Beispiele für schulinterne Curricula

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Wie könnte ein schulinternes Curriculum aussehen? ........................................................................ 2 1. Beispiel eines ausgeführten Schulcurriculums............................................................................ 2 2. Beispiel für eine alternative Strukturierung ............................................................................... 4 Wie könnte ein schulinternes Curriculum aussehen? 1. Beispiel eines ausgeführten Schulcurriculums Für die Gestaltung eines schulinternen Schulcurriculums bietet der Kernlehrplan vielfältige Möglichkeiten. Ausgehend von z.B. besonderen Bedingungen an der Schule, einer Orientierung am Kirchenjahr, Berücksich-­‐
tigung der Entwicklung der Schüler, theologische Aspekte ... lassen sich ganz unterschiedliche Schulcurricula realisieren. In der folgenden Zuordnung von inhaltlichen Schwerpunkten des KLP findet vor allem das Kir-­‐
chenjahr und die Entwicklung der Schüler Berücksichtigung. Entscheidend ist, dass die Kompetenzen (In-­‐
haltsfeldbezogene und übergeordnete) zu allen inhaltlichen Schwerpunkten berücksichtigt werden 1. Erprobungsstufe (Jahrgangsstufen 5 und 6) Jahrgangstufe 5 Beispiel 1: Einsteigen mit den SuS, im RU mit ihren Gottesvorstellungen, Kirchenjahr: Weihnachten Gottesvorstellungen im Lebenslauf (IF 1) • Lebensangebote von Jesus aus Nazareth (IF 2) à siehe KSA 2.1.3 (Datei: Hilfen zur Kompetenzsicherungsaufgaben) Beispiel 2: Kirchenjahr: Fastenaktion: „Sieben Wochen ohne“, Kirchenjahr: Fastenzeit, Passion, Ostern, Feste in anderen Religionen, z.B. Pessach • Kirche in konfessioneller Vielfalt (IF 4) • Ausdrucksformen von Religion im Lebens-­‐ und Jahreslauf (IF 6) à siehe KSA 2.1.5 Jahrgangsstufe 6 Beispiel1: Theologische Aspekte: Voraussetzung für IF 5 und den ersten Schwerpunkt aus IF 3 ist eine Auseinandersetzung mit dem Schöpfungsgedanken. Im weiteren Verlauf kann dieser Aspekt ausgeweitet werden auf die abrahamitischen Religionen • Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung (IF 3) • Der Glaube an Gott in den abrahamitischen Religionen und seine Konsequenzen für den Alltag (IF 5) Beispiel 2: Entwicklung der Schüler: hohes Abstraktionsniveau, inhaltlicher Schwerpunkt „Verant-­‐
wortung für die Welt als Gottes Schöpfung“ wird vorausgesetzt; Scharnier für die Jahrgangsstufen 7-­‐9: Voraussetzung für die Behandlung der Reich-­‐Gottes-­‐Botschaft in Jgst. 7 • Zukunftsgewissheit und Gegenwartskritik: Propheten damals und heute (IF 3) 2 2. Jahrgangsstufen 7-­‐9 Jahrgangsstufe 7 Beispiel 1: Theologische Aspekte: Aufgreifen von Aspekten einer zukünftigen Welt aus dem inhalt-­‐
lichen Schwerpunkt zu den Propheten, Erweiterung um Zu-­‐ und Anspruch der Reich-­‐Gottes-­‐
Botschaft Jesu, Entwicklung der Schüler: Unterstützung der Entwicklungsaufgabe der religiösen Dimension der Identitätsfindung Jugendlicher • Die Botschaft vom Reich Gottes (IF 2) • Reformatorische Grundeinsichten als Grundlage der Lebensgestaltung (IF 1) à siehe KSA 2.2.1 Beispiel 2: Kirchenjahr: Aufgreifen der Bedeutung der Passionszeit, Entwicklung der Schüler: Auf-­‐
zeigen des neutestamentlichen Hoffnungshorizontes für Jugendliche in einer pluralen Gegenwart als tragfähiger Grund • Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferweckung Jesu Christi (IF 2) Jahrgangsstufe 8 Beispiel 1: Entwicklung der Schüler: Umsetzung von Vorstellungen und Leben Jesu bei der Lebens-­‐ und Weltgestaltung in Richtung auf Gerechtigkeit im biblischen Verständnis, Auseinandersetzung mit Menschen, die in besonderer Weise einen Platz in der Welt eingenommen haben • Diakonie -­‐ Einsatz für die Würde des Menschen (IF 3) • Bilder von Männern und Frauen als Identifikationsangebote (IF 1) à siehe KSA 2.2.5 8.2: Entwicklung der Schüler: Auseinandersetzung? Zugehörigkeit und Geborgenheit in institutio-­‐
nellen Angeboten von Religionen, Notwendigkeit der Institutionalisierung von Religionen, interre-­‐
