Die Alzheimer

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Zentrum für Geriatrie und
Gerontologie
Die Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache einer Demenzerkrankung. Von den in Deutschland rund 1,4 Millionen Menschen mit Demenz, leiden
etwa 50 % ausschließlich an einer Alzheimer´schen Erkrankung und etwa weitere 25 % an einer Mischform aus Alzheimer-Erkrankung und
zusätzlichen Gefäßveränderungen. In der Regel beginnt die Erkrankung im 7. Lebensjahrzehnt, nur etwa 5 % der Betroffenen erkranken vor dem
65. Lebensjahr.
Ursächlich für die Alzheimer-Krankheit sind schädliche Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques und Neurofibrillen), die den Stoffwechsel der
Nervenzellen im Gehirn stören.
Durch diese Beeinträchtigung der Übermittlung von Nervenimpulsen, sterben nach und nach immer mehr Nervenzellen ab und das Gehirn schrumpft.
Im normalen Alterungsverlauf schrumpft das Gehirn zwar etwas zusammen, die Nervenzellen bleiben dabei aber weitestgehend erhalten. Bei der
Alzheimer-Krankheit jedoch sterben Nervenzellen (zunächst im Schläfenlappen) ab.
Dieser Zelluntergang weitet sich schließlich im Gehirn immer weiter aus.
80 J., gesund
Normale
Entwicklung
im Alter
80 J., Alzheimer-Demenz
Verstärkter
Abbau der
Nervenzellen
bei
AlzheimerDemenz
Leitsymptome
o Ausgeprägte (Neu-) Gedächtnisstörung
(Inhalte des Altgedächtnisses bleiben anfangs gut erhalten)
o Störung des visuell-räumlichen Denkens
o Sprachstörungen
(z.B. Wortfindungsstörungen)
o Störung der Handlungsplanung bzw. Schwierigkeiten bei komplexen
Tätigkeiten
(z.B. Kochen, Finanzen, Gerätebedienung)
o Störung der zeitlichen und räumlichen Orientierung
Risikofaktoren
o Lange unbehandelter Bluthochdruck
o Schwere Schädel-Hirn-Verletzungen
o Weibliches Geschlecht
(ca. 20-30 % erhöhtes Risiko)
o Geringe Reservekapazität des Gehirns
o Geringe psychosoziale Betätigung
o Geringe geistige Aktivität
o Demenz bei Verwandten 1. Grades
(sollte die Demenz genetisch bedingt sein, erkranken die Betroffenen meist
vor dem 65. Lebensjahr)
Vorbeugende Maßnahmen
o
o
o
o
Rege geistige Aktivität
Regelmäßige körperliche Bewegung
Ausgewogene Ernährung
Ein aktives soziales Leben
Vorbeugende Wirksamkeit wurde u.a. nicht nachgewiesen für:
o Einnahme von Vitamin B und/oder E
o Einnahme von Ginkgo biloba
o Hormonersatztherapie
Eine Heilung der Demenz bei Alzheimer-Krankheit ist nicht möglich. Die
Behandlungsansätze zielen darauf ab, alltagsrelevante Fähigkeiten möglichst lange zu
erhalten und die Versorgungssituation von Betroffenen und Angehörigen zu verbessern.
Da der Krankheitsverlauf bei den einzelnen Betroffenen sehr unterschiedlich sein kann,
gibt es kein allgemeingültiges Vorgehen für den Umgang mit einer
Demenzerkrankung. Es gilt auszuprobieren, was im Einzelfall hilft.
Entscheidend bei allen Therapieansätzen ist das Wohlbefinden der Betroffenen und
Angehörigen.
Medikamentöse Therapie:
Es gibt einige Medikamente, die die geistige Leistungsfähigkeit bei einer zugrunde
liegenden Alzheimer-Krankheit etwas länger aufrechterhalten können und sich positiv
auf die Funktionsfähigkeit im Alltag auswirken können.
Für das frühe bis mittlere Stadium sind sogenannte Acethylcholinesterasehemmer
zugelassen.
Bei der Alzheimer-Erkrankung entsteht in der Hirnrinde (Cortex) ein Mangel des
Neurotransmitters Acetylcholin. Durch die Gabe von (Acetyl-) Cholinesterasehemmern kann der Botenstoff im synaptischen Spalt länger aktiv bleiben.
Zur Zeit sind in Deutschland drei Cholinesterasehemmer zugelassen:
Donepezil, Galantamin, Rivastigmin
Für das mittlere und späte Stadium sind Medikamente mit dem Wirkstoff Memantin
zugelassen. Der Wirkstoff ist kein Cholinesterasehemmer, sondern ein sogenannter
„NMDA-Rezeptor-Antagonist“. Der Neurotransmitter Glutamat führt bei krankhaft
erhöhter Konzentration zur Übererregung bestimmter Zellen (NMDA-Rezeptoren), was
zu Funktionsstörungen im Nervensystem und dem Absterben von Nervenzellen führen
kann. Memantin blockiert die schädliche Wirkung der erhöhten Glutamat-Konzentration.
Nicht-medikamentöse Therapie:
Um die Lebensqualität Demenzkranker und ihrer Angehörigen zu verbessern und
herausforderndes Verhalten zu lindern, können nicht-medikamentöse Verfahren sehr
hilfreich sein.
Zuwendung, Aktivierung und Beschäftigung, ein angemessener Umgang mit
herausforderndem Verhalten und die Gestaltung des Umfeldes sind für Demenzkranke
von besonderer Bedeutung.
Beispiele für nicht-medikamentöse Ansätze:
o Kognitive Aktivierung
(Aktivierung der geistigen Fähigkeiten)
o Emotions- und identitätsorientierte Verfahren (z.B. Selbsterhaltungstherapie,
Erinnerungspflege)
o Physiotherapie (körperliche Aktivierung)
o Ergotherapie
(Üben von alltagspraktischen Fertigkeiten mit spielerischen, handwerklichen und
gestalterischen Techniken, Anpassung der Umgebung, Hilfsmittelberatung im Bereich
Mobilität und Alltag)
Diese und weitere Informationen finden Sie ausführlich unter…
…www.demenz-leitlinie.de / …www.wegweiser-demenz.de
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