Predigtreihe „Die Gefährten“ Sprüche 3,5

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Predigtreihe „Die Gefährten“
Hebräer 10 22.2.15
Sprüche 3,5-6+
Sprüche 3: 1 Mein Sohn, vergiss meine Lehre nicht,
bewahre meine Gebote in deinem Herzen!
2 Denn sie vermehren die Tage und Jahre deines Lebens
und bringen dir Wohlergehen.
3 Nie sollen Liebe und Treue dich verlassen; binde sie dir
um den Hals, schreib sie auf die Tafel deines Herzens!
4 Dann erlangst du Gunst und Beifall bei Gott und den
Menschen.
5 Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf
eigene Klugheit;
6 such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet
er selbst deine Pfade.
7 Halte dich nicht selbst für weise, fürchte den Herrn und
fliehe das Böse!
8 Das ist heilsam für deine Gesundheit und erfrischt deine
Glieder.
Hebräer 10: 32 Gedenkt aber der früheren Tage, an denen
ihr, nachdem ihr erleuchtet wart, erduldet habt einen
großen Kampf des Leidens,
33 indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und
Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil
Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging.
34 Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den
Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass
ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt.
35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine
große Belohnung hat.
36 Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes
tut und das Verheißene empfangt.
37 Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der
da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.
38 Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er
aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm«
(Habakuk 2,3-4).
9 Ehre den Herrn mit deinem Vermögen, mit dem Besten
von dem, was du erntest.
39 Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und
verdammt werden, sondern von denen, die glauben und
die Seele erretten.
Luther
10 Dann füllen sich deine Scheunen mit Korn, deine
Fässer laufen über von Wein.
EÜ
Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und
verlass dich nicht auf deinen Verstand
Luther
Heute am 2. Sonntag unserer Predigtreihe „Die Gefährten“
Geht es um Vertrauen. Ohne einander zu vertrauen zu
können kann man als Gefährten nicht miteinander
unterwegs sein. Als wir im vergangenen Herbst als
Gemeinde feststellten, dass das Vertrauen zueinander in
einigen Belangen und Beziehungen empfindlich gestört
war haben wir die Entscheidung getroffen, uns im Beten
und Reden mit einander auf den Weg zu machen,
Vertrauen wiederherstellen zu lassen. Heute, vier Monate
später, erleben wir, dass erste wichtige Schritte und
vertrauensbildende Maßnahmen gemacht sind, wir aber
noch am Anfang des Weges sind.
Wir haben vor allem gemerkt, dass wir in dem Prozess,
wieder Vertrauen zueinander zu finden, vor allem und in
erste Linie auf Jesus Christus, den Herrn der Gemeinde,
zu setzen haben. Mir geht es zumindest so, dass ich konkrete Vertrauensschritte nur gehen konnte, weil ich mein
Vertrauen darauf setze habe, dass Jesus auch Vertrauens
-brüche wieder herstellen und heilen kann, wo wir
menschlich gesehen wenig Hoffnung haben.
Jesus kann! Das ist für mich der entscheidenste
Vertrauenssatz. Nicht „We can!“, sondern „Jesus can!“.
Ohne ihn können wir nichts tun: Joh 15: 5 Ich bin der
Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in
ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts
tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie
eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie
ins Feuer und sie müssen brennen. 7 Wenn ihr in mir
bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten,
was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
Ohne ihn können wir nichts tun, aber mit und in ihm
sind alle Dinge möglich!
Das ist die größte Chance und Herausforderung zugleich
einer jeden Krise, zumal eine Gemeindekrise, dass sie zur
Umkehr zu Jesus treibt und uns erkennen lässt, wie wenig
Glauben wir haben und wir umkehren müssen zu ihm, dem
Herrn der Gemeinde und dem Herrn des Universums, dem
nichts unmöglich ist! (Eigenes Beispiel aus der Gebetswoche)
Besessene Knabe - Mk 9: 20 Und sie brachten ihn zu
ihm. Und sogleich, als ihn der Geist sah, riss er ihn. Und er
fiel auf die Erde, wälzte sich und hatte Schaum vor dem
Mund. 21 Und Jesus fragte seinen Vater: Wie lange ist's,
dass ihm das widerfährt? Er sprach: Von Kind auf. 22 Und
oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, dass er
ihn umbrächte. Wenn du aber etwas kannst, so erbarme
dich unser und hilf uns! 23 Jesus aber sprach zu ihm: Du
sagst: Wenn du kannst - alle Dinge sind möglich dem, der
da glaubt. 24 Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich
glaube; hilf meinem Unglauben!
Reiche Jüngling - Mk 10: 24 Die Jünger aber entsetzten
sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum
und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist's, ins
Reich Gottes zu kommen! 25 Es ist leichter, dass ein
Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins
Reich Gottes komme. 26 Sie entsetzten sich aber noch
viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann
selig werden? 27 Jesus aber sah sie an und sprach: Bei
den Menschen ist's unmöglich, aber nicht bei Gott; denn
alle Dinge sind möglich bei Gott.
Der Kontext der beiden Bibelstellen: Verklärung Jesu(113), Heilung des besessenen Knaben(9,14-24); Zweite
Leidensankündigung(30-32), Rangstreit(33-37), der fremde
Wundertäter(38-41), Warnung vor Abfall(42-50), Von der
Ehescheidung(10, 1-11), Segnung der Kinder(13-16),
Reiche Jüngling(17-27), Lohn der Nachfolge(28-31), Dritte
Leidensankündigung(32-34), Herrschen + Dienen(35-45),
Heilung des Blinden(46-52: Dein Glaube hat dir geholfen)
Fazit: Es geht nicht um Rückzug auf verklärte Höhen mit
Jesus, sondern um gelebten Glauben in seiner Nachfolge
in den Niederungen des alltäglichen Lebens, der immer
neu angefochten wird durch Selbstmächtigkeit, durch
Rangstreitigkeiten, durch Konkurrenzdenken, durch
Aufgeben und Abhauen wollen, durch Beziehungszerbruch, durch Festhalten von Besitz, durch Machtgehabe, durch Krankheit, - und dazwischen immer wieder die
Lei-densankündigen Jesu und die Einladung, immer neu
zu vertrauen: M.a.W. Der Glaube ist und bleibt angefochten, und in Jesus wird der Vater überwinden: Ich, Gott,
kann vom Tod zum Leben erwecken, deshalb werde ich
auch mit allen anderen Widrigkeiten des Lebens fertig! Mit
Lebens- wie Gemeindekrisen, mit Selbstmächtigkeit und
Rangstreit, mit...etc!
Deshalb, weil das so ist, weil Jesus kann, -denn er ist
Gottes Sohn, der selber in den Niederungen des
Menschseins Glaubensgehorsam gelernt hat(Hebr. 5,8)deshalb wird uns schon im AT gesagt: Verlass dich auf
den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich
nicht auf deinen Verstand.
Um eins klar zu stellen: Es geht nicht darum, seine
Verstand an der Gaderobe im Foyer des CZI abzugeben,
wenn wir zu Gott kommen. Es geht bei dem „Verlass dich
auf den Herrn vom ganzen Herzen...“ darum, sich voll und
ganz auf das zu verlassen, was Gott sagt, und das zuerst
in seinem Wort: Sprüche 3: 1 Mein Sohn, vergiss meine
Lehre nicht, bewahre meine Gebote in deinem Herzen!
Es geht also um die Frage: will ich autonom leben, oder
bin ich bereit, mich mit allem was ich bin und habe(also
auch mit meinem Verstand als gute Gabe Gottes!), von
Gott und seinem Wort, seinen Geboten leiten zu lassen?!
Was heißt das im konkreten Leben?

