Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Inhaltsverzeichnis MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 20. – 29. März 2015 — Presseinfo — Biografie Berno Odo Polzer — Überblick Veranstaltungen — Veranstaltungsorte Eröffnung im Haus der Berliner Festspiele: LIQUID ROOM Zeit – Diskurs: THINKING TOGETHER Focus: GEORGES APERGHIS Uraufführung: ZEENA PARKINS Musiktheater: KREDIT + RECHT THE LONG NOW im Kraftwerk Mitte Querklang Förderer und Partner Berliner Festspiele NEU Essays, Gespräche, Filme, Blicke hinter die Kulissen und vieles mehr zu MaerzMusik – Festival für Zeitfragen finden Sie auf dem neuen Berliner Festspiele Blog http://blog.berlinerfestspiele.de/ sowie auf der neuen Facebook-Seite des Festivals facebook.com/MaerzMusik Presseinformationen: www.berlinerfestspiele.de/presse Pressefotos zum Download: www.berlinerfestspiele.de/pressefotos Ticketinfos: www.berlinerfestspiele.de/tickets Die Akkreditierung erfolgt ab 13. Februar. Pressekontakt Patricia Hofmann Tel.: +49 30 254 89 -223, E-Mail: [email protected] Berliner Festspiele Pressekontakt: Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–223, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen PRESSEINFO Presseinfo MaerzMusik – Festival für Zeitfragen — Berno Odo Polzer, der neue künstlerische Leiter des Festivals MaerzMusik der Berliner Festspiele, gibt mit seiner ersten Ausgabe dem Festival einen neuen Untertitel: MaerzMusik – Festival für Zeitfragen. Er kündigt damit eine konzeptuelle Neuausrichtung und zentrale Fragestellung an, der das Festival in den kommenden Jahren nachgehen wird: unser Verhältnis zur Zeit. „Zeit“, so Polzer, „wird dabei verstanden als zentrale Kategorie des Politischen, als Phänomen, das unsere Lebens-, Arbeits- und Produktionsweisen – auch jene der zeitgenössischen Musik – maßgeblich bestimmt.“ MaerzMusik – Festival für Zeitfragen findet vom 20. bis 29. März 2015 statt und widmet sich mit Konzerten, Installationen, Performances, Filmprojekten und Diskurs-Formaten aktueller Zeit-Diagnose. Damit bietet das Festival über zehn Tage ein öffentliches Forum, das sich mit herrschenden Zeitbegriffen, -strukturen und -erfahrungen ebenso befasst, wie mit neuen, imaginativen Zeitformen und -strategien jenseits chronologischer und effizienzorientierter Zeitregime. Die konkreten Zeiterfahrungen in Musik, Performances und Filmen werden mit den Diskursen und Theorien in Verbindung gebracht und eröffnen den Besuchern unterschiedliche Zugänge zu diesem Phänomen. Damit liefert das Festival einen umfassenden Beitrag zur Debatte über unseren Umgang mit Zeit. Eröffnet wird das Festival am 20. März im Haus der Berliner Festspiele mit dem raumgreifenden Projekt „Liquid Room“, einem vierstündigen Konzertformat zwischen Performance und Installation, entwickelt vom belgischen Ensemble Ictus. Dieses Format bricht das übliche Zeitraster des Konzerts auf und ersetzt die vierte Wand des Konzertsaals durch ein Ensemble von vier Bühnen, zwischen denen sich Publikum und Klänge frei bewegen können. Beteiligte Künstler sind Ictus, das Ensemble Mosaik, Eva Reiter, Cédric Dambrain, Bruce McClure und Caspar Langhoff. Ein Fokus der diesjährigen Festivalausgabe liegt auf dem Schaffen des Komponisten und Theatermachers Georges Aperghis. Sein letztes großformatiges Werk „Situations“ für 23 Solisten wird vom Klangforum Wien aufgeführt. Weitere Konzerte mit Solowerken für verschiedenste Instrumente, Gespräche mit dem Komponisten und Präsentationen seiner Filme stehen auf dem Programm. Außerdem werden eine Uraufführung von Zeena Parkins (Stipendiatin DAAD Berliner Künstlerprogramm 2014), die Streichquartette „HIDDEN“ von Chaya Czernowin und „In iij. Noct“ von Georg Friedrich Haas, „Longitude“ von Davíð Brynjar Franzson und die Musiktheater-Projekte „KREDIT“ und „RECHT“ von Daniel Kötter und Hannes Seidl an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Berlin präsentiert. Das Projekt Querklang ist im Rahmen von MaerzMusik 2015 an zwei Abenden mit Arbeiten von Schülerinnen und Schülern präsent. Den Abschluss des Festivals bildet ein monumentales, 30-stündiges Projekt im Kraftwerk Berlin: „The Long Now“, eine Komposition in Raum und Zeit, bestehend aus Klanginstallationen, Filmprojektionen, Performances, Konzerten und elektronischen Live-Acts von u.a. Phill Niblock, Morton Feldman und Leif Inge. Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen BIOGRAFIE Berno Odo Polzer — Berno Odo Polzer ist Kurator, Dramaturg und Forscher in den Bereichen zeitgenössische Musik, klangbezogene Kunstformen, Performance und Theorie. In seiner interdisziplinären Tätigkeit verbindet er theoriebezogene, dramaturgische, künstlerische und kuratorische Praktiken. Er entwickelte in den vergangenen Jahren interdisziplinäre Formate und Projekte an der Schnittstelle zu Politischer Theorie, Architektur, Mediengeschichte, Neurowissenschaften, Tanz und Performance sowie Bildender Kunst. Berno Odo Polzer wurde 1974 in Bregenz, Österreich geboren. Er studierte Archäologie, Musikwissenschaften, Philosophie und Germanistik an der Universität Wien. Von 2000 bis 2006 war Berno Odo Polzer Kurator und von 2007 bis 2009 Künstlerischer Leiter des internationalen Festivals für zeitgenössische Musik „Wien Modern“. Von 2007 bis 2011 kuratierte er die Festivalreihe „Dialoge“ der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg. Seit 2010 ist er Tutor bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, wo er die selbstorganisierte Plattform für Wissenstransfer „Open Space“ initiierte. Außerdem arbeitet(e) Berno Odo Polzer mit Institutionen und Festivals wie dem Kunstenfestivaldesarts, Kaaitheater Brüssel, Tanzquartier Wien, World Venice Forum, steirischer herbst, Wiener Konzerthaus und Alte Oper Frankfurt zusammen. Seit dessen Gründung im Jahr 2006 steht er in enger Verbindung zum Performing Arts Forum PAF, einer autonomen und selbstorganisierten Produktionsstätte für Kunst, Theorie und Aktivismus in St. Erme, Frankreich (www.pa-f.net). Künstlerische und dramaturgische Zusammenarbeiten verbinden ihn u.a. mit Jérôme Bel, Xavier Le Roy, Philipp Gehmacher, Eszter Salamon, Jan Ritsema und Sarah Vanhee. © Lucie Jansch Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ÜBERBLICK VERANSTALTUNGEN Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ÜBERBLICK VERANSTALTUNGEN Überblick Veranstaltungen — Freitag, 20. März 2015 – Samstag, 28. März 2015 12:00–18:00 Uhr Eröffnung mit Beginn der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März um 09:38:42 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Kassenhalle & Foyers THINKING TOGETHER | The Politics of Time Konferenz und Diskursformate Mit Antonio Negri, Maurizio Lazzarato, Pascal Michon, Helga de la Motte-Haber, Amelia Groom, Rene Gabri u.a. Freitag, 20. März 2015, 20:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele Eröffnung: LIQUID ROOM Werke u.a. von Michael Gordon, Kaj Duncan David, François Sarhan, Bernhard Gander, Pierluigi Billone, Alvin Lucier, Peter Ablinger, Cédric Dambrain, Eva Reiter Mit Ictus Ensemble, ensemble mosaik Cédric Dambrain Elektronik Eva Reiter Viola da Gamba, Stimme Bruce McClure Modified Projector Performance Alex Fostier Leitung Klangregie, Daniel Plewe Klangregie Caspar Langhoff Licht Samstag, 21. März 2015, 18:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Hauptbühne TIME STANDS STILL Ensemble Unidas Werke von John Dowland, Tobias Hume, Thomas Campian, Francesco Filidei, Bernhard Gander, Wolfgang Mitterer, Peter Jacober Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ÜBERBLICK VERANSTALTUNGEN Samstag, 21. März 2015, 19:30 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Hauptbühne CIACCONA Werke von Johann Sebastian Bach und Ole-Henrik Moe Kari Rønnekleiv Violine Samstag, 21. März 2015, 21:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Hauptbühne HAAS: In iij. Noct Georg Friedrich Haas Streichquartett Nr. 3 In iij. Noct. (2001) Ensemble KNM Berlin Samstag, 21. März 2015, 22:30 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne GORDON: Timber Michael Gordon Timber (2009) für sechs Schlagwerker Ictus Ensemble Sonntag, 22. März 2015, 19:00 Uhr & 21:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Hauptbühne ZEENA PARKINS Zeena Parkins J’ai plus de souvenirs que (2014) UA Mit Laurent Bruttin Klarinette, Tony Buck Perkussion, Magda Mayas Klavier/Keyboard, Zeena Parkins Harfe, Christian Kesten recorded voice, Sebastian Roux Elektronik, Matthew Ostrowski Klangregie Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ÜBERBLICK VERANSTALTUNGEN Montag, 23. März 2015, 15:30–23:30 Uhr LIQUIDROM John Cage Diary: How To Improve The World (You Will Only Make Matters Worse) (1991) 6 h Klangprojektion der CD-Einspielung Montag, 23. März 2015, 18:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Hinterbühne Mittwoch, 25. März 2015, 18:00 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie/Foyer SCHULE MACHEN: QUERKLANG QuerKlang – Experimentelles Komponieren in der Schule Montag, 23. März 2015, 19:30 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne APERGHIS I: Récitations Georges Aperghis 14 Récitations (1977/78) für Simme solo Donatienne Michel-Dansac Stimme Montag, 23. März 2015, 21:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne PROTOTYPES Werke von Fausto Romitelli, Eva Reiter, Cédric Dambrain Eva Reiter Viola da Gamba/Paetzold-Kontrabassflöte Cédric Dambrain Electronics Alfred Reiter Klangregie Dienstag, 24. März 2015, 18:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Saal APERGHIS II: Film Énumérations (1990) Musikfilm von Georges Aperghis Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ÜBERBLICK VERANSTALTUNGEN Dienstag, 24. März 2015, 19:30 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne APERGHIS III: A.T.E.M. Solowerke von Georges Aperghis Christian Dierstein Schlagzeug Geneviève Strosser Viola Ernesto Molinari Kontrabass-Klarinette