Jugendliche zwischen Ausprobieren und Grenzüberschreitung Prätect-Fachtag des BJR Hier hört der Spaß auf! Sexuelle Übergriffe durch Jugendliche am 17.11.2014 in Nürnberg _______________________________________ Vortrag von Elke Schmidt AMYNA e.V. - GrenzwertICH AMYNA e.V. Verein zur Abschaffung von sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt Institut GrenzwertICH Projekte & überregionale Angebote Einleitung Sexuelle Grenzverletzungen durch Jugendliche sind leider keine Seltenheit Aber: kein neues Problem Thema wurde nur lange Zeit nicht ernst genommen Heute: Sensibilisierung aber auch Verunsicherung der Fachkräfte bzgl. sexueller Handlungen von Kindern und Jugendlichen Sexualität wird zunehmend als Problem gesehen Häufig gestellte Frage: „Ist das eigentlich noch „normal“? Fallbeispiele aus der Praxis zur Einschätzung Überlegen Sie für sich, wie Sie folgende Fallbeispiele einschätzen: in Ordnung nicht ganz in Ordnung, aber noch im Rahmen problematisches Verhalten sexuelle Grenzverletzung Zudem: besteht Handlungsbedarf? Fallbeispiele aus der Praxis zur Einschätzung „Eiertreten“ und Brustwarzen-Kneifen als „Pausen-Sport“ ein Pärchen (15) sitzt knutschend im Gruppenraum auf dem Sofa Junge (11) und Mädchen (12) haben in der Toilette Geschlechtsverkehr Im Freizeitheim begrüßen sich Jugendliche mit „Schlampe“, „Wichser“ etc . Jungen (14) machen gemeinsam „Um-die-Wette-Wichsen“ Jungen (14) schicken sich gegenseitig pornografische Bilder 3 Mädchen (11) stecken einem anderen Mädchen (11) einen Besenstil in die Vagina. Sie sagt, sie hat freiwillig mitgemacht, weil sie gemocht werden will Eine Gruppe 13-Jähriger spricht beim Essen ständig über sexuelle Themen Mädchen (13) hat Jungen (14) im Keller der Schule oral befriedigt. Seither wird Mädchen von anderen geschnitten Einleitung Um solche Situationen adäquat einschätzen zu können, brauchen Fachkräfte: Wissen über sexuelle Entwicklung Wissen über Sexualität von Kindern & Jugendlichen Wissen zu sexuellen Grenzverletzungen Denn dies ist die Grundlage dafür, um: sexuelle Grenzverletzungen erkennen zu können angemessen darauf reagieren zu können Inhalte: Sexuelle Entwicklung, Sexualität von Kindern & Jugendlichen Einschätzung sexueller Äußerungen und Handlungen von Mädchen und Jungen Begriffe, Definitionen, Zahlen & Fakten Sexuelle Grenzverletzungen durch Kinder und Jugendliche Entstehungsbedingungen, Hintergründe & Risikofaktoren Umgang mit sexuellen Übergriffen durch Kinder & Jugendliche Prävention sexueller Grenzverletzungen Beispiele für präventive Materialien & Angebote im Netz Sexualität & sexuelle Entwicklung: Allgemeines Sexualität ≠ Sex (genitale Sexualität) Sexualität = Lebensenergie, menschliches Grundbedürfnis in jedem Alter Wunsch nach körperlich-seelischer Lust, Wohlbefinden, Leidenschaft & Zärtlichkeit Mensch ist von Geburt an ein sexuelles Wesen Aber: Sexualität verändert sich im Laufe des Lebens Sexualität Erwachsener: meist ausgerichtet auf Erregung, Befriedigung, evtl. Fortpflanzung orientiert an persönlichen, gesellschaftlichen, religiösen Werten & moralischen Regeln Sexualität & sexuelle Entwicklung: kindliche Sexualität kindliche Sexualität ≠ Sexualität Erwachsener Kindliche Sexualität geprägt von Spontanität, Neugierde und Entdeckungslust Ganzheitliches Erleben