Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema

Werbung
Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema
Besser sehen
und hören
Finanzspritze für Schwerhörige Seite
4
Der Kampf gegen ein Phantom Seite
8
Endlich wieder scharf sehen Seite 10
Die neuesten Trends auf der Nase Seite
12
Dezember 2013
Besser sehen und hören
Eine Publikation der Reflex Verlag GmbH
am 18. Dezember 2013 im Handelsblatt.
Der Reflex Verlag und die Verlagsgruppe
Handelsblatt sind rechtlich getrennte und
redaktionell unabhängige Unternehmen.
I N H A LT
Damit Augen und Ohren nichts entgeht 2
Altersrepublik Deutschland 3
Finanzspritze für Schwerhörige 4
Sich Gehör verschaffen 5
Hightech-Wunder im Ohr 6
Intelligent verdrahtet 7
Der Kampf gegen ein Phantom 8
Wie bitte? 9
Die Augen hören mit 9
Endlich wieder scharf sehen 10
Brille versus Hörgerät 11
Es begann mit einem Lesestein 11
Die neuesten Trends auf der Nase 12
Guter Durchblick mit Titan und Acetat 13
Bessere Sicht durch Spezialplastik 14
Wenn sich die Augen nach Tränen sehnen 15
I M PR E S SU M
Projektmanager
Sebastian Stenzel, [email protected]
Redaktion
Helge Denker, Nadine Effert, Gabriele Hellwig,
Eva Herzog, Sven Jürisch, Mike Paßmann,
Otmar Rheinhold, Svenja Runciman
Produktion/Layout
[email protected]
Fotos
Thinkstock / Getty Images
Druck
BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin
Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und
Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie
Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten
Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.
V.i.S.d.P.
Redaktionelle Inhalte:
Mike Paßmann
[email protected]
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
Sascha Bogatzki
[email protected]
Reflex Verlag GmbH
Hackescher Markt 2–3
D-10178 Berlin
T 030 / 200 89 49-0
www.reflex-media.net
Eine Publikation des Reflex Verlages
Damit Augen und Ohren
nichts entgeht
A
llein die Vorstellung, das Augenlicht oder das
Hörvermögen zu verlieren, löst bei jedem von
uns mehr als nur Besorgnis aus. Scharf sehen
und gut hören zu können, ist ein besonders
hohes Gut, worauf niemand verzichten möchte. Beide
Sinne sind Grundvoraussetzungen, um sich zu orientieren und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Zwar verlieren die meisten im Laufe des Lebens
zum Teil erheblich an Hörleistung und Sehkraft – zwei
von drei aller 15- bis 74-Jährigen sind aufgrund von
Fehlsichtigkeit auf eine Sehhilfe angewiesen. Da
dieser Prozess in der Regel jedoch schleichend verläuft, gewöhnen wir uns häufig sukzessive an diesen
Zustand und können uns so leichter damit abfinden
– zumal Wissenschaft und Technik in den vergangenen Jahrzehnten immense Fortschritte gemacht
haben und für so gut wie jede Schwäche unserer
Ohren oder Augen die passende Antwort parat haben.
Ob höchst sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen,
neueste Silikonmultifokallinsen, mobile elektronische Low-Vision-Lupen oder Laser-Operationen am
Auge: Nur einige Beispiele, die Patienten nach Jahren
mit Einschränkungen die lang vermisste Sehschärfe
und somit Lebensqualität zurückbringen können.
Ganz abgesehen von neuesten technologisch
ausgefeilten Hörhilfen, die sich in den vergangenen Jahren zu wahren Wunderwerken der Technik
entwickelt haben: Auch wenn sich mit deren Hilfe
oftmals noch keine äquivalente perfekte Hörleistung wie beim Tragen von Brillen und Kontaktlinsen
erzielen lässt, ermöglicht der technische Fortschritt
Menschen mit Hörgerät bereits sehr gute Hörergebnisse – digitale Hörgerätetechnik macht es möglich.
Neu auf dem Markt und zunehmend im Trend sind
extrem kleine Hörhilfen, die praktisch unsichtbar vor
dem Trommelfell platziert werden. Moderne Geräte sorgen nicht nur für mehr Hörkomfort, sondern
lassen mittels Zusatzfeatures wie Bluetooth-Verbindungen etwa Kommunikation mit dem Handy zu.
Das sind Argumente, die dazu beitragen können,
das Image von Hörgeräten weiter aufzupolieren. Grund
genug gibt es allemal. Denn warum eigentlich bringen
noch so viele Menschen ein Hörgerät mit „alt sein“ in
Verbindung? Gerade einmal jeder Fünfte von 15 Millionen Deutschen mit Hörproblemen hilft sich mit einer
Hörhilfe. Auch um dieser Tatsache entgegenzuwirken,
bieten Krankenkassen seit Anfang November finanzielle Unterstützung und leisten höhere Zuschüsse
für Hörgeräte. Mit einem Vertragspreis von im Schnitt
650 Euro erhalten Erwachsene mit einer Hörminderung nun fast doppelt so viel wie vorher. So könnten
sich fortan nicht nur mehr Betroffene grundsätzlich
für ein Hörgerät, sondern viele auch für Geräte mit
deutlich verbesserter Technik und Optik entscheiden.
Denn je frühzeitiger eine Hörminderung festgestellt
und technisch versorgt wird, umso besser bleiben
die Nervenbahnen und Hirnzellen im Training.
Hier ist rasches Handeln gefragt, das sich auch
vor dem Hintergrund des fortschreitenden demografischen Wandels auszahlt. Schließlich werden wir immer
älter und somit auch immer länger auf unsere Ohren
und Augen angewiesen sein. Haben sich bislang viele
Menschen mit einer Hörminderung ohne Hörhilfe bis
zum Rentenalter gerettet, könnte sich dieses Warten
künftig als zu spät erweisen. Da Arbeiten bis 67 zur
Regel wird und die Leistungsfähigkeit gesichert sein
muss, sollten wir Ohren und Augen frühzeitig im Blick
haben. Und schwächeln unsere kostbarsten Sinne,
brauchen wir uns vor Korrekturhilfen nicht zu scheuen.
Ganz im Gegenteil: Sie erhalten unsere Lebensqualität. Denn wer möchte schon auf diese elementaren
Sinne früher als unbedingt nötig verzichten?
Mike Paßmann
Chefredakteur
partner
Der Reflex Verlag hat sich auf themenbezogene
Publikationen in deutschen, niederländischen und
Schweizer Tageszeitungen spezialisiert.
Diese liegen unter anderem folgenden Medien bei:
Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.), Handelsblatt,
Tagesspiegel und Süddeutsche Zeitung. So kombiniert der
Reflex Verlag den thematischen Fokus der Fachpublikationen
mit der Reichweite der Tagespresse.
Der Verlag zeichnet sich durch eine unabhängige Redaktion
sowie die Trennung zwischen redaktionellen Artikeln und
Kundenbeiträgen aus.
Mehr Informationen unter www.reflex-media.net
Das Papier der Publikation, die im aufgeführten Trägermedium erschienen ist, stammt aus verantwortungsvollen Quellen.
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören3
leitartikel
Altersrepublik Deutschland
Wir werden immer älter, der Bedarf an intelligenter Technik, die Alterserscheinungen beim Hören und Sehen ausgleicht, steigt.
von Helge Denker
D
eutschland wird in den nächsten Jahrzehnten im Schnitt deutlich älter werden: Die demografische
Entwicklung seit 1972 führt dazu, dass
immer mehr Menschen immer älter
werden. Durch die zunehmende Lebenserwartung bei einer rückläufigen
Geburtenrate steigt der Anteil älterer
Menschen in der deutschen Gesellschaft. Gleichzeitig wird die Bevölkerung in Deutschland bis 2050 um rund
sieben Millionen Menschen auf 75 Millionen schrumpfen, so das Statistische
Bundesamt. Das Durchschnittsalter der
Deutschen wird dann bei ungefähr 50
Jahren liegen.
Als unmittelbare Folge des demografischen Wandels, wird eine immer
größere absolute Zahl von Menschen
altersbedingt Probleme mit dem Sehen
und Hören bekommen. Doch auch in
diesem Bereich hat die medizinische
Forschung in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Dieser trägt
dazu bei, dass die Lebensqualität älterer Menschen erheblich verbessert
wird. Gutes Sehen und Hören sind die
wichtigsten Grundvoraussetzungen für
ein selbstbestimmtes aktives Leben im
Alter und die Teilnahme an Öffentlichkeit, Gesellschaft und Gesprächen.
Lebenserwartung in
Deutschland nimmt zu
Menschen in Deutschland sind im
Durchschnitt so alt wie in keinem anderen Land der eu. Wie das Bundesinstitut
für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden mitteilte, kommt die Bevölkerung
auf ein sogenanntes medianes Alter von
45 Jahren. Schon 2012 zeigte das statistische Jahrbuch, dass Deutschland die
älteste Bevölkerung in Europa und die
zweitälteste weltweit nach Japan hat.
In Deutschland betrug 2009 die durchschnittliche Lebenserwartung für einen neugeborenen Jungen 83 Jahre und
für Mädchen 88 Jahre. 1969 lag sie noch
bei 77 Jahren für Männer und 83 Jahren
für Frauen. Sie hat in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen, die Gründe dafür sind höherer Lebensstandard,
bessere Ernährung und die Fortschritte
in der Medizin.
Die Chancen, gesund zu
altern, steigen
Die Chancen, gesund zu altern, stehen heute besser denn je. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird
– vor allem aufgrund der rasanten Fortschritte in der Medizin weiter steigen.
Wichtig für Gesundheit im Alter ist der
Ausbau der Vorsorge und die Früherkennung zahlreicher Erkrankungen.
Gesundheitliche Einschränkungen des
Alters können durch den technischen
Fortschritt zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Digitale Hörgeräte gleichen den
Hörverlust im Alter aus, werden dank
Miniatur-Chips immer kompakter und
bekommen per Software-Update neue
Funktionen. Das Hörgerät verschwindet aus der öffentlichen Wahrnehmung,
die Zeit der pfeifenden, auffälligen Geräte ist längst vorbei. Moderne Hörgeräte reagieren automatisch auf die Umgebungsgeräusche, stellen sich selbst auf
verschiedene Gesprächssituationen ein
Brillen- oder Kontaktlinsenträger
und lassen sich individuell optimal an
den Träger anpassen; ein Trend, der
auch schon bei In-Ear-Kopfhörern zu
beobachten ist. Zusätzliche Features
wie Bluetooth-Funk erleichtern die Tonübertragung vom Fernseher, Smartphone oder der Spielekonsole.
Bis vor einigen Jahren war eine klobige Brille fast die einzige Möglichkeit,
um Fehlsichtigkeit im Alter zu bekämpfen. Heute sind der Einsatz von neuen
Linsen zum Beispiel bei Grauem Star
und die Laserbehandlung von Fehlsichtigkeiten Standardoperationen.
Kontaktlinsen gleichen auch größere
Fehlsichtigkeiten aus, sind sauerstoffdurchlässig, angenehm und unauffällig
zu tragen, während die Kosten für sie
immer weiter sinken.
Brillen werden zum individuellen Hightech-Produkt, die durch neue
Techniken und neues Material immer
leichter und dünner werden – und zum
wichtigen Lifestyle-Objekt.
Prävention wichtig
Durch eine verstärkte Prävention
und Verbesserungen beim Gehör- und
Lärmschutz sinkt die Belastung für die
Ohren im Alltag. Die Vermeidung von
„Lärmsmog“ am Arbeitsplatz und eine
möglichst niedrige Geräuschbelastung
ist zu einem wichtigen Thema bei Hausgeräten und Elektrotechnik geworden,
spielt aber auch bei der Planung von
Straßen und Städten sowie im Hausbau
eine wichtige Rolle.
