fun Hondelage e.V. – Informationen zum Naturschutz -

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fun Hondelage e.V. – Informationen zum Naturschutz Hornissen – Friedfertige Insektenfresser bei Hondelage–
Vielleicht hat der ein oder andere aufmerksame Spaziergänger noch im November
wenige Hornissen vorbeifliegen sehen oder fragte sich, warum er im und unter dem
Hornissennest im eigenen Garten tote Nestbewohner vorgefunden hat. Anders als
bei Bienen und Ameisen überwintern bei Hornissen, Wespen und Hummeln nur die
begatteten Jungköniginnen. Zum Überwintern nutzen Hornissen Totholz oder kleine
Hohlräume im Boden. Ein automatisch eingeleiteter „Stoffwechseltrick“, die Bildung
von Glyzerol als Forstschutz, verhindert das Einfrieren der Tiere. Neben sehr langen
Wintern sind Verpilzungen und Fressfeinde wie Vögel und Spitzmäuse im Winter die
größte Gefahr für die bis zu 35 mm langen Königinnen. Bis zu 90% überleben den
Winter nicht. Anfang Mai fliegen die Tiere aus, um einen geeigneten Platz zum
Nestbau zu suchen. Die Nester werden immer nur einmal verwendet. Stehen nicht
ausreichend Baumhöhlen zur Verfügung, suchen die Hornissen auch Ersatzplätze in
Nähe menschlicher Siedlungen auf. Wurde ein geeigneter Platz gefunden, beginnt
die Königin mit dem Nestbau und legt die ersten Eier. Im Juli fliegen dann die ersten
Hilfsarbeiterinnen aus. Bis dahin musste die Königin immer selbst zur
Nahrungsbeschaffung ausfliegen. Jetzt übernehmen immer mehr die Arbeiterinnen
diesen Job und kümmern sich auch um den weiteren Ausbau des Nestes und der
Aufzucht weiterer Hornissen. Die Königin ist dann ausschließlich mit der Eiablage
beschäftigt und nicht mehr der Gefahr ausgesetzt, bei Beuteflügen selbst gefressen
zu werden. Für den Nestbau verwenden Hornissen morsches Holz und vermischen
es mit Speichel. Wie die Tiere es schaffen, derart symmetrisch und formvollendet zu
arbeiten ist noch immer nicht bekannt. Als Nahrung bevorzugen Hornissen Insekten
und Spinnentiere. Aber auch Säfte von Fallobst und Bäumen sowie Honigtau
werden aufgenommen. Im Gegensatz zu Honigbienen halten sie keine Vorräte und
verfüttern im Notfall ihre eigenen Larven. Und noch eine „hervorstechende“
Besonderheit unterscheidet sie zu den Honigbienen. Das Gift der Hornisse ist
wesentlich geringer konzentriert als das der Biene. Der Stachel dient der
Verteidigung des Nestes. Hierbei zeigen die Hornissen ein eher friedfertiges
Verhalten und stechen erst bei großer Nestgefahr. Der Stachel wird auch nur selten
bei der Jagd verwendet, meist wird das Opfer mit dem Beißapparat zur Strecke
gebracht. Interessanterweise haben die Hornissen viele Fehlversuche bei der Jagd.
Zwar können sie schnell zupacken, aber ihr Sehvermögen ist schlecht und erst ihr
ausgezeichneter Geruchsinn identifiziert die richtige Beute. Ein Volk kann am Tag
dennoch bis zu 500 Gramm an Beutetiere erlegen. Ab Mitte Juli werden Großwaben
angelegt, in welche die Königin Eier zur Entwicklung von Geschlechtstieren ablegt.
Im August-September hat der Staat seinen Höhepunkt erreicht. Bei Hondelage
können bis zu 700-800 Individuen in einen Nest vertreten sein. Die Größe des Volkes
ist aber eng an warmes, trockenes Wetter und der Beuteverfügbarkeit geknüpft. In
schlechten Jahren sind die Völker wesentlich kleiner(100-200 Individuen). Die ersten
Geschlechtstiere (Jungköniginnen und Drohnen) schlüpfen und die „alte“ Königin
verlässt im Oktober das Nest und stirbt. Die Geschlechtstiere fliegen im Oktober aus
und verpaaren sich. Hierbei finden regelmäßig Mehrfachpaarungen statt. Nach der
Paarungszeit sterben die Drohnen sowie die übrigen Arbeiterinnen und Larven im
Nest. Wegen des Mangels an größeren Baumhöhlen hat der fun in den Wäldern bei
Hondelage Hornissenkästen installiert, um der geschützten Tierart sichere Nestplätze
zu bieten. Wenn Sie, wenn ihr Fragen über Hornissen habt, meldet euch doch
einfach beim fun ([email protected]).
Thomas Romanowsky
Bildtitel: Hornissen-Weibchen (Vespa crabro) auf Erkundungstour.
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