Seite 1 Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 AUSGABE 15/11 25. JULI 2011 Anzeige 15:41 Uhr 43205 21.07.2011 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Mobile wird relevant Mit Facebook aus der Pleite Werkzeuge für Mode-Ideen Neue Serie: Alles zum Mobile Marketing S. 20 Wie die Kelterei Walther Social Media nutzt S. 18 Spreadshirt-Chef Philip Rooke im Interview S. 8 Zwei Millionen in vier Jahren GOOGLE Google Labs wird eingestellt Google Labs, Googles experimentelle Spielwiese für neue Projekte und Tools, wird nach und nach eingestellt. Das gab der Internet-Riese in seinem Blog bekannt. Man wolle den Fokus künftig stärker auf einzelne Projekte legen. Die beiden Innovationskanäle Maps Labs und Gmail Labs sollen indes erhalten bleiben. Mit Google Labs schließt Google das Fenster zu seiner Entwicklungsabteilung, das Einblick in neue Google-Produkte wie Suggest, News, Trends oder Alerts gewährte – mitunter Jahre vor deren offiziellem Launch. il IP Deutschland präsentiert ein Modell für eine medienübergreifende Währung S o nicht! Auf diesen kurzen Nenner lässt sich die Reaktion der Online-Branche auf die von der IP Deutschland ausgelösten Diskussion um eine medienübergreifende Währung bringen. Kernstück des Modells: weg von der Endgeräte-Orientierung, hin zur Inhalte-Orientierung. Begründung: Durch die Verschmelzung der Medien verliere das Endgerät an Bedeutung. „Nicht der technische Übertragungsweg ist für die Wirkung entscheidend, sondern der Inhalt als Umfeld“, sagt Martin Krapf, Geschäftsführer von IP Deutschland. Entsprechend dieser Logik sieht die Währung der Zukunft folgendermaßen aus: ❚ Textlastiger Web- und MobilContent wird mit Zeitschriften und Zeitungen als „Printbeziehungsweise Inpage-“Währung zusammengefasst. Umsatzplus Der Umsatz von eBay ist im zweiten Quartal 2011 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen und betrug 2,76 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen 1,663 Milliarden USDollar auf das Marktplatzgeschäft. Der Nettogewinn belief sich auf 283,4 Millionen US-Dollar. is STRATEGISCHE WEITERENTWICKLUNG Adscale vermarktet exklusiv Der Münchener Online-Werbemarktplatz Adscale GmbH steigt in die Exklusivvermarktung ein. Der erste Kunde, der sein Display-Inventar komplett über Adscale.de vertreibt, ist das Kleinanzeigenportal Markt.de. is ❚ Klassisches TV und Bewegtbilder über das Netz oder über mobile Endgeräte fallen unter das „Instream“-Dach. ❚ Radio wird mit seinen Online-Ablegern der Währung „Audio“ zugeschlagen. Das Internet, Herz und Motor der Kommunikationsbranche, kommt als eigenes Medium in dem Modell nicht mehr vor. Spatenstich: Gebaut wird an einer konvergenten Währung Dafür erntet IP Deutschland jede Menge Kritik von den Onlinern. „Der Ansatz zeigt deutlich, wo der Vermarkter zu Hause ist, und greift zu kurz“, findet nicht nur Heiko Genzlinger, stellvertretender Geschäftsführer und Commercial Director bei Yahoo Deutschland. Der United-Internet-MediaVorstand Matthias Ehrlich bezeichnet den Vorstoß gar als „Ausdruck einer anachronistischen TV-Denke“. Zwar sei richtig, dass der Screen künftig eine untergeordnete Rolle spie- Ahlers Comeback Auch Google News nahm seinen Anfang als Google-Labs-Experiment EBAY Im Einkauf werden die Weichen für den Erfolg des Online Shops gestellt: So funktioniert die Sortimentsplanung S. 28 Online-Währungsreform PREISBOCK Das Live-Shopping-Portal Preisbock.de zieht eine ernüchternde 4-Jahres-Bilanz: Seit dem Start im Juni 2007 wurden 1,96 Millionen Euro Umsatz erzielt, 1,2 Millionen Euro wurden allein in die Entwicklung des Projekts investiert. dz Richtig einkaufen T orsten Ahlers kehrt zurück. verlassen. Weitere Stationen des Der 45-Jährige wird neuer anerkannten Web-Profis: AOL Sprecher der Geschäftsführung Deutschland, Tomorrow Focus, bei dem Hamburger Targeting- Gruner + Jahr sowie der Axel Spezialisten Newtention Tech- Springer Verlag – stets in führennologies. Während Ahlers für die den Positionen. Bereiche Vertrieb und Marketing „Targeting und Zielgruppenverantwortlich ist, kümmert sich marketing werden im Vergleich Geschäftsführer Dirk Klose um zu Umfeldmarketing weiter dradie technologische matisch an BedeuWeiterentwicklung tung gewinnen und der hauseigenen AdNewtention ist da server Suite und der hervorragend aufgeRetargeting-Lösung stellt“, freut sich Ah„Memento“. lers auf seinen neuen Im Januar dieses Job. Newtention ist Jahres hatte Ahlers seit 2009 Mitglied überraschend den der Sinner Schrader Targeting-Anbieter AG, einer der fühAudience Science renden Agenturen (ehemals Wunder- Torsten Ahlers fängt im digitalen Business loop) aus den USA bei Newtention an hierzulande. häb ❚ len werde, und stattdessen die spezifische Rezeptionssituation für die Wirkung immer relevanter werde, aber: „Von einer adäquaten Abbildung dieser zentralen Entwicklung ist der von IP vorgestellte Konvergenzansatz weit entfernt“, so Ehrlich. Was andere Experten und die IP Deutschland dazu sagen, lesen Sie ab Seite ❚ 16. häb Adjug steigt in RTB ein D er Online-Marktplatz Adjug springt auf das Trendthema Real-time Bidding (RTB) auf und testet in Großbritannien und Deutschland Anbindungen an Demand-Side-Plattformen wie Turn, Invite Media oder App Nexus. Zudem bietet Adjug Pub- lishern, die ihr Inventar nicht bei großen RTB-Demand-SidePlattformen einstellen wollen, nun auch White-Label-Lösungen zum Aufbau eigener PrivateExchange-Plattformen an. Rund 30 Prozent des Adjug-Inventars wird über RTB angeboten. dz ❚ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Titel_iwb_15-2011.qxd 02-inhalt_1511.qxd 2 21.07.2011 13:25 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 Jagd nach Social und Mobile Um mit den rasanten Veränderungen mithalten zu können, schlucken große Agenturen gezielt die Spezialisten D er Druck auf die Internet-Agenturen steigt: Mit der schnell wachsenden Nutzung von Mobile- und Social-MediaAngeboten verändern sich die Marketingund Kommunikationsstrategien. Und die Unternehmen erwarten von ihren Dienstleistern Konzepte, die die Stärken jedes Kanals voll ausspielen. Dazu braucht es Wissen und Erfahrung – beides ist in großen Fullservice-Agenturen nicht immer in ausreichendem Maß vorhanden. Daher setzen etliche Agenturen derzeit gezielt auf den Zukauf von ausgewiesenen Spezialisten, mit dem Ziel, sowohl das nötige Wissen als auch deren Kundenbeziehungen zu erwerben. der wiederum hat wie Sapient Nitro Mobile-Kompetenz zugekauft: Im Mai schluckte die Hamburger Agentur die Spezialagentur Tic Mobile. Auf 30 Mitarbeiter soll Sinner Schrader Mobile bis Jahresende aufgestockt werden. „Mobile hat ein unglaubliches Potenzial. Geschäftsmodelle und digitales Marketing werden sich in den nächsten Jahren drastisch ändern. Wir setzen auf aggressives Wachstum“, betont Geschäftsführer Laurent Burdin. Weitere Übernahmen werden wohl folgen, denn nach Einschätzung von Branchenexperten laufen in etlichen Digitalagenturen die Übernahmegespräche bereits auf Hochtouren. cf ❚ Clanmo geht an Sapient Nitro Jüngstes Beispiel: Sapient Nitro hat rückwirkend zum 1. Juli die Mobile-Agentur Clanmo übernommen. Diese 2009 gegründete, mit 50 Mitarbeitern an den Standorten Köln und München vertretene Agentur ist einer der bekanntesten MobileExperten im deutschen Markt. Zu den teils mehrjährigen Kunden zählen Tui, Europcar, Lufthansa, Audi und Xing. „Mobile wird zusehends das bevorzugte Instrument der Kommunikation; neben der Weiterentwicklung von Smartphones, Tablets und Touchscreen-Vertriebsstationen schlägt Mobile damit die Brücke zwischen Marketing und Vertrieb“, begründet Christian Oversohl, Geschäftsführer Sapient Nitro Europa, den Schritt. Ziel ist es, das eigene In eigener Sache Übernahmefieber: Immer mehr Fullservice-Agenturen holen Fachleute unter ihr Dach Eintrag im E-Commerce Guide Mobile-Know-how zu stärken. Die Marke Clanmo wird spätestens im 1. Quartal 2012 der Vergangenheit angehören. Und der Markt wird in den kommenden Jahren gewiss weiter wachsen: Einer Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) zufolge findet rund ein Drittel der Deutschen das mobile Surfen reizvoll – Tendenz steigend. Sind bislang noch vor allem jüngere Männer und gut situierte User Treiber der mobilen Nutzung, interessieren sich jetzt auch andere Nutzer, etwa mehr Frauen, für das mobile Surfen. Der nächste E-Commerce Guide der INTERNET WORLD Business erscheint in der Ausgabe 20/2011 am 4. Oktober 2011. Er enthält einen Agenturkompass, der die Kompetenzen von mehr als 160 E-Commerce-Agenturen einzeln aufschlüsselt. Wenn Sie darin erwähnt werden möchten, schicken Sie eine kurze Mail an [email protected] (Stichwort „E-Commerce Guide”). Sie erhalten dann einen Fragebogen, den Sie ausgefüllt wieder an uns zurücksenden. red Der große Vorteil der Akquisitionen liegt in der Geschwindigkeit, weil nicht mühsam eigenes Wissen aufgebaut werden muss. Deswegen haben sich auch schon andere für diese Lösung entschieden: Vor einigen Tagen hat Publicis die mehrheitliche Übernahme des Social-Media-Spezialisten Big Fuel abgeschlossen. Die New Yorker Agentur gilt mit 170 Mitarbeitern und rund 30 Millionen US-Dollar Umsatz als weltweit größter Social-Media-Dienstleister. Sie soll nun in die Publicis-Tochter Vivaki eingegliedert werden. Sinner Schra- INTERNET WORLD Business 15/2011 E-COMMERCE TRENDS & STRATEGIEN 6 Sushi, Pizza und mehr Lieferservice Lieferando erhält sechs Millionen Euro 7 Der Multichannel-Modemarkt Spreadshirt will sich und seinen Partnern neue Vertriebswege öffnen und international wachsen 8 Nutzerprofile als Handelsware Data Management Platforms liefern TargetingProfile – seit Kurzem auch in Deutschland 12 Neue Google-Produktfeeds 14 15 41 16 18 25 No Fillers, just Killers Veranstaltungen von Explido, Pilot und Virtual Identity in Augsburg und München 45 RUBRIKEN Treuhänder eBay 33 SPECIAL: USABILITY Teil 1: Der neue Markt, seine Systeme und Erfolg versprechende Technologien Digital Wallets und Smartphones werden das Einkaufsverhalten grundlegend ändern 20 32 Ein CMS für Facebook Die Zukunft des Bezahlens 46 28 Bundesrat bringt Datenschutz-Gesetzentwurf ein 30 34 36 Louisa Heinrich, Group Director Strategy bei Fjord, hält die Unterscheidung nach Onlineund Offline-Kanälen für überholt 46 MEINUNG Im digitalen Zeitalter muss die Markenführung neu erfunden werden, findet Louisa Heinrich Recht: Strenge Social-Web-Regeln Neue Serie: Mobile Marketing 26 Geschäftsführer der Shopstrategen, ist sicher, dass Händler Mobile Commerce schon auf der Agenda haben 21 Day & Night und Sommerfeste Promarkt war bisher der einzige Elektronik-Retailer, der sein On- und Offline-Geschäft verzahnte 26 Nicht nur erprobte Layouts bieten eine gute Usability – wir zeigen Ihnen einige Beispiele gelungenen Designs Geschäftsführer Promarkt, kann mit einem isoliert betrachteten Online-Absatz nichts anfangen Sven Grimminger, „Den Vorsprung weiter ausbauen“ Social-Media-Inhalte leichter erstellen Mit Facebook aus der Pleite Die Social-Media-Strategie der Kelterei Walther Das normal eher maue zweite Quartal verlief 2011 überdurchschnittlich gut Der Online-Marktplatz stärkt den Käuferschutz und nimmt Neuverkäufer an die Kandare Achtung Dauerbaustelle IP Deutschland präsentiert ein neues Modell für eine medienübergreifende Währung Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig – warum nicht Profis aus dem Ausland holen? SZENE TOOLS & TECHNIK Was zu beweisen ist Ethority macht den Return on Investment von verschiedenen Social Networks vergleichbar 24 E-Commerce geht’s super Bei der Sortimentsplanung, Garant des Erfolgs, wird noch viel Potenzial verschenkt Die LoMoSos kommen Wer Google Shopping weiterhin nutzen will, muss bis 22.9. seine Produktfeeds optimieren Auslandsprofis gesucht Gastkommentar: Branding ist tot 10 MARKETING & WERBUNG Der moderne Webuser: Local, Mobile, Social Media-Saturn hat endlich eine E-CommerceStrategie. Der Wettbewerb bleibt gelassen Daniel Boldin, KARRIERE Preisoffensive angekündigt Sparen mit dem Smartphone Gutscheinportal Undsparen.de von Kuffer Marketing kooperiert mit „Bild“ Meinungen in diesem Heft Topkampagne: Erlebnisreisen mit Hotels.com 22 Markus Hövener, Geschäftsführer von Bloofusion, weiß, wie man externe Verlinkungen für das Google-Ranking aufbaut 32 Ralf Kindermann, Etats Marketing & Werbung 22 Rechtstipp: Aufrechnungsklauseln in AGB 30 Techniktipp: Link-Aufbau für Online Shops 32 Etats Tools & Technik 33 Dienstleisterverzeichnis 38 COO bei Ethority, will den Return on Investment diverser Social-MediaPlattformen vergleichbar machen 15 Menschen & Karriere 42 Philipp Rooke, Impressum 42 Termine 43 CEO von Spreadshirt, will weitere Internet-Vertriebswege öffnen und international weiter wachsen Stellenmarkt 44 Kirstin Walther, Gehört 46 Feedback 46 Chefin der Kelterei Walther, hat ihr Unternehmen mithilfe von Social Media aus der Krise geführt 18 Vorstand Internestores AG, kennt keine demokratischere Methode zur Sortimentsplanung als Google Search 28 Benedikt Köhler, 8 03_Inhalt_1511.qxd 21.07.2011 14:59 Uhr Seite 3 AKTUELL 3 Länder für mehr Datenschutz Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf für mehr Privatsphäre im Web eingebracht ie Politik ringt um mehr Datenschutz im Internet. Während die Bundesregierung noch abwartet, wie sich die Selbstregulierungsbemühung der digitalen Werbebranche entwickelt, hat der Bundesrat einen Gesetzentwurf zum besseren Schutz der Privatsphäre im Web auf den Weg gebracht. Aus Verbrauchersicht ist der Gesetzentwurf deshalb ein wichtiger Schritt, weil viele Menschen sehr sorglos mit ihren Daten im Web umgehen. Dass der Wirtschaftsausschuss dem Bundesrat jedoch empfohlen hat, den Gesetzentwurf nicht einzubringen, zeigt, wie sehr beim Datenschutz offenbar die wirtschaftlichen Interessen den Ver- Der Gesetzentwurf sieht hohe Sicherheitseinstellungen in sozialen Netzen vor braucherinteressen entgegenstehen. Der Gesetzentwurf zur Änderung des Teleme- Wenn Dienste die Erstellung von nutzergenerierdiengesetzes (TMG) der Länderkammer verfolgt ten Inhalten anbieten, sollen ihnen zusätzliche nachstehende Ziele (mehr Details auf Seite 30): Pflichten auferlegt werden. SicherheitseinstellunDie Diensteanbieter im Internet müssen Nutzer gen sollen etwa standardmäßig auf die höchste generell transparenter über die Erhebung, Verar- Stufe voreingestellt sein, sodass der Nutzer sie erst beitung und Verwendung von persönlichen Daten selbst lockern muss beziehungsweise kann. Eine informieren. Wer Daten im Endgerät speichern besonders wichtige Voreinstellung sei, dass die Inoder auf darauf gespeicherte Daten zugreifen will, halte nicht von außen durch externe Suchmaschimuss den Nutzer informieren und braucht seine nen auffindbar sind, so der Entwurf. Jugendliche Einwilligung. Damit soll die Datenschutzricht- Nutzer unter 16 Jahren sollen diese Voreinstellung linie für elektronische Kommunikation der EU nicht ändern können (siehe auch den Kommen(die sogenannte E-Privacy-Richtlinie) umgesetzt tar auf Seite 46). Und schließlich sollen die User werden, lautet die Begründung. Der Bundesver- die Möglichkeit haben, ihre in sozialen Netzwerband der digitalen Wirtschaft (BVDW) bemängelt ken veröffentlichten Daten unkompliziert wieder das Fehlen eines Hinweises in dem Gesetzentwurf, zu löschen oder zumindest sperren zu lassen. dass lediglich personenbezogene Daten betroffen INTERNET WORLD Business hat sich umgesein sollen. hört, wie der Gesetzentwurf beurteilt wird. is ❚ Susanne Dehmel, Bereichsleiterin Datenschutz und Verbraucherrecht, Bitkom Markus Beckedahl, Leiter des Vereins Digitale Gesellschaft „Das Ziel des Gesetzentwurfs, die Verbraucher- und Datenschutzrechte in sozialen Netzwerken zu stärken, wird von der ITK-Wirtschaft unterstützt. Allerdings sehen wir den Entwurf hierzu nicht als geeignet an. Er hätte bei Umsetzung weit über dieses Ziel hinausgehende Auswirkungen auf sämtliche Formen von Internet-Angeboten. Einige der vorgeschlagenen Regeln gefährden die Vielfalt der Angebote, da sie sowohl die nutzerfreundliche Darstellung von Webseiten als auch die Refinanzierung von Inhalten und Diensten durch Werbung beeinträchtigen würden.“ „Der Vorschlag für einige maßgebliche Änderungen im TMG ist nicht in jedem Detail perfekt, aber in seiner Grundaussage sehr gut: Die Anbieter von Telemediendiensten müssten künftig mitteilen, wenn sie Nutzerdaten Dritten, zum Beispiel Targeting-Werbedienstleistern, zugänglich machen. Auch sollen unbedarfte Nutzer besser geschützt werden. Ob eine Zwangsunveränderlichkeit der Privacy-Einstellungen für Unter-16-Jährige zum Ziel führt, muss man bezweifeln. Trotzdem: Es ist Zeit für datenschutzfreundliche Voreinstellungen. Sie könnten hiermit Realität werden.“ Ibrahim Evsan, Autor und Gründer von Sevenload und Fliplife Dietmar Müller, stellvertretender Pressesprecher des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit „Auch die Jugend braucht Freiheit beim Aufbau eines digitalen Lebens, das nicht mehr durch die Politik kontrollierbar ist, da das Netzwerk ,Internet‘ eigenen Regeln folgt. So ist die Idee, dass Nutzer unter 16 Jahren soziale Netzwerke nicht voll nutzen sollen, damit gleichzusetzen, dass diese Gruppe für unmündig erklärt wird. Wir müssen das Internet als einen Ort der Chancen sehen, der jedem offensteht, auch wenn es Gefahren gibt, denen man begegnen muss. Doch die Chancen überwiegen. Es ist wichtig, dass wir alle an dieser digitalen Welt teilnehmen und sie mitbestimmen.“ „Der Gesetzentwurf stellt einen notwendigen Schritt in Richtung eines wirksameren Schutzes personenbezogener Daten im Internet dar, insbesondere in sozialen Netzwerken. Anbieter sozialer Netzwerke sollten ihre Nutzer immer umfassend über sämtliche Datenverarbeitungsprozesse sowie ihre Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten informieren. Das betrifft auch die Risiken für die Privatsphäre, die mit der Veröffentlichung von Daten verbunden sind. Hinsichtlich des vorgeschlagenen besonderen Schutzes von Jugendlichen unter 16 Jahren habe ich Zweifel an der praktischen Umsetzung einer solchen Restriktion.“ Foto: Fotolia.com / VRD D 04_05_Anz_UnitedDomains.qxd 05.07.2011 17:23 Uhr Seite 4 04_05_Anz_UnitedDomains.qxd 05.07.2011 17:23 Uhr Seite 5 06_Trends_News.qxd 6 20.07.2011 17:51 Uhr Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS VIDEO-PLATTFORM Hulu angeblich vor Verkauf Laut Medienberichten soll die amerikanische Video-Plattform Hulu.com verkauft werden. Nun wird spekuliert, wer der Käufer sein könnte. Als heißer Kandidat gilt Google, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Hulus Wert ist abhängig von den Verträgen mit den Fernsehfirmen, die die Plattform mit professionellem Bewegtbild-Content beliefern. Derzeit hat Hulu Verträge mit drei der vier großen US-Fernsehsender: ABC, NBC und Fox. is TENGELMANN Beteiligung an Coffee Circle Die Mülheimer Tengelmann-Gruppe hat sich mit fast 30 Prozent an der Berliner Circle Products GmbH beteiligt. Die Firma betreibt den Webshop Coffee Circle, der äthiopischen Kaffee aus nachhaltigem Anbau vertreibt und dies mit der Aufbauhilfe für Projekte der Kooperative Ilketunjo kombiniert. Coffee Circle wurde 2010 von Martin Elwert, Robert Rudnick und Moritz Waldstein-Wartenberg gegründet. is Coffee Circle: Pro verkauftem Kilo Kaffee fließt ein Euro in ein Projekt vor Ort URBANARA.DE Finanzspritze für Expansion Das Online-Start-up Urbanara.de hat eine siebenstellige Summe von vier Investoren erhalten. Urbanara vertreibt Heimtextilien nach dem „Myfab-Prinzip“, das heißt: Eingekauft wird direkt beim Hersteller. Da der Zwischenhandel außen vor bleibt, gibt’s die Produkte im Online-Verkauf günstiger. Zu den vier Investoren zählen B-to-v Partners, Grazia Equity, Taishan Invest und Michael Brehm. Mit dem Geld soll die Expansion in Europa vorangetrieben werden. is UMFRAGE Hotelbewertungen etabliert Hotelbewertungen im Internet haben sich etabliert und stehen bei Verbrauchern als Instrument zur Reiseplanung hoch im Kurs. Das hat eine Umfrage unter 228 Entscheidern der Reiseindustrie im Auftrag des Travel Industry Club ergeben. 95 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass auch die Hoteliers einen Mehrwert durch die Bewertungen haben. 83 Prozent befürworten, dass nur die Gäste, die im Hotel übernachtet haben, ihr Urteil abgeben dürfen. is Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 25. Juli 2011 15/11 Sparen mit dem Smartphone Gutscheinportal Undsparen.de von Kuffer Marketing kooperiert mit „Bild“ R abatte und Sonderangebote Die Erlöse des Unternehmens genau in dem Moment aus Regensburg stammen aus und an dem Ort abrufen, an dem Verkauf der Gutscheinbüdem der Nutzer sie braucht: cher und digitalen Coupons.Von Das ist das Marketingverspreden Unternehmen, die Gutscheine chen von mobilen Location ausstellen, erwartet Kuffer dafür Based Services. Von solchen „einen guten Gutschein“. Es sei ortsbezogenen mobilen Diensschwer, pauschal zu sagen, wie ten sollen alle Seiten profitiesolch ein Angebot aussehe, sagt ren: der Gutscheingeber, weil der Chef. Vertriebsmitarbeiter der Preisnachlass passgenau von Kuffer Marketing helfen den dem Konsumenten zugespielt Anbietern bei der Gestaltung eiwird; der Kunde, weil mit dem nes „wertigen“ Gutscheins. Smartphone auch der GutMit der zunehmenden Smartschein immer in der Tasche phone-Nutzung rückt nun die steckt; und natürlich der Vermobile Gutscheinvermittlung mittlungsdienst, der die beiden stärker in den strategischen Fozusammenbringt. kus von Kuffer Marketing. Das Spätestens seit dem Erfolg Unternehmen betreibt die beivon Groupon & Co. erkennen Kuffer Marketing überträgt die Erfahrung aus dem Geschäft mit den Web-Angebote Gutscheinstationäre und Web-Händler, Gutscheinbüchern auf die mobile Gutschein-App Undsparen.de buch.de sowie Undsparen.de. welches Marketingpotenzial in Letzteres ist auch der Name der Gutscheinen steckt. Während Groupon ting. Mit einer etwas anderen Gutschein- mobilen Applikation, mit der Kuffer Marinzwischen vielen Konsumenten ein Be- philosophie und mit der langjährigen Er- keting jüngere Zielgruppen erreichen will. griff sein dürfte, kennen den Namen fahrung bei der Abwicklung des Gut- Die mobile Applikation sei bislang etwa Kuffer Marketing wohl nur wenige. Die scheinmarketings positioniert sich Kuffer 400.000 Mal heruntergeladen worden, so Print-Produkte des Regensburger Unter- Marketing gegen Dienstleister wie Grou- Kuffer. Rund 100.000 mobile Nutzer hanehmens dürften dagegen bekannter sein: pon, die Konsumenten gern mit hohen ben schon einmal einen Gutschein eingeKuffer Marketing produziert seit 2001 Preisnachlässen locken. „Unser Fokus liegt löst. Die Online- und Mobile-Angebote Gutscheinbücher für Städte, für Schlem- auf der Nachhaltigkeit. Wir wollen, dass sind eng verzahnt. mer-, Wellness- oder Golfreisen – bislang auch die Gutscheingeber etwas vom GutIm Oktober 2011 bringt Kuffer Markeüber 12 Millionen Exemplare bundesweit. schein haben“, sagt Kuffer und rechnet vor: ting erstmals ein nationales GutscheinDie Gutscheine funktionieren dabei in den Wenn Gutscheingeber eine Dienstleistung buch heraus und bewirbt die Aktion in meisten Fällen nach dem 2-für-1-Prinzip, im Wert von 30 Euro mit 50 Prozent Preis- den Print- und Online-Ausgaben von beispielsweise zweimal essen, einmal zah- nachlass (für 15 Euro) verkaufen und „Bild“. Die „Sparscheine fürs Volk“ könlen. „Zwei für eins ist deshalb besser als 50 davon circa 50 Prozent an den Vermittler nen für 9,99 Euro im Buchhandel und Prozent Preisnachlass, weil der Gutschein- gehen, bleiben für den Gutscheingeber nur über Undsparen.de erworben und bei geber damit zwei neue Kunden gewinnen 7,50 Euro übrig. Bei Kuffer Marketing sei Unternehmen bundesweit eingelöst werkann“, argumentiert Josef Kuffer, Gründer das anders: Dem Anbieter bleibe mehr, den. Das dürfte auch die Bekanntheit des und Geschäftsführer von Kuffer Marke- weil keine Abwicklungsgebühr fällig wird. Coupon-Portals kräftig steigern. is ❚ Gemeinsam mehr erreichen Bigpoint steigert Reichweite mit Spil-Games-Kooperation D ie Social-GamingAnbieter Bigpoint und Spil Games kooperieren. Den Auftakt der Zusammenarbeit macht die Veröffentlichung des Spiels „Zoo Mumba“ auf den Social Gaming Platforms von Spil Games. Weitere Spiele sollen folgen. Bigpoint erhöht damit die Reichweite für sein Spieleangebot, denn Spil Games zählt weltweit 130 Millionen Besucher (Unique Visitors) pro Monat. Die Plattformen werden in 19 Sprachen angeboten. Spil Games betrachtet sich als Alternative zu Facebook für Spieleentwickler, die nach mehr Reichweite streben. Es werde zunehmend schwieriger und kostenintensiver, auf Facebook sichtbar zu sein, seine Zielgruppen zu erreichen und die Anzahl an Spielern zu steigern, meint Scott Johnston, bei Spil Games für die Kommunikation zuständig: „Wir veröffentlichen die Spiele nicht nur, sondern vermarkten sie aktiv. Alternative zu Facebook: Bigpoint und Spil Games gehen neue Wege Dabei scheuen wir keine Kosten und Mühen. Das unterscheidet uns von Facebook, wo Entwickler für die Bewerbung ihrer Games zahlen müssen.“ Spil Games veröffentlicht keine Umsatzzahlen. Das Erlösmodell basiert auf zwei Säulen: Auf Werbung und dem Verkauf virtueller Güter. is ❚ Demandware will an die Börse D er Anbieter einer E-Commerce-Technologie als Software as a-Service, Demandware, plant den Börsengang. Das von Intershop-Gründer Stephan Schambach 2004 in Boston gegründete Unternehmen hat bei der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) einen entsprechenden Antrag gestellt. Wie viele Aktien angeboten werden und zu welchem Preis, steht noch nicht fest. Aus dem Antrag geht hervor, dass die Zahl der Demandware-Kunden von März 2008 bis März 2011 von 16 auf 75 angestiegen ist. Die Zahl der E-CommerceAngebote, die auf Demandware basieren, wuchs in dem Zeitraum von 39 auf 237. Große Unternehmen und bekannte Marken wie Burton, Columbia Sportswear, L’Oréal und Neckermann.de sind Kunden des Dienstleisters. Die Umsatzentwicklung legte mit der wachsenden Kundenzahl zu: 2008 betrug der Umsatz von Demandware 7,5 Millionen US-Dollar, im Jahr 2010 erwirtschaftete das Unternehmen 36,7 Millionen USDollar (rund 25,9 Millionen Euro). is ❚ 07_Start-up_news.qxd 15/11 20.07.2011 15:33 Uhr Seite 7 25. Juli 2011 Frisches Geld für Crealytics A ufwand reduzieren: Mit der eigenen Software Camato automatisiert Crealytics das Suchmaschinenmarketing und hilft Unternehmen, bei der Suche von Keywords oder Anzeigentexten Zeit zu sparen. Das überzeugt nicht nur Kunden wie Neckermann oder Hotel.de, sondern auch Investoren. Zusammen mit LBBW Venture Capital, einer Tochter der Landesbank Baden-Württemberg, stieg Mountain Super Angel nun beim Passauer Unternehmen ein. „Wir sind von der Technik überzeugt, Suchmaschinenmarketing auf Knopfdruck Crealytics: Zeit und Geld bei SEA sparen trifft den Nerv der Zeit“, sagt Ingo Drexler, Vizepräsident von Mountain Super Angel. „Zudem ergänzt Crealytics unser Portfolio.“ Die Beteiligungsgesellschaft hält unter anderem Anteile an Web-Start-ups wie Babla.de, Herrenschmiede.de, Poken.de und Rebuy.de, die ebenfalls auf Suchmaschinenmarketing setzen und dementsprechend potenzielle Kunden für Crealytics werden können. Zudem soll mit der Finanzspritze in siebenstelliger Höhe die Internationalisierung von Crealytics vorangetrieben werden. vs ❚ TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Sushi, Pizza und mehr Aktuelles Stichwort Lieferservice Lieferando erhält sechs Millionen Euro für die Expansion Z war kommt der Lebensmittelhandel via Internet nicht so recht in Fahrt, dafür boomten aber in den vergangenen Monaten die OnlineLieferdienste: Das Berliner Start-up Lieferando.de konnte sich in seiner vierten Finanzierungsrunde sechs Millionen Euro für weiteres Wachstum und die Expansion sichern. Neben den Altinvestoren, unter anderem Dumont Venture und Rheingau Ventures sowie Moraún Lieferando: Kapital für den überregionalen Ausbau Investments und Mountain Super Angel, haben sich zwei private mit Pizza.de und weiteren Lieferdiensten. Investoren sowie die KfW-Bankengruppe Zurzeit werden pro Jahr in Deutschland beteiligt. „Der Online-Food-Markt ist ein rund 4,4 Milliarden Euro mit Essensbeattraktives Segment“, sagt Carsten Geller- stellungen im Internet umgesetzt. Ein mann, Investmentmanager bei der KfW. Großteil des Geldes fließt zu Restaurants „Das Konzept von Lieferando hat große und Lieferdiensten, die Online-Vermittler Wachstumschancen.“ sind ebenfalls am Umsatz beteiligt. Das Kapital fließt in den Aufbau eines 1997 gegründet, ist Pizza.de das älteste deutschlandweiten Liefernetzes. „Liefe- Unternehmen, das online im Auftrag von rando soll künftig in allen deutschen Städ- Restaurants Bestellungen annimmt und ten verfügbar sein“, plant Geschäftsführer diese von lokalen Lieferdiensten bringen und Mitgründer Jan Gerbig. „Unser Ziel lässt. Die Braunschweiger kooperieren mit bis zum Ende des Jahres ist es, mit 6.000 4.000 Restaurants und Pizzabäckern, LiePartnern die größte Lieferseviceplattform ferando hat 3.000 Kooperationspartner zu werden.