Uli Fussenegger Kontrabass Dienstag, 24. März 2015, 22:00 Uhr Heimathafen Neukölln / Saal HIDDEN Chaya Czernowin Hidden (2014) für Streichquartett und Elektronik JACK Quartet Mittwoch, 25. März 2015, 19:30 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie GEORGES APERGHIS IV: Situations Georges Aperghis Situations (2013) für 23 Solisten Klangforum Wien Emilio Pomàrico Leitung Mittwoch, 25. März 2015, 21:00 Uhr Hermann-Wolff-Saal der Philharmonie GEORGES APERGHIS V: Film Gespräch mit Georges Aperghis Georges Aperghis Machinations (2012) Ein Film von Anna-Celia Kendall (F 2012) Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ÜBERBLICK VERANSTALTUNGEN Donnerstag, 26. März 2015, 19:00 Uhr Freitag, 27. März 2015, 19:00Uhr HAU – Hebbel am Ufer (HAU 2) Ökonomien des Handelns: I. KREDIT (2013) Musiktheater von Daniel Kötter und Hannes Seidl Donnerstag, 26. März 2015, 21:00 Uhr Freitag, 27. März 2015, 21:00 HAU – Hebbel am Ufer (HAU 2) Ökonomien des Handelns: II. RECHT (2015) Musiktheater von Daniel Kötter und Hannes Seidl Freitag, 27. März 2015, 20:30 Uhr & 22:00 Uhr ExRotaprint LONGITUDE Davíð Brynjar Franzson Longitude (2014) für Flöte, Kontrabaßklarinette, Violoncello, Klavier, Schlagzeug und Elektronik Ensemble Adapter Samstag, 28. März 2015, 18:00 bis Sonntag, 29. März 2015, 24:00 Kraftwerk Mitte THE LONG NOW Werke von Phill Niblock, Morton Feldman, Georg Friedrich Haas, Davíd Brynjar Franzson, Ralo Mayer Pierluigi Billone, Leif Inge u.a. Mit Minguet Quartett, Ensemble Adapter, Quartett KNM BERLIN, Phill Niblock, Yaron Deutsch u.a. Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Haus der Berliner Festspiele ExRotaprint HAU – Hebbel am Ufer (HAU 2) Heimathafen Neukölln Kammermusiksaal der Philharmonie Kraftwerk Berlin Liquidrom Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen VERANSTALTUNGSORTE Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Eröffnung: LIQUID ROOM Liquid Room © Ictus FREITAG, 20. MÄRZ 2015 20:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele Dauer ca. 4 Stunden LIQUID ROOM Werke von Michael Gordon, Kaj Duncan David, François Sarhan, Bernhard Gander, Pierluigi Billone, Alvin Lucier, Peter Ablinger, Manon de Boer & George van Dam, Cédric Dambrain, Marko Ciciliani, Clara Iannotta, Bruce McClure, Enno Poppe, Michael Beil, Eva Reiter, Jürg Frey, Eliane Radigue u.a. Ictus Ensemble ensemble mosaik Cédric Dambrain Elektronik Eva Reiter Viola da Gamba, Stimme Bruce McClure Modified Projector Performance Alex Fostier Leitung Klangregie Daniel Plewe Klangregie Caspar Langhoff Licht Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen LIQUID ROOM Liquid Room VI — „The nomadology of movement becomes the natural order of thought.“ (Nigel Thrift) „Liquid Room“ ist ein besonderes Konzertformat, entwickelt vom belgischen Ensemble Ictus, und wird nun in seiner sechsten Ausgabe präsentiert: ein Format, das die Konventionen des Konzerts aufbricht und eine Art Live-Streaming von Musik in Gang setzt. Über eine lange Zeitstrecke entfaltet sich ein handverlesenes Repertoire meist kammermusikalischen Zuschnitts. Das instrumentale Spiel und seine performative Qualität, interdisziplinäre Grenzgänge zwischen akustischen und elektronischen Spielformen, die Fusion von Klang und Licht, Audio und Video stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander und fügen sich zu einer präzise geplanten Komposition in Raum und Zeit, innerhalb derer sich die Besucher frei bewegen können. Die „vierte Wand“ des Konzertsaals weicht einem Ensemble von vier Bühnen, zwischen denen sich die Energien von Klängen und Körpern neu zusammensetzen und frei entfalten können. Eine Situation, die selbstbestimmtes Hören und unterschiedliche Hörhaltungen ermöglicht: von der meditativen Versenkung in Klanglandschaften oder dem analytische Durchhören einer Komposition über das beiläufige Hören des Flaneurs, der zum Bühnengeschehen Distanz wahrt, bis hin zum völligen Aufgehen in der Virtuosität und Präsenz der Musiker und der selbst gewählten Pause. „Liquid Room“ – das meint: der verflüssigte Raum, Konzert als Gesamterfahrung zwischen Installation und Performance, ein Hybrid, der dem nomadischen und beschleunigten Leben und seiner Logik der permanenten Verwandlung mehr zu entsprechen scheint als das Stillsitzen im abgedunkelten Containerraum des Konzertsaals. Die Berliner Ausgabe von „Liquid Room“ erweitert diesen Ansatz erstmals in Richtung einer Zusammenarbeit zweier führender Ensembles für Musik der Gegenwart: Ictus und ensemble mosaik gestalten auf Einladung des Festivals diesen hochenergetischen Abend gemeinsam mit speziellen Gästen wie Eva Reiter, Cédric Dambrain und Bruce McClure. Weiterführende Links http://www.ictus.be/ensemble/biography http://www.ictus.be/berlin http://www.ensemble-mosaik.de/ http://www.evareiter.com/ http://cedricdambrain.tumblr.com/ Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Zeit-Diskurs: THINKING TOGETHER THE POLITICS OF TIME © Christian