polaris 78 - Sternwarte Lübeck

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Nr. 78
1/2010
Mitteilungen des
Arbeitskreis Sternfreunde L?beck e.V.
Leuchtende Nachtwolken an Mittsommer, Nacht zum 22.06.2009 um 0:40 Uhr, Foto: D Boller
Foto: Oliver Paulien
Titelbild
Und wieder keine Himmelsaufnahme auf
der Titelseite! Aber eigentlich ist es doch
nur logisch, daß nach dem alten Fernrohr,
von dem wir uns Ende letzten Jahres
verabschiedet haben, nun unser neues
Instrumentarium auf Seite 1 gezeigt wird.
(Das Foto stammt von Andreas Goerigk)
An dieser Stelle noch einmal ein ganz
dickes Dankeschön an Andreas, ohne
dessen Einsatz und Hartnäckigeit wir nicht
in den Genuß von Spendengeldern der
Drägerstiftung und der Possehlstiftung für
ein neues Fernrohr gekommen wären. Von
Andreas stammt auch diese Aufnahme.
Mehr zum neuen Fernrohr ist in Ulrich
Bayers Bericht auf S. 16 zu lesen.
Inhaltsverzeichnis
S. 3 Titelbild
S. 15 Stellenangebot
S. ?? Aus der Redaktion
S. 4
S. 5
S. 5
S. 4
S. 5
S. 8
S. 9
S. 10
S. 12
S. 10
S. 14
S. 11
S. 14
Aus dem Verein
Neue Mitglieder
Vereinsjubiläen
ASL Terminplan 2010
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
Geschäftsbericht
Vereinsbericht des ASL e.V. 2009
Jahresbericht Sternbedeckungen 2009
Jahresbericht der P OLARIS-Redaktion
Jahresbericht der Redaktion Internet
Jahresbericht des Gerätewartes
Jahresbericht des Pressewartes
Bericht des wissensch. Leiters der Sternwarte
S. ?? Astro Aktuell
S. 16
S. 18
S. 16
S. 16
S. 19
S. 37
S. 25
Berichte
Astrokids - Kinder und Astromonie auf Augenhöhe
First Light am 20.03.2010
FEHLENDER BERICHT
E.-Günter Bröckels: Das Sternbild Lacerta
Sternkarte
Impressum
3
Aus der Redaktion
Nach längerer Zeit gibt es mal
wieder personelle Veränderungen in der
P OLARIS-Redaktion: Carolin Liefke, die
seit Dezember 2003 an 19 Ausgaben
mitgearbeitet hat, hat Norddeutschland aus
beruflichen Gründen verlassen und somit
leider auch die Redaktion. Seit dem 1. März
2010 arbeitet sie in Heidelberg, hält uns
aber als ASL-Mitglied weiterhin die Treue.
In der Redaktion war Carolin für Satz
und Layout zuständig und hatte von
uns Dreien eigentlich die meiste Arbeit,
die sie mit großem Engagement und
immer pünktlich erledigt hat – selbst unter
widrigen Umständen. Na ja, fast immer
pünktlich. Aber an der Verspätung der
Dezember-Ausgabe 2009 trifft sie keinerlei
Schuld (s. Jahresbericht der POLARISRedaktion auf S. 12).
Liebe Carolin, für die geleistete Arbeit
und Deinen großen Einsatz für unsere
POLARIS danke ich Dir – auch im Namen
des Vorstandes – ganz herzlich und wünsche
Dir für Deine berufliche Zukunft viel
Erfolg.
Für die Arbeit an dieser Ausgabe konnten
wir Carolins Vorgänger, unser ehemaliges
Vereinsmitglied Dennis Boller gewinnen –
auch dafür herzlichen Dank.
Nun gilt es, einen Nachfolger zu finden,
der Carolins Aufgabenbereich übernimmt.
Dennis Boller hat sich netterweise bereit
erklärt, den Betreffenden einzuarbeiten und
wird ihm, soweit es ihm zeitlich möglich ist,
auch bei der August-Ausgabe der POLARIS
zur Seite stehen.
Felicitas Rose
Aus dem Verein
Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch
eines Monats um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck beginnen. Die nächsten 4 Termine lauten:
5. Mai, 2. Juni, 7. Juli und 4. August 2010
Terminkalender 2010
Vereinsinterne Beobachtungsabende finden statt am:
8. Mai, 5. Juni, 31. Juli, 7. August (jeweils ab 21:30 Uhr)
Sonnabend, 24.04. Tag der Astronomie
Freitag, 30.04.
21:00–23:00 Uhr: öffentlicher Beobachtungsabend
Freitag, 04.06.
16:00–18:00 Uhr: öffentliche Sonnenbeobachtung
Freitag, 02.07.
16:00–18:00 Uhr: öffentliche Sonnenbeobachtung
Freitag, 20.08.
21:00–23:00 Uhr: öffentlicher Beobachtungsabend
Sonnabend, 21.08. ASL-Sommerfest ab 16 Uhr
Sonnabend, 16.10. Ferienpaß für Kinder von 17:00–20:30 Uhr
Sonntag, 19.12.
Adventskaffee
4
Neue Mitglieder
Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich:
Ralf Biegel, Michael Wiwiorra, Anja Schleichardt, Ulrich Steinmann,
Frank Thannhäuser, Raoul Schramm,Torsten Brinker und Mike Brinker.
Vereinsjubiläen
5 Jahre:
10 Jahre:
15 Jahre:
25 Jahre:
30 Jahre:
Günter Bruns
Karl Uwe Schäfer
Sascha Bartelt,Felicitas und Fabian Rose
Oliver Paulien
Uwe Freitag, Manfred Rosenbaum
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
Die Versammlung fand am 27.02.2010 um 16:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte
Lübeck, Am Ährenfeld 2, 23564 Lübeck, statt.
Tagesordnung:
1. Begrüßung der Mitglieder und Feststellung der Beschlußfähigkeit
2. Verlesung und Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
3. Jahresberichte
3.1. Bericht der Sternwartenleitung
3.2. Vereinsbericht
3.3. Bericht der FG Sternbedeckungen
3.4. Bericht der P OLARIS-Redaktion
3.5. Berich über die Internet-Präsentation
3.6. Bericht des Pressereferenten
3.7. Bericht des Gerätewartes
3.7. Vereinsbericht
3.8. Geschäftsbericht inkl. Jahresabschluß 2009
4. Kassenbericht durch die Kassenprüfer
5. Entlastung des Vorstandes
6. Wahlen
6.1. Vorstand
6.2. Kassenprüfer
7. Haushaltsplan 2010
8. Verschiedenes
8.1. Veranstaltung zum “First Light” des neuen Fernrohres der Sternwarte Lübeck
5
TOP 1
Der Vorsitzende Oliver Paulien eröffnete
die ordentliche Mitgliederversammlung um
16:06 Uhr und begrüßte 24 anwesende
Mitglieder, die alle stimmberechtigt
waren. Er begrüßte besonders die Herren
Ingwersen, Biegel und Schrader als neue
Mitglieder im Verein. Die Einladung
war rechtzeitig durch Abdruck in der
Vereinszeitschrift P OLARIS
Nr. 77
ergangen. Die Versammlung war somit
beschlußfähig.
von Spenden der Dräger-Stiftung und
der Possehl-Stiftung angeschafft werden
konnte. Stephan Brügger sprach Andreas
Goerigk im Namen aller Mitglieder seinen
Dank für sein besonderes Engagement aus
und überreichte ihm eine Flasche Wein.
it Während des TOP 3.1. erschien ein
weiteres stimmberechtigtes Mitglied.
3.2. Oliver Paulien berichtete über
die Aktivitäten und Veranstaltungen des
Vereins.
3.3. Stephan Brügger verlas den
Tätigkeitsbericht der FG Sternbedeckungen.