von Sexualität mit allen Sinnen: Entdecken, schauen, fühlen, berühren, spüren Im Vordergrund: sich selbst, eigenen Körper entdecken und kennen lernen (Identitätsbildung) Kindliche Sexualität = Ich-bezogen, egozentrisch und nicht auf PartnerIn ausgerichtet Schamgefühle sind Kindern zunächst fremd Sexualität & sexuelle Entwicklung: Kleinkindalter & frühe Kindheit1 Bereits ab Geburt: lustvolles Erleben, orgastische Zustände Selbstbefriedigung ab ca. 2 Jahren Schau- und Zeigelust, Freude am Nacktsein Interesse an Genitalien – den eigenen und von anderen, möchten diese anschauen und anfassen Körpererfahrungs- und Körpererkundungsspiele, so genannte Doktorspiele, ab ca. 3 Jahren Erforschen Körper steht im Vordergrund, nicht Erreichen sexueller Höhepunkte; Lusterleben bei Selbstbefriedigung Begreifen des (eigenen) biologischen Geschlechts 1 Vgl. Wanzek-Sielert 2008. Sexualität im Kindesalter. In: Schmidt/Sielert. Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung Sexualität & sexuelle Entwicklung: Mittlere Kindheit & Vorpubertät Interesse an „Doktorspielen“ lässt tendenziell etwas nach Schamgrenzen entstehen durch Verinnerlichen von Sexualnormen Vorpubertät: Körper produziert Vorform von Sexualhormonen; Körper beginnt sich zu verändern sexuelles Empfinden und Verhalten ändert sich gleich- und gegengeschlechtliche Anziehungskraft; Verliebtheit; gegenseitiges Necken & Ärgern Großes Interesse an den Themen Körper & Sexualität Provozieren mit sexualisierter Sprache, anzüglichen Witzen, Zeichnungen, Gesten Zeit der Vorpubertät: „nicht mehr und noch nicht“ Sexualität & sexuelle Entwicklung: Späte Kindheit & Pubertät Beginn Pubertät vorverlagert (Beginn Mädchen: 9. - 13. Lebensjahr, Jungen: 11. - 14. Lebensjahr) Pubertät = Zeitspanne der körperlichen Geschlechtsreifung Zeit der körperlichen Veränderungen, Verunsicherung und Stimmungsschwankungen Zudem: Suche nach dem eigenen Weg, der eigenen Identität durch mediale Vorbilder bzgl. Körper & Sexualität unter Druck Attraktivität, Selbstdarstellung eng verbunden mit Suche nach sozialer Anerkennung Spätestens jetzt machen fast alle Erfahrungen mit Selbstbefriedigung; häufig in Verbindung mit sexuellen Phantasien Sexualität & sexuelle Entwicklung: Pubertät mittlere Pubertät (15 – 17 Jahre): kindliche, selbstbezogene Sexualität verändert sich und sucht ein Gegenüber Mädchen & Jungen erleben intensive erotische Gefühle Erste sexuelle Kontakte und Erfahrungen (viele „1. Male“) erschließen ihre eigene Form von (Erwachsenen-)Sexualität Daher viele Fragen zum Thema Sexualität Durch vielfältige Informationen aus Medien: Wissen über praktische & technische Aspekte von Sexualität Leider nicht zugenommen: Wissen über (eigenen) Körper Befürchtung, dass sich sex. Erfahrungen durch Einfluss Medien stark vorverlagern/zunehmen, bisher nicht bestätigt2 Ende Pubertät: erste sexuelle Orientierung sicherer 2 Vgl. BzGA Studie. Jugendsexualität 2010 Einschätzung sexueller Äußerungen & Handlungen Sexualität begleitet uns in Entwicklung von Anfang an bestimmendes Thema im ausgehenden Kindes- und Jugendalter Jugendliche dabei sind, ihre Sexualität zu entdecken und erste sexuelle Kontakte eingehen Grundsätzlich: Einvernehmliche &angemessene sexuelle Kontakte (homowie heterosexuell) unter etwa Gleichaltrigen meist in