Tutorium SS16 FINI 11. Stunde – 15.06.2016 1. Bearbeiten Sie folgenden Fall: Das Familienunternehmen ABC AG versucht über einen erstmaligen Börsengang neues Eigenkapital zu generieren, danach soll jedoch der Stimmrechtsanteil der Familie nur noch 60% betragen. Die Investmentbank Z schlägt eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 3:1 vor und einen Emissionskurs von 6,00€. Der Nennwert einer Aktie entspricht weiterhin 1€. Die Passivseite der Bilanz sieht vor der Kapitalmaßnahme wie folgt aus: Grundkapital: Kapitalrücklage: Gewinnrücklagen: Fremdkapital: 90 Mio. € 5 Mio. € 5 Mio. € 300 Mio. € a. Wie sieht die Passivseite nach dem Börsengang aus? b. Alle Aktien konnten zum gewünschten Emissionskurs verkauft werden. Wie stellt sich die Gesamtsituation für die Familie nach dem IPO (initial public offering = erstmaliger Börsengang) dar? c. Wie hoch war das IPO-Volumen? 2. Was bedeutet das "Lemon"-Problem von Akerlof in Bezug in Bezug auf den Verkauf von nichtnotierten Unternehmensbeteiligungen? 3. Das Familienunternehmen YX AG ist bisher komplett in Familienhand. Die Gesellschaft möchte eine Anleihe zurückzahlen und weitere Gelder langfristig für Investitionen einsammeln. Das notwendige Kapital möchte das Unternehmen durch Ausgabe von Aktien am Kapitalmarkt generieren. Dabei will die Familie weiterhin einen 3/4-Anteil der Aktien besitzen. Eine Investmentbank schlägt eine Kapitalerhöhung von 3:2 und einen Emissionskurs von 9,00€ vor. Der Nennwert einer Aktie entspricht weiterhin 2€. Grundkapital: Kapitalrücklage: Gewinnrücklagen: Fremdkapital: 150 Mio. € 23 Mio. € 15 Mio. € 250 Mio. € (davon Anleihe 80 Mio. €) a. Wie sieht die Passivseite nach dem Börsengang aus? Gehen Sie davon aus, dass die Anleihe wie geplant zurückgezahlt werden kann. b. Alle Aktien werden zum gewünschten Emissionskurs ausgegeben. Wie stellt sich die Gesamtsituation für die Familie nach dem IPO (initial public offering = erstmaliger Börsengang) dar? 4. Berechnen Sie die Mischkurse bei folgenden Kapitalerhöhungen: Nr. 1 2 3 4 5 6 Grundkapital in Mio. EUR Bisher Nach Kapitalerhöhung 15 20 38 40 140 168 36 45 36 108 20 25 Kurs in EUR alter Aktien junger Aktien 73 55 20 16 15 11 88 75 3 0,75 120 85 5. Die Z-Aktiengesellschaft erhöht ihr Grundkapital von 300 Mio. EUR auf 350 Mio. EUR. Die jungen Aktien sind ab 01.10. dividendenberechtigt. Das Geschäftsjahr läuft jeweils vom 01.04. bis zum 31.03.. Es wird einer Ausschüttung von 1,00 EUR/ St. auf die alten Aktien für das laufende Geschäftsjahr gerechnet. Der Börsenkurs der alten Aktien beträgt 23,00 EUR/St., der Ausgabepreis der jungen Aktien 16,75 EUR/St. a) Ermitteln Sie den Dividendennachteil b) Berechnen Sie den Wert des Bezugsrechts 6. Berechnen Sie die folgenden Kennzahlen: a. KGV b. KCV c. KBV d. Dividendenrendite 7. Die XY-AG hat ein Grundkapital in Höhe von 1 Mio. €. Es teilt sich gleichmäßig auf die sechs Aktionäre A, B, C, D, E und F auf. F nimmt nicht an der Hauptversammlung teil und lässt sich auch nicht vertreten. A, B, C, D stimmen für einen Beschluss zur Kapitalerhöhung - E dagegen. Ist die benötigte Mehrheit für eine Kapitalerhöhung zustande gekommen? 8. Die Aktionär Meyer hat Angst, dass bei einer Kapitalerhöhung sein Stimmrechtsanteil automatisch verringert wird. Ist seine Angst begründet? 9. Herr Maier besitzt 200 Aktien der XYZ-AG. Diese erhöht ihr Grundkapital im Verhältnis 10:1. Es gibt keinen Bezugsrechteausschluss. a) Wie viele junge Aktien kann Herr Maier über seine vorhandenen Bezugsrechte erwerben? b) Herr Maier möchte nur 15 neue Aktien zeichnen. Was kann er mit den restlichen Bezugsrechten machen?