1 2 EDITORIAL EDITORIAL // Musikfreunde, liebe Mitglieder // Liebe Liebe Musikfreunde, liebe Mitglieder und Förderer des Landesmusikrates Brandenburg! und Förderer des Landesmusikrates Brandenburg! // Konferenz der Landesmusikräte Deutschlands mit den ministeriellen Musikreferentinnen und // Konferenz der Landesmusikräte mit den ministeriellen Musikreferentinnen und Musikreferenten der BundesländerDeutschlands am 09./10.02.17 in Wolfenbüttel Musikreferenten der Bundesländer am 09./10.02.17 in Wolfenbüttel Foto: Marek Kruszewski Foto: Marek Kruszewski Ein Durchbruch ist geschafft – erstmals EinBrandenburg Durchbruch istgibt geschafft in es die– erstmals Übungsin Brandenburg für gibtvokale es dieAmateurÜbungsleiterpauschale leiterpauschale für vokale Amateurensembles! Der Landesmusikrat erhält ensembles! Der Landesmusikrat erhält 2017 zusätzlich zu seinem Jahresetat 2017 zusätzlich zu seinem an Jahresetat 100.000 € zur Auszahlung Chöre – 100.000der € Übungsleiterpauschale zur Auszahlung an Chöre – analog etwa analog der Übungsleiterpauschale etwa für Trainer von Fußballjungs. für Trainer von Fußballjungs. Die Entscheidung für eine ÜbungsDie Entscheidung für eine Übungsleiterpauschale ist Ergebnis jahrelanger leiterpauschaledes ist Ergebnis jahrelanger Bemühungen Landesmusikrates Bemühungen des parlamentarischen Landesmusikrates und letztlich eines und letztlich parlamentarischen Frühstücks miteines Landtagsabgeordneten Frühstücks mitParteien. Landtagsabgeordneten verschiedener verschiedener Erstmals wird Parteien. damit das nicht hoch Erstmalszuwird damit dasEngagement nicht hoch genug schätzende genug zu Chorleiter schätzendeauch Engagement zahlreicher finanziell zahlreicherund Chorleiter auch finanziell anerkannt gewürdigt. anerkannt und gewürdigt. Wir veröffentlichen das AntragsforWir veröffentlichen mular und dann geht‘sdas los! Antragsformular und dann geht‘s los! Aber: Die Übungsleiterpauschale für Aber: Die Übungsleiterpauschale für Amateurchöre, die 2014 in die deutsche Amateurchöre, die 2014 in die deutsche Liste des immateriellen Kulturerbes Liste des immateriellen eingetragen wurden, istKulturerbes erst der eingetragen wurden, ist erst der Anfang. Die Übungsleiterpauschale für Anfang. Die Übungsleiterpauschale für instrumentale Amateurensembles, seit instrumentale Amateurensembles, seit 2016 in der deutschen Kulturerbe-Liste, 2016 der deutschen ist derinnächste Schritt.Kulturerbe-Liste, ist der nächste Schritt. Um sich auf den unterschiedlichsten Um sichdes aufgesellschaftlichen den unterschiedlichsten Ebenen Lebens Ebenen einbringen des gesellschaftlichen Lebens stärker zu können, hat sich stärker einbringen zu können, hat das Präsidium darauf verständigt,sich ein das Präsidium darauf ein Netzwerk Neue Musikverständigt, unter Leitung Netzwerk Neue Musik unter Leitung von Ursula Weiler und ein Netzwerk von Ursula Weiler und einLeitung Netzwerk populäre Musik / Jazz unter von populäre Schütz Musik / zu Jazz unter Leitung von Christina gründen. Christina Schütz fanden zu gründen. Erste Gespräche statt, jede gute Ersteund Gespräche fanden statt, jede Idee personelle Mitwirkung istgute willIdee und personelle Mitwirkung ist willkommen. kommen. Musikalische Bildung stand im MittelMusikalische Bildungder stand im Mittelpunkt der Konferenz Landesmusikpunktinder Konferenz der räte Wolfenbüttel – Landesmusikund diesmal räte in Wolfenbüttel und diesmal gemeinsam mit den –Musikreferengemeinsam mit den Musikreferentinnen und -referenten. tinnen und -referenten. 34 Schulen in Brandenburg haben 34 Schulen in Brandenburg keinen Musiklehrer – und vor haben vielen keinen Musiklehrer und vor vielen Jahren bereits hatte–der Verband der Jahren bereits(heute hatte der Verband der Schulmusiker Bundesverband Schulmusiker (heute Bundesverband Musikunterricht BMU) auf die drohende Musikunterricht BMU) auf die drohende Personalkrise hingewiesen. Personalkrise hingewiesen. 3 EDITORIAL Das Problem wird nicht von heute auf morgen zu lösen sein – Birgit Jank sucht in der Arbeitsgruppe Musikalische Bildung seitens der Universität Potsdam mit dem Arbeitsgruppenleiter Winnetou Sosa nach Lösungen. und Dirigentin Anna Farahahi (Berlin) statt. Die gebürtige Zwickauerin sammelte zahlreiche Erfahrungen auf nationalen und internationalen Wettbewerben – einen guten Start wünschen wir ihr! Der Landesmusikrat Brandenburg steht an der Seite der Brandenburger Orchester – die Oboe ist das „Instrument des Jahres 2017“. Thomas Schmidt sammelt Projekte, die das an Musikschulen weniger erfragte Instrument in den Fokus rücken. Erfolg wünschen wir auch allen Mitwirkenden im Wettbewerb „Jugend musiziert“ – zuerst natürlich den jungen Künstlern, aber auch den Juroren und Organisatoren. Wir sind gespannt auf besondere musikalische Leistungen aus Brandenburg! Der Musikfonds e.V. für zeitgenössische Musik hat sich gegründet, finanziell ausgestattet von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien – ab sofort können Anträge im Gesamtvolumen von jährlich 1,1 Mio € gestellt werden. Das Konzept dafür schrieb ich 2010, es folgten zahlreiche Arbeitsgruppenberatungen. Der Musikfonds fördert die Komposition in Verbindung mit Aufführung und Vermittlung. Was lange währt wird gut! Herzlichst Dr. Ulrike Liedtke Zu feiern gibt es den 20. Geburtstag des Landesjugendakkordeonorchesters unter Leitung von Volker Gerlich und den 10. Geburtstag der Berlin-Brandenburgischen Kinderchorwerkstatt in Gnewikow unter Leitung von HansPeter Schurz mit Unterstützung der DKB-Stiftung für gesellschaftliches Engagement und mit Unterstützung des MBJS – herzlichen Glückwunsch! Christian Laier hat von 2007 bis 2016 das Landesjugendzupforchester sehr erfolgreich geleitet. Dafür danken wir ganz herzlich, auch für regelmäßige Preise bei bedeutenden Wettbewerben. Wir wünschen ihm weiterhin viele wohltuende musikalische Erlebnisse! Im Mai findet die erste Arbeitsphase mit der jungen Konzertmandolinistin 4 AKTUELLES // Konferenz der Landesmusikräte // v. l. Prof. Dr. Martin Maria Krüger, Dr. Ulrike Liedtke, Ministerin Gabriele Heinen-Kljajić, Prof. Franz Riemer Foto: Marek Kruszewski Durchführung mehrstufiger Wettbewerbe von der regional- bis zur Bundesebene aus.“ Der gastgebende Präsident aus Niedersachsen, Prof. Dr. Franz Riemer, unterstrich die Wichtigkeit der Diskussion mit den Musikreferentinnen und referenten der Bundesländer für weitere Impulse in der Musikpolitik. Die Vertreterinnen und Vertreter der Landesmusikräte aller 16 Bundesländer sowie das Präsidium des DMR trafen sich vom 9. bis 11. Februar 2017 in der Landesmusikakademie Niedersachen in Wolfenbüttel. Darüber hinaus nahmen Musikreferentinnen und -referenten aus den Kultur- und Kultusministerien des gesamten Bundesgebietes teil. Die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, eröffnete die Konferenz . „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Musikkultur und die musikalische Bildung zu stärken“, sagte die Niedersächsische Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić. „Diese Konferenz gibt Raum für den Austausch zwischen den Akteuren und neue Impulse für die zukünftige Entwicklung.“ Der Präsident des Deutschen Musikrates, Prof. Dr. Martin Maria Krüger, hob die bundes-politische Stellung der Konferenz hervor: „Die Konferenz der Landesmusikräte ist gewissermaßen der Bundesrat des Deutschen Musikrates. Sie ist von eminenter Bedeutung, da die Kultur- und in besonderem Maße die Bildungshoheit bei den Ländern liegt. Nur im Dialog zwischen Landesmusikräten und Landesministerien können konkrete politische Fortschritte in Fragen der musikalischen Bildung erreicht werden…“ Dazu die Vorsitzende der Konferenz, Dr. Ulrike Liedtke, Präsidentin des Landesmusikrates Brandenburg: „Die Konferenz der Landesmusikräte hat sich zu einem Arbeitsgremium für bundesweit wesentliche musikalische Themen aus Ländersicht entwickelt. Dabei greift die Konferenz gleichermaßen Themen der Profi- wie Amateurmusik auf, fördert den musikalischen Nachwuchs und tauscht sich über die Auf der Konferenz wurden wesentliche aktuelle Themen der Musikkultur besprochen und über zukünftige Herausforderungen der Musik in Deutschland diskutiert. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der musikalischen Bildung. 5 AKTUELLES // Zuständigkeiten des Präsidiums Die Fachbereiche und Vertretung in Gremien der am 13.10.2016 neu gewählten Mitglieder des LMRB-Präsidiums: Präsidentin Dr. Ulrike Liedtke Thomas Schmidt Mitglied des Landtages Brandenburg, Musikwissenschaftlerin, Vizepräsidentin des Deutschen Musikrates, Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte (KdLMR) im Deutschen Musikrat, Kuratoriumsmitglied im Musikfonds e.V. Orchestermusiker im Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt(Oder), Deutsche Orchestervereinigung DOV - - Vertretung des LMRB im Bundesfachausschuss Medien, im Rundfunkausschuss der KdLMR und im DMR-Projektbeirat „Edition zeitgenössischer Musik“ Vorsitz im Kuratorium „Jugend komponiert“ Brandenburg Vertretung des LMRB in der Gesellschafterversammlung der Musikkultur Rheinsberg gGmbH Christina Schütz Kirchenmusikerin/ Verband evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz - Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Jank Professorin der Universität Potsdam, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Lehrerbildung, Lehrstuhl Musikpädagogik und Musikdidaktik - Geschäftsführer des Verbandes der Musikund Kunstschulen Brandenburg e.V. Vertretung des LMRB in der DMRGeneralversammlung und im Bundesfachausschuss Musikalische Bildung Fachgebiete: - Universitäre Bildung - Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen AG Belcantare Brandenburg, - Leiter der AG Musikalische Bildung im LMRB Vertretung des LMRB im Aufsichtsrat der Musikkultur Rheinsberg gGmbH Ursula Weiler Flötistin, u.a. Ensemble Quillo - Geschäftsführer der Musikkultur Rheinsberg gGmbH - Leiterin der AG Populäre Musik/Jazz im LMRB AG Chor Fachgebiet: Kirchenmusik Vertretung im Beirat der Musikkultur Rheinsberg gGmbH Winnetou Sosa Thomas Falk - Fachgebiete: Berufsmusik /Berufsorchester Medien Instrument des Jahres - Fachgebiet: Musikalische Weiterbildung, u.a. an der Musikakademie Rheinsberg AG Jugendorchester Amateurmusizieren Vertretung des LMRB im Bundeskuratorium „Jugend komponiert“ Leiterin des Netzwerkes AG Neue Musik im LMRB Vertretung des LMRB im Landesausschuss „Jugend musiziert“ ------------------------------------------------------------------- Konstanze Sander - Generalsekretärin Projektbeirat „Deutscher Chorwettbewerb“ und Vizepräsidentin im Verband Deutscher Konzertchöre e.V. 6 AKTUELLES // Übungsleiterpauschale genehmigt 100.000 Euro für Amateurchöre in Brandenburg Ministerin Münch: Land unterstützt die Finanzierung von Chorleitern Die Landesregierung unterstützt ab diesem Jahr die Amateurchöre im Land Brandenburg mit 100.000 Euro. Mit den Mitteln soll die Finanzierung von Übungsleiterinnen und -leitern anteilig finanziert werden. Voraussetzungen für eine Förderung sind unter anderem eine Zahl von mindestens 16 Sängerinnen und Sängern und eine aktive und selbständige Beteiligung am öffentlichen Musikleben. Kulturministerin Martina Münch würdigt die Bedeutung des Chorsingens für das Land. „Ob bei Sängerfesten, Kirchenkonzerten oder im Vereinsleben – die mehr als 200 Amateurchöre im Land Brandenburg haben einen wesentlichen Anteil am kulturellen wie gesellschaftlichen Leben vor Ort. Sie bestimmen nicht nur die regionale Identität maßgeblich mit, sondern schaffen auch ein soziales Mitund Füreinander. Ich freue mich, dass wir ihre Arbeit ab diesem Jahr erstmals auch finanziell unterstützen können. Damit würdigen wir die engagierte Arbeit der Chorleiterinnen und -leiter, stärken die künstlerische Qualität der Chöre und sichern auch die künftige Gewinnung qualifizierter Chorleiter.