Ordnung Sex. Aktivitäten von Mädchen & Jungen gleich beurteilen Positives Erleben und Erfahren des eigenen Körpers, Austausch von Zärtlichkeiten mit anderen tut gut! Einschätzung sexueller Äußerungen & Handlungen Grenzen: Rechtliche Schutzaltersgrenzen: (Erwachsenen-)Sexualität erst ab 14 Jahren erlaubt altersabhängige Regelung für Sexualkontakte: wer darf mit wem?3 Konsum von Pornographie erst ab 18 erlaubt – entspricht jedoch nicht der gelebten Realität Jugendlicher Grenzen durch Rahmen, den die Einrichtung vorgibt: nicht alles, was freiwillig und altersgerecht ist, passt in jede Einrichtung - gilt für alle Altersgruppen Zudem: Wenn bei / durch sexuelle Handlungen die Grenzen anderer überschreiten werden 3 Hinweis: Infobroschüre der Stadt Nürnberg "Jugendliche und Sexualität - Verboten oder erlaubt?“ Sexuelle Grenzverletzungen durch Jugendliche Einschätzen von jugendlichem sexuellem Verhalten oft schwer: Übergänge von einvernehmlichen sexuellen Handlungen zu sexuellen Übergriffen häufig fließend Viele dieser sex. Grenzverletzungen sind fast schon alltäglich, werden von Fachkräften & Jugendlichen selbst nicht ernst genommen Zudem: allein an der Art von sexuellen Handlungen oft nicht zu erkennen, ob freiwillige sexuelle Aktivität oder Übergriff Bandbreite sexueller Übergriffe durch Jugendliche gegenüber Gleichaltrigen ist groß Sie reicht von anzüglichen Bemerkungen über Begrapschen bis hin zu sexueller Nötigung oder Vergewaltigung, d.h. massiven, strafrechtlich relevanten Formen sexueller Gewalt Begriffsklärung Verschiedenste Bezeichnungen für sexuelle Übergriffe: Sexuelle Gewalt, sexualisierte Gewalt oder sexuell aggressives Verhalten sind Überbegriffe für alle Formen sex. Äußerungen und Handlungen gegen den Willen einer anderen Person Begriff sexuelle Grenzverletzung: meist verwendet für weniger massive und/oder auch unbeabsichtigte Grenzüberschreitungen sexuelle Übergriffe durch Kinder & Jugendliche: sexuelle Handlungen gegen den Willen anderer Gleichaltriger sexueller Missbrauch: sex. Kontakt mit Kindern (unabhängig vom Alter der 2. Person); in bestimmten Alterskonstellationen / Abhängigkeitsverhältnissen gegen Jugendliche Sex. Problemverhalten: nicht entwicklungs- /normgerechtes Verhalten durch das Kinder /Jugendliche sich oder andere Risiken aussetzen Zahlen & Fakten Viele Jugendliche - Mädchen wie Jungen - erleben ‚blöde Anmache’, ungewollte Berührungen oder erzwungene sexuelle Kontakte durch Gleichaltrige Übergriffe meist durch Bekannte; selten: durch Fremde Ausmaß der sexuellen Übergriffe durch Jugendliche: Großes Dunkelfeld: schwer, Ausmaß in Zahlen darzustellen Annäherung über Polizeiliche Kriminalstatistik, Täterforschung und Studien Erkenntnisse aus Täterforschung: 30 - 50% der Täter bereits im Kindes- oder Jugendalter sexuell übergriffig PKS 2010: bei Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung 23,9% der Tatverdächtige zum Tatzeitpunkt unter 21 Jahre Hochrisikogruppe: männliche Jugendliche 14 - 18 Jahren4 4 vgl. Allroggen, et al. 2011, S. 8 ff. Zahlen & Fakten Studie TeDaVi (Ausmaß von Teen Dating Violence)5: Befragung von 509 Jugendlichen (14 – 18 J.) an staatlichen allgemeinbildenden & beruflichen Schulen in Hessen 76,6 %: bereits erste Erfahrungen mit Dates / Beziehungen 26,0 % der Mädchen und 12,7 % der