In finanziellen Schwierigkeiten: Werf ich die
Sorge auf ihn, oder werfe ich mein Vertrauen
fort, nach dem Motto: Ich muss selber Wege
suchen, wenn möglich mit Schwarzarbeit?

In Krankheitssituationen: Vertraue ich auf
Jesus, komme, was wolle: Harre auf Gott, denn
ich werde ihm noch danken(Ps. 42+43! Oder
werf ich das Vertrauen zu ihm weg nach dem
Motto: Bring ja doch nichts! (Enttäuschungen).
Positives Beispiel: Nikolaus Schneider, ehem.
EKD Vorsitzender und seine Frau

In Situationen, in denen mir Ungerechtigkeit
wiederfährt: Rufe im Vertrauen Jesus an
„Schaffe du mir Recht!“ Oder entscheide ich
mich, mein Recht in die eigene Hand zu
nehmen, koste es an verbrannter Erde, was es
wolle?

In Beziehungszerbruch: Bekenne ich vor Gott
meine Unfähigkeit, zu glauben, dass Jesus mit
dem Chaos und den Scherben zerbrochener
Beziehungen – wie auch immer! – fertig wird?
Oder verliere ich mich in Schuldzuweisung und
Verbitterung und kündige auch Jesus die
Freundschaft und das Vertrauen?