Außerdem teilte er mit, daß die Fachgruppe
TOP 2
im November 2009 wegen mangelnder
Das Protokoll der Mitgliederversammlung
Teilnehmer aufgelöst wurde. Sollten
vom 21.02.2009 war durch Abdruck in
sich bei zukünftigen Sternbedeckungen
P OLARIS 75 allen Mitgliedern bekannt und
ausreichend Interessenten finden, wäre er
lag schriftlich vor. Der Antrag von Carolin
ggfs bereit, eine entsprechende Expedition
Liefke, auf die Verlesung zu verzichten,
vorzubereiten.
wurde mit 23 Ja-Stimmen bei 1 Enthaltung
3.4. Über die Arbeit der POLARISangenommen. Das Protokoll wurde ohne
Einwände als sachlich und inhaltlich richtig Redaktion berichtete Felicitas Rose.
mit 22 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen
3.5. Den Bericht über die Internetgenehmigt.
Präsentation verlas Stephan Brügger.
3.6. Über die Arbeit des Pressereferenten
berichtete Dr. Ulrich Bayer
TOP 3
3.7. Den Bericht der Gerätewarte trugen
3.1.
Zunächst
berichtete
der
Carolin Liefke und Johannes Kühnel vor.
wissenschaftliche Leiter der Sternwarte,
Frau Liefke teilte mit, daß sie ab 01.03.2010
Dr. David Walker, über die durchgeführten
in Heidelberg arbeiten wird und deshalb
Veranstaltungen,
insbesondere
die
ihr Amt als Gerätewart abgeben muß. Herr
Freitagabendvorträge und die Führungen.
Goerigk und Herr Kühnel werden sich in
In diesem Zusammenhang teilte Michael
Zukunft die Arbeit als Gerätewart teilen.
Kremin mit, daß der Antrag der CDU3.8. Den Geschäftsbericht für das Jahr
Fraktion, schon jetzt eine Standortzusage
2009
trug der Geschäftsführer Michael
für die Sternwarte zu machen, am
Kremin
vor.
25.02.2010 von der Lübecker Bürgerschaft
Die
einzelnen
Tätigkeitsberichte
abgelehnt wurde. Es solle erst das in
Auftrag gegebene Gutachten bzgl. der werden in der nächsten Ausgabe der
Vereinszeitschrift P OLARIS abgedruckt.
Kosten abgewartet werden.
Anschließend berichtete der technische
Die Mitgliederversammlung wurde von
Leiter der Sternwarte, Andreas Goerigk, 16:50 Uhr bis 17:05 Uhr für eine kleine
über das neue Teleskop, das mithilfe Pause unterbrochen.
6
kurzen Aussprache wurde der Antrag mit 22
Ja-Stimmen bei 1 Enthaltung angenommen.
Während des TOP 7 verließen 2
Mitglieder die Versammlung.
TOP 4
Die Prüfung der Kasse durch die
Kassenprüfer, über die Fabian Rose kurz
berichtete, erfolgte am 14. und 21.02.2010.
Alle Belege waren vollständig, Einnahmen
und Ausgaben ordentlich verbucht. Es gab
keine Beanstandungen.
TOP 8
8.1. Oliver Paulien berichtete über die für
den 20. März 2010 geplante Veranstaltung
zum “First Light” des neuen Fernrohres der
Sternwarte. Zum ersten Mal wird es ein
transportables Planetarium geben, das im
Vortragsraum aufgebaut werden soll. Die
Kurzvorträge werden dann im Seminarraum
gehalten. Sieben Mitglieder erklärten sich
bereit, ihre Fernrohre mitzubringen und vor
der Sternwarte aufzubauen. Außerdem wird
es wieder eine Caféteria und eine Spielecke
für Kinder geben.
8.2. Oliver Paulien teilte mit, daß die
Sternwarte Lübeck beim “Familientag”
vertreten sein wird, der am Sonntag, dem
15. Mai 2010, in der MuK stattfindet.
Der Sternwarte wird ein Messestand
kostenlos zur Verfügung gestellt. Bei gutem
Wetter werden vor der MuK 1 bis 2
Fernrohre aufgestellt, um den Besuchern die
Möglichkeit zum Beobachten zu geben. Da
zu der Zeit keine Vorträge in der Sternwarte
stattfinden, soll ein Flyer aufgelegt werden,
damit den Besuchern etwas in die Hand
gegeben werden kann.
8.3. Außerdem teilte er mit, daß am
“Tag der Astronomie”, der bundesweit am
Sonnabend, dem 24. April 2010 stattfindet,
auch die Sternwarte Lübeck geöffnet sein
wird.
Da keine weiteren Wortmeldungen,
Anträge oder Eingaben vorlagen, wurde die
Mitgliederversammlung um 18:14 Uhr vom
Vorsitzenden geschlossen.
Für die Richtigkeit:
Felicitas Rose, Schriftführerin
TOP 5
Der Kassenprüfer Fabian Rose stellte den
Antrag auf Entlastung des Vorstandes. Der
Antrag wurde mit 22 Ja-Stimmen bei 3
Enthaltungen angenommen.
TOP 6
6.1. Für das Wahlgremium stellten sich
Carolin Liefke, Johannes Kühnel und
Torsten Lohf zur Verfügung. Volkmar
Andres beantragte, den jetzigen Vorstand en
bloque wiederzuwählen. Weitere Bewerber
für eines der drei Vorstandsämter gab
es nicht. Der Antrag wurde einstimmig
angenommen, der Vorstand einstimmig
wiedergewählt. Oliver Paulien, Michael
Kremin und Felicitas Rose nahmen die
Wahl an und bedankten sich für das ihnen
entgegengebrachte Vertrauen.
6.2. Als Kassenprüfer stellten sich Fabian
Rose und Dennis Wilken zur Wahl. Sie
wurden einstimmig wiedergewählt.
TOP 7
Der Geschäftsführer Michael Kremin
stellte den Haushaltsplan für das
Geschäftsjahr 2010 vor und erläuterte
die zu erwartenden Einnahmen und
die geplanten Ausgaben. Herr Kremin
stellte den Antrag, dem vorliegenden
Haushaltsplan zuzustimmen. Nach einer
7
Geschäftsbericht
Nach
dem
sehr
erfolgreichen
Geschäftsjahr 2008 war auch das
internationale Jahr der Astronomie 2009
für den Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck
(ASL) e.V. wiederum sehr erfolgreich.
Ich möchte an dieser Stelle allen danken,
die unseren gemeinnützigen Verein bzw.
die Sternwarte Lübeck durch ihr großes
Engagement unterstützt haben.
Wir konnten im Jahre 2008 neun neue
Mitglieder gewinnen.
Im Folgenden die Mitgliederentwicklung:
Anzahl der Vereinsmitglieder am 01.01.2009
+ Eintritte in 2009:
− Austritte 2009:
− Mitglieder in 2009 verstorben:
Anzahl der Vereinsmitglieder am 01.01.2009
67
9
3
1
72
Unsere Bibliothek wurde um das Buch
“Digitale Astrofotografie” und um die
“Kosmos Himmelsjahre 2009 und 2010”
erweitert.
Von insgesamt 72 Vereinsmitgliedern
sind 64 männlichen und 8 weiblichen
Geschlechts. Wir haben ein Ehrenmitglied
und ein Fördermitglied in unserem Verein.
Im vergangenen Jahr wurden 3
Ausgaben der Vereinszeitschrift POLARIS
verteilt bzw. versandt. Im Austausch
mit unserer Vereinszeitschrift erhalten
wir diverse Zeitschriften von anderen
astronomischen
Vereinigungen.
