Womit künftig heizen? - Die Qual der Wahl Europäische Woche für nachhaltige Energie TGZ Bautzen, 25. Juni 2013 Dipl.-Ing. Rolf Förster Europäischer Energiemanager (IHK) Wo ist das Problem? • Gasprom ist da. • Öl gibt’s genug mit neuen Technologien (Schieferöl) • Strom kommt aus der Steckdose (ist zunehmend grün). Gasprom Gebäude St. Petersburg Und wer bezahlt das alles?......................... WIR. Und wer macht die Preise?......................... WIR NICHT. Das ist das Problem! Der Ausweg: V Energie sparen! Aber Wie? Der Wärmebedarf im Jahr Worüber reden wir? …über Kosten für den täglichen Verbrauch Energieverbrauchskosten = ct je kWh Verbrauch 1.Strom 2.Wärmepumpe >Arbeitszahl 3,5 >Arbeitszahl 2,5 3.Heizöl 4.Flüssiggas 5.Erdgas 6.Pellets 7.Stückholz (Kiefer) 8.Solar 24 (24) 6,85 9,60 9 8 6,5 5 2,5 0 Wir reden über Gebäudebestand ODER Neubau Die klassische Heizungsanlage... Fußbodenheizung Plattenheizkörper Vorlauftemperatur 35°C Vorlauftemperatur >50°C !Große Fläche niedrige Temperatur Kleine Fläche Gussradiator hohe Temperatur! !Hohe Temperatur viel Energie hohe Kosten 1 Temperaturniveau im Heizkreis so niedrig wie möglich! >Dämmen >große Heizflächen (Fußboden-/Wandheizung) >Hydraulischer Abgleich: =feste Einstellung der Heizwasserdurchflussmenge an jedem Heizkörper, um unabhängig von dessen Position im Leitungssystem eine optimale Raumerwärmung zu gewährleisten, ohne dass zu viel Wärme am Heizkörper ansteht = Einsparpotenzial 10….20% Der alte Heizkessel…. - Heizleistung an 250 Tagen unter 50% -Veraltete Brenner - Wirkungsgrad >gemessen: η ~ 90% >tatsächlich: η ~ 80% - Abgasmessung nach DIN - taktet (Ein/Aus) 50…80.000 mal/Jahr Der alte Heizkessel…. Alter Kessel 2 viel Energie hohe Kosten Alter Kessel raus! >Aber was tun? Die Qual der Wahl… Ihr „Kraftwerk“ nach einem Messebesuch… Kesseltausch Alten Kessel Ersetzen durch Brennwerttechnik Brennwertnutzung: = Nutzung der Abgaswärme (Wirkungsgrad gesamt gegen 100% ) -inzwischen Standard bei Gas und Öl, bei Holz/ Pellet erste Anlagen >Reduzierung der Energiekosten theoretisch ca. 20% realistisch ca. 10% >Investition: 4…7.000,- € Wärmepumpe = Stromheizung/ aus 1 Teil Strom >…Teile Wärme Leistung bei TVL +35°C +50°C +60°C Investition zzgl. Dämmung Jahresarbeitszahl Luft-Wasser Sole-Wasser -20 bis +30°C Luft -5 bis +20°C Sole kW 6,3 5,9 5,5 Leistungszahl 3,8 2,8 2,5 kW 5,8 5,5 5,0 Leistungszahl 4,3 2,8 2,0 12.000, -€ +….,-€ 8.000,- € + Bohrung 8.000,- € =16000,- € +….,-€ min. 3,5 min. 3,8 Kriterium: Jahresarbeitszahl und nicht die Leistungszahl im Prospekt Wärmepumpe im Altgebäude Einsparung: Beispielrechnung (Gebäudebestand AHeiz~ca. 120m²) Auf Basis Bedarf, bisher = 2.000 l Heizöl = 20.000 kWh/a = 2.000,- € Jahresarbeitszahl 3,5: = 20.000 kWh/3,5 = 5.715 kWh x 0,25 €/kWh = 1.429,- € = 28% Jahresarbeitszahl 2,5: = 20.000 kWh/2,5 = 8.000 kWh x 0,25 €/kWh = 2.000,- € = 0%!!! Wärmepumpe im Neubau Beispielrechnung KfW 40-Haus: Primärenergiebedarf 40 kWh/m²*a Bei AHeiz~ca. 120m² >> 4.800 kWh/a Jahresarbeitszahl 3,5: 3 = 4.800 kWh/3,5 = 1.372 kWh x 0,25 €/kWh = 342,- € Die Wärmepumpe gehört in den Neubau! Micro-BHKW BHKW {Strom + Wärme} • WisperGen: 7 (+7)kW (Stirlingmotor) 1 kW • Auslegung alt: Laufzeit = Armortisation (Dauerläufer) 10…30% vom thermischen Bedarf (EFH=2…10 kW) • Auslegung neu: Bedarf therm. = Eigenverbrauch Micro-BHKW Energiemix macht Sinn! Micro-BHKW Bsp.: EFH 220 m² mit Einliegerwohnung, Wachau ALT NEU Verbrauch Erdgas (6 ct/kWh) 35.000 kWh 34.000 kWh Stromeinkauf (25 ct/kWh) 5.000 kWh 2.673 kWh Kosten 3.325,- € 2.882,-€ Erlös 0 409,-€ Gespart+verdient, 1. Jahr 0 1.052,-€ Gespart+verdient, 1.