Opfermann Arzneimittel GmbH

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Vollmer: KIS Köln
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Opfermann Arzneimittel GmbH
Friedhelm Wissemann, Dr. Detlev Prestel
Kopiervorlage
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OPFERMANN
ARZNEIMITTEL GMBH
Lehrplananbindung
Kopiervorlage / Unterrichtsinhalte, -ziele, -methoden
SI
Chemieunternehmen der Region (Sw, Bi, Ch)
(1) Unternehmensprofil Opfermann Arzneimittel GmbH
(1) Osteoporose und Vorbeugemaßnahmen (Information, problemorientierte Aufgaben)
(1) Das Element Fluor, Fluorverbindungen im Alltag (Schülerrecherche)
SI
Das Element Fluor/Fluorverbindungen im Alltag/Knochenbau/Fluoride und
Calcium gegen Knochenschwund (Bi, Ch)
(2) Calcium und Knochenbau (Information, problemorientierte Aufgaben)
(2) Fluorverbindungen im Alltag (Information, problemorientierte Aufgaben)
- Fluorhaltige Kunststoffe; Vorteile und Probleme (Information, Aufgaben)
- Fluorverbindungen in der Zahnpasta (Unterrichtsversuch)
(3) Knochenschwund (Osteoporose), Mittel zur Vorbeugung und Behandlung
- Knochenbau, Rolle des Elements Calcium für den Knochenbau, Knochenschwund
- (Information, problemorientierte Aufgaben)
- Die Rolle des Elements Fluor für den Knochenbau (Information)
- Fluorverbindungen im Vergleich (Schülerversuch)
Materialien: Arzneimittelproben Tridin®; Informationsmaterial Osteoporose, Tridin®
Kontaktschule
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium
Hauptstraße 81
51674 Wiehl
Tel.: 0 22 62 / 95 12
I&S
I&S Gesellschaft
Gesellschaft
für
partnerschaftliche
für
partnerschaftliche
Beziehungen
Beziehungen
zwischen
zwischen Industrie
Industrie
uunndd
Schule/Öffentlichkeit
Schule/Öffentlichkeit
Bonn
Bonn 1997
1997
Mitarbeit und fachliche Beratung: Hans-Joachim Herr (Opfermann Arzneimittel GmbH)
Co-Autor: Christoph Merschhemke (I&S GmbH)
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Opfermann Arzneimittel GmbH
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Opfermann Arzneimittel GmbH - ein Unternehmen im Bergischen Land
Wenn du über die Autobahn 4 von Köln kommend in Richtung
Olpe fährst, liegt etwa auf halber Strecke die Stadt Wiehl im
Bergischen Land. Hier hat der Arzneimittelhersteller Opfermann
seinen Firmensitz. Im Jahre 1978 wurde der 1907 gegründete
Familienbetrieb von der italienischen „Rotta Research Group“
übernommen, einem kombinierten Forschungs- und Herstellungsunternehmen für Arzneimittel. Seitdem werden vor allem
Präparate zur Behandlung von Krankheiten des Bewegungsapparates hergestellt. Die 180 Mitarbeiter des Unternehmens
beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Produktion und
dem Vertrieb von Therapeutika zur Behandlung von Rheuma
und Arthrose sowie von Präparaten gegen Erkältungskrankheiten und Sportverletzungen. Der Renner unter den bei Opfermann hergestellten Arzneimitteln ist aber das Mineralstoffpräparat Tridin®, ein Mittel zur Bekämpfung von Knochenschwund oder medizinisch ausgedrückt ein Mittel gegen
Osteoporose.
Produktion im Werk Wiehl
Blick auf die Opfermann Arzneimittel GmbH in Wiehl
Arzneimittel aus Mineralstoffen
Vor 90 Jahren dampfte der Firmengründer Johann Opfermann das Wasser der
Aachener Thermalquelle ein, um die darin gelösten Mineralsalze zu gewinnen.
Auch heute noch stellen Mineralstoffe die Wirkstoffbasis einiger der bei Opfermann hergestellten Präparate. Die Wirkstoffe werden jedoch nicht mehr durch das
Eindampfen von Thermalwasser gewonnen, sondern es werden Feinchemikalien
eingekauft, die nach den strengen Vorgaben des Arzneimittelgesetzes in dem
neuen Betrieb in Wiehl-Bomig zu Tabletten verarbeitet, verpackt und versandt
werden. Der Umgang mit Arzneimitteln stellt besondere Anforderungen an die
innerbetriebliche Sauberkeit. Vor dem Betreten der Abfüll- und Produktionsstätten muß der Besucher Überzüge für die Schuhe und die Kleidung und außerdem
eine Kopfhaube aufsetzen und die Hände mit Alkohol desinfizieren. Auch die
Mitarbeiter tragen Schutzkleidung. Ein wichtiges Arbeitsmittel ist der Wischeimer mit dem Desinfektionsmittel. In kurzen Zeitabständen werden damit die
Bodenbeläge und die Maschinen gereinigt und desinfiziert.
