Alzheimer Gesellschaft W i e s b a d e n e.V. ================================================================================ Alzheimer Gesellschaft Wiesbaden e.V., Rheingaustr. 114, 65203 Wiesbaden Tel. 0611 / 60 29 881 Fax 0611 / 411 56 72 eMail: [email protected] Internet: www.alzheimer-gesellschaft-wiesbaden.de Protokoll über die Zusammenkunft der Angehörigen-Selbsthilfegruppe Mittwoch, den 26.03.2008 Beginn: Ende: Anzahl der Teilnehmer 18.00 Uhr 20.00 Uhr 15 TOP 1 - Begrüßung durch den Vorstand Frau Nels heißt die Anwesenden insbesondere unseren heutigen Referenten Herrn Dr. med. Stefan Nels herzlich willkommen. TOP 2 – Vortrag und Diskussion: Medikamentöse Therapie bei Demenz – Dr. med. Stefan Nels Die Alzheimer-Krankheit ist heute noch nicht heilbar, aber das Fortschreiten der Symptome lässt sich vorübergehend hinauszögern. Im Rahmen der ärztlichen Grundbehandlung ist es wichtig, auf das körperliche Wohlbefinden des Patienten zu achten. Einschränkungen in der Hör-, Seh- und Gehfähigkeit müssen so weit wie möglich ausgeglichen werden. Auch die Zähne bedürfen der regelmäßigen Kontrolle. Erhöhter Blutzucker, zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, unregelmäßiger Herzschlag sowie Eisen- und Vitaminmangelzustände müssen behandelt werden. • Gegenwärtig verfügbare Medikamente: Donezepil, Galantamin und Rivastigmin verbessern die durch Acetylcholin vermittelte Signalübertragung zwischen Nervenzellen. Diese Substanzen sind zugelassen für die Behandlung der leicht- bis mittelschweren Alzheimer-Krankheit. Sie halten über ungefähr ein Jahr die geistige Leistungsfähigkeit und die Alltagsbewältigung aufrecht. Die häufigsten Nebenwirkungen sind vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall). Memantine verbessert die Informationsübertragung zwischen Nervenzellen, die durch Glutamat erfolgt. Diese Substanz ist zugelassen für die Behandlung der mittelschweren bis schweren Alzheimer-Krankheit. Auch durch Memantine werden geistige Leistungsfähigkeit und Alltagsbewältigung länger aufrechterhalten. Dies ist positiv für die Patienten und erleichtert den Angehörigen die Betreuung und Pflege. Die Wirksamkeit der Nootropika (Dihydroergotoxin, Ginkgo biloba) ist nicht so überzeugend belegt; bei einzelnen Patienten können sie jedoch hilfreich sein. Gegenwärtig werden Therapieformen entwickelt, die den Krankheitsprozess direkt beeinflussen. Man versucht die Entstehung und Ablagerung von Amyloid zu verhindern, die Verklumpung von Tau zu blockieren, oder Regenerationsvorgänge an Nervenzellen anzuregen. Die Behandlung von Depression, Unruhe und Aggressivität hat sich durch neue Arzneimittel verbessert. Die Dosierung dieser Medikamente muss sehr behutsam erfolgen. Die Mechanismen der Krankheitsentstehung sind noch nicht genau genug erforscht, um vorbeugende Maßnahmen gezielt einsetzen zu können. Es gibt aber eine Reihe von unspezifischen Faktoren, die das Risiko der Krankheit verringern. Es gibt Hinweise dafür, dass ein hoher Trainingszustand des Gehirns durch lebenslange geistige und soziale Aktivität, eine fett- und cholesterinarme Ernährung und ein guter körperli- -2cher Gesundheitszustand der Alzheimer-Krankheit entgegen wirken. Die Behandlung von Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen haben zur Vorbeugung eine besonders große Bedeutung. (weitere Hinweise in: „Das Wichtigste über die Alzheimer-Krankheit“ – herausgegeben von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, erhältlich in unserer Geschäftsstelle) TOP 3 - Termine – Hinweise – Vorankündigen – Neuerscheinungen „Leben mit verwirrten Menschen“ Der nächste Termin unseres Gesprächsangebot für pflegende und betreuende Angehörige dementiell erkrankter Menschen unter der fachkundigen Begleitung der Diplom-Psychologin Gerti Link ist am Dienstag, 08.April 2008 ab 18.30 Uhr im EVIM-Alzheimer-Tageszentrum, Rheingaustraße 114, 65203 Wiesbaden. Unser weiteres Angebot an Sie: Während des Kurses kann Ihr betroffener Angehöriger von einer erfahrenen Kraft vor Ort kostenlos betreut werden. Bei Bedarf rufen Sie uns bitte unter Tel. 0611 – 602 9 881 in der Geschäftsstelle an. Treffen betreuender/pflegender Ehe- und Lebenspartner Die Treffen für betroffene Ehe- und Lebenspartner(Innen) mit gemeinsamem Mittagessen und Gesprächen „über Gott und die Welt“ in schöner Atmosphäre, finden regelmäßig am zweiten Freitag im Monat im Forsthaus Rheinblick, Frauensteiner Str. 117, Wiesbaden-Dotzheim, ab 13.00 Uhr statt. Das Forsthaus Rheinblick erreichen Sie mit der Linie 24 – Haltestelle Rheinblick – Die nächsten Termine: 11. April & 09. Mai Nähere Informationen in der Geschäftsstelle unter Tel. 0611 – 602 9 881. • Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung warum sie so wichtig sind und worauf man achten sollte Viele Menschen glauben, dass ihre nächsten Angehörigen für sie handeln dürfen, wenn sie ganz oder teilweise nicht mehr für sich selbst handeln können – sei es wegen Krankheit, Unfall oder Alter. Dies ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wer für diesen Fall nicht mit einer Vorsorgevollmacht / Patientenverfügung vorsorgt, für den wird vom Gericht ein gesetzlicher Vertreter bestellt. Dies kann ein Angehöriger oder auch eine wildfremde Person sein. Ein Informationsabend am Mittwoch, 16.04., 20.00 Uhr mit Rechtsanwalt T. Schwencke, Mainz Ort: Bestattungshaus Fischer & Jost, Im Grohenstück 13, 65346 Walluf/Rheingau www. fischer-jost.de (Stephan Hoffmann, 31. März 2008)