“ Mit diesem Ziel konkurriert überzeugt, Lieferheld bisher 2.000. Meist Lieferando mit Lieferheld.de aus Berlin, in bezahlen die Kunden bei den Web-Diensdas Holtzbrinck, Tengelmann und das Team ten, das ermöglicht auch den Einsatz von Europe Ventures investieren, aber auch Kredit- und Scheckkarten. vs ❚ Econa übernimmt Guut.de Liveshopping ergänzt das E-Commerce-Angebot der Berliner Holding L ange genug hat es gedau- Unimall: Sparangebote für Studenten ert: Die Berliner Medienholding Econa hat sich den Münchner Liveshopping-Anbieter Guut.de geschnappt und wird ihn jetzt bei Unimall, dem Webshop mit günstigen Econa: Portale und Produkten für Studenten, an- Shops für Nischen gliedern. „Wir sind froh, einen neuen Investor für Guut.de gefunden zu haben“, meint Stefan Röschinger, Gründer Guut.de: Jeden Tag ein neues Schnäppchen und Geschäftsführer von Guut.de. Das Münchner Unternehmen startete 2007 unter dem Dach von Holtzbrinck von Allmaxx im vergangenen Jahr auch und bot jeden Tag ein anderes Schnäpp- Filialen in sechs Universitätsstädten unterchen. 2009 zahlte Röschinger die Investo- hält. Das Angebot Guut.de passt allerdings ren aus und übernahm das Geschäft allein. auch zum Portal Abacho.de, das Econa im Überzeugt davon, dass sich Liveshopping vergangenen Jahr übernahm und zum auch als selbstständiges Handelsformat Reise- und Urlaubsmagazin umwandelte. „Econa betreibt und vermarktet Webdurchsetzen könne, fand er neue Finanziers, baute das Angebot mit Reiseangebo- sites und Shops in Marktnischen“, umreißt ten aus und führte Guut.de zur Profitabi- Hardes seine Geschäfte. Die Medienhollität. Der Umsatz 2010 dürfte bei fünf ding hat in den vergangenen Monaten Millionen Euro gelegen haben.„Wir arbei- aggressiv zugekauft, steht zwischenzeitlich ten seit geraumer Zeit auch operativ kos- für acht Themenportale rund um Technik, tendeckend und haben nun die perfekte Unterhaltung, Gesundheit und Reise, Ausgangssituation für weiteres Wachs- darunter Androidnews.de oder Gutscheine.de. Außerdem befinden sich sechs tum“, so Röschinger. Selbstständig bleibt Guut.de allerdings Webshops und Marktplätze wie Abowelt.de, nicht mehr. Econa-Chef Bernd Hardes Sparwelt.de oder Amapur.de, ein Laden bindet das Liveshopping-Angebot bei für Nahrungsergänzungsmittel, im PortUnimall an. Dahinter verbirgt sich ein folio. Diese erreichen größtenteils MillioWebshop mit Vorteilsclub für Studenten nen von Nutzern und Kunden und bieten und Dozenten, der seit der Übernahme Umfelder für zielgerichtete Werbung. vs ❚ Foursquare mit Gutscheinen R an ans Geld: Drei Jahre nach dem Start erschließt Foursquare externe Einnahmequellen. Der Dienst, über den sich Smartphone-Besitzer in Läden, Cafés oder Clubs einchecken, um so erstens zu zeigen, wo sie sind, und zweitens, um FoursquareAnstecker oder -Titel zu gewinnen, verkauft jetzt auch die Rabattgutscheine: von Livingsocial.com, Zozi.com, Giltcity.com, Buywithme.com und AT&T Interactive. Diese verbilligen wiederum lokale Dienstleistungen und andere Angebote aus dem stationären Geschäft. Foursquare verdient an jedem Gutscheinverkauf Provision. Mit den Gutschein-Deals greift Foursquare.com mehrfach den Gutscheinanbieter Groupon.com an: Nicht nur, dass der Check-in-Dienst mit den bekanntesten Groupon-Wettbewerbern in den USA gemeinsame Sache macht. Foursquare wetteifert zudem mit der App des Gutscheinspezialisten. Diese zeigt Nutzern an, welche Kneipe, Boutique oder welches Sportstudio gerade einen Rabattgutschein über Groupon verkauft, verzichtet dabei aber auf Check-ins und Spielereien. Die Kooperation macht deutlich, dass sich das Geschäftsmodell von Foursquare schwer monetarisieren lässt. Wettbewerber Friendticker.com ist da weiter: Zusammen mit Werbekunden bietet er für Check-ins Prämien in Form von virtuellen Gütern oder realen Produkten. Für diese Dienste lassen sich die Berliner honorieren. vs ❚ Audience Buying Mithilfe von Daten, die etwa über Cookies erhoben werden, können Nutzer unabhängig von inhaltlichen Interessen mit Werbung angesprochen werden. Beim Audience Buying (Kauf gezielter Reichweite) nutzen Werbungtreibende dies aus und erweitern damit die Reichweite ihrer Anzeigen (Audience Extension), indem sie diese dort platzieren, wo Untergruppen oder einzelne Mitglieder ihrer Zielgruppe anzutreffen sind. So schauen sich etwa Fashion Victims nicht nur auf Modeseiten um, sondern auch auf Lifestyle-Portalen. Mit Cookies werden die Wege der User verfolgt und diese unabhängig von Inhalten aufgespürt. Das hilft insbesondere bei der Restplatz- Buchung und beim Re-Tar❚ geting. Mehr dazu auf Seite 8. vs Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren ZALANDO 14. Finanzierungsrunde Die Vorfinanzierung von Kollektionen, der Aufwand für Lager, Logistik und Retouren, das alles summiert sich: Zalando.de hat sich erneut Kapital besorgt. In die 14. Finanzierungsrunde investierte Ernesco, Tochter der Private-Equity-Gesellschaft Kinnevik. Die Branche spekuliert jetzt, dass der Modehändler Zalando, der beim Inkubator der Samwer-Brüder Rocket Internet entstand und an dem auch Tengelmann und Holtzbrinck beteiligt sind, erste Exits vorbereitet: Infrage kommen der Verkauf oder ein Börsengang. vs VENTURE CAPITAL Geld von Susanne Klatten Susanne Klatten, Quandt-Erbin und verschiedenen Rankings zufolge die reichste Frau Deutschlands, beteiligt sich am Venture-Capital-Fonds der Technischen Universität München. Dieser verfügt zurzeit über zwölf Millionen Euro und wird vom Gründerzentrum betreut, das ebenfalls an der Universität angesiedelt ist. Investiert wird in Jungunternehmer, die neue Technologien auch fürs Internet entwickeln und an der TU München studieren. Gelegentlich werden auch externe Unternehmer gefördert. Pro Start-up sind maximal drei Millionen Euro Förderung möglich. vs COUPIES Internationalisierung Coupies.de startet in Spanien und will von dort aus Portugal und Lateinamerika angehen. Das Kölner Start-up, das 2008 gegründet wurde und Coupon-Kampagnen für Smartphones entwickelt, hat dafür ein Büro in Barcelona eröffnet. Coupies zufolge lieben die Spanier Gutscheine, zudem nutze dort jeder Vierte ein Smartphone. Finanzielle Unterstützung für die Internationalisierung kommt von der spanischen Agentur Digital Seeds. vs 7 08-09_Spreadshirt-Interview.qxd 8 20.07.2011 Internet World BUSINESS 15:40 Uhr Seite 8 TRENDS & STRATEGIEN 25. Juli 2011 15/11 E-COMMERCE MIT SHOP-PARTNERN Der Multichannel-Modemarkt Spreadshirt will sich und seinen Partnern weitere Online-Vertriebswege öffnen und international weiter wachsen N eue Besen kehren anders: Seit Anfang Juni besetzt der 43-jährige Brite Philip Rooke den Chefsessel von Spreadshirt. Der Marketingprofi beweist im Interview mit INTERNET WORLD Business Humor und hat dem Leipziger Spezialisten für Textildruck, Merchandising und E-Commerce im Jahr zehn seines Bestehens die erste TVKampagne verordnet. Sie startet dieser Tage auf RTL, N24 und anderen Sendern und soll die Marke bekannt machen. Spreadshirt soll sich darüber hinaus von einer InternetPlattform für Mode-Ideen zum Multichannel-Modemarkt weiterentwickeln, der mit seinen Shop-Partnern alle virtuellen Absatzkanäle beherrscht. Es war in den vergangenen Monaten still bei Spreadshirt. Gab es nichts Neues? Philip Rooke: Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen und hatten viel zu tun, deshalb ist es ein bisschen ruhiger um Spreadshirt geworden. Nach der Internationalisierung haben wir 2009 und 2010 an der Profitabilität gearbeitet. Dazu mussten Produktions- und Marketingprozesse neu aufgebaut werden. Außerdem haben wir die Technik weiterentwickelt und offene API-Schnittstellen integriert. Es gab allerhand zu tun, seit letztem Jahr arbeiten wir profitabel. In diesem Jahr werden wir mehr von uns hören lassen. Ihre Vorgängerin Jana Eggers hat das Unternehmen Ende 2010 verlassen. Erst vor Kurzem sind Sie als Chef eingesetzt worden – ist es so schwer einen CEO zu finden? Rooke (lacht): Ich war ja schon da. Wären die Beteiligten nicht einverstanden gewesen mit meinen Zielen, wäre ich jetzt sicher nicht der CEO. Es sieht jetzt ein bisschen so aus, als seien Sie zweite Wahl. Sind Sie glücklich mit dem Job? Rooke: Das ist der beste Job, den ich bisher hatte, und ich bin nicht nur zweite Wahl. Jeder neue Chef will über die Ausrichtung der Firma verhandeln. Das dauert. Eigner und Aufsichtsrat wollen und sollen sichergehen, dass der Richtige kommt. Was haben Sie jetzt vor? Rooke: Spreadshirt ist eine Plattform für Ideen rund Philip Rooke stieß über Investor Accel 2009 zu Spreadshirt und leitete bisher das Marketing. Der 43-Jährige hat einen Universitätsabschluss in Computer Science, arbeitete zunächst bei Verlagen, danach bei Tesco, wo er das Angebot iVillage mit aufbaute. Zuletzt war er Europachef beim Webshop Skinstore. ❚ www.spreadshirt.net um Bekleidung, wir bieten vieles an, damit Kunden und Shop-Partner T-Shirts und andere Textilien nach eigenen Wünschen gestalten können. Aber nicht jeder will individualisieren. Ein Trikot der Fußballmannschaft ist schon ein Lieblingsstück. Dasselbe gilt für die Entwürfe unserer Shop-Partner. Deshalb soll Spreadshirt zur MultichannelModeplattform werden, über die Verbraucher und Partner Ideen über unsere Website, in eigenen Shops, via Facebook oder Amazon und anderen Marktplätzen oder mobil verkaufen oder sich auch als Dienstleister anbieten können. Mit der API-Schnittstelle können sie Services, Systeme und Funktionalitäten integrieren. Wir nennen das Clothing Commerce. Was ist das Wichtigste bei der Umsetzung? Rooke: Wir werden unseren Kunden und Partnern mehr Werkzeuge und Funktionen an die Hand geben, um ihre Ideen auf Kleidung zu verwirklichen und über verschiedene Kanäle zu verkaufen. Danach wollen wir das Kauferlebnis verbessern, wir testen Facebook Shops und integrieren Shops bei Amazon. Mit Druck zehn Jahre ❚ Spreadshirt wurde 2001 von Lukasz Gadowski (heute: Aufsichtsrat) und Matthias Spieß (heute: technischer Vorstand) gegründet und beschäftigt 400 Mitarbeiter an sieben Standorten in sechs Ländern. ❚ Das Unternehmen bietet Textildruck on Demand für rund 500.000 Shop-Partner (Unternehmen und Designer) sowie Verbraucher. Pro Monat steigt die Zahl der Motive (aktuell: 370.000) um 11.000. ❚ 2010 verkaufte Spreadshirt rund 1,3 Millionen Kleidungsstücke. So erwirtschaftet das Unternehmen Erlöse von geschätzten 30 Millionen Euro. ❚ Spreadshirt liefert in 41 Länder. 2011 soll der Verkauf auf drei Millionen Kleidungsstücke wachsen. ❚ Neben Management und Gründern sind Accel Partners und Kennet Partners beteiligt. Spreadshirt-Sitz Leipzig: Das Unternehmen wird auf profitables Wachstum getrimmt Gibt’s auch neue Produkte? Rooke: Ja, wir werden das Angebot beispielsweise um Sportkleidung erweitern. Außerdem werden wir digitale Drucktechniken erweitern, mit denen sich aufwendigere Bilder und Illustrationen auf Textilien aufbringen lassen. In Europa wird jedes dritte Kleidungsstück mit einem Digitaldruck versehen, in den USA jedes zweite: Digitaldruck bietet uns große Wachstumschancen. Angeblich musste Jana Eggers gehen, weil Spreadshirt nicht wuchs. Rooke: Zwischen 2008 und 2009 ist Spreadshirt kaum gewachsen, wir mussten unsere Prozesse von schnellem auf profitables Wachstum angleichen. Im Vergleich zu 2009 legte 2010 der Umsatz um rund 15 Prozent zu. Zurzeit beobachten wir in den USA eine Steigerung des Produktvolumens von über 110 und in Europa von über 30 Prozent. Spreadshirt wird in diesem Jahr um rund 20 Prozent zulegen. Wettbewerber Cafépress setzte 2010 knapp 90 Millionen Euro um, also in etwa das Dreifache von Ihnen. Cafépress bedruckt aber nicht nur Textilien. Böte ein breiteres Sortiment nicht mehr Chancen? Rooke: Das glauben wir nicht. Im MerchandisingBereich kommt man relativ einfach an gute Druckqualitäten, bei eBay gibt es die Ausrüstung dafür bereits für ein paar Hundert Euro. Textildruck ist nicht einfach, nur wenige beherrschen ihn. Wir haben viel Erfahrung und unsere Qualität weiter verbessert. Inzwischen lassen Modeunternehmen aus Frankreich bei uns ihre T-Shirts bedrukken. Die Spezialisierung auf Textildruck bringt uns mehr Wachstumsmöglichkeiten. Noch unbeackert ist das Feld Arbeitskleidung. Immer mehr Restaurants oder Cafés stellen ihren Mitarbeitern Uniformen mit einem Firmenlogo. Shirtinator bedient nur Verbraucher, die Seite erscheint aufgeräumter. Wäre ein Verzicht auf die Partner-Shops nicht besser? Rooke: Die Partner-Shops aufgeben – das würde vielleicht einiges leichter machen (lacht), aber 54 Prozent unserer Umsätze erzielen wir durch Partner-Shops. Shirtinator oder Cafépress verkaufen über die eigenen Seiten, wir überlassen es den Kunden, wie sie ihre Waren an den Mann bringen und bieten dazu vielfältige Funktionen und Kanäle. So können wir viel über Wünsche und das Verkaufsverhalten ableiten, daher investieren wir auch rund 50.000 Euro für Kundenbefragungen im Jahr. Wir managen verschiedenste Kundenwünsche, bei uns kauft der eine nur ein T-Shirt, andere bestellen Serien für ihr Geschäft, Werbeleute brauchen schnell Mengen von Merchandising-Produkten. Wir kennen also beide Seiten: die des Käufers und Verkäufers. Das macht einen Großteil unseres Erfolgs aus. Spreadshirt ist heute in 16 Ländern aktiv, auch in den USA. Wie laufen die internationalen Geschäfte? Rooke: Die USA sind zu unserem wichtigsten Markt geworden. Auch wenn wir in 16 Ländern aktiv sind, haben wir die Marketing- und Vertriebskräfte zuletzt auf die großen Vier, also die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich, konzentriert. In den letzten sechs Monaten haben wir das Vertriebsteam nahezu verdoppelt, um nun auch die kleineren Länder anzugehen. In Norwegen oder in den Niederlanden verkaufen wir im Vergleich zur Bevölkerung mehr Kleidung als in Deutschland, und ohne Marketing haben wir in diesem Jahr 5.000 T-Shirts nach Australien geliefert. Australien wäre eine gute Basis für ein Asiengeschäft. 08-09_Spreadshirt-Interview.qxd 20.07.2011 15:40 Uhr Seite 9 TRENDS & STRATEGIEN Rooke: Durchaus. Der wichtigste Markt in Asien ist sicher China, dort machen aber die herrschenden Strukturen und das Preisgefüge Probleme. Unser Geschäft, Textildruck auf Anfrage, ist eher im hohen Preissegment angesiedelt, die meisten bedruckten Billig-T-Shirts stammen aus China. In Japan oder Südkorea gibt es aber Kunden, die bereit sind, für Qualität mehr auszugeben. Als Standort für eine Produktion und eine Spreadshirt-Filiale böte sich auch Südkorea mit einem wirklich starken E-Commerce-Markt an. Welches ist der schwierigste Markt? Rooke: Das sind Italien und Spanien gleichermaßen, hauptsächlich aufgrund von näle auf, viele von ihnen wollen ihre wachsende Bekanntheit mit einem Shop ausbauen. Hier zahlt es sich wirklich aus, dass wir das Partner-Shop-Geschäft betreiben. Cafépress bereitet gerade den Börsengang vor. Wann plant Spreadshirt diesen Exit für Investoren? Rooke: Wir konzentrieren uns jetzt erst mal auf unser Wachstum. Unter einem profitablen Dach brauchen wir keine Finanzierung mehr. Jetzt ist nicht die Zeit, an Exit zu denken. Wer sich die Zahlen von Cafépress ansieht, erkennt, dass die Verkaufszahlen stagnieren und Wachstum zuletzt aus Übernahmen oder hohen Marketinginvestitionen resultierten. Unser Wachstum ist organisch, wir expandieren und steigern so Einnahmen und Gewinn. Um Exits kümmern wir uns in einigen Jahren. Börsengänge spülten zuletzt viel Geld in die Kassen von Internet-Firmen. Haben Sie keine Angst, dass Spreadshirt zum Übernahmeziel von Cafépress wird? Rooke: Ich glaube nicht, dass Cafépress genügend Geld einnimmt, um uns zu kaufen. Umgekehrt – vor einigen Tagen habe ich mit Gründer Lukasz Gadowski rumgealbert, was wohl wäre, wenn T-Shirt-Druck: Spreadshirt plant den Verkauf von rund drei wir Cafépress kaufen würMillionen Produkten im laufenden Geschäftsjahr den. Aber Spaß beiseite: Es gab in der Vergangenheit imLieferproblemen, aber auch, weil Google mer wieder Anfragen und Kaufinteresse. und andere Suchmaschinen hier nicht so Spreadshirt wächst schneller als seine stark sind. Dadurch fehlen die Grundlagen Wettbewerber, wir agieren auf einem für Suchmaschinenmarketing und wir interessanten Markt, der viel Potenzial können keine kritische Masse von Kunden verspricht. Darauf werden wir uns konaufbauen, die Spreadshirt anderen emp- zentrieren, denn dadurch steigt auch unfehlen. Trotzdem: Spanien ist der zurzeit sere Bewertung. am schnellsten wachsende E-CommerceMarkt Europas, wir werden dort unsere Zum Schluss eine persönliche Frage: Sie lerBemühungen forcieren. nen zurzeit Deutsch, kommen Sie voran? Spreadshirt-Lager: Mode über unterschiedlichste Online- und Mobile-Kanäle verkaufen In den USA verzeichnen Sie das höchste Wachstum, warum gerade dort, wo die Konkurrenz so stark ist? Rooke: Das Geschäft wird vor allem über das Partnerprogramm getrieben. Es gibt in den USA viele Musikgruppen, politische Gruppen und eine starke Design-Branche, außerdem kommen aus dem Unterhaltungsbereich und neuerdings von Youtube viele Merchandising-Themen. Tausende junge User bauen bei Youtube eigene Ka- Rooke: Ganz schlecht, Spreadshirt fordert einfach zu viel Zeit. Aber ich kann zumindest einkaufen gehen, im Restaurant bestellen und kurze Smalltaks führen. Ich muss das wieder forcieren, Deutsch ist eine schöne Sprache und in unserer Branche ein Geheimtipp. Die wenigsten Briten oder Amerikaner wissen, wie groß und chancenreich der deutsche E-CommerceMarkt ist. ❚ Interview: Susanne Vieser 10_Data-Management-Plattf.qxd 10 20.07.2011 Internet World BUSINESS 15:44 Uhr Seite 10 TRENDS & STRATEGIEN 25. Juli 2011 15/11 DATA-MANAGEMENT-PLATTFORMEN Nutzerprofile als Handelsware Data-Management-Plattformen liefern Targeting-Profile. In Deutschland steht der Datenhandel noch am Anfang n den USA ist eine neue Generation von Targeting-Anbietern im Entstehen, die eine noch feinere Aussteuerung nach Zielgruppen verspricht: Data Management Platforms, kurz DMP. „Bei DMP handelt es sich um Anbieter von Profildaten. Im Grunde lautet die Fragestellung: Wer kann für Targeting-Kampagnen externe Daten zur Verfügung stellen?“, erläutert Wolfgang Bscheid, Geschäftsführer der Münchener Agentur Mediascale. Im Zuge des Trends, Display-Werbung stärker automatisiert zu handeln, steigt die Bedeutung von Nutzerprofilen. Wer betrachtet gerade eine Webseite und welche Werbung soll diesem Nutzer gezeigt werden? Nur wenn zusätzliche Informationen über den Webseitenbesucher bekannt sind, kann Werbung erfolgreich zielgerichtet ausgeliefert werden. Data Management Platforms wie Bluekai, Exelate, Turn oder Adnologies unterstützen Werbungtreibende und Agenturen beim Sammeln von und beim Handel mit Profildaten. Mit einer DMP können sie ihre First-Party-Daten verwalten und analysieren und diese mit Third-Party-Daten anderer Anbieter anreichern. Durch die Kombination aus eigenen mit Drittdaten sollen Web-Nutzer noch genauer selektiert und als Konsumenten während des Kaufprozesses zielgerichtet mit der richtigen Werbebotschaft angesprochen werden. Marketingverantwortliche sollen die gewünschte Zielgruppe jederzeit und überall im Web wiederfinden können. Das Fachwort heißt „Audience Buying“ (Zielgruppeneinkauf). Auch Google arbeitet an einem Marktplatz für das Handeln von Nutzerdaten, berichtet die Fachzeitschrift „Ad Age“. Google äußert sich nicht dazu. DMP-Anbieter stammen vorwiegend aus den USA (siehe Übersicht). Data Management Platforms stellen eine Lösung bereit, mit der Kampagnen- und Nutzerdaten zentral gesammelt und weitergenutzt werden können. Dieser Handel mit Nutzerprofilen findet in den sogenannten Data Exchanges oder auf Datenmarktplät- Was ist eine DataManagement-Plattform? Die Bezeichnung Data Management Platform (kurz DMP) stammt aus dem angloamerikanischen Online Marketing und bezeichnet Unternehmen, die eine Lösung für das zentrale Sammeln, Verwalten und Nutzen von Profildaten anbieten. Dabei wird manchmal auch nach Lösungen für Werbungtreibende/Media-Agenturen und für Publisher unterschieden. Weitere Begriffe, die in Zusammenhang mit Data-Management-Plattformen fallen, sind „Data Marketplace“ (Datenmarktplatz) oder „Data Exchange“ (Datenbörse). Auf solchen Datenmarktplätzen treffen Anbieter auf Käufer, um mit Nutzerprofildaten zu handeln, die wiederum auf den Data-Management-Plattformen lagern. Teilweise findet der Handel im Echtzeitbietverfahren statt. is Foto: iStockphoto I Data-Management-Plattformen speichern die Nutzerprofile anonymisiert zen statt. „Ein Datenmarktplatz ist die Handelsplattform, auf der sich Käufer und Verkäufer von Daten treffen, um Zielgruppensegmente zu handeln. Es ist die Monetarisierungsebene, die auf der Data-Management-Plattform aufbaut. Eine Datenmanagement-Plattform ist der Ort, an dem die Daten online gespeichert werden“, differenziert Alain Sanjaume, General Manager Operations für Großbritannien und Frankreich bei Exelate. Heikler Punkt: Datenschutz Es gebe zwei Arten von DMP, erläutert Sanjaume: eine für Werbungtreibende und eine für Publisher. Gespeichert werden Informationen darüber, wie sich Nutzer auf der Webseite bewegen, LoginDaten, Klicks auf Display Ads, auf Suchoder Affiliate-Kampagnen oder geöffnete Newsletter. Data-Management-Plattformen verwenden dazu Cookies. Die Daten sind anonymisiert und nicht personenbezogen. Den Anbietern ist bewusst, dass der Schutz der Privatsphäre im Netz kritisch beobachtet wird. „Datenschutz ist ein wichtiges Thema. Wir sammeln keine persönlichen oder personenbezogenen Daten und bieten die Möglichkeit an, sich aus der Datensammlung auszutragen“, sagt Andreas Schwibbe, Geschäftsführer der Hamburger Adnologies GmbH, Anbieter der Profile Data Exchange. Welche Daten werden auf Data Management Exchanges gehandelt? Sanjaume von Exelate unterscheidet drei Arten: soziodemografische Daten (zum Beispiel Geschlecht, Alter, Einkommen), Interessen und Kaufabsicht. Zu den Werbungtreibenden, die die DMP nutzen, zählen große Konsumgüterhersteller und Unternehmen, die im Business-to-ConsumerGeschäft tätig sind, sowie deren Agenturen. Data-Management-Plattformen ermöglichen es auch, Offline- mit Online-Daten zusammenzuführen. Marktforscher wie Nielsen und Online-Handelsplattformen wie Homeaway.com und Autobytel.com sind ebenfalls Kunden von Exelate. „Publisher mit spezifischem Content und Knackpunkte neben dem Datenschutzaspekt sind die Qualität der angebotenen Daten, die Einfachheit der Nutzung und die Kosten, zählt Wolfgang Bscheid von Mediascale auf: „Wir haben uns verschiedene Anbieter angesehen. Das Problem bei den amerikanischen Firmen ist, dass sie keine vernünftigen deutschen Datenbestände haben. Adnologies hat zwar einen deutschen Fokus, doch die Datennutzung ist nur in Verbindung mit deren Adserver möglich.“ Das sei für Agenturen deshalb schwierig, weil große Werbungtreibende eigene Verträge mit Adserver-Anbietern haben, sodass nicht einfach ein anderer Adserver eingesetzt werden kann. Bscheid ist von der Güte der Profildaten nicht überzeugt. „Eine wichtige Frage ist die nach der Qualität der angebotenen Daten. Wenn eine Agentur eine bestimmte Zielgruppe einkauft, ist dann wirklich das drin, was drauf steht? Eine stichprobenartige Überprüfung beim Test unsererseits hat da eher ernüchternde Ergebnisse gezeigt.“ Der Mediascale-Geschäftsführer beobachtet, dass Daten zur Kaufabsicht von Nutzern noch nicht auf dem Markt sind: „Shop-Anbieter sind nicht geneigt, Daten zu Produkt- und Warengruppeninteressen differenzierter Datenstruktur zum Beispiel aus dem Finanz-, Auto- und E-Commerce-Sektor und Webseiten mit großer Reichweite, die Behavioral-Daten ihrer Besucher sammeln, können Daten auf einer Data Exchange anbieten“, spezifiziert Sanjaume. Die Daten der Profile Data Exchange von Adnologies stammen von etwa 300 Online Shops. Sie kommen derzeit vorwiegend, aber nicht nur für Retargeting-Zwecke zum Einsatz, erläutert Schwibbe. Käufer sind Online-MediaAgenturen. Bei Exelate kaufen Werbenetzwerke, Trading Desks von Agenturen, Supply-Side-Plattformen und Werbemarktplätze Profildaten ein. Deutsche Kunden nennt Sanjaume nicht. Der Handel mit Nutzerprofilen ähnelt dem Adress- Targeting-Segmente bei Audience Science: Das Onlinehandel im Direktmarketing. Publikum wird immer differenzierter werblich angespochen Marken und Werbungtreibende, die eine bestimmte Zielgruppe su- ihrer Kunden zu verkaufen. Da ist noch chen, mieten Datensätze, die diesem Nut- nicht viel Musik drin.“ Derzeit ist der Handel mit Profildaten zerprofil entsprechen, abgerechnet wird nach TKP-Basis für die zielgerichtet aus- ein sehr neues und in Deutschland noch gelieferte Werbeeinblendung. „Die Käufer kleines Geschäft. Die US-Anbieter sind erwerben ein Nutzungsrecht an den Profi- hier noch kaum vertreten. Schwibbe von len und zahlen einen vorher ausgehandel- Adnologies beobachtet jedoch ein verten Tausend-Kontakt-Preis nach dem Pay- stärktes Interesse bei den Agenturen: „Da ❚ setzt ein Umdenken ein.“ is per-Use-Prinzip“, erläutert Schwibbe. Anbieter von Data-Management-Plattformen (Auswahl) Firma Web-Adresse Hauptsitz Adnologies www.adnologies.de Hamburg Audience Science www.audiencescience.com Chicago Blue Kai www.bluekai.com New York Exelate www.exelate.com New York Lotame www.lotame.com New York Turn www.turn.com Redwood City Quelle: eigene Recherche 09_11_Anz_1und1.qxd 19.07.2011 14:36 Uhr Seite 9 12 21.07.2011 13:26 Uhr Seite 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Werbung im IPTV-Test VOLSKWAGEN TIGUAN Starker Auftritt im Netz Für seinen neuen Tiguan startet VW eine umfangreiche Online-Kampagne. Die zuständige Agentur Argonauten G2, Berlin, inszeniert unter www.volkswagen.de ein Web Special, auf dem User spielerisch entdecken können, welcher Tiguan-Typ sie sind. Neben Bannern gibt es Sonderwerbeformen wie Skype Messenger, Youtube Masthead, Homepage Takeover, Facebook oder Ads zur Google-Bildersuche. häb Breite Reifen: VW nutzt für seinen neuen Tiguan die ganze Web-Werbepalette INNOFACT Facebook als News-Quelle Über ein Drittel (knapp 20 Milionen) aller deutschen Internet-Nutzer sind FacebookMitglieder. 27 Prozent der aktiven Facebook User verbringen mindestens die Hälfte ihrer gesamten Internet-Zeit in dem Social Network, bei 12 Prozent sind es sogar mehr als 70 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie von Innofact. 44 Prozent wollen dabei von Freunden und Bekannten mit aktuellen Nachrichten und Neuigkeiten versorgt werden. häb DMMA-ONLINESTAR Einreichung bis zum 29. Juli Die Einreichungsfrist für den DMMA OnlineStar 2011 läuft noch bis zum 29. Juli 2011. In insgesamt neun Kategorien werden Websites, Microsites, aber auch Portale und Kampagnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz prämiert. Veranstalter sind der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), die MFG Baden-Württemberg und die Verlagsgruppe Ebner Ulm. Mehr unter: www.bvdw.org/veran staltungen/dmma-onlinestar.html. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 15/11 Die LoMoSos kommen DEUTSCHE TELEKOM Die Deutsche Telekom will ihre Bundesligasendung „Liga total“ für Werbung öffnen. Mehrminütige Werbeunterbrechungen werde es laut Sportmarketingleiter Henning Stiegenroth aber definitiv nicht geben. Die Rückkanalfähigkeit des WebFernsehens der Telekom (IPTV) ermöglicht auch interaktive Werbung. Das gesamte IPTV-Angebot „Entertain“ soll innovative Werbeformen demonstrieren und testen und auch Zusatzerlöse generieren. häb 25. Juli 2011 Local, Mobile, Social – so sieht der moderne Internet-Nutzer aus. Eine Typologie A lle reden von den LoMoSos. Doch wie sieht dieser neue Nutzertypus aus, was genau charakterisiert ihn? Martina Rohr, im Digital Planning bei Universal McCann (UM) in Frankfurt tätig, hat sich die neue Spezies genau angeschaut: Foto: Fotolia.com / Pressmaster 12_auftakt1.qxd These 1: Medienkompetenz ist wichtiger als Privatsphäre Der LoMoSo (Local, Mobile, Social) zählt zur neuen digitalen Avantgarde und den Early Adopters. Für ihn spielen Datenschutzfragen kaum eine Rolle. Vielmehr steht die individuelle, selbstbestimmte Kontrolle seiner persönlichen Daten und eine ausgereifte Medienkompetenz im Zentrum seines Handelns. Dem LoMoSo macht es nichts aus, wenn Unternehmen seine Informationen für Marketing nutzen. Im Gegenteil: Er nimmt Werbung – zumal er sie aktiv ausblenden kann – sogar bewusst in Kauf. Denn er betrachtet persönliche Daten als Tauschware und Währung und sein digitales Profil als seine Visitenkarte, die ihm den Zugriff auf die neuesten Apps, Deals und kostenlose Services verschafft. Marken und Unternehmen müssen aber erkennen, dass der LoMoSo seine persönlichen Informationen zwar „locker“ einsetzt, aber kein grenzenloses Datensammeln zulässt. Er erwartet immer eine Gegenleistung für seine Daten – also neue Informationen, unterhaltsame Gimmicks oder außergewöhnliche Deals. These 2: Der LoMoSo denkt nicht in Kanälen Für den LoMoSo sind Medienbrüche nicht mehr relevant. Das Smartphone überbrückt These 3: Der LoMoSo organisiert seinen Konsum systematisch Bitte nicht! Angesichts einer stationären Tastatur bekommt der LoMoSo Schreikrämpfe die klassischen Grenzen zwischen den Kommunikationskanälen. Daher müssen sich Marken ebenfalls vom plattformzentrierten Denken verabschieden. Es wird immer wichtiger, Inhalte an der „Consumer Journey“ auszurichten, die zunehmend mobil gestaltet ist. Daher müssen angebotene Dienste und Apps plattformübergreifend aufbereitet und bereitgestellt sein. Da der LoMoSo Social Media immer auch mo- Coupons steigern Kauflust Das ECC untersuchte mobile Werbung am Point of Sale W ie stehen Konsumenten zu mobiler Werbung am Point of Sale (PoS)? Was sind ihre bisherigen Erfahrungen mit mobiler Werbung, wie sieht ihre generelle Einstellung und Empfangsbereitschaft aus und welches sind die beliebtesten Werbeformen? Diesen und anderen Fragen ging das E-Commerce-Center Handel zum zweiten Mal nach und befragte 761 Konsumenten zu Handywerbung im Geschäft. Im ersten Schritt wurden in der Sudie „Mobile-Advertising am Point-of-Sale 2011“ die Befragten in „Interessenten“ (40 Prozent) und „Verweigerer“ (60 Prozent) von mobiler Werbung unterteilt. Die beliebteste Werbeform sind demnach Rabatt-Coupons: 95 Prozent der Interessenten würden sie gerne empfangen, 88 Prozent empfinden sie als nützlich, für 95 Prozent erhöhen sie die Absicht, das beworbene Produkt zu kaufen – auch wenn der Kauf vor dem Ladenbesuch gar nicht geplant war. „2 für 1“-Coupons, Informationen zu Aktionen und kostenloser Internet-Zugang kommen bei den Verbrauchern ebenfalls bil nutzt, ist dies besonders wichtig. Er ist also kanalunabhängig und kann sich deshalb ganz auf das konzentrieren, was hinter dem Begriff Kommunikation steckt: Austausch mit Menschen, Kauf von Produkten oder einfach nur Unterhaltung. Für ihn existiert nur noch ein Kanal: das Smartphone als Medium textbasierter, interpersonaler Kommunikation. sehr gut an. Nicht so gern gesehen sind Gewinnspiele und unterhaltende Werbung. Weiter denken drei von vier Konsumenten, dass sie durch Handywerbung auf interessante Produkte aufmerksam gemacht werden. Und der Datenschutz? 