chemische und kolloid¬ Morphologische, chemische Untersuchung subalpiner Weide- und Waldböden der Rendzina- und der Podsolserie Ein Beitrag zur Humusklassifizierung Von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich zur Erlangung der Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften genehmigte Promotionsarbeit vorgelegt von dipl. Ing.-Agr. Erwin Frei aus Basel Referent: Herr Prof. Dr. H. Pallmann Korreferent: Herr Prof. Dr. M. Bern / Buchdruckerei Büchler & Co. / 1944 Diiggeli Meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. H. ich herzlich für wollende Der die Förderung Anregung und dieser Arbeit, Pallmann, danke für seine stete wohl¬ Beratung. Wissenschaftlichen Nationalparkkommission Erlaubnis zur dung Forschungskrediten von zu Bearbeitung der Nationalparkböden zu Dank verpflichtet. bin und für ich für die die Zuwen¬ Morphologische, chemische und kolloidchemische Untersuchung subalpiner Weide- und Waldböden der Rendzina- und der Podsolserie. Ein Beitrag zur Humusklassifizierung. Von Erwin Frei. (Mitteilung aus dem Agrikulturchemischen Institut der Eidgen. Techn. Hochschule in Zürich.) (Vorstand : Prof. Dr. H. Eingegangen am Pallmann.) April 15. Inhaltsübersicht I. Einleitung und Seite : 269 Problemstellung II. Methodische und theoretische Beiträge zur Bodenuntersuchung . . 272 . 272 Bodengefüge A. Das 1. 1944. Die Baueinheiten des Bodens und die Konstruktion des Boden¬ 272 gefüges 2. B. Humus 1. 2. 3. C. und Einleitung Unterteilung des Gesamthumus Eingliederung der Humusbildungen a) Die Humusgruppen b) Die Humus-Untergruppen 3. 279 279 281 in die Humussystematik . . 282 283 283 c) Die Humusfazies d) Die Humusformen e) Systematische Nomenklatur-Beispiele Allgemeiner experimenteller Teil 1. Zusammenstellung der für die Profiluntersuchungen 2. 276 einiger bodenkundlicher Begriffe Systematik Definitionen 284 . . 285 286 288 benutzten Methoden 288 morphologische Untersuchungsmethodik Chemische Untersuchungsmethoden und Besprechung scher Ergebnisse 290 Die a) Bestimmung b) c) Die der austauschbaren methodi¬ 291 kolation Die Bestimmung Bestimmung der Anionen der 292 Pufferungszahl der austauschbaren basischen Kationen und 293 Der Austausch mit Salzsäure 293 Salzlösungen Der Austausch durch Elektrodialyse Die Bestimmung der Umtauschkapazität 293 Die Verdrängung mit Die Pflanzennährstoff-Verhältnisse d) 291 Wasserstoffionen durch Pe'r- Die Bestimmung des Gesamthumus des Bodens 295 298 299 301 268 — — Seite 4. Die Beziehung zwischen sionen und der III. Untersuchungen an dem pH-Wert wäßriger Bodensuspen Menge austauschbarer Muttergesteinen und - 303 H-Ionen Bodenprofilen der subalpinen 305 Rendzinaserie . 305 . 306 Nationalparks Analysen Subalpiner Wald-Humuskarbonatboden des Mugeto-Ericetum 1. Lage der Profilstelle und Vegetation 2. Das Bodenprofil und seine Morphologie a) Das Profil b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchungen 3. Physikalische Eigenschaften 4. Chemische Untersuchungsresultate a) Der Humus b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte c) Die austauschbaren Ionen A. Neue B. von Dolomiten de» Schweizerischen . C. . Wiesen-Humuskarbonatbodon des Trisetotum flavescentis Subalpiner 1. Lage der Profilstelle 2. Das Bodenprofil und und seine 4. IV. .... .... 4. . B. Podsolierte sekundäre Braunerde des Nardetum 2. Das 3. 4. V. Der ßodenprofil 314 316 317 317 317 319 319 319 321 321 322 subalpinum . . und Wald in 327 328 329 . 329 330 330 . Sukzessionsursachen 2. Bodenveränderungen beim Übergang von a) Profilmorphologische Veränderungen b) Bodenphysikalische Veränderungen . 331 332 333 333 334 334 Weide 1. 323 325 Vegetation seine Morphologie a) Das Profil b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchung Physikalische Eigenschaften Chemische Untersuchungsresultate a) Der Humus b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte c) Die austauschbaren Ionen von 313 325 der Profilstelle und Übergang 312 324 ... Lage 311 322 Profil b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchung Physikalische Eigenschaften Chemische Untersuchungsresultate a) Der Humus b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte c) Die austauschbaren Ionen 1. 311 315 Untersuchungen an Bodenprofilen der subalpinen Podsolserie A. Subalpines Humuspodsol des Rhodoreto-Vaccinietum extrasilvaticum 1. Lage der Profilstelle und Vegetation 2. Das Bodenprofil und seine Morphologie 3. 309 310 315 Morphologie b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchung. Physikalische Eigenschaften Chemische Untersuchungsresultate a) Der Humus b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte c) Die austauschbaren Ionen a) Das 308 308 314 Vegetation aj Das Profil 3. 306 336 336 . Wald in Weide . . . 336 336 337 269 — — Seite 338 c) Chemische Veränderungen 339 d) Biologische Veränderungen e) VI. 340 Lokalklimatische Unterschiede 341 Zusammenfassung B. 341 Begriffsbildung A. Methodik und Untersuchungen an dolomitischen Gesteinen und subalpinen Boden¬ 343 profilen I. Einleitung und Problemstellung. Die wissenschaftliche Bodenkunde erkennt die Bodenklassifikation (d. h. die Eingliederung der verschiedenen Böden bestimmter Profilaus¬ bildung in ein natürliches System) als eine ihrer wichtigen Aufgaben. Ermöglicht wird diese Klassifizierung erst durch umfassende analytische Beschreibung möglichst vieler gut gekennzeichneter Bodentypen, Unter¬ typen und Varietäten. Die Grundlage der Bodenforschung ist also eine gut ausgebaute, vielseitige Untersuchungsmethodik, durch deren An¬ wendung der zu beschreibende Boden möglichst vollständig charakteri¬ siert werden kann. vorliegende Arbeit möchte einen Beitrag zur Bodenforschung Vorschläge zur Lösung einiger methodischer und theore¬ tischer Probleme der Bodenuntersuchung gemacht werden, ferner durch morphologische, physikalische, chemische und kolloidchemische Be¬ schreibung von vier pflanzensoziologisch und bodentypologisch gut de¬ Die leisten, indem finierten Böden der Podsol- und der Rendzinaserie. Die die morphologische Untersuchung Beschreibung des Bodenprofiis gliedert der Bodenhorizonte und in die der sich in Krümelaggregate, der Krümel und der Bodeneinzelteilchen. Dazu bedarf es neben makro¬ Bei diesen mikroskopischer skopischen unbedingt sich der an klar erwies Mangel Bodenuntersuchungen morphologischen definierten bodenkundlichen Begriffen als besonders störend. Die Not¬ wendigkeit drängte sich auf, zuerst einige Begriffe wie Bodengefüge, Krümel, Humus usw. zu definieren. Die Humussystematik mußte erneut diskutiert werden; ein konkreter Klassifikationsvorschlag liegt als Er¬ gebnis dieser Arbeit vor. Er wurde nach eingehenden Untersuchungen an zahlreichen Humusbildungen ausgearbeitet. Physikalische Bodenuntersuchungen können entweder an Boden¬ einzelteilchen oder an ungestörten Bodenproben ausgeführt werden. Die physikalische Analyse befaßt sich daher sowohl mit den niederen Bau¬ auch einheiten 1 Methoden. — des Bodens als auch mit den höheren. In letzterem Fall ver¬ Hohlraumvolumens, der Bestimmung der usw. in¬ der Krümelbeständigkeit Wasserkapazität, Krümelgestalt, direkt Einblick ins komplexe Bodengefüge zu erhalten. sucht sie durch die 1 Vgl. Definition S. 276. des Boden- und — 270 — Zur weitgehenden Kennzeichnung der Böden sind chemische Unter¬ suchungsresultate unentbehrlich, wie z. B. die Angabe von Säuregrad, Art, Menge und Dissoziationsfähigkeit der austauschbaren Ionen, Gehalt an organischem Kohlenstoff, Stickstoffgehalt, Bauschchemismus der Tone und des Gele übrigen Bodengerüstes, Menge der leicht dispergierbaren usw. Neben dem Generalklima ist das Lokalklima sehr oft maßgebend Ausbildung des Bodenprofils und dessen zugeordnete Pflanzen¬ wirksame gesellschaft. Während die Bodentemperatur heute befrie¬ digend bestimmt werden kann 2>3, sind einfache, kontinuierliche Bestim¬ mungen der Bodenfeuchtigkeit, der Bodenluft-Zusammensetzung usw. für die « » immer noch Die ungelöste methodische Probleme. Bodenbiologie bietet eine Fülle reizvoller und dringlicher Pro¬ vielfältigen Wechselwirkungen Bodenorganismen kann kaum zu große Bedeutung beigemessen werden; es sei z. B. nur an die Umformung organischen Bodenmaterials, an die Produktion von organischen Säuren und von Kohlensäure erinnert, wie auch an die mechanisch durchmischende, zer¬ kleinernde, formende, abbauende und aufbauende Wirkung des Edaphons. Es ist wahrscheinlich, daß eine gewisse, mit dem Bodentyp oder bleme. Den und den zwischen der Bodensubstanz lebenden der Bodenvarietät in Zusammenhang stehende Soziologie des Edaphons "; unsere Kenntnisse hierüber sind noch recht lücken¬ haft. Die integrale Wirkung der Bodenlebewesen äußert sich unter anderm in der Abbauintensität des organischen Materials im gewach¬ Boden. Durch quantitative Abbauversuche mit Zellulose- und senen Kiweißkörpern kann die biologische Aktivität bestimmter Bodenhori¬ zonte einigermaßen zahlenmäßig festgelegt werden 7. In der subalpinen Stufe der Schweiz belegt die Podsol- und die Rendzinaserie den flächenmäßig größten Teil der mit Pflanzengesell¬ schaften bestockten Bodenflächen. Die mannigfaltigen, innerhalb dieser vorhanden ist 4>5' 2II. P E. Eichcnberger und A. Hasler: Eine neue Me¬ a 11 m a 11 n Temperaturmessung bei ökologi&chen oder bodenkundlichen Untersu¬ chungen. Berichte d. Schweiz. Botan. Gesellsch. 1940, Bd. 50, 337—362. 3 H. Pallmann und E. Frei: Beitrag zur Kenntnis der Lokalklimate einiger kennzeichnender Waldgesellschaften des Schweizerischen Nationalparkes. Ergebnisse der wissensch. Untersuchungen des Schweiz. Nationalparkes, Bd. 1 (Neue Folge), Heft 10, 1943, 437—464. 4 A. Stare: Mikrobiologische Studien einiger podsoliger Böden Kroatiens. Poljodjelska Znanstvena Smotra Revisio Scientifica agriculturae, Zagreb 1941. thode , der Heft 4, S. 83—192. Ökologie und Lebensgemeinschaften der Collembolen im Exkursionsgebiet Basels. Revue Suisse de Zoologie 50, 1943, S. 131. 6 H. Franz: Bildung von Humus aus pflanzlichem Bestandesabfall und VVirtschaftsdüngern durch Kleintiere. Bodenk. u. Pflanzenernährung 32. 1943, r> H. G i s i n : schweizerischen 8. 336—351. 7H. Pallmann u. F. Richard: Publikation folgt demnächst. 271 — Serien — (Bodentypen, -untertypen und profilmorphologischen Aspekt und in ihren Pflanzenstandort sehr unterschiedlich ausgebildet rein wissenschaftlichen, dann aber auch aus prak¬ vorhandenen Bodenbildungen können in ihrem -Varietäten) Eigenschaften als sein. Zunächst aus tischen Gründen ist eine genaue Kenntnis diese)- verschiedenen Boden¬ profile erwünscht. Sie ermöglicht erst : Bodensystematik. Feststellung zeitlicher Veränderungen bestimmter Bodenbildungen, wie Degradation, Verbraunung, Podsolierung, Marmorierung usw. bzw. Ver¬ änderungen, »die nach Meliorationen eintreten, z. B. bei Entwässerung, Be¬ wässerung, Schälen, Brennen, Übersandung, Aufforstung, Rodung, land¬ wirtschaftliche Zwischennutzung von Wäldern. Die Erforschung des Wurzelortes und der speziellen Standortsansprüche der verschiedenen Pflanzen und Pflanzengesellschaften, z. B. in bezug auf austauschbare Ionen, Wasserhaushalt, Bodengefügeverhältnisse, Gasregime, Den weiteren Auf- und Ausbau der Die mikrobielle Aktivität. Die Abklärung gesellschaften der Bindungsamplitude auf bestimmten Edaphon- bestimmter Pflanzen- und Bodentypen bzw. ihrer Varietäten. subalpinen Podsolserie sind schon zahlreiche Boden¬ und makromorphologisch gründlich kolloidchemisch chemisch, profile Innerhalb der 10. Unsere Analysenresultate des Humuspodsols allgemeinen nur jene Untersuchungen; sie werden aber durch eine eingehende mikromorphologische Beschreibung ergänzt. bisher noch wenig untersuchte Variante innerhalb der subalpinen untersucht worden bestätigten noch Eine 8' "' im Podsolserie ist Humuspodsol die podsoUerte entstehen kann, sekundäre sobald sich die Braunerde, die aus dem subalpine Borstgrasweide Alpenrosen-Heidelbeeren-Gesellschaft installiert hat. Die Bodenveränderungen bei diesem Übergang können kurz als Verbraunung an Stelle der werden, Humusauflage, Erodierung des Podsols bezeichnet mit allen ihren Konsequenzen : Abbau Bleicherdehorizontes, Diffuswerden des Anreicherungshorizontes, Zunahme des pH-Wertes, Änderungen im Bodengefüge usw. der des Die Rendzinaserie ist in der Schweiz und im Ausland bedeutend weniger gut untersucht "> 12> 13 als die Podsolserie; sowohl Analysen 8H. Pallmann u. P. Haffter: Pflanzensoziologische und bodenkund¬ Untersuchungen im Oberengadin. Berichte d. Schweiz. Botan. Gesellsch. 1933, Bd. 42, Heft 2, S. 337—466. 8 A. S c h m u z i g o r : Über die Verteilung und den Chemismus der Humus Stoffe in den Profilen einiger schweizerischer Bodentypen. Diss. ETH 1935. 10H. Pallmann, A. Hasler u. A. Schmuziger: Beitrag zur Kennt¬ nis der alpinen Eisen- und Humuspodsole. Bodenkunde und Pflanzenernährung 9./10. (Ö4./55.), 1938, S. 94—122. 11 W. K u b i e n a : Beiträge zur Bodenentwicklungslehre : Entwicklung und Systematik der Hendsinen. Bodenkunde u. Pflanzenern. 29. 1943, S. 108—119 liche 12 Siehe Anm. 9. 13 M. G i n : Ein Beitrag zur Morphologie und Genesis der RendzinaPoljodjelska Znanstvena Smotra. Revisio Scientifica agricul- r a c a n böden Kroatiens. turae. Heft 4, 1941, S. 22—43. 272 — — Bodenprofilen wie solche ihrer Muttergesteine sind noch spärlich. vorliegende Arbeit bringt einige neue Analysen häufiger Mutter¬ gesteine von Rendzinen des schweizerischen Nationalparks (Dolomite und Kalke der ostalpinen Trias). Die extreme Silikatarmut dieser Ge¬ steine, welche bis 95% Erdalkalikarbonate enthalten, ist die Ursache des besonderen Charakters der Humuskarbonatböden der subalpinen von Die Rendzinaserie. Die dieser Bodenserie gewählten Profile werden chemisch, kol¬ morphologisch eingehend beschrieben. Der subalpine Wald-Humuskarbonatboden ist an das Vorkommen der BergföhrenErica-Bestände gebunden (Mugeto-Ericetum caricetosum humilis Br.Bl.). Charakteristisch sind ferner die meist bis zur Erdoberfläche vor¬ handenen Kalk- oder Dolomitbrocken, der hohe Gehalt an Mullhumus in den obersten Horizonten und die ausgesprochene Armut an anorga¬ aus loidchemisch und nischen Bodenkolloiden. — Besiedelt an Stelle des Waldes eine Grami¬ neenassoziation (z. B. Trisetetum oder Seslerieto-Semperviretum) diesen Humuskarbonatboden, so treten Anzeichen der Verbraunimg ein (d. h. eine gegen den Braunerdetyp gerichtete Bodensukzession). Die Verbraunung ist hier allerdings viel weniger augenfällig als beim analogen Vor¬ gang in der Podsolserie; solange im Profil Erdalkalikarbonate bis zur Oberfläche vorkommen, ist sie nur tendenzmäßig und besteht hauptsäch¬ lich in der Abnahme des Humusgehaltes, der Verengerung des C/N-Ver¬ hältnisses, einer schwachen Zunahme des Tonanteils sowie in Gefüge¬ veränderungen, bedingt durch die Beweidung, die veränderte Pflanzen¬ decke und die bedeutend größere biologische Aktivität innerhalb der Humushorizonte. II. Methodische und theoretische Beiträge zur Bodenuntersuchung. Bodengefüge14. A. Das 1. Die Baueinheiten des Bodens und die Konstruktion des Würde beispielsweise einen gut ge¬ aufdispergieren und diese nachher verlustlos mengen, so wäre damit der ursprüngliche, natürliche Boden nicht wieder hergestellt. Das entstandene Einzelteil¬ chengemenge unterscheidet sich vom ursprünglichen Boden durch sein einfaches, primitives16 Gefüge. Man bezeichnet das Gefüge eines Bodens in natürlicher Lagerung als um so höher entwickelt, je verschiedener es Einzelkornstruktur vor¬ von jenem theoretischen, dichtgepackten, in liegenden Teilchengemenge ist. Das Bodengefüge kann also verschiedene man mit geeigneten Bodengefüges. Verfahren krümelten Braunerdeboden in seine Einzelteilchen15 » « Definitionen von 14 S. 277, sub e). " S. 27G, sub b). lfl S. 277, sub f). 273 — — Entwicklungsgrade1" innehaben. Der Entwicklungszustand des Gefüges ist nicht absolut stabil, er kann durch Änderungen in der Umtausch¬ garnitur, im Humusgehalt, durch Bodenbearbeitung, Beweidung, Ände¬ einen höheren Entwick¬ rungen im Wasserregime, durch Düngen usw., oder aber lungsgrad erreichen einem einfacheren zu Gefüge führen. z. B. sein : Gefügeänderungen praktischen Auswirkungen im Zusammenhang da¬ von oder Bodenhorizonten, Verdichtung Lockerung mit stehen Änderungen im Bodenhohlraumsystem und im Luft- und Wasserhaltcoder verbesserten vet mögen des Bodens. Sie führen weiter zu einer verminderten können solcher Die Einsickerung des auf die Bodenoberfläche treffenden Wassers. Mit verändertem oft die Erosionsbereitschaft parallel. Gefügeveränderungen des Bodens können rückwirkend Umschichtungen in seiner Fauna und Mikroflora und Bodengefüge geht schließlich auch in seiner Vegetationsdeckc bedingen, wodurch die Bodenfrucht¬ barkeit entschieden beeinflußt wird. nehmen verschiedene Baueinheiten Bodengefüges Am Aufbau des teil. Die niedersten sind die Einzelteilchen des Bodens Dispersität. ster Die Einzelteilchen treten die häufig ihren nach zu von verschieden¬ stabilen ziemlich in Dimensionen Vielfachteilchen10 zusammen, koagulate20, Krümel20 und Klumpen20 unterteilt werden. Die Krümelung21 des Bodens ist ein komplexer Begriff. Bei Beurteilung gekrümelten sind auseinanderzuhalten Bodensubstanz : der relative Gesamtboden; die am 18 Fein- ihrer Mengenanteil Krümelgestalt der und die Krümelstabilität22. Die Fähigkeit eines Bodens, Krümel zu bilden, ist ersichtlich aus gekrümelten Bodensubstanz. Sie ist abhängig vom %-Gehalt des Bodens an Kolloiden, von deren stofflicher Art, vom Basen- und Anionenanteil in der Umtauschgarnitur, des von der Art und Menge der Bodentiere (speziell vom Vorkommen Bodens. des auch vom momentanen Wassergehalt Hegenwurms) und dem Verhältnis der Die gekrümelten zur nicht 1. 2. gegeben. Form und Größe der Krümel Krümelgestalt ist durch Die Form der Krümel oder anderer Vielfachteilchen kann sein : kuglig oder rundlich, polyedriseh a) kubisch ( *J> b) kurzprismatisch ( ") scharfkantig weichkantig c) plattig d) stenglig, 3. blättrig. Vgl. Skala 290, Anm. 90. 17 S. Definitionen 20 21 22 Vgl. Vgl. Vgl. für die von ls Definition S. auch Beurteilung S. 276, sub a). 277, sub c), Beurteilungs-Skala Definition S. 278, sub des 18 Entwicklungsgrades von Bodengefügen S. 277, sub c). Absatz 2. S. 289, Anm. 88. i). 18 — Die 20 Krümelgröße kann Krümeldurchmesser mm 274 — definitionsgemäß23 zwischen 0,2 schwanken, wobei diese Grenzen Nikiforoff24 streng gehandhabt werden dürfen. redet mm und nicht z. B. zu von Solche dürften aber Ausnahmen 5—10 cm und größeren Krümeln. bilden; gewöhnlich handelt es sich bei so großen Gebilden um Krümel¬ aggregate oder um sogenannte Klumpen. In russischen Versuchen von K w a s n i k o w23, aus dem Jahre 1926, hat sich als optimale Krümel¬ größe in Tschernosemen im Sinne einer günstigen Wirkung auf den Pflanzenertrag (Nitratbildung und Nährstoffmobilisation) ein Krümel¬ durchmesser 2—3 von mm Feststellung bestätigen, erwiesen. wobei er K. H e 1 i m c h 26 konnte diese in leichten Böden ein stärkeres Vor¬ herrschen der kleinen Krümel von 0,25—1 mm fand. Da solche Unter¬ suchungen noch ziemlich vereinzelt sind, sollte man sich vor einer zu starken Verallgemeinerung der Resultate hüten. Die Stabilität oder die Dauerhaftigkeit der Krümel gegen dispergierende Einflüsse ist um so größer : Je mehr kolloide Bindesubstanz vorhanden ist derselben tur haben einen Koagulatoren, besonders Casind; je intensiver die Lebendverbauung " je (auch Chemismus und Struk¬ Einfluß); mehr und PCU-Ionen, den an Bodenober¬ flächen adsorbiert Eine der Krümel durch Mikroorganismen ist. und Feinwurzeln befriedigende direkte Methode Bestimmung zur der Krümel¬ stabilität existiert bis heute nicht. Man ist immer noch auf die Unter¬ teilung in wasserbeständige gewiesen 29' 30> 31. und zerfallende Krümel in Wasser Die Vielfachteilchen treten in Böden mit wieder relativ lockeren neuen, zu Aggregaten 32 23 Vgl. Nikiforoff: anzu- Definition S. 277, sub c). Morphological classification of soil structure. Soil Science 190—212. 52, 1941, M. Krause: Russische 25 Landw. 28 gut entwickeltem Gefüge den Vielfachteilchen- Aggregaten, zusammen, die als höhere Baueinheiten des Bodens 24 an¬ Jahrbücher, K. H e 1 m i c Berlin h : Zur Forschungen auf dem Gebiete der Bodenstruktur. 73, 1931, 603—690. Kenntnis der Bodengare. Bodenkunde u. Pfl. 24, 1941, 207—232. e k e r a u. A. Bmnner: Beiträge zur Methodik der Gareforschung. Pflanzenernährung 29, 1943, 169—212. 28 Definition siehe S. 278, sub i). 29 L. Meyer u. U. v. Rennenkampff: Neuer Apparat und Methode automatischen Durchführung der Krümelanalyse. Bodenk. u. Pfl. 43, 1936, 27 F. S Bodenk. zur u. 268—280. 