Abiturwiederholung Chemie Thematischer Schwerpunkt 2: Elektrolyse Themenbereiche (RRL): 1b) Chemisches Gleichgewicht 1c) Energetik chemischer Reaktionen 2b) Donator-Akzeptor-Reaktionen 3a) Stoffe und Verfahren in der Technik Unterrichtsaspekte und Unterrichtsinhalte: Aufbau und Funktion der Elektrolysezelle; Elektrolyse als Umkehrung der galvanischen Zelle Standardelektrodenpotenziale und Zersetzungsspannung Elektrodengleichgewichte (heterogene und homogene Redoxgleichgewichte; Lösungs- und Abscheidungsvorgänge) Technische Elektrolysen (Chloralkalielektrolyse, Kupferraffination, Wasserstoffgewinnung) Elektrolysezelle a. Fakten zur Elektrolyse: - Chemische Zerlegung von Stoffen durch das Anlegen einer Spannung - Es ist eine erzwungene chemische Reaktion - Endothermer Verlauf - Elektrische Leitfähigkeit durch den Ladungstransport der freibeweglichen hydratisierten Elektronen - Damit eine Reaktion stattfinden kann, muss eine gewisse Spannung (Energie) aufgebracht werden, sog. Zersetzungsspannung b. Man erzwingt bei der Elektrolyse quasi eine Reaktion die so nicht stattfinden würde, indem man dem System Energie zufügt, in diesem Falle elektrische. c. Beispiel: Zink-Bromid-Lösung Man taucht zwei Elektroden in eine Zink-Bromid-Lösung, wenn man eine Spannung anlegt, dann kann man verschiedene Sachen beobachten: 1 An der Elektrode, die mit dem Minuspol verbunden ist, lagert sich Zink an, an der Elektrode die mit dem Pluspol verbunden ist, entsteht Brom-Gas. 2 Wenn man Strom und Spannung misst, dann kann man feststellen, dass wenn man die Spannung zunächst erhöht, der Strom kaum ansteigt, ab einem gewissen Wert, steigt der Strom jedoch proportional zur Spannung. 3 Wenn man die Spannungsquelle entfernt und ein Diaphragma einsetzt, fließt Strom, allerdings in die andere Richtung. d. Aus diesen Beobachtungen kann man folgende Sachen folgern: 1. Die Elektrode am Minuspol ist die Kathode, da dort die Reduktion stattfindet. Die Elektrode am Pluspol ist die Anode, da dort die Reduktion stattfindet. 2. Diese Beobachtung wird teilweise durch die dritte Beobachtung erklärt, denn dadurch, dass sich quasi eine galvanische Zelle bildet, bildet sich auch eine Gegenspannung oder Polarisationsspannung. Die Reaktion will also auch in die andere Richtung ablaufen. Man muss diese Spannung Überwinden, damit ein Strom fließt. Diese Spannung ist genauso groß wie die Spannung eines galvanischen Elementes mit den gleichen Stoffen. 3. Es ist ein galvanisches Element. (siehe Galvanisches Element) e. Allein durch die Polarisationsspannung, kann aber die absolute Zersetzungsspannung nicht ermittelt werden, da noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Mark Kremer -1- Abiturwiederholung - - - Chemie Wenn man andere Elektroden verwendet, stellt man fest, dass sich die Zersetzungsspannung ändert. Bei Platin beispielsweise ist die Zersetzungsspannung gleich der Polarisationsspannung. Wenn dies nicht der Fall ist, spricht man von einer Überspannung. Hat man eine Elektrolyse mit einem Gas, dann setzen sich Gasblasen an der Elektrode ab, es entsteht eine gewisse Schicht welche durchdrungen werden muss, was wiederum heißt, dass man einen recht hohen Widerstand hat, weshalb man mehr Energie braucht, die als Wärmeenergie frei wird. Diese Spannung nennt man Durchtrittsspannung. Bei Metallen kann man diese Spannung fast unbeachtet lassen, da sich keine Sperrschicht bildet. Das tatsächliche Abscheidungspotential EA EA = E(Red/Ox) + EÜ Zersetzungsspannung: UZ = EA (Anode/Pluspol) – EA (Kathode/Minuspol) Merke: Es läuft der Gesamtvorgang ab, welcher die kleinste Zersetzungsspannung erfordert. von http://www.chemieseite.de/anorganisch/elektrolyse.png Mark Kremer -2-