65 Prozent glauben, dass sie ihr Handy durch mobile Werbung einem Sicherheitsrisiko aussetzen. häb ❚ Die beliebtesten mobilen Werbeformen Note Rabatt-Coupon 1,94 „2 für 1“-Coupon 2,10 Aktions-Information 2,64 Neuprodukt-Information 3,26 Werbespot 3,89 Produktpräsentation 3,40 Unterhaltung 3,92 Quelle: ECC Handel / Mobile Advertising am Point of Sale 2011 Der LoMoSo richtet seinen Konsum vollständig an Transparenz, Empfehlungen, Location Based Services und hyperlokaler Verfügbarkeit von Informationen aus. Daher wird es für E-Commerce-Anbieter wie für stationäre Händler immer wichtiger, ihre On- und Offline-Dienste miteinander zu vernetzen: Der LoMoSo entscheidet sich nicht an einem bestimmten Ort für den Kauf eines Produkts. Er holt sich seine Informationen zu Hause am Desktop genauso wie mobil direkt am Point of Sale. Es ist daher enorm wichtig, die Entscheidungsprozesse des LoMoSo zu verstehen und produkt- und branchenspezifisch zu analysieren. Dabei bildet das Smartphone die Basis für künftige Kommunikationsstrategien. Über sein iPhone oder iPad greift der LoMoSo beim Einkauf vor Ort auf Millionen von Produktbewertungen zu. Ist eine Ware nicht mehr auf Lager oder zu teuer, zückt er sein Smartphone und bestellt einfach im Online Shop oder bei der Konkurrenz. So organisiert der LoMoSo seinen Konsum unabhängig von Preispolitik und Öffnungszeiten – systematisch je nach seiner eigenen Lebensrealität. häb ❚ Google glänzt gewaltig D as Social Network Google+ bringt den Internet-Konzern auf die Erfolgsspur: In nur zwei Wochen schaffte es das Netzwerk auf zehn Millionen Nutzer. Zudem kletterte im zweiten Quartal der Gesamtumsatz um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf rund neun Milliarden US-Dollar. Der Quartalsgewinn schnellte sogar um 36 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar nach oben. Nach eigenen Angaben hat Google im Anzeigengeschäft vor allem bei der DisplayWerbung sowie bei Werbung auf Smartphones deutlich zugelegt. Weiter macht der Konzern langsam aber sicher Apple im Mobilmarkt die Weltherrschaft streitig. Täglich würden über 550.000 Geräte mit Googles Betriebssystem Android, das von Herstellern wie Samsung, Motorola oder HTC genutzt wird, neu aktiviert, so Firmenchef Larry Page. Mehr als 135 Millionen Geräte laufen auf Android. Laut Comscore-Marktforschern hält Android rund 38 Prozent des Smartphone-Markts in den USA, Apple kommt auf einen Marktanteil von rund 26 Prozent. häb ❚ 09_11_Anz_1und1.qxd 19.07.2011 14:36 Uhr Seite 11 14 21.07.2011 11:59 Uhr MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS MAIL-MARKETING E-Mails bleiben erfolgreich E-Mail-Kampagnen werden weiterhin gut geklickt. In seiner vierteljährlichen Trendund Benchmark-Studie kommt der MailSpezialist Epsilon für das erste Quartal 2011 auf Klickraten von 11,8 Prozent in Deutschland. Das ist im europäischen Vergleich (9,8 Prozent) überdurchschnittlich, allerdings lag die Quote im Vorjahreszeitraum in Deutschland mit 14,8 Prozent sogar noch darüber. Die Öffnungsrate hingegen kletterte von 26,0 Prozent im ersten Quartal 2010 auf nun 26,3 Prozent. vs SEARCH ENGINE ADVERTISING Millionen für den Urlaub Mehr als eine Million Euro geben Anbieter aus der Tourismusbranche derzeit täglich für Suchmaschinenwerbung (SEA) auf Google aus. Am meisten investieren klassische Anbieter wie Ab-in-den-urlaub.de, Fluege.de oder Holidaycheck.de. Damit ist SEA den Reiseanbietern derzeit rund doppelt so hohe Ausgaben wert wie dem zweitgrößten Spender, der Versicherungsbranche. Die Zahlen ermittelte der Münchner Optimierungsspezialist Xamine in der Brutto-Budgetanalyse „Reisen und Urlaub“. dg Hebt ab: Reiseanbieter setzen derzeit besonders auf Suchmaschinenwerbung ADTELLIGENCE Preferred Facebook-Partner Das Mannheimer Unternehmen Adtelligence ist in das Facebook Preferred Developer Consultant Program (PDC) aufgenommen worden. Das 2009 gegründete Unternehmen entwickelt Lösungen im Bereich Social Advertising, Social Search, Social Commerce und Shop-Personalisierung mit Facebook sowie Social Analytics. So ist es mit Adtelligence-Tools etwa möglich, Werbung in Echtzeit zu personalisieren. dg MOBILE MARKETING Mobile Ads wirken abends Die Klickraten mobiler Banner haben die US-Marktforscher von Mediamind untersucht. Ergebnis: Mit einer Click-ThroughRate von 0,61 Prozent liegen sie weit vor normalen Bannern (0,07 Prozent), AppleUser klicken öfter als Nutzer anderer Endgeräte und die Klickraten ziehen gegen Abend stark an. Den Höhepunkt erreichen sie mit 1,15 Prozent gegen 20 Uhr, um erst nach Mitternacht stark abzufallen. dg Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Seite 14 25. Juli 2011 15/11 Neue Google-Produkt-Feeds Wer Google Shopping weiterhin nutzen will, muss bis 22. 9. seine Produkt-Feeds optimieren D ie Google-Produktsuche ist laut einer aktuellen Studie von Ibi Research die Preissuchmaschine, auf der Shop-Betreiber am stärksten vertreten sind. Doch wer weiterhin von dem Traffic-Bringer profitieren will, muss bis 22. September 2011 einige Hausaufgaben erledigen. Die Anforderungen an die Produktsuche-Feeds werden deutlich nach oben geschraubt. Das bedeutet im Detail: Webshop-Betreiber müssen über ihre Produkt-Feeds mehr Informationen an Google übermitteln, bisherige Attribute hingegen verlieren ihre Bedeutung. So können WebshopBetreiber zum Beispiel die Attribute Jahr, Menge, Merkmal, Hersteller, Genre, Sonderposten, Autor und Ausgabe weiterhin in ihren Feeds angeben, sie werden in Google Shopping allerdings nicht mehr verwendet. Konnten Shop-Betreiber in der Vergangenheit über das Attribut „Menge“ über die Verfügbarkeit ihrer Produkte informieren, wurde jetzt das Attribut „Verfügbarkeit“ eingeführt. Der Verfügbarkeitsstatus muss nun zwingend angegeben werden, vergriffene Produkte werden mit „nicht auf Lager“ gekennzeichnet. Pflicht und nicht nur Kür wurden auch die Produktbilder. Schon in der Vergangenheit konnten Shop-Betreiber über das Attribut „Bildlink“ Produktfotos zur Verfügung stellen. Von Ende September an wird dieses Attribut ebenfalls zur Pflicht. Darüber hinaus müssen die Produkte jetzt in eine Taxonomie, das heißt von Google bereitgestellte Produktkategorien, einsortiert werden. „Dies könnte für Vollsortimenter zu einem Problem werden, weil jedes Produkt zwingend einer Pro- Foto: Fotolia.com/Olly 14_Performance_News_1511.qxd Wohin nun? Google lotst die Kunden in den eigenen Shop – wenn man alles richtig macht duktkategorie gemäß der Google-Produkttaxonomie zugeordnet und geprüft werden muss, wie viele unterschiedliche Kategorien das jeweilige Produkt eigentlich abdeckt“, warnt Markus Hövener, geschäftsführender Gesellschafter und Head of SEO bei Bloofusion. Modebranche trifft es am härtesten Noch mehr Arbeit droht Shop-Betreibern aus der Modebranche. Sie müssen für ihre Artikel jetzt die Marke angeben; die Attribute „Geschlecht“ und „Altersgruppe“ sowie „Farbe“ und „Größe“ können freiwillig übermittelt werden. „Diese Attribute stellen eine Bereicherung der Möglichkeiten dar, wie Sie Ihre Bekleidungsartikel bei Google Shopping präsentieren können“, heißt es dazu bei Google. Für Farbe und Größe können die Shop-Betreiber selbst Werte definieren, bei Geschlecht und Altersgruppe gibt es vordefinierte Werte. Auch mit Varianten eines Produkts geht Google nun anders um. Sie werden künftig nicht mehr als separate Produkte angelegt, sondern müssen mit einer GruppenID gekennzeichnet werden. „Den Zeitraum von zwei Monaten bis zur Umstellung finde ich fast etwas knapp, wenn ich mir so einige Unternehmen anschaue und auch die bevorstehenden Ferien einkalkuliere“, meint Hövener. Allerdings müsse man abwarten, wie streng Google die Einhaltung der Richtlinien dann auch durchsetzt. dz ❚ Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1115014 ❚ Überblick über alle notwendigen Kategorien Facebook-Preise ziehen an SEO Day in Köln Die CPCs auf dem Netzwerk wuchsen zuletzt um rund 22 Prozent F acebook wird als Werbekanal immer folge würden vielmehr neue Budgets gebeliebter. Gegenüber dem ersten Quar- schaffen, die eher zu Lasten klassischer tal 2011 hat sich der durchschnittliche Anzeigen gingen. Weitere Trends: Das Cost per Click (CPC) im zweiten Quartal Wachstum der Suchmaschinenwerbung um 22 Prozent erhöht, haben Efficient verlangsamte sich im zweiten Quartal und Frontier und Context Optional in ihrem stieg im Vergleich zum Vorquartal nur um „Global Digital Marketing Performance acht Prozent, weil die Werbungtreibenden Report“ festgestellt. Der Studie zufolge ist die Performance und den Return on Inauch in den kommenden Quartalen mit vestment (ROI) genauer beobachten. dg ❚ einem zweistelligen Wachstum der CPCs zu rechnen. Allerdings hat Facebook Social Media vs. Search auch noch viel Luft nach Facebook-Spendings im Vergleich zu Search-Ausgaben oben: Derzeit erreicht das 4,9 % 4,9 % Facebook-Budget in den wichtigsten Branchen ge3,5 % rade einmal fünf Prozent der Search Spendings. Nur 1,9 % bei speziellen Kampagnen würden die Budgets bereits 25 Prozent der Search Finanzen Handel Reise Autos Spendings erreichen. GeKlassenunterschied: In den wichtigsten Branchen erreichen die nerell kannibalisiert WerFacebook-Budgets lediglich fünf Prozent der Search Spendings bung auf Facebook Such© INTERNET WORLD Business 15/11 Quelle: Efficient Frontier + Context Optional maschinenwerbung offenbar nicht. Der Studie zu- E ine Veranstalung von SEOs für SEOs soll es nicht werden. Der SEO Day Cologne (www.seo-day.de) will vielmehr Optimierer (als Referenten) und Unternehmen (als Zuhörer) zusammenbringen. „Es gibt da draußen noch unglaublich viele unoptimierte Webseiten großer Firmen“, meint Organisator Fabian Rossbacher und glaubt, das richtige Rezept gefunden zu haben. Denn auch wenn er ein unerfahrenes Publikum anspricht, soll der SEO-Day keine Einsteigerveranstaltung werden. „Wir wollen auf hohem Niveau inspirieren und den Besuchern eine Vision mitgeben“, formuliert Rossbacher seinen Anspruch. Dafür sorgt eine Liste illustrer Redner: Top-Experten wie Curt Harlinghausen (Akom360), Stefan Fischerländer (Gipfelstolz), Marcus Tandler (Tandler Dörje und Partner), Pascal Fantou (Cogito Ergo) oder Jens Fauldrath (Deutsche Telekom) haben jedenfalls einen Blickwinkel, der über Link-Management und On-Site-Optimierung hinausgeht. Der SEO Day findet am 27. Oktober im Kölner Rhein-EnergieStadion statt und kostet 299 Euro. dg ❚ 15_Mark_auftakt.qxd 15/11 21.07.2011 13:31 Uhr Seite 15 MARKETING & WERBUNG 25. Juli 2011 Internet World BUSINESS 15 Was zu beweisen ist Ethority macht den Return on Investment von verschiedenen Social-Media-Plattformen vergleichbar M it dem Geld einher geht bekanntlich „ROI Calculator“ (http://roi.ethority.de/) auch eine gewisse Verantwortung. entwickelt. Dieser berechnet den Return Das bekommt derzeit die Social-Media- on Investment (ROI: Verhältnis von GeGemeinde zu spüren. Vorbei sind die Zei- winn und Kapitaleinsatz) der einzelnen ten, als es für die eigene Existenzberechti- Kanäle. Der Kapitaleinsatz beschreibt das gung genügte, möglichst viele Fans oder zur Verfügung stehende Budget. Anstelle Follower zu haben oder Tweets und Re- des Gewinns beziehungsweise des UmsatTweets zu erzeugen: „Das Monitoring muss zes setzt Ethority den Wert der Kontakte. sich ändern. Reine quantitative Zahlen sind „Die Kontaktarten wie beispielsweise Fans, nicht aussagefähig genug, die Qualität der Likes oder Re-Tweets sind das Vehikel, der Beiträge ist wichtig“, ist Benedikt Köhler, kleinste gemeinsame Nenner, um die PlattCOO bei Ethority, einem in Hamburg und formen miteinander vergleichbar zu maMünchen ansässigen Anbieter für Monito- chen“, erläutert Köhler. ring, Marktforschung und Strategie im SoIm ersten Schritt werden also sämtliche – cial Web, überzeugt. die Betonung liegt auf sämtliche – AktiUm sich neben den anderen Marketing- vitäten der User einer Plattform addiert: und Kommunikationsdisziplinen behaup- bei Facebook beispielsweise die Anzahl der ten zu können, werde es immer wichtiger, Fans, die durch die Pinnwand generierten Erfolge von Social-Media-Kampagnen in Kontakte sowie von den Fans weitergeleietablierten Messgrößen wie beispielsweise tete Informationen. Bei Twitter sind es die dem Return of Investment (ROI) ver- Anzahl der Follower und der Re-Tweets sogleichbar zu machen. Derzeit existiere wie durch Third-Party Tweets und Thirdzwar eine Vielzahl von Tools und Ansät- Parties generierten Kontakte. Anhand der zen, um Social-Media-AkKontakte und des Budgets tivitäten zu tracken, aber: können nun Tausend-Kon„Diese arbeiten hauptsächtakt-Preis (TKP) und Relich mit Monitoring-Paraturn on Investment bemetern wie Fans, Tonalität, rechnet werden. Buzz-Volumen oder ÄhnliEin Beispiel: Angenomchem“, sagt Köhler. Damit men, die Abrufe im Rahkann man zwar das eigene men eines Blogger-Events Unternehmen mit dem sind dem Unternehmen Wettbewerber oder der zwei Cent (TKP = 20 Euro) Branche vergleichen, nicht wert. Bei 750.000 Kontakaber eine Kampagne mit eiten würde das das Unterner anderen auf einem annehmen 15.000 Euro koderen Social-Media-Kanal sten. Aufgrund eines guten oder in einem ganz andeRabatts muss das UnterBenedikt Köhler, Geschäftsren Medium. nehmen zum Beispiel aber Um Transparenz zu führer von Ethority, will Social nur 12.000 Euro bezahlen. schaffen, hat Ethority einen Media transparent machen Das macht einen ROI von (Key Performance Indicator) für Social Media wiederum wäre „Social Velocity“. Diese beschreibt die Anzahl der Beiträge pro Stunde und liefert den Unternehmen einen Anhaltspunkt dafür, mit welchem Ansturm bei einer Aktion zu rechnen ist. Eine weitere Größe ist „Social Dynamic“, die das Verhältnis zwischen den selbst erzeugten Inhalten und dem Social Media Feedback (Earned Media) beschreibt. (Natürlich) Aus den USA kommt außerdem der Klout Score, ein Maß Was bringt was? Der ROI Calculator vergleicht soziale Plattformen für den Social-MediaEinfluss. 25 Prozent ([15.000 Euro – 12.000 Euro] / Wie im restlichen Internet auch ist die all12.000 Euro). Würde der Preis aber bei gegenwärtige Messbarkeit bei Social Media 17.000 Euro liegen, wäre der ROI negativ Fluch und Segen gleichermaßen „Gemes([15.000 Euro – 17.000 Euro] / 17.000 Eu- sen werden kann alles, aber bei Weitem ro = –11 Prozent). nicht alles braucht ein Unternehmen“, arEntsprechend können alle ROIs von gumentiert Köhler. Umso wichtiger sei es, Twitter, Blogs, Foren, Youtube, Flickr und sich im Vorfeld viele Gedanken darüber zu bald natürlich von Google+ berechnet machen, welche Messzahlen für den Kunwerden. Für Köhler ist der ROI Calculator den wirklich relevant seien. So braucht die der erste Schritt zu mehr Transparenz. PR-Abteilung beispielsweise andere KennWeitere müssten und werden folgen. ziffern als die Marketingabteilung.Vor dieWie in der klassischen Werbung gehe es sem Hintergrund hat Ethority ein Dashdarum, zu belegen, welchen Beitrag welche board entwickelt, mittels dessen die KunMaßnahme zu welchem Kommunika- den die für sie relevanten Kennziffern auf tionsziel leistet. Dafür seien qualitative einen Blick zusammenstellen können. Das Kennzahlen und Messgrößen nötig. Dies KPI Dashboard des „Gridmaster 2.0 Webkönnen die altbekannten Werte wie Image monitor“ wird auf der Dmexco vorgestellt ❚ oder Bekanntheit sein. Möglicher KPI werden. häb Sechs Freunde sollt ihr sein Als Advertising Alliance schließen sich sechs bislang unabhängige Unternehmen zu einem Vermarkter zusammen W ir bringen Spezialisten zusammen, bündeln Einkaufsmacht und entwickeln gemeinsam Online-Werbetechnologie weiter“, so begründet Andreas Kleiser, Vorstand der Freiburger Medienholding Virtual Minds, den Zusammenschluss von bislang sechs unabhängigen Vermarktern unter dem gemeinsamen Dach der Advertising Alliance. Mehrheitsgesellschafter Virtual Minds brachte in das neue Unternehmen die Restplatzbörsen Banner Community und Brand Europe sowie Active Agent, einen Spezialisten für Tools zur Steuerung und Optimierung von Werbekampagnen, ein. Weitere Teilnehmer an der Allianz sind der Vermarkter Mediaroute, der sich mit dem Attribut „Premium-Netzwerk“ versieht, und der Restplatzvermarkter Open Inventory sowie der Retargeting-Experte Retarget Media. „Wir verfügen über Einkaufsabkommen mit mehr als 20 der Top-25Vermarkter aus dem Agof-Ranking“, wirbt Kleiser für den neuen Vermarkter, „und können daher qualitativ hochwertige Reichweiten liefern“. Dies sei – so trommelt er – nicht unbedingt Standard im Reichweitensegment. Die Advertising Alliance sieht sich dabei weniger im Wettbewerb zu den großen Vermarktern als vielmehr zu den Ad Networks und den Marktplätzen. Das Unternehmen kommt auf eine Reichweite von geschätzten acht Milliarden Ad Impressions (AI) oder 35 Millionen Unique Visitors (UV). Zum Vergleich: Der Marktplatz Adscale erreicht neun Milliarden AI und 39 Millionen UV. Welchen Platz der neue Vermarkter im Ranking der Agof einnehmen wird, ist unsicher: „Bis auf Mediaroute ist bisher keines unserer Unternehmen dort gelistet“, so Kleiser. Der Vermarkter liegt mit einer monatlichen Reichweite von etwa 200.000 Unique Usern im Vermarkter-Ranking der Agof auf Rang 71 von insgesamt 76 Plätzen. Der Zusammenschluss bietet seinen Teilnehmern vor allem auf technischer Seite Vorteile: Nicht nur, dass die sechs Spezialisten ihr Know-how bündeln, unter dem Dach von Virtual Minds finden sich mit Advertising Alliance ❚ Umsatz: Zurzeit erwirtschaften die Mitglieder zusammen einen etwa zweistelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr. Dieser soll sich bis 2015 mindestens verdoppeln. ❚ Mitarbeiter: Über 40 insgesamt ❚ Standorte: München, Hamburg, Düsseldorf, Freiburg, und Neukirchen-Vluyn bei Düsseldorf Adition Technologies und Mov Ad oder Yieldlab zudem Unternehmen, die sich mit Techniken zur Auslieferung von Werbemitteln oder aber für das aufkommende Real-time Bidding (RTB) beschäftigen und damit als Kooperationspartner des Vermarkters infrage kommen. „RTB ist sicher eines der Technikthemen, die wir kurzfristig angehen werden und für die wir bereits gute Lösungen bieten“, erklärt Kleiser. „Weiterhin im Fokus neuer Techniken stehen Selfbooking-Tools sowie Buchungsplattformen.“ Als Chefs der Gemeinschaft wurden Mark Suer, Gründer der Retarget Media, Stefan Husemann, Gründer von Open Inventory sowie Jörg Junige, Geschäftsführer der Banner Community berufen. „Wir wollen unseren Kunden Spezialisten in der Nähe bieten“, meint Kleiser. „Durch die Advertising Alliance“, so Kleiser, „werden vor allem kleinere Vermarktungsunternehmen unter ❚ Druck kommen.“ vs 16-17_Mediamix.qxd 16 21.07.2011 14:24 Uhr Internet World BUSINESS Seite 16 MARKETING & WERBUNG 15/11 KONVERGENZWÄHRUNG Achtung Dauerbaustelle Foto: Fotolia / Angela Jones IP Deutschland präsentiert ein neues Modell für eine medienübergreifende Währung. Die Onliner sind wenig begeistert W bungtreibenden ein umfassendes Modell für eine Konvergenzwährung, mit der künftig medienübergreifend Kampagnen geplant und verglichen werden können. Die Problematik ist bekannt: Jedes Medium hat seinen eigenen Standard, seine eigene Währung, und jede wird unterschiedlich erhoben. Entsprechend muss jedes Medium separat geplant werden. Was fehlt, ist ein intermediales Modell, das es ermöglicht, auf einheitlicher Basis die Leistungen jedes einzelnen Mediums zu berechnen. Kernstück des Vorstoßes der IP Deutschland: Weg von der Endgeräte-Orientierung, hin zur InhalteOrientierung. Begründung: Durch die Verschmelzung Gesucht: intermediales Modell der Medien verliere das Endgerät an BeIP Deutschland hat sich dieser komple- deutung. Nicht der technische Übertraxen Aufgabe angenommen – und bezieht gungsweg sei für die Wirkung von Werdafür, wie könnte es anders sein, erst bung entscheidend, sondern der Inhalt als einmal kräftig Prügel. Umfeld für die Werbung. Doch der Reihe nach: Im Juli dieses JahDieser Logik folgend teilt der TV-Verres präsentierte der RTL-Werbezeiten- markter die Währungswelt der Zukunft vermarkter Agenturen, Medien und Wer- in drei Kategorien ein: ❚ Textlastiger Online- und Mobile Content wird mit Zeitschriften und Zeitungen als „Print-/Inpage“-Währung zusammengefasst. ❚ Klassisches TV und Bewegtbilder über das Netz oder über das mobile Endgerät kommen unter das „Instream“-Dach. ❚ Radio schließlich wird mitsamt seinen Online-Ablegern der Währung „Audio“ zugeschlagen. Heiko Genzlinger, Yahoo: Claudia Dubrau, Agof: Das Internet – Motor und „Garantie für Gleichbehand- „Wir brauchen eine interSchrittmacher der Kommunikalung einzelner Kanäle nötig.“ mediale Währung.“ tionsbranche – kommt im neuenn Sätze mit „grundsätzlich“ oder „generell“ beginnen, bedeutet das meist nichts Gutes: „Grundsätzlich begrüßen wir jeden Ansatz, der darauf abzielt, die Mediennutzung ganzheitlich darzustellen“, sagt Heiko Genzlinger, stellvertretender Geschäftsführer und Commercial Director von Yahoo Deutschland. Einheitliche Währungen seien elementar, um den Erfolg von verschiedenen Werbeumfeldern wirklich direkt vergleichen zu können. Weiter ist es nicht nur laut Genzlinger mediaplanerische Wirklichkeit, die Medien nicht mehr einzeln, sondern im Medienverbund zu betrachten. „Da die strategische Bedeutung von Online in der Kommunikationsplanung weiter steigen wird, braucht die Mediaplanung eine Konvergenzwährung“, fordert auch Christof Baron, CEO der Media-Agentur Mindshare. en Modell nicht mehr vor. Wer aufgepasst hat, weiß, jetzt kommt das große Aber: „Das Internet als eigenständiges Medium zu negieren und zum technischen Übertragungskanal zu degradieren, ist ebenso Ausdruck einer anachronistischen TVDenke, wie Content und Zeit zur aus- „Wir müssen wegkommen von der Geräte-Orientierung hin zu einer Inhalte-Orientierung.“ Martin Krapf Geschäftsführer IP Deutschland schließlichen Grundlage einer Mediawährung zu erheben“, wettert gewohnt wortgewaltig Matthias Ehrlich, Vorstand von United Internet Media. Der Ansatz ignoriere bewusst und gezielt „Erkenntnisse zur Content- und zeitunabhängigen Wirkung von Werbung und digitale Medienevolutionen wie den längst überfälligen Paradigmenwechsel vom Umfeld zur Zielgruppe – Stichwort Targeting“, kritisiert Ehrlich weiter. Spätestens bei der Einordnung von hybriden Inhalten, die Text, Bewegtbild, Audio oder auch Live-Kommentierungsfunktionen wie Messaging oder Twitter auf einem einzigen Angebot zur selben Zeit verbinden, werde der Ansatz an seine methodischen Grenzen stoßen. TV lässt (immer noch) grüßen Auch aus Werbemittelsicht ist laut Ehrlich die vorgeschlagene Kategorisierung nicht logisch und kaum zielführend, und: „Sie zeigt einmal mehr ein grundsätzliches Anliegen, nämlich die immer wichtiger wer- dende Bewegtbildwerbung im Netz auf Instream-Videos zu reduzieren und die höchst erfolgreichen Content-unabhängigen Inpage-Platzierungen von Bewegtbild zu diskreditieren“, echauffiert sich Ehrlich. Die Nähe zur (TV-)Herkunft ist aber auch Agentur-Chef Baron ein Dorn im Auge. Über die Einteilung in „Instream“ und „Inpage“ demonstriere die IP Deutschland „sehr selbstbewusst die Stärke von Bewegtbildmedien und grenzt sich gegenüber statischen und eher textgetriebenen Online-Angeboten ab“, sagt Baron. Mit dieser Trennung zwischen Bewegtbild und statischen Inhalten versuche man – „auch wenn das nicht thematisiert wird – natürlich, das Preismodell in die digitale Welt herüberzuretten“, so der Profi. Der unberechenbare Konsument Die Logik dahinter sei nicht zwingend: „Letztlich wird damit unterstellt, dass ein Spot in einem Bewegtbildumfeld wirksamer ist als ein Spot in einem Leseumfeld“, spinnt er den Faden weiter.„Das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht.“ Ein bildschirmfüllender Spot auf einer PrintOnline-Seite, die aus einem konkreten Interesse heraus aufgerufen werde, könne schließlich die gleiche Wirkung entfalten wie ein Pre- oder Midroll in einem typischen Fernsehumfeld. „Es gibt dagegen keine Garantie, dass auf einer InstreamPlattform die Konsumenten – wenn sie schon technisch die Werbung nicht überspringen könnten – nicht einfach ,wegschauen‘ würden“, führt er weiter aus. Insofern sei es absolut legitim, nicht bildschirmfüllende Video-Inhalte auf Textseiten anders zu bewerten. Yahoo-Manager Genzlinger bringt noch einen weiteren Aspekt ins Spiel. Ein integrativer Messansatz muss seiner Meinung nach „den unterschiedlichen Nutzungsund Involvement-Situationen gerecht werden“. Die entscheidenden Möglichkei- 16-17_Mediamix.qxd 21.07.2011 14:24 Uhr Seite 17 MARKETING & WERBUNG 17 Nachdem damit der Stein ins Rollen gebracht wurde, sind nun die Gremien gefordert.„Wir müssen diese methodische Diskussion führen“, macht Krapf klar und warnt: „Wenn wir die Aufgabe nicht lösen, werden es andere tun.“ Und dies ist nicht unwahrscheinlich, wie ein Blick in die USA zeigt: „Es gibt dort bereits Ansätze integrativer Messung beziehungsweise Ausweisung mit dem Ziel, kombinierte Tools und Bekannte Schwächen damit eine einheitliche Währung für TV, Online und IP Deutschland ist sich einiPrint zu erreichen“, berichtet ger Schwächen des Modells Yahoo-Mann Genzlinger. So durchaus bewusst: „Wir hagebe es etwa ein Projekt mit ben uns über In-Stream GeNielsen, das Online- und TVdanken gemacht, weil wir als Daten unter anderem auf TV-Haus wissen, wie Basis ihrer Allianz mit MRI, Bewegtbild funktioniert“, dem Pendant zum GfK Meerklärt TV-Manager Krapf dia Efficiency Panel in den die Schieflage in Richtung USA, verbinde. Comscore Bewegtbild. Keinen Hehl wiederum verfolge einen Anmacht er auch daraus, dass satz für TV und Internet über wichtige Disziplinen wie Frank Bacher, OVK: „Wir Search oder Social Media begrüßen grundsätzlich die Set-Top-Boxen. Die berühmte deutsche fehlen. „Wir stehen ganz Diskussion.“ Gründlichkeit kann im am Anfang und haben noch einen langen Weg vor uns“, ist Krapf über- schnellen Internet-Zeitalter durchaus eine zeugt. Die über allem stehende und allen Schwäche sein. Entsprechend couragiert unter den Nägeln brennende Frage aber ist auch der Zeitplan, der der IP Deutschsei: „Wie gehen wir mit der Digitalisie- land vorschwebt. Bereits in zwei Jahren, also 2013, soll die Infrastruktur stehen. rung um?“ Noch in diesem Jahr soll eine einheitliche Basis Internet Facts Basis gefunden und die konzeptionelle Bei der Suche nach einer Lösung ging es Diskussion beendet werden. Ab jetzt sind jedenfalls die Gremien ge„uns in erster Linie um die Frage, wie man Online ins Verhältnis zu anderen Medien fordert.„Aus unserer Sicht ist wichtig, dass setzen kann und in die strategische Pla- die Diskussion im Rahmen der zustännung einbeziehen kann“, erläutert er. digen Gremien vorangetrieben wird, um Denn um die konvergente Nutzung von eine größtmögliche Methodensicherheit Content auf allen Endgeräten in einer und Gleichbehandlung der einzelnen Meeffektiven Planung abzubilden, braucht dienkanäle zu garantieren“, betont auch der Markt Transparenz und belastbare Heiko Genzlinger. Daten“, so Krapf. „Wir wollen weder ein Die Agma soll’s richten Medium diskreditieren noch bereits vorhandene Standards oder gar Werbeträger Federführend wird hier wohl die Arbeitsabschaffen“, nimmt er der massiven Kritik gemeinschaft Media-Analyse (Agma) sein. den Wind aus den Segeln.Vielmehr komme Diese veröffentlicht regelmäßig die aktueldie Währung zusätzlich immer dann ins len Nutzungsdaten für TV, Radio, ZeitunSpiel, wenn In-Stream-Werbemittel im gen und Zeitschriften, Kino, Lesezirkel, Konpress, Plakat und Online und ist auch für die IntermediaDatei (Vergleich unterschiedlicher Werbeträger) zuständig. Und wie sieht die Agof ihre Zukunft? Der Vorstoß ist für Geschäftsführerin Claudia Dubrau – trotz vieler offener Punkte wie beispielsweise dem Fehlen von Plakat, Search oder auch Social Media – ein Schritt in die richtige Richtung. „Der Vorschlag der IP Deutschland ist ein erster Ansatz, der jetzt in Christof Baron, Mindshare: Matthias Ehrlich, United „Keine neuen Schlagbäume Internet Media: „Nicht den Gremien diskutiert werden errichten.“ logisch und zielführend.“ muss“, sagt Dubrau. Dieser Meinung ist auch der OnlineContent platziert würden. Werde dagegen Vermarkterkreis (OVK), der die Diskusauf Basis des Werbeträgers geplant, seien sion „grundsätzlich natürlich begrüßt“. nach wie vor die Internet Facts der Agof Der stellvertretende Vorsitzende Frank Ba(Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) chér: „Der OVK begleitet als Interessenvertretung gemeinsam mit WerbungtreiState of the Art. Beispiel „Spiegel“: Reichweiten und benden, Agenturen und Verbänden, wie Nutzungsdaten von Spiegel.de würden zum Beispiel der Agma und Agof, den Prosich weiterhin in den Internet Facts fin- zess der Währungsabbildung, um am Enden. Das Bewegtbildangebot Spiegel TV de einen Marktkonsens für das Wähwiederum wäre ein Fall für die Konver- rungsmodell der Zukunft zu schaffen.