30 1940, H. D i 11 r i c h : Untersuchungen über die Bodengare. Bodenk. u. Pfl. 16, 16—50. 31J. B. Peterson: A microscopic method for aggregates in soils. Soil Science 50, 1941, 331—338. 32 Vgl. Definition S. 277, sub d). determining the waterstable 275 — — zahlreiche sprechen sind. Zwischen den Krümelaggregaten33 treten feuchten große, gaserfüllte Hohlräume auf, die auch in tonreichen, Böden eine genügende Luftführung und guten Gasaustausch gewähr¬ leisten. Figur 1. Baueinheiten des Bodens und Konstruktion des Das Gesamtgefüge und in das aus Sekundärgefüge gliedern. der räumlichen diese des Bodens gebildeten vgl. Figur 34 Vgl. Das Elementargefüge Si Elementargefüge ergibt sich sich in das Lagerung der Bodeneinzeiteilchen und der durch Anordnung dieser Bauelemente ist Elementargefüge typisches Bauprinzip erkennbar Hohlräume. In der ein für das betreffende 33 läßt Bodengefüges. 1. Definition S. 278, sub g). 276 — (Elementargei'ügeart nach K u b Verteilung der kolloiden i — e n a 35. Dabei spielt die Art der räum¬ lichen Bindesubstanzen zwischen den gröberdispersen Bodenteilen eine Hauptrolle. Die kolloide Phase kann z. B. : a) eine gleichmäßig dichte oder poröse Grundmasse bilden Lehmen usw.); b) den (in Tonen, gröberdispersen Bodenteilen niedergeschlagen sein, dieselben weniger lückenlosen und dicken Hülle umgeben (Bs-Horizont der Podsole); c) in den Bodenhohlräumen in Form von Feinkoagulaten separat gelagert sein (unentwickelte Rendzina); d) Brücken bilden, durch welche die gröberdispersen Bodenteile zu einem an also mit einer mehr oder lockeren wickelte Gefüge verbunden Rendzina). (Braunerde, werden Tschernosem, ent¬ Bei der Betrachtung des Sekandärgefüges wird die Aneinander¬ fügung der einzelnen Vielfachteilchen zu Vielfachteilchen-Aggregaten (Krümelaggregate z. B.) und die dadurch gebildeten Hohlräume sowie die Vereinigung der Vielfachteilchen-Aggregate zum Bodenhorizont oder zu einer Bodenschicht beobachtet. Das Sekundärgefüge kann beispiels¬ weise dadurch gekennzeichnet sein, daß die einzelnen Vielfachteilchen entweder schütter, zusammenhaltlos und möglichst dicht und gleich¬ mäßig gelagert sind, oder daß sie eine bestimmte Anordnung zeigen, indem z. B. engporige, stabile Krümelaggregate und dazwischen große Bodenhohlräume vorkommen. 2. Definitionen a) einiger bodenkundlicher Begriffe17. Die verschiedenen Baueinheiten des Bodens. Angströmdisperse Baueinheiten : Atome, Ionen, Molekel. Niedere Baueinheiten : Einzelteilchen kolloider oder grober Dis¬ persität (Einzelkristalle, feste Kristallver¬ Mittlere Baueinheiten : Vielfachteilchen (Feinkoagulate, Krümel, bände, Grobsand usw.). Klumpen). Höhere Baueinheiten Höchste Baueinheiten b) line 30 35 schung 38 37 38 39 40 41 Vielfachteilchen-Aggregate (Krümelaggre¬ gate, Klumpenaggregate, FeinkoagulatAggregate). : Bodenschichten, Bodenhorizonte. : Unter Einzelteilchen versteht oder amorphe ia, kompakte W. K u b i e n a : Über das 40 man kristalline oder lockere Elementargefüge 41 3S, kryptokristaldisperse Phasen, feste des Bodens. Bodenkundl. For¬ IV. 1935. 380—412. Definition S. 278, sub h). Begriffsbildungen des Agrikulturchemischen z. B. Montmorillonit-, Calcitkristalle. z. B. Humussäuren. z. B. Lignin, Si02-Gel. Lignin-Eiweiß-Komplexe. Institutes der ETH Zürich. — 3S — (Atome, Molekel, Kristalle, deren Bausteine valenzen 277 oder van Zellen der Waals'sche Kräfte42 Bindefestigkeit zusammengehalten werden; außen als Individuen und lassen sich physikalische" Eingriffe nur usw.) mit sie Haupt¬ integraler durch großer verhalten sich durch starke chemische nach 43 und weiter zerteilen. c) Unter Vielfachteilchen versteht man Zusammenlagerungs(= Aggregations)-Produkte mehrerer, durch Hauptvalenzen oder van der Waals'sche Kräfte mit geringer integraler Bindefestigkeit unterein¬ ander verbundener Einzelteilchen; sie lassen sich durch Zusatz von Dispersionsmitteln45, durch geeignete Peptisationsmittel40 oder durch in ihre Einzelteilchen zerlegen. schwache physikalische Einwirkungen " Die Vielfachteilchen werden Feinkoagulate Krümel Der : und 20 Klumpen Ihre : je nach ihrer Dispersität unterteilt in : Äquivalentdurchmesser der Teilchen ist kleiner als 0,2 mm. Äquivalentdurchmesser der Teilchen liegt zwischen 0,2 mm Der : mm. Äquivalentdurchmesser sind größer als 20 mm. vorwiegend mecha¬ d) Vielfachteilchen-Aggregate zahlreicher Zusammenschluß lockeren "-physikalischen49, häufig entstehen durch nisch Vielfachteilchen. und Man unterscheidet Feinkoagulat-Aggregate>, Krümel- Klumpenaggregate. e) Das Bodengefüge ist gegeben. komponenten durch die räumliche Anordnung der Boden¬ 50 S. f) 290, Der Entwicklungsgrad 90). des Bodengefüges (vgl. Schätzungsskala Anm. Das ist Bodengefüge primitiv (= niederster Entwicklungsgrad), wenn : koagulierte Einzelteilchen (Ton, Sand usw.) vorhanden sind; (Einzelteilchen, Feinkoagulate, Klumpen) den Boden sta¬ tistisch gleichmäßig und in dichtester Packung erfüllen (sog. Einzelkorn¬ struktur); und wenn die Porositätsverhältnisse gleichförmig51 sind. vorwiegend nicht die Bodenteilchen 4" 44 43 40 Zellulosemizelle, intakte Pinusnadel, Wurzelfaserstück, Gesteinssplitter Spezielle Lösungsmittel, Säureaufschluß, Sodaschmelze. Zermalmung, elektrische Zerstäubung usw. Dispergierung von Tonen in Wasser. z. B. Dispergierung von Humussäureflocken mit Na2C03. usw. 47 Schütteldispergierung, leichtes Drücken. Vernetzung durch Wurzelfasern, Pilzhyphen usw. Verklebung durch gemeinsame Hydratationshüllen, lose Sorptionen mikrogene Kittsubstanzen. Einzelteilchen, Vielfachteilchen, Vielfachteilchen-Aggregate, gas- oder 48 49 durch 50 z. B. was¬ sererfüllte Bodenhohlräume. 51 Extremes Überwiegen oder der wasserhaltenden der lufthaltenden Feinporen Weitporen in Sand- oder Kiesböden in verschlämmten Tonböden. 278 — Bodengefüge Das grad), ist sehr — gut entwickelt (höchster Entwicklungs¬ wenn : die Einzelteilchen koaguliert diese Krümel weiter zu und lockeren vorzugsweise in Krümelform vorhanden sind; Aggregaten zusammentreten; die Krümel- und Aggregatbeständigkeit gegen Wasser oder rein mechanische Einwirkungen (Druck usw.) groß ist; und wenn die Eng- und Weitporenanteile des Bodens von ähnlicher Größen¬ ordnung sind, so daß keine extremen Luft- und Wasserkapazitäten entstehen. g) Das 53 und mittleren Baueinheiten h) Das umfaßt Elementar gefüge festen Bodenteilchen und des die räumliche Anordnung Sekundärgefüge umfaßt die räumliche Anordnung der Hohlraumsystems im Bereiche der höheren i) 55 festen 34 und Baueinheiten des Bodens. Die Krümelstabilität wird Krümel 52 des Bodens. Bodenteilchen und des der höchsten der Hohlraumsystems innerhalb der niederen aus dem Widerstand gemessen, den die dispergierenden Einwirkungen 5<i entgegensetzen. biologische k) entspricht der Intensität und biologisch-chemischen Vorgänge im biologisch-physikalischen die durch die der Pflanzenwurzeln Boden, Tätigkeit ", der Mikroflora 5S, der Mikrofauna59 und der größeren Bodentiere60 (Würmer, Käfer, Mäuse usw.) bewirkt werden. Aktivität des Bodens Die aller Methodisch wird sie gemessen an der C02- oder der Nitratproduk¬ Bodens, durch den Reißtest von Zellulose- und Eiweißfäden 61, tion des 52 z. B. primitive Bodengefüge von einseitigen Sanden bzw. verschlämmten Tonböden. 53 5* z. B. z. B. Gefüge Gefüge der einzelnen Krümel. Krümelaggregates, wie gegeben ist. die räumlicho Anordnung des es durch die Aneinanderlagerung mehrerer Krümelindividuen 55 « z. B. das durch Makrogefüge einer Bodenschicht. 56 Physikalische Bisyer gierung in Wasser z. vieler Krümelaggregate gegebene » B. usw. — durch leichtes Drücken, Beregnen, Schütteln Bispergierung durch Peptisationsmittel, wie Chemische Zerteilung z. B. durch Einwirkung ver¬ Kolloidchemische LiC03, NH4-Oxalat, NaF. — dünnter Säuren auf Ca-Humat-Krümel. 57 Chemische Säuren, 58 Wirkung von Ausscheidungsprodukten der Pflanzenwurzeln, z. B. Gerbstoffe. Fermentative Umsetzungen duich Bakterien- und Pilzfermente (Zellulose¬ abbau, Eiweißabbau, Harnstoffvergärung, Pektinabbau usw.). 59 Mechanische Zerkleinerung der Humusbildner durch Bodentiere. Chemische Umwandlung der aufgenommenen organischen Stoffe in ihrem Verdauungstrakt. 60 Mechanische Verlagerung von Bodenschichten durch größere Bodentiere Vermengung basenreichen Untergrundmaterials mit den Oberhorizonten. Chemische Veränderung der den Verdauungstrakt passierenden Humusbildner, dabei bei Mineralerde aufnehmenden Tieren innige Vermengung des organischen mit anorga¬ nischem Material. Bodenlockerung. "Vgl. Anm. 7, S. 270. 279 — durch die — die Ermitt¬ Bestimmung der Keim- oder Kleintierzahlen und lung der durch Mäuse lagerten Bodenmengen; oder Regenwürmer geschätzt sie wird die Erdoberfläche an aus der Art und ver¬ Menge der Geschwindigkeit des Laub¬ vorhandenen Bodentier-Exkremente, der biogenen Boden¬ der und aus Morphologie oder Nadelstreueabbaus aus der 62 horizonte. B. Humus und organisch© Bodensubstanz Die Systematik. Einleitung. 1. ein ist zunächst physikalisch und und Humuschemisch heterogenes'Gemenge. In den Humusdefinitionen der verschiedenen Forscher ist bis heute noch Klassifizierungsversuchen Er¬ zustande gekommen. Eingehende und übersichtliche und bei Mai¬ Waksman63 bei das erfährt Humusproblem örterung ist. Wegwei¬ wald °4, wo auch das reichliche Schrifttum angegeben wurden auch von sende Arbeiten für die neuere Humusforschung und Chandler66, W. Kubiena", Rome IIe5, Heiberg U. Springer69, F. S ch e f f e r 70, A. Th. TyuH. Pali Einigung keine mann68, 1 i n 71, L. M Mit P e r72 e y 11 a u. a. m a n n veröffentlicht. S und c h m u z i g e r 73 verstehen wir unter wird nach Gesamthumus den gesamten organischen Bodenanteil. Dieser 62 Fraßspuren Humusstoffe 63 am an Humusbildnern, Mengenanteil der Humusbildner und der Gesamthumus S. A. Waksman: usw. Humus origin, chemical composition and in nature. Baltimore, the Williams & Wilkins Company, 1936. 64 K. M a i w a 1 d : Beschaffenheit des organischen Bodenanteils. der Bodenlehre, 65 L. G. R I. Ergänzungsband 1939, 377—439. o m e 11 and S. 0. H of northeastern United States. ee humus 67 e i b e r Reprinted g : from Types of Ecology, importance Handbuch layer in the forests XII, No. 3, July 1931. humus Vol. e i b e r g and R. P. Chandler: A revised nomenclature of forest for the northeastern United States. Soil Science 52, 1941, 87—99. S. 0. H layers W. K u b i e n a : Die mikroskopische Humusuntersuchung. Fortschritte der landwirtschaftlichen-chemischen Forschung 1941, Sonderheft 17 des Forschungs¬ dienstes, S. 62—70. 68 H. P a 11 m a n n : Dispersoidchemische Probleme in der Humusforschung. Kolloid-Zeitschrift, Bd. 101, Heft 1 (1942). 69 U. Springer: Der heutige Stand der Humusuntersuchungsmethodik mit besonderer Berücksichtigung der Trennung, Bestimmung und Charakterisierung der Huminsäuretypen und ihre Anwendung auf charakteristische Humusformen. Bodenk. u Pflanzenernährung 6, 1938, 312—373. 70 F. S chef fer: Agrikulturchemie, Teil c) : Humus und Humusdüngung. Sammlung chemischer und chemisch-technischer Vorträge, neue Folge, Heft 35,1941. 71 T h. T y u 1 i n : Herkunft, Struktur und Eigenschaften organomineralischer Bodenkolloide. Bodenk. u. Pflanzenernährung 21/22, 1940, 544—567. 72 L. Meyer: Tonhumuskomplexe als Träger der Bodenfruchtbarkeit. For¬ schungsdienst. Berlin, 11, 1941, 344. 73A. Schmuziger: loc. cit. S. 271. Wiegner-Pallmann: Anleitung Bornzum quant, agrikulturchemischen Praktikum, 2. Aufl., S. 227. Berlin, Gebr. träger, 1938. 280 — — dem Destruktionsgrad des pflanzlichen Zellverbandes, dem Grad der Veränderung gegenüber dem lebenden Ausgangsmaterial, seiner Farbe und seiner Umwandlungsbereitschaft in Humusbildner, Humoide und Humusstoffe unterteilt (vgl. Tab. 1). Zwischen diesen be¬ stehen kontinuierliche Übergänge. In den natürlichen Humusbildungen der verschiedenen Bodentypen und ihrer Varianten kommen meist Humusbildner, Humoide und Humusstoffe nebeneinander vor, wobei sich deren Anteile je nach dem Umwandlungszustand der organischen Boden¬ chemischen substanz verschieben. Der Gesamthumus chemischen und innerhalb der morphologischen Bodenhorizonte Merkmalen nach -Untergruppen, -fazies und Humusformen klassifiziert Humusgruppen lich 7i Ausdrücken Definitionen75 von Mullhumus und Morhumus benannt. Mullhumus Morhumus P. E. M ü gemäß Humusgruppen, (vgl. Tab. 2). Die werden mit den in der Literatur bisher ziemlich einheit¬ verwendeten Unsere wird (« Saurer Humus ») 11 e r 76, Romeil", (« Milder Humus ») und sinngemäß synonym mit jenen sind H e i b e r und g von von Chandler78. Die Humus-Untergruppen umfassen die Humusbildungen gleicher Entstehungsart innerhalb der Humusgruppen. Besteht der Gesamthumus vorwiegend aus angehäuften Pflanzenteilen mit erhaltener Zellstruktur (Humusbildner), so wird er als Rohhumus bezeichnet. Koprogener Humus hat seine Eigenschaften vorwiegend durch die Tätigkeit der Bodentiere erhalten. Er wird in deren Darmtrakt zerkleinert, chemisch umgewandelt und äußerlich geformt. Erhält der Humus seine Eigen¬ schaften vorwiegend durch rein chemische oder kolloidchemische Re¬ aktionen, so wird er chemogen genannt. « « Innerhalb der » » Humus-Untergruppen unterscheidet man die Humus¬ fazies. Mineralerdefreie Humusbildungen, die ganze Bodenhorizonte auf¬ bauen, werden in die holorganische Fazies eingereiht; ist der Humus in mehr oder weniger engem Kontakt mit gehört er in die hemorganische Humusfazies. innerhalb des Horizontes Mineralerde, Die so Humusformen werden nach der morphologischen Ausbildung, d. h. nach den Dispersitäts- und Gestaltsmerkmalen der Humus-Einzel¬ (z.B. kolloid, grobkörnig, feinfaserig). teilchen unterschieden 74 Einzig Hesselman Humusbildungen, d. h. 75 Siehe S. 283, sub a). netzte 76 P. E. M ü 11 wirkung auf e r : Vegetation 77 L. G. R o m e 78 S. 0. H e i b 11 e r 1926 in braucht unserem «Mor Sinn » speziell eigentlich für lockere, unver- für eine Humusform. Studien über die natürlichen Humusformen und deren Ein¬ und Boden. Berlin, Verlag J. Springer, 1887. and S. 0. H e i b g and R. F. C h e r a n g d 1 : loc. cit. S. e r : 279, Anm. 65. loc. cit. S. 279. Anm. 66. 281 — 2. Unterteilung — des Gesamthumus. (organischer Bodenanteil) umfaßt alle morpho¬ Umwandlungsstufen der in und auf der mine¬ logischen ralischen Verwitterungsschicht vorhandenen organischen Substanzen Der Gesamthumus und chemischen und tierischer Herkunft. pflanzlicher je nach seinem Abbaugrad aus verschieden großen An¬ Humusb'üdnern, Humoiden und Humusstoffen; diese drei Um¬ Er besteht teilen wandlungsstufen des « Gesamthumus » sind durch stetige Übergänge miteinander verbunden. Tabelle 1. wichtigen Umwandlungsstufen Die 3 Humusstoffe Humoide Humusbildner Pflanzliche und tierische Morphologisch und Unstöchiometrisches che¬ misch mehr oder weni¬ Ausgangsstoffe inklus. mikrobielle Substanz, Stärke, Glykogen, Pek¬ tin innerhalb des Gesamthumus. or¬ Gemenge amorpher, ganische Bodenteile, die kristalliner organischer aber usw. vorwiegend ger stark veränderte nicht noch teils krypto- Verbindungen als eigentliche Humusstoffe werden angesprochen sächlich können. Wasser- haupt¬ Dis¬ kolloider persität, von hohem und Ionenbin¬ dungsvermögen. Zellverband erhalten; teil¬ weise Zellverband immer Zellverband erhalteni od. völlig aufgelöst. völlig aufgelöst2. Kleintieren von zerhackt. gegenüber Chemisch dem Chemisch lebenden Material nicht oder wenig nur mäßig Chemisch stark verändert. verän- löslich in weniger lös¬ Acetylbromid. Mehr oder verän¬ dert. weniger un¬ Acetylbromid. Mehr oder dert. lich in weniger lös¬ Acetylbromid. Mehr oder lich in Umwandlungsbereitschaft meist groß; Hauptener¬ giequelle für Mikroor¬ ganismen und herbivore Bodentiere 3. Farbe braun bis dunkel- z. - z. basischer s weise nur von ausnahms¬ Mikroorga¬ nismen verwertbar. B. bei i Farbe I braun. 1 gering; Bodentiere. Farbe hell, hellbraun. Bildungen Um Wandlungsbereitschaft Umwandlungsbereitschaft mittel; Nebenenergie¬ quelle für Mikroorgaganismen und herbivore Rotteprodukten, Substanzen mit extrem dunkelbraun bis schwarz. großem C/N-Verhältnis, subhydrische usw. B. bei normalem Abbau organischer Substanzen mit engerem C/N-Verhältnis in Mineralerde. Wenn gehemmt ist. deren Tätigkeit nicht durch saure Reaktion, anaerobe Bedingungen usw. tätisrepsiD( und der nessed M. eigolohproM )tlatseG -nnieehsculimeutHlee mrofsumuH egüfeG ¬mokentdenrtoenzneiinreooFpH gnur mit im und ¬engeahlcseisnhacgeW seizafsumuH ¬rona F. -sumuH U. art G. 1 ! ! j (« .. .. .. .. . .. .M/. .MI. .M/. .MI. .U/1 darg ellebaT G. 2 3 4 1 2 1 girttälB girsaF ginröK diolloK .F/. .F/. G. .U/1 redliM sumuhhoR ¬sgnuhetstnE eppurqretnV ¬sgnugittäS eppurgsumuR elamkrem ¬sgnulietniE ehgcnsuiltiaemtentisEyS tlettimrev 2 G. 1 2 >>) G. a) b) a) b) c) a) b) c) a) b) c) l c) ( l 3 die nief borg lettim treilugaok diotsmnreposfuesg **) hcrud girterkacloegl nednutbgrneevmxeeglpmok tgnemeg ginni nehpyhzliP hcsinagromeH hcsinagroloH .U/1 rseunmeugholmleuhMC rseunmeugholrlpuoMK der *) tzlifrev G. .U/2 tzlifrev rettühcs 1 (« i G.2 G. tzlifrev nlezruW hcrud 2.U/2 reruaS sumuhhoR sumuhlrleudlMiM sumuH nenie gnuredeilgniE kcilbrebÜ 3. die neu 2. in G. .U/2 ») 3 rseunmeugohmreohMC rseunmeughorrpooMK sumuhrreorMuaS sumuH .kitametsys umuH ellebaT rebü ..kitamkeittsaymsetusmyusHumeunHegalhcsengergonvudlibsuinuH 00 283 — a) Die Sämtliche G. 1 Humusgruppen. vorkommenden Humusgruppen : Mullhumus scheidung gründet sich auf flächenorte des Humus, mit — Humusbildungen werden den beiden untergeordnet. Die Unter¬ T9 der negativen Ober¬ Sättigungsgrad oder Morhumus den austauschbaren basischen Kationen. Sättigungsgrad, aber größer Mullhumus besitzt mittleren bis hohen = V-Wert ist immer größer als 25 %, oft der als 50 %. G. 2 gesättigt Morhumus ist schwach = V-Werte, die kleiner als 25 bis ungesättigt, er besitzt % sind. Abgrenzung der Humusgruppen durch den Sättigungsgrad seiner Umtauschgarnituren darf nicht zu starr an der Zahl festgehalten werden. Im Unsicherheitsgebiet kann man von mullartigem Morhumus oder von morartigem Mullhumus sprechen. Bei der b) Die Humus-Untergruppen. Die Humus-Untergruppen aufgeteilt, Entstehungsart der Humusbildungen. folgende Humus-Untergruppen : werden Humusgruppen diese klassifiziert Man unterscheidet U. 1= Rohhumus in nach der man : Mangelnde Abbauintensität und schwacher zo- ogener Angriff bedingen die Anhäufung von Humusbildnern Er kann der und Humoiden mit erhaltenem Zellverband. Mull-80 oder der z. A0-Horizont B.: Morhumusgruppe angehören. Podsolen, nicht desorganisierte Humusmassen Niederungsmooren, Nadelstreu- oder Morschholz¬ von in Hoch- und schichten in Piceeten. U. 2 = Koprogener poden usw.) Humus: Durch Bodentiere chemisch ger (Lumbriciden, Arthro¬ zerkleinerte und im Darmtrakt mehr oder weni¬ umgewandelte und geformte Humusbildner, Humoide und Humusstoffe. z. B. : Braunerde-Mull, Arthropoden-Humus saurer initialer Humussili¬ katböden. U. 3 79 zität = 80 mus. = Humus : Vorwiegend kolloiddisperse Humus¬ stoffe, deren Eigenschaften weitgehend durch Oxydation, Reduktion, Peptisation, Koagulation und Adsorption be¬ dingt sind. Chemogener Sättigungsgrad = Mval. basischer Kationen in Prozent der Umtauschkapa¬ V-Wert. H. M. Soil. Sc. Galloway: Ursprung 49, 1940, 295—300. und Eigenschaften des alkalischen Rohhu¬ — c) Die 284 — Die Humusfazies. Humus-Untergruppen werden nach dem Vorhandensein an¬ organischer Bodenkomponenten innerhalb des betrachteten Profilhori¬ zontes und nach der Wechsellagerung der organischen mit den anorga¬ Komponenten Humusfazies unterteilt. Daneben wird bei mineralerdefreien Humusbildungen auch die Art des Horizontgefüges berücksichtigt. nischen in 1. Ilolorganische Humusfazies : Die Substanz des betreffenden Profilhorizontes besteht zum überwiegenden Teil aus organischen Stof¬ fen. Der Aschegehalt der Trockensubstanz bleibt unter 20 % und be¬ vorwiegend aus der ursprünglichen Pflanzenasche und den sorptiv gebundenen Ionen (Na, K, Ca, Fe usw., P04, S04, CO, usw.). steht Das Horizontgefüge der holorganischen Humusbildungen kann sein: a) Schütter; die den Horizont bildenden Humusteile (Nadeln, Blätter, Moosstengel, Arthropodenexkremente usw.) sind ohne wesentliche gegenseitige Bindungen. z.B.: A0-Horizont des subalpinen Wald-Humuskarbonatbodens im BergföhrenErica -Wald, feinkörniger Humus im Ai-Horizont des Humuspodsols. b) Verfilzt; die Humuskomponenten sind unter sich filzartig verflochten oder mechanisch durch Pilzhyphen, wurzeln usw. zusammengehalten. A1-Horizont z.B.: des oder netz¬ Pflanzen¬ Wald-Eisenpodsols. c) Gelartig; die Humuskomponenten bilden mehr oder weniger zu¬ sammenhaltende, klumpige oder gallertige, knetbare, verquollene Massen. z.B.: Niederungsmooi-Humus z.T., Hochmoor-Humus z.T. 2. Hemorganische Humusfazies : Hier beeinflussen die mehr oder weniger großen Gehalte an anorganischen Begleitstoffen die Eigen¬ schaften der organischen Bodensubstanz. Hemorganisch ist jede Humus¬ fazies, die in einem Profilhorizont vorliegt, dessen anorganischer Sub¬ stanzanteil den bloßen Gehalt der anorganischen Ionen haltiger an überschreitet. den Humusoberflächen adsorbierten Der Aschegehalt solcher humus- größer als 20%, oft beträgt er 80—98% der Trockensubstanz. Der betreffende Profilhorizont besteht aus einem Horizonte ist demnach Gemenge bzw. Komplex organischer und anorganischer Bausteine. Dispersitätsstufen umfassen. Die letzteren können sämtliche In der gen der a) hemorganischen Humusfazies sind folgende Wechsellagerun¬ organischen mit den anorganischen Komponenten möglich : Locker gemengt; die anorganischen Teile sind locker zwischen die organischen Komponenten eingestreut, Bindung zu treten. ohne mit diesen in enge — z.B.: 285 — Arthropodenexkremente zwischen Kalzitstücke eingestreut mus der unentwickelten Rendzina des der initialen b) Innig gemengt; organischen und anorganischen Komponenten in engem Kontakt miteinander, chemische Kräfte tätig sind. B. : wie im Hu¬ Caricetum firmao oder Seslerieto-Sempervireten. die sind z. alpinen Regenwurmmull ohne daß zwischen ihnen der entwickelten Rendzina des Buchen-Weißtannen- Waldes oder der Braunerde des Eichen-Hagebuchen-Waldes. c) Komplex verbunden; zwischen organischen und anorganischen Phasen liegen zum Teil stärkere chemische Bindungen (Azidoid- Basoid-Komplexe) z. B.: vor. Chemogene Humus-Ton-Komplexe in Tschernosemen, chemogene Humus-Sesquioxyd-Komplexe in Podsolen, chemogene Humus-KarbonatKomplexe in Rendzinen. d) Die Humusformen. Innerhalb der Humusfazies werden die Humusformen unterschie¬ den. Zur Klassifizierung dienen morphologische Merkmale, Dispersität und die Gestalt der Humus-Einzelteilchen. 