Fluor und Calcium für gesunde Knochen
medinfo nachricht
KOMBI GEGEN KNOCHENSCHWUND
Fluor härtet nicht nur Zähne, sonden regt auch
die Knochenbildung an, für deren Mineralisation
zusätzlich Calcium notwendig ist.
In einer Studie an Frauen mit fortgeschrittener
Osteoporose fanden Ärzte an der Universität von
Dallas heraus, daß diese Kombi-Therapie den
altersbedingten Knochenschwund stoppte und
daß die Knochendichte bei den Frauen wieder
zunahm. Auch sank damit die Zahl der Brüche
und anderer Knochenschäden deutlich.
In Deutschland leiden schätzungsweise 8-10 Millionen Menschen an Osteoporose. Milch hilft gegen „Maroditits“, so lautet
ein Werbeslogan aus den 70er Jahren, mit dem die Verbraucher
zum Konsum von Milch und Milchprodukten angeregt werden
sollten. Milch enthält viele lebensnotwendige Substanzen, die
auch das Knochenwachstum von Jugendlichen fördern.
Zum Nachdenken und Nachforschen
1. Wieso wird vor allem Jugendlichen empfohlen, täglich
mindestens ein Glas Milch zu trinken?
2. Erkundige dich in einem Lexikon oder bei deinem Apotheker. Welche Bevölkerungsgruppen werden besonders von
Osteoporose betroffen, was kann man dagegen unternehmen?
3. Was haben die Elemente Calcium und Fluor mit Knochenschwund zu tun?
Das Element Fluor
Das Osteoporose-Präparat Tridin® enthält als Wirkstoff u.a. eine Fluorverbindung. Fluorhaltige Verbindungen sind dir wahrscheinlich aus der Zahnpastawerbung bereits bekannt. Informiere dich im Chemiebuch über Fluor und seine Verbindungen.
Notiere die Eigenschaften des Elementes im folgenden „Steckbrief“.
Steckbrief Fluor
In welchen Produkten des täglichen Lebens ist Fluor enthalten?
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Fluor - Element der Extreme
Fluor ist ein sehr giftiges, hellgrünes Gas. Unter den
Elementen des Periodensystems nimmt es eine Spitzenposition ein: Es ist das reaktionsfreudigste aller Elemente. Aus diesem Grunde kommt Fluor in der Natur praktisch
niemals in freier Form, sondern immer nur gebunden vor. Im
Gegensatz zu Fluor sind die meisten Fluorverbindungen sehr
stabil. In der Kunststoffchemie wird Fluor deshalb zur Herstellung besonders stabiler Kunststoffe eingesetzt. Zur Gesunderhaltung der Zähne spielen Fluorverbindungen eine bedeutende
Rolle.
Fluorverbindungen im täglichen Leben
Fluorhaltige Kunststoffe aus der Weltraumforschung
Teflon, ein Produkt der Weltraumforschung, ist ein fluorhaltiger
Kunststoff mit ganz besonderen Eigenschaften. Er ist praktisch
nicht brennbar, lichtbeständig, ungiftig und extrem widerstandsfähig gegen fast alle Chemikalien. Selbst stärkste Säuren und
Laugen greifen ihn nicht an. Teflon ist bis etwa 300°C
temperaturbeständig und weist einen extrem niedrigen Reibungswiderstand auf. Der Kunststoff haftet gut auf Metall und
ist wasserabweisend.
Nachgedacht und mitgemacht!
1. Teflon wird zur Beschichtung von Bratpfannen und Töpfen verwendet. Welche Eigenschaften sprechen dafür?
Was darf man mit solchen Töpfen und Pfannen nicht machen? (Informiere dich bei deinen Eltern.)
