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RST Elektronik GmbH
Sicherheits- und Installationshinweise
zur Funktion „Sicherer Halt“ (STO)
Produkt:
Ausführung:
Antriebsarten:
Anwendung:
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RST-Frequenzumrichter der Serie „IMD“
Funktion „Sicherer Halt“ (STO) für Betrieb ohne Fahrschütze
Asynchron-Getriebe-Antriebe / Getriebelose permanenterregte Synchronantriebe
Aufzüge nach Aufzugsrichtlinie 95/16/EG
Anwendungsbereich
Mit Hilfe der STO-Funktion (STO – Safe Torque Off) für RST-Frequenzumrichter der Serie „IMD“ kann in
Aufzuganwendungen auf sog. Fahrschütze zur Unterbrechung des Energieflusses zwischen Frequenzumrichter und
Antriebseinheit gemäß den Anforderungen nach EN 81-1 verzichtet werden. Sie verhindert mit hoher
Wahrscheinlichkeit die Entstehung ungewollter Drehbewegungen des Antriebs im Fehlerfall.
Durch den fehlersicheren und zweikanaligen Aufbau der Schaltung wird bei deaktivierten STO-Eingängen ein
unkontrolliertes Ansteuern der Schaltglieder im Wechselrichter des Frequenzumrichters verhindert.
Bei Verwendung von Asynchronmotoren kann aufgrund einer Fehlfunktion von Schaltgliedern im Wechselrichter
des Frequenzumrichters kein Drehmoment und in der Folge auch keine unkontrollierte Bewegung des Fahrkorbes
entstehen.
In Verbindung mit permanenterregten Synchronantrieben ist im Fehlerfall (Kurzschluss von mindestens zwei
Schaltgliedern) eine Ausrichtung des Antriebes bis zu einer halben Umdrehung möglich. Dieser Umstand ist sowohl
bei der mechanischen als auch elektrischen Konstruktion des Aufzuges zu berücksichtigen!
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Sicherheitshinweise
Die Planung, Konstruktion, Installation und Wartung von sicherheitskritischen Anwendungen darf nur durch
entsprechend fachkundiges Personal durchgeführt werden!
Die STO-Funktion gewährleistet keine Potenzialtrennung vom speisenden Netz. Vor jeglichen Arbeiten an den
elektrischen Komponenten des Aufzugsystems ist daher die Anlage spannungsfrei zu schalten und die erforderliche
Wartezeit zur Entladung der Zwischenkreiskondensatoren des Frequenzumrichters einzuhalten!
Bei Anwendung der STO-Funktion kann die Sicherheit der Aufzuganlage nur gewährleistet werden, wenn diese
fachkundig in ein übergeordnetes Überwachungskonzept eingebunden ist. Die hierzu erforderliche
Gefährdungsbeurteilung obliegt ausschließlich dem die Aufzugsanlage inverkehrbringenden Montagebetrieb!
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Funktionsweise
Die Schaltungsvorschläge nach Abbildung 1 und Abbildung 2 dienen der Erläuterung der Sicherheitsproblematik
und erfüllen in dieser Form die sicherheitstechnischen Anforderungen. Jegliche praktische Umsetzung muss für die
Zielanwendung auf Tauglichkeit überprüft und sicherheitstechnisch analysiert werden.
Wie den beiden Prinzipschaltbildern zu entnehmen ist, sind Frequenzumrichter und Motor direkt gekoppelt. Die
beiden Relais KSTO1 und KSTO2 ersetzen die üblicherweise verwendeten Fahrschütze. Die Ansteuerung erfolgt
durch die übergeordnete Aufzugsteuerung. Die hierfür erforderliche Spannung wird am Ende des Sicherheitskreises
abgegriffen. Das parallel angesteuerte (elektronische) Relais KGS dient der Reglerfreigabe (GS) und gewährleistet
in allen Nothaltsituationen (hierzu zählen auch Inspektions- und Rückholbetrieb) die schnelle Abschaltung des
Frequenzumrichters. Dieses Relais kann auch durch eine elektronische Ausführung ersetzt werden, was vor allem
in Verbindung mit dem Betrieb von getriebelosen permanenterregten Synchronantrieben zu empfehlen ist.
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Die nach EN 81-1 geforderte redundante Abschaltung der Haltebremse erfordert den Einsatz von zwei (parallelen)
Bremsschützen.