Im
einzelnen
sind
das
“Andromeda”,
“Astrokurier”, “Mitteilungen astronomischer Vereinigungen Rhein-Main-Nahe”,
“Nachrichten der Olbers-Gesellschaft”,
“Sternkieker”, “Telescopium”, “Uranus”
und “Urknall”. Darüber hinaus erhalten
wir von der ESO den “Messenger”.
Desweiteren hat der ASL folgende
Zeitschriften abonniert: “interstellarum”
inklusive der Sonderhefte und “SONNE”.
Die Zeitschrift “SuW” wird uns
dankenswerterweise
von
unserem
Vereinsmitglied Herrn Dr. Rothballer
gesponsert.
Auf Initiative von Herrn Andreas Goerigk
konnten wir für die Sternwarte Lübeck
ein neues und modernes Teleskop nebst
Zubehör und CCD-Kamera sowie eine
neue Montierung erwerben. Dank der
großzügigen Unterstützung der Dräger- und
der Possehl-Stiftung konnten wir diesen
Traum verwirklichen.
Im Übrigen verweise ich auf die anderen
Jahresberichte.
(Der
detaillierte
Jahresabschluß
wurde den Vereinsmitgliedern auf der
Mitgliederversammlung vorgestellt. Da
es sich um Vereinsinterna handelt,
werden an dieser Stelle keinerlei Zahlen
veröffentlicht.)
Michael Kremin
Geschäftsführer
8
Vereinsbericht des ASL e.V. 2009
Im Jahr 2009 fanden wieder 12
Astroabende in der Sternwarte Lübeck
statt. An den Astroabenden des Vereins
nahmen insgesamt 212 Vereinsmitglieder
teil. Insgesamt wurden 46 Berichte
vorgetragen. Die Themen umfassten
u. a. die Gebiete Astrofotografie,
Beobachtungsberichte, Reiseberichte und
neue Teleskopanschaffungen sowie das
erste First Light.
ein großer Erfolg. 7 zu 1 war der Endstand
des Spieles.
Am 28. und 29.08. wurde unsere zweite
Ausstellung zum Jahr der Astronomie im
Mönkhof-Karree durchgeführt. Es wurden
Kindervorträge gehalten, und auf dem
Parkdeck wurde mit Teleskopen beobachtet.
Am 29.08. war das zweite Nightlife für
Kinder. 3 Mitglieder zeigten16 Kindern die
Sterne.
Das Jahr der Astronomie begann mit
unserer Ausstellung (“Hier geht es zum
Weltall”) und mit Kindervorträgen in der
Buchhandlung Weiland in der Königstraße.
An drei Samstagen, 10.01., 17.01. und
24.01., haben wir jeweils zwei Vorträge
kostenlos für Kinder gehalten. Alle Vorträge
waren sehr gut besucht. An der Aktion
haben 7 Mitglieder mitgewirkt.
Am 16.10. wurde der Senatsbeobachtungsabend durchgeführt. An diesem
Abend wurde den Vertretern der Stadt die
Wichtigkeit der Sternwarte Lübeck an ihrem
jetzigen Standort vermittelt. 11 Mitglieder
gestalteten diesen Abend.
Am 17.10. war das dritte Nightlife für
Kinder. 2 Mitglieder zeigten 14 Kindern das
Universum.
Am 14.02. haben 10 Mitglieder den
VIP-Beobachtungsabend durchgeführt. Das
Resultat des Abends ist in der Kuppel zu
bewundern.
Am 24.10. war Ferienpassaktion.
3 Mitglieder zeigten 11 Kindern das
Universum.
Am 21.02. wurde die Jahreshauptversammlung durchgeführt. An der JHV
nahmen 25 Mitglieder teil.
Ebenfalls am 24.10 war der Tag der
Wissenschaft in der Petri Kirche. 4
Mitglieder präsentierten die Sternwarte
Lübeck mit einer Ausstellung in der Kirche.
Am 07.03. wurde die Lange Nacht der
Sterne durchgeführt. 10 Mitglieder zeigten
etwa 300 Besuchern der Sternwarte das
Universum. Ein riesiger Erfolg.
Am 03.11. wurde der CDU Fraktion
in Lübeck unsere Sorge um die evtl.
Schließung der Sternwarte durch die Stadt
vorgestellt. An der Fraktionsbesichtigung
nahmen 40 Teilnehmer teil. 8 Mitglieder
gestalteten diesen Abend.
Am 21.03. wurde der Vereinsausflug
nach Handeloh zur Beobachtungsstation der
GvA durchgeführt. 10 Mitglieder nahmen
teil.
Am 12.12. wurde für die Familie
Kasan und Freunden und Bekannten der
Familie ein Gedenk- Sternenabend für
unseren verstorbenen Leiter der Sternwarte
Dieter Kasan durchgeführt. 5 Mitglieder
gestalteten einen würdigen Sternenabend.
Am 01.08. war Nightlife für Kinder. 5
Mitglieder zeigten 18 Kindern die Sterne.
Am 22.08. war das Event des Jahres. Zum
Vereinssommerfest kamen 30 Mitglieder.
Das traditionelle Fußballspiel wurde wieder
9
Am 20.12. war der Adventskaffee. 31
Mitglieder ließen das Jahr 2009 bei Kaffee
und Kuchen ausklingen.
Insgesamt haben im Jahr 2009 Mitglieder
des Vereins 36 Führungen in der
Sternwarte durchgeführt. Darunter waren
6 Schulklassen, 3 Kindergarten-Gruppen,
13 Kindergeburtstage und 14 weitere
Führungen. Insgesamt haben an den
Führungen 520 Besucher teilgenommen.
Oliver Paulien, Vors. ASL e.V.
Zum Schluss das Beste. Am 23.12.2009
nahmen 10 Mitglieder das neue Fernrohr
der Sternwarte Lübeck, einen CDK 20,
entgegen.
Jahresbericht Sternbedeckungen 2009
Sternbedeckungen auf keine oder fast keine
Resonanz aus dem Kreis der Mitglieder
gestoßen sind, habe ich geschlossen, dass
im Verein kein ausreichendes Interesse
mehr an der Beobachtung vorhanden ist,
um einen Fachgruppe zu betreiben. Deshalb
habe ich sie im Herbst eingestellt.
Im Jahr 2009 fand eine viel
versprechende streifende Sternbedeckung
zu günstiger Tageszeit in unmittelbarer
Nähe von Lübeck statt. Daraufhin habe ich
eine Expedition in das Beobachtungsgebiet
in der Nähe von Bliestorf vorbereitet und
vor Ort geeignete Stationen ausgesucht.
Die Beteiligung aus den Reihen der
Mitglieder war allerdings so gering, dass
eine Beobachtung keinen Sinn machte.
Daraus, dass nun bereits zum
zweiten Mal in Folge günstig gelegene
Damit hat der ASL nun keine einzige
praktisch arbeitende Fachgruppe mehr.
Stephan Brügger
Jahresbericht der Redaktion Internet
Im Jahr 2009 wurde der Umzug auf
Alle Webhoster bieten ihren Kunden
die neue Domain “sternwarte-luebeck.de” an, die Zugriffe auf die Inhalte statistisch
abgeschlossen. Besucher der alten Domain auszuwerten. So kann man ablesen, dass die
“astronomie-luebeck.de” erhalten beim beliebteste Seite der Veranstaltungskalender
Aufruf einen Hinweis auf die neue Adresse. war, stets gefolgt von der Fotogalerie. Oder
Mittlerweile wird die alte Adresse praktisch dass die beiden großen Browser “Internet
nicht mehr aufgerufen. Deshalb wurde Explorer” und “Firefox” bei 90 Prozent
sie mit Wirkung zum 12. August 2010 der Besucher jeweils hälftig verwendet
gekündigt.
werden. Auch intuitiv erwartete Dinge
Im Jahre 2009 wurde die Internetpräsentationwerden bestätigt. So erfährt man wenig
rund 44.000-mal aufgerufen, also 120-mal überraschend, dass fast alle Besucher der
pro Tag. Das ist eine Steigerung gegenüber Seite aus dem Raum Lübeck stammen.
dem Vorjahr um 10Dabei wurden insgesamt
etwa 137.000 Einzelseiten übertragen.
