www.tierschutzmachtschule.at Steckbrief: Ohrwurm Foto © David Peter Ryan/Shutterstock Gemeiner Ohrwurm Lateinischer Name: Forficula auricularia Der Name Ohrwurm ist unpassend, da es sich um keinen Wurm handelt, sondern um ein Insekt. Ein alter Aberglaube besagt, dass der Ohrwurm nachts den schlafenden Menschen ins Ohr kriecht, was er natürlich in Wahrheit nicht tut. Bei Ohrenleiden haben die Ärzte im Mittelalter zerstoßenen Ohrwurm als Medizin verordnet. Dieser Unsinn hat dem Ohrwurm sehr geschadet. Viele Menschen haben deshalb Angst vor ihm gehabt haben. Tipp: Überleg dir einen Fantasienamen für den Ohrwurm, der besser zu ihm passt. Aussehen des Ohrwurms Länge bis 17 Millimeter. Seine Farbe ist glänzend dunkelbraun. Die Seiten des Brustschilds sind hellbraun. Die Flügeldecken und Beine sind gelblich gefärbt. Die Antennen am Kopf sind braun. Die Zangen (Cerci) am Hinterleib werden zur Abwehr eingesetzt. Die Zangen der Männchen sind breiter gebogen und flach, bei den Weibchen sind sie fast gerade. Sie werden zur Verteidigung und bei der Paarung eingesetzt. Ohrwürmer können auch fliegen, sieht man aber nur ganz selten. Die großen Flügel zum Fliegen sind, ganz klein und kompliziert zusammengepackt, unter den Flügeldecken versteckt. Um sie entfalten zu können, müssen die Zangen mithelfen. Verhalten: Ohrwürmer sind in der Nacht unterwegs. Wenn sie gestört werden, lassen sie sich fallen. Wenn du sie angreifst, können sie sich wehren und mit den Zangen ganz leicht zwicken. Wenn du sie im Haus findest und zurück in den Garten transportieren willst, und das Zwicken nicht magst, verwendet dazu ein Glas oder eine kleine Papierschachtel. Nahrung: Allesfresser. Er frisst Blütenteile, Früchte und tote Insekten. Da Ohrwürmer auch viele Blattläuse und andere Insekten fressen, gelten sie als Nützlinge im Naturgarten. Lebensraum: in Gärten, Parks und Obstbaumwiesen. Häufig in Blüten zu sehen, wo sie auf Beutetiere warten. Überwinterung: Im Herbst sucht sich der Ohrwurm einen Unterschlupf unter Baumrinden oder in hohlen Pflanzenstängeln. Manchmal zieht er sich auch in ungeheizten Bereichen von Häusern zurück z.B. am Dachboden oder in der Scheune. Fortpflanzung: Nach der Paarung legt das Weibchen eine 10 bis 15 cm tiefe Röhre in der Erde an. Dort hinein legt sie 50 bis 70 Eier, die von ihr bewacht werden. Sie dreht und wendet die Eier, damit Pilze sie nicht befallen können. Die Larven schlüpfen im Frühjahr. Sie sehen wie kleine Ohrwürmer aus. Sie können noch nicht fliegen. Im Herbst sind die jungen Ohrwürmer erwachsen. Sie können sich fortpflanzen und die Weibchen legen ihre Eier in die Erde. Die Ohrwürmer sind Beutetiere z.B. für Vögel und Krabbenspinnen. Lebensraum: in Gärten und Parks. Vorkommen in Österreich: in allen Bundesländern So alt können Ohrwürmer werden: circa 1 Jahr Tipps für ein Ohrwurm-Quartier (Ein Haus für Nützlinge) gibt es bei „die umweltberatung“:www.umweltberatung.at Zusammenstellung des Steckbriefs: Mag. Daniela Lipka, Verein „Tierschutz macht Schule“ Fachliche Durchsicht: Mag. Harald Gross, Umweltschutzabteilung (MA22) der Stadt Wien