“ Ausgeschlossen sind Chöre in Trägerschaft einer kommunalen oder privaten Musikschule, einer staatlichen oder privaten Hochschule oder sonstiger vom Land geförderter Einrichtungen. Der Zuschuss beträgt bis zu 50 Prozent des Honorars für eine Chorleiterin oder einen Chorleiter, maximal 400 Euro pro Jahr. Weitere Informationen zu den Fördergrundsätzen sowie Anträge finden sich auf den Internetseiten des Landesmusikrates: www.landesmusikrat-brandenburg.de Die Förderung der Amateurchöre erfolgt im Rahmen der vom Landtag im Dezember 2016 beschlossenen Erhöhung der Mittel für kulturelle Projekte. Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Potsdam, 15. Februar 2017 Die Fördermittel werden vom Landesmusikrat Brandenburg bewilligt und ausgereicht. Die Förderanträge sind bis zum 31. März für das jeweils laufende Jahr einzureichen. 7 AKTUELLES // Neuer Blick auf die Kirchenmusik Deutsches Musikinformationszentrum veröffentlicht Informationsportal zum kirchenmusikalischen Leben in Deutschland Mit einem neuen Informationsportal zum Thema „Kirchenmusik – Musik in Religionen“ legt das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ), eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, erstmals ein Angebot vor, das umfassend und systematisch über die aktuelle Situation des kirchenmusikalischen Lebens in Deutschland informiert. Über die Kirchenmusik in der evangelischen und katholischen Kirche hinaus wird dabei auch die Musik in anderen Glaubensgemeinschaften in den Blick genommen. Von der Musik im Gottesdienst und der Orgel als ihrem zentralen Instrument, dem kirchlichen Amateurmusizieren und der geistlichen Musik im Konzert, über die Ausbildung und Berufspraxis von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern, bis hin zur Musik in den orthodoxen Kirchen, im Judentum und im Islam – das neue Informationsportal des MIZ beleuchtet die Bedeutung der Musik im religiösen Leben in all ihren unterschiedlichen Facetten. In Fachbeiträgen beschreibt und untersucht das MIZ Strukturen, Ausprägungen und Entwicklungen innerhalb der einzelnen Themengebiete und liefert unter Einbeziehung aktueller statistischer Daten und Fakten eine umfassende Bestandsaufnahme. Über die themenbezogenen Fachbeiträge und Statistiken hinaus, stellt das MIZ topographische Darstellungen zur Verfügung, z. B. zum kirchlichen Amateurmusizieren, zu Ausbildungsstätten oder zum Orgelbau. Eine umfangreiche Zusammenstellung von grundlegenden Informationen zu Arbeitsinhalten und Aufgabenfeldern von Institutionen und Einrichtungen – darunter Verbände, Forschungseinrichtungen und Archive, aber auch Wettbewerbe, Preise, Festivals mit kirchenmusikalischem Schwerpunkt sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen u.v.m. – gibt einen umfassenden Überblick über infrastrukturelle Aspekte der Kirchenmusik. Ergänzt wird das Portal durch Informationsangebote zu Studien, Positionspapieren, Stellungnahmen und kulturpolitischen Dokumenten sowie durch Literaturempfehlungen, weiterführende Quellen im Internet und tagesaktuelle Nachrichten. Zu erreichen ist das neue Informationsportal des MIZ unter http://themen.miz.org/kirchenmusik Ermöglicht wurde das Projekt durch die Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Professor Monika Grütters. Bonn, Februar 2017 8 IM FOCUS // Willkommen in Deutschland Jeder Mensch denkt, lebt und fühlt in seinem eigenen Universum, das gefüllt ist mit unterschiedlichen Erfahrungen und Werten. Kulturvermittlung, z.B. in Form von Musik oder Theater, ist eines der wirksamsten Instrumente diese Universen miteinander zu verbinden. Insbesondere im Hinblick auf das interkulturelle Miteinander eröffnet uns die Vielfalt kultureller Ausdrucksmöglichkeiten - auch ohne das Beherrschen der jeweils anderen Sprache - einen Perspektivwechsel, der uns mit Fremdem vertraut macht und dadurch Verständnis und Toleranz stiften kann. Musik macht Heimat Das Projekt "Willkommen in Deutschland: Musik macht Heimat" war im Jahr 2016 unser Beitrag zu einer aktiven Integration geflüchteter Menschen. Wie der Name bereits verrät, schlossen wir uns damit der gleichnamigen bundesweiten Initiative des Deutschen Musikrates an und fanden mit der F. C. Flickstiftung sowie dem HumboldtGymnasium engagierte Projektpartner. Unser Angebot enthielt sechs Workshops mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten: „Drums at the table“, „Let’s sing together“, „Body Percussion“, „Tanz und Bewegung“, „Rhythmusspiele“ sowie „Gesang und Chorarbeit“. Die Workshops fanden zwischen dem 13.04. - 14.12.2016, an jedem 2. und 4. Mittwoch im Monat zwischen 16:00 und 17:30 Uhr unter Leitung wechselnder Dozenten im Humboldt-Gymnasium Potsdam statt und richteten sich an alle interessierten Asylbewerber/innen, inbesondere aber an unbegleitete Kinder und Jugendliche. Fotos: LMRB Kristin Jagusch 9 IM FOCUS // Belcantare Brandenburg mit neuer Staffel // Beim Adventssingen / Fotos: Wiebke Dürholt Adventssingen im Elbe-Elster-Kreis Kinderstimmen, die weihnachtliche Lieder erklingen lassen – so eröffnete Belcantare die Veranstaltung, zu der Landrat Heinrich-Jaschinski in Falkenberg eingeladen hatte und bei der den ehrenamtlich Engagierten des Landkreises Elbe-Elster gedankt wurde. Belcantare bietet einmal in jeder Staffel den beteiligten Klassen die Möglichkeit, ein Adventssingen in Kooperation mit den Sparkassen durchzuführen. So kommen die neuen Singmomente der Schulen auch einmal den fördernden Sparkassen zugute und zeigen den Kunden, wie das kulturelle Leben in der Region gestärkt wird. Über 90 Kinder sangen gemeinsam, und auch die Ehrenamtler waren eingeladen, in den Chor einzustimmen. Mit großem Erfolg sangen die Schülerinnen und Schüler im Haus des Gastes und schafften so einen festlichen Rahmen für diesen Festakt im Landkreis. Neben dem großen Adventssingen in Falkenberg gab es in dieser Adventszeit noch etliche bewegende Singaktionen der beteiligten Schulen in Sparkassen, bei Weihnachtsfeiern und auf Marktplätzen im Elbe-Elster-Land und zeugten von der Wirkkraft dieser Reihe. 10 IM FOCUS Fortsetzung der erfolgreichen Billdungsreihe „Belcantare Brandenburg – Jedes Kind kann singen!“ in weiteren Landkreisen Wieder einmal kann eine neue Staffel von Belcantare Brandenburg durchgeführt werden. In den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und der kreisfreien Stadt Cottbus hat sie im Herbst 2016 begonnen, und es gibt noch freie Plätze. Interessierte Lehrkräfte von den Grund- und Förderschulen in der Region sind eingeladen, zu den Fortbildungen zu kommen und an der Reihe teilzunehmen. Diese finden abwechselnd in den Kreismusikschulstandorten Spremberg, Forst, Senftenberg, Lübbenau und dem Konservatorium Cottbus statt. Im September 2017 startet die fünfte Staffel von Belcantare Brandenburg in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Oder-Spree und der Stadt Frankfurt (Oder), zu der alle Lehrkräfte aus dieser Gegend eingeladen sind. Alle Kosten werden auch hier aus den Projektmitteln übernommen, so dass keine Teilnahmegebühren entrichtet werden müssen. Der Landesmusikrat sucht noch interessierte Dozent_innen, Musiker_innen und auch Fachcoaches. Diese Staffel wird bis zum Sommer 2018 durchgeführt. Die weiteren Fortbildungstage finden samstags alle sechs bis acht Wochen statt. Belcantare Brandenburg – Jedes Kind kann singen!“ ist ein seit Jahren erfolgreiches Fortbildungsprojekt des Landesmusikrats Brandenburg e.V. und der Universität Potsdam, Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik, welches Lehrende der Grund- und Förderschulen in den Landkreisen zu singbegeisterten Spezialisten fortbildet. Die neu erworbenen musikalischen Kompetenzen werden dann zusammen mit den Schüler_innen im Musikunterricht umgesetzt. Die Fortbildungsreihe wird durch die engagierte Begleitung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit den regionalen Sparkassen und durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg ermöglicht. Geboten werden vielfältige Workshops zum Thema Singen in den Schulen, ganzheitliche Gestaltung von Liedern, Stimmbildung, und Musikdidaktik. Ein großes Augenmerk liegt auf der Umsetzung des Rahmenlehrplans in einen aktiven und ansprechenden Musikunterricht. Kontakt: Wiebke Dürholt, Projektleitung Landesmusikrat Brandenburg e.V. Kurfürstenstr. 52, 14467 Potsdam Tel.: 0331 – 9 67 89 00 oder E-Mail: [email protected] 11 IM FOCUS // Musik-Projekt zur Integration // Aufführung der Inszenierung aus dem gemeinsamen Projekt mit geistig beeinträchtigen Schauspielerinnen und Schauspielern des RambaZambaTheaters Berlin und Potsdamer Musikstudierenden / Foto: Eberhard Gernandt Begeisterung und bundesweite politische Beachtung für ein Musik-Projekt zu Inklusion und Integration an der Universität Potsdam In den 15 Wochen intensiver Arbeit konnten 17 prominente Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Professoren der Inklusionspädagogik, ehemalige Promovenden des Lehrstuhls Musikpädagogik und Musikdidaktik (Professur Jank) oder der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Musik aus der Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam, begrüßt werden. Auch andere Flüchtlingsprojekte der Universität Potsdam, wie die Gruppe Pangea oder das inzwischen prominent gewordene Lehrerweiterbildungsprojekt für geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer, „Refugee Teacher Program“, Seit Oktober 2015 wurde am Musikbereich der Universität Potsdam unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Jank ein komplex angelegtes Projekt zum Thema „Musikarbeit im Kontext von Integration, Inklusion und Partizipation“ realisiert. Dieses Projekt wurde durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (Landesamt für Soziales und Versorgung) und die Universitätsgesellschaft Potsdam e.V. gefördert. Das Projekt vereinigte theoretische Auseinandersetzungen und vertieftes Lernen zu den genannten inhaltlichen Schwerpunkten mit musikpraktischer musikpädagogischer Arbeit. 