1. Kolloide Humusform : Die Durchmesser nämlich die der einzelnen Humus¬ teilchen sind kleiner als 0,002 mm. a) Kolloider suspensoider Humus; der Zusammenhalt der hochdisper¬ sen Humusteile ist minimal (löslich im Bodenwasser). z. B. : Humussole in Hochmooren oder im Podsol. b) Kolloider geformter Humus; mit vorwiegend mechanisch-physika¬ Teilchen, wobei auch gröbere organische disperse Phasen in den Aggregaten lischem Zusammenhalt der kolloiden anorganische oder eingeschlossen sein z. B. : können. Arthropoden-Humus, Regenwurmmull. c) Kolloider koagulierter Humus; zwischen wirken stärkere z. 2. B.: van Humuskoagulate den kolloiden Teilchen der Waals'sche und chemische Kräfte. im Bi,-Horizont Körnige Humusform des Humuspodsols. Besteht vorwiegend aus fein- bis grob¬ dispersen, kugeligen, kubischen oder prismatischen Humus-Einzelteil¬ chen. Es handelt sich häufig um mechanisch oder biologisch zerkleinerte : Humusbildner und Humoide. z. B. : Rotteprodukte von Fasrige Humusform dispersen, fädigen, fasrigen 3. z. B. : Wurzeln und andern Holzresten. : Besteht oder vorwiegend aus fein- bis grob¬ stengligen Humus-Einzelteilchen. Coniferen- oder Erica-Nadelstreue, tritus, Feinwurzelndetritus. Moosstämmchen- oder Cariceende- 4. Blättrige Humusform : Besteht vorwiegend aus fein- bis grob¬ dispersen, blättrigen Humus-Einzelteilchen. z.B.: Buchenblätter-Rohhumus, Vaccinien- oder Dryasblattfallschicht. — Reihenfolge Aufbau der Tabelle bildungen soll daher Häufigkeit ihres die formeln sind I. aus der nachstehenden keinen Hinweis auf ihre Vorkommens : richtet sich nach dem geben. praktische Bedeutung oder Die Buchstaben- und Zahlen¬ G. 1. Untergruppe: 1. Beispiele 2, S. 282. Die Anordnung der aufgezählten Humus¬ der Tabelle 2 direkt abzulesen. Mullhumusgruppe A. — Systematische Nomenklatur-Beispiele. e) Die 286 Milder Rohhumus Gr. 1/U. 1/F. 1/M. 4 Blättriger, müder holorganischei, Rohhumus (in hartem Wasser an¬ geschwemmter Dryasblatt-Detritus). 2. G. 1/U. 1/F. 2/M. 3 Fasriger, milder hemorganischer, (Wurzelhorizonte von Schoenetum-Niederungsmooren). Rohhumus B. Untergruppe: Koprogener 1. G. 1/U. 2/F. 2b/M. lb Mull humus Kolloider, geformter, hemorganisch locker-gemengter, koprogener Mull¬ humus nen (Arthropoden-Mull Rendzina wickelte des alpi¬ im (unent¬ Humuskarbonatboden Caricetum firmae). 2. G. 1/U. 2/F. 2b/M. lb Kolloider, geformter, hemorganisch innig-gemengter, koprogener Mull¬ humus; Lumbriciden-Mull der Braun¬ erde oder der entwickelten Rend¬ zina des Buchen-Weißtannen-Waldes. C. Untergruppe: Chemogener Mullhumus G. 1/U. 3/F. 2c/M. lc Kolloider, koagulierter, verbundener, komplex chemogener Mull¬ humus; Humus-Karbonat-Komplexe im rA2-Horizont des extrem dierten bodens; subalpinen degra¬ Humuskarbonat¬ Ton-Humus-Komplexe Tschernosem. des — IL 287 — Morhumus-Gruppe. A. Untergruppe: 1. Saurer Rohhumus G. 2/U. 1/F. lb*b**/M. 3b wurzel- Mittelf asrig er, saurer und pilz- holorganischer, hyphenverfilzter, (Aj-Horizont Rohhumus des Rhodoreto-Vaccinietum subalpinen cembretosum-Eisen-Podsols). 2. G. 2/U. 1/F. la/M. 4a Grobblättriger, schütterer, holorga¬ nischer, Rohhumus (Blatt¬ podsolierten Braun¬ Querceto-Betuletum). saurer fallschicht der erde des 3. G. 2/U. 1/F. 2a/M. 3b Mittelfasriger, hemorganischer, lokker gemengter, Rohhumus saurer (Ao/Aj-Horizonte initialer Humus¬ silikatböden der subalpinen bis pinen Empetreto-Vaccinieten). B. Untergruppe: Koprogener 1. G. 2/U. 2b/F. la-lb*/M. lb al¬ Morhumus Kolloider, geformter, schütterer bis wurzelverfilzter, holorganischer, (Arthropoden-) progener (AÎ-Horizont podsols im des ko¬ Morhumus subalpinen Humus- Rhodoreto-Vaccinietum extrasilvaticum). 2. G. 2/U. 2/F. 2a/M. lb Kolloider, scher, geformter, schütterer, thropoden-) hemorgani- koprogener (Ar¬ Morhumus Humussilikatboden im (alpiner Caricetum curvulae). C. Untergruppe: Chemogener Morhumus 1. G. 2/U. 3/F. lc/M. la-b Kolloider, suspensoider bis geform¬ ter, holorganischer, gelartiger, che¬ mogener Morhumus (gut zersetzter Radicellen-Hochmoor-Torf ). — 2. G. 2/U. 3/F. 2c/M. le 288 - Kolloider, nisch koagulierter, hemorga- komplex verbundener, chemo(MesOa-Humuskom- gener Morhumus plexe der alpinen Bh-Horizonte Humuspodsols des sub¬ unter dem Rhodoreto-Vaccinietum extrasilvaticum bzw. unter dem Calluneto-Arc- tostaphyletum). Allgemeiner experimenteller C. 1. ZusammensteHung der Die stehende : Untersuchung des anorganischen Bodenanteils. A. des Boden¬ Mengenanteil skeletts Feinerdo und setzung mine¬ Zusammen¬ nach Skala 0—IV 81. Kopecki-Schlämmanalyso tationsanalyse 83. und Makroskopische Bestimmung, Auflichtmikroskopie.84 Pipett-SedimenDünnschliff und : Verwitterungsgrad 4. der in : Pétrographie ralogische 3. Schätzung : Körnungsanalyse 2. benützten Methoden. Profiluntersuchungen Profiluntersuchungen gründen sich in dieser Arbeit auf nach¬ morphologische, chemische und physikalische Beobachtungen und Messungen 1. für die Teil. Schätzung nach Skala 0—IV82, makro- und mikroskopische Beobachtung von Spalten¬ bildungen, Porosität, Verfärbungen, Um¬ wandlungen, Zerfallserscheinungen usw. : Ton-Analysen: 5. Chemische Sodaaufschluß85. Berechnung Si02/R203- des Verhältnisses. Karbonatgehalt 6. 81 Skelettanteil 0 = C02-Analyso : nach 82 : Lunge-Rittener8e. Verioitterungsgrad 0 fehlend — 1 = II = 1 = II = III = viel III = IV = sehr viel IV = wenig mäßig : fehlend gering mäßig groß sehr groß 83Wiegner-Pallmann : Anleitung zum quantitativen agrikulturche¬ mischen Praktikum. 2. Aufl. Berlin, Verlag Bornträger, 1838 (siehe S. 141, 148 und 238). 84 W. K u b i e n a : Micropedology. Collegiate press, inc. Ames, Iowa, 1938. 85 J. Anleitung Jakob: zur chemischen Gesteinsanalyse. Berlin, Verlag Bornträger, 1928. 86 W. D. T Leipzig und r e a d w e 11 : Lehrbuch der Wien, F. Deutike, 1943. Analytischen Chemie. II. Bd., S. 336. 289 — Untersuchung der Humussubstanz. B. des Gesamt¬ Bestimmung 1. humus lustes stickstoffs des Gesamt¬ substanz Bei Karbonatböden unter Abzug der Karbonat- C02. Nach Kjeldahl83. : der Humus¬ Morphologio 4. Glühver¬ : Bestimmung 3. Verbrennung vgl. Abschnitt II C. d. S. 301. Nasse : Bestimmung des 2. — : Mikroskopische und makroskopische Untersu¬ chung der Art, Form, Menge der Humusbild¬ Humusstoffe. ner, der Humoide und der Tätigkeit 5. der Bodenlebe¬ wesen : der Bodentierexkremente, Mikroskopie der Pilzentwicklung Fraßspuren, Schätzung der biologischen Aktivität der usw., nach Skala 0—IV87. Systematische Klassifika¬ tion der Humusbildungen: 6. Vgl. Abschnitt C. Untersuchung der 1. Die der pH-Worte zonte 2. Die Frisch, Umtauschkomplexe. Wassersuspension elektrometrisch in Umtauschkapazität ge¬ Vgl. Abschnitt I C. 3. Sättigungsgrad V-Wert nach V : S = TjK 4. Anteil der basischen Kat¬ in garnitur c. : V-Wert ionen 2, S. 282. messen. : der Feinerde 3. Der Hori¬ II B. 3 und Tabelle der Umtausch¬ a g e 1 e r. s.ioo = UK basische Kationen in Mval. = je 100 g Boden. Umtauschkapazität. Bestimmung der Na-, K-, Mg-, Ca-, Mn-Ionen durch Elektrodialyse. : 5. Die Anionen SO4- und P04-Ionen-Bestimmung durch Elektro- : dialvse. D. Untersuchung von der Baueinheiten physikalischen Eigenschaften des Bodens. 1. Krümelung Schätzung : nach Skala 0—IV 2. Feinkoagulate 3. Horizontgefüge : a) Litergewicht : : Schätzung des 88, Beurteilung Krümel Mengenanteils der der Krümelgestalt am des Gesamtboden, und ihrer Stabilität. Mengenanteils Trockensubstanzgewicht nach Skala0—IV88. von einem Liter ge¬ wachsenem Boden. 87 Biologische Aktivität (vgl. 278, sub k) : nition S. Krümelung bzw. Feinkoagulate 0 = fehlend schwach 1 = = mäßig III = stark stark IV = sehr stark = fehlend 1 = schwach II = III =: — 1 II 0 IV Defi¬ mäßig sehr stark 19 : — b) Porenvolunien — Wasserkapazität ger89. : c) Wasser¬ durchlässigkeit 290 und Luttkapazität nach Bur¬ Sickerversuche nach Bur g er89. Einsickerungsdauer von 1 Liter H20 auf einer Grundfläche : von d) Morphologische Unter¬ suchung des Horizontgefüges : 1 dm2. Schätzung nach Skala 0^-IV ". (Entwicklungsgrad desselben) 4. Die Bodenfarbe der Hori¬ zonte 5. Hygroskopizitätszahl Benetzungswärme : 6. E. Untersuchung Die wirksame an Im Mischkalorimeter nach Janert91. der Temperatur in den Bodenhorizonten. eT-Werte *'. morphologische Untersuchungsmethodik. Wichtigkeit Von Nach Knron'2. : Mitteltemperatur 2. Die profils Nach Unesma-Farbtafeln 91. : ist die makroskopische Untersuchung Ort und Stelle. Dazu muß ein 80 ca. des Boden¬ breiter und 150 cm cm langer Graben möglichst bis auf die Tiefe des nahezu unverwitterten Untergrundes geöffnet werden. Letztere Forderung begegnet bei vor¬ verwitterten Muttergesteinen und bei alluvialem Boden Schwierigkeiten. Die Profilwand wird maßstäblich gezeichnet Bodenhorizonte beschrieben. °5 und die genetischen Die Beschreibung enthält Angaben über : Skelettgehalt, Bodenart, Karbonatgehalt, eventuell vorhandene Aus¬ scheidungen, Durchwurzelung, Humusgehalt, systematische Stellung des Humus, Krümelung, Horizontgefüge und Farbe des Horizontes. Die Methodik der mikroskopischen Bodenuntersuchung ist beson¬ ders durch W. Kubiena und seine Schüler gefördert worden. Wich¬ tige Methoden der Bodenmikroskopie sind : 89 H. Burger: Physikalische Ei¬ genschaften der Wald- und Freiland¬ böden. Mitteilungen tralanstalt sen, d. Schweiz. Cen- f. forstliches Zürich, 1922. 80 Entwicklungsgrad füges : U des = primitiv I = schwach II = mäßig III = gut — sehr 24 Bodenge¬ Zürich 1. , u r o n : Versuche zur der Gesamtoberfläche an Pflanzonernährung, Düngung u. Fest¬ Erd¬ Tonen und verwandten Stoffen. böden, 93 Janert: H. über die Bo¬ kunde für des Bodens. Pflanzencrn. u. Boden¬ 19, 1931 A, 281—309. H. P berg e r mann 95 Untersuchungen Benetzungswärme Zeitschr. 94 gut Farbtafeln, Ver¬ lag Unesma G. m. b. H., Großbothen, zu beziehen durch Gebr. Zürcher, Verlag, n e s m a K stellung denkunde A. 18, 1930, S. 179—203. 0 IV 91 Versuchswe¬ 82 a 11 m a n n und A. II a s , 1 E. Eichen¬ e r. H. P a 11 - und E. Frei: loc. cit. S. 270. Vgl. Profilzeichnung S. 308. — 291 — Mikroskopie des Bodendünnschliffs; Mikroskopie des Bodengefüges in natürlicher Lagerung (an ungestörten Proben oder im Felde); Mikroskopie von Bodeneinzelteilchen im Auflicht; Mikrophotographie. Veröffent¬ bezug auf methodische Einzelheiten muß hier auf die verwiesen wer¬ lichungen von Kubiena und seinen Mitarbeitern i"J' "'96' 9G' 10°. Die mikromorphologische Untersuchung stellt eine be¬ den bedarf deutende Bereicherung der bodenkundlichen Methodik dar, doch In sie stets einer chemische und Unterbauung und Ergänzung durch physikalische Analysen. 3. Chemische Untersuchungsmethoden und Besprechung Ergebnisse. methodischer durch Perkolation. a) Bestimmung der austauschbaren Wasserstoffionen Der entbaste Boden ist eine polybasische Säure mit n-Dissoziations- zu¬ stufen. Es ist unmöglich, die den kleinsten Dissoziationskonstanten Ver¬ ohne Bodenteilchen weitgehende Wasserstoffionen vom gehörigen Wasserstoffionen änderung desselben abzulösen. Die stärksthaftenden bedürfen für ihre Desorption und Neutralisation hoher alkalischer Re¬ aktionswerte ; bei diesen ist die Gefahr irreversibler Strukturstörungen, Es ist des¬ komplizierender Aluminat- und Ferratbildungen sehr groß. halb angezeigt, möglichst vollständige Feststellung sämtlicher bestim¬ zu verzichten, um nur jene zu sind. pH-Wert von z. B. 8,2 oder 9,0 austauschbar auf die umtauschbarer Wasserstoffionen men, die bei einem das Bestimmung eignet sich nach unsern Erfahrungen soll werden beschrieben Perkolationsprinzip am besten, das nachstehend Für diese (vgl. Fig. 2). Porzellanplättchen (K) 101, das den Boden des filtrierenden Perkolationszylinders (G) bildet, wird mit einer dicken, 20 bis 10 man schichtet darauf g der luft¬ Watteschicht (.1) überdeckt, der Appa¬ wird nun Der Feinerde Perkolationszylinder trockenen (H). aus dem fließt langsam Die Austauschflüssigkeit ratur angeschlossen. be¬ Reservoir (C) durch die Bodenprobe. Die Durchflußgeschwindigkeit Das durchlochte verwendet trägt zirka 500 cm3 in 12 Stunden. Zum Perkolieren n/1 Kalziumazetatlösung, die genau auf pH 8,2 eingestellt ganze Ionenaustausch verläuft unter CO^-Ausschluß (A). 88 W. K u b i e n a : loc. cit., S. 288. 97W. Kubiena: Verfahren zur Herstellung in ungestörter Lagerung. Dünnschliffen von man ist. von Der Böden Zeiß Nachr. 2, 1937, 81—91. Die Dünnschlifftechnik in der Bodenuntersuchung. For¬ W. Kubiena: schungsdienst Sonderdr., 1941, S. 567. 99 W. Rottor: Herstellung von Bodendünnschliffen nach dem Resinol\ erfahren. Bodenkunde u. Pflanzenern. 25, 1941, 251—254. 100 W. Kubiena: Mikroskopische Humusuntersuchungen. Forschungs¬ 98 dienst, 1842. Sonderheft 17, S. 62—70. Große Buchstaben in ( ) beziehen sich auf die 101 Bezeichnungen der Fig. 2. 292 — Perkolationsfiltrat Das enthält H-Ionen des Bodens, die nach Ionen ausgetauscht wurden — die bis pH mobilisierbaren 8,2 folgendem Reaktionsschema gegen Ca- : m — Boden H /OOC— CHs + Ca ^^ — ; Boden ; == \ Ca + 2 HOOC . — CH3 \)OC—CHi H Die im Filtrat vorliegende Essigsäure wird bestimmt, indem man mit Natronlauge elektrometrisch den Anfangswert von pH 8,2 zurücktitriert. Die Titration wird in Stickstoffatmosphäre vorgenommen, Vio normaler um die CO., der Luft fernzuhalten. Der Austausch er aber immer geht anfänglich rasch, gegen den Schluß verläuft langsamer. Bei Böden mit mehr als 10 Mval. H-Ionen pro 100 g Boden TS. sind nach einem Liter Durchflußvolumen etwa 60 bis 70 % der austauschbaren H-Ionen in die Lösung übergegangen : bei Böden mit weniger Wasserstoffionen geht Zuweilen sind für die der Austausch noch rascher. erschöpfende Perkolation 4 bis 5 dig. Die Automatisierung der Ferkolationsapparatur zweckmäßig, man vergleiche Figur 2 (E). b) Die Bestimmung der Tage ist notwen¬ daher sehr Pufferungszahl. In HCl- bzw. KOH-Lösungen abgestufter Azidität bzw. Basizität In HCl und pH 14 In KOH) werden pro pH 0 1000 cm3 je 400 g lufttrockene Feinerde eingewogen102. Nach zirka 48stündigem Stehen hat sich das H-Ionen-Gleichgewicht eingestellt, und der pH-Wert des Systems wird elektrometrisch gemessen. Die Abwei¬ chung des beobachteten pH-Wertes von dem in der vorgelegten reinen HCl- bzw. KOH-Lösung entspricht dem Pufferungsvermögen des Bodens. Trägt man die H- bzw. die OH-Ionenkonzentration der vorgelegten reinen Lösungen einerseits und die beobachtete H- bzw. OH-Ionenkon¬ zentration des gepufferten Systems anderseits in identischem Ma߬ in ein Koordinationssystem ein, so erhält man ein anschauliches stab Bild der Pufferung des Bodens (vgl. Fig. 3). Je stärker die Puffer¬ kurve von der Winkelhalbierenden des Koordinatensystems abweicht, desto größer ist das Pufferungsvermögen des Bodens; bei maximaler (abgestuft zwischen = = 103 104 « » 102Dies entspricht einem Boden : Lösungsmittel-Vcihaltnis von 1:2,5 (z.B. Lösung), wie es für pH-Messungen von der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft empfohlen wurde. 103 Die absoluten H-Ionenkonzentrationen lassen sich nicht gut auftragen, 10 g Boden und 25 cm3 deshalb verwendet 104 buch man ihre Quadratwurzeln. Jenny: Reaktionsstudien der Schweiz 39, 1925, 261—285. H. an schweizerischen Böden. Landw. Jahr¬ 293 — - Fufferung verläuft die Kurve auf der Abzisse bis zum Punkt pH 0 maximale bzw. pH 14. Die Säurepufferung wird also durch die Drei¬ » « veranschaulicht, eckfläche die die Winkelhalbie¬ Hypothenuse und die eine AbzissenPunkt pH 0 als Kathete hat; für maximale die Basenpufferung ist die spiegel¬ bildliche Dreieckfläche maßgebend. Die Pufferungszahl kennzeichnet das Puffe¬ rungsvermögen der Böden gegen Säuren und renden als hälfte bis zum « » Basen gibt durch eine Zahl. Diese (die teristischen Koordinatenfläche von ferkurve und der Winkelhalbierenden sene « groß an, wie %ische Anteil der für die Pufferung charak¬ der Fläche, vgl. Fig. 3) maximalen Säure- » der Puf¬ eingeschlos¬ der Gesamtfläche der an ist Basenpufferung bzw. (Dreieck zwischen Abzisse und Winkelhalbieren¬ den). Die kleinste Pufferungszahl ist 0, die größte, Pufferung, ist 100 %. bei «maximaler» c) Die Bestimmung der austauschbaren basischen Kationen und der Anionen. Der 300 Austausch mit Salzsäure. 10—20 g karbonatfreier Boden werden mit Vio normaler Salzsäure während einer ccm Suspension läßt man absetzen, Die geschüttelt. Schüttelmaschine Stunde in der hierauf wird fil¬ Sesquioxyde Alkali, die Erdalkali¬ spektographisch bestimmt105. triert. Im blanken Filtrat werden die ausgefällt und ionen und das Die Zur darauf die Mn Verdrängung Bestimmung mit der Salzlösungen. adsorbierten Ionen salzarmen und M e2+-karbonatfreien Böden in eignen sich einnormale Lösungen von Ammonazetat oder Analyse stößt dagegen in Figur 2. erdalkalikarbonatreichen Böden auf Schwierig¬ Perkolationsda diese Karbonate eine nicht zu vernach¬ keiten, Apparatur. lässigende Löslichkeit aufweisen. N. PuriJ08 arbeitet mit einer alkalisch reagierenden Mischlösung von Ammonoxalat, -azetat und -karbonat, in welcher die Erdalkali¬ Ammonchlorid gut. Die karbonate des Bodens 105 H. P 106 X. Soil Sc. a 11 m a n n Puri: 42, 1936, , unlöslich sind. Das austauschbare Kalzium des A. H a s 1 e r und A. S Estimating exchangeable 47. c h m u z calcium i g e r : loc. cit S. 271. other cations in soils. and 294 — — Bodens wird als unlösliches Ca-Oxalat auf dem Filter zurückgehalten, wodurch die der ausge¬ im KMn04-Ver- tauschten Oxalat-Konzentration des Filtrats Ca-Ionenmenge abnimmt. Der Unterschied brauch bei der Oxalattitration zwischen der pH äquivalent ursprünglichen Austausch- der HCl -Losung QO 0£_ 0.7 1.0 2.0 12ß 13,2 137 pH Figur „ ° a. der Das 14-ß KOH-Lösung 3. Pufferungsvermögen des Bodens gegen Säuren und Basen. Q,0 lösung und graphisch entspricht dem übrigen ausgetauschten Ionen diesem Kalzium. Die Filtrat Gehalt an ausgetauschtem spektro- können im Filtrat bestimmt werden. Erfahrungen sind die Fehlerquellen bei der Methode groß, denn die ammoniakalische Lösung disperwelche bei der KMn04-Titration stören. Im Filtrat giert Humuskolloide, konnten immer noch kleinere Kalziummengen festgestellt werden, die auf dem Filter hätten zurückgehalten werden sollen. In Abänderung der Purischen Vorschrift ließen wir das Ammonoxalat weg und perkolierten (in der in Fig. 2 abgebildeten Apparatur) den Boden mit einer alkalisch Nach von P u r unseren i ziemlich reagierenden Mischlösung nat. In dieser sind die von — Ammonazetat und n/4 Ammonkarbo- Erdalkalikarbonate des Bodens kaum löslich, — 295 — dagegen werden die adsorbierten Ca- und Mg-Ionen gut ausgetauscht. Das tropfenweise durch den Boden sickernde Lösungsvolumen soll min¬ destens 2 Liter betragen; es sind dann nach unsern Beobachtungen etwa 85 bis 95% Lösung austauschbaren Ionen im Filtrat be¬ der mit dieser spektrographischen Analyse der Kationen müssen abgeraucht werden. Aluminiumionen sind im Perkolat und vermögen die Spektralanalyse nicht zu stören. stimmbar. Vor der die Ammonsalze nicht vorhanden Der Austausch durch M a 11 s o n 107, die Bradfield an 108, Oden109 Sven und andere den Bodenoberflächen adsorbierten Ionen durch versucht, Elektrodialyse abzulösen und sie lysieren. K ö 11 g e n, Jung110 haben Elektrodialyse. im Spülwasser und D i e h 1 der Elektroden "* zu ana¬ entwickelten die noch arbeitende Elektro-Ultrafiltration. rascher unsere Untersuchungen verwendeten wir einen selbstgebauten Serien-Elektrodialysator (s. Fig. 4) mit getrennter Abnahme des Katho¬ den- und des Anodenspülwassers. Das Gehäuse des Apparates besteht aus einem massiven Eichenklotz (Q), in dem die Dialysenkammern aus¬ gebohrt sind. Eine aufgespritzte Latex-Emulsion eignet sich sehr gut in zur Abdichtung des Holzes. Zur Untersuchung werden 5—10 g Erde ein Kollodiumsäcke (0) eingewogen; selbstverfertigte, dünnwandige poröser Porzellantiegel (N) mit durchlochtem Boden gibt dieser empfind¬ lichen Membran den nötigen Halt; dieser Tiegel wird samt Inhalt in die hölzerne Dialysenzelle gestellt. Zur Verdünnung des zu untersuchenden Bodens kann elektrolytfreier, grobkörniger Quarzsand verwendet wer¬ den. Das Boden-Quarzsandgemisch wird durchfeuchtet und mit einer 1—2 cm dicken Watteschicht (L) zugedeckt; dieser wird ein durchlochtes Porzellanplättchen (M) aufgelegt; auf letzteres kommt die posi¬ tive Elektrode (H) zu liegen, welche mit einer 0,5 cm hohen Wasser¬ schicht überdeckt ist. Eine einfache Hebervorrichtung (E) hält das Flüssigkeitsniveau beim tropfenweisen Wasserzulauf konstant. Im Ka¬ thodenraum, der zwischen der Kollodiummembran und der mit Latex überzogenen Eichenholzwand liegt, wird das Wasser ebenfalls konti- Für 107 S. M 108 R. Bradfield: The a 11 s o n : tion of solis. Proc. och No. a. Electrodialysis Papers, use of of the colloidal soil. J. of electrodialysis 1. Internat. in Agric. Res. 33,1926. physico-chemical investiga¬ Congr. Soil Sc. 2, 264, 1927. Odèn, Torgil Wijkström: Elektrodialysen, dess Methodik Tillämpning pa Jordartsundersköningar. Avdelningen f. landbrukskemi 42, 1931. 