2. Welche ökologischen Probleme könnten sich aus der Verwendung von Teflon ergeben?
O O
O
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), „einst umjubelt - heute nicht mehr vertretbar“
O O
O
Seit etwa 1950 wurden große Mengen an Fluorchlorkohlenwasserstoffen hergestellt und als Treibgas in Sprays,
Kältemittel in Kühlschränken oder als Schäumungsmittel für
Kunststoffe verwendet. Dabei handelt es sich um Kohlenwasserstoffe, bei denen Wasserstoffatome durch Fluor- und Chloratome ersetzt wurden. Die so veränderten Kohlenwasserstoffe
sind reaktionsträge, unbrennbar und außerdem ungiftig. Sie haben aber neben diesen günstigen Eigenschaften einen entscheidenden Nachteil: Sie zerstören die Ozonschicht in der Atmosphäre. Aus diesem Grund wird seit einiger Zeit fieberhaft nach
Ersatzstoffen gesucht.
Fluor und gesunde Zähne
„Aktiver Kariesschutz für gesunde Zähne“ - ein Satz, den wir
aus der Zahnpastawerbung kennen. Durch den Zusatz von Fluorverbindungen wird der Zahnschmelz stabilisiert. Die
fluoridhaltige Zahnsubstanz ist wesentlich widerstandsfähiger
gegenüber den Säuren, die von Bakterien im Mund produziert
werden und die den Zahnschmelz entkalken.
Zum Schutz der Zähne werden dem Trinkwasser und der Milch
in vielen Ländern kleinste Mengen an Fluoriden zugegeben. In
Deutschland ist eine solche Trinkwasserfluoridierung allerdings
nicht erlaubt.
O O
O
Versuch: Wirkung von Fluoriden in Zahnpasta
Lege einen Schweinezahn in eine Lösung von
Natriumfluorophosphat (Na2FPO3). Diese Fluorverbindung
ist ein häufiger Bestandteil von Zahnpasta. Fülle in der nächsten Unterrichtsstunde etwas verdünnte Salzsäure in zwei
kleine Bechergläser, gib möglichst gleichzeitig in eines der
Gläser einen unbehandelten Zahn und in das andere den mit
Natriumfluorophosphat behandelten Zahn.
Beschreibe deine Beobachtungen und deute den Versuch.
Aufgaben zum Element Fluor und zur alltäglichen Verwendung seiner Verbindungen
1. Findest du die Überschrift „Fluor-Element der Extreme“
angemessen? Argumentiere.
2. Im Periodensystem der Elemente lassen sich Elemente
ähnlicher Eigenschaften zu Gruppen zusammenfassen.
Zu welcher Elementgruppe ghört das Element Fluor? Welche Elemente gehören noch zu dieser Gruppe?
3. Welche Probleme ergeben sich durch den Ozonabbau in
der Atmosphäre?
4. Erläutere die Überschrift „FCKW - einst umjubelt - heute
nicht mehr vertretbar“ am Beispiel Haarspray.
5. Auf der Seite hast du erfahren, daß Fluor ein giftiges Gas
ist. „Gift“ in der Zahnpasta - Wie ist das möglich?
6. Fühle mit der Zunge über die Oberfläche deiner Zähne,
trinke Zitronensaft oder iß Rhabarber und fahre dann erneut mit der Zunge über die Zahnoberflächen. Was bemerkst du?
7. Informiere dich in deinem Schulbuch über Karies.
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Calcium und Fluoride gegen Knochenschwund
Unsere Knochen benötigen viele Bausubstanzen, vor allem Calcium, Phosphat und Eiweiß. Knochensubstanz wird als „lebendes Material“ ständig auf- und abgebaut. So sind die Knochen
ein riesiges Calcium-Depot, aus dem der Körper wie aus einem
Steinbruch in Mangelsituationen Calcium für lebenswichtige
Funktionen wie Muskelbewegung und Nervenleitung abbaut.
Um den Calciumverlust auszugleichen, muß Calcium immer
wieder durch die Nahrung zugeführt werden.
In jungen Jahren überwiegt der Knochenaufbau, bei älteren
Menschen hingegen und besonders bei Frauen nach den Wechseljahren überwiegt der Knochenabbau. Beim alternden Menschen ist dies durchaus ein normaler Vorgang. Wenn aber der
Verlust der Knochenmasse größer wird, als er dem Alter entspricht, nennt man diesen Vorgang Knochenschwund oder
Osteoporose.
Osteoporose-Patientin
Aufgaben
1. In der Werbung wird häufig damit geworben, daß in dem
einen oder anderen Produkt Calcium enthalten ist oder
zusätzlich hinzugegeben wurde. Welchen Grund hat das?