“ genzwährung TV/In-Stream. Im EndApropos Ende: Für das Medium TV hat effekt bliebe alles beim Alten. „Lediglich die Branche 17 Jahre gebraucht, um sich Strukturdaten auf Werbemittelbasis wer- auf eine gemeinsame Konvention zu einiden als zusätzliche Option für Bewegtbild- gen. Die Baustelle „Konvergenzwährung“ Content eingeführt“, betont Krapf. wurde also gerade erst eröffnet. häb ❚ ten und Eigenschaften, die jedes einzelne Medium biete und aufweise, blieben hier außer Acht: Ein Halfpage Ad im Internet erlaube beispielsweise eine ganz andere Involvement-Situation als ein Halfpage Ad in einem Printprodukt – sei es durch Animation, Sound oder Klickbarkeit und Interaktion. „Das sind fraglos allesamt maßgebliche Faktoren für Wirkungsleistung“, nennt Genzlinger nur ein Beispiel. 18_CaseStudy_WalthersSaefte.qxd 18 20.07.2011 15:55 Uhr Seite 18 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 KELTEREI WALTHER Mit Facebook Pleite verhindert Der regionale Fruchtsaftanbieter kam mit einer leidenschaftlichen Social-Media-Strategie wieder auf Touren A rnsdorf, in der Nähe von Dresden: Eine junge Frau erbt von ihren Eltern im Jahr 2003 eine Kelterei. Die Geschäfte laufen schlecht. Die Verbraucher kaufen ihre Getränke immer mehr im Discounter, der Fruchtsaftmarkt ist durch einen harten Preiskampf, sinkende Qualität und wenig Innovationen geprägt. Die Kelterei Walther, ein 1927 gegründetes mittelständisches Traditionsunternehmen, steht angesichts dieser Entwicklung ein dreiviertel Jahrhundert später kurz vor dem Aus. Doch nach nur acht Jahren sind 2011 die Probleme der Kelterei Walther Schnee von gestern. Was passiert ist? Als Erstes überarbeitete Kirstin Walther, die junge Erbin, zusammen mit ihrem Bruder Jens die Produkt- und Vertriebspalette und brachte die 3- und 5-Liter-Saftbox auf den Markt. Und weil das Kommunikationsbudget ebenfalls keine großen Sprünge zuließ und die Geschäftsführerin mit „klassischer PR oder Marketing aus dem Lehrbuch nicht viel anfangen“ konnte, wurden auch hier neue Wege beschritten. 2006 startete Kirsten Walther einen Blog – sie zählte damit zu den UnternehmensBlog-Pionier(inn)en hierzulande – und fing kurz darauf auch das Twittern an. „Ich wollte etwas Persönliches und die Leute an meinem Leben teilhaben lassen“, erläutert sie. Das Social Web war für sie ein Geschenk des Himmels: „Hier kann ich genau so sein, wie ich bin.“ Zwar kristallisierte sich schnell heraus, dass Fachthemen rund um Fruchtsaft bei den Usern auf weitaus geringeres Interesse stoßen als persönliche Geschichten („Ein Bild mit einem Plüschmaulwurf wird wesentlich besser geklickt als Wissenswertes etwa rund um die Saftproduktion.“), aber: Der Dialog mit den Usern leistet auch wertvolle Dienste für das reale Saftgeschäft. So entstand die Idee für die Saftkartons in Zusammenarbeit mit den Usern. Und auch der derzeitige Renner im Sortiment, der Aronia-Saft, ist auf Initiative der Community zurückzuführen. „Erfolg hatten wir immer dann, wenn wir mit den Kunden reden, ihre Ideen aufnehmen und ihre Wünsche erfüllen“, zieht Kelterei Walther, Arnsdorf ❚ Die Social-Media-Aktivitäten von Walther’s Säfte 2006: Blog: www.walthers.de/saftplausch/ saftblog/ 2006: Twitter: http://twitter.com/safttante (2.926 Follower) 2009: Facebook: www.facebook.com/ home.php#!/saftfreunde (1.500 Likes) Gelebte Authentizität: Kirstin Walther auf ihrer neuen Homepage – sie steht zu dem, was sie sagt die Geschäftsführerin Resümee. Seit 2009 ist Walther auch auf Facebook, die Verteilungseffekte dort seien „enorm“. Zunächst war sie unter ihrem Namen in dem Social Network vertreten, jetzt schreibt sie unter „Saftfreunde“. Doch nicht nur auf Facebook wurden die Aktivitäten gebündelt. 2010 wurde der gesamte Internet-Auftritt von der Dresdner Agentur Mindbox neu aufgestellt. „Selbst mir persönlich war es manchmal lästig, von Twitter zu Facebook und dann wieder zum Saftblog zu wechseln“, erinnert sich die Inhaberin. Aufsteiger: Die Facebook-Seite – bei Walther’s in den InternetAuftritt integriert – bringt die meisten neuen User und Umsatz Mittlerweile finden Kunden und Besucher unter www.walthers.de die „ganze Welt der Saftkelterei“. Die Safttante vereint, was vormals in zwei Shops, dem Saftblog und verschiedenen Social Media Communitys angesiedelt war, jetzt in ihrem virtuellen Tante-Emma-Laden, dem „Saftladen“. Die Nutzer können dort Getränke bestellen oder auch den nächsten Händler ausfindig machen. Im Bereich „Saftplausch“ finden sich der Saftblog sowie der Saftkanal mit Videos und Kommentaren und Feedback von Facebook und Twitter. „Jetzt kann ich Auslaufmodell: Mit dem Saftblog startete Kirstin Walther ihre „Social Web“-Karriere. Jetzt gerät er etwas in den Hintergrund die für mich sehr wichtigen Instrumente des Kundendialogs direkt auf meiner Website umsetzen und erreiche so alle Menschen, auch diejenigen, die noch nicht bei Facebook sind“, so Walther. Die meisten Käufer im Online Shop kommen übrigens über die Community. Offline werden Walther’s Säfte heute über ein Händlerfachnetz von über 500 Partnern vertrieben. Laufend kämen neue Anfragen von Händlern, weil sie die Produkte aus dem Internet kennen oder Kunden gezielt danach fragen würden, erklärt Walther. Deutschlandweit hat die Kelterei mittlerweile über 15.000 Internet-Kunden. Seit der Überabeitung des Online Shops sei der Umsatz um über 60 Prozent gestiegen. Überhaupt habe die Verknüpfung des Online Shops mit den Social-Media-Aktivitäten „vom ersten Tag an“ zu einem enormen Anstieg der Besucher geführt. Die Folge: „mehr Besucher, mehr Käufer, mehr Pro-Kopf-Umsatz“, so Walther zur Erfolgsschleife. Wichtiger als die Umsatzgenerierung mittels Social Media sei ihr aber das Beziehungsmanagement: „You don’t make money with Social Media – you make money with people who trust you“, zitiert sie Adam Singer vom „The Future Buzz – Blog“. Diese Devise, dass Vertrauen Umsatz generiert, hat auch ihr geholfen. Walther’s Säfte sind bei Amazon gelistet, „weil ein Marketingmitarbeiter dort unseren Blog kannte“, sagt Walther. Nicht selten verweist sie Kunden sogar an den Online-Händler, weil dieser günstigere Versandkonditionen anbieten könne. häb ❚ Newcomer: Unter der Rubrik Saftschmecker werden regelmäßig aktuelle Aktionen und Videos eingestellt next-anzeige_280x381.qxd 21.07.2011 9:39 Uhr Seite 1 LIFE, STYLE & MOBILITY MOBILE NEXT ist das Special-InterestMagazin für mobile Menschen. Immer unterwegs – mit Smartphone und Web-Tablet trotzdem überall dabei. MOBILE NEXT stellt die neuesten Trends vor, testet professionell und verlässlich neue Geräte und präsentiert die besten Apps. Sie erhalten MOBILE NEXT sechs Mal im Jahr an Ihrem Zeitschriftenkiosk (Heftpreis 4,90 Euro). www.mobile-next.de/probelesen 20-21_mobildemarketing_teil1.qxd 20 21.07.2011 15:01 Uhr Seite 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 SERIE: MOBILE MARKETING (TEIL I) Viele Wege, ein Ziel Smartphones werden immer beliebter, Nutzer gehen zunehmend von unterwegs ins Internet. Der mobile Werbemarkt startet durch: Wann Unternehmen beim Mobile Marketing und Advertising mitmachen sollten W ährend die Händler noch verhalten reagieren, haben die Dienstleister schon die Gunst der Stunde erkannt: Laut einer Coremetrics-Studie wollen 52 Prozent der Marketingverantwortlichen „dem Trend folgen“ und sehen eine „steigende Bedeutung“ von Mobile Marketing als Vertriebs- und Kommunikationskanal. Auf Händlerseite sind nur 28 Prozent der Befragten dieser Meinung. Einsteigen oder abwarten, das ist die Frage angesichts der schnell wachsenden Verbreitung von Smartphones, mit denen Nutzer unterwegs im Internet surfen. Jedes dritte in Westeuropa neu verkaufte Mobiltelefon ist bereits ein Smartphone, allein in Westeuropa gingen im ersten Quartal dieses Jahres 45 Millionen Geräte über den Ladentisch. Millionen von Nutzern bilden durchaus eine kritische Masse für Werbung und Marketing – zumal mobile Kampagnen leichter international verbreitet werden und dank der erhobenen Bewegungs- und Nutzungsdaten deutlich zielgenauer platziert werden können. Mobile Marketing – was Sie erwartet Im mobilen Internet für Angebote werben oder Produkte sogar direkt vermarkten: In dieser dreiteiligen Serie erfahren Sie, wie Sie mobile Surfer erreichen und auf Angebote aufmerksam machen. ❚ Der neue Markt, seine Systeme und Erfolg versprechende Technologien Ausgabe 15/2011 ❚ Mobile Marketing – die Brücke zwischen stationärem Handel und Internet Ausgabe 16/2011 ❚ Mobile Advertising – mehr als nur Banner und Anzeigen Alle Teile der Serie und Quellenangaben zu weiterführenden Studien finden Sie unter dem Webcode 1115016. Längst hat das iPhone seine Vorherrschaft verloren und Verbraucher entscheiden Smartphones laufen mit verschiedenen sich auch für andere Smartphones. ExperBetriebssystemen. Das zwingt zu Entschei- ten raten daher, mobile Werbung gleich dungen: Wer mit Apps – kleinen Program- für mehrere Systeme zu planen. Wer sich men, die den Internet-Zugriff für Geräte für Apps entscheidet, sollte wenigstens die vereinfachen und Funktionen bündeln – beiden Marktführer iOs und Android bedienen. Der App Store verzeichnet seit dem Start „Wir haben bereits Budgets 15 Milliarden Downloads und Android Markets 4,9 im deutlich fünf-, sogar sechsMilliarden. stelligen Bereich gesehen.“ „Viele Firmen wollen mit einer iPhone App starten, Kjell Fischer aber es gibt mittlerweile Geschäftsführer Apprupt, Hamburg fast kein Kundengespräch mehr, in dem nicht im zweiverkaufen oder werben will, muss klarstel- ten Schritt über eine Android App nachgelen, ob diese mit Apples iOs, Googles An- dacht wird“, sagt Bernd Lindemann, Gedroid, dem System Remote in Motion schäftsführer des Münchner Dienstleisters (RIM, für Blackberry) oder Windows Mo- Digital Mobil. Der Königsweg sind zwei bile (Microsoft) harmonieren soll. Das ist native Apps, deutlich günstiger ist aber eieine Frage von Marktanteilen (siehe Gra- ne mobile Website. Allerdings muss man fik) und anfallenden Kosten. Einschränkungen in Kauf nehmen: „Zwar Teure App, günstige Site Android und Windows Mobile weiten ihre Marktanteile aus Anteil der Betriebssysteme am weltweiten Smartphone-Markt 2011 und 2015 Windows Phone 7/ Windows Mobile 2011 3,8 % Sonstige 4,3 % 2015 Windows Phone 7/ Windows Mobile 20,3 % iOS 18,2 % Android (+82,3 %) Sonstige 5,5 % (+27,6 %) Android 38,9 % 43,8 % (+23,7 %) iOS 16,9 % (+17,9 %) Symbian 20,6 % Blackberry OS Blackberry OS Symbian 14,2 % 0,1 % (-68,8 %) Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Total +20,1 %) 13,4 % (+18,3 %) Prognosen zufolge wird Apple Reichweite verlieren, Microsoft und Google werden zulegen © INTERNET WORLD Business 15/11 Quelle: IDC Worldwide Quarterly Mobile Phone Tracker, June 9, 2011 lassen sich mit HTML5 plattformüber- aktualisiert und inhaltlich angepasst wergreifende Applikationen programmieren“, den. „Sechsstellige Budgets für Entwicksagt Lindemann, „aber dann muss man lungskosten, Bekanntmachung und Pflege Abstriche bei Funktionalität und Per- einer App sind heute keine Seltenheit“, formance machen. Native Apps sind den addiert Berger den Aufwand. Angesichts solcher Summen ist es verhybriden HTML5-Ansätzen überlegen.“ Apps sind aber ohnehin ein vergleichs- ständlich, dass sich kleinere Händler weise teures Marketing- oder Verkaufsin- beim Mobile Marketing noch zurückstrument. Vor allem die Kosten, die für die App-Vermarktung entstehen, werden meistens unterschätzt. Mehr als 400.000 Apps listet der Apples App Store, Googles Android Market hat knapp 300.000 Apps im Angebot. Nur mit einer ausgeklügelten Vermarktungsstrategie schafft es ein neues Mobile-Pro- Fanta: Spielerisch warb Fanta im mobilen Netz für seine gramm in die Ränge der belieb- Brause. Nutzer konnten Telefoneinheiten gewinnen testen Apps – aber nur diese werden tatsächlich beachtet und massen- halten. Für Markenhersteller gehört es schon zum guten Ton, für jede Mobileweise heruntergeladen. „Für das Bekanntmachen einer App ist Plattform eine App anzubieten. Der Marin etwa das gleiche Budget wie für die Ent- ketingaufwand ist auch deshalb hoch, wicklung einzuplanen“, erklärt Matthias weil sich nun die Zielgruppen auszudiffeBerger, Managing Partner der Digital- renzieren beginnen. Agentur Berger Baader Hermes in MünVor zwei Jahren wurde bei einem iPhonechen. Apps müssen zudem immer wieder Nutzer meist von einem einkommens- Mobile Commerce: Wann sich der Start lohnt ✔ Zugriffsdaten: Wird der Shop schon oft ✔ Werbung: Egal ob Suchtreffer oder Anzeige mobil angesteuert? Ist für die Anfragen eine mobile Site vorhanden? ✔ App oder Site? Lassen Sie sich nicht von Amazon, eBay & Co. irritieren, Shopping Apps lohnen sich für große Player, den Shopping Sites gehört aber die Zukunft. ✔ Marktbeobachtung: Prüfen Sie, wie sich Nutzerzahlen, Browser, Geräte und Wettbewerber im mobilen Netz entwickeln. So finden Sie den optimalen Zeitpunkt zum Einstieg in den Mobile Commerce. – wer mit einem mobilen Gerät darauf klickt, sollte automatisch auch auf das mobile Angebot gelangen. ✔ Vorbild App: Mobile User lieben Apps. Passen Sie die Nutzerführung Ihres Mobile Shops also an die einer App an, reduzieren Sie die Funktionen. ✔ Kundenorientiert: Denken Sie immer an den Nutzer – das Anklicken von Produkten aus einer Auswahl ist deutlich leichter als Eingaben über Minitasten. Quelle: Shopstrategen, INTERNET WORLD Business Foto: Luupay Ausgabe 17/2011 20-21_mobildemarketing_teil1.qxd 15/11 21.07.2011 15:01 Uhr Seite 21 MARKETING & WERBUNG 25. Juli 2011 starken, für die werbungtreibende Wirtschaft attraktiven Geschäftsmann ausgegangen. Heute lässt das Betriebssystem allein keine Rückschlüsse mehr auf Besitzer und Situation zu. Neben dem iPhone haben sich weitere Modelle durchgesetzt: „Egal ob Student, Arbeiter oder Geschäftsmann – das iPhone ist massenhaft verbreitet ebenso Adidas: Mit mobilen Videospots macht der Sportartikelherstelwie Android-Geräte“, beob- ler Lust auf die neue Fußballsaison und seine Produkte achtet Carsten Frien, Geschäftsführer von Madvertise, einem ob die Verbraucher die Werbung in einer Marktplatz für mobile Werbung mit Sitz App oder auf einer mobilen Website sehen“, erklärt Frien. „Es kommt auf zielin Berlin. genaues Targeting an – etwa über den AufAm besten überall werben enthaltsort des Nutzers, sein Umfeld und Mit der Verbreitung der Smartphones die Zielgruppe.“ Werbung fürs mobile Internet gilt als ein kommt nicht nur das Mobile Marketing, sondern auch das Mobile Advertising, vielversprechender Wachstumsmarkt und Werbung mit Bild- und Textanzeigen, in bietet gegenüber dem klassischen Online Fahrt. Werbungtreibende müssen dabei Marketing einige Vorteile: Im Vergleich zum gewohnten InternetAbruf nimmt die Anzeige „Beim Erfolg einer mobilen oder das Banner eine prozentual größere Fläche des Kampagne kommt es auf zielSmartphone-Bildschirms genaues Targeting an.“ in Anspruch. Auch die Klickrate (Click-ThroughCarsten Frien Rate, CTR) liegt höher: Geschäftsführer Madvertise, Berlin Nach einer Untersuchung der US-Agentur Mediakeine Rücksicht auf die Betriebssysteme mind erreicht sie im mobilen Netz 0,61 nehmen. Banner oder Spots können in Prozent, im stationären Netz werden nur Apps integriert oder auf Websites platziert 0,07 Prozent der Standard-Display-Banner werden. Viele Dienstleister unterscheiden angeklickt. Die Gründe hierfür wurden daher nicht zwischen In-App-Werbung zwar noch nicht untersucht, aber der oder Anzeigen auf mobilen Seiten. leichte Abruf durch Wischen und Tippen Wer Reichweite generieren will, sollte auf dem Bildschirm dürfte das Interesse allerdings beide Wege gehen. Apps sind pushen, auch der Reiz des Neuen dürfte eine weiter verbreitet als mobile Sites. „Für den Rolle spielen. Nicht zuletzt hoffen Marken Erfolg einer Kampagne ist es unerheblich, und Firmen auf eine höhere Werbeaffi- Internet World BUSINESS 21 Mobiles Marketing mit Website oder App? Als Entscheidungshilfe finden Sie hier die wichtigsten Gründe für mobile Sites und Apps: Mobile Website App Pro Pro ✔ wird von Suchmaschinen gefunden ✔ native Apps bieten hervorragende Usability ✔ gelerntes Surf-Erlebnis ✔ bei Nutzern sehr beliebt ✔ vergleichsweise kostengünstig ✔ einfache Integration von Telefonfunktionen ✔ kann wie gewohnt verlinken ✔ viele Funktionen sind auch offline nutzbar Contra Contra ✔ leicht eingeschränkte Usability ✔ für jedes Smartphone-Betriebssystem wird in der Regel eine eigene App benötigt ✔ noch geringe Reichweite ✔ wird im Vergleich zur App als weniger ✔ Optimierung ist an ein Update des Nutzers ge- koppelt hochwertig wahrgenommen ✔ muss heruntergeladen werden ✔ kann nicht über einen Link angesteuert werden ✔ vergleichsweise teuer (Entwicklung, Pflege, App- Vermarktung) nität bei Menschen, die mit ihrem Smartphone langweilige Wartezeiten überbrücken oder sich während des Einkaufsbummels über Angebote vor Ort informieren. Eines scheint sich aber bereits herauszukristallisieren: iPhone-Besitzer klicken häufiger auf mobile Banner als Nutzer von Geräten mit anderen Systemen. Laut Mediamind legen iPhone-Nutzer in den USA eine Klickrate von 0,37 vor, die Besitzer von LG-Smartphones klicken deutlich seltener, in etwa halb so oft, auf Werbung. Vorsichtiges Herantasten Trotz Jubelmeldungen über Verbreitung und Chancen – in Deutschland nimmt das Interesse an mobiler Werbung und Vermarktung nur langsam zu. „Im MobileSektor haben wir noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten“, sagt Berger. Die Fir- men tasteten sich eher vorsichtig heran, und: „In den Unternehmen herrscht Verunsicherung, weil die Mobile-Kompetenzen noch nicht geklärt sind, vieles erinnert an die Anfangstage des Internets.“ Studien bestätigen das: Laut BVDW schalteten im vergangenen Jahr nur 248 Unternehmen mobile Werbung. Wen wundert’s, dass bei den Nutzern Mobile Advertising noch nicht ankommt. Gerade haben die Marktforscher von Goldmedia und Respondi die Smartphone-Nutzung untersucht. Danach hat bisher nur etwa jeder zweite Befragte schon einmal Werbung beim mobilen Surfen bemerkt. Zwei von dreien sind noch nie einem Werbe-Link gefolgt. Nur sieben Prozent haben eine mobile Anzeige geöffnet. Interview: Mobile Marketing und Commerce „Der mobile Handel wächst rasant“ Etwa jeder vierte Verbraucher in Deutschland besitzt ein Smartphone. Müssten Online-Händler nicht längst ihre Angebote auch in Mobile Shops präsentieren? Sven Grimminger: Für viele Händler lohnt sich Mobile Commerce noch nicht, der Anteil an Besuchern über mobile Endgeräte ist häufig noch sehr klein. Je nach Warensortiment und Positionierung kann die Einschätzung jedoch anders ausfallen. Für Portale wie Amazon und eBay ist eine mobile Präsenz bereits Pflicht. Generell sollten sich OnlineHändler jetzt jedoch intensiv mit dem „Händler haben Mobile Commerce bereits auf der Agenda und planen erste Schritte.“ neuen Vertriebskanal befassen, denn der mobile Handel wächst rasant. Wie spiegelt sich denn die neue MobileLust der Deutschen derzeit in Ihrer Beratungspraxis wider? Sven Grimminger ist Geschäftsführer der E-CommerceBeratung Shopstrategen in Hamburg. ❚ www.shopstrategen.de Grimminger: Hauptsächlich liegt der Be- darf noch auf den gewohnten Webshops und den zugehörigen Hintergrundprozessen. Aber das Thema Mobile haben inzwischen fast alle Kunden auf ihrer Agenda, sie planen bereits erste Schritte.Insbesondere wenn Unternehmen ein neues ShopSystem einführen wollen, ist die Möglichkeit einer mobilen Erweiterung ein wichtiges Entscheidungskriterium. Shop App oder eine mobile Shopping Website – wohin geht der Trend? Grimminger: In der Masse werden sich mittelfristig die mobilen Websites durchsetzen, denn Apps können im E-Commerce einige ihrer Stärken nicht ausspielen. So muss eine Mobile Shopping App beispielsweise überwiegend online sein. Der praktische Offline-Charakter geht dadurch verloren. Für Stöberer ist es komfortabler, sich durch eine Website zu klicken, die man über Suchmaschinen findet, als eine App herunterzuladen. Zudem sind Apps teurer als mobile Websites, da für jedes Betriebssystem eine native App nötig ist. Vorgefertigte Apps sind zwar kostengünstiger, können die Nachteile aber nicht aufwiegen. Welche flankierenden Marketingmaßnahmen sollten Mobile-Commerce-Einsteiger einsetzen? Grimminger: Das Wichtigste ist, dass ein Shop bei Suchanfragen über mobile Endgeräte gefunden wird. Klickt der Nutzer den Link eines Suchtreffers an, muss er automatisch in den Mobile Shop gelangen. Diese Überleitung des Users muss nahtlos erfolgen und sollte auch das spezifische Endgerät berücksichtigen. Gleiches gilt für das Suchmaschinen-Advertising. Letztlich sind alle Werbemaßnahmen sinnvoll, bei denen der Interessent aus seiner aktuellen Nutzungssituation nahtlos auf das dazu passende mobile Angebot geleitet wird. McDonald’s: In einer App ließ der Bulettenbrater spielen und warb für aktuelle Burger Der Zwang, beim Mobile Advertising und Marketing unbedingt dabei sein zu müssen, besteht angesichts solcher Zahlen noch nicht, wohl aber sollten Unternehmen den Markt intensiv beobachten und mithilfe ihrer Daten genau sondieren, wann der Zugriff mobiler Surfer auf ihren Online-Angeboten steigt. Spätestens dann ist es höchste Zeit, diese den mobilen Bedürfnissen anzupassen und über Werbung nachzudenken. „In diesem Jahr haben wir bereits Budgets im deutlich fünfstelligen, teilweise sogar sechsstelligen Bereich gesehen“, sagt Kjell Fischer, Geschäftsführer der Hamburger Apprupt GmbH, eines Performance-Netzwerks für mobile Kontextwerbung. „Vor ein paar Jahren waren es eher drei- bis viertausend Euro pro Kampagne.“ Das Geschäft wächst – mit der steigenden Relevanz der Smartphones, aber auch mit ersten positiven Erfahrungen. Nicht nur Fischer hofft auf weitere Aufträge und Kampagnen. ❚ Karsten Zunke 22_Topkampi_1511.qxd 22 20.07.2011 16:01 Uhr Seite 22 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 Erlebnisreisen besonderer Art Hotels.com lockt Nutzer mithilfe moderner Technik in den virtuellen Urlaub S ie wollten schon immer in die große weite Welt reisen und etwas Aufregendes erleben? Und währenddessen zum Beispiel sexy Girls in einem Hotelzimmer in Las Vegas tanzen lassen oder einen gefährlichen Gangster in New York kaltstellen? Vielleicht würden Sie auch lieber in einer Pariser Hotelsuite ein Kammerorchester Brahms Ungarischen Tanz Nr. 5 spielen lassen, während Sie von süßen Gespielinnen mit ebensolchen Trauben gefüttert werden? Dank modernster Technik ist das – ganz ohne Reisekoffer und Flugticket – kein Problem mehr, jedenfalls nicht, 15/11 Eine gute Idee fürs Online Marketing ist viel Wert. Aber noch wertvoller macht sie eine ausgefeilte Technik, die die nötige Basis für eine tolle Umsetzung der Idee bietet. New York, New York: Hotelzimmer, das neugierig macht auf die weiteren Ereignisse Vorgestellt von: Nico Müller, Leiter Marketing der Billsafe GmbH in Osnabrück ❚ www.billsafe.de Steckbrief ❚ Auftraggeber: Hotels.com, L.P., Dallas (Texas, USA) ❚ Auftrag: Plattform Tripyourface.com ❚ Agentur: Y&R, Chicago (Illinois, USA) ❚ Creative Director: Sonya Grewal ❚ Art Director: Richard Fischer, Grant Simpson ❚ EP / Director of Digital: Matthew Witt ❚ Internet: www.tripyourface.com ❚ Launch: Juni 2011 wenn man sein Antlitz mit Hotels.com auf die Online-Reise bei www.tripyour face.com schickt. Die von Hotels.com entwickelte Software ermöglicht es dem Nutzer auf diesem Portal, sein Porträtfoto in einfachen Schritten über die Gesichter der Darsteller zu legen und so deren Part in den ausgewählten Filmszenen zu übernehmen. Eine lustige Sache, Wohin soll’s gehen? Zur Wahl stehen die Ziele New York, Paris und Las Vegas ausgesprochen unterhaltsam, ein bisschen schräg – und vor allem technisch unglaublich ausgefeilt. Wer will, kann seine Facebook-Freunde per Klick auch gleich zur Gruppenreise mitnehmen und danach seinen Film umgehend in der Community posten. Schade ist lediglich, dass die Videos allein Unterhaltungszwecken dienen und nicht das richtige Leben widerspiegeln. Das steht jedenfalls in den Terms & Conditions der Site. Trotzdem: Bon Voyage. ❚ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister 88mocca.org Betreuung des Suchmaschinenmarketing-Etats für das „Museum of Chinese Contemporary Art on the Web“ Schalk&Friends Goethe Institut Social-Media-Kampagne „Bildungsoffensive Deutsch“ iCrossing Grohe Digitale Lead-Agentur inkl. sechs Länder-Sites für Grohe Spa Argonauten G2 Avocado Store Affiliate Marketing für den Web-Marktplatz nachhaltiger Produkte Affilinet Bundesagentur für Arbeit Hermes Integrierte Ausbildungskampagne 2011 mit dem Schwerpunkt Online und Social Media in Zusammenarbeit mit Gelee Royale KNSK Neuausrichtung der Kommunikation mit Print- und Web-Maßnahmen mit Fokus auf die Mitarbeiter des Versanddienstleisters Lukas Lindemann Rosinski Bundesministerium der Verteidigung Entwicklung eines umfassenden Digital-Kommunikationskonzepts für das BMVg und die Deutsche Bundeswehr Pixelpark Medientage München Betreuung der PR- (on-/offline) und Social-Media-Aktivitäten Cocodibu Neckermann SEM- und SEO-Etat in Slowenien, Slowakei und der Ukraine Ad Agents Day Men SEA-Pilotkampagnen für die Marken Lowepro, Giottos, Acme Made TWT Interactive Park Inn by Radisson Entwicklung einer internationalen Kampagne für die Hotelkette Weigert Pirouz Wolf Entwicklung einer digitalen Kommunikationsstrategie Henne Digital Deutsche Telekom Kreation einer crossmedialen Kampagne für das Produkt Jambox Deluxe Television SGL Group Freistaat Thüringen Integrierte Standort- und Tourismuskampagne für das Bundesland KNSK Volkswagen Nutzfahrz. Internationale Werbeoffensive für den Kleintransporter Crafter Grabarz & Partner Friendscout24 Betreuung des internationalen Suchmaschinenmarketing-Etats Blue Summit Media Weight Watchers McCann Erickson Betreuung des Etats für die Markenkampagne 2012 Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Mal wieder Esprit Modekonzern gibt im Juni am meisten Geld für Online-Werbung aus R und 1,3 Milliarden Euro, 26 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum, gaben die werbungtreibenden Unternehmen in Deutschland im ersten Halbjahr 2011 für Online-Werbung aus. Fast sechs Millionen davon machte allein der Modekonzern Esprit für seine Imagekampagne locker – wieder einmal: Denn das Unternehmen aus Ratingen führt das Ranking der Werbungtreibenden in diesem Segment seit eineinhalb Jahren nahezu ununterbrochen an. Auf Platz zwei war diesmal die Media-Saturn-Holding, die 3,79 Millionen Euro brutto investierte. host ❚ Top-Werbungtreibende in den Werbecharts im Juni 2011 Esprit verteidigt die Spitzenposition im Ranking der Werbungtreibenden mit der teuersten Web-Kampagne Produkt Firma Spendings in Mio. Euro Juni 2011 Juni 2010 Esprit Image Allgemein Esprit Global Image GmbH, Ratingen 5,91 4,63 Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 3,79 2,20 Telekom Image Deutsche Telekom AG, Bonn 3,29 0,93 Google.de Google Germany, Hamburg 3,10 1,60 Zalando.de Zalando GmbH, Berlin 2,74 1,60 Planet49.de Planet49 GmbH, Sulzbach 2,56 1,94 Base Mobile Telefonieren E-Plus Mobilfunk GmbH, Düsseldorf 2,34 0,56 Groupon.de Citydeal, Berlin 1,91 0,00 Simyo Image Simyo GmbH, Düsseldorf 1,88 0,01 Axa Bank Image Axa Bank, Köln 1,88 k.A. © INTERNET WORLD Business 15/11 Erneut an der Spitze: Modekonzern Esprit Zeitraum: 01.06.2011– 30.06.2011 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011 13_neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 07.06.2011 15:22 Uhr Seite 13 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 24 21.07.2011 12:35 Uhr Seite 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS ASOS 67 Prozent Umsatzwachstum Der britische Online-Modeversender Asos hat mit dem Verkauf von Mode über seine Website im ersten Quartal des laufenden Geschäftjahrs (Ende: Juni 2011) 118,4 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Das entspricht einem Plus von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rund 57 Prozent der Umsätze werden inzwischen international erzielt. dz KOBO Deutsche E-Book-Konkurrenz Der amerikanische E-Book-Händler Kobo, laut „Internet Retailer“ auf Rang 177 der größten amerikanischen Webshop-Betreiber, will jetzt auch den deutschen E-BookMarkt erobern. Der neue Shop beinhaltet rund 80.000 deutschsprachige E-Books und bietet Leseratten darüber hinaus den Zugang zu weiteren 2,4 Millionen Titeln. Dass Kobo es ernst meint, zeigt die Tatsache, dass extra ein deutsches Team angeheuert wurde, das den Shop verwaltet. dz Kobo gibt es als App für iPhone, iPad, iPod, Android und Blackberry AMAZON Kulanterer Versand Das Online-Warenhaus Amazon reagiert auf die wachsende Konkurrenz von ModeCategory-Killern wie etwa Zalando.de im Modesegment und hat seine Versandbedingungen in wichtigen Märkten Europas angepasst. Ab sofort können Artikel aus dem Modesortiment auch unter einem Bestellwert von 20 Euro kostenfrei geordert werden. Das Rückgaberecht wurde von 14 auf 30 Tage verlängert. dz 25. Juli 2011 Preisoffensive angekündigt Media-Saturn hat endlich eine E-Commerce-Strategie / Wettbewerb bleibt gelassen W ir sind gespannt, wie der Wettbewerb auf unsere Multichannel-Strategie reagieren wird.