109 Sven 110 K ö 11 g e n und Jung: Zur Frage der nachschaffenden Kraft des Bodens. u. Pflanzenern. 24, 1941, 257. Bodenkunde 111 K ö 11 g u. o n und D i e h 1 Bestimmung Bodenkunde 14, 1929, 65. Ultrafiltration zur : Über die Anwendung der Dialyse und der Elektro- des Xährstoffbedürfnisses des Bodens. Pflanzenern. — nuierlich erneuert (C), so daß je 296 — nach Größe des Stromdurchgangs einer Stunde 50 bis 500 cm3 COa-freies Wasser durchlaufen. Es ist teilhaft, in vor¬ den Boden zuerst in der stromlosen Wasser stehen zu lassen und erst am Apparatur über Nacht im Morgen mit der Elektrodialyse Figur Querschnitt durch lialysierapparat der zur 4. den Elektro- Bestimmung austauschbaren Kationen und Anionen im Boden. 110V beginnen (Gleichstrom von 110 V Spannung). Die Stromstärke wird periodisch kontrolliert und am Milliamperemeter (T) abgelesen. Die zu Kurve « Stromstärke — Zeit » ist für den Verlauf des Ionenaustausches typisch (vgl. Fig. 5) ; dabei sind weniger die deren zeitliche Veränderungen zu beachten. In der Kationen- und bestimmt. meist zu Die bloße absoluten Stromstärken als Anionenlösung werden die Ionen analytisch dieser Lösungen gibt unzuverlässige, Titration hohe Resultate. Auch in anscheinend klaren Lösungen sind 297 — immer noch säure- bzw. laugenverbrauchende Kolloide in wechselnder vorhanden. Menge Ein telter — Vergleich nach verschiedenen Methoden ermit¬ der Eesultate Umtauschkapazitäten ist dabei interessant. Die Umtauschkapa- 15 USaurer Rohhumus (A J 2>Koprogener ) lieml. elektrolytreich ) elektrolytarm Mor-Humus (Aj 3)Anreicherungshorizont f^; î tehr elektrolytarm iE r 10 5 Stromeinwlrkungsdauer Figur Milliampèrekurven bei der (Std.) 5. Elektrodialyse eines Podsols. zitäten haben den Charakter methodisch konventioneller Kennzahlen 112. gilt auch für den Anteil der einzelnen Ionenarten. Tabelle 3 zeigt, beispielsweise die Menge der austauschbaren Kalziumionen bei An¬ wendung verschiedener Bestimmungsmethoden schwanken kann. Das Ca-Ion zeigt unter den bestimmten Austauschionen die größten metho¬ disch bedingten Schwankungen. Auch bei MgCOa- und CaCOa-haltigen Böden vermag die Elektro¬ dialyse gute Resultate zu liefern. Sie hat ferner den großen Vorteil, die Ionen in reinen, direkt verarbeitbaren Lösungen anzuliefern; bei der Verwendung von Ammonsalzen müssen diese vor der analytischen Be¬ stimmung der Ionen wieder abgeraucht und der dispergierte Kolloid¬ humus eventuell wegoxydiert werden; im n/10 Salzsäure-Auszug ist eine Ausfällung der gelösten Sesquioxyde vor der Spektralanalyse not- Dies wie 112 H. P a 11 m a n n : loc. cit. S. 279, Anm. 68. 298 — — Tabelle 3. Austauschbare Kalziumionen nach verschiedenen Methoden ermittelt. (Milliäquivalent Ca-Ionen pro 100 g Boden TS.) Austauschmethode Bodenhorizont NH»-Azetat- n/10 HCl Elektrodialyse lösung Karbonat¬ boden : rAn rAi 44,8 10,1 rA2 4,5 Podsol : A„ Ai A2 B„ Ba C wendig. Die freien Böden 15,2 8,8 11,8 HCl-Methode angewendet 33,5 5,8 0,1 24,8 1,8 0,3 0,4 0,5 5,6 0,1 0,1 0,1 kann außerdem 38,7 2,5 0,6 1,3 0,5 0,5 nur bei erdalkalikarbonat- werden. Spülwasser der Lösung sind die Anionen kolorimetrisch oder gravimetrisch zu analysieren, eine bloße Titration der Anodenflüssigkeit gibt unzuverlässige Resultate. und die Auch der Salzsäureauszug Ammonazetat-Austauschlösung können auf Anionen geprüft werden, jedoch ist dies mit größeren Schwierigkeiten verbunden, da die Analysenflüssigkeit viele Lösungs¬ genossen enthält, die die Untersuchung komplizieren. Die adsorbierten Anionen können Anode bei der Elektrodialyse Die Die Kationen Bestimmung der Umtauschkapazität (UK) sorbierenden am einfachsten im bestimmt werden. In dieser Umtauschkapazität. ist ein Maß Oberflächenorte des für die Gesamtheit Bodens, ausgedrückt der in Milliäquivalenten pro 100 g Bodentrockensubstanz. Besser wäre es, nennen zu diesen Wert (K. UK), ihr Kationen-Umtauschkapazität stünde die Anionen-Umtauschkapazität (A. UK). Erstere ent¬ gegenüber V a g e 1 e r113. T-Wert dem von spricht Die Umtauschkapazität kann sowohl als Additionsresultat der ein¬ » « oder als zelnen Kationen 113 P. V a g e 1 e r : J. Springer, Berlin 1932. Der Gesamtwert Kationen- und direkt durch Ausschütteln Wasserhaushalt des des Mineralbodens. 299 — Bodens unsern — Ba(0H)2114, Ammonazetat115 usw. ermittelt werden. In Untersuchungen ist die Umtauschkapazität als Summe der aus¬ mit tauschbaren basischen Kationen und Wasserstoffionen errechnet aus so als die der nach der zeigt wor¬ erhaltenen Resultate fallen immer höher indirekt analytisch direkten, gesamthaften Bestimmung mit Methode von Kuron und Jung 116, was in den. Die Ammonazetat Tabelle 4 ge¬ wird. Tabelle 4. Ermittlung (Milliäquivalente Ionen Direkte und indirekte aus Umtauschkapazität (K.UK) 100 g Boden TS.) NH»-Adsorption118 K.UK indirekt ermittelt als Additionsresultat : 131,5 3,3 2,4 201,6 13,5 10,0 A„ 158,0 Ai A2 127,5 1,5 Bh 64,5 226,7 205,6 9,5 103,8 rAn rA2 l-AC Podsol pro K.UK direkt ermittelt Bodenhorizont Karbonatboden der : Durch die Ammonazetatlösung von pH 7 werden erwartungsgemäß weniger H-Ionen ausgetauscht. Das Beispiel in Tabelle 4 zeigt auch ein¬ drücklich, wie stark die Größe der Umtauschkapazität von der an¬ gewandten Untersuchungsmethode abhängig ist. Die Pflanzennährstoff-Verhältnisse des Bodens. Bei der beachten Beurteilung Menge Die der Nährstoffverhältnisse des Bodens sind zu : der austauschbaren basischen Kationen und der Anionen pro Ge¬ wichtseinheit Boden. Haftfestigkeit der austauschbaren Ionen. Diese ist abhängig : Bei gleicher Oberflächenkonzentration von der spezifischen Haftfestig¬ keit der verschiedenen Ionen (z. B. Ca-Ionen sind oft stärker gebunden als K-Ionen). Die — 114 F. Schöffe gänzungsbd. 1939, 115 K u r o n stimmung von 1940, S. 569. 116 K u r o n stimmung von 1940, S. 569. r und H. Z ö b 1 e r e i n : cit. Handbuch der Bodenlehre, 1. Er- S. 344. und Jung: Beitrag Böden und und Jung: Beitrag Böden und zur Methodik der Bodenkolloiden. zur Methodik der Bodenkolloiden. Adsorptionskapazitäts-BePflanzenem. 21/22, u. Bodenkunde Adsorptionskapazitäts-Be- Bodenkunde u. Pflanzenem. 21/22, 300 — — Von der spezifischen Oberflächenkonzentration einer ßer die statistische Dichte Bodenoberfläche Kapitel — Vom II C — besetzt, ist, um lockerer scheint deren so Bindung (vgl. 4). Aufbau strukturellen der Bodenumtauschkörper, oberflächen ist der Ionenumtausch oft Die Ionenart, je grö¬ mit der eine Ionenart die adsorbierende Menge der potentiellen, freilöslichen Pflanzennähr salze lösung (Düngsalze, wasserlösliche Salze in ariden Böden); der in Mineralen usw. gebundenen, an Innen¬ der Boden¬ gehemmt. in und die durch die Verwitterung Teil der aktuellen, Menge nach und nach mobilisierbaren Nährstoffreserven. In humiden Böden ist der Nährstoffe in Ionenform er wird durch Ionenumtausch die größte von deren an der Pflanzenwurzeln ist neben dem Austauschbarkeit, Bodenkomplex ausschlaggebend. austauschbaren Ionen deren Haltfestigkeit am adsorbiert; den Pflanzenwurzeln mobilisiert. Für nachhaltige Nährstoffbelieferung absoluten Gehalt mineralischem den aktiven Bodenoberflächen an d. h. Anionenlösungen während der Elektrountersucht, und stellt man die Funktion der Stromeinwirkungsdauer in Werden die Kationen- und Zeitintervallen periodischen dialyse gefundene Ionenmenge als Form einer Kurve dar, so erhält man wertvollen Einblick nicht nur in die Art und Menge der vorhandenen austauschbaren Ionen, sondern auch in deren Haftfestigkeit an den Bodenoberflächen (vgl. Fig. 6). Die lonenumtauschkurveu der Figur 6 zeigen, daß die umtauschbaren K-Ionen im allgemeinen viel weniger stark gebunden sind als z. B. die in m Ca-Ionen. Dies äußert sich in der schwereren Mobilisierbarkeit der letz¬ Pflanzenwurzeln, wodurch bei sehr intensiver landwirt¬ schaftlicher Pflanzenproduktion, zuweilen auch auf karbonathaltigen Böden, ein Mangel in der Kalkversorgung eintritt. In solchen Fällen sind nachteilige Rückwirkungen auf den Gesundheitszustand der herbiteren durch die voren Haustiere oft zu beobachten. Elektrodialyse werden meist im Anfang pro Zeiteinheit die größten lonenmengen herausgelöst, später nehmen diese in für den Umtauschkörper kennzeichnender Weise mehr oder weniger rasch ab. Die bei Beginn der Elektrodialyse herausgelösten Ionen entsprechen wohl den leichtmobilen, unmittelbar wurzelzugänglichen Pflanzennähr¬ stoffen des Bodens. Bei längerer Stromeinwirkungsdauer werden all¬ Bei der mählich auch die stärker adsorbierten Ionen von den Innenoberflächen weniger großen Mengen mobilisiert. Austauschkörper eine rasche Erschöpfung des Böden zeigen außendisperse Vorwiegend Ionenaustausches im zeitlichen Verlauf der Elektrodialyse, während Böden mit großen, ionenzugänglichen Innenoberflächen (Humus, Montmorillonit usw.) eine langanhaltende, reichliche Ionennachlieferung auf¬ in mehr oder der weisen. 1,7 K ö 11 g e n und Jung: loc. cit. S. 295. — 301 Mval Ionen — proJOOg Boden »! I igur fa Menge und Haftfestigkeit der austauschbaren Ionen alpinen Weide-Humuskarbonatbodens in « zwei Horizonten des Mib Stavel Chod ». d) Die Bestimmung des Gesamthumus Dei aschefreie Gesamthumus des Bodens wird bestimmten 01 aus ganischen Kohlenstoffgehalt errechnet, mittleren C-Gehalt des Humus von 58 % annimmt. dem indem analytisch man einen 302 — — Kohlenstoffanalyse in Böden wird erschwert durch die In¬ homogenität der Substanz, es sind deshalb relativ große Einwaagen nötig. bietet oft Karbonatkohlensäure Die quantitative Austreibung der leicht sollen nicht Komponenten abbaubare, organische Schwierigkeiten, im Humus (Uronsäuren) mitangegriffen werden. Die für alle Böden an¬ wendbare und befriedigende Methode ist die nasse Verbrennung mit Die Bichromat- Schirefelsäuregemisch118. Figur Apparatur zur 7. Bestimmung des organi¬ schen Kohlenstoffs in Böden. Verbrennungsapparatur (vgl. Fig. 7). Es erwies sich als zweckmäßig, den Verbrennungskolben (C) mit einem eingeschliffenen Rückflußkühler (D) zu versehen. Die ziemlich wasserdampfarmen Gase streichen zur völligen Oxydation flüchtiger organischer Säuren durch eine elektrisch geheizte Trockenverbrennungsröhre (E). Hierauf werden die Gase in konzentrierter Schwefelsäure getrocknet (F) und zur CO2Absorption (H) in konzentrierte KOH (1 : 1) eingeleitet. Das ange¬ schlossene, mit Blaugel (Silikagel mit Feuchtigkeitsindikator) ge¬ füllte Trockenrohr (J) hält das aus der Kalilauge entweichende Wasser Die von Schmuziger119 konstruierte wurde etwas modifiziert und verbessert zurück. Analyse treibt man die Karbonat-Kohlensäure des (C) mit ca. 30 % iger, kalter Schwefelsäure unter eventuell gelindem Erwärmen und Durchsaugen C02-freier aus, Luft. Bei der Einwirkung konzentrierter Säuren in der Hitze entstehen oft durch CO „-Abspaltung aus Uronsäuren und anderen leicht abbau¬ baren organischen Verbindungen merkliche Verluste an organischem Vor Beginn der Bodens im Aufschlußkolben Kohlenstoff. 118 W i e g n e 1' P a 11 m a n n : Anleitung zum quantitativen schen Praktikum. Verlag Bornträger, Berlin 1938, S. 233. - 119 A. Schmuziger: loc. cit. S. 271. agrikulturchemi- 303 - Die 4. Beziehung zwischen der Der pH-Wert einer reichen Faktoren ab a) der von b) von der c) von der äußern wäßrigen Bodensuspension hängt von zahl¬ : am Bodenteilchen (Milliaequivalente Dissoziationsfähigkeit der sorbierten H-Ionen; Dispersität der Bodonsuspension (man vgl. Suspensionseffekt nach Pallmann1" und von und austauschbarer H-Ionen. Menge austauschbarer H-Ionen je 100 g Boden-TS); H-Ionen d) pH-Wert wäßriger Bodensuspensionen dem Menge — der Innendispersität Wiejner"1 1930); der H-Adsorbentien des Bodens. Die Entwirrung der verschiedenen Einflüsse a) bis d) auf den pH-Wert des Bodens ist nicht Aufgabe der vorliegenden Arbeit. Es zeigt sich, daß zwischen der sogenannten Oberflächenkonzen¬ tration (Ht : 0) der austauschbaren H-Ionen und dem pH-Wert der fein¬ dispersen Bodenfraktionen folgender Zusammenhang besteht : (Ha) rHtin = K-[-st- wobei (Ha) Ht = = O K = u. n = Wasserstoffionenaktivität der Bodenaufschlämmung. Milliäquivalente austauschbarer Wasserstoffionen je 100 aus Wasserdampfadsorption nach K u r o n122 ermittelte denoberflächo in m2 je 100 g Boden. scheinbare Bo- Konstanten. Durch Logarithmieren erhält pH gedrängter Je g Boden-TS. = pK man — n . die log Beziehung : Ht — die austauschbaren Wasserstoffionen auf der Ober¬ fläche des Bodenteilchens sitzen, um so energischer versuchen sie von zeigt es sich, daß im Beispiel des untersuchten Oberflächen des grobdispersen, sandigen A2-Horizontes dort abzudissoziieren. So Podsolprofils die (Bleicherdehorizont) die der Deshalb immer noch dichter mit H-Ionen besetzt sind als oberflächenreichern liegen die Bodenteilchen pH-Werte A0- und B-Horizonte. niedriger als in A0 und B. Beziehung am Beispiel des Podsolprofils der In Tabellen 5 und 6 soll diese der erstem erläutert werden. 120 H. P a 11 m a n n : Systemen. Kolloid. persen 121 G. W i schwarmionen zenem. 122 e n e r Beih. und H. 30, 1930, P a 11 Dispersionen und kolloiddis¬ 334—405. m a n n : Über Wasserstoff- und Hydroxyl- suspendierte Teilchen und dispergierte Ultramikronen. Pflanu. Bodenk. 16,1930, 1—57. um Düngung H. K g Die Wasserstoffaktivität in u r o n : loc. cit. S. 290. 304 — — Tabelle 5. pH-Wert sinkt nicht proportional mit der Menge austauschbarer H-Ionen des Bodenteilchens, er sinkt dagegen mit steigender Oberflächenkonzentration an Der austauschbaren H-Ionen. Austauschbare H-lonen Podsolhorizonte 100 g Boden je Oberflächen¬ konzentration pH-Wert Ht:0 Ht Rohhumushorizont 171,8 Mval. 5,18 0,0602 Mval./m2 Bh Humus-Sesquioxydanreicherungshorizont 100,3 Mvai. 4,77 0,0715 Mval./m2 Mval. 4,04 0,0859 Mval./m2 A0 A2 Bleicherde 7,3 Tabelle 6. Zusammenhang zwischen pH-Wert und der Oberflächenkonzentration (Ht : O) des Bodens. Berechnung der jeweiligen scheinbaren, mittleren H-Iononabstände an der Teilchengrenzfläche. Mittlere Distanz Podsolhorizont pH-Wert zweier H-Ionen Ht:0 an Bodenoberflachen [ c B. Bh A2 Ai 0,0448 0,0520 0,0715 0,0857 0,0935 5,03 4,77 4,16 4,04 3,79 1,93.10-8 1,79.10-8 1,53.10-« 1,40.10-« 1,33.10-8 cm cm cm cm cm liückrechnung von den Messungen Oberflächengröße messen wir den Werten in der vierten Kolonne nicht die Bedeutung streng exakter, wirklicher lonenabstände bei. Als Größenordnung scheinen sie aber dennoch richtig zu sein, wie Parallelrechnungen z. B. bei Permutiten erweisen. Dort kann man ebenfalls aus der Größe der Umtauschkapazi¬ In Anbetracht der der unsicheren Wasserdampfadsorption tät und dem auf die spezifischen Gewicht des Permutites die mittleren statisti¬ abschätzen, die Schätzungswerte wie die in Tabelle 6 berechneten. Größenordnung gleichen In Figur 8 werden die pH-Werte mit den entsprechenden log (Ht : O) Zahlen der zugehörigen Bodenhorizonte verglichen. Der Kur¬ venverlauf zeigt die gute Übereinstimmung mit der oben gegebenen Formel. In dieser Figur wurden neben den Mineralerdehorizonten aller¬ dings nur Humushorizonte vergleichbaren Umwandlungsgrades der organischen Bodenstoffe aufgenommen, die äußerlich grobdispersen Rohhumuslagen sind nicht in der Figur enthalten. Da die austausch¬ baren H-Ionen durch Rücktitration der Azetatlösung auf pH 8,2 erschen Distanzen der Austauschionen sind von der 305 — mittelt aktion wurden, bricht die Beziehung pH = pK — log—i n- bei dieser Re¬ (konstante pH-Werte). methodischen Gründen ab aus — pH s Figur 8. Die zwischen dem Beziehung und dem Gehalt pH-Wert austauschbaren an H-Ionen. 1,0 1,2 1,4 2.0 1,8 1,6 2,2 2,6 2,4 -,og HI. Neue an Muttergesteinen und Bodenprofilen subalpinen Rendzinaserie. Untersuchungen der A. 2,8 ii- Analysen Die Trias der von Dolomiten ostalpinen dolomitische Sedimente. Ihre tionsgrad Nationalparks. Schweizerischen des gekennzeichnet Ausbildung wechselt je nach Decken ist durch mächtige dem Inunda- des Trias-Meeres. Tabelle 7. Stratigraphische Gliederung der ostalpinen Trias. Jura Rhätkalk und Rhätische Stufe Mergel Norische Völlige Hauptdolomit Stufe Mesozoikum Inunda¬ tion des Meeres Karnische Raiblerdolomit Stufe Raiblerrauh- wacken Trias Ladinische Anisische Völlige Wetterstein¬ Stufe | Stufe t Inunda¬ tion des Meeres dolomit Museheikalk, Lagunäres Schelfmeer Dolomite und Kalke Buntsandstein Paläo¬ Perm Verrucano I Terrestre Bildung zoikum 20 306 — Aus Tabelle — ist die 7 stratigraphische Gliederung der ostalpinen angehören, zu ersehen 123, 124, 125. Die Dolomite der ostalpinen Decken bilden häufige Muttergesteine der Böden im Gebiet des Schweizerischen Nationalparks. Die auf diesen Dolomiten sich entwickelnden Bodenprofile gehören der Rendzinaserie n. Die Ausbildung von Podsolen ist auf diesem Gestein mit 88—98 % Karbonaten praktisch nicht möglich. Außer der versauerungshemmenden Wirkung der Karbonate fehlt auch die nötige Kieselsäure und die Sesquioxyde zur Ausbildung von Bleicherde- bzw. Anreicherungshori¬ zonten, wie dies aus Tabelle 8 hervorgeht. Trias, der die untersuchten Gesteine Subalpiner B. Wald-Humuskarbonatboden des 1. Lokalität w Lage der Profilstelle und Mugeto-Ericetum. Vegetation. Alp Stavel-Chod im Schweizerischen Nationalpark; begrenzenden Wald. : im die Weide nord- estlich Höhe über Meer : 1970 m. Mittlere Jahrestemperatur : —0,1° C (langjähriges Mittel von Buffalora, 1977 ü. M., in ca. 2,3 km Entfernung). Mittlere Jahresniederschläge: 958 mm (langjähriges Mittel von Buffalora). Neigung und Exposition : 20" ESE. Muttergestein : Hangschuttmaterial von Raibler- und Hauptdolomit. Bodenserie : Subalpine Redzinaserie. Boden : Mäßig entwickelte Rendzina. Subalpiner Wald-Humuskarbonatboden. Pflanzengesellschaft : Mugeto-Ericetum caricetosum humilis (Br.-Bl.)126. Baumschicht 4 4 Pinus Artenliste : Mugo Turra, 10—12 Strauch- und Krautschicht 4 5 Erica earnea L. + 1 + 1 1 m : hoch, aufrecht, +1 Carduus defloratus L. Melampyrum, Gruppe pratense Crépis alpestris (Jacq.) Pinus Mugo Turra. + 1 Vaccinium vitis idaea L. 1 Juniperus communis L. 11 Senecio abrotanifolius L. + 1 Fostuca rubra L. + 1 Hieracium, Gruppe Vulgata. Erigeron alpinus L. Leontodon hyoseroides Welw. Pyrola uniflora L. Viola rupestris Schmidt. Potentilla Crantzii (Crantz). Thesium alpinum L. Saponaria oeimoides L. Cirsium acaule (L.) Weber. Galium anisophillum Vill. +1 L. ssp. nana Willd. + 1 + 1 + 2 Carex humilis + 1 2 2 + 1 4 1 Leyßer. Sesleria coerulea (L.) Ard. 4- Lotus corniculatus L. 1 Hieracium bifidum Kit. 1 2 1 1 1 +1 Daphne striata Tratt. Hippocrepis comosa L. Antennaria dioeca (L.) Moos- und Flechienschicht Spitz und G. 1 1 +1 : Bodenbedeckung 123A. 4- 4 Gärtner Dicranum scoparium L. + Kronensehluß 50 %. : + 4 m : ca. 450 % durch Cladonia pyxidata L. üppigen Erica-Bestand. Dyhrenfurth: Monographie der Engadiner Dolomi¬ ten. Bern 1914. 