12 IM FOCUS wurden in den Seminaren vorgestellt. Vier größere künstlerische Aktionen dienten dazu, dass Studierende auch praktische Konzeptionen erarbeiteten und in musikpädagogischen Workshops und Konzerten erproben konnten. Menschen auf hohem Niveau in der Musikarbeit zusammen und bewegten die Herzen der Zuhörer. In einem Grußwort formulierte die Kuratorin des Projektes Cemile Giousouf (Mitglied des Bundestages und Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) die bundesweite Bedeutung dieses MusikProjektes an der Universität Potsdam folgendermaßen: „Alle Versuche, der Verschiedenheit der Menschen mit einem einzigen Angebot zu begegnen, scheitern aus empirischer Sicht. Menschen haben unterschiedliche Voraussetzungen, Möglichkeiten und Lebenswege. Diesen ist mit einer ebensolchen Diversität zu begegnen. Bildung und Integration brauchen also vielfältige Angebote und interkulturelle Bildung zum Beispiel in Form der Musikarbeit kann ein wichtiger Weg zu diesem Ziel sein. Ihnen, Frau Prof. Dr. Jank, und Ihren Mitarbeitern und Studierenden danke ich für das Aufgreifen dieses Themas, das Sie im letzten Semester konsequent vorangebracht haben. Durch Ihre Besuche in Flüchtlingsunterkünften, die Musikworkshops und das Benefizkonzert, was Sie dort durchgeführt haben, haben Sie einen wichtigen Baustein zur Integration geliefert. Zudem sind Sie in Brandenburger Schulen gegangen und haben sich für ein Miteinander der Kulturen und Religionen und gegen Hass und Hetze, wie sie leider dieser Tage vielerorts wieder an Boden gewinnen, stark gemacht. Wir wissen, dass dort, wo Menschen im Alltag zusammenleben und arbeiten, Integration viel besser und entspannter funktioniert, als unsere mediale und politische Debatte vermuten lässt. Wir wissen auch aus Studien, dass das einzige, was wirklich gegen Vorurteile hilft, zwischenmenschliche Begegnungen sind.“ So wurden ein Musikworkshop für geflüchtete Kinder in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Potsdam und ein Benefizkonzert für den Verein „Woman in Exile“ in der Golmer Kirche durchgeführt. Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf des Christlichen Gymnasiums Riesa mit dem Schwerpunkt Inklusion waren zu Besuch und wurden in einen Musikimprovisation-Workshop integriert. Höhepunkt war schließlich die gemeinsame musikalische Arbeit von Schauspielerinnen und Schauspielern des RambaZambaTheaters der Berliner Kulturbrauerei unter der Leitung von Dr. Gisela Höhne, Dr. Bianca Tänzer und Musikstudierenden der Universität Potsdam. Schließlich wurden an 19 Schulen in Brandenburg im Rahmen des Praxissemesters Musik erstmals themengebundene Unterrichtssequenzen entwickelt, die das Thema Offenheit zur Transkulturalität und Eskalation und Deeskalation von Zornhandlungen in der Musik in den Mittelpunkt stellten. In Gruppenarbeit wurden hierzu Unterrichtsidee und musizierpraktische Ansätze entwickelt. Am 10.02.2017 wurde eine öffentliche Projektabschlusspräsentation vorgestellt, die von einer beeindruckenden und umjubelten Inszenierung „Studierende auf Schatzsuche“ des Theaters „RambaZamba“ und Studierenden der Universität Potsdam eröffnet wurde. Einfühlsam und mit sehr genauem Hinhören arbeiteten hier Studierende und geistig beeinträchtige 13 Diesem Grußwort schlossen sich mit IM FOCUS // Die Check-Übergabe zum Kauf von Instrumenten an das RambaZambaTheater löste einen Riesenjubel aus, da in diesem Theater mit vollem Engagement auch auf Instrumenten gespielt wird / Foto: Eberhard Gernandt Diesem Grußwort schlossen sich mit eigenen Sichten der Vizepräsident der Universität Potsdam, Prof. Dr. Andreas Musil, und der Vorstandsvorsitzende der Universitätsgesellschaft Potsdam e.V., Prof. Dr. Dieter Wagner, an. eindrucksvoll realisiert werden, wenn auch sehr viel Engagement und mehr Zeitaufwand als für ein übliches Uniseminar von jedem Beteiligten notwendig war. Aber es hat sich gelohnt, diese Kraft zu investieren. Eine Fortsetzung ist angedacht. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten verschiedene kleinere Präsentationen aus der AG Flüchtlinge, der AG Inklusion und des Praxissemesters, vorgestellt von Dozierenden und Studierenden. Alexander Lipp Die Veranstaltung endete mit dem Singen eines Liedes in verschiedenen Sprachen und brachte so auch symbolisch die Idee des Projektes zum Ausdruck: Soziales Lernen mit und in Musik. Das Ziel dieses Projektes, von Befindlichkeiten über Haltungen zu Handlungen zu kommen, konnte 14 IM FOCUS // Berlin-Brandenburgische Kinderchorwerkstatt Ein singendes klingendes Wintermärchen // Foto: LMRB „Ein Wintermärchen“ - unter diesem Motto fand im vergangenen November erneut die Berlin-Brandenburgische Kinderchorwerkstatt statt. Vom 2. bis 4. November 2016 trafen sich 180 Grundschüler aus Geltow, Groß Kreutz, Forst, Neuruppin, Schöneiche und Berlin, um im Jugenddorf am Ruppiner See in Gnewikow gemeinsam winterlich-weihnachtliche Lieder zu erarbeiten. Neben den Workshops von Prof. HansPeter Schurz („Kanon, Quodlibet und mehrstimmiger a-cappella-Gesang“), Claudia Jennings („Tanz und Bewegung im Kinderchor“), Detlev Kikel („Rockund Popmusik“) bot vor allem Rebal Alkhodari mit seinem Titel „Talj, Talj“ (Schnee, Schnee) spannende Einblicke wie das Thema „Winter“ in seiner Heimat Syrien musikalisch verarbeitet wird. Erstmals im Dozententeam war auch Judith Kamphues („Stimmbildung im Kinderchor“), die für den Staats- und Domchor Berlin tätig ist. Sie vermittelte anschaulich Grundlegendes zur Stimmbildung im Kinderchor. So adelte sie alle Sängerinnen und Sänger spontan zu Prinzessinnen und Prinzen und vermittelte ihnen - mittels einer imaginären Krone - die sängerische Haltung. Mit „Blacky“ und „Whitey“ entführte sie die Teilnehmenden auf die Pferderennbahn und schuf damit ein weiteres beliebtes, morgendliches Ritual, das der körperlichen Aktivierung diente. Die Ergebnisse aller Workshops wurden bei der feierlichen Abschlusspräsentation dem zahlreich erschienenen Publikum stolz vorgestellt. Vom 8. - 10. November 2017 heißt es dann zehn Jahre Berlin-Brandenburgische Kinderchorwerkstatt. Wir freuen uns schon sehr darauf! Kristin Jagusch 15 IM FOCUS // Bassini für Kinder „Reise durch Amerika“ Kinder-Bassini-Kurs auf Schloss Trebnitz mit wachsender Beliebtheit // Teilnehmer von KInderbassini 2016 / Fotos: S. Heumann Kinder-Bassini auf Schloss Trebnitz wächst und gedeiht. Vom 27. – 30 Oktober 1016 konnte der Kurs das beschauliche Schloss in Brandenburg wieder 4 Tage lang mit Kontrabassklängen, viel guter Laune und fröhlichem Kinderlachen erfüllen! Die Zahl der Anmeldungen nimmt zu, nicht nur bei den Kindern, die schon seit 2 oder 3 Jahren immer wiederkommen. Junge Kontrabasskinder im Alter von 6 bis 10 Jahren, die dieses Jahr zum 1. Mal dabei waren, profitierten gleich von der wunderbaren Atmosphäre des gesamten Kurses. Unter der professionellen Leitung beider Bassdozenten – Frau Simone Heumann - und dieses Jahr als 2. Dozenten, Herrn Randall Nordstrom, zeigten sich bereits nach dem 1. Probentag erstaunliche musikalische Ergebnisse bei allen Teilnehmern. Das Besondere am Kinder-Bassini? Es ist die ungezwungene Konzentration aller Teilnehmer auf das gemeinsame Musizieren, das Spiel im Ensemble – in kleinen Gruppen – in vielen Einzelproben, und in diesem Jahr wieder: “Groß unterrichtet Klein”. Ältere Bassschüler studieren mit jüngeren eigene Stücke ein, was mit Begeisterung von allen Teilnehmern gern angenommen und mit Stolz in einem extra Kammerkonzert allen Teilnehmern vorgestellt wurde. 16 IM FOCUS Viel frische Luft – der Tag beginnt mit einem Morgenlauf für uns alle um Schloss Trebnitz – Fußballspiel und Tagesausklang am Lagerfeuer mit Stockbrot oder gemeinsamen Beisammensein auf dem wunderbar geräumigen Dachboden des Schlosses, wo wir gemeinsam unsere Freizeit verbringen und zwischen den Probeneinheiten die Dekoration fürs Abschlusskonzert erstellen. anspruchsvolles Programm im großen Ensemble von 24 Kontrabässen, in kleinen Besetzungen und Trio- und Solobeiträgen. Anspruchsvoll und kurzweilig – professionell unterstützt am Klavier von Ortrun Dreyer. Der Dank, diesen gelungenen Kurs auch in diesem Jahr zu unterstützen, gilt dem Landesmusikrat Brandenburg, der Schlossverwaltung von Schloss Trebnitz, allen Dozenten, den Organisatoren und Helfern. Vor allem aber den Teilnehmern. Ihre Freude am Musizieren, ihre Bereitschaft und ihre Energie bestimmen den Erfolg des Kurses. „Reise durch Amerika“ hieß das Thema 2016. Die Kinder malten Bilder, bastelten die New Yorker Skyline und passende Instrumente des Kontinents. So entstanden Flöten, Rasseln und Rhythmusinstrumente und sogar ein Birimbao der südamerikanischen Ureinwohner. So bleibt es 2016 wie im vorigen Jahr: NACH BASSINI IST VOR BASSINI! Und wir freuen uns auf ein neues Kinder-Bassini 2017. Im Schloss Trebnitz sind ideale Bedingungen gegeben, Musik zu erleben, das eigene Spiel mit allen und mit den Dozenten zu trainieren und in den nur 4 Tagen zu einem richtigen Team zusammenzuwachsen. Das bewies am Sonntag dann das Abschlusskonzert aller Teilnehmer. Unter Leitung der Dozenten boten die jungen Bassisten ein musikalisch Heide Blödorn Der nächste Kinder-Bassini-Kurs findet vom 2. bis 5. November 2017 statt. Informationen und Anmeldungen unter www.Bassini.de 17 IM FOCUS // Die Regeln des Sommers Ein Musikbilderbogen Ensemble Quillo spielt für "offene Ohren jeden Alters" Zwei Kinder, vermutlich Brüder, werden in der surrealistischen Bilderbuchvorlage bei verschiedenen Sommeraktivitäten begleitet, wobei zunehmend Konflikte entstehen ... Der Bild-TextZusammenhang erschließt sich nicht immer oder ist manchmal erst auf den zweiten Blick oder sehr assoziativ zu erschließen. Und genau an dieser Stelle setzt die Musik an. Sie füllt die assoziativen Leerräume der Bildwelten mit eigenen musikalischen Atmosphären und verbindet durch übergeordnete musikalische Motive wiederkehrende Momente und Situationen. Im Zusammenwirken mit den auf eine Leinwand projizierten Bildern, die während der Musik bewegt