Intelligente Noise-Cancelling-Systeme sorgen in immer mehr Kopfhörern dafür, dass Lärm, zum Beispiel in
einem Flugzeug, nicht mehr wahrge-
Absatz von Hörgeräten
Personen in Millionen
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
22,49
17,05
2,46
22,19
17,32
2,53
22,44
17,31
2,40
22,56
17,44
2,66
22,68
17,59
2,86
23,08
17,11
2,85
23,00
17,13
2,94
Ständiger Brillenträger
Quelle: IfD Allensbach, 2013 / zvei, 2013
Gelegentlicher Brillenträger
Kontaktlinsenträger
775.703
851.174
887.379
2009
2010
2011
906.477
2012
nommen wird. Gleichzeitig haben sich
die Hörgewohnheiten bei Musik massiv
verändert. Der Trend geht dazu, dass
immer mehr Musik mobil, per Kopfhörer gehört wird und immer weniger
stationär auf einer Audioanlage. Auch
das kann ein Beitrag zur Lärmvermeidung sein.
Neue Entwicklungen wie Google
Glas zeigen, wie die Zukunft der intelligenten Brille aussehen könnte: Mit eingebautem Display, auf dem Informationen aus dem Internet eingeblendet
werden, Kameras, die Fotos und Videos
aufzeichnen und einer Sprachsteuerung. Damit könnte das Smartphone,
das heute für viele das wichtigste Hilfsmittel im Alltag ist, in Zukunft abgelöst
werden.
Smart Homes statt Altersheim
Smarte Technik kann auch dabei
helfen, im Alter in den eigenen Wänden
statt im Altersheim ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Assistenzsysteme
in einem altersgerechten Haus übernehmen Routineaufgaben, helfen beim
Einkaufen und schlagen Alarm, wenn
ältere Menschen stürzen. Stürze stellen
im Haushalt das größte Unfallrisiko für
ältere Menschen dar, meist ausgelöst
durch mangelndes Sehvermögen, Stolperfallen oder falsches Schuhwerk.
Zum seniorengerechten Wohnen
gehören auch Lieferdienste für Essen
und Getränke. Im Rhein-Main-Gebiet
gibt es einen Service, der sich auf die
Bedürfnisse von Sehbehinderte spezialisiert hat. Er besorgt alle Lebensmittel,
liefert diese und stellt sie in den Kühlschrank. Finanziert wird er über einen
Aufpreis beim Verkauf der Produkte.
„Diese künftige Rentnergeneration ist mit Technik aufgewachsen und
nutzt sie gerade im Ruhestand, um sicherer, komfortabler und energiebewusster zu leben”, prognostiziert die
Fachzeitschrift Connected Home. Und
„Auch für Ältere über 70 Jahre sowie
durch Krankheit und Alter körperlich
eingeschränkte Menschen bietet das
Smart Home viele interessante Hilfen,
die es ihnen ermöglichen, länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden
zu leben.”
Als Beispiel für „Ambient Assisted Living” (aal) beschreibt Connected Home „ein Umfeld, das dem betroffenen Menschen automatisch und
meist unsichtbar assistiert”. Die technischen Unterschiede zwischen Smart
Home und aal sind dabei meist nicht
wahrnehmbar. „Wenn ein junger, gesunder Mensch eine Fernbedienung
benutzt, um eine Haustür zu öffnen,
ist es ‘Smart Home’. Sind Sie jedoch
alt, seh- oder gehbehindert, sprechen wir von aal, so die Zeitschrift.
Die Unterschiede, wie Jung und Alt in
Zukunft wohnen werden, scheinen relativ gering zu sein.
n
4
besser sehen und hören
Eine Publikation des Reflex Verlages
artikel Zuzahlung
Finanzspritze für Schwerhörige
Moderne Technik für alle: Die gesetzlichen Kassen haben den Festbetrag für digitale Hörhilfen fast verdoppelt.
ringen Gewinnspanne bei Kassenmodellen, zu kostspieligen Geräten rieten
– ohne Notwendigkeit. Die neue Regelung dürfte diesem Kalkül weithin ein
Riegel vorschieben.
Das Bundessozialgericht hat entschieden, dass Schwerhörige eine höhere Zuzahlung für ein Hörgerät erhalten.
Von Nadine Effert
V
iele Menschen, die unter einer Hörschwäche leiden, kennen das Problem: Als gesetzlich Versicherte erhalten
sie von ihrer Kasse nur einen bestimmten Betrag beim Kauf eines Hörgeräts
erstattet. Bislang lag die maximale
Höhe des Festbetrags bei 421,28 Euro;
im Schnitt haben die Kassen 360 Euro
übernommen. Moderne digitale Hörgeräte können jedoch mehrere Tausend
Euro kosten, Versicherte müssen die
Differenz aus der eigenen Tasche bezahlen oder auf ein günstigeres Modell
zurückgreifen – mit Einbußen in puncto Hörqualität.
Krankenkassen
müssen mehr zahlen
Seit dem ersten November 2013 haben die Gesetzlichen Krankenkassen
(gkv) die Zuschüsse für Hörgeräte für
Versicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, deutlich erhöht.
Grund: ein Urteil des Bundessozialgerichtes. Danach haben Betroffene
den Anspruch auf ein Hörgerät, das
die nach dem Stand der Medizintechnik bestmögliche Angleichung an das
Hörvermögen Gesunder erlaubt. Darauf hat der Spitzenverband der gkv
den Höchstbetrag für ein Hörgerät auf
784,94 Euro erhöht.
Neuer Standard oft ausreichend
Allerdings ist dieser Betrag nur eine
Richtgröße. Wie hoch der Zuschuss im
Einzelfall ausfällt, hängt von der jeweiligen Krankenkasse und deren Vereinbarungen mit den Akustikern ab. Der
Sozialverband Deutschland rät ausdrücklich dazu, kein Hörgerät zu kaufen, bevor mit der Kasse die Kostenübernahme nicht geklärt ist.
Neben den höheren finanziellen
Zuwendungen, profitieren Betroffene
nun auch von besseren Kassengeräten. Sie müssen ab sofort mit Digitaltechnik ausgestattet sein und durch
eine intelligente Signalverarbeitung
Störschall unterdrücken können.
Weitere Merkmale: vier Kanäle, drei
Hörprogramme sowie eine Verstärkungsleistung von bis zu 75 Dezibel.
Welche Modelle der Hörgeräteakusti-
Einschätzung des eigenen Hörvermögens
Personen in Millionen
Sehr gut
Gut Normal
Schlecht Sehr schlecht
Keine Angabe Quelle: VuMa, 2012
26,02
26,26
24,9
24,72
15,47
15,38
3,31
3,16
0,21
0,21
0,42
0,49
2011
2012
ker als Kassengeräte anbietet, kann er
selbst entscheiden. In der Vergangenheit gab es immer wieder Schlagzeilen
über Akustiker, die, aufgrund der ge-
Mehrkosten selbst tragen
Gut zu wissen: Der Hörgeräteakustiker ist verpflichtet, mindestens ein Modell ohne Eigenanteil anzubieten, das
den neuen Anforderungen entspricht.
Ratsam ist es, sich bei der Kasse zu
erkundigen, wer ihre Vertragspartner
sind, und sich Angebote von mindestens zwei Akustikern einzuholen.
Wer sich für ein teures Modell aufgrund eines besseren Tragegefühls
oder dezenteren Designs entscheidet,
muss die Mehrkosten selbst tragen.
Ausnahme: Das Modell ist medizinisch
zum Ausgleich der Hörschwäche erforderlich. Dann kann ein Antrag zur Kostenübernahme bei der Kasse gestellt
werden.
Fazit: Mit dem Urteil haben sich
die Möglichkeiten zur individuell angepassten und hochwertigen Versorgung
von Menschen mit Hörschwäche eindeutig verbessert.
n
Werbebeitrag Produktpräsentation
Volle Kommunikationskraft
App testet Hörfähigkeit im Beruf.
N
och fünf Minuten bis zur nächsten Telefonkonferenz. Zig Menschen tauschen sich gleichzeitig über
die Telefonleitung zu aktuellen Aktivitäten aus. Schon wieder Unruhe, Durcheinander und Missverständnisse. Das
Zuhören wird wieder so furchtbar anstrengend. Obwohl – war das eigentlich schon immer so? Oder gab es einmal Zeiten in denen man dem Gespräch
auch mit vielen Teilnehmern müheloser folgen konnte?
Der Arbeitsalltag vieler Menschen
ist von hoher Kommunikationsintensität geprägt. Meetings, Abstimmungen und Präsentationen sind Standard
in vielen Berufen. Ein gutes Gehör ist
in diesem Zusammenhang elementar
wichtig für volle Leistungsfähigkeit
und Spaß im Job. Menschen, die nicht
optimal hören, sind am Ende des Arbeitstages durchschnittlich erschöpfter als ihre Kollegen mit normaler
Hörfähigkeit.
Mit dem „Job Hör-Scan“ stellt der
Bundesverband der Hörgeräte-Industrie eine kostenlose App für Android
und iOS zur Verfügung mit der das eigene Gehör spielerisch getestet werden kann. Anhand von klassischen
Business-Situationen wie „Telefonkonferenz“ oder „Messegespräch“ können
die Nutzer herausfinden, ob der Weg
Mit dem Job Hör-Scan das Gehör spielerisch testen.
zum Hörgeräteakustiker ratsam ist.
Zum Beispiel am „Tag des Hörens“ am
14. Mai 2014. Verfügbar ist die App bei
Google Play oder im App Store. Durch
abscannen des QR-Codes
mit dem Smartphone gelangen Interessierte direkt zum Download n
Weitere Informationen
Bundesverband der Hörgeräte-Industrie
Lyoner Straße 9
60528 Frankfurt am Main
T: 069 / 630 22 06
www.ear-fidelity.de
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören5
artikel Hörgeräte
Sich Gehör verschaffen
Hörhilfen haben sich stark gewandelt. Die individuelle Anpassung ist noch immer sehr umfangreich.
Von Eva Herzog
U
mfragen zeigen, dass sich viele
Menschen mit Hörschwierigkeiten zu jung fühlen oder ein altertümliches Bild eines Hörgerätes im Kopf haben, als dass sie ein solches Hörgerät
tragen würden. Dabei ist es viel mehr
ein Zeichen für die aktive Teilnahme
am Leben. Denn der Hörverlust und
das damit verbundene häufige, ständige Nachfragen oder laute Sprechen
wird vom Betroffenen und seinem Umfeld oft als sehr störend empfunden; ein
Hörgerät hingegen ist sehr einfach zu
bedienen und bringt viele Erleichterungen mit sich.
Vergleichende Untersuchungen
Oft sind es gerade Freunde und Familie, die freundlich darauf aufmerksam machen, dass es möglicherweise
an der Zeit wäre, zum Ohrenarzt zu gehen. Die Betroffenen stellen das selbst
oft gar nicht fest, da der Hörverlust
schleichend kommt. Wenn beispielsweise der Fernseher lauter gestellt wird,
man nur schwer einem Gespräch folgen
kann oder man öfter nachfragen muss,
Anzeige Das Hörgerät wird vom Hörakustiker auf die individuellen Bedürfnisse seines Trägers eingestellt.
weil man Wörter nicht richtig verstanden hat. Ein Hörtest bringt schnell
Klarheit, wie es um das Gehör steht.
Wird dabei festgestellt, dass ein
Hörverlust vorliegt, wird ein hno-Arzt
weitere audiologische und medizinische Untersuchungen durchführen. Dabei wird beispielsweise gemessen, wie
man verschiedene Töne im Vergleich zu
einem normal Hörenden wahrnimmt,
und mit einem Sprachtest wird gemessen, wie viele Wörter und Zahlen man
innerhalb verschiedener Lautstärken
hören kann. Anschließend wird festgelegt, ob es sich um einen Hörverlust
handelt, der durch ein Hörgerät ausgeglichen werden sollte.