Riis-Ruggaber FREITAG, 20. MÄRZ 2015 – SAMSTAG, 28. MÄRZ 2015 12:00–18:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Kassenhalle & Foyers THINKING TOGETHER | THE POLITICS OF TIME Konferenz und Diskursformate Eröffnung am 20. März um 09:38:42 Uhr (Beginn der partiellen Sonnenfinsternis) Mit Antonio Negri, Maurizio Lazzarato, Aleida Assmann, Pascal Michon, Ranabir Samaddar, Amelia Groom, Sven Lütticken, Rene Gabri, Ayreen Anastas, Valentina Desideri, Daniel Blanga Gubbay, Lutz Henke, Lydia Rilling, Helga de la Motte-Haber, Gregor Herzfeld, u.v.a. Kuratiert von Berno Odo Polzer In Zusammenarbeit mit Institut für Musikwissenschaften/Universität Potsdam Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes Programmdetails werden rechtzeitig bekannt gegeben. Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen THINKING TOGETHER The Politics of Time Thinking Together – The Politics of Time — „Thinking Together“ ist eine transdisziplinäre Plattform, die dem gemeinsamen Nachdenken über unseren Umgang mit Zeit gewidmet ist. Zeit wird dabei verstanden als zentrale Kategorie des Politischen, als ein Phänomen, das unsere Lebens-, Arbeits- und Produktionsweisen maßgeblich bestimmt. Das zehntägige Projekt widmet sich der Diagnose herrschender Zeitbegriffe, Zeitstrukturen und Zeiterfahrungen aus künstlerischer, wissenschaftlicher und philosophischer Perspektive und sucht nach neuen politischen Imaginationen in unserem Verhältnis zur Zeit. Das Format besteht aus informellen Seminaren, Lecture-Performances, Vorträgen, Diskussionen, Arbeitsgruppen, Filmvorführungen, gemeinsamem Musikhören und anderen experimentellen Diskursformaten, die während des gesamten Zeitraums des Festivals frei zugänglich sind. Als öffentliches Forum bildet „Thinking Together“ gewissermaßen das konzeptuelle Kraftwerk des Festivals für Zeitfragen: ein Gedankenraum, in dem sich sowohl Lebens- als auch künstlerische Erfahrungen auf vielfältige Weise spiegeln können. „Thinking Together“ ist darauf bedacht, die Voraussetzungen zu schaffen, unter denen Gedanken- und ErfahrungEröffnung saustausch jenseits gängiger Wissensperformances möglich wird. Das Format ist dabei von der Überzeugung getragen, dass dafür Zeit erforderlich ist sowie Raum, Konzentration, Großzügigkeit, Ungehorsam, Experimentierfreudigkeit und Sorgfalt. Die Foyers im Haus der Berliner Festspiele werden für zehn Tage zur Infrastruktur, in der eingeladene Gäste, lokale und internationale TeilnehmerInnen Zeit verbringen werden, um gemeinsam über Zeit und das Politische nachzudenken. Weiterführende Links http://time-pieces.tumblr.com/ http://www.netzwerk-kulturwissenschaft.de/beteiligte/universitaetkonstanz/prof-dr-aleida-assmann http://www.zeit.de/2014/13/aleida-assmann-zeit-aus-den-fugensachbuch http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/dec/19/why-wepainted-over-berlin-graffiti-kreuzberg-murals http://tanyaleighton.com/index.php?pageId=189&l=en https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/materialitaet-und- produktion/ mitglieder/postdoktoranden/daniel-blanga-gubbay/ Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Focus: GEORGES APERGHIS © Xavier Lambours Aperghis I: Récitations Donatienne Michel-Dansac Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne MONTAG, 23. MAR 2015, 19:30 UHR Aperghis II: Film „Énumérations“ Musikfilm von Georges Aperghis Haus der Berliner Festspiele / Hauptbühne DIENSTAG, 24. MAR 2015, 18:00 UHR Aperghis III: A.T.E.M. Dierstein, Strosser, Fussenegger, Molinari Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne DIENSTAG, 24. MAR 2015, 19:30 UHR Aperghis IV: Situations Klangforum Wien, Emilio Pomàrico Kammermusiksaal der Philharmonie MITTWOCH, 25. MÄRZ 2015, 19:30 UHR Aperghis V: Film & Gespräch Georges Aperghis: „Machinations“ Philharmonie, Hermann-Wolff-Saal MITTWOCH, 25. MÄRZ 2015, 21:00 UHR Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Focus: GEORGES APERGHIS Georges Aperghis: 14 Récitations für Stimme solo (1977/78) — Über 35 Jahre nach ihrem Entstehen werden Georges Aperghis‘ „14 Récitations“ erstmals in Berlin in der maßgebenden Interpretation von Donatienne Michel-Dansac zu hören sein – ein atemberaubendes Erlebnis vokaler Kunst, das kompositorischimaginative Präzision und interpretatorische Virtuosität zu einem Stück vereint, in dem Theater aus der Musik selbst hervorgeht. In einem Raum jenseits der Sprache angesiedelt, evozieren die vierzehn Miniaturdramen der „Récitations“ menschliche Gesten, körperliche Verfasstheiten, Emotionen und seelische Zustände, ohne auf die Mittel des Theaters zurückzugreifen. „Es gibt nur die Partitur, und ihre Realisierung erzeugt das Theater“, schreibt Aperghis. „Das Schlimmste, was diesen Stücken passieren kann, ist, ihnen Theater hinzuzufügen.