Das Prinzipschaltbild nach Abbildung 1 gewährleistet im Normalbetrieb und in Nothaltsituationen (Unterbrechung
des Sicherheitskreises) im Fehlerfall eines Bremsschützes (KBR1 bzw. KBR2) ein unverzögertes Einfallen der
mechanischen Bremse.
Die Umsetzung des Prinzipschaltbildes nach Abbildung 2 ermöglicht im Normalbetrieb ein verzögertes Abschalten
des Bremsschützes KBR_DC. Bedingt durch den dadurch aktiven Freilaufkreis des Bremsgleichrichters kann dies
in Folge eines sanfteren Einfallens der mechanischen Bremse zur Verringerung der Betriebsgeräusche beitragen.
Im Rahmen der Gefährdungsanalyse muss beurteilt werden, inwieweit in Nothaltsituationen (Unterbrechung des
Sicherheitskreises) ein Fehler eines Bremsschützes (KBR1/KBR2 bzw. KBR_AC/KBR_DC) Auswirkungen auf die
Sicherheit der Aufzuganlage hat. Diese Betrachtung ist in Folge der allgemeinen Sicherheitsanforderungen an
Aufzuganlagen notwendig und nicht ausschließlich nur aufgrund des Einsatzes von Frequenzumrichtern mit
integrierter STO-Funktion.
Die Ansteuerung der Bremsschütze erfolgt in beiden Fällen durch die übergeordnete Steuerung. Die hierfür
erforderliche Spannung wird am Ende des Sicherheitskreises abgegriffen. Die Ansteuerung der beiden STOEingänge STO1 und STO2 des Frequenzumrichters erfolgt über entsprechende Schließerkontakte der Relais
KSTO1 und KSTO2. Über jeweils einen Öffnerkontakt dieser Relais sowie der Bremsschütze wird die
Schützabfallüberwachung durch die Steuerung sichergestellt.
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Anforderungen an die Installation/Komponenten
Für die Festlegung der Isolierung muss aus Sicherheitsgründen nach DIN EN 61800-5-1 der Verschmutzungsgrad
3 und die Überspannungskategorie III zugrunde gelegt werden.
Befinden sich die Ansteuerleitungen für die Signale STO1 und STO2 außerhalb eines geschlossenen
Schaltschrankes, so muss die Verlegung geschützt erfolgen (geschirmtes Kabel oder getrennte Verlegung in
Kabelkanal).
Zwangsgeführte Kontakte sind für die Relais KSTO1 und KSTO2 nicht zwingend erforderlich, allerdings hat in
diesem Fall die Schützüberwachung der Steuerung in Bezug auf diese Relais nur informativen Charakter.
Die sichere Trennung zwischen der Spule und den Kontakten muss gewährleistet sein.
Die Kontakte der Bremsschütze KBR1/KBR2 bzw. KBR_AC/KBR_DC müssen zwangsgeführt sein. Eine sichere
Trennung muss sowohl zwischen Spule und Kontakten als auch zwischen den Kontakten selbst gewährleistet sein.
Die sichere Trennung ist nach DIN EN 61800-5-1 für folgende Werte gewährleistet:
Die Luft- und Kriechstrecke zwischen Spule und Kontakt bzw. zwischen den Kontakten muss mindestens 5,5 mm
betragen.
Die Spannungsfestigkeit zwischen Spule und Kontakt bzw. zwischen den Kontakten muss mindestens 3000 V AC /
4240 V DC betragen.
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Aktivierung der STO-Funktion
Die STO-Funktion wird auf Bestellung werksseitig aktiviert. Eine Aktivierung/Deaktivierung seitens des Kunden ist
nicht vorgesehen. Unzulässige Eingriffe seitens des Kunden haben den Verlust sämtlicher Gewährleistungs-,
Garantie- und Haftungsansprüche zur Folge.
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Funktionsprüfung
Zur Funktionsprüfung der sicherheitsrelevanten Signale und Funktionen sicherstellen, dass sich keine Personen im
Fahrkorb befinden. Anschließend die Außenrufe in der Aufzugsteuerung sperren.
Es wird empfohlen, die nachfolgenden Tests durch Abklemmen der STO-Signale am entsprechenden Relais und
nicht direkt am Frequenzumrichter durchzuführen. Falls das Abklemmen der STO-Signale auf Seiten des
Frequenzumrichters erfolgt, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kabel keine Bauteile des Frequenzumrichters
kontaktieren (Zerstörungsgefahr!).
STO-Fehlermeldungen können nur durch Abschalten der Netzspannung gelöscht werden.