Jungen an, mindestens einmal sexualisierte Grenzüberschreitung oder Gewalt erfahren zu haben (z.B. Zwingen zu sex. Handlungen) Mädchen waren signifikant häufiger und in höherer Frequenz von sexualisierter Gewalt betroffen als Jungen Betroffene, die negative Folgen für Wohlbefinden nannten: 72,3 % der Mädchen aber nur 22,7 % der Jungen (Angaben evtl. von Geschlechtsrollenerwartungen beeinflusst) 5 Beate Blättner et al (2014). Hochschule Fulda Zahlen & Fakten Jungen gaben teilweise an, sie fühlten sich eher geliebt bzw. beschützt oder es machte ihnen nichts aus Jugendliche, die in der Familie Gewalt (mit-)erlebt hatten, waren häufiger von Teen Dating Violence betroffen These der Chronifizierung von Gewalt wird unterstützt Annahme Forscher*innen: Schüler*innen mit schweren sexuellen Gewalterfahrungen nahmen nicht teil Ausmaß und Schwere von Gewalt in Realität vermutlich höher! (Häufiger Effekt bei Studien zum Thema Gewalt) Zahlen & Fakten Vorkommen sexueller Grenzverletzungen Sex. Grenzverletzungen überwiegend im sozialen Nahraum: durch (Ex-)Partner*innen, Freund*innen, … Sexuelle Übergriffe in Gruppen (Schule, Sportverein, Clique …) sex. Übergriffe im Netz, Handy, … Bei Jugendlichen weniger massive Formen von sexuellen Grenzverletzungen am häufigsten Aber es gibt auch massive sexuelle Gewalt Letztere häufig ausgeübt von vorbelasteten Jugendlichen Unterscheidung notwendig Zahlen & Fakten Spektrum der Formen sex. Übergriffe groß, reicht von: verbaler Belästigung Voyeurismus Exhibitionismus sexuelle Übergriffe im Netz Zeigen von Pornografie Stalking aufgedrängten Küssen Begrabschen sich Reiben, … bis zu analer, oraler, vaginaler Vergewaltigung Zahlen & Fakten Schwere eines Übergriffs abzuschätzen an: Art der Handlung (Hand-off-/ Hands-on-Delikte) alters(un)angemessenen sexuellen Praktiken Alters-/Entwicklungsunterschied Einsatz von Manipulation, oder körperlicher Gewalt sadistischen Tendenzen (Demütigungen, Bestrafungen...) symbolischen Handlungen, Rituale (= Hinweis auf nichtsexuelle Bedürfnisse) Für adäquate Intervention wichtig: klare Unterscheidung und Abgrenzung sexueller Grenzverletzungen von massiven Formen sexueller Gewalt oder sexuellem Missbrauch Hintergründe & Risikofaktoren Es gibt nicht den/die sexuell übergriffige/n Jugendliche*n aber Risikofaktoren, die sexuelle Übergriffe begünstigen: die in der Person, ihrer Biografie, ihrem Umfeld begründet liegen: z.B. Beziehungsabbrüche, unsichere Bindung, (mit-) erlebte Gewalt, körperliche Misshandlung, Vernachlässigung, (psychische) Krankheit, Drogenkonsum der Bezugspersonen,…) d.h. Kindswohlgefährdung mgl. Ursache für sexuell übergriffiges Verhalten → Meldepflicht §8a beachten! Institutionelle & räumliche Bedingungen (z.B. kein Schutzkonzept, keine Sexualerziehung) gesellschaftliche Bedingungen (patriarchale, Täter/innen schützende Strukturen, …) Hintergründe & Risikofaktoren Sexuelle Grenzverletzungen im Kindes- und Jugendalter sind oft entwicklungsbedingt Häufige Ursachen bei kleinen Kindern und jungen Menschen mit Behinderung/Entwicklungsverzögerung: Neugier, Experimentierfreude - sex. Übergriffe aufgrund noch ungenügend ausgebildeter Impulskontrolle Im Jugendalter stecken hinter sexuellen Übergriffen häufig: stark ausgeprägtes sexuelles Interesse gepaart mit einer noch