“ Was dabei hör-, sicht- und spürbar wird, ist die Überwindung unüberwindlich scheinender Schwierigkeiten seitens der Performerin, die damit zugleich zur Verkörperung von Georges Aperghis‘ erbarmungslos menschlicher Arbeitsweise wird. Über den Arbeitsprozess berichtet Donatienne MichelDansac: „Vier Monate lang studierte ich vier dieser kurzen Stücke nur in Gedanken. Die Partitur auf der Stelle zu singen wäre nicht möglich, mental und stimmlich überfordernd gewesen. Also begann ich, die Partitur zu lesen, dann die Noten und Tonhöhen innerlich zu hören, dann die Silben und die Töne zusammenzuhören, dann Georges Vorstellung von dieser Musik zu hören, dann mir die Performance vorzustellen – all dies fand ausschließlich in meiner Imagination statt. Mit dieser Arbeitsweise nehmen zehn Zentimeter Musik etwa fünfzehn Tage in Anspruch… Eines Tages bemerkte ich, dass es nur noch drei Wochen bis zum Konzert waren, also legte ich die Partitur auf einen Notenständer und begann zu singen – und es funktionierte, aus dem Effeff! Das war eine unglaubliche Erfahrung. Es war das erste Mal, dass ich so gearbeitet hatte. Und ich muss sagen, dass mit dieser Musik fertig zu werden eine sehr schwierige Aufgabe ist, mental wie physisch. Man beginnt am Nullpunkt, im Bodenlosen, und muss seinen ganz persönlichen Weg zu dieser Musik finden, einen Weg mit ihr umzugehen. Aber wenn man das einmal geschafft hat, prägt sie sich in Körper und Gehirn ein. Diese Musik muss aus dem tiefsten Innern kommen, wie eine angeborene Ausdrucksweise.“ Aus einem Gespräch zwischen Georges Aperghis, Donatienne Michel-Dansac und Berno Odo Polzer, Paris 2006 Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Focus: GEORGES APERGHIS Georges Aperghis: Énumérations (1990) — Im Jahr 1976 gründete der griechisch-französische Komponist Georges Aperghis die Theatergruppe „Atelier Théâtre et Musique“ (ATEM), die sich bewusst in den Pariser Banlieue ansiedelte und sich unter Beteiligung von Musikern, Schauspielern und Anwohnern der Entwicklung neuer musiktheatralischer Formen widmete. Für Aperghis bedeutete dieser Schritt eine komplette Neuerfindung seines Kompositionsansatzes. Die Arbeiten von ATEM waren inspiriert vom Alltagsleben und von sozialen Problemen, die häufig absurd, satirisch oder poetisch überhöht wurden. In jahrelanger, kontinuierlicher Probenarbeit bildete sich eine musiktheatrale Sprache, in der alle Elemente – Texte, Stimme, Instrumente, Gesten – gleich behandelt werden und eine unverwechselbare Form annehmen. Bis 1997, als Aperghis ATEM verließ, kreierten die Künstler über 20 abendfüllende Stücke, darunter „La bouteille à la mer“ (1976), „Conversations“ (1985), „Jojo“ (1990), „H“ (1992), „Sextuor“ (1993) und „Commentaires“ (1996). Eines von ihnen – „Énumérations“ aus dem Jahr 1988 – wurde vom argentinisch-französischen Filmregisseur Hugo Santiago gemeinsam mit Aperghis in einem Pariser Abbruchhaus fürs Fernsehen realisiert. Das Ergebnis dieser engen Zusammenarbeit zwischen Regisseur und Komponist ist ein Musikfilm von außergewöhnlicher kinematographischer Qualität, der den Ansatz und Geist dieser Zeit evoziert. Georges Aperghis: Situations (2013) — Den Höhepunkt der Hommage à Georges Aperghis bildet das jüngste groß angelegte Instrumentalwerk, das der Komponist 2013 für die 23 Musikerinnen und Musiker des Klangforum Wien und Emilio Pomàrico geschrieben hat – eine Konstellation von Künstlern, mit denen Aperghis eine lange und intensive Arbeit verbindet. Gewöhnlich geht der einzelne Musiker im Ensemble auf und das Individuum tritt zugunsten des Ganzen zurück. In der gut einstündigen Komposition „Situations“ hat Georges Aperghis die einzelnen Musikerpersönlichkeiten stark gemacht und jeder einzelnen von ihnen Musik auf den Leib geschrieben – so sind 23 Einzelporträts entstanden, die sich gleichwohl zu einer Großform fügen. In „Situations“ geht es um das Verhältnis von Individuum und Gruppe, um den Facettenreichtum, den das Zusammenspiel in einem Ensemble annehmen kann. Im ersten Abschnitt ergibt sich ein Kaleidoskop bunter Polyphonien, aus Fragmenten, die sich aneinanderreihen oder sich überlagern. Im mittleren Teil spaltet sich die Komposition in Konstellationen von Solos, Duos, Trios und Quartetten auf, in Gruppierungen, die spielen und solche, die nicht spielen, sondern Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Focus: GEORGES APERGHIS singen oder einen Text sprechen. Im letzten Teil entwickelt sich eine große, ineinander verzweigte Bewegung, in der Individuum und Gruppe zusammenfinden. Über seine Arbeitsweise schreibt Aperghis: „Ich suche nach der Diskontinuität, dem Zickzack, nach der Absurdität mancher Begegnungen. Ich denke oft an einen Akrobaten, der von einem Seil zum anderen geht oder springt und sich im letzten Moment fängt. Diese Zerbrechlichkeit, diese Gefahr ist es, die ich suche. Aber auch wenn alle diese Elemente heterogen bleiben, zum Schluss müssen sie einen einzigen ‚Organismus’ bilden – oft widersprüchlich, manchmal paradox, aber ein einziger Organismus. Darum geht es für mich bei dem, was man die ‚Großform’ nennt.