Ein Erfahrungsbericht

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Ein Erfahrungsbericht
über unser Leben mit Katzen... und dem FeL Virus
Lange habe ich darüber nachgedacht ob ich diese Geschichte über unser Leben mit unseren 5 Katzen schreiben soll. Immer wenn unsere Mitmenschen
mitbekommen, dass wir mit FeLV positiven Katzen zusammen leben, bekommen wir unterschiedliche Kommentare: Von „wie kann man nur?!“ über „was ist denn
das für eine Krankheit?“ bis hin zu „warum tut ihr euch
das an?“ oder auch „habt ihr keine anderen Hobbies?“
und “nee, das wäre mir zu anstrengend!“ haben wir
schon alles gehört.
Aber warum machen wir das nun wirklich?
Ehrlich gesagt, wir sind da so einfach hinein gerutscht. Vor
vielen Jahren brachte mein Mann vom Hundespaziergang
eine halbtote Katze mit. Unser Labrador Ben hatte den Kater
im Feld erschnüffelt und man lässt ja so ein Tier dann nicht
einfach liegen (wir jedenfalls nicht!), zumal wir nicht wussten
ob es verletzt war oder nicht. Gesagt, getan! Kater ins Auto
und ab in die Tierklinik. Dort teilte man uns nach der Untersuchung mit, dass wir einen uralten Kater gefunden haben,
das sich wohl zum Sterben ins Feld zurück gezogen hätte.
Die Tierärztin zeigte uns auf dem Röntgenbild das der Kater
einen riesengroßen Tumor hinter dem Herzen hatte und die
Blutuntersuchung brachte dann die Erkrankung durch das
FeLV Virus ans Tageslicht. Die Tierärztin meinte, dass er
nicht mehr lange zu leben hätte und ob wir bereit wären, ihn
mit nach Hause zu nehmen. Er war wohl ein heimatloser
Kater, denn er hatte keinen Chip oder ähnliches. Wir haben
genau das dann getan und sind von der Natur reich beschenkt worden! Dieser kleine, pechschwarze Kater erholte
sich bei uns, er schlief fast eine Woche ununterbrochen auf
dem Sofa, ist nur zum Fressen und für den Gang zum Katzenklo aufgestanden. Ben, unser Hund, hat die meiste Zeit
vor dem Sofa gelegen und auch wenn wir dazu kamen wurden wir mit Zuneigung verwöhnt. Wir durften diesen kleinen
Kater, den wir dann auf den Namen Billy getauft hatten, noch
ein ganzes Jahr bei uns behalten. Er war so anhänglich das
er uns nicht mehr von der Seite gewichen ist. Wenn wir von
der Arbeit nach Hause kamen, saß er bereits am Fenster und
er lief sogar angeleint mit uns und unserem Hund Gassi :o)
Er war einfach nur ein wunderbarer Schatz und so kann jeder
nachfühlen, wie schmerzlich es war, als er seinen letzen
Gang gehen musste. Wir waren lange Zeit mehr als traurig
und so verging auch nicht viel Zeit bis wir vor dem Tierheim
standen und holten uns wieder eine schwarze Katze – diesmal war es ein Mädchen.
Wir tauften sie auf den Namen „Shadow“ und zwischen Ben
und ihr entstand eine tiefe Freundschaft aber irgendwie
waren wir der Meinung, dass da noch jemand fehlt. Kurzum,
es musste ein kleiner Kater her. Dieser kam dann auch aus
der Tierrettung und erhielt den Namen „Tigger“. Beide Katzen
waren Träger des Virus aber nicht erkrankt. Leider stellten
sich dann schon nach kurzer Zeit bei Tigger die ersten Krankheitszeichen ein, er hatte ständig Durchfall. Aber durch einen
Zufall lernten wir eine Tierärztin kennen, die eine Kombina-
tion von Medikamenten fand, die es unserem Tigger ermöglichten, noch unbeschwert 5 Jahre bei uns leben zu können.
Nach seinem Tod war nun Shadow wieder allein, da unser
Labrador Ben in der Zwischenzeit auch verstorben war und
wir entschlossen uns wieder eine Katze zu uns zu nehmen...
Aus dieser Katze wurden dann 2 Kätzinnen, Geschwister,
ebenfalls aus dem Tierheim und auch diese beiden waren
positiv auf FeLV. Leider ist dann nach 2 weiteren Jahren Shadow an einem beidseitigen Aortenverschluss in den Hinterläufen verstorben, wir mussten sie einschläfern lassen da
ihre Hinterläufe durch den Verschluss gelähmt waren und sie
so hätte nicht weiter leben können. Dies hatte aber nichts mit
dem FeLV Virus zu tun.
Nun lebten wir mit „Naomi“ und „Kimberly“ alleine und wie
das Leben so spielt, kam nach kurzer Zeit unser „Eto“ zu uns,
ein schwarzer stolzer Kater. Zwei Mädels und ein Kater – 3
Katzen fanden wir ungünstig uns so wuchs unsere Katzenfamilie dann auf 5 Tiere heran.
Wir haben in der ganzen Zeit einige unserer Tiere durch die
Erkrankung verloren aber das hat uns nie davon abgehalten,
immer wieder Katzen mit einer FeLV Infektion ein zu Hause
zu geben. Momentan leben bei uns 4 Katzenmädchen. Die
älteste ist unsere Naomi mit fast 7 Jahren, ohne jegliche
Symptome, ihre Schwester Kimberly verstarb im Dezember
2012, Eto musste uns im März 2013 verlassen, Emma mit 4
Jahren frei von Anzeichen der Erkrankung, Sweety und
Shari, beide sind ca. 2 Jahre alt und auch nur Träger des
Virus und nicht erkrankt und schon bald wird unsere Truppe
durch ein weiteres Mädchen wieder komplett sein. Das
Leben mit FeLV positiven Katzen ist genau so wie mit allen
anderen Tieren, wir achten nur noch mehr darauf, dass sie
in Ruhe und vor allem stressfrei leben, sie haben keinen Freigang sondern können in einem selbstgebauten Freisitz nach
draußen. Es ist uns egal ob die Tiere krank sind, für uns spielt
das keine Rolle – wir genießen einfach nur die Zeit die wir
mit unseren Tieren haben dürfen.
Ich möchte mit der Erzählung über unsere Katzen eine Lanze
brechen und sagen, dass das FeLV Virus kein Todesurteil für
die Tiere ist, sondern das sie trotz der Infektion ein schönes
und auch langes(!) Leben genießen können. Klar, die Erkrankung kann immer zuschlagen und dann muss man als Tierhalter mit den Konsequenzen leben – das heißt auch, dass
man sein geliebtes Tier gehen lassen muss aber das trifft
auch auf jede andere Erkrankung zu. Das FeL Virus ist nicht
auf den Menschen und auch nicht auf Hunde übertragbar
sondern kann nur unter den Katzen weitergegeben werden.
Ich habe unsere Katzengeschichte in Erinnerung an Ben (unseren Hund) Shadow, Tigger, Bounty (er durfte seine letzten
4 Wochen bei uns verbringen, er war leider nur eine kurzzeitiger Gast), Kimberly und Eto aufgeschrieben, in der Hoffnung das noch mehr Menschen erkennen, dass jedes Tier
egal ob krank oder gesund, ihr Leben bereichern kann.
Ein Frauchen
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