-13. Jahr 0 19.085,-€ Investition 0 20.000,-€ abzügl. Förderung 0 18.500,-€ (Stromverkauf+KWK-Bonus+E-Steuerrücker.) (Preis Gas +3%, Strom +5%) Holzheizung a) Stückholz • spart immer • kann jeder, u. U. sogar ein Mieter • Kamin, Kaminofen, Warmluft(etagen)ofen, Zentralheizkessel • Entscheidend: WAS + WIEVIEL will ich heizen? WAS + WIEVIEL kann ich heizen? Holzheizung a) Stückholz • Bedarf für EFH ca. +/-15 Rm pro Jahr (ca. 0,1…0,2 Rm/m² Wohnfläche) >Holzaufkommen Menge/Preis/Holzart 50…70 €/Rm (Scheitholz) >Ausreichend Lagerfläche…x 3 (Trocknen) • Nur gut getrocknetes Holz ist umweltfreundlich!!! • Zwingend technische Voraussetzung = Pufferspeicher minimal: 55 l/kW optimal: 100l/kW Holzheizung b) Pellets • regionale Hersteller und Lieferanten >Brennstoffqualität (DIN, ÖN, DINplus) • Lagerung >Menge: vorher: 2.000 l HEL nachher: ca. 4 t Pellets >trocken, staubfrei (= 2.000,-€) (= 1.000,-€) • Moderne Heiztechnik BafA-förderfähig • Investition Zentralheizkessel: 8…15.000,-€ Pelletkessel mit Pelletlager b) Pellets Beispiel EFH 130m², Pulsnitz ALT NEU Heizkessel 24 kW Heizöl 6…20 kW Pellet Lager 5.000 Liter 5 t (7m³) Wärmespeicher ohne 1.100 l Verbrauch 3.000 l/a 5 t/a Kosten Energieträger 2012 3.000,-€ 1.250,-€ Investition 18.000,-€ abzügl. Förderung 15.100,-€ Solar Die Technologien Solarthermie PV ALT PV NEU Hybrid Wärme für Heizung und WW Strom zentral/Einspeisen Strom. dezentral Wärme und Strom Kollektor Modul Modul Kombi Koll./Modul Speicher Wechselrichter Eigener kleiner Speicher Speicher Wärme Speicher Strom (Überkapazität als Wärme speichern) Investitionszuschuss Subventionierter Strompreis Investitionszuschuss Eigennutzung Netzeinspeisung Eigennutzung Eigennutzung Unabhängig Abhängig Unabhängig Unabhängig Solar: Macht das Sinn? Wärme Strom Im Hellen hab ich´s und brauch´s nicht, im Dunkeln brauch ich´s und hab´s nicht. Im Juli hab ich´s und brauch´s nicht, im Dezember brauch ich´s und hab´s nicht. ABER: an 200 Tagen hab UND brauch ich´s! Intelligente Speicher und Regler Voraussetzungen -verschattungsfrei -Ausrichtung (SO) – S – (SW) -Neigung: ideal 90° Einstrahlung auf Kollektor/Modul >20…60° -Qualität der Kollektoren und Module -Speicherung PV Photovoltaik (Strom) 4-Personen-Haushalt: ca. 4.000 kWh/a Strom Leistung: 1 kWp/10m² Sonnenstunden in Deutschland: 1.000…1.500 h/a ~40m² für Eigenbedarf Problem: >>Speicherung Solarthermie Luftkollektoren Flachkollektoren - mittlere Leistung - preisgünstig Röhrenkollektoren - hohe Leistung - preisintensiv Solarthermie Auslegung Gebäudezustand Kollektorfläche NEU Kleiner ALT Größer Speichervolumen •Warmwasser UND Heizung •Kollektorfläche ~10 - 20% der Wohnfläche •Wärmespeicher: •BAW-Vorgabe: 50 ltr./m² •Empfehlung: 100 ltr./m² •bislang (fast) immer zu klein Beispiele im Eigenheim (Gebäudebestand) Beispiel 1: Standardanlage Warmwasser (WW) WW und Heizung 5 m² Kollektorfläche 10 m² Kollektorfläche 300 l WW-Speicher 750 l Puffer- oder Kombispeicher Solarsteigeleitung, Pumpenset, Installationszubehör, Regler Solarsteigeleitung, Pumpenset, Installationszubehör, Regler Materialkosten: Montagekosten: Förderung BafA: Summe Investitionen: 3.900,- € 1.000,- € 0,-€ 4.490,- € Summe Investitionen: Ersparnis: 50% von ca. 3.500 kWh (=350 l Öl) = 175 l Heizöl Materialkosten: Montagekosten: Förderung BafA: 9.000,- € 1.500,- € 1.500,-€ 9.000,- € Ersparnis: 20% von ca. 35.000 kWh (=3.500 l Öl) = 700 l Heizöl Beispiel 2: Hamster-Lösung 22 m² Flachkollektoren 2.500 l Wärme-Hamster Steigeleitung, Installationsmaterial, Pumpenset, elektronischer Regler Materialkosten Montagekosten Förderung BafA Investitionskosten 14.000,-€ 2.000,-€ ./. 