und gezoomt werden, eröffnet sich so eine ganz eigene musikalische "Wanderung" durch Tans Bilderwelten. Die Klangebene entfaltet dabei ihre eigene Regeln; neben den konventionellen klassischen Instrumenten Flöte, Klarinette und Klavier kommen dabei auch diverse Zusatzinstrumente - und nicht zuletzt eine live-elektronische Ebene dazu. Bei aller instrumentalen Farbigkeit und mitunter auch strukturellen Komplexität versucht die Musik aber vor allem eins: stets fasslich und zugänglich zu bleiben. Das sehr gemischte Publikum bei dieser Uraufführung im Haus Quillo ließ sich gern auf diese bildlich-musikalische Verführung ein. // Ensemble Quillo v.l.: Alexander Glücksmann, Ursula Weiler, Tom Rojo Poller Zu den Höhepunkten des 2. QuilloFestivals im nordwestuckermärkischen Falkenhagen im November gehörte die Uraufführung von "Die Regeln des Sommers", einem "Musikbilderbogen für Flöte, Klarinette, Klavier, Elektronik und Videoprojektion". Komponist Tom Rojo Poller hat diese musikalischen Bilder nach dem gleichnamigen preisgekrönten Buch des australischen Illustrators und Autors Shaun Tan geschaffen. Die Klänge füllen die Bilderwelten mit eigenen musikalischen Atmosphären und eröffnen im Zusammenwirken mit den projizierten Bildern eine musikalische Les- und Gangart durch Tans faszinierende Bilderwelten. Ein besonderes Werk, das sich, so der Komponist, an "offene Ohren jeden Alters" richtet. Das Ensemble Quillo, das sich seit seiner Gründung neben zahlreichen anderen Projekten vor allem der Neuen Musik verschrieben hat, lieferte damit eine überaus hörens- und sehenswerte Uraufführung. Foto: Birgit Bruck Birgit Bruck „Die Regeln des Sommers“: Ursula Weiler (Flöte), Alexander Glücksmann (Klarinette), Max Renne (Klavier), celesta, Tom Rojo Poller (Elektronik) 18 IM FOCUS // Quillo Musiktheaterprojekt Kinder singen und spielen zum Thema "Heimat" // Quillo-Musiktheaterprojekt Foto: Matthias Bruck Das Quillo-Ensemble im nordwestuckermärkischen Falkenhagen hatte im November zur Premiere des Stücks „Heimat“ geladen, einer szenisch-musikalischen Collage, die in den letzten Wochen mit Kindern aus der Region unter der Regie der Berliner Opernregisseurin Sofia Simitzis einstudiert worden war. Mit Texten, Filmsequenzen, Liedern und Tänzen näherten sich die Kinder dem Thema Heimat. Und um ihnen eine Perspektive aus einer gewissen Distanz heraus auf ihre Heimat zu verschaffen, verwendete die Regisseurin einen Kunstgriff und "beamte" die Kinder 100 Jahre in die Zukunft. Von dort aus sollten sie reflektieren, was Heimat damals, im Jahr 2016, für sie bedeutet hat. Heraus kam ein bewegender Theaterabend, der crossover durch die Musikgeschichte führte, von der Romantik über die Volksmusik bis hin zu moderner Musik, die eigens von Mannheimer Kompositionsstudenten für diese Inszenierung komponiert worden war. Die Kinder aus Schulen der Uckermark – von der Förderschule bis zum Gymnasium – hatten sich bereits im Vorfeld mit dem Thema auseinandergesetzt, Texte erarbeitet und Videos gedreht. Die Regisseurin hat sich auf die kindliche Sicht eingelassen, sie theatergerecht aufgearbeitet und dabei vermieden, erwachsene Sichtweisen einfließen zu lassen. „Es ging mir darum, deutlich zu machen, was Heimat für die Kinder heißt“, sagt sie. Und dabei kam eine erstaunliche Vielschichtigkeit zutage: Von der Erkenntnis, wie bedroht der Frieden für die Heimat gegenwärtig ist, über Reflexionen, dass Heimat und Wohnort nicht das Gleiche sein muss, bis hin zu der großen Fragestellung, wie es Flüchtlingskindern in der Fremde geht, die ihre Heimat verloren haben. An der Inszenierung nahmen auch Flüchtlingskinder aus Syrien und Tschetschenien teil, die in der Lychener Ferienanlage Sonnenhof leben. Sie sorgten auch für interkulturelle Akzente in der Inszenierung: In einer Art Tanzshow präsentierten sie ihre Musik und ihre Tänze. Kraft- und temperamentvoll, mit sichtbarer Freude am Spiel. Das wirkte bei der Aufführung auf dem Hof Quillo wie ein Versprechen, dass Integration gelingen und gelebt werden kann. Birgit Bruck 19 IM FOCUS // Abschied vom Landesjugendchor "Die beste Zeit im Jahr ..." - DANKE, Hans-Peter Schurz! Dirigent des Landesjugendchores Brandenburg übergibt Leitung an Claudia Jennings Der Landesjugendchor Brandenburg hat sich am 5.11.2016 mit einem emotionalen Konzert im Kulturhaus Neuruppin von seinem Gründer Prof. Hans-Peter Schurz verabschiedet. Fast 25 Jahre leitete er das Ensemble und übergibt diese Aufgabe nun an seine Stellvertreterin, Frau Claudia Jennings. Wir freuen uns auf eine spannende neue Zeit, blicken aber auch sehr dankbar zurück auf einen ganz besonderen Dirigenten, der den Landesjugendchor nicht nur musikalisch, sondern vor allem menschlich bereichert hat. Wir sagen DANKE für intensiv-schöne Probenwochenenden mit tollen Konzerten, die uns durch das gesamte Land Brandenburg führten, für unvergessliche Auslandstourneen nach Brasilien, Chile, Südafrika, Nicaragua, u.v.m. sowie für unzählige Lebensweisheiten wie „ ... wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ oder „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“, die uns in lebhafter Erinnerung bleiben werden. "Tschüss, mach's gut", Hans-Peter Schurz! Kristin Jagusch Auch der Landesmusikrat Brandenburg bedankt sich bei Hans-Peter Schurz für die langjährige, erfolgreiche Leitung des Landesjugendchores! Frau Claudia Jennings wünschen wir ebenso viel Erfolg und Freude für die künftige Aufgabe. 20 IM FOCUS // LJZO mit neuer künstlerischer Leitung es Dirigentenwechsel auch beim Landesjugendzupforchester Brandenburg-Berlin (LJZO) Das Landesjugendzupforchester als Projekt und Fördermaßnahme des Landesmusikrates für junge Mandolinisten und Gitarristen hat bereits mehrfach nationale und internationale Auszeichnungen und Preise erhalten, u.a. beim Internationalen Wettbewerb für Zupforchester in Ala/Italien und beim Auswahlorchesterwettbewerb. Anne Farahani, in Zwickau geboren, spielt seit ihrem 7. Lebensjahr Mandoline. 2013 schloss sie ihr Studium bei Prof. Marga Wilden-Hüsgen und Prof. Caterina Lichtenberg an der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit dem Konzertexamen ab. Sie ist vierfache 1. Preisträgerin beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert und Preisträgerin vieler weiterer nationaler und internationaler Wettbewerbe. Als Konzertmeisterin wirkte Anne im Europäischen Jugendzupforchester, im Bayerischen Landeszupforchester und im Sächsischen Jugendzupforchester. Sie musizierte darüber hinaus für den Verein live music now in Köln und spielte bisher in Deutschland, Japan, Italien, Griechenland, Frankreich, in den USA, der Schweiz und in Russland. Ein weiterer Höhepunkt ist neben ihrer kammermusikalischen Tätigkeit ihr Wirken als Orchesteraushilfe, so debütierte sie kürzlich mit dem Konzerthausorchester Berlin in der Berliner Philharmonie. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit unterrichtet sie Mandoline und Gitarre und setzt sich für den Nachwuchs ein. Von ihr ist die CD „A Gleam in Winter" mit Werken japanischer Komponisten für Mandoline solo bei Trekel Records erschienen. Von 2007 bis 2016 stand Christian Laier an der Spitze dieses erfolgreichen Ensembles. Dafür gebührt ihm großer Dank und Anerkennung! Christian Laier, 1982 in Nordhausen geboren, studierte bis 2007 an der Musikakademie Kassel Mandoline bei Gertrud Weyhofen und Gitarre bei Michael Tröster, und er absolviert in Hamburg ein künstlerisches Aufbaustudium bei Steffen Trekel. Christian Laier ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, u. a. 1. Preisträger beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert und beim Roland-Zimmer-Wettbewerb. Er musiziert als Solist und in verschiedenen Kammermusikbesetzungen. Er leitete mehrere Jahre das Schülerzupforchester Obergebra und war als Dirigent im Thüringer Landesjugendzupforchester aktiv. Christian Laier ist in Hessen und Thüringen als Lehrer für Mandoline und Gitarre und als Dozent für den BDZ tätig. Ab 2017 übergab Christian Laien den Dirigentenstab und die künstlerische Leitung des LJZO an Frau Anne Farahani. 21 IM FOCUS // Wettbewerb „Gebrüder-Graun-Preis“ // Preisträgerin Natalia Lentas / Foto: Andreas Franke Ensemble „Ludus Instrumentalis“ holte Graun-Preis Vier Musiker aus Russland und Armenien siegten gegen starke Konkurrenz Artem Belogurov und Natalia Lentas am Hammerflügel bei den Solisten erfolgreich Das Abschlusskonzert zum 7. Internationalen Wettbewerb 2016 um den „Gebrüder-Graun-Preis“ im Landkreis Elbe-Elster verzauberte einmal mehr die Gäste im Bürgerhaus Bad Liebenwerda. Preisträger, Teilnehmer, Jury und Publikum erlebten am 6. November gemeinsam einen wunderbaren Vormittag mit musikalischen Höchstleistungen. Die beiden Veranstalter Sparkassenstiftung „Zukunft ElbeElster-Land“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt des Landkreises ElbeElster – waren nach den drei Wettbewerbstagen überaus begeistert von den gezeigten Leistungen. Die jungen Musiker präsentierten einmal mehr die Vielfalt der Graunschen Musik sowie von Vertretern der Berliner Klassik und von ausgewählten sächsischen Zeitgenossen und führten so die breite Farbpalette dieser Kompositionen vor Augen und Ohren. Der Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet, soll neben der Graunpflege dem professionellen Nachwuchs in der klassischen Musik eine Bühne geben. In Bad Liebenwerda wetteiferten diesmal jeweils neun Solisten und Ensembles aus 17 Ländern (Armenien, 22 IM FOCUS Bosnien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Japan, Lettland, Polen, Russland, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Taiwan, Tschechien, Ungarn, Ukraine) um die begehrten Graun-Preise. Sie machten es der fachkundigen Jury am Ende nicht leicht, wie Moderator Stephan Quandel (moderiert regelmäßig Veranstaltungen des Jugendsinfonieorchesters im Märkischen Partnerlandkreis) einräumte. Neben dem internationalen Ausscheid gibt es seit 2001 alle zwei Jahre auch einen regionalen Wettbewerb für Solisten, Ensembles und Chöre um den „Förderpreis Gebrüder Graun“. Dieser Wettstreit möchte in der Region ansässige Musiker an die Pflege des musikalischen Erbes der Grauns heranführen. 