2. Unter welchen Bedingungen kann es im Körper zu Calcium-Mangel kommen?
3. Informiere dich! Welche Lebensmittel enthalten viel
Calcium?
Medizinische Behandlung der Osteoporose: Fluor fördert die Einlagerung von Calcium in den Knochen
Bei Menschen, die an Osteoporose leiden, werden die
Knochen poröser und dadurch weniger stabil. Die Erkrankung führt häufig zu der Erscheinung des sogenannten „Witwenbuckels“, einer starken Verkrümmung der
Wirbelsäule. In zunehmendem Maße werden auch die vielfach
mit höherem Alter auftretenden Oberschenkelhalsbrüche auf
eine Osteoporose-Erkrankung zurückgeführt. Hier kann neben
einer calciumreichen Ernährung eine medikamentöse Behandlung einsetzen, bei der Fluor-Präparate Zellen zur Neubildung
von Knochenmaterial anregen und Calcium in die neue
Knochensubstanz zur Festigung eingelagert wird. Zusätzlich
zur Neubildung erhöht Fluor die Stabilität der Knochensubstanz deutlich (vergleiche hierzu auch die Wirkung von Fluor
in der Zahnpasta). Zur Behandlung von Osteoporose werden
Kombinationspräparate aus Calcium und Fluor angeboten.
Tridin® ist ein solches Mittel, das pro Tablette 38 mg einer
Fluorverbindung und 1 g Calciumsalze enthält. Fluorid und
Calcium werden in gelöster Form durch die Darmwand aufgenommen und über die Blutbahn zum Knochen transportiert.
Das Problem: Die Suche nach der geeigneten Fluorverbindung
Viele Mediziner, die sich mit der Behandlung der Osteoporose
beschäftigen, haben immer wieder gefordert, Fluor mit Calcium
in einem einzigen Präparat zu kombinieren.
Damit der Wirkstoff seine Wirkung entfalten kann, müssen
Fluoride und Calciumionen in gelöster Form durch die Darmwand aufgenommen werden. Zunächst stand zur Fluor-Therapie
ausschließlich Natriumfluorid zur Verfügung. Natriumfluorid
löst sich in wäßrigem Milieu leicht unter Bildung von Natriumund Fluoridionen. Ein geringer Teil der Fluoridionen reagiert im
Magen unter Bildung von aggressiver Flußsäure, die Magenbeschwerden verursachen kann.
Bei der Verwendung von Natriumfluorid trat aber ein weiteres
Problem auf, das mit dem nachfolgenden Experiment veranschaulicht werden soll.
Versuch: Die Suche nach der geeigneten Fluorverbindung
Durchführung
1. Löse 1 Spatelspitze Natriumfluorid (NaF) in 5 ml dest.
Wasser, filtriere und gib zum Filtrat etwas gesättigte
Calciumchlorid-Lösung. Beobachte.
2. Löse 1 Spatelspitze Natriumfluorophosphat (Na2FPO3) in
5 ml dest. Wasser, filtriere und gib zum Filtrat etwas
gesättigte Calciumchlorid-Lösung. Beobachte.
2+
2+
CaCa
2 Cl
2 Cl
Aufgaben
1. Warum mußte man früher häufig Natriumfluorid zusammen mit Calcium in „Überdosis“ verabreichen, um die
gewünschte Wirkung zu erzielen.
2. Opfermann behauptet, daß Natriumfluorophosphat besser als
Natriumfluorid für die Fluor-Therapie geeignet ist. Wie wird
man bei Opfermann diese Behauptung wohl begründen?
3. Informiere dich über Flußsäure! Warum bildet Natriumfluorophosphat im Magen keine Flußsäure?
Na+
F+
Na
F-
Na+
FPO32Na+
FPO 23
Versuch 1
Versuch 2
Formuliere und deute die Beobachtungen.
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Didaktische Kopiervorlage
Bemerkungen
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1
Einsatzmöglichkeiten der Kopiervorlagen im „Normalunterricht“ und Anbindung an die Lehrpläne
In der Jahrgangsstufe 9 sind im Fach Chemie ausgewählte
Hauptgruppen im PSE zu behandeln. Im Rahmen der Behandlung der Halogene und ihrer Verbindungen bieten sich die
Arbeitsblätter als ergänzende Materialien zum Element „Fluor“
an. Die hier beschriebene unterrichtliche Behandlung von Fluorverbindungen realisiert den in den Richtlinien geforderten
Lebensweltbezug der Unterrichtsinhalte. Es sei an dieser Stelle
erwähnt, daß in der Einheit zur Chlorchemie (Hoechst AG Werk
Knapsack) in vergleichbarer Weise ergänzende Arbeitsblätter
zur unterrichtlichen Behandlung des Elements „Chlor“ angeboten werden.