“ Georges Aperghis: A.T.E.M. — Georges Aperghis' künstlerische Imagination hat sich seit jeher am Konkreten, Materiellen und Körperlichen geschärft, hat sich die Zeit genommen, das Spezifische des Instruments und das Einzigartige seiner Spieler genau zu verstehen und beidem eine jeweils eigene Form zu geben. Selten wird dies so deutlich wie in seinen Solo-Werken, die der Komponist seit Beginn seiner Karriere konsequent entwickelt, häufig in enger Zusammenarbeit mit ihren Interpreten und Interpretinnen. Aperghis' Solo-Werke sind keine Repertoire-Stücke im eigentlichen Sinn, die ausschließlich fürs Instrument gedacht oder der Entwicklung einer Gattung gewidmet wären, wenn sie auch auf vielfältige Weise die Möglichkeiten des jeweiligen Instruments ausloten. Dies ist eine höchst intime, persönliche Musik, entstanden aus gemeinsamem Experiment und persönlichem Dialog, Musik, aus der Instrument und Musikerpersönlichkeit in einer Art Doppelporträt hervortreten. Das Konzert präsentiert wichtige Solo-Werke, die zwischen 1978 und 2014 entstanden sind, und knüpft am zuvor gezeigten Musikfilm „Énumerations” an, der die Arbeit des Atelier Théâtre et Musique (A.T.E.M.) erahnen lässt. – Ein Abend, der Georges Aperghis in unterschiedlichen Facetten seiner Arbeit und Phasen seiner künstlerischen Entwicklung erlebbar macht. Weiterführende Links http://www.aperghis.com/ http://www.bach-cantatas.com/Lib/Aperghis-Georges.htm http://www.klangforum.at/projekt-detail/georges-aperghis-situationsune-convivialite-musicale.html http://www.swr.de/swr2/festivals/donaueschingen/programme/2013/ werke/aperghis-georges-situations/-/id=11579120/nid=11579120/ did=12046566/1x6c9lw/index.html Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Uraufführung: ZEENA PARKINS © Kai Bienert SONNTAG, 22. MÄRZ 2015, 19:00 Uhr & 21:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Hauptbühne ZEENA PARKINS Zeena Parkins J’ai plus de souvenirs que (2014) UA Mit Laurent Bruttin Klarinette Tony Buck Perkussion Magda Mayas Klavier/Keyboard Zeena Parkins Harfe Christian Kesten recorded voice Sebastian Roux Elektronik Matthew Ostrowski Klangregie Koproduktion von Berliner Festspiele / MaerzMusik und Berliner Künstlerprogramm des DAAD Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen ZEENA PARKINS Zeena Parkins „J’ai plus de souvenirs que“ (2015) — Zeena Parkins gehört wie Elliott Sharp, John Zorn, Fred Frith, Butch Morris oder Chris Cutler zu den Performer-Composern, die sich umstandslos zwischen verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen bewegen, zwischen freier Improvisation und zeitgenössischer Komposition, Noise Music und avanciertem Pop bis hin zur Musik für Film und Tanz. Ebenso charakteristisch ist die Erfindung neuer Instrumente sowie die Dekonstruktion und Elektrifizierung traditioneller Instrumente. Für Zeena Parkins ist es die akustische Harfe, die sie zu einer „Klangmaschine mit unendlich vielen Möglichkeiten“ umgebaut hat. Ihr neues Werk „J’ai plus de souvenirs que“ („Ich habe mehr Erinnerungen als“) ist eine neue, abendfüllende Arbeit der Komponistin und Performerin, die 2014 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD war. Ausgangspunkt ist Walter Benjamins archivalische Hinterlassenschaft von Briefen, Zettelkästen, Bildern, Kritzeleien, Büchern, Wortspielen. Es ist die diesem Archiv zugrunde liegende Mnemotechnik, die Zeena Parkins an Benjamin fasziniert hat, der unsichtbare Faden, der das scheinbare Sammelsurium zusammenhält und ihm Sinn zuschreibt. Als Komponistin und Improvisatorin erforscht sie, wie Farben, Zahlenspielereien, Wortspiele und visuelle Strukturen wie Listen, Farb-Codes, Ausstreichungen in Benjamins Manuskripten als Dispositive einer Partitur benutzt werden können, um musikalische Prozesse zu initiieren, Improvisationsstrategien zu entwickeln und um über ein Set von Lautsprechern einen bewegten Klangraum zu generieren. „J’ai plus de souvenirs que“ arbeitet dabei bewusst mit dem Bühnenraum im Haus der Berliner Festspiele, der zum Klang- und vielschichtigen Erinnerungsraum wird. Weiterführende Links http://www.zeenaparkins.com/ http://www.berliner-kuenstlerprogramm.de/de/gast.php?id=1255 http://de.wikipedia.org/wiki/Zeena_Parkins http://www.spiegel.de/kultur/musik/harfe-kathrin-pechlof-jonnyteupen-edmar-castaneda-a-996520.html Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen KREDIT + RECHT Kötter / Seidl © Kötter / Seidl DONNERSTAG, 26. MÄRZ 2015 19:00 Uhr/ 21:00 Uhr FREITAG, 27. MÄRZ 2015 19:00 Uhr / 21:00 Uhr HAU – Hebbel am Ufer (HAU 2) Ökonomien des Handelns: I. KREDIT (2013) Musiktheater von Daniel Kötter und Hannes Seidl Daniel Kötter & Hannes Seidl Idee / Regie / Komposition / Film Rahel Kesselring Ausstattung / Assistenz; Gerda Strobl Dramaturgie Sebastian Berweck / Andrea Neumann / Peter Sandmann Musik / Sound Dunja Funke, André Schmidt, Sprecher/in Chor der Deutschen Bundesbank Rochus Paul Leitung Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro. Eine Produktion von Kötter/Seidl