PSL Schutzgeräte prozessortechnik gmbh Netz-/Generatorschutzgerät VEC100/VECFU10 www.psl-tronic.com nach VDEW zum Schutz von Stromerzeugungsaggregaten gegen Netzfehler Anwendung und Funktionsweise Merkmale Die Netz-/Generatorschutzrelais VEC100 und VECFU10 - auch Vektorsprungrelais genannt - werden in Generatoranlagen für Dauerparallelbetrieb mit dem öffentlichen Netz eingesetzt. Sie dienen dem Schutz von Generatoren und dem Schutz des Netzbetreibers gegen rückwärtiges Einspeisen. Die Netz-/Generatorschutzrelais verfügen über Die Vektorsprungrelais entsprechen den Vorschriften des VDEW für netzparallelarbeitende Eigenerzeugungsanlagen. Sie überwachen die Spannung, Frequenz und Phasenlage der netzparallel arbeitenden Generatoren, um sie bei Schnellwiedereinschaltung vor der asynchron wiederkehrenden Netzspannung zu schützen (KU = Kurzunterbrechung) und um die Netzlast abzuwerfen, bevor Überlast- oder Kurzschlußauslöser die Aggregate gerade dann blockieren, wenn sie als Notstromaggregate dringend benötigt werden. Denn gerade bei kurzzeitigen Netzunterbrechungen können kritische Zustände wie Wegeilen der Phase auftreten, so daß bei Spannungswiederkehr der Generator zerstört werden kann. Das Vektorsprungrelais erkennt diese Zustände innerhalb kürzester Zeit und gibt nach spätestens 40 ms ein Steuersignal, was zur Netztrennung führt. • ein Netzausfallrelais mit potentialfreiem Schließer und im Gerät integrierter Testeinrichtung • Auslösezeit bei Laständerung größer 5% von kleiner 10 ms • ein einphasiges Unter- und Überfrequenzrelais mit potentialfreiem Schließer (nur VECFU10) • ein dreiphasiges Unter- und Überspannungsrelais mit potentialfreiem Schließer (nur VECFU10) • Anzeige der Relaiszustände durch LED Seite 1 von 3 Netz-/Generatorschutzgerät VEC100/VECFU10 Gerätebeschreibung Schutzgeräte 1-21 P S L prozessortechnik gmbh Netz-/Generatorschutzrelais VEC100/VECFU10 Physikalische Grundlagen Wirkungsweise Netzausfallrelais Damit ein Synchrongenerator im Netzparallelbetrieb Wirkleistung ins Netz "schieben" kann, eilt der Rotor des Generators (der Phasenlage) der Netzspannung um einige Winkelgrade voraus. Zwischen dem "starren" Netz und dem Generatorrotor befindet sich eine "Federkraft". Fällt jetzt das Netz aus, so springt der Rotor und mit ihm die Generatorspannung um einige Winkelgrade nach vorne. Dieser Phasenprung ist typisch für einen Netzausfall, er tritt nur ein einziges Mal auf und wird vom Netz-/Generatorschutzrelais VEC in einer Zeit kleiner 50-100 ms erfaßt. Blinder Fleck Bei einer gering oder unbelasteten Maschine läuft der Rotor in Phase mit der Netzspannung. Tritt jetzt ein Netzfehler auf, so kann der Rotor nicht "springen", was bedeutet, daß eine Netzstörung nicht erkannt wird. Eine Auslösung des Netz-/Generatorschutzrelais VEC erfolgt aber auf jeden Fall bei der nächsten Laständerung im (Insel-)Netz. 0 1 2 3 Kurzunterbrechung Elektroversorgungsunternehmen wenden bei Netzstörungen häufig die sogenannte KU-Schaltung an. Bei dieser Schaltung wird der betroffene Netzabschnitt bei einer Netzstörung über das zugehörige Schutzorgan herausgetrennt, die gestörte Stelle wird von der Speiseenergie getrennt und ein Lichtbogen kann erlöschen. Nach der "Entionisierzeit" (ca. 200-300 ms) wird das Netz wieder zugeschaltet. In ca. 80 % bis 90 % aller Störfälle ist nach dieser (Zwangs-)Zuschaltung die Störung beseitigt. Ist der Fehler noch vorhanden, so wird der "kranke" Netzabschnitt