124 rer der 125 R. Staub: Übersicht über die Schweiz, Fase. H. B o e s c h : Geologie Graubündens. Geologischer Füh¬ III. X. 1934. Geologie der zentralen Unterengadiner Dolomiten. Diss. Uni¬ versität Zürich 1937. 126 J. Braun-Blanquet, G. Sissingh und J. V 1 i e g e Pflanzengesellschaften, Fasz. 6 : Klasse der Vaccinio-Piceetea. national du Prodrom Phytosociologique, 1939. der r : Prodromus Comité Inter¬ 1 Ca, Mg, netlahtne etreW-sOiS etanobraK C02 H20 K20 CaO MgO die in )lgavahC % % )assorD nesylanA ¬niteitmsorleotdteW -niteitmsorleotdteW von /o )assorD rettiemdonläobDeG (La die Sp. 10,0 07,54 latoT 40,0 50,64 .... 20,0 08,04 (II in (11 35,79 (La 85,89 73,001 retreirtneznok 00,88 70,001 reßieh 43,78 65,99 der nehcilsölnu eruäszlaS 53,59 54,001 etakiliS 35,09 97,99 eiwos 48,79 72,001 .eruäsleseiK ehcilsöl-lCH 50,19 05,001 20,0 09,04 % HCl )nrouF reßieh 50üP 57,44 8. des /o del Sp. % del % 58,24 90,0 00,34 60,0 50,0 01,0 20,0 40,0 60,0 56,03 00,93 70,0 40,0 90,0 20,0 87,92 11,0 30,0 50,82 81,12 12,0 30,0 29,62 57,22 10,0 01,92 51,91 60,0 88,72 25,91 sOüCF 09,05 05,12 54,0 07,94 08,91 45,0 49,3 65,1 53,2 13,0 49,0 55,0 28,0 sOslA 01,1 03,0 44,0 00,0 40,0 62,0 10,0 84,0 60,0 V<iS 12,21 39,1 33,3 )hctoB .zeps nehcsitimoloßdulhcsfnueAn(ietseG ))lhicasivtaihmColod( timolodrelbiaR timolodtpuaH relbiaR .weG laV( 48,0 50,0 14,001 laV( 85,9 laV( 76,8 laV( )hctoB e k cawhuar -relbiaR 76,1 % 98,7 e)k-ncrreaolwubFhiuaaR r ).01,1 .skraplanoitaNnehcsireziewhcS ellebaT sairT 308 — 2. Das Bodenprofil und seine Figur Bodentiefe in cm 9. entwickelte Rendzina Horizont¬ - Stavel-Chod pH-Wert mächtigkeit rA Morphologie Das Profil. a) Mäßig — 3 cm 6,3 O ». Bemerkungen Pinus- u. 'Enca.-N adelfallschicht besonders im unteren Teil stark verpilzt. Mittelfasriger, holor¬ ganischer, schütterer bis verfilzter t~Aj 20 cm 7,8 Rohhumus saurer koprogenen Biologische Stark mit Mulleinlagerungen. Aktivität = II *. humose Hauptwurzel¬ Kolloider, geformter, hemorganischer, inniggemengter, koprogener Mullhumus. II1. Biologische Aktivität schicht. = Farbe feucht S.kress pn bis schwarz p 2. rA9 35 cm 8,0 Humusarmer, skelettreicher Mi¬ neralerde-Horizont. Sekundäre Humus Wurzelschicht. 1,2 %. Kolloider, geformter, hemorga¬ nischer, inniggemengter, kopro¬ gener Mullhumus. Farbe feucht : l.kress Biologische Aktivität lg — *-. I '. 8,1 Übergang rAC 100—JL 8,2 Muttergestein, zum frischfarbener Hangschutt; Raibler-Dolomit- locker gelagert und sehr skelettreich. Farbe feucht : 3.gelb lg L>. 0 1. Biologische Aktivität = 1 S. Geschätzt 289, Anm. 2 Nach nach Skala 0—IV 1. 87. UiifMna, cit. S. 290, Anm. 91. 309 — — b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchungen. anorganische Bodenanteil besteht im Untergrund aus skelett¬ reichem, locker gelagertem, sehr durchlässigem, frischfarbenem Hang¬ schutt von Raibler- und Wettersteindolomiten. Die größere Dispersität des anorganischen Materials im Obergrund (vgl. Tabelle 10, sub 4 und 10) Trotzdem beweist, daß der verwitternde Angriff hier intensiver sein muß. Der sind Verwitterungsspuren im Gesteinsinnern kaum vorhanden. Im rA3- Horizont vermögen dunkelverfärbende' Humate von den äußeren Ober¬ flächen und von den Ritzen und Spalten der Dolomite nur 0,03 bis äußerlich wirkende Lösungs¬ mm in deren inneres vorzudringen. Die 0,5 verwitterung spielt die Hauptrolle und macht die Gesteinsoberflächen rauh, furchig oder zellig. Die Humussubstanz : Das Profil ist mit einer lockeren, rohhumusbedeckt. artigen, dünnen Pinus- und Erica-Nadelschicht (rA0-Horizont) Die Pilztätigkeit ist hier ziemlich intensiv; das dunkelbraune Myzel ein. Diese dringt häufig in die Zellzwischenräume der Humusbildner zeigen auch zahlreiche Fraßstellen von Kleintieren. Stellenweise dringt der Regenwurm bis an die Erdoberfläche vor und hinterläßt hier seine Losungen127. Der hemorganische Humushorizont (rAj) läßt nur noch vereinzelt mit erhaltener Pflanzenreste ist die den Mullhumus12" dieses Bo¬ die Regenwurmtätigkeit, morphologisch kennzeichnet. Lumbricus besonders dens Es Zellstruktur erkennen. nach Versuchen Franz130 ausschließlich von rubellus von Eoffm. 12°, pflanzlichen der Humus- erscheinen, lebt, wurde hier gefunden. In seinen Exkrementen mit anorganischer Feinerde innig vermengt : strukturlose Humusstoffo und zerhackte, chemisch wenig veränderte Humoide, in denen oft Zell¬ strukturen und Zellulose deutlich nachweisbar sind. Im rA0- und rA,bildnern Horizont sind neben den Regenwurmlosungen exkrementformen vorhanden noch folgende Kleintier¬ : Langzylindrische, 2,5 mm/1,1 mm große, abgerundete, in der Mitte wenig abgebautem Inhalt, der zuweilen noch schnürte Exkremente mit oft einge¬ Zellstruk- läßt; sie stammen wahrscheinlich von Tausendfüßlern aus der Fa¬ Juliden, die in diesem Boden sehr zahlreich sind. Zylindrische. 1,1 mm/0,6mm große Formen, in denen häufig Pilzhyphenstücke turen erkennen milie der nachweisbar sind. Kurzzylindrische, 0,47 mm/0,35 ueife vorkommende Exkremente große sowie rundliche, dunkle, oft 0,06—0,08 mm Durchmesser. mm von Regenwurmtätigkeit bis tief in den rA„-Horizont verfolgen ist, scheinen die übrigen Kleintierexkremente, Während die unter zu 127 nester- Losungen : W. K u b i e n a verwendet diesen, dem Jagdwesen hin¬ mit entlehnten Ausdruck auch für die Exkremente der Bodentiere. 128 129 mung Vgl. Tab. 9, S. Herrn J. F 1 von 130 310 o r i n : , Die Humusformen. Zoologisches Bodentieren. H. Franz: loc. cit. S. 270. Institut ETH, danke ich für die Bestim¬ 310 — Ausnahme der 0,06 profils beschränkt. großen, mm — auf die obersten 10—15 cm des Boden¬ Tabelle 9. Die Humusformen in den verschiedenen Horizonten det> karbonatbodens (Mäßig Horizont G rAi G rA2 G Die entwickelte Humusform rAn • • • Stavel-Chod « Sättigungsgrad ' • • • • • • • Tabelle 2 7,4 9,8 28,5 72,2 87,4 97,3 Humussystematik, : s. -82 ersichtlich. Physikalische Eigenschaften. 3. Der Aschegehalt (°lo der TS) (% der OK) • aus T. skelettige Charakter und die grobdisperse, des Wald-Humuskarbonatbodens durchlässigkeit gehen Tabelle z. 10 Wald-Humus¬ Rendzina.) 2/U 1/F lb—la/M-3b 1/U 2/F 2b/M lb 1/U 2/F 2b/M lb Bedeutung der Formeln ist subalpinen >. hohe Wasser¬ aus den zusammengestellten Untersuchungsresultaten hervor. in Die Tabelle 10. Physikalische Eigenschaften der verschiedenen Humuskarbonatbodens (Mäßig « entwickelte Horizonte Stavel-Chod 1. rA, Horizontmächtigkeit pH-Werte (frisch in H20) . 1—3 . der TS . 8. Wasserkapazität Luftkapazität 9. Wasserdurchlässigkeit .... Min pro Liter H20 10. 11. 12. 13. 14. 15. Skelettgehalt1 Pétrographie Verwitterungsgradx Krümelung * Feinkoagulate1 . . . . . . . . m . Gefügeentwicklung — 0 . . . . . * 1 Geschätzt nach Kennzahlen H. L. = ' cm 8,1 44.04 — 8,2 % ' S. — 44,62 % S. — r , | | I ; j - - - | - - II—III ! J - - III—IV Wetterstc indolomit und Raiblerdolomit * Humus, ! J L. t. - 0 .... = | 35 cm 831g 68% 49% 10% . . Wald- rAC 7,8 23,45 % | H. 6. Porenvolumen 7. j — . 4. Bodenart2 Litergewicht 20 cm 6,3 . 3. Karbonte C02 in der TS 5. subalpinen Rendzina.) Horizonte 2. des ». Lehm, t. — j II—III I—II I II—III II 0—I II I—II I 0 0—I II—III I—II 0—I 0—IV, vgl. S. 288—290. Sand. tonig, S. von = j 311 - — Lufikapazität des Oberbodens ist groß. Das Bodengefüge ist besonders den gekrümelten, humosen Ai-Horizont mäßig bis gut entwickelt; in ihr Gefüge ist tieferen Horizonten mangelt die kolloide Bindesubstanz, deshalb primitiver. Die krümeligen, hemorganischen Regenwunnexkremente schließen einen bedeutenden Teil der Feinerde ein, daneben sind aber Feinkoagulate, hauptsächlich holorganische Kleintierexkremente besonders im Oberboden noch häufig. im Untersuchungsresultate. 4. Chemische a) Der Humus. Bestimmung des Gesamthumus in den Horizonten Wald-Humuskarbonatbodens (vgl. Tabelle 11, sub 3) alpinen Die ziemlich unvermittelten Übergang Der nur den rAj- und dem zwischen dem humosen rA0-Rohhumus bildet im Mugeto-Erice- humusarmen rA,-Horizont. Der tum caricetosum immer sub¬ des zeigt eine geringe Stickstoffgehalt dünnschichtige Auflage. der Humusbildner (Erica- und Pinus- des Bodens und erweitert Teil des Humus im Proteingehalt 11, sub 6—8). Mit der Profiltiefe ver¬ aber stark; die Ursache liegt darin, daß der größte rAj- und rA2-Horizont den Darmtrakt des Regen- Humubuntersuchungen in nadeln) vermindert deutlich den sein CIN-Verhältnis engert sich dasselbe Tabelle (vgl. Tabelle 11. den Horizonten bodens (Mäßig (Analysenresultate 1. Horizontmächtigkeit pH-Werte (frisch 4. . (58 % C) % Trockensubstanz.) rAi cm 20 cm rAi 35 rAC cm 6,3 7,8 8,1 8,2 94.0 90.0 29,1 1,2 0,6 54,5 52,6 19,9 0,66 0,7 0,03 0,4 Gesamtkohlenstoff im Hu- 5. Gesamtstickstoff in % . . % 0.86 1.10 Rohprotein 7. C/N-Quotient (atomar) Humusbildner in % des Gesamthumus (geschätzt) . . (15,3) 27,6 5,7 7.6 74,1 55.8 14,2 29,9 70 10 5 30 90 95 9. Humusstoffe undHumoide in % des 0,01 des Ge- 6. 8. ». rAo 1—3 . H20) in subalpinen Wald-Humuskarbonat¬ entwickelte Rendzina.) Vegetation 2. des Stavel-Chod beziehen sich auf 100 g Horizonte 3. Ge^amthumus « Gesamthumus (6,4) (60,0) 312 — wurms passiert hat. — m L. konnte ein verengertes C/N-Ver¬ Meyer Regenwurms gegenüber seiner Nahrung hältnis in den Exkrementen des experimentell nachweisen. b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte. Der hohe Karbonatgehalt des Bodens bewirkt seine außerordentlich Pufferung gegen Säuren (vgl. Tabelle 12, sub 18). Die Degrada¬ (Versauerung) der subalpinen Humuskarbonatböden kann deshalb starke tion im wesentlichen nur durch Aufwachsen einer sauren Morhumusdecke rA^Horizont erfolgen (z. B. in den moos- über dem alkalisch bleibenden und alpenrosenreichen Bergföhrenwäldern). Die Basenpufferung nimmt parallel mit der Profiltiefe ab; der grobdisperse rAC-Horizont weist nur Tabelle 12. Die Adsorptionskomplexe in den erschiedenen Horizonten des subalpinen WaldHumuskarbonatbodens « Stavel-Chod ». \ (Mäßig entwickelte Rendzina.) (Analysenresultato beziehen sich auf 100 g Bodentrockensubstanz.) Horizonte 1. Art der rAo Adsorptionskomplexe . hol- hem- hem- organ. organ. organ. . 2. Gluhverlust (ohne Karbonat C02) % (0 kleiner 0,002 mm) % 4. SiC^/R^Oi-Verhältnis in der Ton¬ 3. Tone . 90,2 — . fraktion Wasserbindung- 6. Hygroskopizität g H2O Benetzungswarme Umtauschkapazität 7. 8. 1,7 , 5. g H2O — 13,81 cal. .... 9. PO*- und SO«-Ionen 350 .... . . . . . . Mval. 27,8 5,9 2710 6,92 790 201,6 30,8 — 2,7 1,2 1.7 0,5 1,1 31 0,41 30 13,5 1,0 24 0.03 — 10.0 Mval. 0,10 0.07 10. Na-Ionen Mval. 0.36 0,11 11. K-Ionen Mval. 3,20 0,95 12. Mg-Ionen Mval. 7,27 2,00 13. Ca-Ionen Mval. 4,11 5,70 14. Mn-Ionen 0,04 0,09 0,35 4,30 7,00 Mval. 0,30 0,03 0,03 0,03 Mval. 15,24 8,79 11,77 8.25 15. Total basische Kationen . 16. H-Ionen 17. 18. 19. Sättigungsgrad Pufferungswert Pufferungswert 131 L. M Humus und e y e r : gegen HCl gegen KOH 0,20 2.25 5,68 Mval. 184,4 22,0 1,7 1,8 % % % 7,4 28,5 87,4 82,1 . . . . Experimenteller Beitrag Bodenbildungen. 0,04 0,08 Bodenk. u. 96 100 100 100 51 32 4 3 zu makrobiologischen Wirkungen Pflanzenern. 29, 1943, 119—140. aut 313 — noch eine sehr sub geringe Pufferung — gegen OH-Ionen auf (vgl. Tabelle 12. 19). c) Die Die austauschbaren Ionen. Umtauschkapazität der Humushorizonte parallel mit dem Humusgehalt geht sie aber (vgl. Tabelle 12, man jedoch einen ist ziemlich hoch, in den tieferen Horizonten stark zurück sub zont würde noch kleineren Wert als die ermittelten 10 Mval. 8). Im sehr grobdispersen rAC-Hori- erwarten. Die UK bezieht sich auf 100 g Feinerde-Trockenim skelettreichen Unterboden ist die Feinerde aber stark mit substanz; Grobmaterial verdünnt. Bodens wäre eigentlich Volumeneinheit des natürlich Die die bessere Bezugsbasis für die gelagerten Analysenresul¬ tate als die Gewichtseinheit Feinerdetrockensubstanz. wenig abgebaute rA0-Humus muß nach dem Sättigungsgrad Umtauschkomplexe in die Morhumusgruppe eingereiht werden (eventuell morartiger Mull). Aber auch der neutrale bis schwach alka¬ Der seiner lische rAj-Mullhumus weist noch tauschbaren Wasserstoffionen ansehnliche ganz auf; erst in Mengen an aus¬ den dolomitischen Mineral¬ erdehorizonten treten diese dann sehr stark zurück. Der absolute Gehalt diesem größer an austauschbaren basischen Kationen ist in neutralen, karbonatreichen, als in den aber tonarmen Böden der Podsolserie Boden (vgl. nicht viel 12, sub Basenbelegung der Rendzina-Bodenteilchen nimmt der Ca-Tonenanteil mit der Profiltiefe zu, der Alkali- und Magnesium-Ionen¬ anteil aber ab. Diese Verhältnisse sind hier also gerade umgekehrt wie in den Böden der Podsolserie. Die Ericavegetation scheint neben dem Kalium in besonderem Maß die Mg-Ionen zu mobilisieren und in ihrem Pflanzenkörper anzureichern. Das CalMg-Ionenverhältnis ist in der Ericavegetation 0,89, also sehr eng, im rA0-Horizont 0,57, und im C-Hori10—15). zont ist sauren In der es 2,48. Die untersuchten Anionen sind der Tabelle Adsorptionsgarnitur vertreten nur (vgl. geringen 12, sub 9). mit sehr Tab. Anteilen in 314 — C. Subalpiner Wiesen-Humuskarbonatboden des Trisetetum flavescentis. 1. Lokalität Alp : — der Profilstelle Lage Vegetation. und Stavel-Chod im Schweizerischen Nationalpark; eingezäunte Fläche in Hüttennähe. Höhe über Meer 1963 : m. Mittlere Jahrestemperatur : 0,1° C (langjähriges Mittel von ßuffalora). Neigung und Exposition : 5° S. Muttergestein : Hangschutt und Wildbachalluvionen von Hauptdolomit, — Raibler- dolomit und Raiblerrauhwacken. Bodenserie Boden Subalpine : Rendzinaserie. subalpiner Wiesen-Humubkarbonatboden. "2, 133, 134. (seit 1918 Hirschweide). Schwach verbraunte Rendzina; : Pflanzengesellschaft Nutzung : : Trisetetum flavescentis Frühere Mäh- und Fettwiese ' Artenliste 2 2 Trisetum flavescens 2 2 Avena 2 (L.) Pal. Trifolium badium Schreber. + 1 4- 1 Trifolium 1 Festuca rubra L. + 1 Lotus corniculatus L. 2 1 Briza media L. + 1 Anthyllis 1 2 1 1 Carum 1 2 pubescens Hudson. + 1 Rhinathus 1 2 Dactylis glomerata L. Poa pratensis L. Phleum alpinum L. + 1 Crocus albiflorus Kit. + 1 Veronica + 1 + 1 1 1 1 1 Ranunculus 1 1 1 Melandrium dioecum 4- (L.) Simon- L. 1 Ranunculus montanus Willd. vulgaris L. 1 2 Alchemilla 2 3 Trifolium répons L. 2 3 Trifolium Herrn Vulneraria L. Carvi L. Alectorolophus (Scop.) danke Trisetetum-fremde Arten 1 Chamaedrys L. serpyllifolia L. Phytcuma orbiculare L. Campanula Scheuchzeri Vill. Crépis aurea (L.) Cass. 4- 1 Taraxacum officinale Weber. 1 2 Leontodon + pratense L. l'rof. Dr. II'. Kadi L. Pollich. kai. acer montanum ich hu die Do¬ hispidus L. 1 Achillea Millefolium L. BobtimmunL' (größtenteils pyramidata (Lam.) Veronica v om 1 de* Pflan/enmateria] Rande her Gentiana eindringend) campestris : L. 1 1 Koeleria min. 1 Gentiana nivalis L. + 2 Carex 1 Gentiana + 2 sempervirens Vill. Sesleria coerulea (L.) Ard. 1 Plantago media L. Plantago montana Lam. Galium anisophyllum Vill. + 2 Festuca rubra ssp. fallax. 4- 2 + 1 2 Goss. 1 Aster 4- 1 Potentilla Crantzii 4- 1 4- 1 4- 1 1 Elyna myosuroides (Vill.) Fritsch. Helianthemum grandiflorum (Crantz) verna L. 1 Carlina acaulis L. 1 alpinus L. Erigeron alpinus L. Crépis alpestris (Jacq.) Tausch. Beck. 1 Hippocrepis comosa L. Polygala alpestris Rchb. Thymus Serpyllum L. spec. 1 Hieracium Auricula L. u. em. Lam. DC. 132 A. Schnyder: Floristische und Vegetationsstudien im Alviergebiet. Mitteilg. aus d. Botan. Museum d. Univers. Zürich (CXXXV). 133 R. T ü x o n : Die Pflanzengesellschaften Nordwestdeutschlands. Mitteilun¬ der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft in Niedersachsen, Heft 3, II. Teil. gen 1937. 134 der p Marschall: Die Tavetscher Heumatten. Ein Beitrag zur Soziologie Fettwiesen. Volkart-Festschrift, Ber. d. Schweiz. Botan. Gesell¬ schweizer. schaft 53, A. 1943. 315 — 2. Das — und seine Bodenprofil Morphologie. a) Das Profil. Figur 10. Leicht verbraunte Rendzina Bodentiefe in cm « Stavel-Chod -1 cm 7,1 ». Bemerkungen pH-Wert Gramineendetritus dünner in Auflage. rA] 10 cm 7,6 Hauptwurzel¬ und Mullhorizont schicht, scharf ziemlich gegen Unterlage abgegrenzt. 16 %, Humus kolloider, ge¬ formter, hemorganischer, innig¬ koprogener Mull¬ gemengter, Aktivität humus. Biologische hellere = III \ feucht Farbe 3.kress : pn bis schwarz p 2. ? 35 cm 8,0 Mineralischer horizont. Verwitterung sSkelettreiche, humus¬ Nebenwurzelschicht. arme Ge- 2,2 %, kolloider, geformter, hemorganisch innig¬ koprogener Mull¬ gemengter, samthumus humus. Biologische Aktivität Farbe feucht: 3 15 cm 7,8 I—II1. = 3.gelb lg 2. Reliktischer rAx-Horizont eines früheren, durch Wildbachmate¬ rial verschütteten Mugeto-Eri- cetum-Bodens. 4,8 %, fein-körniger bis kolloider, hemorganisch innig¬ bis koprogener gemengter, Mullhumus mit chemogener Waldbrandspuren. 0—IK Biologische Aktivität Farbe feucht : 3.gelb ni 2. Humus = 7,9 Übergang zum frischfarbener Hangschutt Muttergestein, Raibler-Dolomit- oder Wildbachallu- vion. 100 0—IV, vgl. S. 289. Unetma-Tafeln, cit. S. 290. 1 Geschätzt nach Skala 2 Nach Biologische Aktivität Farbe feucht : 3.gelb = ge 2. 01. 316 — — b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchung. Der anorganische Bodenanteil besteht gleich karbonatbodens Raibler- und aus zellige Raiblerrauhwacken, reichen deren Poren Gelen rinden der dem des Wald-Humus Wettersteindolomiten; ausgekleidet sind, häufig. Gesteine sind im Wiesenprofil oft mit Fe(OH)3- Die humosen dünner und im Wald-Humuskarbonatboden. Die Wetterstein- als daneben sind braunen Verwitterungs¬ weniger deutlich und Raiblerdolo- mite sind kompakt und innen frisch, siei werden aber leicht längs würf¬ oder liger plattiger Absonderungsformen aufgespalten. Diese Spalten und Risse sind teils durch Verwitterungseinflüsse erweitert, teils mit ausgefüllt. Im rA.^-Horizont, der vermutlich einem begrabenen reliktischen rAj-Horizont eines Bergföhren-EricaWaldes entspricht, kommen solche sekundär ausgefüllten Spalten vor. in denen noch die Spuren früherer humussaurer Verwitterung zu sehen sind. Die Humussole sind vor der Calcitfüllung der Spalten ins Gestein eingedrungen, zur Zeit als der rA.,-Horizont humoser Oberboden (rAt) des verschwundenen Waldes war. Die in jenem Horizont noch vor¬ handene Humusform unterstützt diese Vermutung. Neben strukturlosen Humusstoffen enthält er rundliche Samenschalen (?) von 0,15 mm Durchmesser, kuglige, opake Gebilde mit deutlicher Netzstruktur (Pilz¬ sporen ?), verkohlte Ericanadeln mit erhaltener Zellstruktur, Holz¬ rokristaliisiertem kohlestückchen Calcit usw. Tabelle 13. Di/' Humusformen in den verschiedenen Horizonten des karbonatbodens (Leicht G G rAi rA2 rA, 1 Die 2/U • • Bedeutung • • • • der Huniusfornieln Nt aus subalpinen Weide-Humus¬ ». Rendzina.) ' 1/F la/M :ib 1/IJ 2/F 2b/M 11) G-l/U-2/F-2b/M-lb G-l/U-2—3/F-2b/M-2c l'Ao Stavel-Chod verbraunte Ilumusformen Horizont « t Sättigungsgrad ! (in 7o der UK) . . . Tabelle 2: i Aschegehalt (in % der TS) 20,9 6,6 58,4 72,9 92,3 97,7 90.8 94,0 Ilumussy-teinatik, S. 282 abzuleiten. Die Abbauintensität der auf der Bodenoberfläche anfallenden Haim¬ und Blattreste ist sehr groß. Humusbildner sind in den obersten 2 cm geringer Menge vorhanden und zeigen zahlreiche Fra߬ Kleintieren und üppig wucherndes Pilzmyzel, das sich be¬ Bodentiefe in spuren von sonders in den Gefässen der Halmreste ausbreitet. Es sind in dieser Bodentiefe folgende holorganische neben Regenwurmexkrementen häufig : den Kleintierexkremente — Gut Längo — geformte, einseitig gestielte, zylindrische 0,3—0,4 mm Breite. Exkremente von 0,7—0,8 mm und Ungestielte, kurzzylindrische von 817 1,1 mm/0,5mm, die zum Teil von 0.5 mm/0,3 mm Größe geringe Einmischung von und langzylindrische Mineralkölnern auf¬ weisen. Unregelmäßig rundliche, 0,06 mm große Die Exkremente. Regenwurmexkreme?ite dominieren Bodentiefe und erfassen von ca. 2 cm abwärts beinahe die gesamte Feinerde unter ca. 0,5 cm Durchmesser. Neben anderen nicht sicher bestimmbaren Lumbricusarten an wurde Lumbricus rubellus Hoffm. auch in diesem Profil gefunden. Entwicklungsgrad des Bodengefüges (vgl. Tabelle 14, sub 13 gefördert durch die rege Tätigkeit der Regenwürmor und anderer Bodentiere, welche Humusstoffe und anorganische Feinerde innig zu vermischen und zu Aggregaten zu formen vermögen, sowie durch den hohen Gehalt an koagulierenden Elektrolyten. Tonarmut und hoher Skelettgehalt hemmen anderseits eine ideale Gefügeausbildung, besonders in den vorwiegend petrogencn Horizonten. Der bis 15) wird 3. Physikalische Eigenschaften. Trotzdem die Körnung im Wiesen-Humuskarbonatboden ungefähr gleiche ist wie im ca. 200 m entfernt liegenden Wald-Humuskarbo¬ natboden, sind doch Gefügeunterschiede feststellbar (vgl. Tabelle 14). Die verminderte Wasserdurchlässigkeit und die etwas kleinere Luft¬ kapazität sind Zeichen dichterer Lagerung. Die häufigen Regenwürmer und die hohe Ca-Ionensättigung der Bodenteilchen verursachen eine gute Krümelung; z. T. sind scharfkantige, polyedrisch-kubische Rend- die zinakrümel vorhanden. 