“ Mit diesen Worten bläst Sven Jacobsen, Vice President Corporate Communications bei Media-Saturn zum Angriff in Sachen Online-Vertrieb. Die Elektronikfachmarktkette Saturn soll im vierten Quartal dieses Jahres mit einem eigenen Webshop an den Start gehen, Media Markt folgt im ersten Halbjahr 2012. Vergessen sind die Zeiten, als MediaMarkt-Anwalt Joachim Steinhöfel massenweise mittelständische WebshopBetreiber im Auftrag der Ingolstädter mit Abmahnungen in die Knie zu zwingen versuchte. Stattdessen will der Konzern im Web künftig selbst die Preise purzeln lassen und zumindest bei einem Kernsortiment von 3.000 Artikeln die Preisführerschaft anstreben. Wie das gehen soll, hat das Unternehmen während einer Veranstaltung in München unmissverständlich klargemacht: Es erwartet Zugeständnisse der Lieferanten bei der Preisgestaltung. Die Verhandlungen mit der Industrie und den Distributoren haben bereits begonnen. „Wir haben uns auf zähes Feilschen eingestellt“, sagte ein Branchenvertreter im Gespräch mit der Redaktion, namentlich genannt will er jedoch nicht werden. Ein anderer Kollege berichtet, dass zahlreiche Lieferanten bereits eingeknickt seien. Media-Saturn ist eben nicht irgendwer im Unterhaltungselektronik-Markt. Die Konkurrenten sehen den Vorstoß – zumindest bislang – noch verhältnismäßig gelassen. Volker Müller, Geschäftsführer der Elektronikhandelskette Expert, kann dem E-Commerce-Start von Media-Saturn sogar positive Aspekte abgewinnen: „Die angestrebte Preisharmonie kann zu einer nachhaltigen Bereinigung der Dreht an der Preisschraube: Media Markt fordert bei 3.000 Artikeln die Branche heraus unseriösen Internet-Anbieter führen, die mit Dumpingpreisen den seriösen Anbietern das Leben schwer machen“, hofft er. Umsatzentwicklung Media Markt und Saturn Media Markt Saturn 6,0 5,6 3,1 2008 © INTERNET WORLD Business 15/11 5,9 3,2 3,1 2009 2010 Umsätze in Mrd. Euro, Quelle: Media-Saturn-Holding Stagnation beziehungsweise leicht rückläufige Umsätze trüben die Stimmung Mehr „Touch & Travel“ DOLCE & GABBANA Start in den E-Commerce Das Mode-Label Dolce & Gabbana verkauft seine Luxusmode jetzt auch online. Der Webshop wurde vom E-CommerceDienstleister Yoox, Bologna, umgesetzt, der auch das komplette Shop-Management übernimmt. Die Italiener haben Know-how im Vertrieb von Luxusmode: Sie managen auch die Webshops von Marken wie Valentino, Emilio Pucci, Roberto Cavalli und Emporio Armani. Der Dolce & Gabbana-Shop wurde in sieben Sprachen umgesetzt. Die Lieferung ist in den ersten drei Monaten gratis. dz Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 15/11 Foto: shutterstock 24_E-Commerce-News1.qxp Die Deutsche Bahn rüstet sich für mehr mobiles Ticketing D ie Deutsche Bahn baut ihr mobiles Ticketing-System „Touch & Travel“ aus. Ab sofort können auch Tickets für Kurzstrecken, Einzelfahrten oder Tageskarten des öffentlichen Nahverkehrs der Berliner Verkehrsbetriebe mobil gekauft werden. Weil die meisten Haltestellen von Bus- und Straßenbahnen aber noch nicht mit Near-Field-Communication-Technologien ausgestattet sind, setzt die Bahn auf eine andere Erkennungsmethode. So müssen Fahrgäste am Anfang und Ende einer Fahrt mit der „Touch & Travel App“ die an Haltestellen angebrachten QR-Codes einscannen. Das System berechnet dann den fälligen Ticketpreis und stellt die Summe am Ende eines Monats in Rechnung. Die Bezahlung erfolgt per Lastschrift, Kreditkartenzahlung ist nicht möglich. Darüber hinaus soll „Touch & Travel“ von November an auch bundesweit an allen Fernverkehrsbahnhöfen der Deutschen Bahn zur Verfügung stehen. Aktuell nutzen etwa 10.000 SmartphoneBesitzer (unterstützt werden AndroidHandys und iPhone) das „Touch & Travel“-System. Bis zum Jahr 2020 sollen rund 30 Prozent der Fahrgäste auf diese Art des Ticketkaufs umsteigen, hoffen die Verantwortlichen. Der geldwerte Vorteil für die Bahn: Es werden weniger Automaten für gedruckte Tickets benötigt. dz ❚ Da bin ich: Reisende müssen beim Start und am Ziel den QR-Code scannen Doch sieht Müller auch, dass alle Marktteilnehmer ihre Web-Strategie nun überdenken müssen – Expert eingeschlossen. Wenig Handlungsbedarf sieht hingegen Benedict Kober. Der Euronics-Vorstand sieht sein Unternehmen online besser aufgestellt als manchen Wettbewerber und setzt bereits heute auf Multichannel. Bis Ende des Jahres sollen weitere Händler an den eigenen Online Shop angeschlossen werden. Statt aggressiver Preisgestaltung setzt man bei Euronics auf Servicequalität und Beratungskompetenz. Von der Industrie fordert er, keinen Kanal zu diskriminieren: „Fachhandelsleistungen müssen adäquat honoriert werden.“ PromarktGeschäftsführer Daniel Boldin setzt auf den zeitlichen Vorsprung, den Promarkt in Sachen Multichannel bereits erarbeitet hat (siehe auch Seite 26). Electronic Partner will dem Online-Handel als einzige Fachmarktkette fernbleiben. dz/wr ❚ Amazon hilft expandieren G roßbritannien, Frankreich und Italien auf einen Streich – diese Offerte macht Amazon jetzt seinen MarketplacePartnern. Mit dem sogenannten „Europäischen Verkäuferkonto“ können sie ihre Waren künftig nicht nur in Deutschland, sondern auch auf Amazon.co.uk, Amazon.fr und Amazon.it anbieten. Der Preis dafür ist überschaubar: Monatlich 39 Euro berechnet der Versandhandelsriese. Auch beim internationalen Versand greift das Unternehmen Händlern unter die Arme. Wer den Service „Versand durch Amazon“ nutzt, kann Produkte von nun an im Amazon-Logistikzentrum eines Landes lagern und über Amazon Marketplace auf allen anderen europäischen Amazon-Webseiten zum Verkauf anbieten. Amazon kommissioniert, verpackt und versendet dann die Produkte und stellt zudem den Kundenservice in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung“, so Greg Greeley, Vice President EU Retail bei Amazon. dz ❚ 25_E-Com-News2_1511.qxp 20.07.2011 17:53 Uhr Seite 25 E-COMMERCE 25 E-Commerce geht’s super Das sonst eher maue zweite Quartal verlief 2011 überdurchschnittlich gut D as zweite Quartal 2011 erwies sich für deutsche Versandhändler als äußerst erfreulich, vermeldet der Bundesverband des Versandhandels (BVH). Im Zeitraum von April bis Juni 2011 erzielte die Branche einen Umsatz von 7,96 Milliarden Euro. Zwei Drittel davon – in Zahlen sind das 5,19 Milliarden Euro – konnten über E-Commerce erwirtschaftet werden. Textilbereich im Aufwind Der Löwenanteil entfällt auf das Geschäft der Versender von Bekleidung, Textilien und Schuhen. 3,74 Milliarden Euro flossen in die Kassen dieser Händler. Auf Rang zwei folgen Medien, Bild- und Tonträger mit einem Umsatz von 720 Millionen Euro. Platz drei geht an die Versender von Unterhaltungselektronik und Elektronikartikeln, die 630 Millionen Euro erwirtschafteten. Die größte Umsatzsteigerung im Vergleich zum ersten Quartal 2011 legte die Warengruppe Bekleidung, Textilien, Schuhe mit einem Plus von 20 Prozent hin. Weitere Gewinner bei der Umsatzsteigerung im 2. Quartal waren Möbel und Dekorationsartikel (plus 18 Prozent), Drogerieartikel, Kosmetik und Parfüm (plus 14 Prozent) und Medikamente (plus 13 Prozent). „Die Zahlen des zweiten Quartals 2011 bestätigen die vor Kurzem vom BVH bekannt gegebene Hochrechnung für das Jahr 2011“, kommentiert BVH-Hauptgeschäftsführer Christoph WenkFischer die Zahlen. Das Ergebnis freut ihn vor allem deswegen besonders, weil das zweite Quartal des Jahres erfahrungsgemäß immer ein wenig schwächer als das davor ausfalle. „Diese Tatsache können wir in diesem Jahr nicht beobachten und sind gespannt, wie sich das Kaufverhalten der interaktiven Käufer im dritten Quartal verhält“, so Wenk-Fischer. Mehr als 20 Milliarden Euro sind drin Auf Basis der repräsentativen Verbraucherstudie „Distanzhandel in Deutschland 2011“ (TNS Infratest) hatte der BVH für das laufende Jahr Ende Juni einen Gesamtbranchenumsatz von 32,4 Milliarden Euro für den deutschen Versandhandel prognostiziert. Das entspricht einem Plus von rund sieben Prozent zum Vorjahr. Der OnlineHandel mit Waren soll laut BVH-Prognose um rund 17 Prozent auf 21,48 Milliarden Euro zulegen. 2010 wurden 18,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit wird der E-Commerce laut den aktuellen Prognosen auch erstmals die 20-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze durchbrechen. Der Anteil am gesamten Versandhandel liegt dann bei rund 66 Prozent und steigt damit um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2010. dz ❚ Die Konferenz zur Optimierung von Online-Marketing-Kampagnen und Umsatzsteigerung im Online-Shop Hamburg 09.11. 2011 München 16.11. 2011 Düsseldorf 29.11. 2011 Deutsche E-Commerce-Umsätze im zweiten Quartal 2011 Top-5-Warengruppen 3.740 Bekleidung / Textilien / Schuhe 720 Medien, Bild- und Tonträger Computer und Zubehör Hobby- , Sammel- und Freizeitartikel Teilnahme fü r 630 Unterhaltungselektronik / Elektronikartikel INTERNET W ORLD 430 380 Business Le ser Angaben in Mio. Euro n = 30.000 Privatpersonen über 14 Jahre E 199,– Bekleidung erzielt mit einem Plus von 20 Prozent die höchste Umsatzsteigerung © INTERNET WORLD Business 15/11 Quelle: BVH Ihr Code: zzgl. MwSt. CRF2011I WB Visuell ganz professionell Wiethe erfüllt die gestiegenen Ansprüche der Branche mit einem neuen Fotostudio K apazitäten für rund 1,2 Millionen Produkte, nachgelagerte Bildbearbeitung.“ Neben der Pro500.000 fotografierte Artikel und bis zu drei duktfotografie soll im Wiethe-Studio ein großer Millionen Fotos pro Jahr – das sind die Dimen- Schwerpunkt auf das Thema Bewegtbild gelegt sionen eines neuen Fotostudios in Bremen, für das werden, das bis dato von Wiethe nur sehr begrenzt die E-Commerce-Spezialagentur Wiethe Interak- abgedeckt wurde. Dafür stehen Greenboxen, 3-Dtiv in den kommenden Monaten rund 4,5 Millio- Technik, Kamerateams für On-Location-Drehs nen Euro investieren wird. Im November soll und Platz für ganze Indoor-Kulissen bereit. dann eines der größten deutschen Foto- und Zudem wurde verstärkt an einer reibungslos Filmstudios für Produktfotografie direkt am ablaufenden RFID-Logistik gearbeitet. il ❚ Weserufer seine Pforten öffnen. Motivation für die millionenschwere Investition war der gestiegene Qualitätsanspruch im E-Commerce, erklärt Geschäftsführer Markus Wiethe: „Wenn ein Online-Multibrand-Händler heute am Markt bestehen will, braucht er pro Jahr mindestens 30.000 bis 40.000 Style-Color-Options im Angebot. Bei den heutigen Liefergeschwindigkeiten von Marken und der Anforderung, das Produkt nach Anlieferung in maximal fünf Tagen im Shop bildlich darstellen zu können, ist das eine echte Heraus- Foto-Tempel an der Weser: Das Wiethe-Studio nimmt eine Fläche forderung an das Fotostudio und die von 4.000 qm ein und bietet Platz für 1,2 Millionen Produkte Erfahren Sie, wie aus Ihren Besuchern Käufer werden! Information und Anmeldung unter www.conversionrate-forum.de Aussteller und Sponsoren: (Stand: 18.07.2011) Veranstalter: Präsentiert von: 26_Interview_Promarkt.qxp 26 20.07.2011 17:54 Uhr Internet World BUSINESS Seite 26 E-COMMERCE 25. Juli 2011 15/11 INTERVIEW PROMARKT „Den Vorsprung weiter ausbauen“ Bislang war Promarkt der einzige Elektronik-Retailer, der On- und Offline-Geschäft verzahnte. Doch die Konkurrenz schläft nicht D ie großen Elektronikhändler wollen nicht mehr länger tatenlos dem Wachstum der reinen Online-Pure-Player im Elektronikmarkt zusehen. Erst vergangene Woche lüftete Media-Saturn für seine Lieferanten den Schleier, wie die eigene E-Commerce-Strategie aussehen soll: Spätestens im vierten Quartal 2011 will man kräftig im Web-Markt mitmischen und auf die Preise drücken. Der kleinere Kokurrent Promarkt hat diesbezüglich seine Hausaufgaben schon im vergangenen Jahr gemacht und Onlineund Offline-Geschäft für die Branche (bislang) beispiellos verknüpft. Jetzt will die Rewe-Tochter noch ihr Sortiment und den Ladenbau aufhübschen, um sich weiter gut auf dem Markt zu behaupten. INTERNET WORLD Business sprach mit Daniel Boldin, der nach der Übernahme des E-Tailers Myby durch Promarkt als Geschäftsführer zur Rewe-Tochter wechselte. Herr Boldin, vor wem haben Sie mehr Angst: Amazon oder MediaSaturn? Daniel Boldin: Wir haben uns bereits im letzten Jahr entschieden, mit einem breiten Multichannel-Angebot an den Start zu gehen. Uns ist wichtig, dass Kunden alles, was es typischerweise in einem Promarkt gibt, auch online sehen.Auch bei den Preisen wollen wir ganz fair und ehrlich mit unseren Kunden umgehen. Unser Wettbewerbsumfeld beobachten wir natürlich sehr aufmerksam. Die Umstellung unseres Geschäftsmodells war sehr zeitintensiv – wir haben viele Unternehmensprozesse nachhaltig verändert und unsere Mitarbeiter intensiv geschult. Diesen Zeitvorsprung wol- mehr von unserem Geschäftsmodell wissen. Ich sprach zwar eben von Kanälen, aber das Wort mag ich eigentlich nicht und es kommt in unserer Strategie auch nicht vor. Wir sind sehr kundenzentriert ausgerichtet und der Kunde kennt keine Kanäle. Das ist eine künstliche Trennung, die sich Unternehmen haben einfallen lassen, um Bereiche zu trennen, die prozessseitig unterschiedlich sind. Promarkt hat nicht zwei Gesichter, sondern ein übergreifendes Angebot. Uns ist es daher auch völlig egal, wo der Kunde am Ende des Tages bei uns kauft. Der Kaufentscheidungsprozess ist mittlerweile kundenseitig sehr viel mehrdimensionaler als die Aneinanderreihung von Informationssuche, Kaufanbahnung, Kaufentscheidung und After Sales. Von den gut 48 Millionen Internet-Nutzern informieren sich über 80 Prozent vor dem Kauf im Internet. Ein Drittel der Kunden, die den Schritt in den stationären Laden machen, haben sich vorab schon online inforPromarkt: Anfassen und ausprobieren ist den Läden wichtig, miert. Die UnterhaltungselekTerminals ergänzen das Informationsangebot tronik-Branche hinkt diesem Kundenverhalten brutal hinlen wir halten und mit unserer schlagkräf- terher. Und der Kunde, der trotzdem seine tigen Zentralorganisation weiter ausbauen. unterschiedlichen Bedürfnisse bedient haben möchte, kauft dann eben auch bei Trotzdem kalkulieren Sie Ihren Web-Um- kleineren Online-Anbietern. Deswegen satz mittelfristig eher vorsichtig. Ihre Mitbe- sind wir im vergangenen Jahr nach intenwerber sind da mit dreistelligen Millionen- siver Vorbereitung mit einer strategischen beträgen deutlich mutiger. Was glauben Sie, Neuausrichtung an den Start gegangen, bei der wir dem Kunden die Wahl lassen. könnte Ihr Wachstum bremsen? Für uns ist der Kunde, der sich nicht nur Boldin: Um diese Zahlen einordnen zu können, muss man noch ein bisschen online informiert, sondern dort auch be- stellt, genauso wertvoll wie der Kunde, der sich online informiert und dann in den nächsten Fachmarkt fährt, das Gerät dort noch mal anschaut und dann mitnimmt. Aber generieren Sie durch den Kunden im Markt nicht noch mehr Zusatzgeschäft? Boldin: Wir gehen, basierend auf den Absätzen in unseren Einzugsgebieten, davon aus, dass wir mit unserer Sortimentsund Preisstrategie eine Wechselwirkung zwischen den Kanälen in einer Größenordnung von 20 bis 30 Prozent haben. Deswegen ist für uns der Online-Wert isoliert betrachtet strategisch von keiner Relevanz. Ihre Frage ist der Struktur der Branche ge- Daniel Boldin wechselte 2009 nach der Übernahme von Myby durch Promarkt als Geschäftsführer zur Rewe Unterhaltungselektronik GmbH. Dort ist er für das Stationär- und Online-Geschäft von Promarkt, Köln, verantwortlich. ❚ www.promarkt.de schuldet. Und da gibt es eben momentan Online-Händler oder Stationäranbieter – und auch eine Marktforschung, die zwischen stationär und online trennt. Wenn man aber schaut, wie sich der Kunde verhält und wie stark er im kompletten Kaufprozess zwischen online und stationär hin- und herspringt, wird diese Trennung immer weniger relevant. Wie hoch war der Aufwand, MultichannelServices wie lokale Verfügbarkeitsabfragen oder Online-Bestellung und Abholung oder Retoure in den Märkten umzusetzen? Boldin: Das war zeitlich sehr aufwendig. Technisch haben wir den Launch im Oktober seit Jahresbeginn vorbereitet. Wichtiger als die Technik waren aber zwei andere Punkte: Wir haben ganz wesentliche Teile unserer Geschäftsprozesse auf den Prüfstand gestellt und Kernleistungsprozesse online und stationär miteinander vernetzt. Uns war sehr wichtig, dass alle Angebote vom ersten Tag an stabil funktionieren. Deshalb haben wir unsere Mitarbeiter mehrere Monate lang zentral und auf der Fläche intensiv geschult. Was waren denn die Hauptsorgen der Mitarbeiter? Boldin: Am Anfang tauchte beispielsweise die Befürchtung auf, es könnten sich in den Filialen die Retouren häufen. Aber wir haben schon branchenbedingt keine besonders hohe Retourenquote und liegen mit unserem Shop auch noch unter dem Branchendurchschnitt. So konnte ich diese Befürchtung relativ schnell zerstreuen. Und es hat sich auch bewahrheitet, dass der Kunde durch unsere Beratungsleistung vor dem Kauf sowie die schnelle Auslieferung nur sehr selten retourniert. Um den Mitarbeitern die Umstellung so einfach wie möglich zu machen, haben wir in jedem Markt jeweils zwei Personen als kompetente Ansprechpartner vor Ort installiert, die nach den Schulungsveranstaltungen und Seminaren Ansprechpartner bei Problemen oder Rückfragen waren. Das hat uns viel Motivation gebracht, weil diese Mitarbeiter besonders nah dran waren an den Informationen und Themen, die wir in der Zentrale vorbereitet hatten und wir umgekehrt einen sehr, sehr guten Feedback-Kanal hatten aus den Märkten, um bei Bedarf nachzubessern, bis die Abläufe wie geplant funktionierten. Was ist denn aktuell das größte Problem, das Sie lösen müssen? Boldin: Können wir über Herausforderungen sprechen? Da haben wir im vergangenen Jahr eine Menge Aufgaben hinsichtlich Prozessveränderungen und Mitarbeiterschulungen gelöst. Dieses Jahr sind wir einen Schritt weiter gegangen und haben unsere Sortimente und auch unseren Ladenbau komplett überarbeitet. Der Preiseinstiegsbereich wird weiterhin sehr attraktiv bleiben. Wir sehen aber auch, dass wir sowohl stationär als auch online in der Lage sind, höhere Preislagen zu verkaufen. Daher sind wir dabei, unsere Sortimente nach oben abzurunden und unsere aus Kundensicht gute Beratungsleistung online und stationär auszuspielen. Bei uns gilt: „Anfassen, ausprobieren, mitnehmen – und das im TV-Bereich mit Soundcheck-Buzzer, 3-D-Brille und unterschiedlichen Bildsignalen sowie im Gaming-Bereich, wo alle Spielekonsolen ausprobiert werden können. Das finden Sie bei den Kaffeevollautomaten oder auch im Zubehörbereich, wo dem Kunden für seinen Drucker die passende Patrone vorgeschlagen wird. Das finden Sie bei den Boxen, wo sich unsere Kunden unterschiedliche Musikrichtungen anhören können. Insgesamt wollen wir den zeitlichen Vorsprung, den wir uns im vergangenen Jahr mit unserem MultichannelStart, den vielen Prozessveränderungen und den Mitarbeiterschulungen erarbeitet haben, halten und weiter ausbauen. Können Sie hier Beispiele nennen? Boldin: Was einzelne Funktionalitäten angeht, wollen wir das noch nicht veröffentlichen. Aber Ziel ist es, den Kauf möglichst einfach zu machen und dem Kunden die Chance zu geben, frei auszuwählen. Insgesamt geht es also darum, die Möglichkeiten, die wir online und stationär haben, für den Kunden so unkompliziert wie möglich zu machen. Da wollen wir unsere schlanke zentrale Organisation nutzen, um weiter auf die Tube zu drücken. ❚ Interview: Daniela Zimmer 023_Anz_Page.qxd 19.07.2011 14:45 Uhr Seite 19 28-29_sortimentsplanung_neu.qxp 28 20.07.2011 17:55 Uhr Seite 28 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 SORTIMENTSPLANUNG No Fillers, just Killers Bereits im Einkauf entscheidet sich in der Regel, wie erfolgreich Internet-Händler wirtschaften. Doch bei der Sortimentsplanung wird noch viel Potenzial verschenkt er größte Feind des Online- Händlers sind Penner. Darunter versteht die Branche Waren, die wie Blei in den Regalen liegen und sich einfach nicht verkaufen. Und davon gibt es reichlich: Versandhandelsexperten gehen davon aus, dass gerade einmal ein Zehntel der Artikel in einem durchschnittlichen Warensortiment richtige Renner – also Bestseller – sind. „Der Rest läuft so lala bis gar nicht“, weiß Martin Groß-Albenhausen, Chefredakteur des Branchenmagazins „Versandhausberater“. Dabei sollte die Sortimentsdevise für Händler eigentlich lauten: „No Fillers, just Killers.“ Tatsächlich aber stellt die Sortimentsplanung für viele Händler einen BalanceAkt dar. Werden etwa zu viele Stückzahlen eines Artikels eingekauft, bleiben ShopBetreiber unter Umständen auf einem Überhang sitzen, den sie nachher für kleines Geld verramschen müssen. Übersteigt die Nachfrage dagegen das Angebot, drohen Lieferengpässe und verärgerte Kunden, die eventuell zur Konkurrenz abwandern – ein Szenario, bei dem ebenfalls viel Geld verbrannt wird. Eine der strategisch wichtigsten Aufgaben für Web-Händler besteht daher darin, die interne Penner-Quote zu senken und sich im Einkauf möglichst frühzeitig auf kommende Bestseller zu konzentrieren. Das ist in der Praxis allerdings leichter gesagt als getan. Schließlich gibt es keinen Königsweg, bei dem man im Voraus erkennen kann, welche Produkte umsatzstark sein werden. In einem ersten Schritt können Online-Händler allerdings immer alle Daten auswerten, die ihnen ihre Kunden ohnehin schon zur Verfügung stellen. Wer sich aber auf seine Verkaufsstatistiken allein konzentriert, übersieht leicht wichtige Indikatoren für die Sortimentsplanung. Denn entscheidend ist nicht nur, was sich bislang gut verkauft, sondern, was sich Kunden künftig wünschen werden. Nachholbedarf bei Web-Analyse Vor diesem Hintergrund kommt der WebAnalyse bei der Sortimentsplanung eine Foto: Fotolia / Elena Schweitzer D Bauklötze oder Laster? Bei der Sortimentsplanung liefert das Internet aufschlussreichen Input Schlüsselrolle zu. Denn ein Blick in das Tool zeigt beispielsweise schnell, welche Suchanfragen Kunden in den Shop spülen. Umso erstaunlicher ist es, dass zahlreiche Händler bereits an diesem Punkt viel Potenzial verschenken. So zeigt zum Beispiel eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Ibi Research: Nach wie vor verzichtet jeder dritte Online-Händler derzeit auf Web-Analyse-Software. Obwohl es beispielsweise mit Google Analytics eine durchaus passable kostenlose Lösung gibt, möchte fast jeder Fünfte der knapp 400 befragten Online-Händler auch in Zukunft keine Nutzerdaten erheben. Ein Grund mag sein, dass Händler Ärger mit Datenschutzbeauftragten fürchten. Derzeit aber gilt: Wer anonymisierte Bewegungsdaten Setzen Sie eine Web-Controlling-Lösung ein, um die Herkunft und das Verhalten Ihrer Webshop-Besucher zu ermitteln? Zwei Drittel der Shop-Betreiber tracken das Verhalten ihrer Kunden Ja, eine Lösung Ja, mehrere Lösungen Nein, aber in Planung Nein, auch nicht geplant 50 % 13 % Wann planen Sie eine Lösung einzusetzen? 20 % 17 % Web-Controlling wird Pflicht und viele Online-Händler rüsten 2011 nach © INTERNET WORLD Business 15/11 Zeitpunkt steht noch nicht fest 19 % 2012 oder später Spätestens 2011 76 % 5% Quelle: Ecommerce-leitfaden.de in seinem Webshop auswerten möchte, braucht dafür keine Einwilligung der Nutzer. Händler müssen Shop-Besuchern nur ein Widerspruchsrecht einräumen und gegebenenfalls dafür sorgen, dass Nutzungsdaten einzelner Personen auf Wunsch nicht mehr erhoben werden. Letztlich gibt es also keinen triftigen Grund, um auf Web-Analyse-Software zu verzichten. Im Gegenteil. Vorsicht bei Google-Auswertungen! „Es gibt kaum eine demokratischere Methode, um zu erfahren, was der Kunde eigentlich haben will“, argumentiert Ralf Kindermann, Vorstand der Esslinger Internetstores AG, die unter anderem den Online Shop Fahrrad.de betreibt. Zwar sei eine Analyse der Google-Suchanfragen immer mit Vorsicht zu genießen, aber: „Wenn ein bestimmtes Markenprodukt in einer Woche zweitausend Mal gesucht wird und das Konkurrenzprodukt nur einhundert Mal, ist das für den Einkauf aber schon ein gewisser Indikator“, gibt Kindermann zu Bedenken. Kundenwünsche verrät auch eine Analyse der Shop-internen Suche. Vier von zehn Händlern tracken dennoch nicht, nach welchen Artikeln Nutzer in ihrem Shop suchen. „Auch die Nutzung der Shop-Suche kann mit einem Web-AnalyseSystem umfassend analysiert werden“, wundert sich Christian Bennefeld, Ge- schäftsführer des Hamburger Web-AnalyseDienstleisters Etracker. „Wenn zu häufigen Suchbegriffen beispielsweise keine Artikel gefunden werden, lassen sich Defizite im Sortiment sehr schnell aufdecken.“ Isoliert betrachten sollte man Suchanfragen dennoch nie. Zwar decken solche Analysen eventuell geheime Kundenwünsche auf. Ob sich die Artikel letztlich aber wirklich verkaufen, steht auf einem anderen Blatt. Ein Beispiel: In vielen Elektronik-Shops werden sich zurzeit Suchanfragen zu Lifestyle-Produkten wie dem Apple iPad häufen. Die meisten Händler dürften dennoch unterm Strich mehr günstige Netbooks verkaufen als teure Apple-Tablets. Allein schon, weil sich viele Verbraucher zwar für solche Lifestyle-Produkte interessieren, die teuren Gadgets aber ihr Budget übersteigen. „Online-Händler benötigen erfahrene Mitarbeiter, die solche Hype-Produkte identifizieren“, rät Internetstores-Vorstand Kindermann. Vor diesem Hintergrund schwört die Internetstores AG auf sogenannte Category Manager, die quasi als Unternehmer im Unternehmen einzelne Online Shops wie Fahrrad.de oder den auf Downhill-Dirtbikes spezialisierten Ableger Bikeunit.de eigenverantwortlich betreuen und sich dabei auch um den Einkauf kümmern. „Unsere Category Manager stammen aus der Zielgruppe, die sie im Shop ansprechen“, verdeutlicht Kindermann. „Keiner weiß besser, wie die Kunden ticken.“ Um die Wünsche der Zielgruppe zu analysieren, ist auch Social-Media-Monitoring ein probates Mittel. Auf diese Weise ließe sich beispielsweise herausfinden, dass in Gadget-Blogs zwar viel über Produkte wie das Apple iPad gesprochen wird, in diesem Zusammenhang aber eben oft auch Attribute wie „teuer“ fallen. Solche Insights liefern Dienstleister wie die Hamburger Web-2.0-Agentur, die SocialMedia-Monitoring anbieten. Bereits ab „Informationen aus den Retouren landen leider nur selten beim Einkauf.“ Andreas Karafotias Freier Interimsmanager und Berater wenigen Hundert Euro im Monat gibt es hier eine Lösung (Software as a Service), bei der Online-Händler über ihren Internet-Browser individuelle Reportings zu Retail-Trends abrufen können. Retouren liefern wertvollen Input Klar im Vorteil sind beim Social-MediaMonitoring allerdings Spezialversender: Während im Web über coole HightechGadgets und abgefahrene Mountain-Bikes vergleichsweise viel gesprochen wird, sind Allerweltsprodukte wie etwa Damenbekleidung in den seltensten Fällen Ge- 28-29_sortimentsplanung_neu.qxp 15/11 20.07.2011 17:55 Uhr Seite 29 E-COMMERCE 25. Juli 2011 Einwilligung der Nutzer: Wer den Besuchern erklärt, warum, der darf auf die Erlaubnis zur Erfassung von Nutzerdaten hoffen Internet World BUSINESS Hot or not? Der Modeversender Bonprix lässt seine Bestandskunden über einen Teil des Sortiments abstimmen rengründe an, die Kunden bei einer Rücksendung ankreuzen können. Dieses Verfahren vereinfacht zwar im Nachhinein die Auswertung, liefert dem Händler letzten Endes aber oftmals keine validen Ergebnisse. Schließlich kreuzen viele Kunden gerne irgendetwas an, um ihr Päckchen schnell zurückzusenden. Besser fahren Shop-Betreiber daher, wenn sie nur ein freies Formularfeld anbieten, in dem Kunden dann den wahren Retourengrund in ihren eigenen WorInterne Kommunikation verbessern ten schildern müssen. Das ist oftmals Ein typischer Fall wäre ihm zufolge, wenn authentischer, wenn auch aufwendiger bei Kunden immer wieder einen Artikel mit der Nachbearbeitung. „Die Erfahrung der Begründung retournieren, dass das zeigt aber, dass bequeme Lösungen oft die Produkt qualitativ Mängel aufweise. Mög- am wenigsten zufriedenstellenden Antworten liefern“, weiß Karafotias. „Es gibt keine demokratischere Viel Potenzial steckt auch in KundenbewertunMethode zur Sortimentsgen, die die Händler heutplanung als die Google-Suche.“ zutage im Prinzip über jedes Standard-Shop-System Ralf Kindermann einsammeln können. ManVorstand Internetstores AG che Online-Händler regeln ihren Workflow intern belich wäre dann zum Beispiel, dass der Ar- reits so, dass negative Kundenbewertuntikel nach mehreren vergleichbaren Vor- gen direkt bei der Einkaufsabteilung lanfällen im ERP-System für Einkäufer ge- den. Und diese erfährt auf diesem Wege disperrt wird.„Man könnte programmieren, rekt von mangelhafter Ware und kann dass bei Einkäufern eine rote Flagge auf dann umgehend die eigenen Lieferanten dem Bildschirm erscheint und signalisiert, zur Rede stellen oder auch Artikel sperren. diesen Artikel künftig nicht mehr zu be- Zumindest in der Theorie. Denn bislang stellen“, erläutert Karafotias. „Solche In- werden Kundenbewertungen oftmals dem formationen landen leider meistens nicht Einkauf vorenthalten, wie Shop-Manager automatisch beim Einkauf, sodass die Karafotias berichtet. Um wertvolles Kunden-Feedback zu meisten Händler hier wertvolles Potenzial sammeln, müssen Händler außerdem eiverschenken.