Stephan Brügger
10
Jahresbericht des Pressewarts
Die Sternwarte war am Tag der
Wissenschaft am 24.10.2009 mit dem
Regelmäßige
Aufgaben
des Thema: “Übung macht den Meister” mit
einem Stand und einem Vortrag vertreten.
Pressereferenten:
Der Stand war gut besucht. Der Vortrag
In erster Linie werden die Veranstaltungstermine,
Vorträge
und
Kinderveranstaltungen fand guten Anklang. Wir wurden von Frau
regelmäßig in den Veranstaltungskalendern Klaßen, der Wissenschaftsmanagerin von
der Lübecker Nachrichten, im Wochenspiegel Lübeck, gebeten auch 2010 am Tag der
sowie HL-Live veröffentlicht. Dies Wissenschaft teilzunehmen.
Als Folge dieser Veranstaltung findet am
geschieht von Seiten der Zeitungen sehr
05.03.2010
ein Treffen mit Prof. Reusch
zuverlässig. Wird von mir kontrolliert.
von der FH und seiner Mitarbeiterin, Frau
Der Offene Kanal und das Fernsehen des
Mahncke statt. Thema: Zusammenarbeit
NDR und SAT1 werden jeweils zu Beginn
Sternwarte und FH. Wichtiger Punkt
der Saison mit dem gesamten Programm
dabei ist die Machbarkeit der geplanten
informiert. Kann nicht kontrolliert werden,
Zusammenarbeit, da alle Mitarbeiter ihre
ob und wann unsere Termine veröffentlicht
Tätigkeit ehrenamtlich ausüben.
werden, da ich die Sender nicht regelmäßig
- Presseseminar 14.11.2009
abhören kann.
Der
Pressereferent
besuchte
ein
Wöchentlich schreibe ich in der Onlinemehrstündiges Seminar über “Pressearbeit”
Ausgabe
Meinwochenspiegel.de
eine
am 14.11.2010. Dieses Seminar wurde von
ausführliche Ankündigung der Vorträge.
dem Journalisten Oliver Pries veranstaltet.
Dazu dienen die Abstracts als Vorlage.
Es ging um die Art und Weise wie wichtige
Dies geschieht jeweils mittwochs vor den
Informationen aus Vereinen der Presse
Vorträgen.
präsentiert werden sollen, damit sie auch
Darüber hinaus wurde im Dezember zuverlässig veröffentlicht werden. Zum
2009 in einem Artikel über das neue besseren Verständnis wurde der Tagesablauf
Fernrohr berichtet (Meinwochenspiegel.de). in einer Redaktion geschildert. Das Seminar
Der Verteilerkreis wurde um Radio war gut und für die künftige Arbeit des
Schleswig Holstein erweitert. Herr Rackow Pressereferenten sehr nützlich. Es wurde
konnte allerdings nicht garantieren, dass vom ASL bezahlt.
- Teilnahme der Sternwarte an der
unsere Termine regelmäßig veröffentlicht
Petrivision 06.02.2010
werden.
In der Petri-Kirche finden Veranstaltungen
Weiter werden neuerdings unsere
unter
dem Namen Petrivisionen statt.
Termine in der Ostholsteinausgabe der
Am
06.02.2010
war das Thema: Träume.
Kieler Nachrichten veröffentlicht.
Nacht und Tag. Wir wurden gebeten, in
Sonderveranstaltungen und einzelne wenigen Minuten zu erklären, wie Tag
Termine
und Nacht entstehen. Ulrich Bayer und
Oliver Paulien nahmen diesen Termin wahr.
- Tag der Wissenschaft 24.10.2009
Bericht über den Zeitraum März 2009
bis Februar 2010
11
Die Resonanz war gut und hatte einige
detaillierte Nachfragen zur Sternwarte zur
Folge.
Die Zukunft
Den Verteiler für unsere Informationen
noch weiter zu vergrößern, ist wenig
sinnvoll, da ein Effekt nicht zu erwarten ist.
Es ist besser, den bisherigen Verteiler zu
pflegen und so die Informationen über die
Sternwarte regelmäßig und zuverlässig zu
veröffentlichen.
- Sponsorentreff am 17.02.2010
Wir stellten Dr. Christian Dräger,
Drägerstiftung, und
Frau
Menken,
Possehlstiftung, das neue Fernrohr vor.
Die Terminorganisation übernahm der
Pressereferent. Anwesend waren, neben
Mitarbeitern der Sternwarte: Frau Klaßen,
Wissenschaftsmanagerin, Frau Nentwig,
Wochenspiegel, Frau Binder, Lübecker
Nachrichten, Herr Thorn, Schulverwaltung
und Herr Rottloff, CDU Fraktion der
Bürgerschaft.
Der Kontakt zur Petrikirche soll aufrecht
erhalten werde, da auf diesem Weg
(Teilnahme am Tag der Wissenschaft)
mit vertretbarem Aufwand eine gute
Darstellung in der Öffentlichkeit bewirkt
werden kann.
Für den 20.03.2010 können wir damit
rechnen, dass das NDR Fernsehen uns
besucht und über die Vorstellung des
Fernrohrs berichten wird.
Die Veranstaltung war gut gelungen.
Besonders, weil der Himmel soweit klar
wurde, dass alle Anwesenden einen Blick
durch das neue Fernrohr werfen konnten.
In diesem Kreis ergaben sich in entspannter
Atmosphäre intensive Gespräche.
Lübeck, 27.02.2010
Ulrich Bayer
Pressereferent der Sternwarte Lübeck.
Jahresbericht der P OLARIS-Redaktion
Im vergangenen Jahr sind wieder drei
Ausgaben (75, 76 und 77) an die ASLMitglieder verteilt worden. Zum ersten Mal
seit 11 Jahren (Dez. 1998) ist eine Ausgabe
mit Verspätung erschienen. Damals lag
das an technischen Problemen, diesmal
hauptsächlich daran, daß wir so gut
wie keine Beiträge bekommen hatten.
Mit Redaktionsschluß – und noch eine
ganze Zeit danach – lag der Umfang
der POLARIS 77 bei 16 Seiten, die
hauptsächlich aus “Astro Aktuell” und
dem Vortragsprogramm der Sternwarte
bestanden. Dankenswerterweise hat u.
a. Carolin Liefke noch einige Seiten
beigesteuert. Der Umfang der Dezember-
Ausgabe lag dann schließlich immerhin
noch bei 32 Seiten, die der beiden anderen
Ausgaben wie gewohnt bei 40 Seiten.
Die Kosten pro Ausgabe betrugen
durchschnittlich 93,–¤, der Durchschnittspreis für ein einzelnes Heft lag bei ca.
1,–¤(2008 = 1,13¤). Hinzu kamen noch
10,–¤für den Nachdruck der DezemberAusgabe 2008, der wegen mehrerer
Vereinsbeitritte Anfang 2009 erforderlich
geworden war.
Mit dem Druck haben wir wieder den
Directa Verlag in Bad Schwartau beauftragt,
der die Arbeiten immer pünktlich und in
gewohnt guter Qualität erledigt hat.
Felicitas Rose
12
Jahresbericht des Gerätewartes
Austausch der Kardangelenke der
Wachter Montierung
Die Kardangelenke der WachterMontierung sind in Rektaszension und
Deklination angerissen und mussten,
um weiterhin einen sicheren Betrieb zu
gewährleisten, ausgetauscht werden. Die
neuen Gelenke wurden über die Fa.
Leschhorn beschafft.
Die zur Befestigung notwendigen
radialen Bohrungen und Spannstifte wurden
von der Fa. Dräger hergestellt.