4. Chemische Untersuchungresultate. a) Der Humus. Im Weide-Humuskarbonatboden ist ähnlich wie karbonatboden der humose rAt-Horizont ziemlich im Wald-Humus¬ scharf gegen den mineralischen rA2-Horizont abgesetzt (vgl. Tabelle 15, sub 3—4). Der Humusgehalt des Weidebodens ist jedoch kleiner, die Einmischung an Mineralerde also größer, organischen Substanz wahrscheinlich und intensivere durch rascheren Abbau der Durchwühlung. Durch den relativ hohen Stickstoffgehalt der Gramineenvegetation erreicht im Obergrund des Profils der C/N-Quotient recht enge Werte (vgl. Tabelle 15, sub 5—7). Die zahlreichen Bodenlebewesen der bio¬ logisch stark aktiven Horizonte tragen dazu durch ihre Körpersubstanz wesentlich bei, sonst wäre der Rohproteingehalt von 52 % im Gesamt¬ humus des rA^Horizontes kaum erklärlich. 318 — — Tabelle 14. der verschiedenen Horizonte des Physikalische Eigenschaften Humuskarbonatbodens (Leicht Stavel-Chod « subalpinen verbraunte Rendzina.) rAC Horizonte 1. 2. 10—12 cm! Horizontmächtigkeit pH-Wert (frisch in H20) 3. Karbonat % C02 8,0 20',44 ; 40,2 g Tri 621 % 73 % 58 % 15 6. Porenvolumen 7. 8. 9. Wasserkapazität Luftkapazität Wasserdurchlässigkeit (in Liter 10. 15—20 cm ; t. S. t. L. Litergewicht 35 7,6 .... 4. Bodenart1 5. Weide- ». cm 7,8 7,9 40,24 41,32 s.T. t.S. 1263 — 53 — 36 — , 17 - , Min. pro 10—36 H20) j o—i Skelettgehalt — ! ii—m III I—II Wettersteindolomit, Raiblerdolomit, 11. Pétrographie 12. Verwitterungsgrad 13. Krümelung 14. Feinkoagulate 15. Gefügeentwicklung Rauhwacken 1 Bodenart sind . : t. . . . . T. tonig, = = Ton, geschätzt nach Kennzahlen s. = von II I II III I—II 0—I II 0 0 III I—II II Sand, L. sandig, S. vgl. S. 288—290. Lehm. = 10 und 12—15 0—IV. Tabelle 15. Humusuntersuchungen verschiedenen den in Humuskarbonatbodens (Leicht (Analysenresultate 1. Horizontmächtigkeit in H20) . ganischem Material 5. Gesamtstickstoff in aus . subalpinen 7. C/N-Quotient (atomar) 0—1cm Bodentrockensubstanz.) rA> rAi 10— 12 35 cm j cm rAC rAs 15—20 cm 8,0 7,8 7,9 2,2 4,8 2,4 7,1 7,6 69,9 16,1 . % % 40,5 9,4 1,3 2,8 1,4 1,34 0,05 0,07 0,02 2,14 in % . . 19,1 52,0 14,0 9,3 5,3 22,1 8.2 30,0 46,0 82,0 60 1—5 0 5 40 95—99 des (geschätzt) 9. Humusstoffe und Humoide in Weide- % des Ge- Rohprotein Gesamthumus ». or¬ ... 6. 8. Humusbildner . . (58 % C) % 4. Gesamtkohlenstoff des verbraunte Rendzina.) rAo pH-Wert (frisch 3. Gesamthumus Hoiizonten Stavel-Chod beziehen sich auf 100 g Horizonte 2. « % des Gesamthumus . 95 — 319 — b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte. Pufferungsvermögen des Weide-Humuskarbonatbodens weicht prinzipiell von demjenigen des Waldbodenprofils auf gleichem Muttergestein ab (vgl. Tabelle 16, sub 18—19). Der Boden ist aus¬ gezeichnet durch sehr große Pufferung gegen Säuren und durch sehr kleine Basenpufferung, besonders des kolloidarmen Untergrundes. Das nicht c) Die austauschbaren Ionen. Umtauschkapazität verändert sich im Profil ziemlich paralle, Humusgehalt (vgl. Tabelle 16, sub 8). Der rA0-Horizont mit der höchsten Umtauschkapazität (160 Mval.) besteht aus wenig ab¬ gebautem Pflanzenmaterial, das dem eigentlichen Bodenprofil in dünner Lage aufgestreut ist. Im humosen rAj-Horizont ist der kolloide Mull¬ humus zu % mit grobdisperser mineralischer Feinerde verdünnt, wes¬ halb die Umtauschkapazität des Gesamtbodens in diesem Horizont auf nur 33 Mval. pro 100 g sinkt. Im grobdispersen Untergrund ist die Um¬ tauschkapazität sehr klein, nur im leicht humosen rAj-Horizont steigt sie nochmals an. Es ist bemerkenswert, daß auch in diesem bis zuoberst neutral reagierenden Profil der rA0-Humus sehr beträchtliche Mengen H-Ionen speichert (vgl. Tabelle 16, sub 16—17); nach dem Sättigungs grad muß er noch in die Morhumusgruppe eingereiht werden (evtl. morartiger Mullhumus). Hand in Hand mit dem Abbau des Pflanzendetritus geht seine Sättigung mit basischen Kationen aus den Mineral¬ Die mit dem reserven In des rAi-Horizontes. den hemorganischen Bodenhorizonten besetzen die basischen der verfügbaren Adsorptionsorte (vgl. Tabelle 16, 17). Den größten Anteil haben dabei die Erdalkaliionen. Kationen 60—95 % sub 15 und CalMg-lonenverhältnis ist im Unterschied zum Bodenprofil im Mugeto-Ericetum bedeutend höher, dort dominiert das Magnesium in den Überhorizonten, hier ist es das Kalzium. Im Gramineen-rA0 des WeideHumuskarbonatbodens ist das Ca/Mg-Verhältnis 2,5, im rAj-Mullhumus 10,9, im rAi-Horizont, der wahrscheinlich reliktischen Ericaceenhumus Das und im C-Horizont enthält, 1,1 2,9, d. h. soviel wie im Untergrund des Waldbodens. Die zur Menge totalen IV. Es der adsorbierten Alkaliionen nimmt absolut und relativ Menge an basischen Kationen mit der Profiltiefe ab. Untersuchungen sind in an Bodenprofilen der subalpinen Podsolserie. den nachstehenden Abschnitten subalpinen Bodentypen unter kennzeichnenden die Profile von zwei Pflanzengesellschaften 320 — — morphologisch, bodenphysikalisch und chemisch beschrieben. Ein Weide¬ subalpinen Podsolserie wird mit einem Zwergstrauchboden derselben Bodenserie auf gleichem Muttergestein und unter gleichem Generalklima verglichen. boden der Tabelle 16. Die Adsorptionskomplexe in den verschiedenen Horizonten des Humuskarbonatbodens « Stavel-Chod subalpinen Weide ». (Leicht verbraunte Rendzina.) (Die Analyseni-esultate beziehen Horizonte 1. Art der 4. % (0 < 0,002 mm) % Si02/R203-Verhältnis der Tonfraktion 5. Wasserbindung g H2Ü . g H20 Hygroskopizität. 8. Umtauschkapazität Mval. 93,4 27,1 2,3 6,0 1,3 8,3 3,3 3,9 1,7 rAt rAj rAC hemorg. — — cal. . —- 6,47 1720 157,5 3,1 90 3,94 850 33,2 -M 42 0,25 70 9,0 1,8 40 1,04 90 25,9 0,1 28 0,18 70 9,0 2,45 0,37 0,00 0,00 0,00 . Mval. 0,52 0,32 0,13 0,21 0,10 .... Mval. 10,72 3.54 0,77 1,50 0,50 10. Na-Ionen 11. K-Ionen hemorg. Mval. 9. P04-undSOi-lonen . Mg-Ionen 13. Ca-Ionen 14. Mn-Ionen . . . . Mval. 6,06 1,29 1,30 10,40 2,00 . . . Mval. 15,44 14,17 6,12 11,35 5,90 . . . Mval. 0,20 0,06 0,03 0,07 0,04 32,94 19,38 8,35 23,53 8,54 basische Kationen Mval. 17. hemorg. — Benetzungswärme IG. H-Ionen holorg. .... 7. 15. Total rA, in 6. 12. r\o (ohne Karbo¬ C02) 3. Tone Bodentrockensubstanz.) Adsorptionskom- 2. Glühverlust nat sich auf 100 g .... Sättigungsgrad Mval. 124,6 13,8 0,7 2,4 0,5 % 20,9 58,4 92,3 90.8 94,5 ... 18. Pufferungswert gegen HCl 19. Pufferungswert KOH % — 100 100 100 100 39 5 6 4 gegen % 321 — A. Subalpines Humuspodsol 1. Lokalität : Alp 1750 : des Rhodoreto-Vaccinietum extrasilvaticum. der Profilstelle und Lage Vegetation. Gemeinde Airolo. Nante, Piscium bei Höhe über Meer — m. Station Jahrestemperatur : 2.3° C (extrapoliert nach meteorologischer Airolo, dort 5,9° C). 1368 mm). Mittlere Jahresniederschläge : 2170 mm (extrapoliert nach Airolo, dort Neigung und Exposition : 20—25° NNE. Gneis. Muttergestein : Hangschutt mit vorwiegend Bündnerschiefer, wenig Mittlere : Subalpine Podsolserie. Subalpines Humuspodsol. Bodenserie Boden : Pflamengesellschaft Haifter) Artenliste Baumschicht : : Larix decidua (pro 100 Exemplar). 0—1 m- Strauch- und Krautschicht : 3 3 Rhododendron ferrugineum L. 2 2 4 1 Oxalis l 1 Luzula (Chaix") villosa Calamagrostis Gmelin. acetosella L. silvatica 1 Potentilla -t 1 + 1 Solidago virga aurea L. Galium pumilum Murr. 1 Campanula Scheuchzeri Vill. 3 Juniperus communis L. ssp. - Gau- (Hudson) 1 na Melampyrum 1 + 1 Hieracium 4 1 + 1 4- 1 Sorbus L. s. + 1. (Jacq.) austriaca myrtillus L. Empetrum hermaphroditum (L.) 4 Vaccinium + 2 Hag. 1 1 3 4 1 1 Homogyne alpina (L.) Vaccinium uliginobum Lycopodium selago L. 2 (0.) Deschampsia l Moos- • und Flechtenschicht 1 Dicranum + 1 1 3 155 L. f. recur- a 11 m a n n (L. ) L. 1 Veratrum album 1 Luzula multiflora (Rotz.) Lej. + l Arnica 1 montana Majanthemum L. (L.) bifolium F. W. Schmidt. alpina l 1 Alchemilla 1 2 Dryopteris L. Linnaeana C. Chri- + 1 + 1 + 1 Phyteuma orbiculare L. Saxifraga cuneifolia L. Gymnadenia albida (L.) Rieh. Trin. (L.) : Lophozia H. P mutellina stensen. scoparium L. lycopodioides Wallr. Hylocomium Schreberi Willd. + Ligusticum -t Cass. vum flexuosa na¬ Willd. f 1 idaeus L. :5 aurea Crantz. Woynat. Rubus 1 L. L. aucuparia Dryopteris H. silvaticum murorum L. + din. l und (Pallmann extrasih aticum Rhodoreto-Vaccinietum : . und P. H a f f t e r : 1 2 Cetraria islandica L. + 1 + 1 Cladonia Polytrichum juniperinum Wild crispata Ach. loc. cit. S. 271. 21 322 — 2. Das Bodenprofil Figur 11. und seine Morphologie. Das Profil. a) Bodentiefe in cm — Humuspodsol Horizont- mächtigkeit « Piscium ». _n.w.rf Bemerkungen P^-wert Vorwiegend Blattfall 3 D,2 cm von Vac- cinium myrtillus. Mittelblättri¬ ger, holorganischer, durch Pilzhyphen leicht verfilzter, saurer Rohhumus. Biologische Aktivität 15 3,9 cm II1. = Vermoderungsschicht u. Haupt¬ wurzelschicht. Kolloider, ge¬ formter bis mittelkörniger, hol¬ organischer, verfilzter, kopro- gener Uorhumus. Biologische Aktivität Farbe feucht schwarz p. a2 14 3,7 cm = 3.kress 11. pn bis 2 Humusstoffschicht. Kolloider, geformter bis koagulierter, hol¬ organischer, schütterer, chemogener Uorhumus. Biologische Aktivität Farbe feucht = 3.kress 01. pn bis schwarz p 2. Gut 4- 6 cm ß. 5 cm 4,0 abgegrenzter Bleicherde¬ Hellgrauer bis leicht gebräunter, skelettarmer Sand. 01. Biologische Aktivität horizont. = 4,4 Humusanreicherunqshorizont schwarzbrauner Farbe. v. Kolloi¬ der, koagulierter, hemorganisch komplex-verbundener, chemo- gener Morhumus. B 30 4,8 cm S Sesquioxyd - Anreicherungshori¬ zont, zackig in Bh-Horizont ein¬ greifend. Farbe feucht 2.kress pi2 mit helleren Flecken von erdig verwittertem Skelett; ge¬ gen 5,0 unten auslaufend. Übergang zum Muttergestein, ziemlich lockerer Bündnerschie¬ fer-Hangschutt. 3.gelb pi Farbe feucht 100*= 1 2 Geschätzt nach Skala 0—IV, \A. S. Unesma : 24 Farbtafeln, Verlag Unesma Anm. 87. G. m. b. H., Großbothen. 2. 323 — — b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchung. Der Mineralbestand setzt sich Muskovit und Serizit schränkten zum überwiegenden Teil aus Quarz, In tieferen Horizonten kommen in be¬ Mengen auch Biotit, Chlorit, Staurolith, Turmalin, Feldspat, Hornblende Epidot, zusammen. vor. Verwiiterungsgrad ist im A-Horizont am höchsten; leichter ver¬ witterbare Minerale wie Feldspat und Hornblende sind hier nicht mehr anzutreffen. Außer wenigen braunen Gelfetzen sind die Minerale hüllen¬ frei. Die aus den Humushorizonten einwandernden Humussole dringen Der ein, färben diese bräunlich und tragen zu Aufspaltung bei. Im B-Horizont werden sämt¬ Lockerung liche gröberen Feinerdeteilchen von einer ca. 0,01—0,02 mm dicken, die verwitternden Einflüsse eher abhaltenden, braunen Gelhülle um¬ schlossen. Diese Humus-Sesquioxydgele erfüllen auch alle Ritzen und Fugen der Gesteine und der Minerale. Das Muttergestein ist stark vor¬ verwittert und der Gesteinsverband gelockert. Der Bündnerschiefer (stark metamorpher, karbonatfreier Jura) ist weicherdig, zerbröckelnd; die Quarzite zeigen z. T. zellige Textur, durch herausgelöste, leicht ver¬ zwischen die Glimmerlamellen und deren witterbare Mineraleinschlüsse. Humussubstanz des Die A0-Horizontes besteht größten vorwiegend zum Teil von Pflanzenteilen, nach¬ überall ist Zellulose Vaccinien- und Alpenrosen-Blattfallmaterial. weisbar. Von der relativ regen Tätigkeit der Bodenkleintiere (Collemboden, Milben usw.) zeugen die häufigen Fraßstellen an Pflanzenresten und die gut ausgebildeten Exkremente, von denen eine ganze Anzahl aus botanisch gut identifizierbaren verschiedener Formen vorkommen Rundliche, 0,15 mm meist auf : aufgeklebte Pflanzenresten Exkremente von 0,10 bis Durchmesser. Kurzzylindrische, 0,12 mm/0,18 mm große, an den Enden abgerundete, dunkel¬ braune Exkremente. Zylindrische, 0,54 mm/0,30 mm große, einseitig gestielte Formen, deren Inhalt wenig abgebaut ist; in ihnen sind oft Zellulose, Zellstrukturei; und Pilzhyphenstücke nachweisbar. Zylindrische. 1.12 mm/0,80 mm große, an den Enden abgerundete Exkremente von dunkelbrauner Farbe, mit gut abgebautem, völlig strukturlosem Inhalt. liellbiaun und meist Da die ausmachen, koprogenen Bildungen aber höchstens 10—20 % des Humus wird dieser als blättriger, holorganischer, saurer Rohhumus bezeichnet. Im A^Horizont ist die botanische Zugehörigkeit Stengelstücken der Pflanzenreste erkennbar. Blatt¬ wenigen Blattrippen leichter werden sie abgebaut als vorhanden, die Blattrippen. Etwa 80 % der Humussubstanz liegt in korpuskularen Feinkoagulaten vor, die durch die zerhackende, formende und auf- nur noch an flächen sind keine mehr und 324 — — lösende Tätigkeit der Bodenorganismen entstanden sind (Kleintier¬ exkremente). Die Soziologie der Fauna scheint mit der Bodentiefe rasch eintöniger zu werden. Die Exkremente bestehen fast ausschließlich aus 0,10 mm bis 0,05 mm großen, rundlichen oder klecksigen Teilchen, die oft die spärlichen Pflanzenreste traubig überdecken. Der Humus ist kolloider, geformter bis feinkörniger, holorganischer, wurzelverfilzter, koprogener Morhumus (vgl. Tabelle 17). Im A ^-Horizont den. Diese konnten keine frischen Exkremente gefunden Beobachtung Aktivität1S6 des stimmt gut mit der sehr kleinen Horizontes überein. Die Humussubstanz wer¬ biologischen besteht aus dunkel- bis schwarzbraunen, völlig strukturlosen, unregelmäßig rund¬ lichen Feinkoagulaten, die zum Teil feine Kristallsplitter enthalten können und deren Durchmesser zwischen 0,02 mm und 0,04 mm liegt. Der Humus läßt sich systematisch wie folgt klassifizieren : Kolloider, geformter, holorganisch schütterer, chemogener Morhumus. In den Anreicherungshorizonten findet sich kolloider, koagulierter, hemorganischer, komplex-gebundener, chemogener Morhumus. Er be¬ steht aus in Solform eingewanderten Humuskolloiden, die sich hier in Komplexbindung mit Sesquioxydgelen an den Oberflächen der grob¬ dispersen Feinerdeteilchen in Form von dicken Hüllen niedergeschlagen haben. Außerdem entstehen ca. 0,03 mm große Feinkoagulate, die zu traubigen Vielfachteilchen-^gr/ej/afew zusammentreten können, diese sind locker in die Bodenhohlräume eingelagert. Durch Verklebung der die Bodenteilchen umgebenden Gelhüllen erhält das Bodengefüge einige Stabilität; typische, feste Ortsteinbänke sind jedoch noch nicht vor¬ handen. Tabelle 17. Die Hamtisfoimen in den verschiedenen Horizonten des « Horizont Piscium Sättigungsgrad Flumusformen1 (in °/o der UK) Ao G-2/U- 1/F- lb2/M-4b A{ AÏ G-2/l*-:>/F-lb'-b'-VM-lb. G . 1 Die Bedeutung der 1c . Humu&formeln Aschegehalt (in •/„ i 3,6 3,0 8,9 3.9 14,1 (24,2) 94.0 80.2 3.4 . i-t der TC) 24.2 •2/U-3/F-la-2a/M-lb-c A2 G-2/r-3/F-2e/M- subalpinen Humuspodsols y. aus Tabelle > : Ilumu- systematik, S. 282 abzuleiten. 3. Tabelle 18 Physikalische Eigenschaften. vereinigt einige physikalische Daten des leichter, durchlässiger, lockerer Boden Podsols. Es ist ein Quantitative Bestimmung, cit. S. 270, sub. Anm. 7. untersuchten hoher Azidi- 325 — — tat, dementsprechend ist auch das Bodengefüge ziemlich primitiv. Die eigentliche Krümelung fehlt, oder die leicht angedeuteten Krümel sind aus zum größeren Teil Anreicherungshorizonten sind Die Humusstoffschicht besteht unbeständig. äußerst den in und Humusfeinkoagulaten, Sesquioxyd-Humusfeinkoagulate reichlich vorhanden l37. Große Humidität des Standortes, hohe Durchlässigkeit des Profils bewirken eine ziemlich intensive Verwitterung und Azidität des minerali¬ schen Bodenanteils. Tabelle 18. der verschiedenen Horizonte des Physikalische Eigenschaften podsols 1. Horizontmächtigkeit 2. pH-Werte (frisch) 3. Bodenart1 4. 7. 8. . 10. 11. 12. 13. 14. AÏ 14 cm (H.) S. t. s. 84 % Wasserkapazität % Luftkapazität Wasserdurchlässig¬ 34 33 29 1 . Skelettgehalt Pétrographie Verwitterungsgrad Krümelung Feinkoagulate Gefügeentwicklung . . . . . . 11 — 1 Bodenart schätzt, vgl. S. : H. = Humus. 5. — Sand, t. a) Das mann 138 1094 69 53 60 42 9 11 14 17 — II I i Bündnerschiefer, Quarzii III—IV III III , Gneis 11—III1II—III 11—III i o 0 0 I I 0-1 III-IV 0 III III 0—I I—II 0-1 0-1 II ii I — ton ig" ft und 11-—14 -.nul n ach Kennzahlen 0—I"1,' ffe- Untersuchungsresultate. Der Humus. Podsolprofil gliedert sich in einen biogenen und in einen von getrennten, vorwiegend petrogenen Anteil. Nach Pall¬ werden Podsolvarianten mit über 10 bezeichnet. Humuspodsole (vgl. Tabelle 19, sub 3) Anforderungen erfüllt; ist es Aus Vgl. Begriffe H. P a 11 : « m a n n den ersichtlich, ist eine Humussubstanz nachweisbar. Als m 755 — — 5,0 t. S. t. S. scharf als 137 i 288—21)0. 4. Chemische diesem [37 cm | 4,8 III II I — — — 0 1 . — 0 — — . — — 0 0 .... . o cm (H.) 2 30 . cm (H.) 93 . 6 cm 4,4 1 38 . BC 4,0 g TS g Bs !(h Aü 3,7 % Litergewicht Hmnus- 3,9 keit: Minuten pro Liter 9. 15 subalpinen ». 5,2 . .... 5. Porenvolumen 0. 1-3 cm . Piscium aï Ao Horizonte « Krümel und und P. H a % Humus im B-Horizont Gesamthumus-Bestimmungen daß das untersuchte Profil diese starke Filtrationsverlagerung Lieferschicht Feinkoagulate f f t e r : », kommt der A der ^-Horizont Absehn. II A 2 c, S. 277. loc. cit. S. 271, daselbst S. 357—466. 326 — in Frage. Da — wenig Mineralerde beigemischt enthält, ist sein pro¬ organischer Substanz (Glühverlust vgl. Tabelle 20, er zentualer Gehalt an weniger abgebauten A,-Horizont. Trotzdem zeigt Kohlenstoffgehaltes, hingegen einen Rückgang des Humus-Proteinanteils sowie auch der Benetzungswärme, der Hygroskopizität und des Wasserbindungsvermögens. Dieser Effekt kann auf eine Rückstandsanreicherung kohlenstoffreicher, stickstoffarmer, wenig oberflächenaktiver, kondensierter Ilumussubstanzen sub kleiner als im 2) dieser Lieferhorizont keine Abnahme des (Lignin) im Aj-Lieferhorizont zurückgeführt werden. Die abgewanderten Humuskolloide müßten dann die gegenteiligen Eigenschaften aufweisen, auch die diesbezüglichen Analysenresultate der Anreicherungs was horizonte (vgl. Tabellen 19 und 20) tendenzmäßig bestätigen. Der A j-Horizont aktivste Zone den wei^t größten Rückgang C/N-Quotienten im des wanderung proteinartiger logische Hauptwurzelhorizont Prot ein g ehalt und das des Profils auf. Der deutliche Erweiterung als Kolloide A und biologisch engste CIN-Verhältnis des N-Gehaltes und die starke t-Horizont allem vor sind neben der Ab¬ auf die ziemliche bio¬ Inaktivität dieses Horizontes zurückzuführen. Tabelle 19. Humusuntersuchungen in den verschiedenen Horizonten Humuspodsols (Die Analysenresultate beziehen Horizonte 1. 2. 3. Horizontmächtigkeit pH-Werte (frisch) Gesamthumus (58% C) . . . % % 4. Gesamtkohlenstoff 5. Gesamtstickstoff 6. Rohprotein 7. C/N - % in Gesamthumus . % des (in % Gesamthumus ge¬ schätzt) 9. Humusstoffe moide (in % samthumus) 15 cm Bodentrockensubstanz.) A? 14 cm subalpinen Bu As 6 cm 5 cm Bs 37 BC cm 3,9 3,7 4,0 4,2 4,8 5,0 77,3 44,9 2,25 87,0 50,2 1,68 2,6 16,5 9,6 0,33 8,0 4,7 0,16 2,3 12,9 18,1 12,1 (12,0) 12,5 12,4 (10,7) 32.8 23,3 35,0 (35,0) 33,8 34,0 (43,7) 5.2 86,2 50,0 1.78 1.5 0,05 1,4 0,04 (ato¬ mar) 8. Humusbildner cm des ». des .... Verhältnis 1—3 Piscium sich auf 100 g Ai A„ « und des . 80-90 20 0 10-20 80 100 0 — — Hu- Ge¬ .... — 100 — — 327 — - b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte. gepuffert, gegen Basen t-Humus auf. Es kann dies mit der mögen seinem Säurepufferung die 19"). Nur der A 18 und sub in besonders ist Podsol Das biogenen Profilanteil stark ist kleiner (vgl. Tabelle 20, geringes Pufferungsver¬ weist ein Abwanderung hochdisperser Humus¬ Zusammenhang gebracht werden. Das Basenpufferung im Anreicherungs¬ die Einwanderung amphoterer, Auf diese horizont bestätigt Vermutung. kolloide diesem Horizont in aus starke Anwachsen der Säure und der eiweißartiger Humuskolloide und anorganischer, puffernder Ampholyte (Sesquioxydel in die elektrolytarmen B-Horizonte kann man auch aus verschieden dem großen Pufferungsvermögen der Profilhorizonte schließen. Tabelle 20. in den verschiedenen Horizonten des Adsorptionskomplexe Humuspodsols Die A„ Horizonte der holorg. ... % 94,4 % mm) Si02/R203 « - Tone subalpinen ». AÏ holorg. 91,1 holorg. 85,9 Aä Bh — — — B» hemorg. hemorg. hemorg. 11,1 19,8 4,0 (0<O,OO2 3. Tone1 der Ai Adsorptions- 2. Glühverlust 4. Piscium beziehen sich auf 100 g Bodentrockensubstanz.) (Die Analysenresultate 1. Art « 1,5 — 1,6 BC — 6,0 1,3 Verhältnis » ' — — — ... 