“ Es ist allerdings nicht immer einfach, nes: testen, testen und nochmals testen. den wahren Grund für Retouren festzu- Immer wieder nehmen daher Shop-Bestellen. Immer mehr Händler geben auf treiber ein Produkt ins Sortiment, für das ihren Beipackzetteln verschiedene Retou- nur eine kleine Testmenge von einigen sprächsthema. Spannende Rückschlüsse lassen in solchen Fällen aber Retouren zu. Zwar haben gerade Modehändler teilweise mit Retourenquoten von bis zu 70 Prozent zu kämpfen, was die Analyse natürlich nicht gerade vereinfacht. „Wenn ein Artikel allerdings mehrmals mit derselben Begründung zurückgeschickt wird, sollten die Alarmglocken schrillen“, argumentiert Andreas Karafotias, freier Interimsmanager und Berater für Shop-Betreiber. sind – entsprechend kann dann der Einkauf mit den Lieferanten verhandeln. Noch einen Schritt weiter geht die Karlsruher Softwareschmiede Phi-t Products & Services mit der Software „Neuro Bayes“, die im Prinzip den Einkauf vollautomatisiert steuern kann. Händler müssen dazu nur Verkaufszahlen sowie Retourendaten sammeln und mit Informationen wie Marke, Farbe und Preis von Artikeln kombinieren, die sie kaufen möchten. Für jeden Artikel wird dann eine Wahrscheinlichkeit ermittelt, ob er sich eher mittelmäßig oder gut verkaufen wird. Bei solchen automatisierten Prognosen können zudem Faktoren berücksichtigt werden, die mit klassischen Shop-Daten nichts zu tun haben. Findet beispielsweise eine Fußball-WM statt, so werden alle Artikel mit Deutschlandbezug höher gewichtet. Errechnet werden Prognosen über komplexe Verfahren, die auf neuronalen Netzen und statistischen Algorithmen basieren. Hundert Stück geordert wird. Das setzt gute Kontakte zu Marken voraus oder ein Sortiment voll mit Eigenmarken, sodass Händler selbst eigene Prototypen beauftragen können. Das Testobjekt wird im Zwei Jahre im Geschäft ist ein Muss Shop dann in der Regel prominent platziert: beispielsweise unter den Beststellern „Mit unserer Software können Onlineauf einzelnen Sortimentsübersichtsseiten Händler Überhänge reduzieren und die wie „Bademode“ oder „Sportbekleidung“. Warenverfügbarkeit bei besonders gefragWird das Produkt dann schnell verkauft, ten Produkten erhöhen“, verspricht der kann sich die Investition in eine größere Physikprofessor Michael Feindt, wissenStückzahl lohnen – der Kunde hat ja schließlich schon gezeigt, dass er das Produkt haWelches sind die drei häufigsten Gründe ben will. für Retouren in Ihrem Webshop? Automatische Absatzprognose Passt nicht, gefällt nicht oder anders beschrieben Artikel passt nicht, gefällt nicht oder 65 % entspricht nicht der Beschreibung Vor einem ähnlichen Hintergrund führen auch immer 41 % Der Artikel ist defekt oder beschädigt mehr Online-Händler spe24 % Falscher Artikel wurde geliefert zielle Votings durch, an denen 10 % Zu lange Lieferzeit sich ihre Kunden beteiligen können. Ein beliebtes VerfahMehrfach7% Mangelhafte Produktqualität nennungen ren stellen dabei sogenannte möglich 11 % Sonstige n = 191 „Hot or Not“-Votings dar, die zum Beispiel der MultichanWer Kunden nur Möglichkeiten zum Ankreuzen bietet, nel-Händler Bonprix, Mitverwässert sein Ergebnis glied der Otto-Gruppe regelmäßig durchführt. BonprixQuelle: Ecommerce-leitfaden.de © INTERNET WORLD Business 15/11 Bestandskunden können bei den Votings eine Vorauswahl an Artikeln der kommenden Saison wie schaftlicher Beirat der Softwareschmiede. bei Facebook Like bewerten. Dafür genügt „Einzige Voraussetzung ist, dass Händler ein Klick auf einen Button der Marke „Ge- mindestens über zwei Jahre auswertbare fällt mir“ (Hot) oder einer auf die zweite Kaufdaten angesammelt haben.“ KonkreButton-Variante „Gefällt mir nicht“ (Not). te Preise für die Software will er zwar nicht Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzie- verraten, für viele Händler könnte sich die len, lädt Bonprix seine Bestandskunden Investition aber lohnen, so das übliche über Ankündigungen in Newslettern zu Versprechen von Softwareherstellern. Alsolchen Abstimmungen ein. Das Feedback leine schon, um Pennern im E-Commerce kann aufzeigen, welche Styles oder Farb- künftig den Garaus zu machen. ❚ varianten bei Nutzern besonders beliebt stephan Meixner Ausgewertete Informationen in Web-Analyse-Tools Ausgewertetes Nutzerverhalten in Web-Analyse-Tools Welche Informationen zur Herkunft der Besucher werten Sie aus? Welche Informationen zum Verhalten der Besucher werten Sie aus? 86 % Verweisende Websites (Referrer), über die Besucher in den Webshop kommen 55 % 66 % 76 % 69 % Häufigster Einstiegsseiten 67 % Häufige Suchphrasen, über die Besucher über Suchmaschinen in den Shop gelangt sind Geografische Herkunft der Besucher (z.B. Land, Region, Stadt) 41 % 58 % 22 % Mehrfachnennungen möglich Unternehmen, die eine Web-ControllingLösung einsetzen (162 ≤ n ≤ 174) Unternehmen, die den Einsatz einer WebControlling-Lösung planen (n = 58) Suchwörter werden zwar ausgewertet, aber eher für das Suchmaschinenmarketing genutzt © INTERNET WORLD Business 15/11 Verweildauer pro Besuch (Besuchsdauer) 76 % 57 % 84 % Häufige Suchwörter, über die Besucher über Suchmaschinen in den Shop gelangt sind Quelle: Ecommerce-leitfaden.de 29 58 % 63 % Häufige Ausstiegsseiten Häufige Seitenabfolgen (Klickpfade) Mehrfachnennungen möglich 58 % 59 % Verwendete Suchbegriffe in der internen Shop-Suche 38 % 36 % Unternehmen, die eine Web-ControllingLösung einsetzen (158 ≤ n ≤ 174) Unternehmen, die den Einsatz einer WebControlling-Lösung planen (n = 56) Die Verweildauer zu tracken, ist Shop-Betreibern oft wichtiger, als zu analysieren, wonach Nutzer die Shop-Suche durchkämmen © INTERNET WORLD Business 15/11 Quelle: Ecommerce-leitfaden.de 30_Recht_15_2011.qxd 30 20.07.2011 17:57 Uhr Seite 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 Strenge Social-Web-Regeln Bundesrat bringt Gesetzentwurf zum Datenschutz ein / Social Networks im Fokus I n seinem Gesetzentwurf zur Änderung des Telemediengesetzes (Drucksache 156/11) vom 17. Juni 2011 hat sich der Bundesrat eine Verbesserung des Schutzes privater Daten, insbesondere in Social Networks, zum Ziel gesetzt. Der Entwurf wird nun zunächst der Bundesregierung und anschließend dem Bundestag vorgelegt. Der Bundesrat lässt dabei in seiner Pressemitteilung keine Zweifel daran, dass er die Verwendung von Daten in Social Networks potenziell für gefährlich hält. Ungeliebt: Gesetzliche Schranken für soziale Netze auf „die höchste Sicherheitsstufe gemäß dem Stand der Technik“ voreingestellt werden. Dabei soll unter anderem verhindert werden, dass nutzergenerierter Warnung und Altersgrenze Content von externen Suchmaschinen „[...] Es [fehlt] oft auch an einer ausrei- ausgelesen werden kann. Nutzer, die chenden Aufklärung der Internetnutzer unter 16 Jahre alt sind, sollen die Voreinüber die Risiken für Persönlichkeitsrechte stellungen nicht verändern dürfen. Darbei der Preisgabe persönlicher Daten. über hinaus soll der Nutzer vorab „über Gerade bei Telemediendiensten mit nut- mögliche Risiken für personenbezogene zergenerierten Inhalten, wie zum Bei- Daten und damit verbundene Beeinspiel den sozialen Netzwerken, machen trächtigungen seiner Persönlichkeitssich die Nutzer häufig gar keine Gedan- rechte“ in verständlicher Form inforken über die Gefahren und bringen sol- miert werden. Nach Vorstellung des chen Telemediendiensten blindes Ver- Bundesrats umfasst diese Aufklärung trauen entgegen.“ Gefahren „vom Identitätsdiebstahl bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes“. Schließlich sollen nach der Florian Decker Löschung des Nutzerkontos unverzüglich alle Daten samt ist Rechts- und Fachanwalt für nutzergeneriertem Content IT-Recht in der Kanzlei Res aus dem Netzwerk gelöscht Media, Mainz. oder zumindest anonymi❚ www.res-media.net siert werden. Die entsprechenden Regelungen sollen in einem neuen Paragrafen Deshalb sollen künftig bei der Einrich- 13 a TMG umgesetzt werden. Zusätzlich hat sich der Bundesrat auch tung eines Nutzerkontos in Social Networks erhöhte Datenschutzanforderun- mit dem Thema Cookies beschäftigt. Der gen gelten. Zunächst soll der Nutzer neue Paragraf 13 Abs. 8 TMG soll demleicht erkennbar, unmittelbar erreichbar nach Folgendes vorsehen: „Die Speicherung von Daten im Endund ständig verfügbar über seine datenschutzrechtlichen Sicherheitseinstellun- gerät des Nutzers und der Zugriff auf gen unterrichtet werden. Dabei müssen Daten, die im Endgerät des Nutzers diese Einstellungen vom Anbieter bereits gespeichert sind, sind nur zulässig, wenn der Nutzer darüber unterrichtet worden ist und er hierin eingewilligt hat.“ Der Wortlaut ist wohl vor dem Hintergrund der im November 2009 vom EU-Parlament beschlossenen Richtlinie 2009/136/EG zu sehen, die eine Einwilligungspflicht für Cookies vorsieht, die Anforderungen jedoch nicht eindeutig regelt. Generelles Opt-in für Cookies Künftig soll der Nutzer also vor der Verwendung von Cookies auf seinem Endgerät eine ausdrückliche Einwilligung erteilen. Dies würde allerdings einen deutlichen Einschnitt in den Alltag eines jeden Internet-Nutzers und für die Mehrzahl der Internet-Anbieter darstellen. Vor dem Besuch einer Webseite, die Cookies auf dem Endgerät installiert, müsste der Nutzer die Datenschutzbestimmungen ausdrücklich akzeptieren. Dass die technische Umsetzung unklar ist und die Regelung absolut nicht praktikabel sein dürfte, wurde in der Vergangenheit bereits in einer ähnlichen Diskussion über die Zustimmungspflicht zur Verwendung von Google Analytics thematisiert. Es ist deshalb zweifelhaft, ob das Gesetz trotz EU-Richtlinie in dieser einschneidenden Form umgesetzt wird. Die endgültige Entscheidung darüber bleibt der Bundesregierung und dem Bundestag vorbehalten. RA Florian Decker Darauf müssen Sie achten: ❚ Der Gesetzentwurf liegt derzeit der Bundesregierung zur Stellungnahme vor. ❚ Anschließend berät der Bundestag in drei Lesungen und kann den Entwurf ändern oder ablehnen. ❚ Die Cookie-Richtlinie ist nicht neu, sie steht bereits in der E-Privacy-Richtlinie der EU. Es sollen lediglich Tracking-Cookies betroffen sein – hofft der BVDW. 15/11 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Aufrechnungsklauseln besser aus den AGB rausnehmen Aufrechnungsverbote wie „Ein Recht zur Aufrechnung steht Ihnen nur dann zu, wenn Ihre Gegenansprüche rechtskräftig gerichtlich festgestellt oder unbestritten sind“ finden sich in vielen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Händlern. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied jetzt, dass entsprechende Klauseln in Architekten-AGB unzulässig sind (Urteil vom 07.04.2011, Az.: VII ZR 209/07). Die Entscheidung bezieht sich zwar auf das Werkvertragsrecht und das alte AGB-Gesetz, ist jedoch auf das aktuell geltende Kaufvertragsrecht für den Online-Handel und die heutige Regelung in § 307 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch übertragbar. Nach Meinung der Karlsruher Richter verstößt die Klausel gegen Treu und Glauben. Sie greife in das gleichwertige Verhältnis von Leistung und Gegenleistung unzumutbar ein. Das Aufrechnungsverbot gelte unter anderem auch für Ersatzansprüche des Vertragspartners wegen Mängelbeseitigungskosten, was diesen unangemessen benachteilige. Für Internet-Händler heißt das: Um drohenden Abmahnungen zu entgehen, sollten Aufrechnungsverbote ab sofort ersatzlos aus den AGB entfernt werden. Denn der Online-Handel mit Verbrauchern wird von denselben Rechtsgrundsätzen und Vorschriften erfasst wie der vom Bundesgerichtshof entschiedene werkvertragliche Streit. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht PRODUKTABBILDUNGEN MARKTPLÄTZE ADWORDS-URTEIL DATENSCHUTZ Amazon: Abmahngefahr eBay haftet doch Fremdmarke als Keyword Cloud rechtlich unklar Händler, die ihre Waren auf Amazon mit Bildern des Marktplatzes zeigen, müssen mit einer Abmahnwelle rechnen, warnt der Internet-Rechtsexperte Christian Solmecke von der Medienrechtskanzlei Wilde Beuger Solmecke. Anlass ist ein rechtskräftiges Urteil (Az.: 4 HK O 9301/10) des Landgerichts Fürth, das eine Klausel in den Amazon-AGB für unwirksam erklärt, mit der Händler die Rechte an selbst erstellten Produktbildern an Amazon abgeben, damit sie anderen Händlern im Marketplace zur Verfügung gestellt werden können. Folge: Händler, die solche Bilder verwenden, könnten leicht Opfer von Abmahnungen werden. Solmecke rät, nur noch eigene Abbildungen zu benutzen. dg ❚ Der Betreiber eines Internet-Marktplatzes kann nach Meinung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) doch für Rechtsverstöße der dort Handelnden haftbar gemacht werden. Eine Haftung komme infrage, wenn der Marktplatz entweder beim Bewerben eines Verkaufsangebots eine aktive Rolle gespielt hat, ihm die betreffenden Daten daher bekannt sind oder ihm eine Rechtswidrigkeit bekannt wurde und er diese nicht sofort abgestellt hat. Der französische Kosmetikkonzern L’Oréal hatte 2007 wegen des Verkaufs gefälschter Produkte Anzeige erstattet. In vielen Ländern wurden die Klagen bereits abgewiesen, der britische High Court hat aber nun den Gerichtshof um Einschätzung gebeten. dg ❚ Der Bundesgerichtshof hat bereits im Januar geurteilt, dass das Buchen eines fremden Markennamens als Adwords Keyword zulässig ist (Urteil vom 13. Januar 2011, Az.: I ZR 125/07). Nun liegen auch die Entscheidungsgründe vor. In einer ungewöhnlich klaren und kurzen Begründung führen die Richter aus, dass das Adword von den Suchergebnissen deutlich getrennt ist – ähnlich einer Anzeige im redaktionellen Teil einer Zeitschrift. Daher sei eine Verwechslungsgefahr nicht gegeben. Das Keyword würde lediglich genutzt, um die Suchergebnisse zu bestimmen, in deren Umfeld die Anzeige erscheinen soll. Dies sei vergleichbar mit einer Anzeigenbuchung in einem redaktionellen Umfeld, wie sie in der Werbung üblich ist. dg ❚ Eine „anhaltende Rechtsunsicherheit“ bei Cloud Services beklagte kürzlich der Hardwarehersteller Dell. Das Problem: Europäische Firmen, die Daten in Cloud-Diensten von US-Firmen wie Amazon, Microsoft oder Google ablegen, machen alle diese Daten im Rahmen des „Patriot Act“ US-Behörden zugänglich. Dell beklagt, unter diesen Umständen könne man sich nur aussuchen, gegen welche Regelungen man verstößt: Gegen die US-Bestimmungen oder gegen die hiesigen Datenschutzbestimmungen. Gegenüber dem Dienst Heise Online forderte daher auch Matthias Ehrlich, Vizepräsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft, einen verbindlichen Rechtsrahmen innerhalb der EU. dg ❚ 27_Anz_Thomas_Krenn.qxd 19.07.2011 14:53 Uhr Seite 27 32 21.07.2011 14:39 Uhr Seite 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Link-Aufbau für Online Shops Externe Verlinkungen sind ein sehr wichtiges Ranking-Kriterium für Google & Co., auch und vor allem für Online Shops. Je mehr – idealerweise thematisch passende – Links ein Shop hat, desto besser ist es. Aber woher sollen diese Links kommen, wenn sie nicht einfach gekauft werden? Interessanterweise können viele potenziell verlinkende Websites über die GoogleSuche selber gefunden werden. Und mit der Nutzung von Google Alerts lässt sich das auch noch so automatisieren, dass regelmäßig neue Potenziale per E-Mail zugeschickt werden und Link-Aufbau damit zu einer kontinuierlichen Tätigkeit wird. Ermitteln Sie dafür zunächst Suchbegriffe, die Ihre Thematik beschreiben. Ein Online Shop für Angelbedarf würde hier Suchbegriffe wie „angeln“ und „fliegenfischen“ benutzen. Und dann suchen Sie diese in Kombination mit Suchbegriffen wie „forum“ (um Foren zu identifizieren), „links“ (um Link-Seiten zu finden), „verzeichnis“ oder „community“. Die Ergebnisse müssen dann durchgearbeitet werden, um potenzielle Websites herauszusuchen und diese im Anschluss zu kontaktieren. Darüber hinaus können Sie natürlich noch mehr machen – denken Sie mal hierüber nach: Welche Organisationen gibt es in Ihrer Branche? Gibt es Vereine etc.? Für einen Tennis-Shop wären zum Beispiel Tennisvereine interessant. Ein Link von der Website eines Tennisvereins ist thematisch passend und dadurch sehr attraktiv. Darüber hinaus helfen die Antworten auf die folgenden Fragen ebenfalls beim Link-Aufbau: 1. Verlinken alle Marken beziehungsweise Hersteller, deren Produkte mein Shop führt, auf meinen Shop? 2. Gibt es lokale Websites (bezogen auf Stadt, Kreis oder Bundesland), die für meinen Shop interessant sind? 3. Hat mein Shop Produkte, die für bestimmte Zielgruppen interessant sind (etwa Mütter/Väter/Eltern)? Und auf welchen Websites trifft sich diese Zielgruppe? 4. Verfügt mein Shop über Produkte, die einer bestimmten Lebensführung zuzurechnen sind (Bio, Fair Trade, ...)? Wo im Netz gibt es Websites zu diesen Themen? Grundsätzlich können Sie sich die Frage stellen, welche Arten von Websites auf die eigene Website verlinken könnten. Und dann kaönnen Sie Google selber nutzen, um diese Websites zu finden und dort nach einer Verlinkung zu fragen. 15/11 Treuhänder eBay Techniktipp Markus Hövener, Geschäftsführer der Bloofusion Germany GmbH, Emsdetten ❚ www.bloofusion.de 25. Juli 2011 Der Online-Marktplatz stärkt den Käuferschutz und nimmt Neuverkäufer an die Kandare D eutsche Internet-Käufer sind miss- Das neue Zahlungssystem, bei dem sich trauisch: Kennen sie einen Webshop eBay ähnlich wie Amazon zum Treunoch nicht, kaufen dort nur acht Prozent händer der Käufer und Verkäufer aufein, selbst wenn das Angebot noch so at- schwingt, soll eBay zufolge nur für neue traktiv ist. Das fand kürzlich eBay durch Verkäuferkonten gelten; Bestandskonten eine Auftragsstudie heraus – und stand sind davon nicht betroffen. Eröffnet prompt vor einem Problem: Schließlich allerdings ein Händler, der bereits auf berührt das mangelnde Vertrauen der eBay anbietet, ein neues Konto, wird auch Deutschen auch auf viele kleine Händler, dieses nach dem neuen Zahlungssystem die auf eBay tätig sind. Das bedeutet: Ver- behandelt. Außerdem kommen weitere luste für die unbekannten Web-Händler – Auflagen auf eBay-Anfänger zu: So soll und Verluste für den Online-Marktplatz. für Transaktionen, die über das neue In Zukunft soll aber Schluss sein mit der Zahlungsverfahren abgewickelt werden, „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“- ein verbesserter Käuferschutz gelten. ZuMentalität – mithilfe eines neuen Pilot- dem will eBay die Verkaufsaktivität von projekts, das im Herbst an den Start geht. Erstverkäufern beschränken, und Das Novum: Das Geld, das die Kunden be- für neue Verkäuferkonten eine zahlen, fließt zunächst zu eBay. Erst wenn stärkere Kontrolle durch den eBayder Händler den Versand der Ware an den Kundenservice auferlegen, falls dort große Artikelmengen verkauft Kunden bestätigt, wird ihm werden sollen. „Durch dieses der Rechnungsbetrag ausbeVerfahren werden wir unseren zahlt. Dieser Schutz gilt nicht Käufern noch größeren Schutz nur beim hauseigenen Zahund mehr Konsistenz beim Hanlungsmittel Paypal, er soll auch del mit neuen Verkäufern bieten für weitere Zahlungsarten auskönnen“, so Stephan Zoll gegengedehnt werden. An den Deüber INTERNET WORLD Busitails arbeitet das Online-Aukness. „Wir möchten, dass die tionshaus momentan noch, Verbraucher bei jedem Einkauf wie eBay-Deutschland-Chef vollstes Vertrauen in unseren Stephan Zoll gegenüber dem S. Zoll macht eBay zum Treuhänder Marktplatz haben.“ Zum Start „Handelsblatt“ erklärte. Videos für Vermarkter Castaclip bietet seine Plattform als modulare Lizenzlösung an D as Berliner Unternehmen Castaclip geben Publisher- und Vermarkternetzwerbietet seine Syndizierungsplattform ken mit unserer White-Label-Lösung ein für Bewegtbildinhalte ab sofort auch als ideales Tool in die Hand, schnell und einWhite-Label-Lösung an. Damit können fach Online Videos auf ihren Plattformen Vermarkter und Publisher die Video- zu syndizieren“, wirbt Ekow Yankah, Plattform ans eigene Corporate Design Gründer und Geschäftsführer von Castaanpassen. Vermarkter sollen mithilfe der clip, und verspricht Publisher- und VerPlattform Publishern die Auswahl, das markternetzwerken Einsparungen bis zu Packaging und die technische Einbindung 80 Prozent. dah/il ❚ von Video Content erleichtern. Die Lösung bietet darüber hinaus Reporting-Möglichkeiten sowie ein Abrechnungsmanagement. Je nach Bedarf des Unternehmens sollen sich die Module der White-LabelLösung, von der Auswahl des Registrierungsprozesses und Rechtemanagements über das Media Management System und Reporting bis zu den Publishing-Schnittstellen oder Video Playern, individuell zusammenstellen oder in die bestehen- Bewegtbild individuell: Castaclips Syndizierungsden Systeme integrieren lassen. „Wir plattform spricht Publisher und Vermarkter an Foto: Fotolia / Dreaming Andy 32_Tools_News1.qxd Sicher verwahrt: eBay überweist das Geld der Käufer erst, wenn die Ware versendet wurde des Pilotprojekts will eBay die Reaktionen von Käufern und Verkäufern genau im Auge behalten. Sollte der Launch des neuen eBay-Bezahlsystems in Deutschland positiv verlaufen, sei eine Ausdehnung auf andere Länder nicht ausgeschlossen, so Zoll. dz/il ❚ Ad Exchanges optimieren D er Yield-Optimierer Improve Digital hat die Technologieplattform „360Yield“ gestartet. Das Angebot richtet sich an europäische Publisher und Vermarkter, die damit ihre Anzeigenerlöse optimieren und gleichzeitig die Kontrolle über ihr Inventar behalten können. Publisher können mit 360Yield ihre eigene Ad Exchange aufbauen und neben selbst verhandelten Direktkampagnen auch verschiedene klickbasierte Kampagnen sowie andere DemandPartner und Netzwerke, wie beispielsweise die Trading Desks der Media-Agenturen, integrieren, um die eigenen Erlöse zu optimieren. Das Angebot soll es den Nutzern ermöglichen, die Potenziale des automatisierten Anzeigenverkaufs optimal zu nutzen. Gleichzeitig lässt sich die Technologie für jeden Publisher individuell anpassen. „360Yield ist perfekt an die Bedürfnisse deutscher Publisher und Vermarkter angepasst“, meint Janneke Niessen, COO von Improve Digital. il ❚ Anzeige Täglich topaktuell informiert Jeden Tag ab 12:30 Uhr: Der Newsletter der INTERNET WORLD Business hält Sie auf dem Laufenden. www.internetworld.de/newsletter.html ICM REGISTRY ETRACKER SUPREME .xxx-Domains ab September Tool zur Kampagnensteuerung Shop-System mit Wordpress Als eine der ersten generischen Domains geht .xxx am 7. September in die Sunrise-Periode. Unternehmen aus der Erotik-Branche können sich dann eine Adresse mit dem Kürzel sichern. Andere Unternehmen können über eine Opt-out-Option eine .xxx-Adresse mit ihrer Marke verhindern. il Der Web-Analyse-Spezialist Etracker hat ein Tool zur Erfolgsmessung von Web-Kampagnen vorgestellt. Das Tool führt dabei sämtliche Werbekanäle wie Display, SEA oder Newsletter zusammen und gibt Aufschluss über die Bedeutung der einzelnen Kanäle für den Kampagnenerfolg. il Supreme New Media, ein IT-Systemhaus für E-Commerce- und eBay-Anwendungen, hat erstmals ein Shop-System auf Basis der Blog-Software Wordpress entwickelt. Der „Supreme Shop“ soll als Software as a Service kleine Händler mit bis zu 1.000 Sendungen pro Tag ansprechen. il 33_tools_news2.qxd 20.07.2011 17:58 Uhr Seite 33 TOOLS & TECHNIK 33 Ein CMS für Facebook Exelution will die Erstellung von Social-Media-Inhalten einfacher machen D ie Münchner Digital-Agentur Exelution hat ein Content Management System vorgestellt, das die Erstellung und Verwaltung von Facebook Content einfacher machen soll. Anwender des Facebook-CMS können Inhalte und Bilder innerhalb des Netzwerks per Drag & Drop austauschen und verwalten, auch Gewinnspielaktionen können auf diese Weise bestückt werden. Mit an Bord ist außerdem ein automatisches Social Media Monitoring, das sowohl die Nutzung innerhalb des Facebook-Bereichs im Rahmen einer On-SiteAnalyse als auch die Weiterverlinkung auf die normale Unternehmens-Site aufzeichnet. „Marketingentscheidern stellt sich zunehmend die Frage nach einem effizienten Management der Facebook-Kundenbeziehungen sowie deren Ana- lyse“, so Exelution-Geschäftsführer René Körting. Das Exelution-CMS wird bereits von der Modemarke Tom Tailor eingesetzt, für die Exelution die Facebook Fanpage konzipiert hat. il ❚ Facebook Fanpage einfach per Drag & Drop befüllen UID und IBM kooperieren Die beiden Agenturen wollen gemeinsam Cloud-basierte Webshops bauen I m Zuge ihrer Entwicklungsinitiative Hosting-Umgebung, deren Kapazitäten „Smarter Commerce“ hat sich IBM sie je nach Geschäftsaufkommen anpaseinen Partner gesucht. Die Agentur will sen können, ohne selbst in Hardware künftig mit dem Design-Spezialisten investieren zu müssen. Bezahlt wird nur User Interface Design (UID) bei der die technische Infrastruktur, die tatKonzeption, Implementierung und sächlich genutzt wird. Die DesignGestaltung von Online Shops zuAgentur UID passt dann das Look and sammenarbeiten. Die technische Basis Markus Knauer Feel des Shops an das Branding des für diese Kooperation liefert IBM mit partnert mit IBM Betreibers an. „UID will dem Nutzer ein der Internet-Handelsplattform Webansprechendes Web-Erlebnis bieten – sphere Commerce, die Kunden erstmals auch als die technische Komplexität, die dahinter steckt, Cloud-basierter Webshop zur Verfügung steht. soll aber verborgen bleiben“, so Markus Knauer, Unternehmen erhalten damit eine individuelle Art Director bei UID. il ❚ IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Agentur Akbank Konzeption und Kreation zweier Online-Plattformen für die türkische Bank Neue Digitale / Razorfish Anne-Korn.de Einsatz der Shop-Software Oxid eShop 4.3 für den Ring-Shop Oxid Bonayou Einsatz einer Prepaid-Mastercard als Gutscheinkarte für die Gutscheinseite Wirecard Bosch Relaunch des Garantieportals Bosch-professional.com/warranty in 40 Ländern Denkwerk Bundesverteidigungsministerium/Bundeswehr Neukonzeption und Relaunch der Web-Portale, der Social-Media-Präsenzen und der Mobile-Lösungen Pixelpark C. & E. Fein Relaunch des Web-Auftritts des Elektrowerkzeuge-Herstellers Weitclick Emilio Adani Entwicklung eines Online Flagshipstores für das Lifestyle-Label Shopmacher Grohe Aufbau der Website www.grohespa.com für zunächst sechs Länder Argonauten G2 Heise Zeitschriften Verlag Abwicklung der Web- und Mobile-Zahlungen für “C’T Digital Photography” Adyen Hermes Arzneimittel Relaunch des Internet-Auftritts auf Basis von Typo3 Denkwerk IFM Electronic Optimierung der Website www.ifm.com mit Etracker Web Analytics Etracker Intersnack-Gruppe Aufbau der ersten Web-Präsenz für die Gruppe auf Basis von Typo3 Nexum Ministerium für Arbeit NRW Umsetzung eines Intranets für das nordrhein-westfälische Ministerium TWT Monte Entwicklung einer iPad App für das Reisemagazin Parallelwelten / 2Issue QVC Einsatz und Anpassung des Siebel-CRM-Systems für den Teleshopping-Sender Cirquent Rhein-Main-Verkehrsverbund Relaunch der Website auf Basis des CMS von Coremedia Aperto / Triplesense Schwabenkinder Aufbau einer Website und einer Mobile App zur Ausstellung in Wolfegg Moccu Sto Einsatz des CMS First Spirit für 35 Web-Auftritte in 20 Sprachen E-Spirit TV Spielfilm Entwicklung einer Mobile App für Windows Phone 7 Cellular Werner & Mertz Relaunch der Site www.ganzheitlich-nachhaltig.de und Optimierung für das iPad Netz98 New Media WIR- und IRW-Gruppe Einrichtung eines Rechenzentrums aus der Cloud für die Zeitarbeitsfirma Pironet NDH 34-35_UsabilityBestPractice.qxd 34 21.07.2011 13:33 Uhr Seite 34 SPECIAL: USABILITY Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 BEST PRACTICE Schön und intuitiv Nicht nur erprobte Layouts bieten eine gute Usability – INTERNET WORLD Business hat Beispiele für außergewöhnliche und inspirierende Designs gesammelt, die zeigen, dass beides geht: gute Usability und Spaß am Surfen W ie ein Usability-optimiertes WebsiteDesign auszusehen hat, dürfte mittlerweile hinreichend bekannt sein: Navigationsleiste links, Header-Navigation am Seitenkopf, Warenkorb oben rechts. „Erwartungskonformes Design“ nennen das Usability-Experten. Die User-Experience(UX)-Agentur eResult wird nicht müde, das altbewährte Layout in ihrer jährlich aktualisierten Imagery-Studie zu loben: Wer die Erwartungen der User erfüllt, verwirrt sie nicht und produziert deshalb auch keine verwirrten Abbrecher, die die Konversionsrate verderben. So weit, so klar. Aber der Markt wird enger, die Konkurrenz stärker – und die vielen, vielen Websites im Usability-optimierten und letztlich austauschbaren Standard-Design immer zahlreicher. Wer sich von der Masse abheben will, muss etwas wagen, mal was ausprobieren und dabei vielleicht auch die eine oder andere Verwirrung aufseiten der Nutzer in Kauf nehmen. INTERNET WORLD Business wollte wissen, ob Usability und Design unter einen Hut zu bekommen sind, und legte Beispiele für außergewöhnliches Website-Design dem UsabilityExperten Steffen Heim, UX-Consultant bei eResult, vor. Seine Beobachtungen (siehe Kästen) Steffen Heim, UXConsultant bei eResult zeigen: Auch ungewöhnliche Designs können intuitiv erfassbar sein – wenn sie gewisse Grundregeln erfüllen. Auf die Zielgruppe achten „Gute Websites zeichnen sich durch Utility, Usability und User Experience aus – also durch Nützlichkeit, Nutzbarkeit und Spaß an der Bedienung“, meint Michael Klinkers, Vorstand der Kölner Internet-Agentur Ne- Viele Animationen sorgen für Unruhe überlange Startseite Shop-Zugang leicht auffindbar Schwebende Elemente Schwebende Spielwiese Website: www.converse.com Besonderheiten: Schwebende TeaserNavigation Agentur: Anomaly, Perfect Fools Steffen Heim sagt: „Die schwebenden Teaser verleiten dazu, dem Spieltrieb freien Lauf zu lassen. Die Seite ist zwar auch unruhiger, aber sie bietet einfach ein interessantes Nutzungserlebnis. Lobenswert: Der direkte Shop-Zugang im Header.“ xum. „Die Nutzer sollten gegenüber dem Design im Vordergrund stehen.“ Soll heißen: Wie innovativ und außergewöhnlich sich eine Website geben darf, hängt zu ei- Overload fürs Auge Website: www.becks.de Besonderheiten: Navigation über animierte Teaser und Videos Agentur: Coma Steffen Heim sagt: „Hier bekommt ,Sail away‘ eine ganz neue Bedeutung. Die überlange Startseite ist mit Videos und Teasern überladen. Die tiefergehende Navigation erfolgt nur über den unübersichtlichen Content-Bereich. Weniger wäre mehr.