Die Klemmung in Rektaszension und
Deklination ist wieder funktionsfähig,
wobei aufgrund des konstruktiven Mangels
auf Dauer mit einer erneuten Beschädigung
der Gelenke zu rechnen ist. Dies sollte dem
Käufer der Montierung mitgeteilt werden.
Ergänzung der Grundplatte
Für den Aufbau des neuen Teleskopes
war eine Ergänzung des alten Säulenfußes
in der Kuppel nötig.
Durch Fa. Baader wurde eine Grundplatte
aus Stahl angefertigt. Durch die Fa.
Metallbau Laufer wurde der Säulenfuß
mit Gewindebohrungen versehen und mit
der Grundplatte ohne Schraubensicherung
verschraubt. Die von Baader gelieferten
Schrauben bestehen aus nichtrostendem
Stahl. Daher ist zu erwarten, dass sich die
Schrauben im Laufe der Zeit festsetzen und
somit nicht mehr lösbar sind. Abhilfe hätte
ein rechtzeitiger Austausch der Schrauben
geschaffen, welcher von Seiten des
Gerätewartes und der Sternwartenleitung
als überflüssig erachtet wurde, da bei einem
Aufbau des Teleskopes an anderer Stelle ein
neuer Säulenfuß vonnöten ist.
Die Keile, die zur Abtragung der
über dem schräg abfallenden Teil der
Grundplatte auftretenden Kräfte eingesetzt
wurden, wurden entgegen der Empfehlung
von Baader mit der neuen Grundplatte
verschraubt und nicht verschweißt. Beim
Anschweißen der Keile wäre es zu
einem großen, punktuellen Wärmeeintrag
gekommen, welcher evtl. Verformungen zur
Folge hätte. Dies hätte zu Problemen beim
Verschrauben des Säulenstumpfes geführt,
da die nötigen Gewindelöcher bereits von
Baader gebohrt wurden und diese evtl. von
den Verformungen betroffen wären.
Lübeck,14.02.2010
Johannes Kühnel, Gerätewart
Bericht des wissensch. Leiters der Sternwarte
1. In dem vergangenen Jahr wurden die
freitäglichen Abendvorträge sowie, alle
vier Wochen, jeweils ein Kindervortrag
gehalten. Die Kindervorträge waren
außerordentlich gut besucht. Die
Abendvorträge haben dazu geführt,
daß wir mehrere unserer regelmäßigen
Hörer als neue Vereinsmitglieder
gewinnen konnten. Dies gilt es
zu berücksichtigen, wenn man die
Ausgaben für die Vorträge gegen die
Einnahmen aus den Eintrittsgeldern
aufrechnet. Diese Vorträge haben
nicht mehr den Charakter einer reinen
Öffentlichkeitsarbeit, sondern müssen
gleichzeitig als eine Leistung des
14
ASL an seine Mitglieder angesehen
werden. Zu unseren regelmäßigen
Gastreferenten gehören nunmehr drei
Professoren aus Bergedorf.
den Problemen, die sich aus der
geplanten Schließung der Kepler-Schule
ergeben werden, bekanntmachen. Die
Resonanz war sehr groß, positiv und
von Wohlwollen geprägt.
2. Anfragen für private Führungen waren
so zahlreich, daß Termine teilweise
mit längerer Wartezeit als gewöhnlich
vergeben werden mußten.
4. Präsenz in der Öffentlichkeit außerhalb
der Sternwarte zeigten wir in der
Buchhandlung W EILAND, in deren
Räumen an jedem Samstag des Januar
2009 jeweils zwei Vorträge im Rahmen
des Jahres der Astronomie gehalten
wurden.
3. Eine Sonderführung wurde für die
Familie Kasan veranstaltet zum
Gedenken an unseren verstorbenen
Leiter der Sternwarte.
Im Oktober vergangenen Jahres waren
wir mit mit einem Stand in St.
Petri im Rahmen des Tages der
Wissenschaft vertreten. Das Interesse
der Besucher war groß, und es wurden
Kontakte zu der Fachhochschule
hergestellt. Langfristig soll es zu einer
Zusammenarbeit kommen.
Zu erwähnen ist der “Senatsbeobachtungsabend” im letzten Oktober, zu
dem Vertreter der Stadtverwaltung,
des Senates und den Fraktionen der
Bürgerschaft eingeladen worden waren.
Dieser Abend sollte den erwähnten
Personenkreis mit der Sternwarte und
Stellenangebot
Der Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e. V. sucht für die POLARIS-Redaktion per sofort
1 neuen Mitarbeiter für den Aufgabenbereich Satz und Layout. Bewerber sollten schon
einmal mit Linux gearbeitet und Kenntnisse in Latex oder zumindest HTML haben.
Bewerbungen bitte an [email protected]
oder [email protected].
15
Berichte
First Light in Lübeck
Ein Fernrohr wird vorgestellt
von Dr. Ulrich Bayer
Kilometer, das ist von Lübeck bis Kapstadt
und nochmals über 2000 Kilometer dazu.
Dann sind wir am Rand der Antarktis. Nur
mal so zum Vergleich.
Das neue Fernrohr ist aber nicht nur für
die Sternfreunde da. Die Bürgerinnen und
Bürger haben teil an diesem Wunderwerk
der Technik. Es ist auch “Ihr Fernrohr”. Die
Sternwarte ist heute, anders als noch vor
vielen Jahren, offen für alle Interessenten
Am 20. März 2010 stellten wir das
Fernrohr der Öffentlichkeit vor.
Die Ankündigungen liefen schon einige
Woche vorher. Der NDR wurde informiert
und schickte ein Fernsehteam. Sogar
zweimal wurde berichtet. Die Printmedien
der Region berichteten über das Ereignis,
vorher und sogar danach. Nur: das Wetter
spielte nicht mit. Spaßvögel meinten, ob wir
“Unterwasserastronomie” betrieben. Aber
darauf waren wir eingestellt.
Einen Ausgleich zum Regen bot
das
transportable
Planetarium
von
Michael
Hammer-Kruse
aus
Kiel
(http:/sternenreise.com). So konnten wir im
Trockenen eine Reise ins All unternehmen.
Da wo sonst die Stuhlreihen für die Vorträge
aufgebaut waren, konnte man ganze Reihen
von ausgezogenen Schuhen sehen, wenn
mal eine Gruppe in der aufblasbaren
Kuppel, einem Riesen-Iglu vergleichbar, in
Socken den Worten von Michael HammerKruse lauschte. Er nahm die Zuschauer
mit auf eine Reise zu den Planeten und
zum Großen Bären. Die “astronomische
Hüpfburg” war eindeutig ein Highlight an
diesem Abend.
Haben Geräte eine Seele? Manchmal
möchte man es meinen. Da steht seit
einiger Zeit ein mega-high-tech Gerät in
der Kuppel der Sternwarte. Kleiner als sein
Vorgänger, dafür leistungsfähiger. Altweiß,
schwarz und silbern. Drückt man die
Tasten der Fernbedienung, dann setzt sich
das Teleskop in Bewegung in Richtung
auf neue Destinationen im Weltraum. Mit
einem “geilen Sound”, der selbst beim
Berichterstatter Gänsehaut auslöst.
Brennweite 3,5 Meter, Objektivdurchmesser 50 cm, Kosten um die
90.000¤, Dank an die Drägerstiftung und
Possehlstiftung. Ohne die wäre es nicht
möglich gewesen.
BILD 3
Es gibt davon drei in ganz Deutschland
und
weltweit
37.
Die
Lübecker
Sternwarte ist damit eine der modernsten
Volkssternwarten in Deutschland. Auf 1200
Kilometer können wir mit diesem Fernrohr
eine Kerze sehen und auf 12.000 Kilometer
fotografieren.