5. Wasserbindung gH20 6. Hygroskopizität 7. Benetzungswärme cal 8. Umtauschkapazität . — % Mval. 8,79 2830 226,7 450 9,49 2220 239,1 147 6,54 1710 205,6 1,2 60 0,26 20 9,5 0,03 105 4,33 1040 103,8 0,01 99 5,00 850 87,3 0,4 68 1,83 450 28,4 9. PO4-11. SOt-Ionen 10. Na-Ionen 11. K-Ionen 12. Mg-Ionen 13. Ca-Ionen 14. Mn-Ionen 15. Total Mval. 1.00 . . Mval. . . Mval. . Mval. . . Mval. . . Mval. 0,32 6,30 9,10 38,79 0,31 16. H-Ionen Sättigungsgrad Pufferungswert 19. Pufferungswert 17. HCl KOH 1 3,00 1,76 0,05 1,16 0,23 2,00 3,17 2,42 0,14 7,12 232,0 3,0 7,96 197,6 3,9 0,60 0,05 0,36 0,12 0,45 1,60 1,32 0,03 0,05 0,13 0,47 1,86 0,54 0,04 0,04 0,08 0,24 1,10 0,30 0,04 2,30 7,2 (24,2) 3,52 100,3 3,4 3,04 84,3 3,5 1,76 26,6 6,2 0,12 0,06 0,43 1,16 Kat- basische 18. 0,30 0,21 1,90 . . % 54,72 171,8 24,2 gegen % 92 71 36 2 22 20 39 100 90 87 9 63 47 42 gegen % Wasserdi&pergierbare Kollo de. 328 — c) — Die austauschbaren Ionen. Die Humushorizonte stechen hervor kapazität Die von über 200 Mval. pro Abwanderung durch ihre 100 g TS (vgl. große Umtausch- Tabelle oberflächenaktiver Humuskolloide 20, sub Schichten der Humusauflage kommt in der leicht verminderten tauschkapazität des A x -Horizontes zum Ausdruck. Die Bleicherde ist sind mit 8). den tieferen aus Um- adsorbierenden Kolloiden total verarmt, diese die Tiefe gewandert und im B-Horizont an den Humussolen in koaguliert worden, wodurch hier die adsorbierenden Komplexe stark vermehrt wurden. wenig abgebauten Pflanzenmaterial des A0-Horizontes sind etwa größere Mengen basischer Kationen vorhanden als im BHorizont. Die Ursache liegt im intensiven Mineralstoff-Aufnahmever¬ mögen der Vegetation; im Blatt- und Nadelfallmaterial werden diese Ionen wieder dem obersten Bodenhorizont zugeführt. Die Menge adsor¬ Im 15—18mal bierter basischer Kationen allgemein nimmt mit der Profiltiefe im Podsol ganz ab. Die Abnahme ist aber nicht bei allen Ionen gleich stark; ausgeprägtesten ist sie beim Kalzium; im A0-Horizont sind 70 % der adsorbierten Basen Ca-Ionen, im Bs-Horizont sind es nur 17 %. Die am Abnahme des adsorbierten Natriums mit der Bodentiefe ist so gering, prozentuale Zunahme dieses Ions bemerkbar ist (A0-Horizont 0,7 % Na; Bs-Horizont 4,3 % Na-Ionen). Die kolloiden Wanderphasen im Podsolprofil bevorzugen in ihren Ionenschalen die peptisierenden Na- und H-Ionen 139. daß eine deutliche In allen Horizonten basischen Kationen belegt; 12—27 dieses besetzten sauren Profils sind 65—83 % Oberflächenorte Ca- und von der mit Mg-Ionen % sind Kaliionen, die übrigen basischen Kationen sind in sehr geringen Prozentsätzen vertreten. Ein selektives Adsorp¬ tionsvermögen des Humus für Ca-Ionen oder der glimmerreichen Mine¬ ralerdehorizonte für K-Ionen, wie dies von Schachtschabel14° fest¬ gestellt wurde, läßt sich aus unseren Analysenresultaten von natür¬ nur lichen Humus- und Mineralerdeböden nicht ableiten. Der im Sättigungsgrad der Podsolhorizonte ist sehr Aj- und im B-Horizont nur 3—4 %. Der gering. Er beträgt B&-Anreicherungshorizont des Podsols ist also durch die absolute Dominanz der H-Ionen in der TJmtauschgarnitur Ca-Ionen 139 nis der 1938, und durch den minimalen Gehalt an koagidierenden gekennzeichnet. Es kann sich deshalb, wie auch Pallmann 141 H. P a 11 alpinen m a n n Eisen- , A. H und a s 1 und A. S c h m u z i g e r : u. Beitrag- zur Pflanzencrn. Kennt¬ 9./10. 94—122. ""Schachtschabel: Die der e r Humuspodsole. Bodenkunde Sorptionsträger 141 H. Bindung der Kationen und im Boden. Landw. Jahrbücher Pallmann. A. Hasler und A. die (Berlin) 91, 1941, Schmuziger: Bestimmung 355. loc. cit. S. 271. 329 — Flockung isoelektrische des der B. Podsolierte sekundäre Braunerde des Nardetum Lokalität : der Profilstelle und Lage 1. 1740 : subalpinum. Vegetation. Gemeinde Airolo. Nante, Piscium bei Alp Höhe über Meer m. (extrapoliert Mittlere Jahrestemperatur : 2,3" C Airolo, dort 5,9° C). Mittlere Jahresniederschläge : 2166 mm meteorologischer Station nach (extrapoliert nach Airolo, dort 1568 Neigung und Exposition : 12—14° SSE. Muttergestein : Hangschutt mit vorwiegend Bündnerschiefer, wenig Bodenserie Boden : : Subalpine : mm). Gneis. Podsolserie. Sekundäre, podsolierte Pflanzengesellschaft rein eine subalpinen Podsols nur um eingewanderten Gele handeln. im B-Horizont gezeigt hat, — (saurer Gebirgsweideboden). subalpinum u-, m. Braunerde Nardetum strictae Artenliste *: pratense L. 4 4 Nardus stricta L. + 1 Trifolium 1 1 Festuca L. + 1 Trifolium badium Schreber. 1 1 Briza + 1 Lotus corniculatus L. 1 1 1 l 1 1 1 1 Vaccinium Thymus Serpyllum L. s. myrtillus L. rubra media L. With. Agrostis vulgaris Agrostis alba L. + 1 Anthoxanthum odoratum L. + 1 Phleum + 1 Poa + 1 Luzula + 1 Luzula + 1 Luzula + 1 Carex + 1 + 1 Silène nutans L. 1 1 Cerastium u. alpinum L. (Retz.) Lej. multiflora sudetica (Willd.) Lam. silvatica (Hudson) Gan¬ DC. din. spec. Gymnadenia tum L. 1 Ranunculus montanus -\ 1 Ranunculus pyrenaeus Sieversia 2 1 1 Potentilla 1 Herrn stric- aurea Willd. L. (L.) montana uliginosum L. 1 Veronica officinalis L. + 1 Veronica + 1 Galium + 1 + 1 Campanula barbata L. Campanula Scheuchzeri Vill. Phyteuma betonicifolium Vill. Chamaedrys L. anisophyllum Vill. + 1 2 2 Hieracium Pilosella L. 2 1 Hieracium Auricula L. em. Lam. R. Br. Arnica montana L. + 1 + 1 Carlina acaulis L. -i- 1 Antennaria dioeca 4- 1 Achillea Millefolium L. -i 1 Achillea moschata (L.) Gärtner. (Wulfen) Yiif- cari. L. alpinum 2 Trifolium 2 ssp. Gandin. + + 1 1 Vaccinium u.DC. arvense (Hiinke) Rich. (L.) albida Vaccinium vitis idaea L. + + 1 L. alpina 1. + L. Prof. Dr. A, Vnlhart danke ith fur (lie 1 Leontodon Überlassung einer hispidus L. Yegetationsaufnahme dieses Bestände--. H- z J a r o m i 143 W. L Ü d i Schweiz. Botan. K 1 i k r Vest. Kral. Ges. a : Borstgras^\iesen in den Westkarpaten. Zvlastni otisk Spol. Xauk. Tr. II. Roc. 1934. : Experimentelle Untersuchungen Gesellschaft, Festband Rubel, 1936, an alpiner Vegetation. Bd. 46. Ber. d. 330 — 2. Das Bodenprofil — und seine Morphologie. a) Das Profil. Figur Bodentiefe in cm 12. Sekundäre, podsolierte Braunerde Horizont- pH- mäehtigkeit Wert 5,9 « Piscium : Bemerkungen Dünne Lage detritus. von Gramineen- Ilumoser Hauptwurzelhorizont. Kolloider, geformter, hemorgani¬ scher, locker- bis innig-gemisch¬ ter, koprogener Morhumus. Biologische Aktivität Farbe feucht : = Nebemourzelhorizont 10 cm 4,0 III1. l.kress pn 2. mit 13% Humus. Kolloider, geformter, hemorganischer, inniggemeng¬ ter, koprogener Morhumus. I1. Biologische Aktivität Farbe feucht : l.kress pl.2. In Entstehung begriffener, ma¬ kroskopisch noch kaum sicht¬ = 15 cm 5,0 barer Braunerde-Anreicherungs¬ horizont. Humus 5%. Kolloider, koagulierter, hemorganischer, innig-gemengtor bis komplex¬ verbundener, chemogener Mor¬ humus. Reste des Relikt-Bleicherdehorizontes. 15 cm 5,! Reliktischer, in Abbau begrif¬ P odsol-Anreicherungsho¬ rizont : diffus auslaufend. 5,6% Humus : Kolloider, koagulierter, hemorganischer, komplex-verbundener, chemogener Morhu¬ fener mus. 0 K Biologisehe Aktivität Farbe feucht: 2.kress pg2. = 50 cm °\3 Übergang zum Muttergestein. pi. Farbe feucht l.kress Muttergestein; ziemlich lockerer und Gneis554 Bündnerschiefer Hangschutt. 1 100^-= S. Geschätzt nach Skala 289, Anm. 87. 2 Nach Uiiemia, cit. S. 0—IV, vgl. 290, Anm. 91. 331 — — b) Ergebnisse der mikromorphologischen Horizont-Untersuchungen. anorganische Bodenanteil ist petrographisch gleich beschaffen des beschriebenen Podsolprofils auf Piscium. Besonders die Bündnerschiefer, aber auch die Gneise sind im oberen Profilanteil sehr stark erdig zerbröckelnd und enthalten nur selten noch Feldspat. Da¬ gegen sind Quarzkristalle und zellige Quarzite häufig. Der wie der Während in den obersten 10 cm des Profils die Minerale und Ge¬ Spaltrissen und Fugen von Solen steinspartikel hüllenfrei aber sonst sind, mehren sich mit der Profil¬ durchdrungen, tiefe die Gelhüllen und die Sesquioxydkonkretionen. Im bB(BJ-Horizont in 20—25 cm Tiefe sind unregelmäßig rundliche, dunkelbraun opake Feinkoagulate von 0,06—0,3 mm Durchmesser in den Bodenporen sehr zahlreich; sie zeigen z. T. doppelbrechende Einschlüsse von Mineralsplittern. Offenbar wird sich hier der heute makroskopisch noch kaum sichtbare, diffuse Anreicherungshorizont der jungen podsolierten Braun¬ erde ausbilden. Der BjbB-Eorizont ist ein typischer reliktischer PodsolAnreicherungsliorizont. Das ehemals hier entstandene, heute nur noch reliktisch vorhandene Podsol entwickelte sich unter einer Zwerg¬ strauchgesellschaft. Diese wurde wahrscheinlich ausgereutet und ab¬ gebrannt, worauf Holzkohlenfunde hinweisen; durch Beweidung instal¬ lierte sich das heutige Nardetum. Während der Aj-Horizont völlig und der A_,-Horizont des reliktischen Podsols zum größeren Teil verschwun¬ den sind, ist der Bs-Horizont auch makroskopisch noch deutlich sicht¬ bar. Die Bodenteilchen sind mit 0,01—0,05 mm dicken Gelhüllen über¬ zogen. Die im Oberboden sehr häufigen feinen Mineralsplitter entziehen sich hier der Beobachtung, sie sind größtenteils in den SesquioxydFeinkoagulaten eingeschlossen. Der C-Horizont weist nur vereinzelte Eisenhydroxyd-Konkretionen auf. Die Minerale und Gesteinsstücke sind meist in feindispersem Mineralschluff eingebettet. höchstens Die Hwnussubstanz in ihren Die : Bodenoberfläche ist mit einer dünnen abgefallener Pflanzenreste bedeckt (vorwiegend Blattscheiden und Halmteile). Diese werden von den zahlreichen Kleintieren des Bodens sehr rasch abgebaut, so daß in 1—2 cm Bodentiefe Humusteile Schicht mit erhaltener Zellstruktur lose ist außer in lebenden noch ganz vereinzelt vorkommen. Zellu¬ Pflanzenteilen (Wurzeln z. B.) sehr selten nur große Zahl verschiedenster Exkremente verschlingenden Bodentieren sind Zeiger einer hohen biologischen Aktivität des Oberbodens. Von den Regenwürmern wurde Eisenia rosea gefunden. Der Bodendünnschliff zeigt nur wenig typische Regenwurmexkremente. L i n d q u i s t144 schließt aus Halnachweisbar. Ihr Fehlen und die von z. T. Mineralerde 1,415. L i vischer n d q u i Ilegenwürmer Mullbodens. Svenks. s t : Untersuchungen für die Zersetzung skogsvardsför. 1941, über die Bedeutung einiger skandina¬ der Laubstreue und für die Struktur des S. 179—243. 332 — — tungsversuchen, daß Eisenia rosea für die Laubzersetzung keine wesent¬ liche Rolle spielt. Nach H. Franz145 soll er aber neben Humusstoffen auch unzersetztes Pflanzenmaterial aufnehmen. bAj-Horizont wurden folgende gut ausgebildete formen festgestellt, deren Zugehörigkeit zu bestimmten Im noch untersucht werden muß Langzylindrische, 2,1/1,00 Exkrement¬ Bodentieren : Exkremente mit zahlreichen kristallinen große mm Einschlüssen. Formen Kurzzylindrische und 1,1/0,7 mm von und eirunde von 0,7/0,4 mm Längen- Dickendurchmesser, beide mit mineralischen Einschlüssen. Kurzzylindrische, holorganische Formen von 0,18/0,10 mm Rundliche Exkremente mit einem Durchmesser tige bis rundliche Partikel unregelmäßig Mit der Profiltiefe nimmt die Vielfalt der sowie kan¬ Exkrementausbildungen biologischen Aktivität ab. Der Humus des Profils und zum größeren Teil innig mit der sauren Mineral¬ Im Oberboden ist er vorwiegend koprogener Entstehung, gemengt. gleichsinnig mit ist gut abgebaut erde mm; mm, mit welchen im ober- Halmstücke dicht besetzt sind. wenig abgebauten i-ten Teil des Profiles die 0,04—0,06 von Größe. 0,09—0,12 von der in den tieferen Horizonten dominieren saure Humuskolloide. Tabelle 21. verschiedenen Horizonten Die Hwnusformen in den podsolierten Humusformen Horizont bA„ G bAi G • G Sättigungsgrad (in % der UK) * Aschegehalt (in °/„ der 26,6 17,0 15,7 66,2 2/U 2/F 2b/M lb 2/U-3/F-2b—c/M- lc 5,6 80,4 G iDie B ». lb • 2/F 2/U • 2a—b/M 3/F • • • • • • • subalpinen, sekundären, der Piscium « 2/U-l—2/F-la/M-3b 2/U • G bA2 bB/(BJ BJbB S. 282 Braunerde 2c/M • lc edeutung der Humusformeln ist a is 4,8 90,6 4,3 90,5 Tabelle 2 : TS) Humus^ystematik. abzulei ten. 3. Physikalische Eigenschaften. sekundären, podsolierten Braunerde ist im wesentlichen gleich wie in den petrogenen Horizonten des besprochenen Podsols. Dagegen erscheint das Bodengefüge kompakter und entwickel¬ ter. Dies kommt einerseits im geringeren Porenvolumen und in der kleineren Luftkapazität zum Ausdruck, anderseits in der durch die Die 145 Körnung H. Franz: Wirtschaftsdünger der Bildung von Humus aus durch Kleintiere. Bodenk. u. pflanzlichem Pflanzenern. Bestandesabfall 32, 1943. 336—351. und 333 — — Krümelung bewirkten schwachen Regenwurmtätigkeit jedoch wiegen die Feinkoagulate die Stabilität der Krümel ist einheiten des Bodens Oberbodens; des sehr klein. Von den mittleren Bau¬ 22). Tabelle (vgl. vor Tabelle 22. Physikalische Eigenschaften der verschiedenen Horizonte der subalpinen, Piscium ». dären, podsoliertcn Braunerde sekun¬ « ' bB,(Bs) bA„ bAj bA0 Horizonte 2 BJbB BC | 1 1. Horizontmächtigkeit 2. in pH-Werte (frisch . 0-1 . Litergewicht (TS) 11. Krümelung 9. . . . .... l und 10—1! Boden.irt cm cm t. S. T. s. — 15 5,0 4.9 g 813 — % IS—20 cm _ 5.4 5,a t K , % S. t . . sind Tl. = ii.ith Humus. . . . Keimzahlen » sandig, — ... 4. Chemische — — — - I-II I II , III Bunrlmischiefer Quarzite, Gneise — . — 3 0 — . 60 — 3 % — . 63 — 58 0 . 925 — 61 — — — Gefugeentwicklung. h 5,2 — 12. Feinkoagulate 13. . . ... 10. 7. 10 cm i Wasserkapazitat Luftkapazität Skelettgehalt Pétrographie Ven\itterungsgrad 8. 5 II 5. Porenvolumen 6. I 5,9 H20) 3. Bodenart1 4. cm IV T. HL u-iri IE—III II—III II II I —IE I I 0-1 II i-ii III—11 III I JI i—ii I I 0-1 geschätzt, = Ton. t. = \r1. S 288—290. tonu; Untersuchungsresultate. a) Der Humus. Das Fehlen einer vom petrogenen Profilanteil scharf abgegrenzten grundsätzlich den Weideboden vom Boden Zwergstrauchgesellschaft (gleiches Muttergestein und General¬ klima vorausgesetzt). Das Profil ist braunerdeähnlich, doch ist sein Humusgehalt höher, und die Humusverteilung ist weniger diffus als in einer entwickelten Braunerde (vgl. Tabelle 23, sub. 3). Die mangelnde tiefgründige, intensive Durchwühlung und die saure Reaktion verleihen ihm die Kennzeichen der podsolierten Braunerde. Seine biologische Aktivität ist bedeutend größer und tiefgründiger als die des Podsols. Das engere C/N-Verhältnis des Weidebodens kann mit dem größeren Stickstoffgehalt der Gramineenvegetation und mit der größeren Zahl lebender und abgestorbener Bodenorganismen erklärt werden (vgl. Tabelle 23, sub 5—7). Humusauflage der unterscheidet 334 — — Tabelle 23. den verschiedenen Horizonten der Humusuntersuchungen in sekundären, podsolierten Braunerde beziehen sich auf 100 g (Die Analysenresultate 1. 2. Horizontmächtigkeit pH-Werte (frisch) . 0 Gesamtkohlenstoff 4. 5. Gesamtstickstoff . . . % in % 5 cm 7. C/N- Quotient (atomar) in % Gesamthumus (fre- moido % in 15 cm 15—20 cm 5,0 5.2 70,8 41,0 30,3 17,6 13,3 5,0 5,6 7,7 2,9 0,63 0,22 3,3 0,21 1,29 1,90 BO B8/bB 4,9 26.6 16,7 9. Humusstoffe cm bB/(Bs) 5.2 % Rohprotein des 10 Bodentrockensubstanz.) 1 50 c cm 5,3 5,4 3,2 1,8 0,09 1,3 0,8 0,03 (17,9) (23,8) (16,8) (29.6) | des 6. 8. Humusbildner cm subalpinen, ». 5.9 . 3. Gesamthumus (.'8 % <") % 1 — bAs bA± bA„ Horizonte Piscium « und Hu- det- Ge- | 25.2 15.9 60 5 40 95 29,6 14,3 27,7 15,2 23,3 18,1 _. 100 100 100 b) Das Pufferungsvermögen der Horizonte. Basenpufferung des Borstgras-Weideprofils ist ausgeglichen. Auf den podsolierten Charakter weist die geringe Sâurepufferung der Oberhorizonte hin. Das Pufferungsver¬ mögen nimmt mit der Profiltiefe bis in den Bs/bB-Horizont zu, um dann gegen den Untergrund nieder leicht abzusinken. Dies ist erklärlich durch die im Profil stattfindende tiefenivürts gerichtete Verlagerung puffernder Kolloide (vgl. Tabelle 24, sub 18—19). Die und Säure- braunerdeähnlich Die austauschbaren Ionen. c) Im Weideboden ist die bedeutend kleiner als in Umtauschkapazität (vgl. den Horizonten des Tabelle 24, sub 8) beschriebenen Podsols. geringeren Gehalt an Humus und an anorgani¬ Zusammenhang. Die Menge adsorbierter Kationen und mit der Profiltiefe gleichmäßig ab, ohne daß ein Hori¬ Dies steht wohl mit dem schen Gelen in Anionen nimmt zont besonders hervortreten würde. Trotz dieses braunerdeähnlichen Zuges weist die starke Dominanz der Wasserstoffionen, d. h. der geringe Sättigungsgrad der Bodenhorizonte (vgl. Tabelle 24, sub 16 und 17) das Profil doch in die Podsolserie. Das Sättigungsminimum liegt im relik¬ tischen B-Horizont, wie das in der Podsolserie normal ist, während gegen den C-Horizont wieder eine Sättigungszunahme eintritt. — 335 — Das Profil ist arm an Pflanzennährstoffen, nur die obersten 5 cm speichern dank ihres höheren Humusgehaltes gegenüber dem minerali¬ schen Untergrund das Vielfache an basischen Kationen. Ähnlich wie im Podsolprofil nimmt das Ca-Ion unter den basischen Kationen eine dominante Stellung ein, eine Ausnahme macht charakteristischerweise der bB/(Bs)-Horizont, der aktuelle Anreicherungshorizont des Profils (vgl. Tabelle 24, sub 13). An zweiter Stelle stehen die Mg- und K-Ionen (vgl. Tabelle 24, sub 11—12). Na- und Mn-Ionen sind in relativ geringen Mengen vertreten. Tabelle 24. Die Adsorptionskomplexe in den verschiedenen Horizonten der sekundären, podsolierten (Die Analysenrcsultate Braunerde beziehen sich auf 100 g Horizonte bA„ bAi « Piscium subalpinen, ». Bodentrockensubstanz.) bA2 bB(B8) Bs/bB C 1 1. Art Adsorptions¬ der komplexe heroorgan. 2. Glühverlust 3. Tone' 4. ... (0 <i',00i 83 % hemorgan. hemorgin. 33,8 19,6 9,4 9,5 4,5 7,3 1,0 M 0,9 ° m.») . 1 — — Wasserbindung g H20 6. Hygroskopizität g H20 7. Benetzungswärme 8. Umtauschkapazität cal. Mval. 9. PO4-u.SO4-I.onen 10. Na-Ionen 11. K-Ionen 12. Mg-Ionen 13. Ca-Ionen — — 15. Total ionen 3,44 0,4 85 2,35 0,2 96 3,12 0,4 69 1,24 1120 800 490 710 320 72,8 56,4 55,0 45,3 10,4 0,10 0,20 0,05 0,03 » 0,68 0,28 0,18 0.20 0,12 0,05 » 10,71 1,68 0,50 0,88 0,38 0,49 ...» 6,16 2,86 1,13 0,99 0,56 0.32 6,44 1,31 0,51 0,82 0,45 1,32 0,15 0,06 0,05 0,05 0,02 36,87 11,41 3,18 2.63 . . . . . . 18,0 » ...» basische Kat¬ Mval. . Sättigungsgrad 18. Pufferungswert HCl . » . % 1,93 1,33 101,5 61,4 53,2 52,4 43,4 13,3 26,6 15,7 5,6 4,8 4,3 9,1 gegen % Pufferungswert In 138,4 4,48 0,5 117 1,12 17. 1 5,61 1390 — 170 8,24 16. H-Ionen.... KOH — » .... 14. Mn-Ionen 19. hemorgan. Si02/R203-Verhältnis der Tone 5. bemorgan. — 24 31 29 49 26 51 55 48 51 37 gegen % — Wasser disperj,'ierbare Kolloide. 336 — V. Übergang Der von — Wald in Weide. 1. Sukzessionsursachen. In den meisten Fällen dürften die Grasflächen unterhalb der Wald¬ Zwergstrauchgürtel über dem geschlossenen Wald anthrobedingt sein. Darauf deutet die ziemlich rasch vordringende Wiederbewaldang, sobald diese Flächen sich selber überlassen werden (z. B. Alp Stavel-Chod im schweizerischen Nationalpark). Bei der mikroskopischen Untersuchung von Weideböden sind Holz¬ kohlenfunde sehr häufig; sie sind Zeugen ausgereuteter und abgebrann¬ grenze und im pogen ter Wälder. ständige Durchweidung der Kindvieh, um das vermehrte Zwergstrauchbestände Aufkommen von Gramineen zu ermöglichen. Diese Entwicklung kann wie folgt ablaufen : Verdichtung des Oberbodens durch den Viehtritt, wodurch die assoziationstypische Bodenvegetation benachteiligt wird; dazu kommt die Düngung und Einschleppung von Samen durch das Weidevieh. Das dichtliegende, ungünstige, meist durch GramineenOft auch genügt eine schon wurzeln verfilzte hemmen bloße durch Wald- oder sowie Keimbeet das Aufkommen des direkte mechanische Baumjungwuchses, Schädigungen beginnt der Bestand zu lichten, und der Gramineenrasen schließt sich immer Beispiel hierfür kann die häufig durchweidete AlpenrosenHeidelbeeren-Gesellschaft der Alp Piscium ob Nante angeführt werden. Das sonst gut ausgebildete Assoziationsindividuum (siehe Artenliste S. 321) ist mosaikartig von Tretwegen durchzogen, auf denen überall sich allmählich dichter. Als sich das Nardetum installiert hat. 2. beim Bodenveränderungen Übergang von Wald in Weide. Da die Bodentypen in engem Zusammenhang mit der sie besiedeln¬ Pflanzengesellschaft stehen, ist anzunehmen, daß Hand in Hand mit tiefgreifenden Umwandlungen in der Vegetationsdecke auch Verände¬ rungen des Bodens vor sich gehen müssen. Beim Übergang von Wald oder Zwergstrauchgesellschaften in Weide (welcher als Sukzessionsbeispiel untersucht wurde) ist denn auch tatsächlich eine mannigfache und zum Teil tiefgreifende Veränderung des Bodenprofils festzustellen. den a) Der Boden Profilmorphologische Veränderungen. reagiert auf Beweidung oft mit einer Am deutlichsten ist dies in der Podsolserie der Auflagehumus sehr rasch, zu Verbraunung im Sinn Rraunerdetypus zu. l46. Anreicherungshori¬ typisch diffuse Profil der und Bleicherde sowie zonte werden undeutlich. Es bildet sich das 148 sehen; Verbraunung hier verschwindet einer Bodenentwicklung- in der Richtung- auf den 337 — podsolierten - im untersuchten Fall die sekundäre Braunerde aus; Borstgrasweide. Auch auf die Rendzina wirkt die Beweidung verbraunend pod- solierte Braunerde der und armut Horizontierung einfache 14\ Ton- Humuskarbonatböden lassen der nicht sehr auf¬ allerdings oft die profilmorphologischen Veränderungen stärkere bedeutend eine fällig werden. Die beweidete Rendzina zeigt Bodenhorizonte. humosen Einmischung der Mineralerde in die obersten Bodenphysikalische Veränderungen. b) Porenvolumen Im Wald- und in und der besprochenen Burger147 gemachten Durchlässigkeit der wir Weideböden fanden die von braucht Beobachtungen bestätigt. Das Porenvolumen der Weideböden Es geringer zu sein als beim entsprechenden Waldboden. findet aber immer eine Verkleinerung der Bodenhohlräume statt, wo¬ absolut nicht durch die Menge der wasserführenden Poren zu-, die Luftkapazität aber abnimmt. Tabelle 25. Wasser- und Luftkapazität im Obergrund von Weide und Waldböden. Poren¬ Wasser¬ Luft¬ volumen kapazität Vol.