Individuelle Anpassungen
Bei der Wahl des passenden Geräts
müssen verschiedene Parameter berücksichtigt werden. Die Bauform des
Gerätes – ob hinter dem Ohr, im Ohr
oder eine Brillenmontage – spielt genau
wie die Wahl der technischen Ausstattung eine entscheidende Rolle. Ist die
Wahl getroffen, werden Abformungen
vom Ohr vorgenommen und das Gerät
wird bestellt. Bei der Einstellung des
Gerätes werden auch die Lebensum-
stände und die Lebensumgebung besprochen, da diese für die Einstellung
des Hörgerätes von großer Bedeutung
sind. Mithilfe einer In-Situ-Anlage hat
der Hörgeräteakustiker die Möglichkeit den Schallpegel bei verschiedenen
Frequenzen direkt vor dem Trommelfell des Kunden zu messen und exakt
einzustellen. Die benötigte Otoplastik
und der Schallschlauch werden bei der
Berechnung der Daten schon so einkalkuliert, dass das Ergebnis absolut exakt
wird – Geduld und eine ausführliche
Kommunikation zwischen Kunde und
Hörgeräteakustiker vorausgesetzt. Die
so eingestellten Geräte werden dann
circa zwei Wochen Probe getragen um
die Verträglichkeit in der eigenen Umgebung zu testen und gegebenenfalls
anzupassen – was die Regel ist und was
sich durchaus über ein paar Jahre hinziehen kann.
Ist das Gerät angepasst, wird abschließend besprochen, wie Pf lege, Handhabung und Wartung des
Geräts aussehen – damit es lange
Freude macht und dabei hilft, weiterhin mit gutem Gehör am Leben
teilzunehmen.
n
6
besser sehen und hören
Eine Publikation des Reflex Verlages
artikel Moderne Hörtechnik
Hightech-Wunder im Ohr
Ein Hörgerät zu tragen sollte heute keinen Makel mehr darstellen. Noch nie waren Tragekomfort und Klangqualität besser.
Von Nadine Effert
S
ich für eine Brille zu entscheiden –
das fällt den meisten nicht schwer.
Sie ist bei einer Sehschwäche eben unverzichtbar. Dafür ist das Tragen eines
Hörgerätes immer noch mit einem Stigma behaftet. Zu sehr herrscht das veraltete Bild vor von dem klobigen, beigefarbenen Klotz, der unbequem zu
tragen und hinter dem Ohr doch arg
auffällig ist. Viele ältere, aber auch immer mehr jüngere Menschen müssen
meist erst durch Verwandte und Freunde dazu bewegt werden, sich ein Hörgerät zuzulegen. Gezögert wird völlig
zu Unrecht: Sind die modernen Geräte
doch wahre Hightech-Wunder, die mitunter sogar noch exakter arbeiten als
das natürliche Ohr.
Hochdefiniertes Hören
Die neuartigsten Hörsysteme ermöglichen Hören in „High Definition“
(hd), also ein räumliches Hören ohne
Rückkopplung und Echo und mit dreidimensionaler Orientierungsfähigkeit.
Dabei wird durch die drahtlose Kommunikation zwischen beiden Ohren
Werbebeitrag ein ständiger Informationsaustausch
hergestellt – ganz egal, wie der Raum
beschaffen ist. Die dabei verwendete
Digitaltechnologie wandelt akustische
Signale in Computersprache um, sodass der Ton verdeutlicht und verstärkt
wird. Ein kleiner Computer programmiert das Hörsystem und beschert
dem Benutzer ein maßgeschneidertes
Hörerlebnis.
Unsichtbar, aber viel Power
Wer einen leichten oder mittelschweren Hörverlust erlitten hat, für
den kann eines der innovativen Nano-Hörsysteme die richtige Wahl sein.
Diese Geräte sind von außen kaum
sichtbar, da sie tief im Gehörgang eingesetzt werden. Die kleinen Helfer im
Miniatur-Gehäuse verfügen über winzige elektroakustische Komponenten
und können in die Multimedia-Umgebung zu Hause integriert werden, indem sie sich drahtlos via Bluetooth mit
Telefon, Stereoanlage oder Fernseher
vernetzen lassen.
Sei es im Restaurant oder auf einer
Party – die Technologie ermöglicht es
dem Träger nicht nur, Stimmengewirr
Interview
Neue Technologie ermöglicht es dem Träger genau abstrahieren zu können, was einzelne Personen sagen.
und Hintergrundgeräusche auszublenden, sondern auch genau abstrahieren
zu können, was einzelne Personen sagen. So ist die aktive Teilnahme am
Gespräch auch in lauten Umgebungen
kein Problem mehr.
So vielfältig die individuellen Hörprobleme, so flexibel sind die modernen Lösungen, die die Industrie heute bereithält. Es gibt zum Beispiel die
Möglichkeit, ein Hörgerät auf die individuellen Ansprüche des Trägers zu
programmieren und es den Kunden
schon beim ersten Termin ausprobie-
ren zu lassen – notwendige Upgrades
lassen sich nachträglich durchführen.
Auf (lange) Wartezeiten zwischen Diagnose und Erstanpassung wird so verzichtet. Da Hörgeräte heute kaum noch
sichtbar sind und durch ihren fast perfekten Klang mehr Lebensqualität verheißen, gibt es also keinen Grund mehr,
den Besuch beim Hörgeräteakustiker
zu scheuen. Und wie viel Freude solch
ein kleiner Helfer schenken kann, wird
spätestens dann klar, wenn der erste
Vogel (wieder) hörbar zwitschert… n
Werbebeitrag Interview
„Bitte keine Zeit verlieren“
„Anpassung dauert Jahre“
»»
»»
Der DSB hat sich sehr dafür eingesetzt, dass das flächendeckende Neugeborenen-Hörscreening eingeführt wurde. Wir können heute schon von einem
Erfolg sprechen.
Hörstörungen werden viel früher
erkannt, Hörgeräte- und Cochlear-Implantat-Versorgungen können früher
erfolgen und damit kann die Sprachentwicklung des Kindes auch viel früher einsetzen.
Im Schnitt ist der Vertragspreis von
360 Euro auf 650 Euro je Hörgerät angehoben worden – Schwerhörige erhalten
nun Hörgeräte mit deutlich besserer
Technik als zuvor. Technisch und vom
Preis her ist zwar mehr möglich, doch
für ein gutes Hören unter normalen Bedingungen ist nun gesorgt.
Allerdings ist die Technik nur ein
Aspekt, die Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Trägers ein anderer, noch viel wichtigerer.
Seit fünf Jahren werden alle
neu geborenen Kinder auf
Hörstörungen untersucht.
Was hat sich aus Ihrer Sicht
seither verändert?
»»
Warum ist es so wichtig, dass
Hörstörungen bei Kindern früh
erkannt werden?
In den ersten Lebensmonaten entscheidet es sich, wie gut Kinder sprechen lernen. Bis zum zweiten Lebensjahr ist die Sprachanbahnung enorm
wichtig. Wenn taub geborene Kinder
erst später mit Hörhilfen versorgt
werden, ist die Sprachentwicklung
sehr viel schwieriger und nicht mehr
aufzuholen.
»»
Wie wirkt es sich denn bei
erwachsenen Menschen
aus, wenn ihr Gehör abnimmt
Die Krankenkassen haben
für gesetzlich Versicherte die
Vertragspreise für Hörgeräte
deutlich erhöht – was bedeutet
das für die Patienten?
Renate Welter, Deutscher Schwerhörigenbund e. V.
und sie nicht mit Hörhilfen
versorgt werden?
Heute dauert es im Durchschnitt
zehn Jahre, bis sich Erwachsene mit zunehmendem Hörverlust für Hörgeräte
entscheiden. Erst werden viele Alltagsgeräusche nicht mehr wahrgenommen,
dann auch Sprache nicht mehr richtig
verstanden. Das Gehirn entwöhnt sich
in dieser langen Zeit vom Hören und
es ist letztlich schwierig, sich an das
Hören mit Hörgeräten zu gewöhnen.
Der DSB setzt sich daher auch dafür
ein, dass für über 50-jährige ein Hörscreening als Vorsorgeuntersuchung
eingeführt wird.
n
www.schwerhoerigen-netz.de
»»
Wie meinen Sie das?
Zunächst nimmt der Hörgeräte-Akustiker eine Abformung jedes Gehörganges, um die Ohrpassstücke beziehungsweise Schalen für Im-Ohr-Geräte
anzufertigen. Mit der perfekten Passform des Ohrpassstückes steht und
fällt die Qualität der Schallübertragung
und des Tragekomforts.
Doch erst beim Tragen stellt sich
heraus, ob und in welchen Situation
das Hören als angenehm oder eben als
unangenehm empfunden wird. Das
subjektive Empfinden spielt dabei die
größte Rolle.
»»
Wie lange dauert die individu­
elle Anpassung durch den
Hörgeräteakustiker?
Wenn das Gerät standardmäßig eingestellt ist, werden nur 30 Prozent der
Leistung erzielt – was natürlich zu wenig ist.
Die genaue Einstellung erfolgt in
Zusammenarbeit mit dem Träger in
kleinen Etappen. Denn jede Veränderung muss vom Gehirn verarbeitet werden und der Träger sich daran
gewöhnen.
n
Martin Blecker, Hörakustikermeister, Präsident von
EUHA (Europäische Union der Hörgeräteakustiker)
www.euha.org
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören7
artikel Implantate
Intelligent verdrahtet
Cochlea-Implantate machen das Innenohr auch für Taub geborene Kinder funktionstüchtig.
Von Otmar Rheinhold
R
und 30.000 Menschen tragen in
Deutschland ein Innenohrimplantat, ein sogenanntes Cochlea-Implantat. Man erkennt sie leicht an der zwei
Euro-großen Scheibe, die sie am Hinterkopf tragen. Ein Kabel führt zu etwas, das wie ein normales kleines Hörgerät aussieht und hinter dem Ohr sitzt.
Und die Funktion eines Hörgerätes
haben sie auch. Allerdings unterscheiden sich Cochlea-Implantate grundsätzlich von anderen Hörgeräten.
Letztere dienen der akustischen Verstärkung des Schalls. Sie funktionieren
nur, wenn die Schnecke des Innenohrs
(eben die Cochlea) noch funktionsfähig
ist. Das Innere dieser Schnecke ist mit
einer Flüssigkeit gefüllt und mit Zellen
ausgekleidet, die an ihrer Oberfläche
feine Härchen aufweisen. Diese geraten durch Schallwellen in Bewegung,
was wiederum einen Nervenimpuls in
der Zelle auslöst. Diese Impulse werden
über den Hörnerv ins Gehirn geleitet
und dort interpretiert.
Die Schnecke sendet wieder
Sind diese Härchen von Geburt
an oder durch spätere Schädigungen
– etwa durch andauernden großen
Lärm – stark geschädigt oder zerstört,
helfen verstärkende Hörgeräte nichts.
Der ankommende Schall löst einfach
keinen Nervenimpuls aus. Ein Cochlea-Implantat setzt genau hier an, indem es den Hörnerv wieder mit Reizen
versorgt.
Das funktioniert folgendermaßen:
Ein Mikrofon hinter dem Ohr fängt die
Laute der Umgebung auf und setzt sie
in elektronische Impulse um. Diese laufen über eine kurze Drahtverbindung
zur am Hinterkopf sichtbaren Scheibe.
Sie ist magnetisch mit dem unter die
Haut implantierten Empfänger verbunden, der Signale als elektrische Impulse wiederum über eine dünne, durch
den Knochen verlegte Leitung in einen
extrem feinen Draht leitet. Dieser sehr
feine Draht wird bei Einpflanzen des
Implantats in die Innenohrschnecke
eingeführt. Dort stimulieren die elektrischen Impulse die Sinneszellen, die
den Reiz ans Gehirn weiterleiten. Die
Schnecke sendet wieder.
Bislang tragen Betroffene meist
nur in einem Ohr ein Implantat. Das
hat Kostengründe – die Krankenkasse
übernimmt in der Regel nur ein Implantat. Dahinter steckt aber auch der
Gedanke, ein Ohr in der Hoffnung auf
zukünftige, noch bessere Therapien
im „natürlichen“ Zustand zu erhalten.
Mittlerweile weiß man aber um die Bedeutung einer beidseitigen Stimulation
nicht nur für das sprachliche Verstehen
– etwa das räumliche Hören – , sondern
auch die Entwicklung von Gehirnstrukturen. Und bei Erwachsenen kann oft
dem anderen Ohr noch konventionell
geholfen werden.
um einen halbwegs natürlichen Spracherwerb zu ermöglichen.