2016 war der regionale Wettbewerb am 4. November in den internationalen Wettbewerb eingebettet. Über Förderpreise und Anerkennungen konnten sich Henning Frey (Newcomer Preis, Solo, Gitarre) aus Zeischa, Henriette Barth (Solo, Blockflöte) aus Bad Liebenwerda und das Gitarrenensemble Finsterwalde mit Charlotte Faltin, Sophie Richter, Naja Schrader, Laura Ackermann, Jessica Fuhsy, Mara Richter, Merle Kuhnert, Clemens Richter, Jelena Stein, Matteo Bettle, Lukas Novopolsev, Nick Pilkenroth und Ben Schädlich freuen. Die Preise für die besten solistischen Darbietungen in Höhe von jeweils 2.500 Euro gingen am Ende an Artem Belogurov (Hammerflügel) aus Lettland und an Natalia Lentas (Hammerflügel) aus Polen. Den Sonderpreis der Kulturfeste im Land Brandenburg bekam Neža Torkar (Akkordeon) aus Slowenien. Die Auszeichnung ermöglicht jungen Künstlern lukrative Auftritte innerhalb des Landes Brandenburg im Musiksommer 2017. Bei den Ensembles behauptete sich die Formation „Ludus Instrumentalis“ mit Musikern aus Russland und Armenien: Ekaterina Biazrova (Cembalo), Anna Dmitrieva (Violine), Davit Melkonyan (Cello) und Evgenii Sviridov (Violine) nahmen für ihre überzeugende Leistung das Preisgeld für den ersten Platz in dieser Wertungskategorie in Höhe von 5.000 Euro entgegen. Jeweils 2.500 Euro Preisgeld gingen an die beiden Zweitplatzierten, das „Ensemble Interrogatio“ (Bosnien, Japan, Polen) und das „Quartett à 5“ (Deutschland, Russland, Spanien, Ukraine). Den Sonderpreis der Kulturfeste im Land Brandenburg erhielt das deutsch-italienisch-ungarische Quintett „Il Quadro Animato“ mit Isabel Walter (Barockcello), Lorenzo Gabriele (Traversflöte), Emanuele Breda (Barockgeige), Francesca Venturi (Barockbratsche) und Flora Fábri (Cembalo). Im Rahmen dieses Wettbewerbswochenendes erwartete die Zuschauer am 5. November bei REISS Büromöbel noch ein weiterer Höhepunkt dieses Festivals: Mit ihrer international sehr erfolgreichen Produktion „Barock am Faden“ luden das Theater unter dem glücklichen Stern und das Ensemble Inégal aus Prag zu einer bezaubernden Veranstaltung für die ganze Familie ein. Die kleinen und großen Zuschauer erlebten ein hinreißendes Schauspiel, das Barockmusik und Puppentheater fantasievoll miteinander vereinte. Torsten Hoffgaard Pressereferent Landkreis Elbe-Elster Amt 41 - Kulturamt www.landkreis-elbe-elster.de 23 IM FOCUS // In memoriam Leopold Ertel (1951 - 2016) Gesundheitlich angeschlagen, aber voller Optimismus, legte er auch nach persönlichen Schicksalsschlägen die Hände nicht in den Schoß. Er gab seine Erfahrungen an alle interessierten Klangkörper weiter und wirkte bis zuletzt aktiv im Spielleute-Team beim Landesmusikrat Brandenburg mit. Er war bereit und fähig, die verbandsübergreifende Funktion des Koordinators Spielleute beim Präsidium zu übernehmen. Sein Name ist in der Brandenburger Musiklandschaft nur wenig bekannt. Umso bekannter war Leo Ertel bei den im Sport organisierten Spielleuten aller musikalischen Genres, besonders bei den Fanfarenzügen der neuen Bundesländer. Aber auch bei den Verantwortlichen des „World Musik Contestes“ für Marching-Show-Bands in Kerkrade/NL und bei der „World Association of Marching-Show-Bands“. Unter seiner Leitung machte er Anfang der 90er Jahre mit dem Potsdamer Fanfarenzug als Erster aus den neuen Bundesländern auf ein vorhandenes Leistungspotenzial aufmerksam, das international zum Maßstab wurde. Im Ergebnis holten die Potsdamer Fanfaren, gefolgt von denen aus Strausberg und Dresden, bislang mehr Weltmeistertitel nach Deutschland, als deutsche Marching-Show-Bands je zuvor. Der Grundstein dazu wurde mit dem sportlichen Musizieren bei den Spielleuten des ehemaligen DTSB der DDR gelegt. Schon damals war es Leo Ertel, der mit seiner Kompetenz als Leiter der Fachkommission Fanfaren bei der Zentralen Spielleutekommission des DTSB der DDR Prämissen für diesen speziellen Bereich setzte. „Fordern und fördern“ war eines seiner Motive. Nicht verwunderlich, dass sein Fanfarenzug bei allen DDR-Meisterschaften als Sieger hervorging und 20 Jahre unbesiegt blieb. Beispiel für eine machbare, attraktive und moderne Fanfarenmusik, kombiniert mit gekonnter Choreografie. Mit seinen Fähig- und Tätigkeiten für die Fanfarenzüge und deren Mitwirken bei den Musikschauen der Deutschen Turn- und Sportfeste in Leipzig wurde er eine Legende. Sportreporter HeinzFlorian Oertel nannte ihn den „Karajan der Fanfaren“. Leider noch unvollendet ist ein weiteres Lebenswerk von Leo. Als Mitautor des Buches „Frohe Klänge DDR-Spielleute damals und danach“ sowie als Berater des Buches „Fanfaren und Tom-Toms“ - Mit DDR-Erfahrungen zur Weltspitze - arbeitete er mit vielfältiger Unterstützung am Manuskript seines Buches „Ein Potsdamer Zapfenstreich“, das sein Mitwirken im Potsdamer Fanfarenzug von der Gründung 1964 bis in die 90er Jahre zum Inhalt haben soll. Alle Teilbeiträge und das Bildmaterial liegen vor, eine erste Bearbeitung ist bereits abgeschlossen, der Termin beim Verlag festgelegt. Förmlich über dem Manuskript hat er die Augen für immer geschlossen… Unfassbar für die vielen Freunde und Bekannten. Die Nachricht seines Todes breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Die vielen Kondolenzen aus dem Inund Ausland sind Ausdruck seiner Kompetenz. Er wird nicht nur uns mit seinen Kenntnissen, Erfahrungen und Kontakten fehlen. Wir aber können und werden sein Lebenswerk vollenden, das sind wir ihm schuldig. Dieter Frackowiak Koordinator Spielleute beim Landesmusikrat Brandenburg e. V. 24 IM FOCUS // Auftritte der Spielleutevereine Wo Kommunen für Jubiläen und andere Höhepunkte Spielleutevereine chartern können Alle Städte und Gemeinden haben irgendwann ein besonderes Jubiläum, aber nicht alle Gemeinden verfügen über eigene Klangkörper. Festumzüge sind stets angesagt, aber ohne Musik sind sie wie ein Fußballspiel ohne Fußball… Traditionell sind die Spielleute stets ein musikalischer Farbtupfer und in der Lage, zu Fuß zu musizieren. Beliebt ist dabei die Marschmusik, aber auch konzertante Musik kann geboten werden. Beachtenswert ist, sie sind in der Regel zumeist Jugendliche und Amateurmusiker mit Leib und Seele. Zu Kategorie der Spielleute zählen Spielmannszüge, Fanfarenzüge, Schalmeienkapellen oder –orchester, aber auch Dudelsack-Bands und, als relativ neuer Trend, Drum-Bands oder auch Trommler-Korps. Letztere haben aber nur Rhythmus-instrumente, sprich Trommeln und Pauken. Berliner Spielleutevereine, sondern auch über die Landesgrenze hinaus. Auch die heimischen Spielleutevereine haben vielfache Kontakte zu anderen Vereinen. Empfehlenswert ist jedoch eine rechtzeitige Bindung. Die gut 75 in Brandenburg und Berlin tätigen Spielleutevereine sind nicht in der Lage, alle Anforderungen zu realisieren, zumal die sich meistens auf die Monate Mai bis Mitte Oktober konzentrieren. Hier empfiehlt sich eine rechtzeitige Anmeldung. Wer in 2017 Spielleutevereine begutachten will, der hat dazu eine gute Gelegenheit am - 17. Juni in Großräschen bei der „ 27. Fanfaronade“ - 01. Juli in Angermünde beim „25. Uckermärkischen Blasmusikfest“ und am - 16. September im Märkischen Ausstellungs- und Freizeitzentrum Paaren im Glien beim „7. Brandenburger Spielleute-Musik open air“ Für die Organisatoren gilt es in der Regel die wichtigste Frage: Welche Kosten entstehen? Für´n „Appel und ´nen Ei“ sind auch die angereisten Spielleute nicht zu haben, denn schließlich haben sie auch Unkosten. Die eingespielte Aufwandsentschädigung geht in die Vereinskasse. Honorare für die Mitwirkenden werden nicht ausgereicht. Anfallende GEMAKosten hat der Veranstalter zu tragen. Ob und wo es 2017 eine Landesmeisterschaft der Turnermusiker geben wird, ist derzeit noch nicht geklärt. Weitere Musikfeste einiger Spielleutevereine können den lokalen Zeitungen entnommen werden. Wer also für seine Festlichkeiten noch Klangkörper benötigt, der kann sich an den Fachberater Bereich Spielleute (siehe Kontakt) wenden. Dieser hat nicht nur eine aktuelle Auflistung aller Brandenburger und Dieter Frackowiak Fachberater für den Bereich Spielleute Kontakt: Tel.: 03341-499839 E-Mail: [email protected] 25 VORGESTELLT // Ein Plädoyer für die Oboe Schöne Oboensoli findet man natürlich auch in allen anderen Epochen, vom Barock bis zur Moderne. Dazu gibt es natürlich noch ein umfangreiches Repertoire an Sololiteratur. Zu den bekanntesten Werken zählen hier die Oboenkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss. Der einzige Nachteil an dem Instrument ist das Anfertigen der Mundstücke, der sogenannten Rohre. Dazu benutzt man eine Art von Schilfrohr, und so ein Rohr zu bauen, ist äußerst kompliziert und zeitintensiv und leider nicht immer von Erfolg gekrönt. Einer meiner Lehrer sagte einmal, dass man ein wirklich gelungenes Rohr am besten gleich wegwerfen sollte, da man in der Realität meist nicht so gute hat und man sich lieber an die schlechteren gewöhnen sollte. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber wenn mir ein Rohr wirklich gelungen ist, benutze ich es meist nur zu ganz besonderen Konzerten. // Ruth Pfundstein-Langes Foto © Tobias Tanzyna Mein Name ist Ruth Pfundstein-Langes und ich bin seit 1994 Solooboistin beim Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt. Ich kann sagen, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe und noch immer sehr gerne Oboe spiele. Vor allem im Orchester zu spielen, macht mir großen Spaß. Im Alter von 13 Jahren erhielt ich meinen ersten Oboenunterricht und begann 1985 an der Musikhochschule meiner Heimatstadt Köln bei Prof. Christian Schneider mit dem Musikstudium. 1990 wechselte ich dann nach Salzburg zu Prof. Lothar Koch. Für das Jahr der Oboe wünsche ich mir, dass dieses schöne Instrument ein bisschen mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wird und die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Als die Wahl des Instruments des Jahres auf die Oboe fiel, habe ich mich natürlich sehr gefreut, denn die Oboe ist eines der wunderbarsten Instrumente, die es gibt. Man sagt, die Oboe komme der menschlichen Stimme am nächsten, und man kann mit ihr vieles ausdrücken: Freud und Leid, Trauer und Schmerz, Heiteres und Lustiges. Deshalb haben alle großen Komponisten für die Oboe viele tolle Solostellen geschrieben, die den schönen Klang des Instruments richtig zur Geltung bringen. Allen voran Johannes Brahms in seinen Sinfonien. Konzert-Vorschau: Ruth Pfundstein-Langes spielt am Sonntag, 28. Mai 2017 um 11.00 Uhr in der Konzerthalle „Carl-PhilippEmmanuel-Bach Frankfurt (Oder) das Oboenkonzert C-Dur KV 314 von Wolfgang Amadeus Mozart zusammen mit dem Brandenburgischen Staatsorchester unter der Leitung von Marc Andreae. 