1200 Kilometer, das ist die Entfernung
von Lübeck bis Marseille und 12.000
16
BILD 1
Realistisch geschätzt, hatten wir rund 200
Besucher im Verlauf des Abends.
Fazit: Auch wenn es draußen regnete und
das Wetter so gar nicht astronomisch war,
so war die Resonanz auf unsere Einladung
höchst erfreulich.
Wer sich weiter informieren wollte,
konnte dies in den Kurzvorträgen tun:
Die Themen reichten von “Was ist
Astronomie?” bis zur Einführung in die
Astrofotografie und Beschreibung von
Fernrohren. Selbst der letzte Vortrag im
Programm kurz vor Mitternacht war noch
gut besucht. Solch großes Interesse spornt
uns natürlich an und bestätigt uns in
unseren Bemühungen, der Öffentlichkeit
Astronomie nahe zu bringen.
Und für weitere Himmelsbeobachtungen verweisen wir gerne auf den nächsten
Termin: 24. April 2010. Da ist in ganz
Deutschland Tag der Astronomie und die
Sternwarte ab Einbruch der Dunkelheit
geöffnet, sofern das Wetter... Na, Ihr wißt
schon.
Die Kleinsten konnten unter Aufsicht
in der Spielecke ihre Aktivitäten entfalten,
während die Eltern sich unbesorgt der
Astronomie widmen konnten. Sogar ein
Hund fand sich angebunden im Gang.
Herrchen und Frauchen hatten den Gang
um den Block mit einem Besuch in der
Sternwarte verbunden.
BILD 4
17
Astrokids
Kinder und Astronomie auf Augenhöhe
von Dr. Ulrich Bayer
Einige Anmerkungen zu unseren
Veranstaltungen für Kinder
Seit vielen Jahren veranstaltet die
Sternwarte parallel zu den Vorträgen
für die Erwachsenen monatlich einmal
Veranstaltungen für Kinder.
Diese Veranstaltungen sind in der
Regel sehr gut besucht. Die Themen im
laufenden Vortragszyklus gehen von der
Erklärung von Sternbildern: “Orions Reise
zum Himmelszoo” über die Mondfahrten:
“Einmal Mond und zurück – die ApolloMissionen”, von der Frage: “Astronomie,
was ist das überhaupt?” bis hin zu
“Außerirdische – Leben auf fremden
Planeten”.
Lohf, Günter Bröckels, Johannes Kühnel,
Holger Hermann, kommen allesamt aus den
eigenen Reihen. Sie versuchen die Themen
kindgerecht aufzubereiten. Die Tatsachen,
dass die Veranstaltungen oft ausgebucht
sind und dass wir etliche Gesichter öfter
sehen, zeigen, dass unsere Referenten den
richtigen Ton treffen und dass die Themen
auf Interesse stoßen. (Von dieser Stelle
einmal herzlichen Dank an Euch alle für
Euer Engagement!)
Isabel Möllner in Aktion.
Das Publikum dankt es ihr.
Das hatten wir so noch nie.
Offensichtlich besteht großes Interesse.
Und nicht nur Kinder von 6 bis 12
sind als Zuhörer vertreten. Erstaunlich
viele Erwachsene kommen als Zuhörer.
Da drängt sich der leise Verdacht auf,
dass manchmal die Kinder als Alibi her
halten müssen, weil die Erwachsenen sich
informieren wollen. Darüber sollten wir mal
nachdenken, was uns dies sagen könnte.
Unsere Referenten, Isabel Moellner,
Michael Kremin, Sebastian Becker, Torsten
So wie neulich, am 19.02.2010, als
Isabel Moellner zum Thema “Außerirdische
– Leben auf fremden Planeten” vor das
Publikum trat. Der Saal war proppevoll. Wir
zählten 84 (!) Gäste. Die Kleinsten brachten
wir auf Decken unter, die als Ersatz für
Stühle auf den Boden gelegt wurden. Nach
diesem Erfolg sollte überlegt werden ob
diese Veranstaltung zu einem Extratermin
wiederholt oder zumindest in der nächsten
Saison noch einmal gebracht wird.
18
Das neue Fernrohr stieß auf ganz großes
Interesse. Alle warteten geduldig bis sie in
die Kuppel durften.
Ansporn, in dieser Richtung weiter zu
gehen. Mit den Veranstaltungen für Kinder
treffen wir den Nerv. Hier werden Weichen
gestellt, die möglicherweise ein ganzes
Leben bestimmen können.
Am 05.03.2010 führten wir ein Gespräch
mit Frau Nina Mahncke und Prof.
Dieter Reusch von der Fachhochschule.
Die beiden sind ehrenamtlich in der
Kinder- und Jugendarbeit tätig, wobei die
Fachhochschule lediglich einen äußeren
Rahmen abgibt.
Als erstes konkretes Ergebnis wurde
vereinbart, dass sich Ulrich Bayer und
Professor Reusch nach Ostern treffen
werden, um über Details zu sprechen. Wir
werden darüber berichten. Es gibt viel zu
tun. Packen wir es an.
Jeder wollte das neue Fernrohr sehen, auch
wenn es am Himmel nichts zu sehen gab.
So großer Andrang ist Balsam für die
Seelen der Veranstalter. Und es ist ein
Serien
Das Sternbild Lacerta
Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise
von E.-Günter Bröckels
Das Sternbild Eidechse, so lautet die
deutsche Bezeichnung, finden wir am
Sommerhimmel zwischen der Andromeda
und dem Schwan. Seine nördlichen
Nachbarn sind die Sternbilder Cassiopeia
und Cepheus und im Süden grenzt es an den
Pegasus. Ziemlich genau mittig auf einer
gedachten Linie vom Andromedanebel
zum Stern Deneb im Schwan treffen wir
auf eine Zickzacklinie aus lichtschwachen
Sternen, die wie eine verkleinerte Ausgabe
der Kassiopeia aussehen und das Muster
der Eidechse bzw. ihres Rückenkamms
darstellen.
Da die Eidechse ein sehr scheues Tier
ist, hat sie sich auch am Himmel sehr gut
versteckt und man findet sie nur, wenn man
ihre Position genau kennt. Erschwerend
kommt noch hinzu, daß dieses Sternbild
in den hellen Bereich der Milchstrasse
hineinragt. Für Einsteiger ist die Eidechse
somit ein sehr schwieriges Sternbild und
auch den meisten Hobbyastronomen ist
es nicht besonders geläufig. Sogar bei
mehreren Buchautoren, welche über die
Sternbilder geschrieben haben, sucht man
dieses und einige andere Sternbilder
vergeblich. Das zu ändern, ist Sinn und
Zwecks meiner Sternbildbeschreibungen.
Da wir gerade bei der Position sind,
möchte ich hier die heute geltenden
Koordinaten für die maximale Ausdehnung
19
dieses Sternbildes geben. Hierbei ist
immer zu bedenken, daß alle Sternbilder
irgendwelche rechtwinkligen Ein- oder
Ausbuchtungen haben und die hier
angegebenen Längen- und Breitengrade
immer die maximale Ausdehnung angeben.
Ergänzend gebe ich aber immer die
Fläche in Quadratgrad an. Mathematiker
unter Euch werden also sehr schnell
die Diskrepanz zwischen “maximaler
Ausdehnung” und wahrem Flächeninhalt
feststellen. Das ist dann auf die eben
erwähnten Ein- bzw. Ausbuchtungen
zurückzuführen. Bei der Eidechse ist dieser
Unterschied ausnahmsweise mal nicht so
groß.