% Vol.% kapazität Vol.% Rendzina 73 58 15 Podsoi 61 58 3 Rendzina 68 49 19 Podsol 93 64 29 Boden¬ serie Weide : Nardetum Wald : Rhodoreto-Vaccinietum. . . filzartige Ver¬ Eindringen der Nieder¬ Der dichte Rasen der Weideböden verursacht eine die ein erschwertes Oberbodens, wurzelung schläge und wahrscheinlich auch einen weniger guten Gasaustausch zur Folge hat. Auch bietet die leicht abtrocknende, staubige Bodenober¬ fläche durch ihre schwere Benetzbarkeit der Wasserversickerung an¬ fänglich einen zusätzlichen Widerstand. Die weichen, durch Regen¬ güsse, Schmelzwasser und Schnee sich dem Boden dicht anlegenden des Rasenpflanzen durchlässigkeit und Humusbildner vermindern Der Tonanteil in den Weideböden ist oft böden, was auch mit dem 146 Verbraunung Braunerdetypus zu. 117H. ebenfalls die Wasser¬ der Bodenoberfläche. Burger: im größer als in den Wald¬ Relief in Zusammenhang stehen kann. Wäh- Sinn einer loc. cit. S. 290. Bodenentwicklung in der Richtung auf den 338 - rend die steileren Hänge — Wald bestockt bleiben, sind die ebeneren Flächen entstehen vorzugsweise Lagen auf weicherdigen, tonerdereicheren Muttergesteinen, auf alluvialen Auf¬ lagerungen von Moränen oder Hangschutt mit hohen, die Verbraunung begünstigenden Kieselsäuren- und Sesquioxydgehalten. von oft landwirtschaftlich genutzt. Chemische Veränderungen. c) In den Weideprofilen im als sauer liegen, daß Zellsaft weniger oder der die von ist der pH-Wert Waldboden. entsprechenden Humusbildner der Weiden Säuren enthält als der von des Oberbodens Eine weniger Ursache mag darin sind und ihr aschereicher Coniferen- und Ericanadeln Vaccinien- und Rhododendronblättern. In Tabelle 26 sind die pH-Werte einiger Profilen aufgeführt. unzersetzter Humusbildner aus den besprochenen Tabelle 26. Reaktion des Zellsaftes unzersetzten Humusbildnern. von (Zerhacktes Pflanzenmaterial in destilliertem Wasser 1 Std. pH-Wert Pflanzenart 3,8 4,6 Vaccinium mvrtillus uliginosum Rhododendron ferrugineum Vaccinium Vaccinium vitis geschüttelt.) idaea . . . . Hylocomium triquetrum 4,6 4,9 4,9 . Rhododendron hirsutum 5,2 . 5.2 Calamagrostis villosa . 5,6 . Nardus stricta Bei seinen zahlreichen 5.9 Reaktionsstudien hat H Durch den Gramineendetritus werden dem Die veränderte Profildynamik 148 saure der Weideböden H. H Reaktion des Podsols führt e s s e 1 m a n : gefunden. geringere 28) zu¬ Sättigungs¬ Tabelle der zum äußert (vgl. vom sich Tabelle Tonabbau und Studien über die Humusdecke des Eigenschaften und deren Abhängigkeit ekogsförsöksanstalt, 22, 5, 1926. 14S Weideböden höher als in den Wald¬ im weiteren SiO.JUX) ^-Verhältnis der Tonfraktion stark m a n n Oberboden Säuren-, aber eher größere Mineralstoffmengen (vgl. geführt als durch die Waldhumusbildner; deshalb ist grad mit basischen Kationen in den böden auf gleichem Muttergestein. 1 e s s e in unzersetztem Pflanzenmaterial ganz ähnliche Werte zu auch 27). Die extremer Nadelwaldes, ihre Waldbau. Meddelanden fran statens 339 — — Sesquioxyde in den anorganischen Bodenkolloiden. In podsolierten Weide-Braunerde ist die Tonzerstörung etwas geringer, doch wiegen die R2Os-Gele immer noch stark vor. Die beweidete, leicht verbraunte Kendzina zeigt im Oberboden Si02/R2Os-Verhältnisse von 2—3, wie sie für die Braunerde charakteristisch sind. Im Wald-Humuskarbonatboden (mäßig entwickelte Rendzina) erscheint die Tonbildung wieder etwas gehemmt. Dominanz der der Tabelle 27. SiO^IRiO^Ve? hältnisse der kolloiden Bodenfraktion Weide- und von Waldböden. Horizonte Weide A2 As 3,1 2,1 0,5 1.8 c Bs Bh : Verbraunte Rendzina . Podsolierte Braunerde. Wald Ax . . 0,2 0,1 0,4 0.01 0,4 — : 1,1 (1,2) 1J Podsol. . 1,0 — 0,03 d) Biologische Veränderungen. biologische Aktivität Die der ist Weideböden bedeutend T. auch tieferreichend als in den Waldböden. Dies und z. aus der aus den geht größer sowohl mikroskopischen Untersuchung der Bodendünnschliffe wie auch quantitativen Abbauversuchen von Zellulose- und Eiweißtest¬ 14B hervor. körpern Morphologische Kennzeichen für die Größe der biologischen Aktivi¬ tät sind z. B. : Durchmischungsgrad des organischen mit dem anorgani¬ schen Bodenanteil, Zahl und Art der vorhandenen Bodentierexkremente, Anwesenheit von Regenwürmern, Mengenanteil der Humusbildner am Gesamthumus usw. zeigen konnte, beeinflußt die Art, die chemische Zusammensetzung und besonders das CIN-Verhältnis des anfallenden organischen Materials seine Abbauintensität. In der Gramineenvegeta¬ Wie W i 11 i c h 15° tion der Weideböden fanden wir ein engeres C/N-Verhältnis als in der Vegetation der biologisch weniger aktiven subalpinen Waldböden (vgl. Tabelle tors 150 148 28), was mit den Nach der von H. P a 11 m a n n Veröffentlichung folgt demnächst. W i 11 i c h : Untersuchungen 150 des Beobachtungen oben angeführten Au¬ übereinstimmt. und F. R i c h a r d ausgearbeiteten Methode, über den Verlauf der einem Boden mit Mullzustand II. Forstarchiv 1/2, 1943. Streuezersetzung auf — 340 — Tabelle 28. C\N-Verhältnis und Aschegehalt der Humusbildner von Wald- und Weideböden. C/N-Verhàltnis Weide Verbraunte Rendzina : Podsolierte Braunerde Wald (Nardetum) entwickelte Rendzina Mäßig : (Trisetetum) Humus-Podsol . . . . . . atomar Aschegehalt ("/• der TS) 22,1 6,5 25,2 5,4 74,1 4,4 34,6 2,9 (Mugeto-Eri- (Rhodoreto-Vaccinietum) . e) Lokalklimatische Unterschiede. «wirksamen» Temperaturen (eT-Zahlen) der Weideprofile während der Vegetationsperiode des Jahres 1943 zusammengestellt. Bemerkenswert ist die starke wärmeisolierende Wirkung der grünen Pflanzendecke und des humosen Oberbodens. In den obersten 10 cm des Profils ist deshalb der Temperaturabfall am größten; die Temperaturdifferenz zwischen 10 und 100 Zentimetern Bodentiefe ist relativ gering. In 13 sind die Figur Wald- und der RENDZINA-SERIE Wald- Weide- Humuskarbonahboden 30V | - 25 X 1943 80 Figur Die 13. Mitteltemperaturen (eT-Zahlen) verschiedenen Bodenhorizonten Weideböden Alpenrosenheide Humus - Podsol der Rendzinaserie. P00SOL-SERIE Weide Sek pods Braunerde von und in den Wald- und der Podsol- 341 — — Die Freilandböden shid wärmer als die Waldböden auf gleichem Muttergestein. Die stärkere Wärmeeinstrahlung ist auf den Unterschied Vegetationsbedeckung und besonders auch auf die südlichere Lokalexposition zurückzuführen. Es ist anzunehmen, daß die bis tief ins Bodenprofil verfolgbaren Temperaturunterschiede der Weide- und in der Bodenbiologie Waldböden auch auf die VI. derselben zurückwirkt. Zusammenfassung. A. Methodik und Begriffsbildung. morphologische Bodenuntersuchung ist Analyse ein wichtiges schreibung von Bodenprofilen. Sie befaßt sich : a) neben Die 1. schen und kolloidchemischen Mit dem Studium der Baueinheiten des Bodens der Bodeneinzelteilchen Morphologie der Hilfsmittel : chemi¬ zur Be¬ nämlich mit der (Größe, Form, Zellstruktur, oder Verwitterungsgrad von Gesteinsstücken, Mineralen, Gelen, Humusbildnern usw.); mit der Morphologie der Bodenviel¬ fachteilchen (Form, Größe, Stabilität usw. der Feinkoagulate, Krümel und Klumpen); mit den Vielfachteilchen-Aggregaten und mit dem morphologischen Aufbau der Bodenhorizonte. (Die Bau¬ elemente werden definiert auf S. 276). b) Mit dem Bodengefüge (Definition vgl. S. 277). Dieses kann ver¬ schiedene Entwicklungsgrade aufweisen. Ein loser Sandboden z. B. besitzt ein primitives Gefüge; die an stabilen Krümelaggre¬ gaten reiche, lockere Schwarzerde hat ein sehr gut entwickeltes Gefüge. 2. Der Gesamthumus von Bodenhorizonten wird in drei wichtige Umwandlungsstufen unterteilt. In die gegenüber dem lebenden Aus¬ gangsmaterial wenig veränderten Eumusbüdner, in die chemisch und morphologisch stark umgewandelten, dunkeln bis schwarzen Humus¬ stoffe und in die im Umwandlungszustand zwischen diesen beiden Stufen liegenden Humoide. 3. Der Gesamthumus von Bodenhorizonten läßt sich nach morpho¬ logischen und chemischen Gesichtspunkten in seiner Gesamtheit wie folgt klassifizieren in : Abbau I Ornppen (G) nach dem grad Sättigungs= Mullhumus (V V | | (G-l) %) Fazies (F) Untergruppen (U) nach der gehalt art Rohhumus (U • 1) 25—100 = nach dem Mineralstoff¬ Entstehungs¬ = A holorganisch (F-l) 0—20 %) (A 1 kolloid (M-l) körnig (AI 2) , = koprogen (U 2) Formen (M) nach der Gestalt • Morhumus, (V = (G-2; 0—25 %) chemogen (U 3) • 1 I hemorganisch (F-2) 20—99 %) (A = fasrig (Al¬ 3) blättrig di •4) 342 — Die einfach Nomenklatur aus in verschiedenen der Humusbildungen ergibt sich der Kombination der entsprechenden Humusgruppen-, Unter¬ Formenbezeichnungen in Worten oder in den be¬ gruppen-, Fazies- und treffenden Abkürzungen Mullhumus — = G • 1/U • (z. 2/F • B. 2/M • kolloider, hemorganischer, koprogener 1; vgl. auch Tabelle 2, S. 282). 4. Die Mikroskopie von Bollendünnschliffen und von Bodenproben ungestörter Lagerung ist die wichtigste direkte Methode der mikro¬ morphologischen Bodenuntersucliung. Die 5. Methodik Böden wurde a) zur eingehend Untersuchung der Adsorptionsgarnitur von studiert. Die adsorbierten H-Ionen wurden bei leicht alkalischer Reaktion (pH 8,2) mittels n/1 Kalziumazetat-Lösung im Perkolationsapparat (vgl. Fig. 2. S. 293) erschöpfend ausgetauscht und bestimmt. b) Die austauschbaren basischen Kationen wurden nach verschiede¬ (Austausch mit n/10 HCl, mit AmmonElektrodialyse). Die Elektrodialyse der Böden und die spektralanalytische Untersuchung der ausgetauschten Kationen im Elektrodialysat befriedigte am besten, sowohl bei karbonat¬ freien als auch bei Ca- und Mg-karbonathaltigen Böden. nen Methoden bestimmt azetat, durch c) Die austauschbaren dialysaten 6. Die Anionen lassen sieh leicht in den Elektro- bestimmen. Pufferungskennzahi charakterisiert das Pufferungsvermögen eines Bodens gegen H- und gegen OH-lonen, sie wird graphisch aus den Pufferkurven (vgl. Fig. 3, S. 294) ermittelt und gibt an, wie groß die Pufferung pufferung gepuffert, des Bodens in Prozent der oder n/1 KOH Bei 7. « maximalen » Säure- bzu\ Basen- ist. Ein Boden ist gegen Säuren oder gegen Basen « maximal » 10 g Boden durch Zusatz von 25 cmJ n/1 HCl (pH 0) wenn (pH 14) keine wesentliche der des Änderung erfährt. die sogenannte Bestimmung mit Verbrennung Bichromat-Schwefelsäuregemisch konnten einige Fehlerquellen ausgeschaltet werden (Aufschlußkolben mit Schliff, sorg¬ fältige, schonende Austreibung der Karbonat CO,, trockene Nachoxy¬ dation der Gase). Gesamthumus durch nasse 8. Zwischen dem und der Gesamtmenge pH-Wert an Boden-TS besteht keine der wäßrigen, direkte Beziehung. Bodensuspension (Ht) in Mval. je 100 g zeigte sich aber, daß frischen austauschbaren H-Ionen Es zwischen der sogenannten Oberflächenkonzentration der austauschbaren H-Ionen (Ht : 0) (O aktive Bodenoberfläche in m2 bestimmt nach = pH-Wert der feindispersen Bodenfraktion ein formu¬ lierbarer Zusammenhang besteht (vgl. Formeln S. 303). Je gedrängter die austauschbaren Ionen auf den Oberflächen der Bodenteilchen sitzen, desto energischer versuchen sie von dort abzudissoziieren, und desto saurer reagiert die wäßrige Suspension dieses Bodens. K u r o n) und dem 343 — B. Untersuchungen an — dolomitischen Gesteinen und subalpinen Boden¬ profilen. 1. Von dolomitischen Gesteinen der ostalpinen Trias wurden dieser im Ana¬ Unter- einseitige Zusammensetzung lysen ausgeführt. engadin verbreiteten Muttergesteine erklärt die Tonarmut sowie die Verbraunungs- und Podsolierungsresistenz der auf ihnen sich entwikkelnden Rendzinen. (Man vgl. die Analysenresultate in Tabelle 8, S. 307.) Die Tabelle 29. Zusammensetzung der von uns untersuchten Trias-Dolomite. Gebalte im Min. Sesquioxyde Ca- und 2. armen . j . Mg-Karbonate i subalpinen In der Aus dieser finden sich Stufe der Schweiz Muttergesteinen und karbonatreichen Rendzinaserie. 0,54— 1,16 % 0,84—12.21 % 87,34—98,54 % I Si02 + Silikate (diese in konz. HCl unlöslich) Serie wurden Max. auf tonerde¬ die Böden der kennzeichnenden Untertyps genauer untersucht subalpinen Bodenvarietäten zwei eines : mäßig entwickelte Rendzina des Mugeto-Ericetum caricetosum, subalpinen Wald-Humuskarbonatbodcn und eine leicht verbraunte Rendzina des Trisetetum flavescentis, die als subalpinen Weide-Humuskarbonatboden bezeichnen. Eine die wir auch als auch a) Kennzeichnend für die mäßig entwickelte Rendzina ist wir das Vor¬ Mg-Karbonaten bis zur Bodenoberfläche, der hohe Gehalt an koprogenem Mullhumus, geringe Tonbildung und Skelettreichtum. Gegenüber der unentwickelten Rendzina (z. B. des alpinen Caricetum firmae) mit hemorganisch schütterem, koprogenem Arthropoden-Mullhumus (G 1/U 2/F 2a/M lb) unter¬ scheidet sie sich durch ihren Gehalt an hemorganisch innig-vermengtem koprogenem Mullhumus (G 1/U 2/F 2b/M lb), der durch die Tätigkeit der zahlreichen Regenwürmer zustande kommt. Die mäßig entwickelte Rendzina unterscheidet sich anderseits von den degradierten Rendzina-Varianten (z. B. der moosreichen Bergföhren-Wälder) durch das Fehlen einer mächtigen Rohhumus¬ auflage; nur eine dünne Nadelf all-Rolihwnusschicht bedeckt die mächtigen koprogenen Midihumushorizonte. b) Die leicht verbraunte Rendzina der subalpinen Wiesen- und kommen von Ca- und • ' " • Weideassoziationen ist eine weitere Variante innerhalb der Rend¬ zinaserie. Für das Zustandekommen braunung ist gesteins bzw. aber das einer gut ausgebildeten Vereines tonreichern Mutter¬ Vorhandensein höherdispersen Feinerdeanteils notwendig. — In Tabelle 30 sind der in dieser Arbeit einander 344 — einige Eigenschaften untersuchten Wald- des und biogenen Profilanteils Weide-Rendzinaprofile gegenübergestellt. Tabelle 30. Unterschiede biogenen Profilanteil (Oberboden) im zwischen einer mäßig ent- ivickelten und einer leicht verbraunten Rendzina. Mäßig entwickelte Rendzina Dolomit Dolomit Muttergestein Leicht verbraunte Zunahme Kendzina Mugeto-Ericetum cari- Trisetetum flavescentis Rohhumusauflage Mullhorizont (rAi) a) Humusgehalt . . . . . . .... schwach bis fehlend fehlend . G-l/U-2/F-2b/M-lb—2c stark humos (30 % Hu- G (16 % Humus) (8) groß (III) wenig (8,3 %) humos < b) c) d) e) C/N-Verhältnis Biologische . . Aktivität . (30) sehr wenig (5,9 %) eng > . Tone . . SiC^/RsOs- Verhältnis klein der Tone f) weit -l/U-2/F-2b/M-lb (1,7) mittel (3,1) mittel (19 Mval.) Basische Kationen (Nährstoffe) .... g) Ca/Mg-Verhältnis h) Sättigungsgrad i) Gefügeentwicklung. . . . . . . wenig (9 Mval.) (2,8) mittel (30 %) mäßig (II—III) . . hoch weit y . . . . . . . (19 %) (1,3 Min./l) ziemlich hoch 1) Wasserdurchlässigkeit . eng . . . . (10,9) ziemlich hoch (58 %) gut (III) -< mittel (15 %) 4 mittel (36 Min./l) 3. Auf karbonatarmen oder -freien Muttergesteinen findet sich in subalpinen Stufe der Schweiz die Podsolserie, mit dem Eisenpodsol des subalpinen Nadelwaldes (Rhodoreto-Vaccinietum cembretosum) als reifstes Serienglied. Dieses Bodenprofil zeigt eine mächtige, fasrige, holorganische, verfilzte, saure Rohhumusauflage (G 2/U 1/F- lb/M'3b), einen hellgrauen mineralischen Auslaugehorizont und einen rotbraunen Sesquioxyd-Anreicherungshorizont. der • Aus der untersucht subalpinen Podsolserie wurden zwei • Bodenprofile genauer : Ein subalpines Humuspodsol des Rhodoreto-Vaccinietum extrasilva- ticum, und eine subalpine, sekundäre, podsolierto Braunerde des Nardetum strictae subalpinum, die wir auch als podsolierten subalpinen Gebirgswcidcboden be¬ zeichnen. 345 — — a) Das subalpine Humuspodsol. das über der geschlossenen Baum¬ Zwergstrauchheiden (z. B. Rhodoreto-Vaccinietum extrasilvaticum) auftritt, unterscheidet sich vom Eisenpodsol durch seine feinkörnige bis kolloide, geformte Morhwnusauflage grenze in (G • 2/U den 1—2/F • verlagerung la/M lb—2c) sowie durch die starke Filtrations¬ • • saurer Humussloffe, wodurch der obere Teil des Bwird veiiärbt schwarz-braun Horizontes (Bh-Horizont % Humus). Der dunkle Anreicherungshorizont 10 oxyd- und Humuskolloide ist extrem arm an mit saurer über Sesqui- basischen Kationen (Pflanzennährstoffe). b) Die podsolieite Braunerde ist eine ver¬ subalpinen Podsolserie. Sie tritt subalpine, sekundäre, braunte Variante innerhalb der z. B. da schaft auf, wo der von die Alpenrosen-Heidelbeeren-Zwergstrauchgesell¬ Borstgrasweide verdrängt wird. Die scharfe Hori- Übergängen, und die zontierung mächtige holorganische Morhumusauflage ist regressiv abgebaut. Der biogene Profilanteil besteht aus kolloidem, geformtem, hemorganisehem, koprogenem Morhumus (G 2/U 2/F-2b/M'lb). des Podsols weicht diffusen • • Tabelle 31. biogenen Profilanteil (Oberboden) zwischen einem Humuspodsol und einer verbraunten Variante in der subalpinen Podsolserie. Unterschiede im Subalpines Humuspodsol Muttergestein Vegetation .... Bundnerschiefer Zunahme . sekundäre Braunerde Bündnerschiefer . . Subalpine, podsolierte Rhodoreto-Vaccinietum Xardetum strictae extrasilvaticum sub- alpinum Humusauflage .... Bleicherde fehlend mächtig scharf abgegtenzt . . . . fehlend oder diffus Kolloid-Anreicherungsgut abgegrenzt . diffus Morhumushorizont (Ai) a) Humusgehalt b) C/N-Verhältnis . . . . . c) Biologische Aktivität d) Basisehe Kationen . G-2/U-l-2/F-la/M-lb-2c holorganisch (77 %) ziemlich weit (23). klein (I) wenig (7 Mval.) sehr klein f) Gefügeentwicklung g) Luftkapazität h) Wasserdurchlässig. . . (3 %) gering (I—II) hoch (29 %) . . . . . . . . . . G-2/U-l/F-2b—2a/M-lb stark humos (30 %) -< mittel < (16) groß (III) V mittel (11,4 Mval.) < (15%) mäßig (II) gering (3%) -< ziemlich klein .... gering 346 — — In Tabelle 31 ist der Überboden einer solchen lierten Braunerde dem biogenen Profilanteil eines sekundären, podsoHumuspodsols gegen¬ übergestellt. Beide Böden haben sich unter gleichen generalklimatischen petrographischen Verhältnissen entwickelt. und 4. Der liche Übergang Eingriffe von Wald in Grasflächen ist oft durch mensch¬ oder dauernde Hand in Hand mit Umwandlungen im Zusammenfassung. Durchweidung der Waldbestände bedingt. der Umschichtung der Vegetationsdecke gehen auch Bodenprofil vor sich; darüber gibt Tabelle 32 eine Tabelle 32. Gegenüberstellung der Eigenschaften (Relativ groß = von subalpinen +. relativ klein Weidebüden Verbraunungstendenz + C/N-Verhältnis + Biologische Aktivität Sättigungsgrad pH-Wert + + Tongehalt + SiOs/RaOs-Verhältni* — — Luftkapazität Wasserdurchlässigkeit — — — — — — -f der Bodenoberfläche — — + —.) Waldböden + + Weide- und Waldböden. = Wasserbindungs vermögen Humusgehalt Bodentemperatur 4 -f -1— — 347 — Curriculum vitae. Ich, Erwin F r e i, wurde am 12. September Ich besuchte dort die Primär- und die 1914 in Basel Sekundärschule, aus betätigen. 1932 ein, die ich im Jahre 1930 austrat, um mich in der Landwirtschaft zu trat ich in die landwirtschaftliche Schule Kütti (Bern) März 1934 mit dem Diplom auf drei Gutsbetrieben geboren. der ich im verließ. Hierauf arbeitete ich kürzere Zeit verschiedener landwirtschaftlicher Produktions richtung. 1936 ergänzte ich mein Schulwissen am Institut Minerva in Basel, und im Herbst desselben Jahres wurde ich auf Grund der Auf¬ nahmeprüfung an der Abteilung für Landwirtschaft der Eidgenössischen Technischen Hochschule immatrikuliert. Im Frühjahr 1940 schloß ich meine Studien mit dem Diplom als Ingenieur-Agronom ab, um darauf im Herbst meine Tätigkeit als xVhsistent am Agrikulturchemischen Insti¬ tut der haltes ETII aufzunehmen. (Herbst 1942) Während bei Professor Dr. eines W. K kürzeren u b i e n a Studienaufent¬ an der Hoch¬ schule für Bodenkultur in Wien konnte ich mich in die Methodik der mikroskopischen Bodenuntersuchung einarbeiten. Die vorliegende Arbeit wurde unter der Leitung meines verehrten Lehrers, Herrn Prof. ür. II. Pali mann, am Agrikulturchemischen Institut abgeführt und im Frühjahr 1944 zum Abschluß gebracht.