Auch hochgradig Schwerhörige, denen „normale“ Hörgeräte nicht mehr
helfen, kommen für ein Cochlea-Implantat infrage. Gerade sie müssen
danach eine intensive Übungsphase durchlaufen. Ihr Gehirn muss erst lernen, die
ungewohnten Signale
aus dem Innenohr
als Sprache zu vers t e h e n . M i t tler wei le si nd
diese Übungsprozesse sehr
ausgereift
und ermöglichen den
Betroffenen
i n a l ler
R e g el
ei ne
deutlich verbesserte Teilnahme am
Leben.
Auch Kinder – zumal etwas ältere,
die sich mit drei oder vier Jahren schon
an ein gehörloses Leben zu gewöhnen
beginnen – müssen einen sorgfältig
begleiteten Anpassungsprozess durchlaufen. Gerade
ihnen ermöglichen
Innenohrimplantate dann aber
ein hochgradig
integriertes
Leben mit
sehr guter
Hör- und
Sprachentwicklung.
n
Bei Kindern: So früh wie möglich
Cochlea-Implantate eignen sich vor
allem für Kinder, die gehörlos geboren
wurden und für nach dem Spracherwerb ertaubte Kinder und Erwachsene.
Deshalb wird mittlerweile jedes Neugeborene in den ersten Lebenstagen auf
seine Hörfähigkeit untersucht. Bei taub
geborenen Kindern sollte eine Implantation so früh wie möglich geschehen,
Werbebeitrag Unternehmenspräsentation
Die Hörakustiker-Genossenschaft
Eine Gemeinschaft stellt sich vor – jung, innovativ, lebendig.
D
ie HÖREX Hör-Akustik eG ist die
älteste Genossenschaft bundesdeutscher Hörakustiker mit heute
mehr als 440 Mitgliedsfachgeschäften.
Sie sieht sich als nicht gewinnorientierter Dienstleister für ihre Mitglieder, das
heißt, bis auf die gesetzlichen Rücklagen werden alle Überschüsse an die
Mitglieder ausgeschüttet. Es gibt keine
Absatz- oder Umsatzverpflichtungen
und außer den Genossenschafts-Anteilen, die im Zusammenhang mit einer
Mitgliedschaft zu erwerben sind, fallen
keine weiteren Beiträge an.
Hörakustikermeister und HÖREX-Vorstand Mario
Werndl: „Wir sind eine starke Gemeinschaft, von der
alle profitieren.“
Exklusivvertrieb der
Marke SONIC
Durch den gemeinsamen Einkauf
erhalten HÖREX-Mitglieder attraktive
Sonderkonditionen bei allen namhaf-
ten Hörgeräte- und Zubehör-Lieferanten – dabei kann jeder seinen Einkauf
individuell gestalten. Als besonderes
Angebot bietet die HÖREX ihren Mitgliedern eine umfangreiche Auswahl
an Eigenlabel-Produkten. Darüber hinaus wird die Marke SONIC im exklusiven Alleinvertrieb angeboten. Die
HÖREX als Leistungsgemeinschaft bietet innovative Marketingkonzepte, die
speziell auf die Mitglieder zugeschnitten und individualisiert werden können. Schulungen, die Kooperation mit
dem Expert-Versicherungsservice sowie
der regelmäßige Kollegenaustausch untereinander ergänzen das Angebot. Sie
sieht sich als Service- und Qualitätsverbund, von dem die Mitgliedsbetriebe
als auch die Endkunden profitieren.
Das Besondere ist: Die Individualität
der einzelnen Mitgliedsunternehmen
bleibt immer erhalten.
Traditionell jung geblieben
Als lebendiges Netzwerk gleichgesinnter Kollegen schafft die HÖREX
eine Plattform zur aktiven Förderung
ihrer Mitgliedsbetriebe. Eine traditionsreiche Genossenschaft, die im Herzen jung geblieben ist. n
Weitere Informationen
HÖREX Hör-Akustik eG
Flipses Wiese 14
57223 Kreuztal
T 0 27 32 / 5 53 02 - 0
[email protected]
www.hoerex.de
8
besser sehen und hören
Eine Publikation des Reflex Verlages
artikel Tinnitus
Der Kampf gegen ein Phantom
Der Leidensdruck ist für Menschen mit Fiepen im Ohr groß. Doch es gibt Wege, die lästigen Ohrgeräuschen besser zu ertragen.
Lärm oder ständige Reizüberflutung können Ohrgeräusche auslösen.
Von Nadine Effert
D
as Brummen einer Riesenf liege raubt die Nachtruhe, das Pfeifen eines Wasserkessels übertönt das
Meeting: Laut Deutscher Tinnitus-Liga
(dtl) leiden rund drei Millionen Deutsche unter Geräuschen, die sie ständig begleiten – obwohl sie gar nicht
existieren.
Längst spricht die gemeinnützige
Organisation von der „Volkskrankheit
Tinnitus“, denn jeder Vierte soll schon
einmal am nervtötenden Dauerkonzert
im Kopf gelitten haben. Stille gibt es
für Betroffene – häufig – nicht mehr.
Sie können lediglich lernen, damit
umzugehen.
Ein Symptom mit 1.000 Ursachen
Wie und warum es plötzlich im
Hörorgan piepst, summt oder knackt,
ist Medizinern und Forschern bis heute weitestgehend ein Rätsel. Tinnitus
ist streng genommen keine Krankheit,
sondern vielmehr ein Symptom oder
eine Art Warnsignal, dass irgendetwas
im Körper oder mit der Psyche nicht
Werbebeitrag stimmt. Allergien und Infektionen,
aber auch Halswirbelblockierungen,
Kiefergelenkbeschwerden sowie Durchblutungsstörungen können Auslöser
sein. Experten gehen jedoch davon aus,
dass in den meisten Fällen anhaltender Stress, Lärm oder ständige Reiz­
überflutung auf die Ohren schlagen.
Bei den meisten hört das Ohrensausen
nach kurzer Zeit wieder auf. Bei anderen nistet sich der Dauerlärm ein. Bleibt
er länger als sechs Monate, sprechen
Ärzte von einem chronischen Tinnitus.
Konzentrationsschwäche, Müdigkeit
oder Schlafstörungen sind Folgen, mit
denen Betroffene zu kämpfen haben.
Bis heute dauert die Suche nach einem
umfassenden Mittel gegen Tinnitus an.
Eine Heilung im Sinne eines Off-Schalters gibt es nicht. Es lässt sich jedoch
am Volumen-Regler etwas drehen.
Linderung durch
technische Gadgets
Auf diesen Aspekt zielen derzeitige Therapien ab, die unter dem Begriff
„Retraining“ zusammengefasst werden. Patienten lernen dabei, vereinfacht
ausgedrückt, den Tinnitus nicht allzu
wichtig werden zu lassen. Dazu dienen
sogenannte Rauschgeneratoren, die optisch an ein klassisches Hörgerät erinnern. Der Tinnitus-Masker erzeugt ein
Rauschen, das den Tinnitus überlagert.
Es soll dabei helfen, die Aufmerksamkeit von den Ohrgeräuschen wegzulenken und sie Schritt für Schritt in den
Hintergrund zu drängen.
Die Wahrnehmungen umtrainieren, ist auch Ziel des Tinnitus-Noisers.
Er überlagert die Ohrgeräusche nicht,
sondern erzeugt Geräusche, die im Hintergrund laufen, und vom Pfeifen und
Klirren ablenken sollen. Um leichter
und komfortabler in den Schlaf zu finden, gibt es auch spezielle Kopfkissen
mit eingebauten Lautsprechern, an die
zum Beispiel der mit Entspannungsmusik bestückte mp3-Player angeschlossen
werden kann. In der Regel verspricht
eine Kombination aus Retraining-Therapie und Verhaltenstherapie, Stressbewältigungstechniken und Hörtraining
die größten Erfolge. Tinnitus-Patienten
lernen so auch mit den einhergehenden
Ängsten und dem Stress umzugehen
sowie falsche Verhaltensmuster abzulegen. n
Produktpräsentation
gastbeitrag Brillen und Kontaktlinsen
Hilfe bei Tinnitus
Sehen in Perfektion
Mit Hightech Hoffnung gegen penetrantes Piepen im Ohr.
Zahlreiche Innovationen sorgen für Seherlebnisse.
liegen. Die für den Störton verantwort­
lichen Nervenzellen im Hörzentrum
werden nicht angesprochen und sind
in der Folge weniger aktiv. Tinnitracks
kann helfen, den Tinnitus zu lindern.
Der Klang des Musikstücks wird durch
das Fehlen mancher Frequenzen leicht
verändert, doch das Gehirn überbrückt
die Lücken. Das wiederholte Hören
„trainiert“ das Gehirn.
Tinnitus-Therapie entspannt zuhause. Foto: Sennheiser
M
illionen Menschen leiden an dauerhaftem Ohrgeräusch. Diagnose: chronischer Tinnitus. Forscher der
Universität Münster fanden in Studien* heraus, dass speziell gefilterte Musik helfen kann, um die Lautstärke des
störenden Tons nachhaltig zu senken
(Tailor-Made Notched Music Training).
Soweit zur Theorie. In der Praxis ließ
sich das bislang nicht umsetzen. Das
ist jetzt anders: Es ist einem Team von
Ton­i ngenieuren, Informatikern und
Psychologen gelungen, mit Tinnitracks
ein Medizinprodukt zu entwickeln und
zur Marktreife zu bringen.
Bei Menschen, die speziell frequenzgefilterte Musik hören, werden nur die
Nervenzellen stimuliert, die außerhalb
des Bereichs der Tinnitus-Frequenz
Mehr Therapietreue
Den größten Therapieerfolg versprechen sich Experten, wenn die Patienten über längere Zeit ihre speziell
veränderten Lieblingstitel hören. Die
eigene Lieblingsmusik sei besonders
gut zum Training geeignet, weil das
Hören positive Emotionen auslöst und
zur Ausschüttung von Dopamin führt –
einem Botenstoff, der Lernvorgänge im
Gehirn begünstigt, auch beim Hören.n
* Teismann, H., Okamoto, H., & Pantev, C. (2011) / Stracke, H. , Okamoto, H., Pantev, C.( 2010)
Weitere Informationen
Sonormed GmbH
T: 040 / 60 94 51 60
www.tinnitracks.com
D
ie Augen vermitteln das Gros der
Sinneseindrücke. Zehn Millionen
von ihnen pro Sekunde aufgenommene Informationen sind es wert, sich und
seinen Augen Gutes zu gönnen. 41,6
Millionen Brillenträger gibt es heute,
3,4 Millionen tragen Kontaktlinsen, in
der Regel im Wechsel mit ihren Brillen.
Sie schwärmen zumeist von wunderbaren Seherlebnissen, wenn sie sich gerade eine neue Fassung oder Linse gegönnt haben.
Viele Innovationen der letzten Jahre haben dies möglich gemacht. Zudem
lohnt sich angesichts der heutigen modischen Vielfalt der Gang zu einem gut
sortierten Augenoptiker mit Fassungen
aller Couleur, dezent wie extrovertiert.
Die Komplimente Ihrer Umwelt werden
Ihnen sicher sein. Eine willkommene
Abwechslung bieten die neuen und besonders angenehm zu tragenden Kontaktlinsen aus Silikon-Hydrogel.
Neben der Lieblingsbrille für den
Alltag haben viele mittlerweile den
Mehrwert einer Sportbrille entdeckt.
Oder den einer speziellen Bildschirmbrille, sei es für den Arbeitsplatz oder
das Smartphone. Selbst Nackenverspannungen oder Kopfschmerzen gehören
so der Vergangenheit an. Einzig die Gefahren von schädlichem UV-Licht sind
anscheinend noch immer vielen nicht
bewusst. 13,2 Millionen Erwachsene
besitzen bis heute keine Sonnenbrille.
Dabei macht schon der Coolness-Faktor den Augenschutz so unkompliziert
und angenehm. Gönnen auch Sie sich
Ihr Seherlebnis!
n
Autor: Peter Frankenstein, Leiter Consumer Optics,
Industrieverband SPECTARIS
Wichtiger UV-Schutz inklusive Coolness-Faktor
(Bildquelle: Silhouette Deutschland GmbH)
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören9
artikel Hypakusis
Wie bitte?
Schwerhörigkeit ist eine der Krankheiten der Gegenwart – doch warum ist das so?