Leider hatte Hevelius nur eine sehr vage
Vorstellung vom echten Aussehen eines
solchen Tieres wie die Abbildung in seinem
Sternatlas Firmamentum Sobiescianum von
1687 verrät. Um nicht völlig daneben
zu liegen, gab Hevelius diesem Sternbild
noch einen zweiten Namen “Stellio” der
Wassermolch. Diese Bezeichnung kam
aber sehr bald wieder außer Gebrauch
und geriet fast in Vergessenheit. Aber
auch andere Astronomen seiner Zeit und
später machten sich keinen Kopf über
das wirkliche Aussehen einer Eidechse.
So finden wir im Atlas des J.E. Bode
von 1782 eine sehr ähnliche Darstellung
mit dem Unterschied, daß hier das Tier
gespiegelt, also seitenverkehrt dargestellt,
und mit langen Ohren versehen wurde.
Nachfolgend zeige ich diese beiden Bilder
einmal zum Vergleich.
Die Eidechse erstreckt sich in
Rektaszension von 21h 55m über ziemlich
genau 15◦ bis nach 22h 56m und in der
Höhe, also in Deklination von 35◦ hinauf
bis nach 57◦ . Dabei umschließen seine
Grenzen eine Fläche von gerade mal
201 Quadratgrad. Darin befinden sich 11
mit dem bloßen Auge sichtbare Sterne
der 5ten Helligkeitsklasse und nur einer
von diesen ist heller als 4te Größe.
Allerdings bietet uns dieses Sternbild
mehrere offene Sternhaufen und einen
kleinen planetarischen Nebel.
Wie kam denn nun eine Eidechse in
den Himmelszoo? Der Astronom Johannes
Hevelius aus Danzig wurde etwa 1685 auf
die oben erwähnte kleine Sternkonstellation
aufmerksam, die aussieht, wie eine
Minicassiopeia. Das inspirierte ihn, hier ein
neues Sternbild, die Eidechse einzufügen.
Diese Konstellation bestand aus den Sternen
2, 5, 4, α und β Lacerta und wurde um die
Sterne 6, einem unbenannten Stern auf dem
40sten Breitengrad (270?) und den Stern 1
erweitert. Letztere stellen den Schwanz der
Eidechse dar.
Sternbild Lacerta nach Hevelius, 1690
20
von 4m. 3 und erhielt die Bezeichnung
DI Lac. 1936. Inzwischen war von der
IAU das Koordinatennetz mit den nun
endgültigen Sternbildgrenzen festgelegt und
veröffentlicht worden, flammte nahe der
Grenze zum Sternbild Cepheus eine weitere
Nova auf. Diese war die bis heute hellste
Nova in diesem Sternbild. Ein Objekt der
Helligkeit 16m. 6 zeigte einen Lichtausbruch,
der im Maximum 2m. 1 zeigte. Diese Nova
erhielt die Bezeichnung CP Lac. Im Jahre
1950 erlebte dieses Sternbild seine dritte
Nova. Sie ist unter DK Lac katalogisiert und
wurde immerhin noch 5m. 0 hell. Somit war
sie im Maximum für die damalige Zeit auch
noch mit dem bloßen Auge sichtbar. Alle
drei Novae leuchteten im nördlichen Teil
des Sternbildes, noch oberhalb 50° Breite
und damit im hellen Band der Milchstrasse
auf.
Diesem Sternbild wurden noch weitere,
heute nicht mehr gebräuchliche Namen
verpasst. So hieß es zeitweilig “Sceptum”
– das Zepter – oder vom französischen
Astronomen Augustine Royer 1679 zu
Ehren König Ludwig XIV in “Hand
der Gerechtigkeit” benannt. Aber auch
diese Bezeichnungen, die wieder einmal
mehr nur der Huldigung der Sponsoren
diente, konnten sich auf Dauer nicht
durchsetzen. Es blieb letztendlich beim
zuerst eingeführten Namen Λα X εROHτα
= Eidechse. Eine Mythologie im klassischen
Sinne gibt es zu diesem Sternbild leider
nicht.
Wie man sieht wurde die Eidechse in
Nord-Südrichtung ausgerichtet, wobei die
Sterne Alpha und Beta den Kopf markieren.
Für den Beobachtungsort Lübeck
steht das Sternbild Eidechse zur
Beobachtungszeit 22:00 Uhr vom 1. Mai
bis zum darauf folgenden 15. Februar
voll über dem Horizont. Es ist somit
überwiegend zircumpolar. Um aber richtig
sichtbar zu sein muß es auch aus dem
Horizontdunst heraus, der bei uns nicht
selten bis 10◦ über dem Horizont steht. Das
schränkt die Sichtbarkeit leider weiter ein.
Die beste Sichtbarkeit eines Sternbildes
ist aber immer dann gegeben, wenn es im
Süden kulminiert. Die Eidechse hat ihren
Meridiandurchgang vom 20. September bis
6. Oktober und zählt damit schon zu den
Herbststernbildern.
Sternbild Lacerta nach Bode, 1782
Astronomisch richtig interessant wurde
dieses kleine Sternbild erst 1910. Da
flammte innerhalb seiner noch nicht
einwandfrei festgelegten Grenzen eine
Nova auf. Sie erreichte eine Helligkeit
α Lac ist 3m. 8 hell und gehört der
Spektralklasse A1V an. Sein weißes Licht
kommt von einer etwa 12000 Kelvin heißen
Sternoberfläche eines Hauptreihensterns
21
1 Lac ist mit 4m. 14 der zweithellste
Stern in diesem Sternbild. Auch dieser Stern
gehört der Spektralklasse K3III an. Seine
Entfernung beträgt 627 Lichtjahre.
und aus 102 Lichtjahren Entfernung zu
uns. Da es sich um ein so genanntes
“neuzeitliches” Sternbild handelt, haben die
Sterne keinen Eigennamen.
β Lac ist mit 4m. 43 nicht mehr der
zweithellste Stern in diesem Sternbild. Er
gehört zu den Riesensternen auf dem dritten
Ast und gehört der Spektralklasse G9III
an. Sein gelbes Licht kommt von einer
5500Kelvin heißen Sternoberfläche über
eine Distanz von 170 Lichtjahren zu uns.
4 Lac gehört zu den Überriesen und
hat eine Helligkeit von 4m. 6. Sein weißes
Licht braucht bis zu uns 2118 Jahre. Dieser
Stern gehört der Spektralklasse B9 an und
leuchtet blau von einer 13000 Kelvin heißen
Sternoberfläche.
5 Lac ist als M0II ein roter Riesenstern
mit einer Oberflächentemperatur von 3700
Kelvin auf dem 2ten Ast. Sein Licht braucht
bis zu uns 1164 Jahre und erscheint und
4m. 34 hell.
2 Lac gehört auch zu den Riesensternen.
Er ist auf dem 4ten Ast und noch nahe
der Hauptreihe. Sein 4m. 55 helles, blaues
Licht kommt von einer 16000 Kelvin
heißen Sternoberfläche. Es ist zu uns 510
Lichtjahre unterwegs.
6 Lac hat gerade die Hauptreihe in
Richtung Riesenast IV verlassen. Sein 4m. 52
helles, blaues Licht verrät uns einen B2IVStern, dessen Oberfläche 19000 Kelvin heiß
ist. Dieser Stern steht 1370,4 Lichtjahre tief
im Raum.
BSC 8485 sendet uns sein 4m5 helles,
orangefarbiges Licht von einer 4700
Kelvin heißen Sternoberfläche und verrät
sich als ein K3III-Stern. Er ist leicht
variabel, da seine Amplitude gerade 0m. 3
beträgt. Diese Hauptkomponente wird in
0,4 Bogensekunden Abstand auf Position
12◦ von einem Begleiter umrundet. Das
System ist 563 Lichtjahre von uns entfernt.
BL Lac ist längere Zeit ein
besonders aufmerksam beobachtetes Objekt
gewesen. Zunächst hielt man es für
einen besonderen Veränderlichen mit
Helligkeitsschwankungen zwischen 13m. 0
und 16m. 0. Heute ist bekannt, daß es
sich hierbei um den Kern einer sehr
weit entfernten Galaxie handelt, die eine
außerordentlich starke Energiequelle besitzt
und zudem in der Helligkeit schwankt.
