„Süßigkeiten sind kein Trostpflaster.“ Silke Restemeyer ist Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Als Mutter (von zwei Kindern) spricht sie zudem aus eigener Erfahrung, wenn es um eine ausgewogene Ernährung von Kindern geht. Bookatable traf Frau Restemeyer zum Gespräch. Die absoluten Bringer im Restaurant sind für Kinder ganz klar Pommes, Schnitzel und Spaghetti mit Tomatensauce. (Link zu früherer Umfrage) Manchen Eltern lässt das besorgt die Haare zu Berge stehen, wollen sie doch, dass sich ihre lieben Kleinen möglichst gesund ernähren. Eine aktuelle Bookatable-Umfrage unter 500 Eltern zeigt, dass sich viele Eltern ein gesünderes Speiseangebot für Kinder in Restaurants wünschen. Allerdings wissen auch mehr als ein Drittel der Eltern genau, dass die Kleinen eben einfach das essen, was sie von zu Hause kennen. Und anscheinend stehen da Spaghetti mit Tomatensauce, Süßigkeiten und die Klassiker Chicken Nuggets oder Burger mindestens einmal pro Woche auf dem Speiseplan – meistens wesentlich häufiger. Bookatable: „Frau Restemeyer, wie stark ist die Vorbildfunktion der Eltern für ihre Kinder beim Umgang mit der Ernährung? Müssen Eltern zunächst vor der eigenen Haustür kehren, bevor sie den Menüplan in Restaurants kritisieren?“ Silke Restemeyer: „Erste Lernprozesse in Bezug auf Ernährungsgewohnheiten finden in der Regel sehr früh durch familiäre und kulturelle Einflüsse statt. Durch diese Erfahrungen entwickeln Kinder ihren Geschmackssinn, ihre Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen, die meistens ein Leben lang beibehalten werden. Daher sollte Kindern so früh wie möglich ein vielseitiges und abwechslungsreiches Angebot an vollwertigen Speisen zur Verfügung stehen. Eltern sind Vorbilder beim Essen und sollten auch beim Ausprobieren neuer Lebensmittel und Speisen mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn die Eltern abwechslungsreich und ausgewogen essen, wird dies wahrscheinlich auch für das Kind selbstverständlich werden.“ Bookatable: „Aber einige gesunde Lebensmittel rufen bei Kindern so gar keine positive Resonanz hervor. Auf der No-Go-Liste stehen ganz oben Meeresfrüchte, Grün- und Rosenkohl sowie Ziegenkäse. Auch Avocados, Broccoli und Rote Beete kommen gar nicht gut an beim Nachwuchs. Einige Eltern werden dann kreativ, um ihre Kinder doch zum Gemüse essen zu animieren. Die Palette reicht vom klassischen „Du kannst erst aufstehen, wenn du aufgegessen hast“ über die Androhung des Wegsperrens des geliebten Kuschelhasens bis hin zur etwas sanfteren Methode der Belohnung, wenn der fiese Grünkohl doch verspeist wird. Aber ist das die richtige Methode und müssen die Kinder quasi zwangsernährt werden, damit sie nicht automatisch dem Skorbut verfallen?“ Silke Restemeyer: „Oftmals müssen Kinder unbekannte Speisen mehrmals probieren, bevor sie auf den Geschmack kommen. Eltern können Lieblingsgemüsearten ruhig immer wieder anbieten. Damit der Speisenplan nicht zu einseitig wird, können sie gleichzeitig neue Arten in verschiedenen Zubereitungsarten ausprobieren. Blumenkohl und Brokkoli essen viele Kinder gerne, weil sie mild sind. Eine anfängliche Ablehnung neuer Lebensmittel ist normal. Die Geschmacksvorlieben der Kinder ändern sich ständig und werden auch von außen, etwa durch Freunde, beeinflusst. Als Eltern muss man da einfach Geduld mitbringen. Mit einer ausgewogenen Ernährung aus Gemüse, Obst sowie Vollkornprodukten und fettarmen Milchprodukten sind die Kinder gut mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Einmal die Woche Fisch und ab und zu Fleisch können die Ernährung ergänzen.“ Bookatable: „Die Bookatable-Umfrage zeigte auch, dass viele Eltern sehr locker mit Süßigkeiten für ihre Kinder umgehen. Gummibärchen, süße Limonaden und Schokolade gehören bei vielen zur täglichen Ernährung dazu. Bekommen die Kinder da nicht schnell einen Zuckerschock und dazu noch eine ganze Reihe unliebsamer Krankheiten?“ Silke Restemeyer: „Prinzipiell ist gegen Naschen nichts einzuwenden, solange es nur ab und zu und in Maßen erfolgt. Süßigkeiten fördern nicht nur die Entstehung von Karies, sondern begünstigen durch einen hohen Fettgehalt auch die Entstehung von Übergewicht. Durch zu viel Süßes kommen wertvolle Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Obst zu kurz, während Zucker Kalorien liefert, aber keine Vitamine und Mineralstoffe. Anstelle rigoroser Verbote, die den Reiz nur erhöhen, können Eltern klare Regeln aufstellen. Maximal zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr dürfen aus Süßigkeiten und Knabbereien bestehen. Bei 4- bis 6-jährigen Kindern sind das höchstens 150 Kilokalorien täglich. Süßes sollte nicht zur Belohnung, als Trostpflaster oder gegen Langeweile eingesetzt werden. Dadurch bekommt die Süßigkeit eine zu große emotionale Bedeutung und Kinder greifen dann auch später als Erwachsene in belastenden Situationen schneller nach Süßem. Beim Restaurantbesuch sollten Eltern lieber eine Familienflasche Mineralwasser bestellen, da dies ein idealer und kalorienfreier Durstlöscher ist. Ab und an können Eltern ihren Kindern auch ein kleines Lieblingsgetränk erlauben. Fruchtsaftschorlen aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser sind akzeptabel, denn sie liefern zusätzlich wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Zuckergesüßte Erfrischungsgetränke wie Limonaden tragen zu einer erhöhten Energiezufuhr bei, die wiederum das Übergewicht schon im Kindesalter begünstigt.“ Bookatable: „Herzlichen Dank für das Gespräch!“ ### Über Bookatable Bookatable bringt Restaurants und Gäste an einen Tisch – einfach, lokal und kompetent. Egal ob am PC oder mobil mit interaktivem Stadtplan, Gäste finden auf Bookatable nach Stadt, Küche, Beliebtheit oder Preis sortierte Restaurants und können dort rund um die Uhr sofort reservieren – für jeden Anlass und jedes Budget. Wichtige Informationen wie Öffnungszeiten, Fotos und unabhängige Bewertungen anderer Bookatable-Nutzer helfen bei der Auswahl der passenden Location. Für Restaurants ist Bookatable ein verlässlicher Partner, der Gastronomen hilft, ihre Auslastung zu optimieren und ihren Gästen den bestmöglichen Service zu bieten. Neben dem Hauptsitz in London ist Bookatable auch mit Niederlassungen in Hamburg und Stockholm vertreten. Als Partner von über 13.000 Restaurants in mehr als 39 Ländern vermittelt Bookatable über zweieinhalb Millionen Gäste pro Monat. Pressekontakt Bookatable Nicole Mertz & Gerrit Breustedt Oseon 040-228 17 00-14 & -15 [email protected] Vanessa Luwich Bookatable GmbH & Co. KG 040-21 11 18 70 [email protected]