Die Materialien sind auch im Biologieunterricht einsetzbar
(Knochenbau, Knochenschwund, Arzneimittel). Dabei kann die
biologische Wirksamkeit der oft ausschließlich auf der Ebene
der anorganischen Chemie behandelten Halogene thematisiert
werden.
Mit Rücksicht auf die Einsetzbarkeit im Mittelstufenunterricht
wurde weitgehend auf die Erläuterungen der chemischen Zusammenhänge durch Formeln oder Reaktionen in den Kopiervorlagen verzichtet.
Das nachstehende Fließschema gibt einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten und die mögliche Abfolge der Kopiervorlagen:
Informationen, Bemerkungen, Lösungen
A. Bemerkungen zu den Kopiervorlagen
Kopiervorlage 2
Zur experimentellen Demonstration der Wirksamkeit von Fluorverbindungen in Zahnpasta wurden Schweinezähne vom Metzger besorgt und durch Kochen von Fleischresten befreit. Die
auftretende Gasbildung bei den unbehandelten Schweinezähnen
zeigt, daß diese durch Säuren angegriffen werden. Bei den mit
Fluorverbindungen behandelten Zähnen trat die Gasentwicklung
kaum oder sehr viel später ein. Damit soll bewiesen werden, daß
auf diese Weise geschützte Zähne einem Säureangriff länger
widerstehen. Dazu muß bemerkt werden, daß zur Verdeutlichung
der Wirkung im Experiment eine weitaus höhere Säurekonzentration verwendet wurde, als sie im Mund je auftreten
kann.
Kopiervorlage 3
Tridinproben können über die Opfermann Arzneimittel GmbH
bezogen werden (siehe Kontaktinformation). Nach Aussagen
des Unternehmens liegt ein wesentlicher Vorteil des
Osteoporose-Präparates Tridin® darin, daß dieses Medikament
im Vergleich zu anderen Mineralpräparaten gegen Knochen-
schwund keine Fluorverbindungen enthält, die mit Calcium
schwerlösliche Calciumfluoride ergeben. Calciumfluorid-Ausfällungen vermindern die biologische Wirksamkeit eines Präparates gegen Osteoporose.
Der beschriebene Unterrichtsversuch zeigt, daß Natriumfluorid
in
Gegenwart
von
Calciumionen
schwerlösliches
Calciumfluorid bildet, während bei Verwendung von
Natriumfluorophosphat keine Ausfällungen zu beobachten sind.
Alternativ kann anstelle von Natriumfluorid Lithiumfluorid verwendet werden, da es aufgrund seiner geringen Löslichkeit nur
die Gefahrstoffbezeichnung „gesundheitsschädlich Xn“ trägt,
während das 30fach besser lösliche Natriumfluorid als „giftig
T“ eingestuft werden muß. Nachteilig in diesem Fall ist, daß
wegen der geringen Konzentration von Fluorid-Ionen in der Lösung das ausgefällte Calciumfluorid nur in Form einer Trübung,
nicht aber als deutlicher Niederschlag zu beobachten ist. Der
Vorteil ist, daß die Versuche bei Verwendung von Lithiumfluorid
auch als Schülerversuche durchgeführt werden können.
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Kopiervorlage
H
i n t e r g r u n d i n f51o r m a t i o n e n
Ergänzend werden folgende Unterrichtsversuche zum Nachweis von Fluor und Calcium in Tridin® vorgeschlagen:
Nachweis von Fluor in Tridin®
Durchführung:
Gib je 5 Tropfen einer Eisen(III)-chlorid-Lösung in 4 Reagenzgläser, die folgende Flüssigkeiten enthalten:
Rg 1 - 5 ml dest. Wasser
Rg 2 - 5 ml Lithiumfluorid-Lösung
Rg 3 - 5 ml Natriumfluorophosphat-Lösung
Rg 4 - 5 ml Tridin-Lösung ( s. Versuch 1 a)
Nun wird in jedes der Reagenzgläser ca. 1 ml
Kaliumthiocyanat-Lösung zugegeben und die Färbung verglichen.