in Koproduktion mit steirischer herbst & Künstlerhaus Mousonturm. Gefördert durch die Stadt Frankfurt am Main – Dezernat für Kultur und Wissenschaft. Ökonomien des Handelns: II. RECHT (2015) Musiktheater von Daniel Kötter und Hannes Seidl Daniel Kötter & Hannes Seidl Idee / Regie / Komposition / Film Rahel Kesselring Künstlerische Assistenz / Ausstattung Film, Bühne Ensemble Nadar Film/ Ton: Marcin Lenarczyk, Marcin Poplawski, Hannes Seidl Kamera: Karol Czyz, Daniel Kötter Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro. Eine Produktion von Kötter/Seidl in Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm / Frankfurter Positionen, Muziekcentrum De Bijloke Gent, MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gefördert durch das Kulturamt Frankfurt am Main und die Flämischen Regierung / Belgien. In Zusammenarbeit mit HAU – Hebbel am Ufer Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen KREDIT + RECHT Daniel Kötter / Hannes Seidl KREDIT + RECHT — KREDIT „Bank und Kredit werden (…) das kräftigste Mittel, die kapitalistische Produktion über ihre eignen Schranken hinauszutreiben, und eins der wirksamsten Vehikel der Krisen und des Schwindels.“ Karl Marx Der Experimentalfilmer Daniel Kötter und der Komponist Hannes Seidl arbeiten seit 2008 zusammen und experimentieren mit Formen dokumentarischen Erzählens in den Medien Film und Musik. In ihrem Projekt „KREDIT“ – Teil 1 der Trilogie „Ökonomien des Handelns“ – geht es Kötter und Seidl um die Prinzipien, die das Handeln organisieren. So ist das Handeln in der Gegenwart auf die Zukunft ausgerichtet. Das weltweit markanteste, politische und ökonomisch folgenreichste Beispiel für so ein system- und zukunftsorientiertes Handeln ist das Finanzsystem. In der Idee des Kredits kristallisiert sich dieses Muster auf besonders prägnante Weise. Kötter und Seidl haben für „KREDIT“ Banker in Frankfurt bei der Arbeit, aber auch in der Freizeit und im Kreis ihrer Freunde mit der Kamera begleitet und daraus einen Film entwickelt, dessen Tonspur absichtsvoll gelöscht wurde. In der Tradition des Stummfilms wird die Tonspur Abend für Abend live auf der Bühne realisiert. Die präzise geplante Verzahnung von Bühnengeschehen und Filmhandlung bewirkt jene performative Aufladung des Konzert-Settings, die „KREDIT“ zu einem seltenen Hybrid aus Konzert, Performance und Filmerlebnis macht. Kötter und Seidl nennen „KREDIT“ auch ein Stummfilm-Oratorium: Ein virtuoser Geräuschemacher lässt Klimaanlagen surren, Schritte hallen oder Computerkeyboards klappern. Zwei Synchronsprecher leihen allen Filmfiguren ihre Stimmen. Und während die Musiker Noisetexturen erzeugen, erklingen Credos und Choräle, live gesungen vom Chor der Deutschen Bundesbank. Weiterführende Links http://www.mousonturm.de/web/de/veranstaltung/kredit http://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8 596:kredit-daniel-koetter-und-hannes-seidl-fragen-in-graz-multimedialnach-was-die-bank-welt-im-innersten-zusammenhaelt&catid=38:dienachtkritik&Itemid=40 Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen KREDIT + RECHT „RECHT. Ökonomie des Handelns II“ ist das zweite Musiktheaterstück einer dreiteiligen Projektreihe, in der sich der Experimentalfilmer Daniel Kötter und Hannes Seidl mit den Rahmenbedingungen gesellschaftlichen Handelns beschäftigen. „RECHT“ behandelt die Frage, wie Raumordnungen und Grenzen die Rechtsordnung bedingen. In einer experimentellen Anordnung arbeiten zwei Gruppen an der Schaffung von Regelsystemen: Im Film sieht man eine Gruppe von sechs Rechtswissenschaftlern und NGO-Mitarbeitern diskutieren, streiten, tanzen und feiern. Sie befinden sich auf einer Moselinsel im Niemandsland nahe des Städtchens Schengen in Luxemburg. Drei Jahrzehnte nach dem ersten Schengener Abkommen fragen sie sich, wie sich weltweit Gerechtigkeit durch Recht durchsetzen ließe. Ihr Auftrag: ein neues, transnationales Recht zu erschaffen, das den Ansprüchen tradierter nationaler Rechtspraxis genügt und zugleich neue, globale Anforderungen berücksichtigt. Diese außergewöhnliche Gelehrtenrepublik initiierten Kötter und Seidl im Spätsommer 2014 und begleiteten sie über 24 Stunden mit Kamera und Mikrofon. Bereits auf der Insel standen den Denkern Solisten des Ensembles NADAR als „Festkapelle“ und klangliche Konfrontation zur Seite. Live, auf der Bühne, arbeitet in Analogie zur Insel die Gruppe der Musiker des Ensemble NADAR im Rahmen ihres eigenen Regelsystems, das zwischen Partitur, Improvisation, Leinwand und Konzertraum aufgespannt ist: Experimenteller Dokumentarfilm und Live-Konzert rücken zusammen, doppeln, begleiten und kommentieren sich gegenseitig und lassen territoriale Bedingungen von Recht und Musik im Zusammenspiel aller Ebenen zu einer konkreten Reflexion und Erfahrung über das komplexe Phänomen des Rechts werden. Weiterführende Links http://www.danielkoetter.de/biography http://www.hannesseidl.de/http://www.sophiensaele.com/ produktionen.php?IDstueck=971 