NGC 7209 ist einer von mehreren
offenen Sternhaufen in diesem Sternbild. Er
verteilt seine Flächenhelligkeit von 6m. 7 auf
einem Areal mit einem Durchmesser von
25 Bogenminuten. Zum Haufen gehören
rund 100 Sterne mit Helligkeiten von 10m. 0
und lichtschwächer. Er steht nur 14′ 41′′
unterhalb des nur 6m. 16 lichtschwachen,
roten Sterns BSC 8421. Seine 300
Millionen Jahre jungen Mitglieder gehören
zum Teil der Spektralklasse B9 an. Als
Aufsuchhilfe dient der Stern 2 Lacertae.
Von hieraus schwenkt man die Optik in
RA über16m10s nach Osten und hat das
Objekt sowie den roten 6m. 16 M4III-Stern
BSC8421 im Großfeldokular. Geringe
Korrekturen zentrieren dann den offenen
Sternhaufen. Der Sternhaufen hebt sich klar
vor dem Hintergrund ab und weist keine
Konzentration zur Haufenmitte auf.
NGC 7243 liegt weiter nördlich und fast
auf dem 50sten Breitengrad. Dieser offene
Sternhaufen hat etwa 40 einhundertzehn
Millionen Jahre junge Mitglieder, die eine
Gesamthelligkeit von 6m. 4 produzieren.
Diese verteilen sie auf ein Areal mit
21′ Durchmesser. Die hellsten Einzelsterne
gehören der Spektralklasse B7 an und das
Licht dieses Sternhaufens braucht 2800
22
NGC 7240 und NGC 7242 sind zwei
kleine, nicht sehr helle Galaxien. Sie stehen
sehr eng beieinander im südlichen Teil
der Eidechse, einen Vollmonddurchmesser
unter dem Stern 1 Lacertae. Beides sind
eliptische Galaxien vom Typ S0. NGC 7240
ist die kleinere, nur 0,8′ ×0,8′große und
ganze 13m. 8 lichtschwache Galaxie. Ihre
Radialgeschwindigkeit beträgt 6272 km/s.
Jahre bis in unsere Optiken. Zum Auffinden
geht man am zweckmäßigsten vom Stern
Alpha Lacertae aus und schwenkt 16
Rektaszensionsminuten nach Osten und 24
Bogenminuten nach Süden. Auch dieser
Sternhaufen hebt sich noch klar vom
Hintergrund der Milchstrasse ab, weist
aber keine merkliche Konzentration zum
Haufenmittelpunkt auf.
NGC 7296, auch ein offener Sternhaufen,
finden wir in der Nähe des Sterns
Beta Lacertae. 20 Sterne mit einer
Gesamthelligkeit von 9m. 7 verteilen
ihr Licht auf eine Fläche mit nur
4,0′ Durchmesser. Die hellsten Sterne des
Haufen sind gerade mal 10m. 0 hell. Von β
Lac aus schwenkt man die Optik in RA
um 4m38s nach Westen und nun hebt man
um 3′ 18′′ nach Norden an und hat das
gesuchte Objekt im Bildfeld. Viel mehr als
eine kleine, nebelige Aufhellung sollte man
in gängigen Amateurteleskopen aber nicht
erwarten.
IC 5217 oder PK 100-5.1 ist ein
planetarischer Nebel mit einer sehr geringen
Helligkeit von nur 12m. 6, die sich auf eine
Fläche mit 6′′ Durchmesser verteilt. Der
Zentralstern ist nur 15m. 6 lichtschwach
und trägt die Katalognummer HD 212534.
Dieser planetarische Nebel hat eine
Radialgeschwindigkeit von -99km/s und ist
derzeit 10400 Lichtjahre von uns entfernt.
Wie man den Daten entnehmen kann,
ist dieses Objekt nur großen Optiken
zugänglich. Wer sich an ihm versuchen
möchte, sollte wieder von Alpha Lacertae
ausgehen. Zunächst schwenkt man in RA
um 7m 21s nach Osten und hebt dann um 41
Bogenminuten nach Norden an.
NGC 7242 ist mit 2,6′ ×2,0′größer aber
mit nur 12m. 0 nicht wesentlich heller. Sie
bewegt sich mit 5972 km/s durch den Raum.
Auch diese beiden Objekte sind nicht
unbedingt etwas für allgemein übliche
Amateurteleskope. Wer eine besonders
hochwertige und lichtstarke Optik hat, sollte
sich durchaus auch an diese Galaxien
heranwagen. Allerdings sollte dann die Zeit
der Kulmination genutzt werden.
Im Handbuch der Sternbilder von Hans
Vehrenberg sind nicht weniger als 8
Doppelsterne für dieses kleine Sternbild
verzeichnet. Einer wurde oben näher
beschrieben.
Zudem befinden sich im nördlichen Teil
noch weitere drei offene Sternhaufen,
NGC 7245 bringt mit 30 Sternen 9m. 2
auf, verteilt sie auf eine Fläche mit 5,0´
Durchmesser und steht 6100 Lichtjahre tief
im Raum.
IC1442 hat nur 20 Mitglieder, die 9m. 1
Gesamthelligkeit zusammenbringen. Sie
leuchten aus 55800 Lichtjahren Entfernung.
IC 1434 bringt mit 40 Einzelsternen
eine Gesamthelligkeit von 9m0 zusammen
und verteilt sie auf eine Fläche mit 8,0´
Durchmesser.
23
An dieser P OLARIS haben mitgewirkt
Dr. Ulrich Bayer, Lübeck
E.-Günter Bröckels, Lübeck
24
ASL - Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Der Jahresbeitrag beträgt 30 ¤. Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende
bis zum 25. Lebensjahr sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15 ¤. Für Familien wird
ein Familienrabatt gewährt. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb
der ersten zwei Monate eines Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht
zugesandt. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der letzten P OLARIS-Ausgabe des jeweiligen
Vorjahres. Die Zahlung soll über das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem
Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck
möglich. Mitglieder, die mit der Beitragszahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch
auf Leistungen des Vereins. Ein Austritt aus dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres
möglich und mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten schriftlich zu beantragen.
Impressum
P OLARIS– Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
ISSN 0930-4916
Redaktion
Redaktionsteam: Felicitas Rose, Lübeck
Carolin Liefke, Hamburg
Reinhard Albert, Lübeck
(Dennis Boller, Lübeck)
eMail: [email protected]
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes bzw. der
Redaktion wieder. Nachdruck, Vervielfältigung oder sonstige Verarbeitung, auch auszugsweise, nur
mit schriftlicher Genehmigung des Vorstandes. Das Copyright verbleibt bei den einzelnen Autoren.
Anschrift:
HomePage:
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Vereinskonto:
Verantwortlicher Herausgeber:
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V., Postfach 2209, 23510 Lübeck
http://www.sternwarte-luebeck.de
[email protected]
Sparkasse zu Lübeck AG, Kto.-Nr. 2-209 500, BLZ 230 501 01
Der Vorstand
Vorsitzender: Oliver Paulien, Lübeck
Geschäftsführer: Michael Kremin, Lübeck
Schriftführerin: Felicitas Rose, Lübeck
Fachwarte des ASL
Bibliothek: Michael Kremin, Lübeck
Geräte: Johannes Kühnel, Lübeck
Redaktionsschluß für die nächste P OLARIS ist der
7. Juli 2010.
Kugelsternhaufen, Oliver Paulien
M82, aufgenommen am 6. März 2010, Brennweite 0,825 durch f/3,3 Reducer,
Belichtungszeit: 30s/Frame, Bilder mit K3CCD-Tools ?berlagert
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