“ Themen statt Produktwelten nem Großteil von ihrer Nutzerstruktur ab. So gibt sich eine Seite wie die des 1. FC Köln eher klassisch und funktional, weil sie ein breites, nicht immer Online-affines Zielpublikum ansprechen muss. Die Super-RTLMicrosite zur US-Serie „Glee“ richtet sich dagegen an ein junges Publikum – und darf eher mal visuell über die Stränge schlagen. Zwei völlig unterschiedliche Beispiele für gute Usability, die beide von der Agentur Brandung, Köln/Berlin, umgesetzt wurden. Lasst Bilder sprechen Mit der zunehmenden Internet-Kompetenz der breiten Nutzerschaft scheinen die Tage der Textnavigation gezählt zu sein. Immer mehr Seiten setzen auf großformatige Bilder, die selbst Teil der Navigation sind. „Dient ein Text hauptsächlich der Nutzerführung, sollte er so knapp wie Filtersetzung kaum erkennbar Shop ohne innere Orientierung möglich gehalten werden“, betont Florian Schneider, Creative Director und Managing Partner bei der Web-Agentur Netz98. „Gut ist auch immer die Kombination von Text und Bild oder Text und Icon. Denn noch schneller als einen kurzen Text kön- Auf jeder Seite neu Website: www.oakley.com Besonderheiten: Unterschiedliche Navigation-Varianten in den Untermenüs Agentur: Neue Digitale / Razorfish Steffen Heim sagt: „Die Navigation im Shop zwischen verschiedenen Produktkategorien ist recht undurchsichtig, da hilft auch die beste Brille nichts. Es fehlt ein Element, das dem Nutzer bei der Orientierung im Shop hilft, etwa ein Breadcrumb.“ 34-35_UsabilityBestPractice.qxd 15/11 21.07.2011 25. Juli 2011 13:33 Uhr Seite 35 SPECIAL: USABILITY Internet World BUSINESS 35 Navigation. Auch der intuitive Farbfilter kommt ohne ein Wort aus. Themen statt Produkte zu viele optische Trennlinien fließende Navigation funktioniert nicht immer Klassische ThemenNavigation zum Ausklappen Filterfunktion über Landkarte Themen statt Ziele Website: www.sbb.ch Besonderheiten: Klassische Aufklappmenüs kombiniert mit thematisch sortierter Content-Navigation Agentur: Unic Steffen Heim sagt: „Ein Highligt im Bereich Freizeit & Ferien ist die Einschränkung der Angebote mit Hilfe der Karte. Das i-Tüpfelchen wäre, wenn alle Veranstaltungen auf diese Art angezeigt würden.“ Miniaturabbildungen als Navigationselement intuitiver Farbfilter Weil Bilder mehr sagen Website: www.sitzclub.de Besonderheiten: Navigation über MiniBilder und visuelle Filter Agentur: Nionex Steffen Heim sagt: „Der Einsatz von Miniaturansichten in der Navigation und die Auswahl der Produkteigenschaften über Icons vereinfachen die Suche deutlich. Der Wechsel zwischen den Detailseiten der Produkte über das Laufband ist intuitiv.“ Navigation heißt, den Weg des Nutzers zu vereinfachen – aber dafür muss man erst einmal wissen, wo er überhaupt hin will, welcher „Use Case“ ihn auf die Website geführt hat. Die klassische Motivation – der Nutzer sucht ein bestimmtes Produkt – ist dabei längst nicht die Facebook in Bildern einzige. Immer häufiger Website: www.atlanticrecords.com kommen User nicht nur Besonderheiten: Content-Sammlung zum Suchen, sondern über Musiker zum ziellosen Stöbern vor allem zum Stöbern, Agentur: Eric Mayville zum Sich-inpirieren-lassen auf die Website. Diese Steffen Heim sagt: Nutzer begeistert man „Eine fließende Navigation zwischen mit drögen Produktkamehreren Seiten wird nicht ausreitegorien kaum. Stattdeschend unterstützt. Gut erkennbare Zusen gilt es, über Themen rück-Links können hier Abhilfe schaffen. zu navigieren. Ein gelunZudem erschlägt einen die Seite. Zu genes Beispiel dafür ist viele optische Trennlinien!“ die an ein Frauenmagazin erinnernde Seite von Schwarzkopf. Obwohl es nen Nutzer die Aussage eines Bildes erfas- sich um eine Herstellerseite handelt, sen.“ Der Trend zur bildlichen Navigation braucht man mehr als zwei Klicks, um ein ist auch auf deutschen E-Commerce-Sei- bestimmtes Produkt zu finden. Dafür ten (die nicht unbedingt zu den Vorreitern liefert die Seite Infos zu aktuellen Frisuin Sachen Design gehören) angekommen. rentrends und das passende Make-up – So navigieren sich Nutzer von Heine.de um quasi nebenbei den richtigen Haarüber großformatige Image-Bilder zu den festiger aus dem Schwarzkopf-Sortiment Produktkategorien. Und bei Sitzclub.de zu empfehlen. Emotionen und Informaersetzen Miniaturansichten der einzelnen tionsmehrwert statt plumpe Werbung – Produkte sogar komplett eine textbasierte das ist moderne Content-Navigation. il ❚ 36-37_Payment_Zukunft.qxd 36 21.07.2011 15:50 Uhr Seite 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 MOBILE PAYMENT Die Zukunft des Bezahlens „Digital Wallets“ für Smartphones werden das Bezahl- und Einkaufsverhalten grundlegend verändern – und den Diensteanbietern einen tiefen Blick in den Geldbeutel des Verbrauchers gewähren D ie mobile Revolution ist nicht zu stoppen. Nicht nur Smartphones und mobile Internet-Nutzung verbreiten sich rasant, auch das Konsumverhalten wird durch die smarten Alleskönner drastisch verändert. Die Art zu kommunizieren, zu suchen, sich zu orientieren, einzukaufen, Informationen und Werbung aufzunehmen – nichts bleibt, wie es war. Noch kann man viele der zukünftigen Entwicklungen nur erahnen, noch baut sich die Welle mit der zunehmenden Verbreitung der Smartphones erst auf, aber die ersten Vorboten sind bereits zu spüren. Für den Handel gilt dabei Smartshopping als Zauberwort. Dahinter verbirgt sich das von Location Based Services, Augmented Reality, Social Media, Couponing und intelligenten Suchalgorithmen unterstützte Einkaufen in der realen Welt. Nicht nur mobile Preisvergleiche und Gutscheindienste sind damit gemeint, im Bereich des Möglichen ist auch ein Routenplaner, der nicht nur die kürzeste Strecke, sondern – unter Berücksichtigung von Zug, Mietwagen, Flugzeug und persönlichen Vergünstigungen wie einer Bahncard – zudem die effektivste Reisemöglichkeit ermittelt und über den gleich noch gebucht werden könnte. Oder eine intelligente Einkaufsliste, die selbst den Bedarf an bestimmten Produkten erkennen und auf Sonderangebote aufmerksam machen kann. Payment-Dienste im Mittelpunkt Noch ist die Zahl der Kunden, die das Smartphone beim Einkaufen verwenden, gering. In den meisten Branchen sind es weniger als zehn Prozent, haben die Autoren der von der Web-Agentur Interone in Auftrag gegebenen Studie „The Retail Revolution“ herausgefunden, in der jeweils 500 Käufer aus fünf Branchen zu ihrem Einkaufsverhalten befragt wurden. Aber die mobile Nutzung steigt rapide und weckt Begehrlichkeiten in der Bezahlbranche. Denn es geht um weit mehr als den direkten mobilen Umsatz. Wer die mobilen Transaktionen abwickelt, verwaltet auch die digitale Brieftasche des Kunden und erhält damit den wertvollsten Roh- Foto: Fotolia / S. John Vielversprechend: Mobiles Bezahlen soll ein milliardenschwerer Markt werden und wertvolle Daten liefern stoff der digitalen Welt: Daten. Persönliche, sensible und direkt umsatzrelevante Daten, Daten über Standort, Einkaufsverhalten, Vermögen, Produktvorlieben, Bonität und verfügbares Einkommen. „Wenn wir von einer ,digitalen Brieftasche‘ reden, geht es um mehr als die Bezahlmethode auf dem Gerät“, stellt Christina White, Manager Experience Design bei Sapient Nitro klar. „Es geht auch um all die anderen Dinge, die in einer echten Brieftasche enthalten sind: Kundenkarten, Visitenkarten, Rechnungen, Versicherungskarten, IDs, U-Bahn-Karten, Kinokarten und, und, und.“ Als wesentlichste Bestandteile dieser „Digital Wallet“, zu der sich das Mobiltelefon in den kommenden Jahren entwickeln wird, hat White Folgendes ausgemacht: Bezahlart: Die Kernfunktion jeder digitalen Brieftasche. Sie wird über Erfolg oder Mobile-Payment-Initiativen auf dem US-Markt entwickelt und sich so von der Geräteentwicklung unabhängig gemacht. Denn der größte Nachteil der vielbeschworenen NFC-Technik liegt derzeit noch in der mangelnden Endgeräte-Unterstützung (siehe Grafik rechts). Finanzservices: Das Management der Privatfinanzen ist eine weitere wichtige Funktion. Auch hier sind intelligente Anwendungen vorstellbar. Christina White weist etwa auf den Dienst Mint.com hin, der basierend auf der momentanen finanziellen Situation der Benutzer Werbung von Drittanbietern einblendet. Coupons: Gutschein- und Check-inDienste wie etwa Groupon.com oder Foursquare.com haben schon jetzt ihren Siegeszug angetreten und werden Händlern weiterhin als lokales Marketingmedium erhalten bleiben und dem User den Zugriff auf Incentives und Rabatte sichern. Preisvergleichsdienste: Sie helfen dem Nutzer, Geld zu sparen, und bieten dem Händler eine weitere mobile Marketingplattform. 2-D- oder 3-D-Barcodeleser ermöglichen sowohl den Preisvergleich zwischen realen Händlern in der Nähe als auch den Vergleich von On- und OfflinePreis. Christina White spricht den Diensten eine besondere Relevanz zu. Tickets und IDs: In den USA aufgrund der fragmentierten Infrastruktur und geringen Bedeutung öffentlicher Verkehrsmittel eher unbedeutend, könnte diese Misserfolg jeder Lösung entscheiden. Deswegen ist hier höchste Sorgfalt angebracht, zumal mit EC- und Kreditkarten bereits etablierte Alternativen zur Verfügung stehen. Die Konsumenten werden sich nur überzeugen las„Wenn wir von einer ,digitalen sen, wenn der Bezahlprozess genau verstanden wurde Brieftasche‘ reden, geht es um mehr als und die widersprüchlichen eine Bezahlmethode.“ Bedürfnisse nach einfachster Bedienung und größter SiChristina White cherheit berücksichtigt werManager Experience Design, Sapient Nitro den. Derzeit gilt vor allem die NFC-Technik (Near Field Communication) als aussichtsrei- Funktion in Europa eine große Relevanz cher Kandidat. Konkurrierende Konzepte erreichen. Barcode-Ticketsysteme wie die versuchen Zahlungen auch über Barcodes der Deutschen Bahn, von Lufthansa oder abzuwickeln, die auf den Handys ange- Air Berlin sowie Feldversuche mit NFCzeigt und von einem PoS-System einge- Tickets für Bus und U-Bahn zeigen das scannt werden. Die Kaffeehauskette Star- Potenzial. Die NFC-Technik könnte gerade bucks hat ein entsprechendes System bei dieser Anwendung mit ihrer unkomplizierten Bedienung punkten und den Durchbruch schaffen. Markt Technik Vor-/Nachteile Payment Network Partners Google Wallet Die bevorzugte mobile Payment-Plattform für AndroidPhone-Nutzer Das Nexus S4G ist bereits mit NFC-Technik ausgerüstet, auf die Google Wallet zurückgreift + Perfekte Integration in die Google-Welt – iPhone Support unklar Google, Citi, Mastercard, First Data, Sprint Isis Eine Initiative von AT&T, Verizon Wireless und T-Mobile Soll auf jedem mit NFC ausgestatteten Endgerät funktionieren + Offenes System für verschiedene Bezahlanbieter – Netzbetreiberabhängig Discover, Mastercard, Visa Serve Exklusiv für Kunden von American Express Soll auf einem eigens für diesen Zweck entwickelten Gerät („Payfone“) laufen – Keine Unterstützung für Mastercard oder Visa American Express (Amex) Visa Die Visa Wallet soll verschiedenen Payment-Abwicklern offenstehen Unterstützt NFC optional, ist aber auf diese Technik nicht angewiesen + Große Marktbedeutung – Keine Unterstützung für Mastercard oder Amex Visa sowie 14 weitere Banken und Finanzdienstleister Quelle: Gplus.com Platz für viele Anbieter Aber nicht nur der Zugang zu sehr persönlichen Daten lockt die Branche – auch das schiere Transaktionsvolumen ist attraktiv. Rund 20 Prozent des gesamten E-Commerce-Umsatzes sollen bis 2015 über mobile Endgeräte generiert werden, schätzt der Payment-Anbieter Paypal. Insgesamt sollen dann weltweit 670 Milliarden US-Dollar mobil transferiert werden, meinen die Marktforscher von Juniper Research. 40 Prozent davon sollen für digitale Güter wie Apps, Musik oder Filme ausgegeben werden. Entsprechend hat unter den Bezahldiensten ein regelrechtes Wettrennen um eine Präsenz auf den Mo- 36-37_Payment_Zukunft.qxd 15/11 21.07.2011 15:50 Uhr Seite 37 TOOLS & TECHNIK 25. Juli 2011 bilgeräten eingesetzt. Kreditkartenanbieter, Mobilfunknetzbetreiber, Banken und ein paar ganz neue Teilnehmer rangeln um ihren Platz auf den Mobilgeräten. Am weitestens sind derzeit ausgerechnet die jüngsten Anbieter: Vor Kurzem erst hat Google in den USA einen Feldversuch mit NFC-Technik angekündigt, bei dem zum Bezahlen lediglich das Handy vor ein Lesegerät gehalten werden muss. Bezahlgigant Paypal hat bereits im Frühjahr eine Lösung vorgestellt, mit der in Apps und mobilen Online Shops bezahlt werden kann. Noch in diesem Jahr wird eine Variante erwartet, die die Kreditkarte ersetzen kann. Argwöhnisch wird außerdem Apple beobachtet. Dem Konzern, der nach eigenem Bekunden bereits über die Kreditkartendaten von weltweit mehr als 200 Millionen Kunden verfügt, wird bereits seit geraumer Zeit nachgesagt, einen Payment-Dienst zu planen.Verglichen damit ist es um das mobile Bezahlverfahren M-Pass, einem Gemeinschaftsunternehmen von Vodafone, Telekom und Telefónica O2, inzwischen eher ruhig geworden – trotz einer Basis von 25 Millionen vorregistrierten Kunden. Aber die Karten sind noch längst nicht verteilt. Denn der wichtigste Teilnehmer im strategisch wichtigen Payment-Markt Hoffnungsträger NFC-Handy: Durchbruch für das Mobile Payment? Near Field Communication (NFC) soll das Bezahlen mit dem Handy salonfähig machen. Vorteil: Einfache Bedienung gerade bei der Zahlung kleiner Beträge. Nachteil: Noch fehlt die Infrastruktur. 2013: Die Verkäufe von Handys mit NFC-Ausstattung übersteigen 75 Milliarden US-Dollar 1 von 5 Handys werden mit NFC-Technik ausgestattet sein 2014: Auf NFC basierende Transaktionen erreichen einen Wert von 50 Milliarden US-Dollar Google schätzt, dass der HandyAnwender NFCTechnik nutzen 50 % 2015: Die mit mobilen Engeräten durchgeführten Transaktionen erreichen einen Wert von 670 Milliarden US-Dollar Davon werden fast 40 Prozent mit dem Verkauf digitaler Güter erwirtschaftet. Fast 75 Prozent des Transaktionsvolumens werden duch mobile Zahlungen in Asien, Europa und Nordamerika erzielt. © INTERNET WORLD Business 15/11 Quelle: Gplus.com ist noch gar nicht gefragt worden: der Kunde selbst. Umfragen zeigen, dass die Verbraucher in Geldfragen gar nicht so innovativ sind, wie es sich mancher Anbieter wünscht. Zwar haben laut einer kürzlich durchgeführten Studie von GfK Custom Research 56 Prozent der Deutschen Interesse an einer Handybezahllösung. Fragt man die Verbraucher, bei welchem der potenziellen Internet World BUSINESS 37 Anbieter sie sich am sichersten fühlen würden, dann punkten aber vor allem die Finanzdienstleister. Speziell Banken genießen einen großen Vertrauensvorschuss: 86 Prozent der Deutschen würden am liebsten eines ihrer Kreditinstitute als Diensteanbieter sehen, 71 Prozent ein Kreditkartenunternehmen und 63 Prozent würden zu einem Mobilnetzbetreiber gehen. ❚ Dominik Grollmann 38_40_Dienstleister_1511.qxd:Layout 1 38 21.07.2011 10:00 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS Internet World BUSINESS ADRESSANBIETER Seite 38 BID-MANAGEMENT E-COMMERCE FULL SERVICE PROVIDER PLZ 9 25. Juli 2011 PLZ PLZ PLZ 8 7 4 PLZ PLZ 6 4 DZ-Media Verlag GmbH Werbe- & Mediaagentur für Direktmarketing www.dz-media.de Jan-Philip Ziebold Max-Keith-Str. 66 45136 Essen Tel.: 0201/815810-0, Fax: -29 [email protected] Direktmarketing seit 1998: Selektion aus über 10 Mio. Opt-In Daten -> Post-, Telefon- sowie E-Mail-Adressen in D/A/CH sowie NL. Leadgenerierung per CrossSale, Co-Reg, Co-Sponsoring sowie E-Mail über verschiedene Portale, Umfragen oder Verlosungen. DC Storm Deutschland GmbH www.dc-storm.de Jens Maurer Fahrgasse 89, 60311 Frankfurt a. M. Tel.: +49 (0)69 219 389 79 0 [email protected] DC Storm optimiert Ihr Kampagnen anhand Daten aus den Suchmaschinen, der Webanalyse und von externer Quelle und ist prämiert mit dem A4U-Award! CONTENT PLZ 3 content.de AG www.content.de Ansprechpartner: Marius Ahlers Nordstraße 14, 32051 Herford Tel.: 05221/85499-0 [email protected] persönliche Betreuung, attraktive Preise pro Wort, 3.500 Autoren, viele wertvolle Funktionen, u.v.m. 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Für uns bleibt die Fireinem Ausländer nur eine bemensprache Deutsch, weil fristete Aufenthaltsgenehmifür die beiden ersten Punkte gung erteilt wird, wenn kein Deutsch als Sprache für uns Deutscher für den betreffen- Unkonventionelle Suche nach neuen Mitarbeitern: Spot-Media versucht den Job zur Verfügung steht. sogar, Taxifahrer zu einer Bewerbung bei dem Dienstleister zu motivieren zutrifft“, so Ayoub. PersoRonald Paul, Geschäftsnalberater Dwight Cribb führer der Quisma GmbH, kennt eine wei- sowie redaktionellen Beiträgen wie etwa in sieht das kritisch: „Erst wenn man die Firtere Hürde: „Wenn ein Ausländer im Rah- den deutschen Ausgaben der türkischen mensprache konsequent auf Englisch ummen des Aufenthaltsgesetzes keine Nieder- Tagespresse. Dadurch hofft Ayoub, die jet- stellt, kann man von Zuwanderung richtig lassungserlaubnis hat, kann er sich nicht für zige Mitarbeiterzahl von 110 stark ausbau- profitieren.“ (siehe Kasten) eine höher qualifizierte Stelle bewerben.“ en zu können: „Es geht uns gut, aber nicht Hilfe bei der Integration so gut, wie es uns gehen könnte. Die Münchner Agentur Quisma versucht, „Online Recruiting lässt Ohne in Deutsch- das Problem mit bilingualer Kommunikaland lebende Mi- tion zu lösen. „Gegen Sprachbarrieren biesich nicht eins zu eins ins Ausland granten und Zu- ten wir Englischkurse und für ausländische übertragen.“ ziehende wird Mitarbeiter Deutschunterricht an“, sagt unser Wachstum Ronald Paul. Um weitere Hindernisse aus René Marius Köhler ausgebremst“, bedem Weg zu räumen, arbeitet Quisma mit Vorstandschef Internetstores AG tont der Agentur- einer Relocation-Firma zusammen. Sie chef. Auch bei hilft bei Alltäglichem wie der Vermittlung Und René Marius Köhler, Vorstandsvorsit- Optivo ist man immer wieder auf der Suche von Kindergartenplätzen oder einer Wohzender und Gründer der Internetstores AG, nach ausländischen Fachleuten. Vor allem nung. Auch Spot-Media verspricht umweiß: „Für Job-Interessenten außerhalb der im Service und Support sei das „eine Selbst- fangreichen Support für die neuen FachEU sind bürokratische Hürden nicht zu verständlichkeit“, sagt Geschäftsführer Ulf kräfte aus dem Ausland. So hilft das Unterunterschätzen, was den Einstellungsprozess Richter: „Hier sind wir allein deshalb auf nehmen bei Behördengängen und hat ein entscheidend verzögern kann.“ Muttersprachler aus unterschiedlichen Mentorenprogramm etabliert. Bei Optivo Ländern angewiesen, da viele unserer Kun- sieht man bei der Integration kaum ProInternationalität wird gebraucht den selbst international aufgestellt sind.“ bleme – vor allem wenn Mitarbeiter Neben Indien oder den USA lassen sich gut Ähnlich handhabt das die Internetstores bereits in Deutschland studiert haben. ❚ ausgebildete Mitarbeiter auch in vielen ost- AG, Jena, die im Ausland Webshops betreibt Susann Naumann europäischen Ländern finden. Und natürlich leben bereits etliche davon in Deutsch„Native Speaker werden gebraucht“ land. Darauf setzt die Spot-Media AG und wirbt auf einer 14-sprachigen Website geIn anderen Branchen wird diskutiert, die so weit, dass gute Ideen scheitern können, wenn zielt um ausländische IT-Profis aus aller Zuwanderung zu erleichtern und qualifizierte es nicht gelingt, die richtigen Talente zu finden. Welt.Vorstandsvorsitzender Patrick Ayoub: Arbeitnehmer aus dem Ausland einzustellen. Oft fehlt es dabei an ITlern, die in der Tat auf „Wir gehen davon aus, dass viele in INTERNET WORLD Business hat bei Branchendem deutschen Markt aktuell nur sehr begrenzt Deutschland lebende ausländische IT-Prokennern nachgefragt, ob diese Diskussion auch zur Verfügung stehen. Auch im Online Markefis aufgrund nicht anerkannter Abschlüsse in der Internet-Branche geführt werden muss. ting ist es sinnvoll, sich mit dem Thema zu oder fehlender Sprachkenntnisse nicht in beschäftigen, da viele der schnell skalierenden ihrem Beruf arbeiten. Diese wollen wir moMichael Gottheil, Inhaber Peoplecon PersoWeb-Modelle über das Online Marketing intertivieren, sich bei uns zu bewerben.“ Gewornalberatung, Düsseldorf: „Das kann durchaus nationalisieren und Native Speaker in den jeweiliben wird für die Aktion über Social Media, sinnvoll sein. Für viele Positionen sind aber sehr gen Landessprachen gebraucht werden.“ Ausschreibungen in kostenlosen Jobbörgute Kenntnisse des deutschen Marktes sowie sen, Postings in IT-Foren und Uni-Portalen Dwight Cribb, Geschäftsführer der Dwight der Sprache unabdinglich, weshalb die Diskus- Vielsprachig: Bewerber werden von SpotMedia in ihrer Muttersprache angesprochen Constanze Buchheim, Geschäftsführerin I-Potentials GmbH, Berlin: „Ich denke, dass sich keine Branche den demografischen Entwicklungen entziehen kann, und sich so jeder mit dieser Frage auseinandersetzen muss. Insbesondere in der Web-Branche mit ihren schnell skalierenden Modellen muss es oft schnell gehen. Das richtige Team zu finden, kann rasch zum begrenzenden Faktor werden. Manchmal führt es sogar 41 BVDW Auslandsprofis gesucht sion differenziert geführt werden muss.“ Internet World BUSINESS Cribb Personalberatung GmbH, Hamburg: „Das Thema Zuwanderung ist schwierig für die Web-Branche. Die meisten Firmen sind nicht darauf eingestellt, täglich auf Englisch zu arbeiten. Die meisten Zuwanderer sprechen aber nicht ausreichend Deutsch, um sich in einer Wissensökonomie auf Deutsch zu behaupten. Erst wenn man konsequent die Unternehmenssprache auf Englisch umstellt, kann man von Zuwanderung richtig profitieren. Es gibt natürlich Ausnahmen, die aber genau das sind: Ausnahmen.“ Hilfe fürs Studium Auch 2011 vergibt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) Stipendien für ein achtmonatiges Studium bei der „Die Dialog Akademie“. Angeboten werden die berufsbegleitenden Studiengänge „Fachwirt Online Marketing BVDW“ und „Fachwirt Social Media“. Die Bewerbungsfrist für die Weiterbildungsstudiengänge läuft am 19. August aus. Qualifizierte Nachwuchskräfte haben die Möglichkeit, sich auf einen von insgesamt zwei Studienplätzen an den Standorten Berlin, Hamburg oder Frankfurt zu bewerben. Studienbeginn in Berlin ist am 23. September, Hamburg und Frankfurt a.M. starten am 30. September 2011. sn MONSTER WORLDWIDE Vernetzte Karriere Monster.de verknüpft mit der Applikation Be Known die eigene Karriereplattform mit Facebook. Laut Monster haben Nutzer die Möglichkeit, sich mit Freunden und beruflichen Kontakten aus verschiedenen Quellen zu vernetzen. Im neuen Netzwerk können sie ihr berufliches Web-Profil ausbauen und sich Karrierechancen erschließen. Be Known (http://apps.facebook.com/beknown) ist in 19 Sprachen verfügbar. Für Firmen biete die App neben dem Zugang zu potenziellen Mitarbeitern auf Facebook neue, auf die Personalbeschaffung ausgerichtete Darstellungsoptionen und größere Reichweite für Stellenanzeigen, so Monster. sn Mit Be Known soll auf Facebook professionelles Networking möglich werden KALAYDO Pünktlichkeit siegt Der Anzeigenmarkt Kalaydo.de hat unter rund 250 Personalentscheidern eine Umfrage zu den folgenschwersten Fehltritten im Bewerbungsgespräch durchgeführt. Ganz oben auf der Liste stehen Unpünktlichkeit beziehungsweise Nichterscheinen, gefolgt von Unwissenheit über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle. Ein unpassendes oder ungepflegtes Äußeres kritisieren mehr als 61 Prozent der Befragten. Zudem sind Unehrlichkeit und Unglaubwürdigkeit absolutes No-go. Auch wortkarge Bewerber haben schlechte Chancen. Wer sich unwohl beim Gespräch fühlt oder zu Nervosität neigt, sollte das Vorstellungsgespräch mit Freunden im Voraus durchspielen, empfiehlt Kalaydo. sn QUEB Prämiertes Recruiting Die Initiative „Quality Employer Branding (Queb)“ hat den Award „Beste Recruiting Kampagne 2011“ ausgelobt. Dabei sollen herausragende Praxisbeispiele aus der HRBranche prämiert werden. Eine Jury mit Experten aus Wissenschaft und Praxis erstellt eine Shortlist mit den zehn besten Einreichungen. Dann stimmen die QuebMitgliedsunternehmen über die beste Recruiting-Kampagne ab. Die Bewerbungsfrist endet am 31. August. Der Sieger wird beim „Zukunftsforum Personal“ (6. und 7. Oktober) in München bekanntgegeben. sn 42-44_Persos+Impr+Termine.qxd 42 20.07.2011 16:39 Uhr Seite 42 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Sabine Minar Albert Hirsch Die Position Referentin Konzernkommunikation & Investor Relations übernimmt Sabine Minar bei dem Internet-Konzern Tomorrow Focus AG in München. Die 32-Jährige folgt auf Katharina Kirsch und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Online-Kommunikation, Social Media und interne Kommunikation. Zuletzt war Minar Senior Account Executive bei der weltweiten PRAgentur Text100 GmbH, ebenfalls München. ❚ www.tomorrow-focus.de Buch.de Internetstores, Münster United Internet Media, Karlsruhe Der langjährige Vorstandssprecher der Buch.de Internetstores AG Albert Hirsch, seit April 2000 Mitglied des Vorstands, verlässt den Online-Medienhändler zum 30. September auf eigenen Wunsch. Nachfolger Hirschs als Vorstandssprecher wird Oliver Reul, der dem Gremium seit März 2010 angehört. Zusätzlich zu seinem bisherigen Verantwortungsbereich Finanzen, Controlling, Category Management & Logistik sowie IT kümmert er sich ab 1. Oktober auch um die Bereiche Unternehmenskommunikation & Investor Relations sowie Recht. ❚ www.buch.de Gert-Jan van Wijk Danilo Frasiak Michael Weber Mobile.de Advertising, Dreilinden Cyberport, Dresden Buch.de, Münster Der bisherige Leiter der Bereiche Produktmarketing und Einkauf der Cyberport GmbH Danilo Frasiak steigt in die Geschäftsführung des Dresdner Unternehmens auf. In seiner neuen Position verantwortet er die Geschäftsfelder E-Commerce, Online Marketing und Internet-Vertrieb. Frasiak ist bereits seit 2000 bei dem Versandhändler für Computertechnik und digitale Lifestyle-Produkte. ❚ www.cyberport.de Zum 1. August 2011 wird Michael Weber, bisher als Leiter E-Commerce & Multichannel bei der Hamburger Thalia Holding GmbH beschäftigt, in den Vorstand der Buch.de Internetstores AG in Münster berufen. Als neues Vorstandsmitglied übernimmt er damit die Verantwortung für die Bereiche Marketing & Vertrieb sowie Personal. Darüber hinaus ist Weber ab 1. Oktober (siehe Meldung oben) auch für den Bereich Kundenservice zuständig. ❚ www.buch.de Bruno Missoni Christian Arnold My Mobai, Leipzig Infopark, Berlin Seit 1. Juli ist Bruno Missoni als neuer Sales & Marketing Director bei der My Mobai GmbH, Spezialist für Mobile Business und Mobile Marketing, in Leipzig aktiv. In seiner neuen Position ist Missoni, Jahrgang 1954, für die strategische Produktentwicklung und den Vertrieb des MobileCouponing-Systems von My Mobai zuständig. Zuletzt war er bei Wincor Nixdorf als Mobile Solutions Manager tätig, davor unter anderem bei der Siemens Nixdorf AG. ❚ www.mymobai.com Der ehemalige Regional Sales Manager der Infopark AG aus Berlin, Christian Arnold, der von 2005 bis 2010 bei dem Web-Dienstleister beschäftigt war, kehrt zu seinem früheren Arbeitgeber zurück: Künftig leitet er den Bereich Pre-Sales und kümmert sich in dieser Position unter anderem um das Projektmanagement. Ebenfalls neu beim Berliner Unternehmen: Tobias Weise, der bereits zwischen 2006 und 2009 bei Infopark war und zuletzt bei VZnet Netzwerke Ltd. arbeitete. ❚ www.infopark.de Nicole Geißler Hanane Chabira Continental, Frankfurt/Main Eyewonder, Hamburg Der Rich-Media-Dienstleister Limelight Eyewonder Interactive Advertising Services holt Hanane Chabira an Bord. Die 28-Jährige, die bisher bei der Bertelsmann-Tochter Arvato Services beschäftigt war, unterstützt künftig das Campaign Management. Dort soll sich Chabira vor allem um Kampagnen im In-Stream-Video-Bereich kümmern. ❚ www.eyewonder.com Kai Joachim Boyd Deal United, München Als neuer Head of Marketing and Product kommt Kai Joachim Boyd zur Deal United GmbH, Anbieter der Bezahlmethode Pay by Shopping. Zuvor war Boyd, der künftig sämtliche Produktmanagement-, Marketing- und PR-Aktivitäten in Deutschland bei Deal United verantwortet, Head of Online Sales and Marketing bei O2 und dort unter anderem für die Optimierung der OnlinePortale und die Internet-Verkäufe zuständig. Bei Deal United koordiniert Boyd in Zukunft auch die internationale Kommunikation in den Märkten Frankreich, Großbritannien, Italien und USA. ❚ www.dealunited.com 15/11 Mario Neumann Tomorrow Focus, München Zum neuen Department Head of Advertising hat der OnlineVermarkter Mobile.de Advertising Gert-Jan van Wijk ernannt. Der 36-Jährige, der in Zukunft für die Adsales-Vertriebsaktivitäten von Mobile.de in Richtung Direktkunden und Media-Agenturen verantwortlich ist, berichtet an Malte Krüger. Dieser hatte nach einer Umstrukturierung das Management der Online-Werbevermarktung innerhalb der eBay Advertising Group, zu der Mobile.de gehört, im April 2011 übernommen. Bislang war van Wijk als Head of International Advertising bei der Mobile International GmbH tätig und in der Position maßgeblich an der Werbegeschäftentwicklung sowie den strategischen Partnerschaften in Italien, Frankreich, Polen und Rumänien beteiligt. Weitere Stationen van Wijks waren das Kleinanzeigenportal Marktplaats.nl sowie die Online-Unternehmen De Telegraaf und Elcheapo.nl. ❚ http://advertising.mobile.de 25. Juli 2011 Die Kommunikationsleitung der Division Chassis & Safety übernimmt Nicole Geißler in Zukunft bei Continental. Die 39-Jährige ist damit ebenso für die Online- und Produkt- wie für die interne und externe Kommunikation des Frankfurter Reifenherstellers zuständig. Geißler ist seit 1998 für Continental tätig, sie folgt auf Dagmar Weiner. ❚ www.continental.de Als neuer Leiter Advertising Products & Cooperation Business bei der United Internet Media AG (UIM) verantwortet Mario Neumann in Zukunft die Entwicklung und den strategischen Ausbau der Werbeumfelder, des Media- und Formateportfolios sowie des Kooperationsgeschäfts. Vor seinem Wechsel zu dem Online-Vermarkter war der 40-Jährige unter anderem bei der Agentur GFMO OMD sowie bei den Vermarktern Microsoft MSN, Tomorrow Focus AG und Interactive Media CCSP. In der neu geschaffenen Position, die die Bereiche Display, Video, Mobile und Integrationen umfasst, berichtet Neumann nun an Jürgen Seitz, Leiter Produkte und Kooperationen bei UIM. ❚ www.united-internet-media.de Christian Zimmer OMG 4CE, Düsseldorf Zur Omnicom Media Group, bei der er bereits zwei Jahre lang beschäftigt war, kehrt Christian Zimmer zurück. Als neuer Co-Managing Director leitet der 42-Jährige dort künftig gemeinsam mit Sascha Jansen die Geschäfte der OMG 4CE, der Spezialagentur für Digital Media, Branded Content und Dialogmarketing. Nach verschiedenen Positionen bei Omnicom war Zimmer, der seit 2010 zudem stellvertretender Sprecher des Fachforums Online Mediaagenturen (Foma) ist, Ende 2008 als Head of Isobar zum Konkurrenten Aegis Media gewechselt. ❚ www.omg4ce.de Urs Cete Bertelsmann Digital Media Investments, Gütersloh In Zukunft führt Urs Cete den Venture-Capital-Fonds Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI), den bislang Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe seit Februar 2011 vorübergehend geleitet hatte. Der 35-jährige Cete, der nach der BDMI-Gründung im Jahr 2006 zunächst Principal und CFO des Fonds in Gütersloh und seit 2007 in New York war, berichtet künftig an das von Rabe und Jörn Caumanns geführte Investment Committee von BDMI. Über den Fonds investiert Bertelsmann in aufstrebende Mobile- und Online-Firmen in den USA und in Europa. ❚ www.bdmifund.com Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Daniela Zimmer (dz), [email protected] Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf),Stephan Meixner, Susann Naumann (sn), Karsten Zunke Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher, Melanie Wallner Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.1.