endgültig abgetrennt. Während dieser Trennung von Netz und Generator laufen die Phasen der Spannungen auseinander. Das wiederkehrende Netz kann den Generator asynchron treffen. Eine asynchrone Zusammenschaltung von Netz und Generator kann zu sehr starken Schäden an Generator, Kupplung und Antriebsmaschine führen. Bei einer Netzstörung sind nicht nur die zugehörigen Verbraucher mit dem Aggregat verbunden, sondern ganze Netzab-schnitte bis hin zur Störungsstelle, was für das Aggregat eine kurzschlußähnliche Last darstellen kann. Eine umgehende Trennung des Aggregates, mit "seinen" Verbrauchern vom Netz ist erforderlich. 4 5 6 7 8 9 Sammelschiene NL1.1 NL1.1 NL2.1 NL2.1 NL3.1 NL3.1 Generatorschütz Netzschütz Netzschalter Freigabe -1K1 -1K9 -1A2 13 GL -1K1 VEC -1A2 -1K9 NL 14 NL1 NL2 NL3 -1A2 23 VECFU F<> NN 24 -1A2 33 U<> 34 Netzschalter (Synchron) ein -1K9 A1 -1K9 NN A2 NN G 3 Netz Generator 0 Rev. Änderung 1 Datum Name 3 2 4 5 Datum 7 8 Vektorsprungrelais Bearb. Anschlußplan VECFU VECFU Gepr. Norm 6 Urspr. VECFU-p.000 gez. v. SC gez. D. LM06 9 = + Blatt 1 von 1 Bl. Seite 2 von 3 1-22 Gerätebeschreibung Schutzgeräte Netz-/Generatorschutzgerät VEC100/VECFU10 P S L prozessortechnik gmbh Netz-/Generatorschutzrelais VEC100/VECFU10 Technische Daten Bauform: Kunstoffgehäuse auf 35 mm Hutschiene nach DIN EN 46277 Abmessungen: 104 mm x 68 mm x 110 mm (BxHxT) Gewicht: ca. 410 g Nennspannung: 100 V/110 V/231 V/400 V Nennfrequenz: 50/60 Hz Leistungsaufnahme: ca. 7 VA Einschaltdauer: 100 % ED Kontaktbelastbarkeit: 250 V AC/2 A, 30 V DC/0,5 A Auslösezeit VEC: <10 % bei 5 % bei Laständerung Auslösezeit FU: <50 ms Hysterese FU: 1% Anschlußklemmen: für Drahtanschluß bis 2,5 mm2 Schutzart: Gehäuse IP 40 Klemmen IP 20 Umgebungstemperatur: -20 °C bis +50 °C Einbaulage: beliebig Allgemeine Bestimmungen: VDE 0435, T303; VDE 0843, T1-4; VDE 0160; IEC 255-4; BS142 Klimafestigkeit: Konstantklima 40/92 DIN 50015 Wechselklima FW 24 DIN 50016 Rüttelfestigkeit: nach VDE 0160, besser 2,5 g Wartung: wartungsfrei Einstellung Funktionstest Werkseitig erfolgt eine Einstellung auf: Sprungwinkel: 8 ° Einschaltverzögerung: 10 s Unterspannung: 375 V Überspannung: 415 V Unterfrequenz: 48 Hz Überfrequenz: 52 Hz a) Das Gerät ist in Funktion, wenn bei anliegender Meßpannung alle vier Leuchtdioden leuchten. 'Betätigen Taste', 'Test 10 Grad' Diese Einstellungen sind bei den meisten Anwendungsfällen ausreichend; eine Anpassung ist jederzeit möglich. b) Netzausfallrelais Einstellung Sprungwinkel auf 12 °: Keine Auslösung Einstellung Sprungwinkel auf 8 °: Auslösung Inbetriebnahme c) Spannungs- und Frequenzrelais: Verstellen des Schaltpunktes bewirkt eine Auslösung. Der Ausgangskontakt wird sofort mit Anliegen der Meßspannung betätigt. Die eingebaute Einschaltverzögerung startet bei anliegender Meßspannung. Beim Aufschalten der Meßspannung "synchronisiert" der Phasenmeßkreis die interne Referenz auf die Meßspannung. Nach Ablauf der "Einschaltverzögerung" übernimmt der Phasenmeßkreis die Kontrolle über den Ausgangskontakt. Bestelldaten Gerätebezeichnung Netz-/Generatorschutzgerät (Vektorsprungrelais) Netz-/Generatorschutzgerät (Vektorsprungrelais) mit <U>, <F> Nennspannung Nennfrequenz bei Bestellung angeben bei Bestellung angeben " " Type VEC100 VECFU10 Technische Änderungen, Irrtümer und Druckfehler vorbehalten (EM01) Seite 3 von 3 Netz-/Generatorschutzgerät VEC100/VECFU10 Gerätebeschreibung Schutzgeräte 1-23