http://blog.zkm.de/blog/dialog/interview-mit-hannes-seidl-und-danielkotter/ http://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/theater/blog/2014/12/04/ daniel-koetter-hannes-seidl-ausgeschlossen/ http://www.schirn-magazin.de/Frankfurter_Positionen_Koetter_Seidl_ Recht_Mousonturm.html Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen THE LONG NOW © Fineartberlin SAMSTAG, 28. MÄRZ 2015 18:00 UHR BIS SONNTAG, 29. MÄRZ 2015 24:00 UHR Kraftwerk Berlin THE LONG NOW Werke von Phill Niblock, Morton Feldman, Georg Friedrich Haas, Ralo Mayer Pierluigi Billone, Leif Inge u.a. Mit Minguet Quartett, Ensemble Adapter, Quartett KNM BERLIN, Phill Niblock, Yaron Deutsch u.a. Mit Unterstützung von Kraftwerk Berlin Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen THE LONG NOW THE LONG NOW — „The Long Now” ist ein Ort der andauernden Gegenwart, ein Raum, in dem sich Zeit selbst entfalten und das Zeitgefühl unbekannte Wege gehen und sich verlieren kann. Eine Zeitblase, die sich von der getakteten Chronometrie der Großstadt für einen unendlich langen Moment abgrenzt, um all jenen Eigenzeiten Platz zu machen, die für gewöhnlich dem Tag und der Nacht zum Opfer fallen. Das monumentale, über 24stündige Projekt im Kraftwerk Berlin bildet den Abschluss von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2015. Es versammelt künstlerische Arbeiten – Konzerte, Performances, Klanginstallationen, Filme und elektronischen Live-Acts – von u.a. Morton Feldman, Phill Niblock, Leif Inge, Burkhard von Harder und Pierluigi Billone zu einer großformatige Komposition in Raum und Zeit, in einem der beeindruckendsten Räume Berlins. Die Besucher sind eingeladen, sich von dieser Zeitblase einverleiben zu lassen, schlafend oder nicht über Nacht zu bleiben, und sich dieser künstlerischen Grenzerfahrung hinzugeben. Werkauswahl Morton Feldman Streichquartett Nr. 2 (1983) 5 h Minguet Quartett Leif Inge 9 Beet Stretch (2002) 24 Hour Electro-acoustic Concert Phill Niblock Music and The Movement of People Working (1973–2014) 6 h Filmprojektionen, Konzert-Performance und Installation von und mit Phill Niblock u.a. Burkhard von Harder Die Narbe (2009–2014) An Experimental Single Shot Documentary Film Project 967 Minuten Pierluigi Billone Sgorgo Y (2012)und Sgorgo N (2013) Yaron Deutsch E-Gitarre Mit Unterstützung von Kraftwerk Berlin Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen QUERKLANG QUERKLANG Experimentelles Komponieren in den Schulen MO 23.03.2015, 18:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele, Hinterbühne MI 25.03.2015 18:00 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie, Foyer — Das Projekt QuerKlang bringt im Rahmen MaerzMusik 2015 fünf Kollektiv-Kompositionen zur Uraufführung. der Beteiligt sind Schüler und Schülerinnen der ParzivalSchule Zehlendorf, Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium Pankow, Evangelische Schule Köpenick, Willi-Graf-Gymnasium Lankwitz, PaulNatorp-Gymnasium Friedenau – begleitet durch ihre Musiklehrer und -lehrerinnen sowie Matthias Jann, Petros Ovsepyan, François Sarhan, Nuria Nunez-Hierro, Christian Kesten und Studenten und Studentinnen der UdK Berlin Projektleiter: Daniel Ott, Mathias Hinke, Stefan Roszak, Rebekka Hüttman, Christoph Riggert, Kerstin Wiehe, Eva-Maria Kösters, Dag Lohde – Projektteam Bei QuerKlang gestalten Schüler Musik. Das klingt banal, ist aber tatsächlich sehr ungewöhnlich, denn die meisten Menschen haben das noch nie getan. Ungewöhnlich sind auch die Mittel und Wege, wie Musik bei QuerKlang gestaltet wird. Es wird ausgiebig geforscht und Klänge werden mit allen möglichen und unmöglichen Gegenständen erzeugt. Die Schüler brauchen keinen Instrumentalunterricht oder einen großen Fundus an Wissen über Musik und ihre Strukturen. Sie brauchen aber sehr wohl Konzentration, große Ohren, gute Ideen und Mut Neues auszuprobieren. Und sie brauchen ein Gespür für ihren inneren ästhetischen Kompass, der ihnen sagt, wohin sich ihr eigenes Stück, ihre Komposition entwickeln soll. Ein Projekt der Universität der Künste Berlin / klangzeitort, k&k kultkom und Berliner Festspiele / MaerzMusik. Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union/ Europäischer Sozialfonds / Lernort Kultur. Weiterführende Links: www.querklang.eu Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Berliner Festspiele MaerzMusik – Festival für Zeitfragen FÖRDERER und PARTNER Berliner Künstlerprogramm des DAAD Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Europäische Union/ Europäischer Sozialfonds-Lernort Kultur ExRotaprint HAU - Hebbel am Ufer impuls neue Musik Institut Français Paris klangzeitort KontraKlang Kötter/Seidl Produktion Kraftwerk Berlin Kulturstiftung des Bundes Künstlerhaus Mousonturm k&k kultkom /Kulturkontakte e.V. Liquidrom Stiftung Berliner Philharmoniker Universität Potsdam | Humanwissenschaftliche Fakultät Gefördert durch die Berliner Festspiele Pressemappe MaerzMusik – Festival für Zeitfragen