ligiöses Lernen, Angebote und Anschauungen in religiösen und nicht religiösen Gruppen • Kirche und religiöse Gemeinschaften im Wandel (IF 4) • Weltbilder und Lebensregeln in Religionen und Weltanschauungen (IF 5) Jahrgangstufe 9 Beispiel 1 : Entwicklung der Schüler: Mitwirkung des Menschen an der Weltgestaltung in Richtung auf Gerechtigkeit und Bewahrung der Menschenwürde, Auseinandersetzung mit Formen und Er-­‐
scheinungsweisen des Religiösen, die unsere kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhänge stark geprägt haben • Verantwortung für eine andere Gerechtigkeit in der Einen Welt (IF 3) • Religiöse Prägungen in Kultur, Gesellschaft und Staat (IF 6) à siehe KSA 2.2.6 Beispiel 2: Entwicklung der Schüler: Hinterfragung und Überprüfung eigener Überzeugungen vor dem Hintergrund eines pluralen religiösen Angebotes sowie der jeweiligen Infragestellung • Auseinandersetzung mit Gott zwischen Bekenntnis, Indifferenz und Bestreitung (IF 5) à siehe KSA 2.2.8 3 2. Beispiel für eine alternative Strukturierung Nachfolgend wird dargestellt, dass didaktisch begründet auch andere Abfolgen der Inhaltsfelder stringent, nachvollziehbar und erfolgversprechend sein können: 1. Erprobungsstufe (Jahrgangsstufen 5 und 6) Jahrgangstufe 5 Beispiel 1 • Kirche in konfessioneller Welt (IF 4) (eigene religiöse Herkunft; Vergleich mit anderen Konfessionen, die in der Lerngruppe vorkom-­‐
men) • Lebensangebote von Jesus aus Nazareth (IF 2) (Bündelung der verschiedenen konfessionellen Identitäten, Rückführung auf die „Wurzeln“, von denen sich die Konfessionen herleiten) Beispiel 2 • Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung (IF 3) (Erweiterung der „Wurzeln“ über Jesus hinaus; Handlungsorientierung wichtig: Projekte der Lerngruppe oder der Schulgemeinschaft) • Ausdrucksformen von Religion im Lebens-­‐ und Jahreslauf (IF 6) (Nachvollzug der religiösen „Wurzeln“ anhand der Feste im Jahreslauf) à siehe KSA 2.1.3 Jahrgangstufe 6 Beispiel 1 • Der Glaube an Gott in den abrahamitischen Religionen und seine Konsequenzen für den Alltag (IF 5) (Monotheistische Ökumene; Zusammenleben von Christen, Muslimen und Juden) • Gottesvorstellungen im Lebenslauf (IF 1) (eigene Person und Biographie treten in den Vordergrund; persönlicher Glaube; persönliche Orientierung) Beispiel 2 • Zukunftsgewissheit und Gegenwartskritik: Propheten damals und heute (IF 3) (Verhältnis eigener Ideen und Werte zur Gesellschaft; Umgang mit „Dissonanzen“; Modell: atl. Prophetie; Übertragung auf die Gegenwart) 4 2. Jahrgangsstufen 7-­‐9 Jahrgangsstufe 7 Beispiel 1 • Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes (IF 2) (nimmt die „Dissonanzen“ der Propheten auf und formuliert eine Hoffnung in Zuspruch und An-­‐
spruch) • Diakonie – Einsatz für die Würde des Menschen (IF 3) (als Verwirklichung der Hoffnungsperspektive des Reiches Gottes im Hinblick auf hilfebedürftige Menschen) Beispiel 2 • Weltbilder und Lebensregeln in Religionen und Weltanschauungen (IF 5) (z.B. soziale Ausrichtung des Islam; Ökologiebewegung; Sozialdemokratie o.ä.) Jahrgangsstufe 8 Beispiel 1 • Reformatorische Grundeinsichten als Grundlagen für die Lebensgestaltung (IF 1) (Entwicklungspsychologische Umbruch bei den SuS; Zuspruch, Evangelium, Freiheit eines Christenmenschen) • Kirche und religiöse Gemeinschaften im Wandel (IF 4) (z.B. reformatorische Kirchen und katholische Kirche; Sekten?) à siehe KSA 2.2.1 Beispiel 2 • Religiöse Prägungen in Kultur, Gesellschaft und Staat (IF 6) (Deutscher Protestantismus, Kirche im 3. Reich, Staat und Kirche heute) • Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferweckung Jesu Christi (IF 2) (Deutungen von Kreuz und Auferstehung: Solidarität im Leiden; Neue Schöpfung; Was kommt nach dem Tod?) Jahrgangsstufe 9 Beispiel 1 • Bilder von Männern und Frauen als Identifikationsangebote (IF 1) (Martin Luther King, Albert Schweitzer, Oscar Romero, Mutter Teresa, …) • Verantwortung für eine andere Gerechtigkeit in der Einen Welt (IF 3) (Rückgriff auf Biografien; Migration; Hungerproblem; Globalisierung) Beispiel 2 • Auseinandersetzung mit Gott zwischen Bekenntnis, Indifferenz und Bestreitung (IF 5) (Anfragen des Atheismus; Begründungen des Atheismus und Antworten des christlichen Glau-­‐
bens) à siehe KSA 2.2.8 5 
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