die abgeschlossenen Kalenderjahre, in denen im Bonusheft lückenlos die
Zahnarztuntersuchungen nachgewiesen werden. Dabei wird das Jahr, in dem die Versorgung mit
Zahnersatz durchgeführt werden soll, nicht mitgezählt! Ein Patient, der 2003 einen Zahnersatz
erhält, muss demnach mindestens ab 1998 einmal pro Jahr eine eingehende Untersuchung beim
Zahnarzt bzw. mindestens einen Eintrag im Rahmen der Individualprophylaxe pro Kalenderhalbjahr nachweisen können, um von den gesetzlichen Krankenversicherungen einen Zuschuss von 60 Prozent zu erhalten.
Ihr Zahnarzt:
17.3
Für:
Sonstiges
Neue Regelungen ab 2004
In einem umfangreichen Katalog hat der Gesetzgeber genau festgelegt, auf welche Leistungen ein
Verändertes
Versicherter in der gesetzlichen Krankenkasse Anspruch hat. Ab 2004 sieht der Katalog zum Teil
Leistungsspektrum
wesentliche Veränderungen in Leistungsumfang und Kosten vor. So zahlt die Krankenkasse beispielsweise nur noch einmal jährlich die Kosten für die Entfernung von Zahnstein, bestimmte
Versorgungsformen im Bereich Zahnersatz wurden ganz aus dem Erstattungskatalog gestrichen,
andere Leistungen dafür neu in den Katalog aufgenommen. Aussagen zu Leistungen und Kosten,
die Patienten in Informationsmaterial finden, können sich darum geändert haben. Auf welche
Versorgung ein gesetzlich Versicherter Anspruch hat und wie die neue Kostenregelung dazu aussieht: darüber informiert Ihr Zahnarzt.
Hinweis:
Der neue Leistungskatalog wurde unabhängig von der Gesundheitsreform beschlossen. Noch
nicht absehbar sind deshalb eventuelle zusätzliche Auswirkungen der Gesundheitsreform auf
zahnärztliche Leistungen und Kosten. Ihr Zahnarzt hilft bei Fragen gern weiter.
Im Zuge der Gesundheitsreform und des GKV-Modernisierungsgesetzes (Gesetz zur Reform der
Zahnersatz ab 2005
gesetzlichen Krankenversicherung) hat der Gesetzgeber die Versorgung mit Zahnersatz neu geord-
extra zu versichern
net. Fest gelegt wurde, dass Zahnersatz ab dem Jahr 2005 gesondert versichert werden muss.
Möglich ist dies über eine Standardversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse oder über individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Versicherungsmodelle bei privaten Krankenkassen. Ihr
Zahnarzt informiert gern über die verschiedenen Möglichkeiten und Modalitäten.
Bisher konnte nur ein kleiner Kreis gesetzlich Versicherter von den Vorteilen der Kostenerstattung
Wahl der
profitieren: freie Wahl der Therapieform, dadurch bedingt eine individuell auf den Patienten zuge-
Kostenerstattung
schnittene Versorgung. Mit der Gesundheitsreform haben erstmalig alle gesetzlich Versicherten die
jetzt für alle
Möglichkeit, die von ihnen gewünschten zahnärztliche Leistungen frei zu wählen – und zwar un-
Patienten
abhängig von den gesetzlichen Reglementierungen. Patienten, die sich für das Prinzip der Kostenerstattung entscheiden, können so in erheblich stärkerem Maße von der modernen Zahnheilkunde partizipieren und selbstbestimmter handeln. Und selbstverständlich klärt der Zahnarzt
seinen Patienten im Vorfeld intensiv über Möglichkeiten und Kosten auf.
Im Regelfall rechnet der Zahnarzt direkt mit der Versicherung ab. Anders bei der Kostenerstattung:
Kostenerstattung –
Hier stellt der Zahnarzt dem Patienten seine Leistungen direkt in Rechnung. Der Patient erhält den
was heißt das?
erstattungsfähigen Betrag von seiner Krankenversicherung gegen Vorlage der Rechnung zurück.
Das Prinzip der Kostenerstattung hat den Vorteil, Leistungen frei wählen zu können.
Ihr Zahnarzt:
Bildquellenverzeichnis
Bildquellenverzeichnis
•
Aktion zahnfreundlich e.V.: 2.5
•
Aventis Pharma Deutschland GmbH: 11.2, 11.5
•
Dr. Wolfgang Bengel/Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.: 6.2, 6.4, 7.2
•
Ztm. Hans H. Caesar, Murr an der Murr: 9.1
•
Colgate-Palmolive, Hamburg: 12.1
•
Dental Liga GmbH & Co. KG: 3.2
•
DENTSPLY DeTrey GmbH: 2.3, 5.1
•
3M ESPE AG, Dental Products, Seefeld: 4.3
•
FRIADENT GmbH: 13.1, 13.4, 13.6, 13.7
•
GABA GmbH, Lörrach: 2.4
•
Girrbach Dental GmbH, Pforzheim: 10.1
•
Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel: 2.1, 2.4, 8.2, 14.4, 14.6
•
Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG: 7.3, 8.3
•
Initiative Kiefergesundheit e. V.: 14.1
•
Libromed – Scott Krausen: 7.3, 8.6, 11.3, 11.4
•
LifeART: 7.1, 7.2
•
Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim: 15.1
•
Straumann GmbH Deutschland: 13.3
•
Josef Schmidseder: Farbatlanten der Zahnmedizin. Bd.15: Ästhetische Zahnmedizin.
Georg Thieme Verlag 1998: 3.3
•
Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG: 6.5
•
Zahnärztlicher Fach-Verlag, Herne: 4.2, 4.5, 4.6, 4.7, 6.2, 6.4, 6.6, 8.4, 8.5, 9.2, 11.1,
12.2, 13.5, 14.1, 14.2, 14.3, 14.5, 14.7
Impressum
Impressum
© 2002 Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein, Lindemannstraße 34-42, 40237 Düsseldorf
Alle Rechte vorbehalten.
Herausgeber dieser lizensierten Teil-Auflage
Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen
Theo-Neubauer-Straße 14
99085 Erfurt
www.kzv-thueringen.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Layout
BlueChip Agentur für Public Relations & Strategie GmbH, Essen
in Zusammenarbeit mit dem Öffentlichkeitsausschuss der KZV Nordrhein
Zweite, ergänzte und leicht überarbeitete Auflage
Dezember 2003
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