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 42-44_Persos+Impr+Termine.qxd 15/11 20.07.2011 16:39 Uhr Seite 43 MENSCHEN & KARRIERE 25. Juli 2011 Igor Josifovic / Jessica Kayser / Rochus Landgraf Webguerillas, München Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Münchner Webguerillas GmbH, FullserI. Josifovic vice-Agentur für alternative Werbeformen: Igor Josifovic kommt als neuer Senior Berater. Bisher war der 33-Jährige bei F&H Public Relations als PR-Berater im Bereich Technology, Lifestyle und Social Media tätig. Von der Agentur J. Kayser Plan Net, bei der sie Kundenberaterin Online war, wechselt Jessica Kayser zur Webguerillas GmbH. Die 30-Jährige unterstützt das Team als Beraterin. Darüber hinaus ist Rochus Landgraf künftig als Social R. Landgraf Media Manager bei der Münchner Agentur beschäftigt. Der 35-Jährige arbeitete zuvor als selbstständiger Marketing- und Innovationsberater sowie als Social Media Manager bei der ortsansässigen Werbeagentur Berger Baader Hermes GmbH. ❚ www.webguerillas.de Jens Quentin / Andreas Philipp Gameswelt.de, München Die Web Publishing Media AG, Betreiber des Spielemagazins Gameswelt.de, stellt sich neu auf: Jens Quentin, J. Quentin bislang als stellvertretender Chefredakteur des Magazins tätig, beerbt Andreas Philipp als Chefredakteur. Bevor der 40-Jährige zur WMP-AG kam, war er unter anderem für die Computec Media AG und IDG A. Philipp Entertainment Verlag GmbH tätig. Während Quentins bisherige Position Michael Zeis übernimmt, steigt Philipp zum neuen Portalleiter der Web Media Publishing AG in München auf. In dieser Position verantwortet der 45-Jährige die technische Entwicklung und Koordinierung der Portale Gameswelt.de, Gameswelt.tv und Spielfalt.de. Der 33Jährige Zeis war bislang leitender Redakteur bei Gameswelt.de. ❚ www.gameswelt.de Internet World BUSINESS 43 Alexander Gösswein Manfred Ruf Criteo, München Sevenload, Köln Nach 15 Monaten gibt Alexander Gösswein seinen Posten als Geschäftsführer von Goviral Deutschland wieder auf, um eine neue Aufgabe anzugehen: Er heuert als Geschäftsführer Sales und stellvertretender Country Manager bei dem Retargeting-Anbieter Criteo an. Der 41-Jährige, der an Head Central Europe Robert Lang berichtet, verantwortet künftig das deutsche Sales und Account Management des Unternehmens sowie die Expansion nach Osteuropa, vorwiegend nach Russland, Polen und in die Türkei. Ebenfalls neu bei Criteo ist Erkan Soy. Der 36-Jährige, der zuvor Senior Manager Online Marketing bei dem Versandhändler Neckermann war, ist als Director New Business für das Osteuropageschäft zuständig. Darüber hinaus wechselt Martin Froschauer, der zuletzt bei Lastminute.com aktiv war, zur Criteo GmbH in München. Der 35-Jährige kümmert sich als Partnerships Manager um Kooperationen und strategische Partnerschaften, insbesondere mit Agenturen. Vor allem für Bestandskunden ist in Zukunft zudem Michele Iozzo zuständig. Der 31-Jährige, der zuvor bei Arvato Online Services und Yahoo tätig war, arbeitet künftig als Business Development Manager. ❚ www.criteo.com Als neuer CEO übernimmt Manfred Ruf künftig die Geschäftsführung der Sevenload GmbH in Köln, eines Tochterunternehmens der Burda Digital GmbH. Der 46-Jährige folgt damit auf Andreas Heyden, der die Online-Videoplattform auf eigenen Wunsch verlässt. Er hatte die alleinige Geschäftsführung erst seit Dezember 2011 inne, nachdem Burda die Mehrheit an Sevenload erworben hatte und CEO Axel Schmiegelow in den Aufsichtsrat gewechselt war. Neben seinen neuen Aufgaben behält Ruf auch weiterhin seinen Posten als Geschäftsführer der Burda Sports Group GmbH in Frankfurt. ❚ www.sevenload.com Dirk Häußermann PhilippChristopher Peitsch / Stefan Peters Heiler Software, Stuttgart Idealo Internet, Berlin Die Idealo Internet GmbH in Berlin, Betreiber der InternetPreissuchmaschine Idealo.de, P.-C. Peitsch hat mit Wirkung zum 1. Juli Philipp-Christopher Peitsch in die Geschäftsführung berufen. Der 37-Jährige soll künftig die Vorstände und Gründer Martin Sinner und Albrecht von Sonntag unterstützen. Vor seinem Wechsel zu der Tochter des Axel Springer Verlags war er bei Springers Geschäftsbereich Elektronische Medien tätig, zunächst als Leiter Business Development und später als General Manager Content & Community. Peitschs Nachfolger wird zum 1. August Stefan Peters. Der 38-Jährige ist seit 2007 bei dem Berliner Unternehmen beschäftigt, zuletzt als Senior-Projektmanager im Bereich Merger & Acquisitions. ❚ www.idealo.de Joerg Jahn Jung von Matt/Neckar, Stuttgart Als Creative Director Text bei Jung von Matt/Neckar führt Joerg Jahn künftig zusammen mit dem Creative Director Kai Heuser die Digital-Kreation bei der Stuttgarter Werbeagentur. Zu den Kunden des 50-Jährigen, der zuletzt Kreativgeschäftsführer bei Scholz & Friends Zürich war, zählen Bitburger, Mercedes-Benz und Nike. Weitere berufliche Stationen Jahns waren Scholz & Friends Berlin und Wien sowie die Münchner Agenturen RG Wiesmeier, Start Advertising und Heye. ❚ www.jvm-neckar.de In ihren Vorstand hat die Heiler Software AG, ein Anbieter von Product-Information-Managementund E-Procurement-Lösungen, den ehemaligen IBM Executive Dirk Häußermann berufen. ❚ www.heiler.com Alexander Scherer-Sokolowski / Stefan Pointecker / Liviu Radulescu Kununu, Wien (A) Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt sich der Arbeitgeber- A. Scherer-S. Bewertungsplattformbetreiber Kununu GmbH aus Wien: Im Business Development Team ist künftig Alexander SchererSokolowski für die Betreuung der Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz S. Pointecker zuständig. Der 36-Jährige ist zudem für die Neukundengewinnung im deutschsprachigen Raum verantwortlich. Als Senior Account Manager war Scherer-Sokolowski bisher bei Immobilien.net tätig. Bei der Dimoco Direct Mobile ComL. Radulescu munications arbeitete zuletzt Liviu Radulescu, der ebenso wie Stefan Pointecker künftig im IT-Development von Kununu aktiv ist und bisher Senior Software Engineer war. Radulesco (32) kümmert sich wie sein 23-jähriger Kollege um den Ausbau des Portals. Pointecker schloss vor Kurzem seinen Bachelor am Technikum Wien in Computer Science ab. ❚ www.kununu.com Jens Müller / Bastian Sander Shopmacher, Gescher Mit zwei neuen Mitarbeitern hat sich zum 1. Juli die Shopmacher – E-Commerce für Marken GmbH, Gescher, ver- J. Müller stärkt: Für die Qualitätssicherung ist bei dem Dienstleister in Zukunft Jens Müller zuständig. Der 27-Jährige, bislang bei Tobit Software in Ahaus tätig, kümmert sich um den Support von Projekten, Software-Reparaturen, Qualitäts- B. Sander und Browser-Tests sowie um die Erstellung von Anleitungen. Ebenfalls neu bei den Shopmachern ist Bastian Sander als Frontend-Web-Entwickler. Zuvor war der 26-Jährige wie Müller bei Tobit Software tätig. ❚ www.shopmacher.de Weitere Personalien finden Sie auf Seite 44 [email protected] ❚ Dialogmarketing Gipfel 2011 Um die Verknüpfung von klassischem und digitalem Dialog geht es bei dem Kongress, zu dem parallel zwei Workshops zu Social Media und Mobile Marketing stattfinden. Im Fokus u.a.: Old Media vs. New Media, Dialog 2.0 sowie CRM und Kundenbindungsmanagement. Termin: Frankfurt/M., 23. und 24. August 2011 Kosten: 990 Euro (Frühbucher bis 15. Juni) bzw. 1.290 Euro; Preise zzgl. MwSt. Infos: www.managementforum.com/ dialogmarketing ❚ IFA In einem Mix aus Information und Entertainment präsentiert die Messe Neuheiten aus den Bereichen Unterhaltungselektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnik. Termin: Berlin, 2. bis 7. September 2011 Kosten: 11 Euro inkl. MwSt. (Tageskarte, bis 1. September, danach 15 Euro) Infos: www1.messe-berlin.de ❚ Venture Lounge Zum Themenkomplex „Internet, IPTV, Mobile & Games“ treffen sich Investoren, Berater und Unternehmen, um über neue Businessmodelle zu diskutieren und Venture-Capital-Geber für Start-ups an Land zu ziehen. Termin: Berlin, 5. September 2011 Kosten: 130 Euro inkl. MwSt. Infos: www.venture-lounge.de ❚ Advance Die Advance – International Web & Startup Conference versucht, junge Unternehmensgründer aus der Online-Wirtschaft mit Kapitalgebern aus NRW zu vernetzen. Im Programm: die vier Tracks „Think Beyond“, „Gain Attraction“, „Hands-on“ und „Foundersleak“ sowie Keynotes, Workshops und Fallbeispiele. Termin: Köln, 19. und 20. September 2011 Kosten: 249 Euro (2 Tage), 149 Euro (Studenten/Start-ups); Preise zzgl. MwSt. (Early Bird) Infos: www.advance-conference.com ❚ Dmexco Über 400 Aussteller aus der Marketing-, Mediaund Kreativbranche präsentieren auf der Messe Trends aus Online, Social, Bewegtbild-, Such-, Affiliate und Performance Marketing. Parallel dazu gibt es einen Kongress mit Speaker’s Corner, Keynote-Vorträgen und Diskussionen. Termine: Köln, 21 und 22. September 2011 Kosten: Für registrierte Fachbesucher frei Infos: www.dmexco.de ❚ K5-Konferenz für E-Commerce Themen dieser Veranstaltung sind unter anderem: Wie können junge Händler ein Wachstum von 400 Prozent und mehr stemmen? Und: Wie müssen sich Online Pure Player gegenüber dem Einzelhandel aufstellen? Termin: München, 6. und 7. Oktober 2011 Kosten: 1.250 Euro (Businessticket), 250 Euro (Händlerticket); Preise zzgl. MwSt. Infos: www.excitingcommerce.de/2011/05/k5konferenz.html ❚ Belboon Academy 2011 Insgesamt zehn Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion umfasst diese Fachkonferenz rund um das Thema Affiliate Marketing, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Angesprochen fühlen sollen sich gleichermaßen Publisher, Advertiser und Agenturen. Termin: Berlin, 27. Oktober 2011 Kosten: Vorverkauf beginnt in Kürze Infos: www.belboon.com/de/eventdetails.250.html ❚ Conversion Rate Forum Das eintägige Konferenzprogramm vermittelt zahlreiche Ansätze zur Umsatzsteigerung im Webshop und zur Optimierung der Konversionsraten von Marketingkampagnen. Geboten werden vor allem viele Praxisbeispiele. Termine: Hamburg, 9. November; München, 16. November; Düsseldorf, 29. November 2011 Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (bis 28.09.2011 Frühbucherrabatt: 199 Euro zzgl. MwSt.) Infos: www.conversionrate-forum.de 42-44_Persos+Impr+Termine.qxd 44 20.07.2011 16:39 Uhr Seite 44 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 15/11 Ramona Schurr Hendrik Herms Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig Matthias Fricke Billiger.de, Karlsruhe Axel Springer Mediahouse, Berlin Anfang September 2011 tritt Hendrik Herms beim Braunschweiger Zeitungsverlag als neuer Bereichsleiter New Media an. Bislang betreute der 34-Jährige, der darüber hinaus Mitglied des Geschäftsleitungskreises bei der Tochter der Essener WAZ Mediengruppe wird, als Produktmanager einen Online-Marktplatz, der sich insbesondere an kleine und mittelständische Unternehmen richtet. Herms berichtet an Geschäftsführer Harald Wahls. ❚ www.bzv.de Seit Juli verantwortet Matthias Fricke die Gesamtleitung Digitale Medien bei der Axel Springer Mediahouse Berlin GmbH. Dazu zählen alle Web-Angebote der Marken „Musikexpress“, „Rolling Stone“ und „Metal Hammer“. Fricke folgt auf Gerrit Pohl (37) und berichtet an die Verlagsgeschäftsführerin Petra Kalb. Zuletzt war Fricke Geschäftsführungsmitglied des Kölner Intro Verlags, bei dem er den Ausbau des Web-Geschäfts, die App-Entwicklung und Social-Media-Aktivitäten verantwortete. ❚ www.axel-springer-mediahouse-berlin.de Das Internet-Preisvergleichsportal Billiger.de hat Ramona Schurr als neue Junior Marketing Managerin geholt. Zu ihren Aufgaben gehören die Planung und Koordination von Marketingkooperationen, Sponsorships und weiteren Werbeaktivitäten in den Medien. Darüber hinaus arbeitet Schurr, die bislang bei der Uniserv GmbH im Bereich Marketing & Communication tätig war, in den Segmenten SEO und Text mit. ❚ www.billiger.de Martin Janosik / Georgine Schmid Juliane Back Cocomore, Frankfurt/Main Bernd Hacker Philipp Lüders Ybrant Digital, Köln / Wien Captcha Ad, Bonn United Internet Dialog, Karlsruhe Sein Vermarktungsteam für Deutschland, Österreich und die Schweiz verstärkt Ybrant Digital, Spezialist für Online M. Janosik Marketing mit Hauptsitz in Indien: Während Georgine Schmid seit 1. Juli das Business Development in Österreich und der Schweiz für den Bereich Social Media verantwortet, ist Martin Janosik G. Schmid ab 1. August als Senior Sales Manager für Online Display Advertising, Facebook Marketing und Mobile in der DACH-Region zuständig. Der 30-Jährige, der im Kölner Ybrant-Büro arbeiten wird, war bislang bei der Target Performance GmbH tätig. Die 36jährige Schmid, die von Wien aus tätig ist, wechselt von Out There Media. Beide berichten direkt an Marc Wrobel, Geschäftsführer DACH. ❚ www.ybrantdigital.com Die Multimedia-Agentur Cocomore AG verstärkt sich mit Juliane Back. Als Account Managerin verantwortet sie die strategische Weiterentwicklung von Online-Kundenbindungsprogrammen sowie markenübergreifende Aktionen von Kunden wie Procter & Gamble. Zuletzt war Back Account Managerin bei MRM Worldwide. ❚ www.cocomore.com Die neu geschaffene Position Leiter De-Mail Solutions übernimmt Philipp Lüders bei der United Internet Dialog, einer Tochter der United Internet Media AG, Karlsruhe. Der 33-Jährige verantwortet künftig das Produktmanagement sowie die Vermarktung kommerzieller Dialog- und Dialogmarketinglösungen für Unternehmen auf Basis künftiger De-Mail-Dienste von Web.de und GMX. Zuvor war Lüders, der an den Leiter Verkauf United Internet Dialog Stefan Schwarz berichtet, nach seinem Wechsel zur United Internet Media AG zunächst beim Tochterunternehmen 1&1 Internet AG im Segment Mercher & Acquisitions beschäftigt. 2009 wechselte er in den Geschäftsbereich Applications, in dem Lüders als Produktmanager für Hosting-Produkte zuständig war. ❚ www.united-internet-dialog.de Ines Hansen Triple Double U, Hamburg Der Digitalvermarkter Triple Double U GmbH, Hamburg, verstärkt sich mit Sales Managerin Ines Hansen, die im Außendienst für die Agenturbetreuung zuständig ist. Zuvor war die 30-Jährige für GFMO OMD, Orangemedia und AOL sowie zuletzt beim Vermarkter Free X Media tätig. ❚ www.vermarkter.de Als neuer geschäftsführender Gesellschafter verantwortet Bernd Hacker künftig bei der Captcha Ad GmbH, OnlineWerbespezialist aus Bonn, zusammen mit dem Gründer und Geschäftsführer Jan Philipp Hinrichs die Leitung des Unternehmens. Der 42-Jährige, der vor allem das Vertriebsgeschäft ausbauen soll, war zuletzt Vice President Sales, Procurement & Business Development und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Münchner Entertainment Shopping AG, Betreiber des Internet-Auktionshauses Swoopo.de. ❚ www.captchaad.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Manager Suchmaschinenoptimierung (SEO) (m/w) Nayoki - Interactive Advertising GmbH Web-Analyst m/w PETER HAHN GmbH München Winterbach Berater Office-Applikationen (m/w) Aegis Media Central Services GmbH Wiesbaden E-Commerce Spezialist (m/w) DELTA-V IT-Projektmitarbeiter (m/w) Aegis Media Central Services GmbH Wiesbaden TEAMASSISTENZ / EMPFANG (M/W) VOLLZEIT Fashionation Online KG Nürnberg Ismaning Mitarbeiter SEM Online Vertrieb (m/w) ERGO Direkt Versicherungen Online-Chef-Redakteur/in München BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH (by.TM) Projektmanager Software and Services (m/w) infowerk ag Nürnberg Projektmanager eCommerce (m/w) HSE24 Account Manager SEA (m/w) QUISMA GmbH München Online-Mediaplaner (m/w) QUISMA GmbH München Analyst (m/w) Xenion Isobar Hamburg Key Account Online (m/w) W. Girardet GmbH & Co. KG Sales Manager (m/w) TOMORROW FOCUS Technologies GmbH Düsseldorf München Key-Account Manager / Regionalleiter (m/w) SYNAXON AG Baden- Württemberg und Bayern (Trainee/Junior) Backend/ CMS Developer WERBEWELT Interactive GmbH Stuttgart Web-Shop Techniker(in) mit Magento Erfahrung ODVS GmbH Hannover Google AdWords Profi ad agents GmbH Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: Herrenberg Wuppertal Wien Research Analyst (w/m) WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA Weinheim Entwickler Dynamics AX (m/w) infowerk ag Nürnberg Medienoperator (w/m) Lidl Stiftung & Co. KG Neckarsulm ONLINE MERCHANDISER ASSISTANT (M/W) Fashionation Online KG Wien ONLINE MERCHANDISER (M/W) Fashionation Online KG Wien DESIGNER (M/W) Fashionation Online KG Wien CONTENT & COPY ASSISTANT (M/W) Fashionation Online KG Wien 0 89 / 741 17 – 432 45_Szene_1511.qxd 21.07.2011 13:38 Uhr Seite 45 SZENE 45 Day & Night bei Explido I ch bin dann mal schlank!“, verkündete Bestsellerautor Patric Heizmann beim 5. Online Marketing Day & Night von Explido. Warum Männer weniger sensibel mit dem Thema Gewicht umgehen als Frauen, erfuhren die rund 300 internationalen Gäste in dem Vortrag im Ausgburger Medienzentrum. Neben weiteren Vorträgen stellte sich auch das frisch gegründete Agenturnetzwerk Yamondo vor. Spanferkel und Sushi schmeckten am Abend auf der Dachterrasse – nicht nur Männern. cf ❚ Erfrischung: Nach spannenden Vorträgen rund um die Themen Direct und Social Media Marketing gönnten sich die Damen sommerliche Drinks auf der Dachterrasse Lokale Größe: Der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Kurt Gribl (Mitte vorn), gab sich die Ehre. Er sprach einige Grußworte und lauschte den Referenten Gewitter beim Sommerfest S ommerlich fing der Abend im Münchner Café Reitschule an, dann kam das in diesem Jahr schon fast obligatorische Gewitter. Der Stimmung tat’s indes keinen Abbruch, das Gegrillte blieb trocken.Andrea Malgara (Premium Media Solutions) sowie Christiane Krauter und Claus Gröbner (Bewerbungsgesellschaft München 2018) etwa fühlten sich sichtlich wohl. cf ❚ Thomas Gebert von Pilot Sport (ganz links) mit drei der zahlreichen Gäste Begrüßung: Die Chef-Piloten Jens Merheim (links) und Oliver Roth eröffneten den Abend in München Oliver Roth (Pilot, links) mit Martina Bruder und Peter Christmann Cocktails bei Virtual Identity N ichts Virtuelles, sondern echte Cocktails und reales BBQ wartete auf die Gäste des Sommerfests der Münchner Agentur Virtual Identity. Trotz kalten Wetters fanden die Besucher in den Agenturräumen in der bayerischen Landeshauptstadt offensichtlich Spaß am Networken ❚ und genossen die Drinks. cf Strahlende Gesichter: Bei Virtual Identity ließ es sich gut plaudern Für jeden Geschmack was dabei: New York Fizzs, Manhattans und Long Island Ice Teas standen auf der Karte 46_Meinung_1511.qxd 46 21.07.2011 12:01 Uhr Seite 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 25. Juli 2011 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Giftige Netzwerke? Branding ist tot Abstruse Vorschläge zur Web-Regulierung gab es schon einige, aber dieser ist ein besonderer: Der Entwurf zum Telemediengesetz, (siehe Seite 3 und 30), der Datenschutz in Social Networks wie Facebook erhöhen sowie JuD. Grollmann, gendliche und ErwachseChefredakteur ne vor Gefahren aus dem Netz schützen soll. Ein schöner Ansatz, aber das Ergebnis könnte blamabler nicht sein. Der Entwurf fordert Warnhinweise („Risiko des Arbeitsplatzverlustes“) und Nutzungseinschränkungen für Jugendliche unter 16 Jahren. Offensichtlicher Grundgedanke: Soziale Netzwerke sind gefährlich wie Alkohol oder Nikotin. Diese an sich schon denkwürdige Haltung wird von handwerklichen Schwächen begleitet: Der Bundesrat will verbieten, dass Facebook-Profile oder -Postings von Jugendlichen unter 16 Jahren in Suchmaschinen auffindbar sind. Die Nutzung von Blogs, Twitter und Foren soll aber nicht verboten werden. Daher gilt das Gesetz für alle „Telemediendienste mit nutzergenerierten Inhalten“, jedoch nicht, „soweit der Zweck des Telemediendienstes bei objektiver Betrachtung die Auffindbarkeit oder Auslesbarkeit von Inhalten mittels externer Suchmaschinen umfasst“. Noch Fragen? Auf 1,5 eng bedruckten A4-Seiten versucht der Gesetzgeber anschließend zu differenzieren, ob Xing nun jugendfrei ist (nein), man mit 15 Jahren schon Twittern darf (ja) und auch Foren betroffen sind (mal ja, mal nein). Blöd nur, dass Google+ noch nicht auf dem Markt war, als das Gesetz geplant wurde. Denn der Dienst verweigert sich einer klaren Einordnung, ist mal Blog, mal Social Network. Ist irgendwie aber auch egal, denn es kommt noch besser: Weil die Betreiber das Alter der User „noch nicht“ prüfen können (warum eigentlich nicht?), soll die Regelung ohnehin nur für das Alter gelten, mit dem man sich selbst angemeldet hat. Im digitalen Zeitalter muss die Markenführung neu erfunden werden E s gab eine Zeit, in der „Marke“ gleichbedeutend mit Logo und Farbpalette war. Heute sind wir ein gutes Stück weiter und Marketingexperten sind sich einig, dass die Markenidentität ein komplexes Gebilde ist, das alles – von der Tonalität bis hin zum Interfacedesign – einschließt. Wie kommt es also, dass das Markenkonzept oft immer noch durch traditionelle und strikte Styleguides ausgedrückt wird? Meine Arbeit hat mir gezeigt, dass Branding vergebliche Mühe ist, wenn es sich nur auf reine Ästhetik beschränkt. Vielmehr sollte die Markenbildung auch Digital Service Design, Interface-Entwicklung und ein umfassendes Verständnis der Kundeninteraktion umfassen. Design für den Kontext Konzepte, die nach Onlineund Offline-Design oder sogar nach „Kanälen“ unterschieden, sind nicht mehr zeitgemäß. Die Brands werden starr über Styleguides mit ihren Regeln und Richtlinien gemanagt. Dieser Ansatz ist überholt. Er funktionierte, als wir in einer Welt der Massenproduktion lebten, in der ein einheitliches Produkt samt Erfahrung zentral geschaffen und dann weltweit distribuiert wurde. Wie können wir also Marken in unser neues Zeitalter transportieren? Wir müssen vor allem ein besseres Verständnis für den Kontext entwickeln, in dem sich die Konsumenten befinden, wenn sie mit einer Marke interagieren. Der Kontext ist eine komplexe Angelegenheit und bezieht sich nur teilweise auf [email protected] Deutscher Michel in Aktion Die Online-Veröffentlichung „Nutzungseinschränkung für Facebook, Twitter & Co.“ hat unter Bloggern hohe Wellen geschlagen. Nico Lumma (www.lummaland.de) zum Beispiel schrieb: Man kann ja unterschiedlicher Auffassung über die Chancen und Risiken von sozialen Netzwerken sein, aber Verbote oder Beschränkungen helfen hier überhaupt nicht. Es geht um Medienkompetenz, und zwar massiv. Stattdessen wird in dieser Bundesratsvorlage vor allem auf den Faktor Angst gesetzt. Arbeitsplatzverlust, ist das wirklich das drängendste Problem der sozialen Netzwerke? Auffindbarkeit in Suchmaschinen, ist das so eine große Bedrohung? Wäre es nicht viel sinnvoller, die Kinder und Jugendlichen schon viel früher an dieses Teufelszeugs Internet ranzulassen, damit möglichst frühzeitig die Kenntnisse zum Umgang mit sozialen Netzwerken erworben werden können? Verbote oder Beschränkungen wie in diesem Fall bringen da überhaupt nichts. Der deutsche Michel in Aktion, immer schön ablehnen, dann reglementieren, bis es 15/11 keinen Spaß mehr bringt, und sich danach beschweren, dass andere Länder die Potenziale besser genutzt haben. Erratum Im Artikel „Holland steigt aus“ (Ausgabe 14/2011, S. 21) wurde irrtümlich das Zitat „Es besteht keine Notwendigkeit für explizite, extrem aufwendige Opt-ins“ dem Bild von Philipp Justus zugeordnet. Tatsächlich stammt es – wie im Artikel richtig wiedergegeben – von UIM-Chef Matthias Ehrlich. Geräte, Plattformen und Technologien. Wichtiger ist auch das Verständnis für das Mindset, Bedürfnisse, Wünsche, Bedenken und Herausforderungen der Kunden. Eine effektive Markenstrategie sollte auf einer Methodik basieren, die es Unternehmen ermöglicht, durch die Kommunikation ihrer Marken ein neues Niveau gegenseitigen Verständnisses zu erreichen: eine nutzerzentrierte Methode zur Extrahierung und Anwendung einer neuen Art von „Brand-DNA“. Louisa Heinrich ist Group Director Strategy bei Fjord und im Berliner Büro der Service-DesignAgentur beschäftigt. ❚ www.fjordnet.com Die neue Art der Marken-DNA Mit dem Begriff „DNA“ sind BrandingExperten in der Lage, eine Marke nicht nur als reine Ästhetik, sondern als Erlebnis zu gestalten. Das Extrahieren und Sequenzieren der „Brand-DNA“ ist wesentlich, um das Potenzial der Marke zu erfassen und dem Organismus eine stetige Weiterentwicklung und Lebensfähigkeit zu sichern. Die DNA einer Marke liegt in ihrer Wechselbeziehung zu ihren Kunden. Unser erster Schritt ist es, die Markenwerte in messbare Nutzer-Benefits zu übersetzen. Diese können dann zur Entwicklung von Designprinzipien, die alle Interaktionen zwischen der Marke und ihren Kunden beeinflussen, verwendet werden. Dabei ist wichtig, dass das Service Design für digitale Dienste die Nutzer dazu befähigt, die Informationsmenge zu filtern, zu bündeln und zu verwalten. Die Fragen, die wir stellen sollten Heute müssen moderne Marken zuerst digital starten. Um Erfolg in der digitalen Welt zu haben, muss das Branding von der User Experience bei der Nutzung digitaler Geräte geleitet werden. Große wie kleinere Unternehmen sollten Kanäle wie „Mobile“ als Teil ihrer gesamten Kommunikationsstrategie begreifen und nicht nur als eine weitere Schicht zwischen ihren Produkten, Dienstleistungen und den Nutzern. In der Tat gibt es keine „Schichten“ mehr: mobiles und digitales Service Design hat diese Denkweisen ausgelöscht. Wir müssen für den kompletten Kontext designen und eine Marke „in Aktion“ aufbauen. Es ist an der Zeit, unser Konzept einer Marken-DNA zu aktualisieren, indem wir unsere Erfahrungen aus dem Service Design für digitale Geräte integrieren. Ist Branding tot? Vielleicht – zumindest in seiner traditionellen Form. Wir sollten uns auf die Nutzer konzentrieren und schließlich das Produkt oder die Dienstleistungen anbieten, die die Marke konstituieren. Wir denken, dass eine „Marken-DNA“ eine komplexe Mischung aus Aussehen, Verhalten und Präsentation eines jeden Service ist, den wir nutzen. Organisationen, die in diesem umkämpften Markt erfolgreich sein wollen, werden vom Digital Service Design lernen und profitieren. ❚ Gehört „Wozu noch die vielen anderen Netzwerke, auf denen nichts passiert, außer der Bestätigung von Kontakten?“ Blogger J o h a n n e s L e n z glaubt, dass neben Facebook und Google+ nicht viel Platz für andere Netzwerke bleibt „Ich habe Wikipedia-Lücken mit meinem bescheidenen Wissen geschlossen.“ Wiki-Watch-Gründer W o l f g a n g S t o c k zum Vorwurf, er habe als PR-Vertreter für einen Pharmahersteller kritische Wikipedia-Artikel abgeändert Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ❚ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ❚ [email protected] „I make things.“ Einziger Inhalt im Google+ Profil von M a r k Z u c k e r b e r g , das zudem zunächst „privat“ war – obwohl Zuckerberg allen Facebook-Nutzern rät, ihre Inhalte öffentlich zu teilen „Auf allen, wirklich allen Nachrichtenportalen gab es in der Vergangenheit Exzesse von Klickstrecken.“ Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Sueddeutsche.de, will keine Ad Impressions mehr hochjubeln IntWBStellenmarkt-Anzeige-280_381.qxd:Layout 1 21.07.2011 9:50 Uhr Seite 3 Bei uns gibt es nur Internet-Professionals! • 18.000 Exemplare der einzigen, vierzehntägig erscheinenden Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business • 155.000 unique users auf der Webpage www.internetworld.de (Google Analytics) • 23.000 Empfänger des zweimal täglich erscheinenden Online-Newsletters Ihre Ansprechpartnerin: Angelika Hochmuth Telefon 089 / 74117– 432 [email protected] www.internetworld.de/ stellenmarkt 43_Anz_Thomas_Krenn.qxd 19.07.2011 14:54 Uhr Seite 43