Von Eva Herzog
D
ie Zahl der Schwerhörigen in
Deutschland beläuft sich derzeit auf circa 15 Millionen Menschen.
Doch nur drei Millionen davon tragen
ein Hörgerät. Möglicherweise ändert
sich nun der Prozentsatz der Hörgeräteträger, denn seit dem ersten November diesen Jahres gelten neue Sätze für die Hörgeräteversorgung von
Schwerhörigen.
Die Krankenkassen sind zwar noch
deutlich unter der Vorlage des Bundessozialgerichts geblieben, haben nun
aber für Versicherte ab dem 18. Lebensjahr die Vertragspreise auf im Schnitt
650 Euro je Ohr angehoben.
Vorsorge ist auch beim Gehör wichtig.
Lärmquellen reduzieren
Wer schon mal unter einer temporären Hörstörung gelitten hat, weiss,
welche Einschränkungen sie mit sich
bringt – und dem sollte auch erstens
deutlich sein, was das bei einem langfristigen Hörverlust bedeutet und zweitens, was ein kleines Gerät am oder im
Ohr für eine Steigerung der Lebensqualität mit sich bringt.
Das gilt nicht nur für Erwachsene,
sondern vor allem für Kinder. Hier ist
die Vorsorgeuntersuchung ein wichtiger Punkt, bei dem Nachlässigkeit hart
bestraft wird. Fehlerhafte Sprachentwicklung und Probleme in der Schule
sind nur einige der vielen Punkte, die
das Kind später beeinträchtigen können. Doch nicht immer entsteht ein
Hörschaden während der kindlichen
Entwicklung. Oft sind es gerade die
tagtäglichen Dinge, die bei Erwachsenen dazu führen, dass das Gehör einen
immer größeren Schaden nimmt.
Nach Angaben der Arbeitnehmerkammer sind Schätzungen zufolge vier
bis fünf Millionen Arbeitnehmer am
Arbeitsplatz Lärm von 85 Dezibel und
mehr ausgesetzt. Dabei stellen der Bau
und die Metallbranche die Anführer auf
der Liste dar.
Anders als in der Freizeit ist Lärm
auf der Baustelle nicht zu vermeiden.
Eine Kreissäge und ein Presslufthammer erreichen jeweils beispielsweise
100 Dezibel. Ein startender Düsenjet
hat im Vergleich aus einhundert Metern
Entfernung 125 Dezibel. Umso wichtiger ist ein adäquater Gehörschutz.
Denn wer einem Lärmpegel über 85 Dezibel ungeschützt ausgesetzt ist, kann
bei entsprechender Dauer unheilbare
Schäden am Gehör davon tragen.
Vorsorgen
Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste anerkannte Berufskrankheit.
Besonders ärgerlich ist, dass hier die
potenzielle Rente aus einer entsprechenden Versicherung den Verlust an
Hörvermögen niemals ausreichend ersetzen wird.
Es ist daher ratsam, von Zeit zu Zeit
als Vorsorge einen Hörtest durchführen zu lassen, wenn man in einem Beruf arbeitet, der das Gehör spürbar fordert. Denn früh diagnostiziert, können
spätere, größere Schäden oft vermieden
werden. Selbst vergleichsweise simple
Symptome wie ein wiederkehrendes
Pfeifen oder Piepsen im Ohr sollte man
keines Falls einfach so hinnehmen,
sondern mithilfe eines Ohrenarztes abklären lassen.
Ist organisch nichts feststellbar, ist
es ratsam zu klären, welche Möglichkeiten es gibt, um den Lärm einzudämmen oder zu verhindern.
n
artikel Zusammenspiel der Sinne
Die Augen hören mit
Blinde und Taube nehmen die Welt anders wahr – denn das Gehirn kann umdenken.
von Gabriele Hellwig
W
enn ein Sinn fehlt, lässt das Gehirn die eigentlich dafür zuständigen Areale nicht etwa brachliegen – es
nutzt sie vielmehr, um andere Sinne zu
unterstützen. Das beweisen zahlreiche
Studien bei Gehörlosen und Blinden.
Ausgeprägte Sehwahrnehmung
In einem Versuchsaufbau untersuchten Wissenschaftler der kanadischen Universität von Western Ontario
das Gehirn von Katzen, die bereits ohne
Hörfähigkeit geboren wurden. Im Vergleich zu anderen Artgenossen sahen
die gehörlosen Katzen deutlich besser.
Die Tiere nahmen zum Beispiel Objekte am Rande ihres Blickfeldes besser wahr und reagierten sensibler auf
Bewegungen.
Aus diesem Grund konnten die Katzen beim Wechseln der Straßenseite ein
heran nahendes Auto zwar nicht hören,
aber umso besser sehen. Die Forscher
wiesen damit nach, dass die ungenutzten Gehirnareale des Hörzentrums die
visuellen Aufgaben mit übernehmen.
Blinde Menschen wiederum können
sich im Alltag sehr viel besser an Geräu-
schen orientieren als Sehende. Denn
ihr Hörvermögen ist viel stärker ausgeprägt als bei nicht blinden Menschen.
Eine Erklärung dafür lieferten Neurowissenschaftler der Georgetown-Universität in Washington. In einer Studie
untersuchten sie blinde und nicht blinde Menschen. Die Teilnehmer mussten
allein mit ihrem Hörsinn bestimmen,
aus welcher Richtung Geräusche ertönten. Während dieser Aufgabe überprüften die Wissenschaftler die Gehirnaktivität der Studienteilnehmer
mit dem funktionellen Magnet-Resonanz-Tomografen (kurz: fmrt). Das Ergebnis: Die blinden Teilnehmer lösten
die Aufgaben viel besser als die nicht
blinden.
Der Vergleich der Aktivitätsmuster
zeigte: Bei den blinden Teilnehmern
leuchteten die Aktivitätssignale nicht
nur im Hörzentrum auf, sondern interessanterweise auch im Sehzentrum.
Dabei hörten die Blinden umso besser,
je stärker das Sehzentrum aktiv war.
Hervorragender Tastsinn
Blinden Menschen wird oft auch
nachgesagt, dass ihr Tastsinn hervorragend ausgebildet sei. Schließlich be-
nutzen sie ihre Hände, um tastend die
Welt um sich herum zu erkunden. Und
auch zum Lesen der Blindenschrift ist
ein guter Tastsinn erforderlich.
Die Hamburger Neuropsychologin
Brigitte Röder wies nun in verschiedenen Tests den grandiosen Tastsinn
der Blinden nach: Mit immer feineren
Haaren berührte sie die Fingerkuppe
von blinden Testpersonen, die immer
angeben mussten, ob sie die Berührung noch spüren. Dies war der Fall.
In einem weiteren Test prüfte sie die
sogenannte Tastschärfe. Dabei berührte die Wissenschaftlerin mit der Spitze
eines Zirkels die Fingerkuppe der Blinden. Der Abstand zwischen den Zirkelspitzen wurde bei jedem Durchgang etwas enger eingestellt.
Das Ergebnis: Die blinden Menschen
konnten sogar zwei eng beieinanderliegende Zirkelspitzen noch als getrenn­
te Berührungspunkte wahrnehmen,
die Sehenden nur einen Punkt. n
Blinde können eng beieinanderliegende Punkte als zwei wahrnehmen, wenn Sehende nur noch einen Punkt
spüren.
10
besser sehen und hören
Eine Publikation des Reflex Verlages
artikel op am Auge
Endlich wieder scharf sehen
Augenoperationen sichern dem Patienten dauerhaften Durchblick – doch es gibt auch Risiken.
Von Sven Jürisch
D
er Prozess ist schleichend. Und er
beginnt meist mit einem Selbstbetrug. Eine Brille? Nein, warum? Die
Fehlsichtigkeit wird solange ignoriert,
bis es am Ende keinen anderen Ausweg
mehr gibt, als sich mit dem Befund
des Augenarztes beim Optiker einzufinden. Doch mit der Anschaffung einer Brille oder von Kontaktlinsen können sich nicht alle Menschen wirklich
anfreunden.
Auch, wenn Brillenmodelle als stylisches Accessoire gelten, ist die Sehhilfe für einige Menschen ein unkomfortabler Einschnitt in die Persönlichkeit.
Und manche Augenkrankheiten lassen sich nicht oder nur sehr eingeschränkt durch äußere Sehhilfen korrigieren – hier helfen unter Umständen
Operationen.
Die Lösung vieler Augenprobleme
liegt seit Jahrzehnten im operativen
Bereich. Die refraktive Chirurgie bietet
die Chance, optische Fehlsichtigkeiten
des Patienten innerhalb bestimmter
Grenzen deutlich zu reduzieren und so
das Tragen einer Brille überflüssig zu
machen. Ein Vorzug, der insbesondere
Auch Augenlasern ist eine op
Dabei sollte sich der Patient, trotz
der großen Verbreitung des Augenlaserns der Risiken bewusst sein. Zwar
gelingt es, durch die Änderung der
Brechkraft der Hornhaut, zum Beispiel bei Laserverfahren wie lasik, prk
oder astigmatischer Keratotomie, das
Sehvermögen deutlich zu verbessern –
doch ganz ohne Nebenwirkungen ist
ein solcher Eingriff nicht.
Bei vielen Patienten treten nach
dem Eingriff mittelfristige Beschwerden, wie trockene Augen und Fremd-
körpergefühle beim Zwinkern auf.
Hinzu kommen zunächst bei fast allen
Lasik-Eingriffen Blendeffekte in der
Nacht oder Halogene (Lichthöfe). Zwar
verschwinden diese Beeinträchtigungen nach einigen Monaten, dennoch
bleibt ein Restrisiko. So sind auch Fälle
bekannt, in denen am Ende die durch
die Laserbehandlung erfolgte Schwächung der Hornhaut so stark war, dass
letztlich eine Transplantation die einzige Chance zur Wiederherstellung einer
alltagstauglichen Sehstärke war. Gerade diese Gefahren machen die Auswahl
des behandelnden Arztes und eine
gründliche Vorabdiagnose zu einem
unabdingbaren Element der Augen-OP.
Eine op löst viele Augenprobleme.
Mit Linsen mehr sehen
Eine Alternative zu dem verlockend
unkomplizierten und schnellen Lasern
der Augen besteht in dem Einsatz von
Implantaten. Dabei kann die körperliche Linse entweder durch ein künstliches Produkt ergänzt oder vollständig
ersetzt werden. Im Gegensatz zur Laserbehandlung stellt diese Korrektur
allerdings nur dann einen sinnvollen
Eingriff dar, wenn bei dem Patienten
bereits eine deutliche Sehbeeinträchti-
von Prominenten nur allzu gern in Anspruch genommen wird.
gung besteht. Für den, der letztlich nur
über eine altersbedingte leichte Beeinträchtigung verfügt, bleibt am Ende immer noch die gefahrloseste aller Möglichkeiten: die Brille, die es in vielen
durchaus attraktiven Gestellen gibt. n
lasik-Operationen
in Deutschland
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013*
2014*
7.000
8.000
14.000
38.000
60.000
115.000
90.000
104.000
87.000
80.000
74.000
97.000
128.000
111.000
116.000
120.000
125.000
129.000
139.000
* Schätzung
Quelle: Market Scope; vsdar, 2013
Werbebeitrag Interview
„Brillenunabhängig leben“
enorm. Heutzutage können Augen minimalinvasiv behandelt werden, wie
zum Beispiel bei der Linsenoperation.
Sie gehört heute zu den sichersten und
am meisten ausgeführten medizinischen Eingriffen überhaupt. Hierbei
wird die natürliche Linse gegen eine
Kunstlinse ausgetauscht. Moderne
Linsen mit Zusatznutzen erlauben die
gleichzeitige Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Eine der aktuellsten Errungenschaften der Forschung ist der Einsatz eines Femtosekundenlasers bei der
Linsenoperation.
»»
Prof. Dr. med. Michael C. Knorz, FreeVis Mannheim
Herr Professor Knorz, heutzutage geht es Ihnen als Augenchirurg bei der Behandlung
des Grauen Stars – medizinisch
Katarakt – nicht mehr um die
reine Heilung, sondern vielmehr
darum, das Sehvermögen nachhaltig zu verbessern. Inwieweit
ist das technisch möglich?