26 VORGESTELLT //„Jugend musiziert“ Landeswettbewerb Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2017 in Cottbus Als weitere Kategorien sind in der Solowertung Klavier und Gesang sowie in der Ensemblewertung StreicherEnsemble, Bläser-Ensemble und Akkordeon-Kammermusik ausgeschrieben. Erstmals können in Berlin und Brandenburg auch Rock-Pop-Bands am Wettbewerb teilnehmen – diese Kategorie wird gemeinsam im Wettbewerb Berlin ausgetragen. // © UWE HAUTH Im Großen Haus und im Probenzentrum des Staatstheaters Cottbus und in verschiedenen Podien und Konzertsälen im Konservatorium Cottbus können die Zuschauer in rund 200 Wertungsspielen die ganze Bandbreite instrumentaler und gesanglicher Vielfalt - von Renaissance bis Metallica erleben. Die Wertungsspiele sind öffentlich – der Eintritt ist frei. Cottbus bereitet sich auf den Landesentscheid „Jugend musiziert“ vor. Die Stadt ist vom 23. bis 25. März Gastgeber des diesjährigen Landeswettbewerbs unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke. Bereits die drei Regionalwettbewerbe in Brandenburg erreichten mit 918 Teilnehmenden dieses Jahr eine neue Rekordzahl. Nach einer intensiven Probenphase präsentieren nun rund 350 Nachwuchsmusiker und -musikerinnen ihr musikalisches Talent erneut einer Fachjury und der Öffentlichkeit. Sie hoffen, sich für den Bundesentscheid vom 1. bis 8. Juni in Paderborn zu qualifizieren. Im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung werden am 24. und 25. März die Urkunden an die Preisträger verliehen. Die Sonderpreise für besondere Leistungen werden am letzten Wettbewerbstag bekannt gegeben. Alle Informationen rund um die Wettbewerbe, die Ergebnisse, Preisträgerkonzerte und Fördermaßnahmen im Land Brandenburg, erhalten Sie unter www.jumu-brandenburg.de Der Wettbewerb ist deutschlandweit die bedeutendste Fördermaßnahme für junge Talente, die eine musikalische Karriere anstreben. Katja Bobsin Erstmalig versprechen dieses Jahr die Solo-Kategorien Harfe, Drum-Set (Pop) und Gitarre (Pop) sowie-Neue Musik in der Ensemblewertung neue und bislang ungehörte Klänge. 27 IM FOCUS // Fête à la Rococo an Pfingsten Foto: Musikakademie Rheinsberg Am Pfingstsonntag, dem 4. Juni, finden von 13.00 bis 21.30 Uhr im Schloss Rheinsberg, im Schlosstheater, im Kavalierhaus, auf dem Akademiehof und der Seebühne szenische Schlossführungen und Konzerte statt. Schloss Rheinsberg prunkt am Ufer des Grienericksees in Friderizianischem Rokoko. Wie kleidete man sich, welche Sitten und Gepflogenheiten waren üblich in dieser Epoche? Bei unserer „Fête à la Rococo“ können Sie das erfahren. Zeremonienmeister „Baron von Bielfeld“ begrüßt die Festgäste um 13 Uhr auf dem Akademiehof, geleitet sie zu den verschiedenen Spielstätten, zum Schloss und durch den Nachmittag. Sie lustwandeln - wie die Hofgesellschaft und deren Zofen - zwischen den Bühnen, erfreuen sich an höfischen Tänzen, erleben Theater, beobachten Soldaten beim Exerzieren, hören Musik und Gesang aus dieser Zeit und lassen sich dabei auch kulinarisch überraschen. Zusätzlich werden höfische und ländliche Tänze mit „Varsavia Galante“, Musik aus dem 18. Jahrhundert mit Sängern der Kammeroper und Instrumentalisten und das Exerzieren der „Soldaten des 12. Infanterieregimentes geboten. Die Theatergruppe „Vier Grazien“ zeigt zwei kurze Stücke: „Man muss vernünftig sein! oder Drei Herzoglichkeiten im Elysium“ und „Nur mein Herz ist gleich geblieben und wird immer für ihn schlagen …“ - Eine Hommage an Königin Elisabeth Christine. Den Abschluss dieser Festlichkeit bildet für die Festgäste und die Hofgesellschaft in „Robe de cour“ (Festkleidung) das barocke Konzert mit „Concerto Melante“ um 19.30 Uhr im Schlosstheater. Irene Krahmer 28 VORGESTELLT // Spitzenensembles im Land Brandenburg // Junge Philharmonie Brandenburg / Foto: Uwe Hauth Suche nach neuen und abwechslungsreichen Projekten. Seit 2008 liegt die künstlerische Leitung des LaJJazzO bei Jiggs Whigham. Freuen darf man sich auf zwei junge Spitzenensembles des Landes Brandenburg im Schlosstheater Rheinsberg: das Landesjugendjazzorchester und die Junge Philharmonie Brandenburg. Am Samstag, dem 8. April, spielt das Am Freitag, dem 21. April, ist die Junge Philharmonie Brandenburg um 19.30 Uhr im Schlosstheater zu Gast. Die Junge Philharmonie Brandenburg zählt zu den besten Nachwuchsorchestern Deutschlands und begeistert unter der Leitung namhafter Dirigenten, allen voran des Chefdirigenten Sebastian Weigle, Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt, und des ständigen Dirigenten Aurélien Bello, ihr Publikum. LaJJazzO um 15 Uhr im Schlosstheater. 1994 gegründet, hat sich das Landesjugendjazzorchester Brandenburg in den vergangenen 20 Jahren zur gefragtesten Big Band Brandenburgs entwickelt. Neben regelmäßigen Konzerten in Deutschland tritt das LaJJazzO auch international auf. Begleitet wurde es stets durch profilierte Jazzmusiker und Bandleader. Musikalisch konzentriert sich das LaJJazzO auf die Musik der "Great Big Bands", ist jedoch immer auf der Irene Krahmer Alle weiteren Veranstaltungen und Informationen unter: www.musikakademie-rheinsberg.de 29 VORGESTELLT // Kammeroper Schloss Rheinsberg Sommer 2017 Weltpremiere: Eine Oper über Kurt Tucholsky Rheinsberg und Kurt Tucholsky - seit über 100 Jahren bilden sie eine Symbiose. Der junge Poet schuf mit seiner kleinen Liebesgeschichte „Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte“ 1912 unerwartet einen Bestseller und der Stadt ein literarisches Denkmal. Im Schloss gibt es heute das Tucholsky Literaturmuseum – das einzige bundesweit. Und 2017 wird es nun sogar eine Tucholsky Oper geben. Der Komponist James Reynolds vertont ein Libretto von Christoph Klimke. Beim Sommerfestival der Kammeroper Schloss Rheinsberg erlebt das Werk dann am 21. Juli seine Weltpremiere. Gefördert wird dieses Vorhaben von der Kulturstiftung des Bundes. Kurt Tucholsky (1890 – 1935) war einer der bedeutendsten gesellschaftskritischen Publizisten seiner Zeit. Vieles schrieb er unter Pseudonym. Er war: Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel, Kaspar Hauser - und natürlich: Kurt Tucholsky. Theatralisch fünf Persönlichkeiten in ein und derselben Person nachzuspüren, ist die dramaturgische Idee der entstehenden Oper mit dem Arbeitstitel „Tucholskys Spiegel“. „Carmen“ von Georges Bizet wird das Finale der vom Künstlerischen Direktor des Festivals, Frank Matthus, erdachten Trilogie „Frauenopern in der Romantik“ sein. Acht Aufführungen stehen ab 4. August im Heckentheater auf dem Programm. Im Schlosshof gibt es die Operngala, im Spiegelsaal erklingen Lieder und Gesänge am Hammerflügel, der See vor dem Schloss wird ebenfalls wieder „singen“. Die Koloratursopranistin Susanne Elmark, die beim Festival 1995 ihre Karriere begann und seither an den großen Opern- und Konzerthäusern der Welt auftritt, kehrt zurück nach Rheinsberg, um in einer Meisterklasse jungen Sängern ihre Erfahrungen in diesem so schönen wie schweren Beruf zu vermitteln. Bis Ende des Jahres 2016 wurden alle Partien des kommenden Sommers für den Internationalen Gesangswettbewerb der Kammeroper ausgeschrieben. Ende Februar wurden die Preisträger ermittelt, die das Publikum dann vom 30. Juni bis 13. August in 25 Aufführungen und Konzerten in Rheinsberg erleben wird. Ute Schindler Weitere Informationen unter: www.kammeroper-schlossrheinsberg.de // Porträt Kurt Tucholsky Foto: Tucholsky Literaturmuseum 30 VORGESTELLT // Tucholsky-Oper im Schlosstheater / Foto: Kammeroper/Henry Mundt Kammeroper Schloss Rheinsberg - Vorschau 2017: 30. Juni, 1. Juli, 21.00 Uhr, Grienerichsee DER SINGENDE SEE 6., 7., 8. Juli, 20.00 Uhr, Schlosshof OPERNGALA 21., 22., 25., 26., 28., 29. Juli, 20.00 Uhr Schlosstheater TUCHOLSKYS SPIEGEL (Arbeitstitel) URAUFFÜHRUNG Komposition: James Reynolds, Libretto: Christoph Klimke 4., 5. August (20.00 Uhr), 6. August (18.00 Uhr), 8., 9., 11., 12. August, 20.00 Uhr und 13. August, 18.00 Uhr Heckentheater CARMEN von Georges Bizet 14., 15. Juli, 20.00 Uhr, Spiegelsaal im Schloss GEISTER UND NATURGESTALTEN Lieder und Gesänge am Hammerklavier 9., 16., 23., 30. Juli, 11.00 Uhr, Schlosstheater MATINEEN Kartenreservierung: Tourist-Information Rheinsberg, Remise am Schloss (Mühlenstr. 15 A), 16831 Rheinsberg Tel. 033931 – 34 94 0 E-Mail: [email protected] 31 VORGESTELLT // Musikalische Höhepunkte in Cottbus Jubiläen von Singakademie Cottbus und Bach Consort Cottbus // Das Bach Consort Cottbus mit Christian Möbius (Bildmitte), Foto: Marlies Kross Staatstheater Cottbus verbunden. Die Musiker spielen in historischer Musizierpraxis auf originalgetreuen Kopien alter Instrumente. Am 14.4.2017 erinnert das Ensemble in der Cottbuser Kreuzkirche mit der Matthäus-Passion von Carl Philipp Emanuel Bach an seine Gründung vor 25 Jahren durch Christian Möbius. Die Chorpartie interpretiert der Kammerchor. In allen drei Konzerten unter Leitung des Chordirektors singen Solisten des Staatstheaters die Solopartien. Wuchtige Chöre, mitreißende Rhythmen, wunderschöne Melodien – Carl Orffs Kantate „Carmina Burana“ ist in ihrer Wirkung kaum zu übertreffen. Bei der „Serenade in Branitz“ an den Historischen Gewächshäusern (Orangerie) im Branitzer Park zu Pfingsten (4. und 5. Juni, jeweils 17 Uhr) ist die Klavierfassung des Meisterwerks zu erleben, interpretiert wiederum von der Singakademie Cottbus. Die Singakademie Cottbus e.V. mit ihren Ensembles Sinfonischer Chor und Kammerchor, beide geleitet von Chordirektor Christian Möbius, begeht 2016/2017 zwei wichtige Jubiläen. Bereits am 6.11.2016 feierte der semiprofessionelle Kammerchor, dessen Mitglieder über eine musikalischsängerische Ausbildung verfügen, sein 30-jähriges Bestehen mit Mozarts Requiem und weiteren Werken. Zum 40-jährigen Bestehen der Singakademie interpretieren die Sängerinnen und Sänger am 8.7.2017 im Großen Haus des Staatstheaters Cottbus Mendelssohn Bartholdys Oratorium „Paulus“. In der Singakademie finden sich rund 150 Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Berufen zusammen, vom Schüler bis zum Rentner. Wie die Singakademie ist auch das Bach Consort Cottbus eng mit dem 32 VORGESTELLT // Opern im Großen Haus Von Berg bis Weill // ELEKTRA - Szenenfoto mit Andreas Jäpel (Orest) und Gesine Forberger (Elektra) Foto: Marlies Kross Im Staatstheater Cottbus kommen in der 2. Hälfte der Spielzeit drei Opern des 20. Jahrhunderts auf die Bühne im Großen Haus. Geschlechter und die große Liebe in den Mittelpunkt stellt. Für die Titelpartie konnte Soojin Moon gewonnen werden, die bereits als Tosca in Cottbus Publikum und Presse begeisterte. Erstmals arbeitet Christiane Lutz, Preisträgerin des Ring Awards 2014, in Cottbus. Sie hat die Regie von „Wozzeck“ übernommen. Matthias Oldag, ein gern gesehener Gast in Cottbus, setzt Weills „Mahagonny“ in Szene. Die Inszenierung von „Turandot“ liegt in den Händen von Martin Schüler, ebenso wie die von „Elektra“. Nur noch drei Mal (17.4., 3.5., zum letzten Mal am 3.6.) ist die Oper von Richard Strauss