6.1
Prüfung des GS-Signals
Zum Funktionstest des GS-Signals das Kabel an Klemme „53“ abklemmen und mit der Aufzugsteuerung einen Ruf
geben. Der Frequenzumrichter darf den Motor nicht bestromen und die Haltebremse muss geschlossen bleiben
(keine Fahrkorbbewegung).
Nun das Kabel wieder an Klemme 53 anschließen, einen Ruf geben und den Test während der Fahrt wiederholen.
Es muss sofort ein Nothalt eingeleitet werden (Stillsetzen des Fahrkorbes).
Anschießend das Kabel an Klemme 53 wieder anschließen.
6.2
Prüfung der STO-Signale
Zum Funktionstest der STO-Signale zunächst das Kabel an Klemme „STO1“ abklemmen und mit der
Aufzugsteuerung einen Ruf geben. Der Frequenzumrichter darf den Motor nicht bestromen und die Haltebremse
muss geschlossen bleiben (keine Fahrkorbbewegung). Das Störmelderelais TÜ des Frequenzumrichters fällt ab
und der Fehler „STO-Error“ wird im Display des Frequenzumrichters angezeigt.
Anschließend das Kabel wieder an Klemme „STO1“ anklemmen und den Vorgang mit dem Signal „STO2“
wiederholen.
Beide Prüfungen während der Fahrt wiederholen. In beiden Fällen muss sofort ein Nothalt eingeleitet werden
(Stillsetzen des Fahrkorbes). Das Störmelderelais TÜ des Frequenzumrichters fällt ab und der Fehler „STO-Error“
wird im Display des Frequenzumrichters angezeigt.
6.3
Prüfung der Schützabfallüberwachung
Zum Funktionstest der Schützabfallüberwachung das Kabel am entsprechenden Eingang der Aufzugsteuerung
abklemmen und anschließend mit der Aufzugsteuerung einen Ruf geben. Nach Fahrtende muss dieser Zustand
von der Aufzugsteuerung erkannt und angezeigt werden. Ein erneuter Ruf darf keine weitere Fahrt zur Folge
haben.
Nach Abschluss der Prüfungen die Verdrahtung nochmals überprüfen und die Außenrufe wieder freigeben.
4
5
73 (EÜ out)
3
KSTO1
KSTO2
KGS
KBR1
Störmeldung
Error signal
nur bei EM-04
with EM-04 only
5 (Out)
ohne EM-04
without EM-04
6 (+)
V1 ... RO RU
EÜ
10 11
12 13 14
7
8
4 (-)
+24V
GND
GND_STO
KSTO2
GS
ZB
frühöffnende Türen
pre-opening doors
PE
+24V
ZS
Fahrschütze
drive contactors
3~
EM-04
Rückmeldung nur informativ, da
keine zwangsgeführten Kontakte
Feedback only informatively because
of non forcibly actuated contacts
Ende Sicherheitskreis
End of safety circuit
U V W
+24V GND
Fahrbefehle, Ein-/Ausgänge
Drive comands, I/O
Anfang Sicherheitskreis
Start of safety circuit
Geschützte Verlegung der Signale
STO1 und STO2 bei Verlegung
außerhalb vom Schaltschrank
Protected installation of signals
STO1 and STO2 if installing
outside of the cabinet
STO2
STO1
V W PE
KSTO1
U
72 (ZB out)
TÜ
STO-Platine
STO board
Bremse
brake
Relaisausgang
Relay output
Input voltage STO1 und STO2: 24VDC ±10%
Time delay STO1<=> STO2 when switching on and off: max. 60ms
Motor
71 (ZS out)
Digitale Ein-Ausgänge
Digital I/O
Relaismodul
relay module
Eingangsspannung STO1 und STO2: 24VDC ±10%
Zeitversatz STO1 <=> STO2 beim Ein- und Ausschalten: max. 60ms
70 (GND)
IMD / FRC-F / FRC-Q
Freigabe Bremse
Release of the brake
Relais- /SchützAbfallüberwachung
Monitoring of
relays/contactors
KBR2
Freigabe Fahrt
Release of driving
24V-Signal oder potentialfreies
Signal von externem Relaismodul
Steuerung
Lift control
24V signal oder potential free
signal von external relaiy module
KBR1
KBR2
KBR1
KSTO1, KSTO2:
Relais ohne zwangsgeführte Kontakte
Relays without forcibly actuated contacts
KBR1, KBR2:
Schütze mit zwangsgeführten Kontakten
Contactors with forcibly actuated contacts
KBR2
~
=
IMD
FRC-F / FRC-Q
Bremse
Brake
KBR1
KBR2
KSTO1
KSTO2
Zchngs.-Nr.:
Datum
Bearb. 21.06.10
Gepr.
