Theoretiker der Demokratie • John Locke (* 1632 in Wrington/Bristol – † 1704 in Essex) • Jean-Jacques Rousseau (* 1712 in Genf – † 1778 in Ermenonville/Paris) • Immanuel Kant (* 1724 in Königsberg/Preußen – † 1804 ebd.) • Max Weber (* 1863 in Erfurt – † 1920 in München) • Hans Kelsen (* 1881 in Prag/Österreich-Ungarn – † 1973 in Orinda/Berkeley, USA) 43 Theoretiker des Rechtsstaats • Carl Theodor Welcker (* 1790 in Ober-Ofleiden/Homberg, Hessen-Darmstadt – † 1869 in Neuenheim/Heidelberg) • Robert von Mohl (* 1799 in Stuttgart – † 1875 in Berlin) • Friedrich Julius Stahl (* 1802 in Würzburg – † 1861 in Bad Brückenau) • Otto Mayer (* 1846 in Fürth – † 1924 in Hilpertsau) • Richard Thoma (* 1874 in Todtnau – † 1957 in Bonn) 44 III. 1 Die Entscheidung des GG für das Rechtsstaatsprinzip − Art. 20 II 2, III GG Rechtsstaatsprinzip als „begriffliches Dach“ einzelner rechtsstaatlicher Elemente Gewaltenteilung (Gewaltengliederung) Bindung an Verfassung, Gesetz und Recht Rechtssicherheit Rechtsschutz und Justizgrundrechte (Art. 19 IV, 101 ff. GG) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 45 III. 2 Gewaltenteilung Ideengeschichtliche Tradition Grundgedanke der Gewaltenteilung: ! • De l’esprit des lois (1748) • Verhinderung von übermäßiger Machtkonzentration • Bei Montesquieu geht die Gewaltenteilung noch einher mit einer Zuordnung zu verschiedenen sozialen Trägern und Schichten Montesquieu (1689-1755) 46 Staatsfunktion Ausgestaltung der Gewaltenteilung im Grundgesetz = Gesetzgeben Verwalten Rechtsprechen Funktionentrennung Organ Zuordnung der Staatsfunktionen zu den jeweils am besten geeigneten Organen Parlament (Legislative) Verwaltungsbehörden (Exekutive) Richter (Judikative) = Organtrennung Trennung nicht lückenlos durchgehalten (z.B. Art. 80 I GG) 47 Doppelzweck der Gewaltenteilung Schutz gegen Machtkonzentration durch wechselseitige Hemmung der Gewalten (checks and balances) sinnvolle Zuordnung der staatlichen Funktionen zu den für die Erfüllung am besten geeigneten staatlichen Organen (Arbeitsteilung) 48 III. 3 Bindung der staatlichen Gewalt an Gesetz und Recht (Art. 20 III GG) 1. Bindung des Gesetzgebers an die verfassungsmäßige Ordnung (Vorrang der Verfassung) ! • Gesetze dürfen nicht gegen das Grundgesetz verstoßen 2. Bindung der Rechtsprechung an Gesetz und Recht • Problempunkt 1: Was bedeutet „Recht“? • Problempunkt 2: richterliche Rechtsfortbildung/Richterrecht 3. Bindung der vollziehenden Gewalt an Gesetz und Recht (Gesetzmäßigkeit der Verwaltung) • Vorrang des Gesetzes: Keine Maßnahme gegen das Gesetz • Vorbehalt des Gesetzes: Keine Maßnahme ohne Gesetz 49