mit der für ihre stimmliche und darstellerische Leistung gefeierten Gesine Forberger in der Titelpartie zu erleben – ein Psychogramm mit gigantischem Orchesterklang. Musikalischer Leiter dieser vier Produktionen ist Generalmusikdirektor Evan Christ. Gabriela Schulz In seiner sarkastischen Opernparabel „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ stellt Kurt Weill die Deformierung menschlicher Beziehungen unter der Herrschaft des Marktes dar – ein großartiger Theaterspaß von überraschender Aktualität. Alban Bergs „Wozzeck“ (ab 24.6.2017) beleuchtet im Lebensweg eines Stadtsoldaten soziale Mechanismen und fatale Auswirkungen der Armut und bringt den Druck der Gesellschaft auf die machtlose Kreatur musikalisch expressiv zum Ausdruck. Um Machtausübung geht es auch in Puccinis letzter Oper „Turandot“ (ab 30.4.2017), einem vielschichtigen Märchen, das den ewigen Kampf der 33 VORGESTELLT // Gitarren-Ensemble „GitaNo“ Gemeinsam auf neuen Wegen – Teilnahme am Zupfmusik-Fest Berlin-Brandenburg geplant Das neu zusammengesetzte GitarrenEnsemble Brandenburg Nord, bestehend aus Annemie Schulze, Samuel Möbus und Fabian Schmitz von der Oranienburger Musikwerkstatt „Eden“, Benjamin Barth von der „Musikschule Hohen Neuendorf“ e.V., und Julius Grippahl (a. G.) vom Musikgymnasium „Carl Philipp Emanuel Bach“ Berlin, debütierte am 4. Dezember 2017 in der Immanuel-Kapelle Berlin-Weißensee in einem gemeinsamen Konzert mit dem Instrumentalensemble PANDURINA, einem renommierten Berliner Zupforchester, welches der Musikschule Weißensee angeschlossen ist. Stabführung bei „Pandurina“ innehat und einen Großteil der Bearbeitungen und Spezialarrangements für das Orchester schreibt. Heyns Anliegen ist es seit geraumer Zeit, seine Schülern langfristig in die Orchesterarbeit zu integrieren, denn gerade Gitarren haben außerhalb ihrer eigenen Welt nur wenig Möglichkeiten, in größeren Formationen aufzutreten. Das Gitarrenensemble „GitaNo“ plant für 2017 die Mitwirkung beim Gitarrenfest der Musikschule Berlin-Mitte und im September die Teilnahme am Zupfmusik-Fest Berlin-Brandenburg, das am Sonnabend, dem 23.9.2017, in der Kirche Alt-Lietzow stattfinden wird. Julius hat Hauptfachunterricht bei Frau Karin Leo, Dozentin des Musikgymnasiums. Alle anderen Schüler stammen aus der Klasse von Walter Thomas Heyn, der auch seit etlichen Jahren die // Foto: Steffen Möbus 34 VORGESTELLT // Luthermesse - Michael Schütz für Solisten, Chor, Streichorchester und Band 25.05.2017, Himmelfahrt, 19 Uhr, Friedenskirche Potsdam // Uraufführung der Luthermesse in der Inselkirche Hermannswerder 2016 Foto: Dirk Mahler Kaum jemand kommt wohl in unserer Kirche an dem Thema dieses Jahres vorbei: Reformation! In Potsdam erklingt am Eröffnungstag, Himmelfahrt, im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentags zum Reformationsjubiläum mit dem Thema „Du siehst mich“ in der Friedenskirche Sanssouci die Luthermesse vom Potsdamer Komponisten Michael Schütz. Unter der Leitung von Kantorin Christina Schütz musizieren drei Chöre (Popkantorei Potsdam, Inselchor Hermannswerder und die Kantorei der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin), das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt/Oder, eine Band um den Komponisten und die Solisten Johanna Krumin (Sopran) und Jörg Aldag (Tenor). Diese Aufführung wird durch die Unterstützung von Stadt und Kirchenkreis Potsdam ermöglicht. Den Eintritt ermöglicht das Ticket zum Kirchentag. Mit den Stilmitteln von Barock, Klassik und Romantik als auch von Jazz, Rock und Pop gestaltet Michael Schütz einen musikalischen Gottesdienst, wie ihn Martin Luther noch bis 1526 gefeiert hat. Also in lateinischer Sprache. Lutherchoräle in deutscher Sprache zum Mitsingen verdeutlichen das Anliegen Luthers, die Gemeinde an der Messe, dem Gottesdienst, zu beteiligen und ihn verständlich zu machen. Freuen Sie sich auf ein besonderes Erlebnis im Jahr des Reformationsjubiläums. Reinhart Lange 35 KURZ UND BÜNDIG // kurz & bündig Förderfonds für zeitgenössische Musik Auf Anregung der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, ist im September 2016 der Musikfonds e.V. gegründet worden. Ziel ist die Förderung der zeitgenössischen Musik. Mit dem Musikfonds sollen herausragende Projekte aller Sparten der zeitgenössischen Musik mit einer Antragssumme von bis zu 50.000 Euro unterstützt werden. Insgesamt stehen jährlich 1,1 Millionen Euro aus Mitteln der Staatsministerin für Kultur und Medien für den Fonds zur Verfügung. Das Förderprogramm des Musikfonds richtet sich an herausragende Projekte aus allen Bereichen der zeitgenössischen Musik, welche die Vorgaben der Fördergrundsätze erfüllen. Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen. Antragstellerinnen und Antragsteller müssen im Bereich der professionellen zeitgenössischen Musik tätig sein. Dies schließt die Einbeziehung von Laien bzw. Amateuren in geförderte Projekte nicht aus; reine Amateurmusikprojekte sind jedoch von der Antragstellung ausgeschlossen. Die Anträge für das Förderprogramm des Musikfonds sind jeweils zum 31. Januar, 30. April, 30. September einzureichen. Projekte, für die eine Förderung beantragt wird, dürfen zum Zeitpunkt der Förderentscheidung noch nicht begonnen haben, d.h. keine Ausgaben dafür getätigt oder Verträge abgeschlossen haben. Weitere Informationen und die Fördergrundsätze unter http://www.musikfonds.de/ Aufruf - Instrument des Jahres 2017 Im Jahr 2017 soll der Oboe besondere Aufmerksamkeit und Popularität verschafft werden. Der Landesmusikrat Brandenburg ruft zur Teilnahme auf ! Werden Sie sich mit einer eigenen Veranstaltung bzw. in irgendeiner Form an dieser Aktion für die Oboe beteiligen? Planen Sie im Jahr 2017 ein Konzert mit Oboe als Soloinstrument oder in einer Kammermusikformation? Sind Sie selbst Oboist/in und haben eine Idee, wie man das Instrument in den Fokus rücken könnte? Unterrichten Sie Oboe an einer Musikschule im Land Brandenburg und möchten Ihre Klassenvorspiele der Öffentlichkeit vorstellen ? Dann melden Sie uns bitte Ihre Termine, Inhalte und Ideen! Wichtig ist, dass die Veranstaltungen im Jahr 2017 stattfinden und das Instrument Oboe in den Mittelpunkt stellen. Wir freuen uns auf Ihre Meldungen! Bitte senden Sie diese an: [email protected] 36 KURZ UND BÜNDIG TAG DER MUSIK - 16. bis 18. Juni 2017 Vom 16. bis 18. Juni 2017 findet der Tag der Musik unter dem Motto „Musiklandschaften: Orchestergipfel“ mit Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet statt. Damit soll in diesem Jahr vor allem die Kulturarbeit vor Ort in den Blickpunkt der politischen und medialen Öffentlichkeit gerückt werden. Der Deutsche Musikrat ruft in diesem Jahr alle Musizierenden in Deutschland bereits zum neunten Mal zur Teilnahme auf, und auch der Landesmusikrat Brandenburg schließt sich diesem Aufruf an. Alle sind aufgerufen, sich mit ihren Veranstaltungen am Tag der Musik zu beteiligen! Ihre Veranstaltungen zum Tag der Musik können kostenfrei unter www.tag-der-musik.de eingetragen werden. Weitere Informationen unter www.tag-der-musik.de Instrumentales Laien- und Amateurmusizieren in deutschem UNESCO-Verzeichnis Das „Instrumentale Laien- und Amateurmusizieren“ wurde im Dezember 2016 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das Expertenkomitee würdigte den von der Bundesvereinigung Deutschen Orchesterverbände über den Deutschen Musikrat eingereichten Vorschlag als intergenerationelle, schichtenübergreifende und interkulturelle Kulturform. Die vielfältigen Organisationsformen sowie die weite Verbreitung seien bemerkenswert und ermöglichten das Mitwirken einer breiten Trägerschaft in ländlichen wie auch urbanen Räumen, so das Expertenkomitee, welches auch die identitätsstiftende und integrative Funktion des Musizierens würdigte. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen UNESCO-Kommission unter www.unesco.de bzw. der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände: www.orchesterverbaende.de UNESCO-Konvention kulturelle Vielfalt nutzen Erfolg auch für die deutsche Orchester- und Theaterlandschaft: Die Kultusministerkonferenz unter Leitung der Bremer Bildungssenatorin, Dr. Claudia Bogedan, und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, haben bestätigt, dass Deutschland seine Orchester- und Theaterlandschaft für die internationale UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes nominiert. Sie folgen damit der Empfehlung der Experten der Deutschen UNESCO-Kommission. 2014 wurde die deutsche Orchester- und Theaterlandschaft auf Initiative des Deutschen Musikrates und des Deutschen Bühnenvereins, in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Orchestervereinigung, in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dieser Eintrag ist Voraussetzung für eine UNESCO-Nominierung. Das Nominierungsdossier wird im Frühjahr 2018 bei der UNESCO eingereicht. Der Zwischenstaatliche Ausschuss zum immateriellen Kulturerbe entscheidet dann im Winter 2019. 37 KURZ UND BÜNDIG Kooperation von BDC und BDO vereinbart Die beiden großen Dachverbände der Amateurmusik in Deutschland wollen künftig enger zusammenarbeiten. Die Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände (BDC) und der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) haben Mitte Dezember im neuen BDC-Büro in Berlin eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die Aufgabenverteilung zwischen beiden Geschäftsstellen in der Hauptstadt und in Trossingen neu regelt und dabei spürbare Synergiepotenziale erschließt. Ziel ist es, die Wahrnehmung von Chor- und Orchestermusik in Politik und Öffentlichkeit zu verbessern und die Mitgliedsverbände des vokalen und instrumentalen Amateurmusizierens stärker miteinander zu vernetzen. In der BDC und der BDO sind insgesamt 18 bundesweit tätige Chor- bzw. Orchesterverbände zusammengeschlossen, die sowohl das weltliche als auch das kirchliche Amateurmusizieren vertreten. Gemeinsam repräsentieren sie rund zwei Millionen aktive Musikerinnen und Musiker in 70.000 den einzelnen Mitgliedsverbänden angeschlossenen Ensembles. Bund stärkt Rock-, Pop- und Jazzmusik in Deutschland Ab 2017 wird der Deutsche Bundestag mit zusätzlichen 8,2 Millionen Euro die Rock-, Pop- und Jazzmusik in Deutschland fördern. Ziel des Maßnahmenpaketes ist es, bestehende relevante Strukturprojekte auszubauen, inhaltlich zusammenzuführen und zu ergänzen. In den Beratungen der Großen Koalition zum Bundeshaushalt 2017 vor gut zwei Wochen wurde beschlossen, zusätzlich 660 Millionen Euro für die Kulturförderung zur Verfügung zu stellen. DMR, 30.11.16 „Jugend jazzt“ Teilnahme-Aufruf für alle Jugend- und Schüler-Bigbands Am Samstag, dem 15. Juli 2017, findet ab 16.00 Uhr der Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ im Rahmen des Stadtfestes in Frankfurt (Oder) statt. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Jazzorchester und BigBands der Brandenburger Schulen und Musikschulen. Sie können sich präsentieren, untereinander kennenlernen und Kontakte knüpfen. Gleichzeitig werden die Teilnehmer für die Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ 2018 ermittelt. Die Vortragsdauer sollte 30 Minuten nicht überschreiten, stilistische Einschränkungen gibt es nicht. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldungen bis zum 02.05.2017 beim Landesmusikrat Brandenburg e.V. Tel.: 0331-280 35 25, Fax: 0331-280 35 27 E-Mail: [email protected] „Jugend jazzt“ wird gefördert durch den Deutschen Musikrat - gemeinnützige Projektgesellschaft mbH und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. 38 KURZ UND BÜNDIG Kulturratspräsident Prof. Christian Höppner erhält Bundesverdienstkreuz 1. Klasse Bundespräsident Joachim Gauck hat Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates und Generalsekretär des Deutschen Musikrates, am 13.12.2016 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seit Jahrzehnten engagiert sich Prof. Höppner national und international für die Entwicklung und Pflege des Musiklebens auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Prof. Christian Höppner ist u.a. ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Kulturrates, hauptamtlicher Generalsekretär des Deutschen Musikrates, für den Deutschen Kulturrat ist er Haushaltsberichterstatter im Rundfunkrat der Deutschen Welle und Vorsitzender des Medienbeirates von RTL. Er ist als Dirigent tätig und unterrichtet Violoncello an der Universität der Künste Berlin. Für sein Engagement für das Berliner Musikleben wurde er 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Herzliche Gratulation! Ehrennadel des Brandenburgischen Chorverbandes für Wolfgang Schröfel Anlässlich des 26. Verbandstages des Niedersächsischen Chorverbandes in Hannover wurde der Vizepräsident des Deutschen Chorverbandes , Wolfgang Schröfel, bei einem Festakt in der Christuskirche in Hannover, von seiner Funktion als Präsident des Niedersächsischen Chorverbandes verabschiedet. Der Präsident des DCV, Dr. Henning Scherf, würdigte die großen Verdienste von Wolfgang Schröfel bei der Entwicklung des Chorwesens in Niedersachsen und in Deutschland. Durch den Vertreter des Brandenburgischen Chorverbandes, Wolfgang Andres, wurde Wolfgang Schröfel auf Beschluss des Präsidiums die goldene Ehrennadel des BCV für seine Aktivitäten bei der Förderung des Chorgesangs und der Zusammenarbeit mit den Sängerinnen und Sängern in Brandenburg verliehen. Jazzpreis für Christian Lillinger Der SWR-Jazzpreis, gestiftet je zur Hälfte vom Land Rheinland-Pfalz und vom Südwestrundfunk, geht 2017 an Christian Lillinger. Der Berliner Schlagzeuger, 1984 in Lübben geboren und dort aufgewachsen, wird die Auszeichnung im kommenden Herbst beim Internationalen Festival „Enjoy Jazz“ in Ludwigshafen in Empfang nehmen. Die Jury bescheinigt Christian Lillinger als eine „Ausnahmeerscheinung in der deutschen Jazzszene“. Zudem habe er in vergangenen Jahren immer wieder starke Akzente als Komponist gesetzt. Auch in seiner Heimat, im Spreewald, freut man sich über diese Nachricht. Am 24. August 2018 wird Christian Lillinger in der Lübbenauer Nikolaikirche im Rahmen der Klangdemonstrationen spielen. 39 KURZ UND BÜNDIG Gutes Marketing, große Überraschung Das Luzerner Sinfonieorchester lockte für den Abend des 16.11.2016 erfolgreich mit Beethovens Fünfter. Dabei war der Höhepunkt des Abends ein Bühnenstück für zwei schauspielernde Profimusiker. Siegfried Matthus’ Konzert für zwei Klarinetten und Orchester war gar eine Uraufführung. Der Klarinettist hat genug. Da musste er sich erst mit seinem Solo-Kollegen um den richtigen Ton streiten, dann hat ihn dieser durch alle Virtuositäten hindurch nachgeäfft. Nur widerwillig lässt er sich dann doch zum Weiterspielen bewegen, im Schlusston finden sich die beiden in schönster Terzenseligkeit – bis ihnen das Orchester das finale Glück mit einer eigenen Pointe verdirbt. So wollte es der Komponist Siegfried Matthus in seinem süffig-witzigen Konzert für zwei Klarinetten und Orchester, das am Mittwoch im Luzerner KKL uraufgeführt wurde. Das Publikum hat sich bestens amüsiert. Und auch die Musikerinnen und Musiker des Luzerner Sinfonieorchesters (LSO) waren mit Verve bei der Sache. 17.11.2016 – zentraplus – Neues von den Brandenburger Symphonikern Schulter an Schulter mit professionellen Musikern zu musizieren, ein einzigartiges Erlebnis für Schüler der Freien Musikschule Brandenburg und der Musikschule „Vicco von Bülow“! Die jungen angehenden Musiker haben die Gelegenheit, unter Anleitung von Peter Gülke mit den Brandenburger Symphonikern einen Konzertabend – Jugendfestkonzert am 8. April 2017 um 19 Uhr im Großen Haus - zu bestreiten und sich dabei nicht nur hilfreiche Tipps von den Fachleuten einzuholen. Dieses Educationprojekt bildet den Auftakt für weitere Musiziererlebnisse auf dem Podium, schließlich soll die Förderung des Nachwuchses auch in den nachfolgenden Spielzeiten fester Bestandteil der Orchesterarbeit werden. Tradition verpflichtet! Das bestehende Angebot mit u.a. „Kita macht Musik“. „Klingendes Klassenzimmer“ „Zwischen allen Stühlen“ und der „Beteiligung an dem bundesweiten Projekt „Rhapsody in school“ wird zunehmend erweitert. Bereits exemplarisch hat der Lions Club Brandenburg an der Havel dem Förderverein der Brandenburger Symphoniker eine Spende aus dem anstehenden Benefizkonzert im Rahmen der Brandenburgischen Wassermusiken 2017 zugesagt. Diese Spende wird für die Entwicklung eines neuen Konzepts „Klingendes Klassenzimmer“ für Schüler der 5. und 6. Klasse und dessen Durchführung zur Verfügung gestellt. In Planung ist eine Filmkonzertreihe in Zusammenarbeit mit der Europäischen Filmphilharmonie, mit dem man auch weniger klassikaffine, junge Konzertgänger ansprechen möchte. 40 KURZ UND BÜNDIG „Musikschulen öffnen Kirchen“ mit 76 Benefizkonzerten Zum zehnjährigen Jubiläum der Reihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ nehmen in diesem Jahr 76 Kirchen in Brandenburg teil. Veranstalter ist der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. Unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Kulturministerin unterstützen junge Musikerinnen und Musiker durch ihre Konzerte die Sanierung und Wiederbelebung wertvoller Kulturdenkmäler. Das offizielle Eröffnungs- und Jubiläumskonzert mit der Jungen Philharmonie Brandenburg findet am 22. April in der Friedenskirche in Potsdam statt. Das gesamte Programm und Informationen unter: www.musikschulen-oeffnen-kirchen.de Ein Steinway für das Schlosstheater Rheinsberg Aus Fördermitteln des Bundes und des Landes Brandenburg wurde ein weiterer Konzertflügel der Marke „Steinway & Sons“ für das Schlosstheater Rheinsberg angeschafft. Zur Einweihung am 11. Februar 2017 spielten Prof. Gabriele Kupfernagel und ihre Studenten Keuntae Park und Eunyoo An ein festliches Konzert. Frau Prof. Gabriele Kupfernagel ist der Musikakademie Rheinsberg seit vielen Jahren eng verbunden. Sie lehrt als gefragte Klavierprofessorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Ihre internationalen Absolventen gehen alle ihre Wege als gefragte Solisten oder Kammermusiker. Neuerscheinung: Orgelreisen durch die Mark Brandenburg Wir möchten auf die Neuerscheinung der überarbeiteten 3. Auflage des lange vergriffenen umfangreichen Werkes "Orgelreisen durch die Mark Brandenburg" aufmerksam machen, das jetzt im edlen Hardcover (zum Preis der ehem. Softcoverausgabe) angeboten wird und insbesondere wegen der zahlreichen Aktualisierungen von Erwerbsinteresse ist. Wolf Bergelt ORGELREISEN durch die Mark Brandenburg Eine Zeit- und Bildungsreise in die Welt einer Universalkunst. 408 Seiten / 202 Farbfotos / 70 schwarz-weiß-Abbildungen 12 Risse / 8 Landkarten / zahlreiche Originaldispositionen ISBN 987-3-7431-5217-5 (3. aktualisierte Auflage) Bezugsweg: BoD oder Buchhandel 41 KURZ UND BÜNDIG Fanfaronade 2017 In diesem Jahr sind die Großräschener Spielleute Gastgeber der Fanfaronade. Am 17. Juni gibt es hier den Leistungsvergleich zum 27. Mal. Die Fanfaronade wird vom Märkischen Turnerbund (MTB) veranstaltet und ist der größte europäische Leistungsvergleich in Marsch und Show für Naturton-Fanfarenzüge. Gleichzeitig wird der Wettstreit als Qualifikation für die Weltmeisterschaft der World Association of Marching Show Bands ausgetragen. Der Fanfarenzug Großräschen als Ausrichter spielt dabei in der ersten Division, also auf Bundesliga-Niveau. Interessierte Zuschauer sind herzlich willkommen! Alle Informationen rund um die Fanfaronade unter: http://www.mtb-fanfaronade.de Junge Musiker aus sechs Nationen in Finsterwalde Vom 17. bis 21. April 2017 ist der Rotary Club Finsterwalde Gastgeber für das jährliche Internationale Rotary Jugendmusikfestival. Nicht nur beim gemeinsamen Musizieren unter Leitung des Dirigenten der Mailänder Scala, Maestro Ernesto Leo, werden sich die etwa 40 Teilnehmer im Frühjahr finden. Für die Teilnehmer aus Frankreich, England, Belgien, Spanien, Italien und Deutschland sind neben einer Probenwoche auch Freizeitaktivitäten geplant, und der gemeinsame Gedankenaustausch spielt eine große Rolle. Es wird zwei Abschlusskonzerte geben: am 21. April in Bad Liebenwerda und am 22. April in Finsterwalde Bereits 2005 war der Rotary Club Finsterwalde schon einmal Gastgeber dieses Jugendmusikfestivals. Sound City 2017 in Luckenwalde Die gesamte Innenstadt von Luckenwalde wird vom 21. bis 23. Juli 2017 zur Bühne für das Festival der Musik- und Kunstschulen Brandenburg. Bereits zum zwölften Mal veranstaltet der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg dieses große Open-Air-Festival. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dietmar Woidke präsentieren Musiker, Tänzer und Künstler aus allen Landesteilen in einem dreitägigen Open Air-Spektakel einem breiten Publikum ein spannendes und vielfältiges Bühnenprogramm. Geplant sind 30 Stunden Live-Programm mit Musicals, Kinderopern, Sinfonieorchestern, Blasmusik, Tanzshows, Kunstaktionen und Kinderprogramm. Die Besucher haben zwischen 200 Veranstaltungen die Wahl. Ob musikalischer Gottesdienst am Sonntag oder Orgel um Mitternacht, die ganze Stadt steht drei Tage lang ganz im Zeichen der Musik und der Künste. Mehr zum Programm unter http://vdmk-brandenburg.de/news oder http://musik-und-kunstschultage.de 42 43 44