Die technologischen Ent w icklungen in der Augenheilkunde sind
»»
Weltweit wurden bereits über
200.000 Patienten mit dem
Alcon® LenSx® Femtosekundenlaser wegen eines Grauen
Stars oder einer Fehlsichtigkeit
operiert. Sie waren der erste
Anwender dieser modernen
Technologie in Deutschland.
Für welche Patienten ist sie
von Nutzen?
Sie kommt vor allem dann in Betracht, wenn Menschen mithilfe eines
Austauschs der natürlichen Augenlinse ihr Sehvermögen verbessern möchten und unabhängig von Sehhilfen, wie
zum Beispiel einer Brille, leben wollen. Vornehmlich handelt es sich dabei
um Patienten mit einer beginnenden
Trübung der Augenlinse (Katarakt).
»»
Was ist das Besondere am Einsatz eines Femtosekundenlasers
in der Kataraktchirurgie?
Bei Operationen ohne Lasertechnologie werden alle Schritte der Operation
„von Hand“ und zum Beispiel unter Einsatz feiner Skalpelle durchgeführt. Mit
dem modernen LenSx® Laser hingegen
kann der Augenchirurg mit computergestützter Präzision maßgeschneiderte
Operationen am Auge durchführen, der
Eingriff wird genauer. Der dabei eingesetzte Laser verwendet extrem kurze
Pulse, die exakt zur vorher ermittelten
Position im Auge gesendet werden und
das Skalpell überflüssig machen.
»»
Wie genau ist das Ergebnis
vorhersehbar?
Die Strukturen des menschlichen
Auges sind grundsätzlich gleich. Hinsichtlich Größe, Tiefe, Hornhautkrümmung und anderer Merkmale gibt es jedoch erhebliche Unterschiede, ähnlich
einem persönlichen Fingerabdruck.
Deshalb muss vor einer Linsenoperation jedes Auge im Rahmen einer Voruntersuchung sorgfältig vermessen und
seine Eigenschaften erfasst werden, um
die Behandlung optimal vorzubereiten
und das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Der Laser ermöglicht zusätzliche
Messtechnik während der Behandlung,
um das Ergebnis zu optimieren.
»»
Was können die Patienten
von einer solchen Behandlung
mit modernster Technologie
erwarten?
In Kombination mit einer sorgfältig
für den Patienten ausgewählten, künstlichen Linse wird der behandelte Patient nach der beidseitigen Augenoperation mit hoher Wahrscheinlichkeit
brillenunabhängig leben können. n
Weitere Informationen
Alcon Pharma GmbH
Blankreutestraße 1
79108 Freiburg
T: 0761 / 13 04-0
www.alcon-pharma.de
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören11
artikel Image
Brille versus Hörgerät
Im Gegensatz zu Brillen, sind Hörgeräte wenig anerkannt. Dabei ist die Technik längst ausgefeilt.
Von Gabriele Hellwig
S
o schnell ändern sich die Zeiten: Noch in den 70-er Jahren war
eine Brille irgendwie etwas Schlimmes. „Brillenschlange“ war ein beliebtes Schimpfwort für die leidgeplagten
Mitschüler, die kurz- oder weitsichtig
waren.
Heute ist eine Brille bereits etwas
ganz Normales, kein Mensch nimmt
mehr Anstoß daran. Es gibt Modelle in
allen Formen und Farben. Eine Brille
gilt als intellektuell: Ein Brillenträger
wird von den Mitbürgern als tendenziell schlauer eingestuft, wie Studien zeigen. Das Gestell ist auch ein wichtiges
Accessoire. Wer es sich leisten kann,
hat inzwischen für jeden Anlass das
passende Modell. Der Trend bei den
Schulkindern heute: Eine Brille tragen, obwohl man eigentlich gar keine
braucht. Möglichst auffällig. Mit Null
Dioptrien, versteht sich.
Viele Brillen, wenige Hörgeräte
Kurz: Deutschland ist das Land der
Brillenträger geworden: Mehr als 40
Millionen Menschen tragen heute ein
Sehgestell. Tendenz: steigend. Ganz
anders muten da die Zahlen der Träger
von Hörgeräten an: Rund drei Millionen
Menschen gibt es davon in Deutschland. Drei Millionen Hörgeräteträger
gegenüber 40 Millionen Brillenträgern!
Leiden so viele Menschen mehr unter einer Sehschwäche als unter einer
Hörschwäche? Nein, denn nach offiziellen Schätzungen können mindestens
15 Millionen Menschen in Deutschland
nicht gut hören.
Das Problem: Hörgeräte werden
ihren Alte-Leute-Touch nicht los. Ein
Hörgerät wird als eine Art Behinderung betrachtet. Viele Betroffene gehen
gar nicht erst zum hno-Arzt. Und wenn
sie den Weg doch gewagt haben, landet
das klassische Hinter-dem-Ohr Hörgerät nicht selten nach der Anpassung in
der Schublade. Dabei gibt es mittlerweile viele Modelle, die kaum mehr zu
spüren sind und die auch äußerlich so
gut wie gar nicht auffallen – und die zudem noch von den Krankenkassen zu
einem ordentlichen Anteil bezuschusst
werden.
Solche Probleme sind Brillenträgern fremd. Nach der Anpassung setzen
sie ihre Brille einfach auf die Nase, füh-
len sich gut und betrachten nun klarscharf die Welt.
Wissenschaft gefragt
Die Wissenschaft läuft auf Hochtouren, um die Technik von Hörgeräten
zu verbessern und immer bequemere
und kleinere Hörgeräte zu entwickeln.
Längst sind teilimplantierbare und sogar vollimplantierbare Hörgeräte auf
dem Markt. Teilimplantierbare Hörgeräte bestehen aus zwei Komponenten,
dem Audio Processor, der hinter dem
Ohr im Haaransatz getragen wird, und
dem unter der Kopfhaut getragenem
Implantat. Das Mikrofon empfängt die
Schallinformation und überträgt sie
an das Implantat. Vollimplantierte Systeme sind komplett im Körper. Sie besitzen entweder eine Batterie, die viele
Jahre hält, oder einen Akku, der täglich
aufgeladen wird.
Auch sogenannte Hörbrillen sind
bereits verfügbar. Dabei wird das Hörgerätemodul technisch raffiniert und
sehr dezent in den Brillenbügel integriert. Je mehr moderne Hörhilfen genutzt werden, desto eher wird auch das
antiquierte Image der Hörgeräte der
Vergangenheit angehören.
n
Brillen sind im Gegensatz zu Hörgeräten ein beliebtes
Accessoire.
artikel Historie
Es begann mit einem Lesestein
Seit dem 13. Jahrhundert unterstützen Menschen ihr Augenlicht mit den verschiedensten Sehhilfen.
konnte und sich Texte von Sklaven
vorlesen lassen musste. Lange glaubte
man, dass Kaiser Nero (37 – 68 n. Chr.)
der Erste war, der eine Brille benutzt
hat. Der Smaragd, den er sich bei Gladiatorenkämpfen vor die Augen hielt,
war jedoch nur ein Schutz gegen grelles Sonnenlicht.
„Schatz der Optik“ erstmals auf die Idee
kam, das Auge mithilfe einer geschliffenen Linse zu unterstützen.
Mehr als 200 Jahre später, um 1240,
griffen europäische Mönche den Gedanken Ibn al-Haitams auf und fertigten aus Quarz oder Bergkristall eine
halbkugelförmige, konvexe Linse. Diese allererste Sehhilfe, der sogenannte
Lesestein, wurde mit der glatten Seite
auf Schriften gelegt und bewirkte eine
Vergrößerung der Schriftzeichen. Von
dem Halbedelstein Beryll, der häufig
für diese Lesehilfe verwendet wurde,
leitet sich der heutige Name „Brille“
ab. Ende des 13. Jahrhunderts wurde
die Handhabung des Lesesteins dann
deutlich verbessert: die Linse wurde flacher geschliffen und in einen Rahmen
gesetzt. So konnte sie an einem Stiel
direkt vors Auge gehalten werden. Nun
waren nicht mehr nur flache Schriftstücke, sondern das gesamte Umfeld besser zu betrachten.
Die erste Sehhilfe: der Lesestein
Tatsächlich war es der arabische
Gelehrte Ibn al-Haitam (965 n. Chr. –
1039 n. Chr.), der in seiner Abhandlung
Stirnreifen- und Fadenbrille
Der nächste Schritt war die Verwendung zweier Linsen anstatt nur einer –
das Grundprinzip der heutigen Brille
Der Vielfalt an Formen und Materialien sind fast keine Grenzen mehr gesetzt.
von Svenja Runciman
F
ür den heutigen Menschen ist
die Brille ein ganz normaler Gebrauchsgegenstand – als wichtige Unterstützung im Alltag, aber auch als modisches Accessoire. In früheren Zeiten
hätten Gelehrte jedoch alles dafür gegeben, besser sehen zu können.
Schon der römische Philosoph
Cicero (106 – 43 v. Chr.) klagte, dass er
wegen seiner nachlassenden Sehkraft
Schriftzeichen nicht mehr entziffern
war erfunden. Die aus Eisen, Holz oder
Horn gefertigten sogenannten Nietbrillen besaßen allerdings noch keine
Befestigung am Kopf. Um die Brille
nicht ständig vor die Augen halten zu
müssen, wurde der Bügel mit Einschlitzungen versehen, durch den er auf der
Nase Halt fand. Spätere Entwicklungen
waren die Stirnreifenbrille, bei der ein
Metallreifen mit den Gläsern um den
Kopf gelegt wurde, die Fadenbrille, bei
der Fadenschlingen um die Ohren für
sicheren Halt sorgten, sowie der Zwicker, bei dem die Glasfassungen mit
einem Federbügel aus Eisen oder Kupfer verbunden wurden. Die heutige Brillenform mit dem Bügel für die Ohren
wurde im 18. Jahrhundert entworfen.
Seitdem wurde der Tragekomfort mit
besser konstruierten Bügeln und komfortableren Nasenauflagen stetig gesteigert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts
fand man zudem immer neue Werkstoffe, die das Brillengewicht reduzierten,
sodass heute der Vielfalt an Formen
und Materialien fast keine Grenzen
mehr gesetzt sind. Um diese Möglichkeiten hätte uns Cicero mit Sicherheit
beneidet.
n
12
besser sehen und hören
Eine Publikation des Reflex Verlages
artikel Aktuelle Brillenmode
Die neuesten Trends auf der Nase
Dezente Töne, große Gläser und „Cateye“-Modelle: Das wird 2014 getragen.
Von Svenja Runciman
O
b ausgefallen und extravagant
oder lieber klassisch-elegant:
Die über 40 Millionen Brillenträger in
Deutschland können aus einer riesigen
Vielfalt an Farben, Formen und Materialien wählen.
In den vergangenen
Jahren war bei Trendsettern vor allem die
sogenannte „Nerd-Brille“ angesagt, eine aktualisierte Form der klassischen Hornbrille.
Sie zählt auch weiterhin
zu den beliebtesten Modellen, fällt tendenziell aber im
kommenden Jahr etwas runder, heller und weniger wuchtig
aus.
Nach wie vor gefragt sind größere Gläser, die über den modischen
Aspekt hinaus positive Eigenschaften
haben: Da der Rahmen oftmals außerhalb des Sichtfeldes liegt, steigt der
Sehkomfort. Und da mittlerweile über
90 Prozent der Brillen mit Kunststoffgläsern der neuen Generation verkauft
werden, üben selbst große Fassungen
kaum noch Druck auf die Nase aus.
Sanfte Töne statt Knallfarben
Insgesamt geht die Tendenz sowohl
bei Männern als bei Frauen zurzeit eher
wieder zur zeitlosen Eleganz und somit
beispielsweise zu
und weiß, sowohl in Farbflächen und
-schichten, als auch in Mustern. Wer
trotzdem Lust auf Farbe hat, liegt mit
dezenten Pastelltönen richtig. Klarer
Vorteil der schlichteren Rahmen: Die
Brillen lassen sich zu vielen verschiedenen Outfits kombinieren und sind
sowohl im Alltag, als
auch n ach Feierabend das passende
Accessoire.