Norm
KGS/
EM04
N
32
Index Rev. Änd.Nr. Freigabe Name
Abbildung 1
Prinzipschaltbild für parallele Ansteuerung der Bremsschütze
Maßstab
Name
Müller
3.105.32
Prinzipschaltbild STO-Verdrahtung
General schematic diagram STO wiring
Elektronik GmbH
Datei:
3-105-32.skd
Blatt
1
1 Bl.
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4
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73 (EÜ out)
3
EÜ
10 11
12 13 14
7
8
4 (-)
V1 ... RO RU
KSTO1
KSTO2
KGS
KBR_AC
Störmeldung
Error signal
nur bei EM-04
with EM-04 only
5 (Out)
ohne EM-04
without EM-04
+24V
GND
GND_STO
6 (+)
KSTO1
GS
ZB
frühöffnende Türen
pre-opening doors
PE
+24V
ZS
Fahrschütze
drive contactors
3~
EM-04
Rückmeldung nur informativ, da
keine zwangsgeführten Kontakte
Feedback only informatively because
of non forcibly actuated contacts
Ende Sicherheitskreis
End of safety circuit
U V W
+24V GND
Fahrbefehle, Ein-/Ausgänge
Drive comands, I/O
Anfang Sicherheitskreis
Start of safety circuit
Geschützte Verlegung der Signale
STO1 und STO2 bei Verlegung
außerhalb vom Schaltschrank
Protected installation of signals
STO1 and STO2 if installing
outside of the cabinet
STO2
STO1
V W PE
KSTO2
U
72 (ZB out)
TÜ
STO-Platine
STO board
Bremse
brake
Relaisausgang
Relay output
Input voltage STO1 und STO2: 24VDC ±10%
Time delay STO1<=> STO2 when switching on and off: max. 60ms
Motor
71 (ZS out)
Digitale Ein-Ausgänge
Digital I/O
Relaismodul
relay module
Eingangsspannung STO1 und STO2: 24VDC ±10%
Zeitversatz STO1 <=> STO2 beim Ein- und Ausschalten: max. 60ms
70 (GND)
IMD / FRC-F / FRC-Q
KBR_AC
Zeitversatz beim Abschalten um
Geräusche der Bremse zu reduzieren
Time shift when switch off
to reduce noise of brake
KBR_DC
t
Freigabe Bremse
AC-Seite
Release of the brake
AC side
KBR_AC
Freigabe Bremse
DC-Seite
Release of the brake
DC side
Relais- /SchützAbfallüberwachung
Monitoring of
relays/contactors
KBR_DC
24V-Signal oder potentialfreies
Signal von externem Relaismodul
Steuerung
Lift control
24V signal oder potential free
signal von external relaiy module
Freigabe Fahrt
Release of driving
KBR_DC
KSTO1, KSTO2:
Relais ohne zwangsgeführte Kontakte
Relays without forcibly actuated contacts
KBR_DC
KBR_AC, KBR_DC: Schütze mit zwangsgeführten Kontakten
Contactors with forcibly actuated contacts
KBR_AC
~
=
IMD
FRC-F / FRC-Q
Bremse
Brake
KBR_AC
KBR_DC
KSTO1
KSTO2
Zchngs.-Nr.:
Datum
Bearb. 19.08.10
Gepr.
Norm
KGS/
EM04
N
32
Index Rev. Änd.Nr. Freigabe Name
Abbildung 2
Prinzipschaltbild für getrennte Ansteuerung der Bremsschütze
Maßstab
Name
Müller
3.106.32
Prinzipschaltbild STO-Verdrahtung
(zeitversetzte Bremsschütz-Abschaltung)
General schematic diagram STO wiring
(time shifted switch off of brake contactors)
Elektronik GmbH
Datei:
3-106-32.skd
Blatt
1
1 Bl.
9.595.81 / Seite 5 von 8
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Sicherheits- und Installationshinweise
zur Funktion „Sicherer Halt“ (STO)
9.595.81
Seite 6 von 8
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Sicherheits- und Installationshinweise
zur Funktion „Sicherer Halt“ (STO)
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