1.980,-€ 14.020,-€ Ersparnis: 35…40%...55 von 35.000 kWh (3.500 l Öl) = 1.400 l Heizöl Beispiel 3: Die Paketlösung 1. Solar-Hamster (Röhren- oder Flachkollektor) 2. Holz- oder Pelletoder Kombikessel 3. Wärme-Hamster 2.000 ltr. 4. Warmwasserbereitung (ex-oder intern) 5. Anschlusspaket Heizung Beispiel Paket Solar+ Pellets Beispiel ZFH 200m², Chemnitz ALT NEU Heizkessel 30 kW Heizöl 7…25 kW Pellet/Holz + 14m² Solar Lager 6.000 Liter 5,5 t (7m³) Wärmespeicher Ohne 2.200 l Verbrauch 4.500 l/a 6 t/a Kosten Energieträger 2012 4.500,-€ 1.280,-€ Investition 29.000,-€ abzügl. Förderung 25.000,-€ Beispiele Bayreuth, Eigenheim mit Wärmepumpe, Solar und 2.200-ltr.-Speicher oval im Gewölbe Beispiele Passivhaus Weimar: 18m² Hochleistungsdoppelglaskollektoren, Kamin mit Wassertasche 4.500-Liter-Wärme-Hamster© Beispiele EFH mit FEWO Zinnwald: 25m² Hochleistungsdoppelglaskollektoren, Gastherme 6…18 kW 6.000-Liter-Wärme-Hamster© Beispiele Mehrfamilienhaus Stützengrün: 2 Solarthermieanlagen: 38m² Ost/West und 12m² Süd mit 5.600-ltr.Speicher (Raumhöhe 2,09m) >> Reduzierung Gaskessel von 108 auf 68 kW! Den Erfolg bestimmt der Speicher energie.depot: Wärme-Hamster© • • • • werksvorgefertigt, vor Ort montiert keine Einbringbeschränkung/kein Kippmaß Größe nach Bedarf und Aufstellraum Werkstoff: GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) korrosionsbeständig geringes Gewicht selbst isolierend (Wärmeleitfähigkeit λGFK = 0,15…0,3…0,7 W/m*K λSt = 48…50 W/m*K) Der Wärme-Hamster© Baukastenprinzip, Einzelteile vorgefertigt, Montage vor Ort Der Wärme-Hamster© Volumen: 1.000 … 50.000 ltr., Bäckerei Richter, Dresden künftig bis…500.000 ltr. 850 ltr.- Speicher Maße: H = … 1,75 … 5,00 m (frei wählbar) Ø = … 1,20 … 5,00 m (frei wählbar) ehem. Kohlebunker, jetzt 1.500 ltr-Speicher EFH in Weismain/Franken (Solar + Öl) Schloss Lomnitz/PL, 12.000 ltr.-Speicher (Holz) Der Wärme-Hamster© Ausstattung: projektbezogen Energieeintrag: Solar, Biomasse, BHKW,...Wärmerückgewinnung Anwendung: EFH …… Industrie-Immobilie EFH, 220 m² Wohnfläche, 22 m² Solar, 2 m³-Speicher/ Wachau Gewerbebetrieb, 49 kW Pelletheizung, 40 m² Solar, 6,5 m³-Speicher/ Radeberg Der Wärme-Hamster© Kein Platz im Haus? Dann-unterirdisch! Mehrfamilienhaus Cottbus/Dreifertstraße; Fernwärme, 40m² Röhrenkollektor, 4.000 ltr.-Speicher, unterirdisch Der Wärme-Hamster© im Brauhaus Dessau: 5 x 50m³ + 31m³ = 281 m³ Schlussfolgerungen 1. Machen Sie sich unabhängig! Nicht Abhängigkeiten tauschen! 2. An Wärme und Strom denken! 3. Solarenergie in Verbindung mit intelligentem Speicher = einzige wirkliche Unabhängigkeit! >Gilt für Wärme genauso wie für Strom! 4. Fachplanung, nicht 0-8-15 5. Investitions- und Folgekosten bewerten! 6. Nur Sparen = inflationssicher! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Der Wärme-Hamster© im Goethe-Institut München 6m³ Wärmespeicher und 2 Stück 6m³ Kältespeicher Druckstufe jeweils bis 6 bar