Neu auf dem Markt sind
Brillen, mit deren Hilfe die
Nase optisch kleiner wirken soll: Der sogenannte
klassischen Modellen aus ultraleichtem
Titan. Passend dazu sind
auch knallig-intensive Farben nicht mehr so gefragt,
sondern eher sanfte, dezente Töne. So liegen
derzeit ge-
deckte Naturfarben im Trend sowie verschiedene
Graunuancen; kontrastreiche, farbenfrohe Modelle sind weniger gewünscht.
Nach wie vor beliebt ist dagegen die
klassische Kombination aus schwarz
Werbebeitrag Messepräsentation
Schlüssellochsteg, eine kleine Einbuchtung links und
rechts über der Nase, macht’s möglich.
Modisch sind außerdem von der
Vergangenheit inspirierte Brillen wie
die sogenannten „Cateye“-Brillen: Die
Werbebeitrag spitz zulaufende Form wurde schon
in den sechziger Jahren gern getragen
und entwickelt sich gerade wieder zum
Trend.
Angesagt: Vintage und Retro
Der Name dieser Retro-Brillen, die
sich auch als Sonnenbrillen großer Beliebtheit erfreuen,
rührt daher, dass ihre
Form Katzenaugen zaubern soll. Auch klassische Pilotenbrillen sind
wegen ihres coolen Looks
weiterhin gefragt, während mutige Brillenträger
sich wieder an runde Gläser
wagen, die an John Lennons
Brille erinnern.
Trendsetter greifen jetzt
aber auch zu Brillen mit einer
stark betonten oberen Rahmenlinie, die Akzente setzen und Gesichter
markanter machen. Angesichts dieser
Vielfalt ist es kein Wunder, dass Brillen
inzwischen ein überaus beliebtes Accessoire sind und selbst modebewusste Menschen ohne Sehschwäche häufig
nicht auf sie verzichten möchten.
n
Unternehmenspräsentation
Messe für Weltpremieren
Erste Adresse fürs Sehen
Die Optikleitmesse in München vom 10. bis 12. Januar 2014.
Am Anfang steht die Augenprüfung durch den Augenoptiker.
23.000 Fachbesucher aus über 70 Ländern, Augenoptiker, Kontaktlinsenspezialisten, Trendscouts und Journalisten machen sich auf der Fachmesse auf
die Suche nach den Brillenstyles von
morgen.
Gut sehen & gut aussehen: die opti 2014 in München
J
eder zweite Deutsche trägt Brille.
Doch was sind die Neuheiten und
kommenden Trends? Auf der opti (10.12. Januar 2014) auf dem Messegelände in München präsentieren rund 500
internationale Aussteller die Mode für
die Brillensaison 2014/2015, die neuesten Modelle, Designs, Marken, Materialien, Kollektionen und technischen Innovationen. Vom Global Player bis zur
kleinen Manufaktur, Unternehmen von
Schweden bis Griechenland, von den
USA bis Australien zeigen auf der opti,
der internationalen Messe für Optik &
Design, ihre Neuheiten und die kommenden Trends der Augenoptik. Rund
Neuheiten von rund
500 Ausstellern
Über 1.200 Marken werden den
Fachbesuchern auf der opti 2014 präsentiert. Neben etablierten Herstellern und Lifestyle-Marken sind auch
zahlreiche spannende Newcomer und
Start-up-Unternehmen zu sehen, die
vielleicht morgen schon zu den Stars
der augenoptischen Branche gehören.
Zusätzlich zu den neuesten Brillenfassungen und -designs, Sport- und Sonnenbrillenkollektionen werden in den
vier Messehallen der opti auch Neuheiten im Bereich Gläser, Kontaktlinsen,
Technik und Shopdesign präsentiert.
Die opti 2014 findet vom 10. bis 12. Januar 2014 auf dem Messegelände München statt.
n
Weitere Informationen
Tickets für Fachbesucher unter
www.opti.de
E
s gibt verschiedene Möglichkeiten
einer Sehschwäche zu begegnen,
schon deswegen, weil es unterschiedliche Sehprobleme gibt. Die Technik
schreitet voran, trotzdem oder gerade
deshalb gibt es nach wie vor sehr gute
Gründe, eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen und sich beides von einem Augenoptiker anpassen zu lassen.
Er ist der erste Ansprechpartner für
das gute Sehen, denn egal auf welche
Art eine Sehschwäche korrigiert wird:
am Anfang steht immer die Sehschärfenbestimmung, die der Augenoptikermeister – in der Regel ohne Termin und
Wartezeit – und speziell dafür ausgebildet übernimmt!
Ein Stück Lebensqualität
Im frühen Mittelalter entstand
der Beruf des Augenoptikers unter der
Bezeichnung „Brillenmacher“. Heute
grenzt er sich längst nicht nur durch
die handwerkliche Tätigkeit vom Handel ab.
Nach dem Sehtest stehen sowohl
eine umfassende Beratung und die
anatomische wie optische Anpassung
als auch Vorsorgemaßnahmen durch
Screeningteste und andere optometrische Dienstleistungen im Vordergrund.
Der Optiker vereint alle Tätigkeiten, die
Wichtig: die Augenprüfung beim Augenoptiker.
das gute Sehen ausmachen – er hat die
Lösungen für die individuellen Bedürfnisse an das optimale Sehen.
Der Augenoptiker trägt maßgeblich
zu der hervorragenden (Seh-)Versorgung in unserem Land bei. Eine regelmäßige Prüfung der Augen und eine
mögliche Korrektion einer Sehschwäche bedeuten ein Stück Lebensqualität – zwei Drittel der Bevölkerung in
Deutschland, die zumindest zeitweise
Brille tragen, lügen nicht! n
www.1xo.de
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören13
artikel Moderne Werkstoffe
Guter Durchblick mit Titan und Acetat
Ob lässig oder elegant: Moderne Materialien in der Brillenproduktion sorgen für einen immer besseren Tragekomfort.
Von Svenja Runciman
H
aut verträglichkeit, wenig Gewicht, Komfort, Flexibilität und
gleichzeitig Stabilität – die Anforderungen an die ideale Brille sind enorm.
Auch wenn Brillenfassungen prinzipiell aus jedem Material gefertigt werden
können, finden heute häufig Metalllegierungen und Kunststoffe Verwendung, da sie Tragekomfort, Verträglichkeit und Haltbarkeit besonders
gut kombinieren. Dabei entscheiden
die Käufer, welche Vorteile des jeweiligen Materials für sie eine wichtige Rolle spielen.
Viele Gestaltungsmöglichkeiten
Für den alltäglichen Gebrauch bieten sich Modelle aus Kunststoff an,
die eine feste Oberfläche haben und
wenig Angriffsfläche für mögliche Beschädigungen bieten. Kunststoff hat in
den vergangenen Jahrzehnten bei der
Hornbrillen werden aus den Hörnern des Wasserbüffels gefertigt.
Brillenherstellung enorm an Bedeutung gewonnen. Das vorwiegend dafür
verwendete Acetat ist leicht und stabil, aber sehr kreativ zu gestalten, was
diese Brillen besonders bei modebewussten Brillenträgern beliebt macht.
Hier ist praktisch jede Form- und Farbkombination möglich – für einen individuellen und außergewöhnlichen
Look. Acetat besteht hauptsächlich aus
Baumwolle und verfügt dadurch über
besonders angenehme Trageeigenschaften. Bei der Produktion werden
die einzelnen Teile der Brille aus Acetatplatten gefräst. Da es sich bei Acetat
um ein Thermoplast handelt, kann das
Material durch leichtes Erhitzen in die
gewünschte Form gebracht werden. Ansonsten ist das Material formbeständig,
aber dennoch biegsam und nicht spröde. Und: Kunststoff ist quasi immun
gegen tägliche Strapazen wie Schweiß
oder Make-up.
Stabil und doch flexibel
Eine Brillenform, die sich in den
50er- und 60er-Jahren großer Beliebtheit erfreute, ist seit einigen Jahren
wieder weit verbreitet: Hornbrillen, in-
Werbebeitrag zwischen häufig auch als „Nerd-Brillen“
bezeichnet. Für die Herstellung dieser Sehhilfen werden vorwiegend die
Hörner von Wasserbüffeln verwendet.
Waren früher die so typischen dicken
Rahmengestelle verbreitet, so können
moderne Hornbrillen heute auch sehr
fein und leicht gefertigt werden. Das
natürliche Material ist besonders hautverträglich und antiallergisch. Bei den
Metallen hingegen sind hochwertige
Titanrahmen besonders beliebt. Trotz
ihrer Stabilität sind sie flexibel und
leichter als herkömmliches Brillenmaterial, da sie sehr dünn gefertigt werden
können. Es ist zudem möglich, Titanlegierungen mit Memory-Effekt herzustellen, die stets in ihre ursprüngliche
Form zurückfinden. Ein weiterer Vorteil
des Metalls, das unter anderem auch in
der Luftfahrt und in der Medizintechnik eingesetzt wird: Es ist wenig anfällig gegen äußere Einflüsse und rostet
beispielsweise nicht. Außerdem kommt
auch hier die Hautfreundlichkeit Allergikern zugute. Die etwas höheren Anschaffungskosten werden hier meist
durch die lange Haltbarkeit der Brille
und das edle Aussehen wettgemacht.n
Produktpräsentation
Individualität vor Augen
Handgefertigte Brillen strahlen Wertigkeit, Natürlichkeit und Einzigartigkeit aus.
I
n erster Linie denken die meisten
Menschen beim Stichwort „Brille“
zunächst an eine „praktische Sehhilfe“. Im zweiten Moment ist jedoch jedem bewusst, dass man mit der eigenen Brille einiges mehr verbindet. Als
Bei Hoffmann entsteht eine Brille durch Handwerkskunst.
hen – mit jeder Brille entsteht ein unvergleichliches Unikat.
ständige Begleiterin nimmt sie maßgeblichen Einfluss auf den Ausdruck
der Persönlichkeit.
Brillenkunst made in Germany
An diesem Punkt setzt die deutsche
Brillenmanufaktur Hoffmann Natural
Eyewear an. Hergestellt werden hier individuelle Fassungen aus natürlichen
Werkstoffen wie Horn oder Holz. Jede
Brille wird von Hand gefertigt und ist
somit ein wertvolles Einzelstück.
Das Naturhorn, welches Hoffmann
Natural Eyewear verwendet, stammt
vom asiatischen Wasserbüffel. Die Nutztiere werden in ihren Herkunftsländern
traditionell in der Landwirtschaft eingesetzt. Neben ihrer Einsatzkraft liefern die Tiere als Nebenprodukte Milch,
Leder und ihr hochwertiges Horn. Da
die Wasserbüffel in den entsprechenden Ländern verehrt werden und sehr
wertvoll für die Menschen sind, ist es
eine Selbstverständlichkeit, dass die
Hörner erst nach dem natürlichen Ableben der Tiere genutzt werden.
Auf die Güte und die schöne Maserung wirkt sich das hohe Alter der Büffel positiv aus – je älter das Tier, umso
Jede Naturhorn-Brille hat ihren eigenen Charakter.
besser ist die Hornqualität. Dennoch
bedingen besonders hohe Ansprüche
an die Materialbeschaffenheit und an
die Ästhetik der Struktur, dass nur ein
kleiner Teil der bis zu zwei Meter langen Hörner schließlich zur Brillenherstellung verwendet wird.
Spezialisten in der Hoffmann Natural Eyewear-Manufaktur haben jahrzehntelange Erfahrung bei der Wahl
der besten Hornstücke und sortieren
diese sorgfältig. Von hellen Tönen über
braune oder schwarze Farben bis hin
zu stark marmorierten Strukturen,
jede Hornplatte sieht unterschiedlich
aus. Die Einzigartigkeit wird letztendlich einer Fassung durch die Maserung
der verwendeten Hornschichten verlie-
Perfektion in Optik – und Haptik
Gelungenes Design und Perfektion in Handarbeit erkennt man sowohl
in der Optik wie in der Haptik eines
Objekts.
Das heißt, neben dem Gefallen
muss die Brille sich auch gut anfühlen.