In Gemeindekrisen: Vertraue ich darauf, dass
Jesus der Herr seiner Gemeinde ist und die
aktuelle Krise auch bewältigt bekommt, wie er
das bereits seit 2000 in der Geschichte seiner
Kirche schafft? Oder werfe ich das Vertrauen
weg und verliere mich in Angst und
Richtungskämpfen und spiele bereits mit dem
Gedanken, mir eine andere Gemeinde zu
suchen?
Ermutigende Wahrnehmung: Jesus ist dabei, mit uns die
gegenwärtige Krise zu bewältigen und mittendrin kommen
7 Menschen und wollen in die Gemeinde aufgenommen
werden, und dazu kommen 7 Menschen und wollen sich
taufen lassen. Und sie kommen nicht, so glaube ich jedenfalls, weil sie das alles hier so toll finden, sondern weil
spüren, dass die CZI-Gemeinde Jesu, ein zerbrechliches
Gefäß ist, durch dessen Brüche und Macken die Herrlichkeit Christi durchscheint! Sie kommen nicht, weil dies eine
Vorzeigegemeinde wäre – weit gefehlt! -, sondern weil sie
spüren, dass Jesus treu mit uns auf dem Weg ist und uns
durch alle Widrigkeiten des Gemeindelebens zum Ziel
bringt, - deshalb kommen sie!
Der Schreiber des Hebräerbriefes richtet sich an eine
Gemeinde in der Krise. Die Gemeinde ist auf dem Weg
der Nachfolge frustriert, müde und resigniert geworden. Er
schreibt ihnen: Hebräer 10,32-39 lesen
Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große
Belohnung hat.Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den
Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.
Liebe Glaubensgefährten, unser Vertrauen zueinander
wächst nicht aufgrund menschlichen Vertrauensanstrengungen. Wir wissen nur zu gut, wie schnell sich ein Berg
von schlechten Erfahrungen anhäufen kann, der uns zu
dem Schluss führt: Dem, denen vertraue ich nie wieder!
Liebe Glaubensgefährten, Vertrauen zueinander wächst
vor allem dadurch, dass wir gemeinsam unser Vertrauen
auf Jesus setzen und darauf, dass ER kann, dass ihm kein
Ding unmöglich ist und deshalb wir als Gemeinschaft der
Gefährten Jesu eine gute Zukunft miteinander haben
werden.
Liebe Glaubensgefährten, unser Vertrauen zueinander
wächst vor allem in Krisenzeiten, in denen wir erfahren,
dass Jesus es ist, der uns durch Widrigkeiten, Brüche und
Nöte hindurch führt und ihn deshalb gemeinsam als
Glaubensgefährten Loben und anbeten: Herr ist Jesus
Christus zu Ehre Gottes des Vaters!
Liebe Glaubensgefährten, unser Vertrauen zueinander
wächst neu, nachhaltig und bleibend durch das Vertrauen,
was wir auf Jesus und seine verwandelnde Kraft setzen!
Deshalb: Verlass dich nicht auf deinen autonomen
Verstand, sondern verlass dich von ganzem Herzen auf
den Herrn und sein Wort, dass ihm, dem Herrscher des
Universums, nichts unmöglich ist.
Ein letztes Mal werfen wir einen Blick auf den
Hebräerbrief:
35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine
große Belohnung hat.36 Geduld aber habt ihr nötig, damit
ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.37
Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der
da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.38 Mein
Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber
zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm«
(Habakuk 2,3-4). 39 Wir aber sind nicht von denen, die
zurückweichen und verdammt werden, sondern von
denen, die glauben und die Seele erretten. Luther
Welche Medizin verabreicht der Hebräerbrief der
Gemeinde in der Krise?
„Im Auftrag Gottes redet er von der zweiten Gestalt des
Glaubens. Die erste Gestalt des Glaubens ist Vertrauen.
Die zweite Gestalt des Glaubens ist Geduld. Das
Griechische hat dafür zwei bildreiche Worte: hypomonä
und makrothymia. Das eine meint: Bleib drunter. Lauf nicht
weg. Das andere meint: Hab langem Atem und großen
Mut. Die zweite Gestalt des Glaubens ist die Geduld. Also:
Ihr braucht Geduld, um das Vertrauen nicht wegzuwerfen.
Persönlich und als Gemeinde. Habt Geduld. Lauft nicht
weg. Bleibt unter der Last. Habt langen Atem.“ M. Herbst
Liebe Glaubensgefährten, dazu lädt Jesus dich und mich,
uns heute ein: Das Vertrauen zu ihm in Geduld und mit
langem Atem durchzuhalten. Es wird seine nachhaltige
Belohnung haben!
Gebet
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