Nachweis von Calcium in Tridin®
Durchführung:
a) Lasse eine Tablette Tridin® in 100 ml Wasser zerfallen,
filtriere und gib zu 5 ml des Filtrats einige ml einer
Ammoniumoxalat-Lösung.
b) Gib zu 5 ml Calciumchlorid-Lösung einige ml einer
Ammoniumoxalat-Lösung.
Der Nachweis von Fluor beruht darauf, daß der tiefrote
Hexarhodanoeisen (III)-Komplex durch Zugabe von Fluor-Ionen infolge Bildung eines neuen Komplexes [Fe+3 F6]3- entfärbt
wird. (Bukatsch / Glöckner, Experimentelle Schulchemie, Aulis
1969 Bd.2)
Hintergrundinformationen zu . . .
Opfermann Arzneimittel GmbH
Als Unternehmen der Arzneimittelindustrie macht sich auch für
die Opfermann Arzneimittel GmbH das Kostendämpfungsgesetz
im Gesundheitssystem negativ bemerkbar. Um neben der Stabilität der Arbeitsplatzsituation eine möglichst langfristige Auslastung der Fertigungsmöglichkeiten zu erhalten, wird an der Ein-
führung neuer Präparate gearbeitet, und 70 Mitarbeiter werden
für die qualifizierte Produktberatung geschult. In der Entwicklung befinden sich zur Zeit sogenannte „Transdermale Therapeutische Systeme“ (TTS; Pflaster, bei denen hormonelle Wirkstoffe durch die Haut aufgenommen werden). Auf diese Weise
soll eine patientenfreundliche Möglichkeit der Medikamentenverabreichung geschaffen werden.
Osteoporose und Knochenaufbau-stimulierende Medikamente
Nach Angaben der Opfermann Arzneimittel GmbH leiden 8-10
Millionen Menschen, vor allem Frauen, in Deutschland an einer
behandlungsbedürftigen Osteoporose. Danach erkrankt jede vierte Frau über 65 Jahren an einer Veränderung der Wirbelsäule. Die
Ursachen einer Osteoporose-Erkrankung sind noch weitgehend
unbekannt. Nach neuesten Erkenntnissen soll allerdings eine häufige Ursache für diese Knochenerkrankung sein, daß nach den
Wechseljahren die Ausschüttung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen aufhört. Diesem Hormon wird eine Schutzfunktion für den Erhalt der Knochenmasse zugeschrieben.
Bei der Behandlung der Osteoporose setzt man vor allem auf
Fluoride. Es hat sich gezeigt, daß Fluoride die Rekrutierung und
Differenzierung von Osteoblasten stimulieren und damit insgesamt die Osteoblastentätigkeit anregen. Als Resultat einer
Fluoridbehandlung wird eine Zunahme des Knochenmineralgehaltes und der Skelettstabilität beobachtet. Verordnet werden
40-50 mg eines natriumfluoridhaltigen Medikamentes oder 114152 mg eines Natriumfluorophosphat-haltigen Präparates wie
z.B. Tridin® entsprechend 15-20 mg Fluoridionen. Die Behandlung wird mit einem Calcium-Präparat kombiniert. Bei der Verordnung von Natriumfluorophosphat kann die Calciumgabe
gleichzeitig erfolgen, bei Verordnung von natriumfluoridhaltigen Medikamenten ist die zeitlich getrennte Einnahme
eines Calcium-Präparates anzuraten.
Literatur:
Informationsmaterial zum Thema Osteoporose:
- Patienteninformationsmaterial der Firma Opfermann
(Kontaktadresse siehe unten)
- Kuratorium Knochengesundheit e.V., Leipziger Straße 6,
74889 Sinsheim, Tel.: 0 72 61 / 9 21 70
Kontaktinformationen
1. Ansprechpartner
Opfermann Arzneimittel GmbH, Robert-Koch-Straße 2, 51674 Wiehl, Herr H.-J. Herr (Leiter
Gesundheits- u. Sozialpolitik)
2. Unterrichtsmaterialien, Informationsmaterialien
Zur Durchführung von Unterrichtseinheiten werden auf Anfrage Proben von Tridin® und Informationsmaterial über Knochenschwund zur Verfügung gestellt.
3. Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika
Betriebsbesichtigungen sind wegen der Hygienevorschriften in Pharmabetrieben nur in kleinen Gruppen
möglich. Anfragen unter oben genannter Adresse.
4. Ausbildungsplätze, berufliche Möglichkeiten
Der Betrieb bildet in den Berufen „Energieelektroniker“ und „Industriekaufmann“ aus.
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