Der Tragekomfort einer Hornbrille ist
sehr hoch; das Material fühlt sich leicht
und angenehm auf der Haut an.
n
www.natural-eyewear.com
14
besser sehen und hören
Eine Publikation des Reflex Verlages
artikel Kontaktlinsen
Bessere Sicht durch Spezialplastik
Die Auswahl an Linsen wächst rasant, doch nicht jede ist für jeden Träger geeignet.
Von Helge Denker
K
ontaktlinsen sind für immer mehr
Menschen eine Alternative zur Brille. Sie liegen nicht auf der Augenhornhaut auf, sondern schwimmen auf einem feinen Tränenfilm.
Besonders komplizierte Formen von
Fehlsichtigkeiten oder unterschiedliche Brechungsverhältnisse lassen sich
mit Kontaktlinsen besser korrigieren
als mit einer Brille.
Formstabile Kontaktlinsen
Die ersten formstabilen Kontaktlinsen kamen 1976 auf den Markt. Ihr
Durchmesser liegt zwischen acht und
zehn Millimetern. Ein großer Teil des
Sauerstofftransports zur Hornhaut verläuft durch das Linsenmaterial. Durch
verbesserte Formen und Materialien
konnte die Verträglichkeit verbessert
werden. Alterungsprozesse können die
Linse verformen, austrocknen können
sie jedoch nicht.
Manche Hornhautverkrümmungen
können besser durch formstabile Linsen korrigiert werden. Bei täglichem
Tragen sind formstabile Kontaktlinsen
Kontaktlinsen können auch bei komplizierteren Sehstörungen verwendet werden.
günstiger, da sie bei guter Pflege seltener erneuert werden müssen. Die Eingewöhnungszeit von formstabilen Linsen ist mit drei bis sechs Wochen länger
als die von weichen.
Weiche Kontaktlinsen
Sie sind flexibel und passen sich der
Form der Hornhaut an. Der Durchmesser liegt zwischen zwölf und 16 Millimetern, der Linsenrand liegt bei geöffnetem Auge unter dem Lidrand.
Je nach Tragedauer unterscheidet
man bei weichen Kontaktlinsen zwischen Tages-, Wochen-, Monats- und
Jahreslinsen. Durch die fast direkte
Anzeige Hydrogellinsen
Sie bestehen aus einem hydrophilen
Polymer und Wasser in einem Verhältnis von etwa eins zu eins. Das Polymer
Werbebeitrag Presbyopie?
Problem gelöst
NU
KO R BE
NT IM
SPELINS AKTZIA ENLIS
TEN
94%
Haftung auf der Augenoberfläche und
der Ausdehnung sitzen weiche Kontaktlinsen fester im Auge als formstabile.
Bei gelegentlichem Tragen sind weiche
Linsen in der Regel kostengünstiger.
Ändert sich die Sehstärke des Trägers relativ schnell, kann es sinnvoller
sein, weiche Kontaktlinsen zu verwenden. Das Risiko für Infektionen der
Hornhaut ist bei weichen Kontaktlinsen größer als bei formstabilen.
dieser Kontaktlinsen ist nicht sauerstoffdurchlässig. Der Sauerstofftransport erfolgt per Diffusion durch das in
der Linse enthaltene Wasser. Je größer
ihr Wasseranteil, desto höher ihre Sauerstoffdurchlässigkeit. Um Kontaktlinsen mehrere Tage tragen zu können
sind höhere Sauerstoffdurchlässigkeiten nötig.
Bereits 1999 wurden die ersten Linsen aus Silikonhydrogel eingeführt,
die bis zu einem Monat ohne Unterbrechung getragen werden können.
Hybridkontaktlinsen weisen den
sauerstoffdurchlässigen Kern einer
formstabilen Kontaktlinse und eine
weiche Ummantelung auf. Patienten,
die an Keratokonus leiden, können damit erstmals vom Tragekomfort einer
weichen Kontaktlinse profitieren.
Linsen, die gleichzeitig das Weitsowie das Nahsehen unterstützen waren bis vor wenigen Jahren noch unbekannt. Sogenannte Gleitsichtlinsen,
auch Multifokallinsen genannt, machen genau das möglich. Da die Linse
näher als eine Brille am Auge liegt, gibt
es keinen toten Winkel oder perspektivisches Verzerren mehr.
n
Erfolg in der Erstanpassung mit
der weltweit einzigen Gleitsicht-1-Tageslinse
aus Silikon-Hydrogel-Material
Die clariti® 1day multifocal zeichnet sich durch ihr
fortschrittliches Design aus und ist daher einfach anzupassen.
Sie besteht aus einem innovativen Silikon-Hydrogel-Material,
das die Gesundheit der Augen durch ein hohes Maß an Hygiene
gepaart mit bequemen Tragemodalitäten unterstützt. Diese
einzigartige Gleitsicht-Kontaktlinse erreicht ein hohes Maß an
erfolgreichen Erstanpassungen, hervorragenden Sehleistungen
in allen Entfernungen und einer großen Kundenzufriedenheit.
Mehr Informationen bei Ihrem
Kontaktlinsenspezialisten. Oder unter
[email protected] · www.sauflon.de
Produktpräsentation
Trockene Augen am PC
Maßgeschneiderte Augentropfen können helfen.
R
und 90 Prozent der Beschäftigten
in Büro und Verwaltung arbeiten
mit Computern. Und auch aus dem Privatleben ist der Computer nicht mehr
wegzudenken. Doch das Arbeiten am
PC kann auch unangenehme Folgen für
unsere Augen haben.
Ursachen sind vielfältig
Durch den konzentrierten Blick
auf den Bildschirm verringert sich
die Lidschlag-Frequenz und das Auge
wird nicht mehr ausreichend befeuchtet. Eine ungünstige Position des Bildschirms, störende Reflexe auf der Monitor-Oberfläche und ein trockenes
Raumklima, zum Beispiel durch Heizung oder Klimaanlage, belasten das
Auge zusätzlich. Die Folge: Unsere Augen werden müde, sind trocken, brennen, tränen oder jucken. Unternimmt
man nichts gegen das Trockene Auge
kann es zu einer Steigerung der Symptome und Schmerzen, zu ständiger Rötung der Augen bis hin zu chronischen
Hornhaut- und Bindehautentzündungen, zu Hornhauttrübung und Sehverschlechterungen kommen.
Es gibt viele Augentropfen, sogenannte künstliche Tränen, auf dem
Markt. Um die richtige Auswahl zu
treffen, sollte man sich in der Apotheke
beraten lassen um festzustellen, ob ein
Das kennen wir alle: Müde Augen am Computer.
Trockenes Auge aufgrund von wässri­
gem- oder Lipid-Defizit vorliegt. Mit
diesem Wissen können die Augentropfen auf die individuellen Bedürfnisse
„maßgeschneidert“ werden (zum Beispiel Optive® bei wässrigem Defizit und
Optive PLUS® bei Lipid-Defizit, erhältlich in der Apotheke).
Auf diese Weise können die Symptome des Trockenen Auges zielgerichtet gelindert und die Zellen rehydriert
werden.
n
Weitere Informationen
Pharm-Allergan GmbH
Pforzheimer Straße 160
76275 Ettlingen
T: 07243 / 501-0
www.optive.de
Eine Publikation des Reflex Verlages
besser sehen und hören15
artikel Benetzungsstörungen
Wenn sich Augen nach Tränen sehnen
Wenn die Tränenflüssigkeit knapp wird, hat das mitunter unangenehme Folgen. Wir erklären, wie man vorbeugen kann.
Von Eva Herzog
D
ie Augen jucken, sind müde und
rot, oder brennen und man hat
ein Gefühl, als hätte sich ein Sandkorn
im Auge verfangen. Wenn Ihnen diese
Symptome bekannt vorkommen, dann
ist es Zeit, zum Augenarzt zu gehen:
möglicherweise leiden Sie unter trockenen Augen. Paradoxerweise können
auch ständig tränende Augen auf eine
Benetzungsstörung hinweisen.
Ursachen gibt es viele für trockene
Augen, zum Beispiel die mit zunehmendem Alter abnehmende Produktion
der Tränenflüssigkeit, eine zu geringe
Flüssigkeitsaufnahme, ein sich verändernder Sexualhormonhaushalt sowie
Krankheiten wie Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen. Der Tränenfilm,
der Bindehaut und Hornhaut nährt und
schützt, ist dabei mit Tränen unterversorgt. Mögliche Faktoren können eine
Störung der Tränendrüsen oder eine
fehlerhafte Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit sein. Sind zu wenige Tränen im Auge vorhanden, kann die darunterliegende Tränenschicht die Zellen
der Binde- und Hornhaut nicht mehr
ausreichend mit Flüssigkeit und Sauerstoff versorgen. Auch als Barriere gegen
Fremdkörper und Bakterien nimmt sie
eine wesentliche Schutzfunktion ein
– die dann vermindert ist. Daher sind
(frühzeitige) Diagnose und Therapie
des trockenen Auges sehr wichtig, um
nachfolgende Schäden zu vermeiden.
Neben befeuchtenden Augentropfen, Salben oder Gels, die in
den Bindehautsack geträufelt werden, können homöopathische Zubereitungen aus der Heilpflanze Augentrost (lat. Euphrasia) hilfreich
sein, um den Augen Beruhigung und
Fe u c ht i g k e it z u r ü c k z ub r i n g e n .
Dennoch: Selbst wenn die Augentropfen schnelle Abhilfe schaffen und für
jeden frei verkäuflich erhältlich sind,
ist eine ärztliche Abklärung unbedingt
ratsam, da trockene Augen auch auf andere Krankheiten hindeuten können.
Im Alltag kann man trockenen
Augen vorbeugen
Gerade jetzt in der Heizperiode
spielt die trockene Luft in oft völlig
überheizten Räumen eine große Rolle
für die Augen. Neben feuchten Handtü-
chern oder Schalen mit Wasser auf der
Heizung, helfen auch Zimmerpflanzen
wie beispielsweise das Einblatt oder
die Grünlilie dabei, die Luftfeuchte zu
erhöhen und trockenen Augen vorzubeugen. Arbeiten Sie am Bildschirm,
sollten Sie öfter eine Pause einlegen
und bewusst blinzeln, um dadurch die
Tränen im Auge zu verteilen und Hornund Bindehaut zu befeuchten. Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter
Wasser oder Tee, das hilft dem Körper
dabei, ausreichend Flüssigkeit für die
Schleimhäute zur Verfügung zu haben.
Und lüften Sie Ihre Räume regelmäßig,
um trockene Luft gegen frische auszutauschen. Achten Sie beim Autofahren
darauf, dass das Gebläse der Heizung
nicht auf die Augen gerichtet ist. Verreisen Sie im Winter in die Sonne, dann
schützen Sie ihre Augen mithilfe einer
Sonnenbrille und beim Schwimmen
mit einer Schwimmbrille, denn auch
Chlorwasser wirkt reizend auf die Augen. Was immer gut tut, ist Bewegung
in der Natur. Die frische Luft und der
Blick ins Grüne helfen, die Augen zu
entspannen, abzuschalten und neue
Energie zu tanken – und das ist nicht
nur für die Augen gut.
n
Nur ausreichend befeuchtete Augen schützen vor Fremdkörpern und Bakterien.
Anzeige Brillante Perspektiven für trockene Augen
Eine einzigartige kationische Emulsion, die augenblicklich von der Augenoberfläche angezogen wird.
Unterstützt alle drei Schichten des Tränenfilms
Spürbare Verbesserung
von Symptomen trockener Augen
Ausgezeichnete Verträglichkeit,
hoher Anwendungskomfort
Unkonserviert in der Tropfflasche und
unkonserviert als Einzeldosis erhältlich
Rezeptfrei in jeder Apotheke
Unkonserviert
Kontaktlinsenverträglich
Sofort klare Sicht
3 Monate
nach dem
ersten Öffnen
verwendbar
Rodenstock Solitaire
Protect Plus
Zeiss DuraVision P.
Restreflexionen im Vergleich.

Die Revolution in der Brillenglas-Entspiegelung.
marktübliche Super-Entspiegelung
3 bis 6 mal weniger Restreflexe für
perfektes Aussehen und Sicherheit.
unter www.noflex.de und bei Ihrem Augenoptiker.
Herunterladen