unzureichenden Kontrolle der sexuellen Bedürfnisse Unsicherheit bei ersten sexuellen Kontakten Uneindeutige / mangelnde Kommunikation bei ersten sexuellen Kontakten Grenzüberschreitungen aller Art gehören zum Jugendalter Hintergründe & Risikofaktoren Weitere Hintergründe für sexuelle Übergriffe durch Jugendliche können sein: Gruppendruck in Gleichaltrigen-Gruppe (Schule, Sportverein, …) z.B. Strip-Poker, Aufnahmerituale, … andere ärgern, provozieren, Überlegenheit spüren (z.B. durch sexualisierte Schimpfwörter) Macht ausüben, andere demütigen, unterwerfen (z.B. zu erniedrigenden Handlungen wie Po lecken o.ä. zwingen) hier Gefahr der Verfestigung des Verhaltens! Sexuelle Übergriffe können z.T. der sexuellen Erregung dienen – muss aber nicht der Fall sein Umgang mit sexuellen Übergriffen Sollten Sie Übergriff beobachten: zum Schutz der betroffenen Jugendlichen eingreifen! Wichtig: Ruhe zu bewahren, um der Situation und allen Beteiligten gerecht zu werden Ziele müssen immer sein: Schutz der betroffenen Jugendlichen herstellen, durch geeignete Maßnahmen sicher stellen (z.B. Handy einziehen) übergriffigen Jugendlichen Einsicht in ihr Handeln ermöglichen (z.B. klare Bewertung der Situation) durch geeignete Maßnahmen Verhaltensänderung bewirken Beachten: Vorrang hat Aufmerksamkeit und Zuwendung für betroffene Jugendliche Umgang mit sexuellen Übergriffen Erst danach Gespräch mit übergriffigen Jugendlichen sowie deren Maßregelung - dient auch der symbolischen Entmachtung Wichtig mit übergriffigen Jugendlichen zu arbeiten für Täterprävention! Entschiedener und klarer Umgang mit solchen Vorfällen hat zugleich präventive Wirkung! Vorbeugend sinnvoll: Regeln für Jugendliche zum Umgang mit Körperkontakten Umgang mit sexuellen Übergriffen Sexuelle Übergriffe sollten öffentlich gemacht werden: Information der Personensorgeberechtigten der betroffenen und übergriffigen Kinder/Jugendlichen Information der Gruppe (ohne Details Vorfall zu nennen) (Wiederholtes/gezieltes) sexuell übergriffiges Verhalten ist ein möglicher Hinweis auf Kindswohlgefährdung Wir empfehlen dringend: Zusammenarbeit mit Fachberatungs-stelle und/oder Jugendamt Meldung an das zuständige Jugendamt nach SGB VIII § 8a Meldung der besonderen Vorkommnisse an zuständige Aufsichtsbehörde Bei massiveren Übergriffen: Erstattung Anzeige zu überlegen (wenn dies im Sinne des Opferschutzes ist) Umgang mit anderen sexuellen Äußerungen & Handlungen Jugendliche brauche Freiräume, um ihre Sexualität leben, entwickeln zu können Jugendliche begleiten, Orientierung geben Dazu: Ausgewogenheit von Zulassen und Grenzen setzen sexuelle Aktivitäten bei Bedarf regulieren Grenzen sind da, wo Grenzen anderer berührt werden wichtig: Eingreifen bei sexuellen Grenzverletzungen durch Erwachsene zum Schutz betroffener Jugendlicher Übergriffige Jugendliche brauchen Unterstützung, um angemessene Verhaltensweisen zu lernen Prävention von sexuellen Grenzverletzungen Präventive Maßnahmen in Hinblick auf die Kinder selbst: Regeln für Umgang mit Körperkontakt unter Jugendlichen Mädchen und Jungen in Wahrnehmung ihrer Gefühle unterstützen Empathie-Fähigkeit fördern Arbeit an Rollenbildern Arbeit an Sicht auf Sexualität Aktiv Sexualerziehung leisten Arbeit zu Grenzen & sexuellen Grenzverletzungen Fachlicher Umgang mit sexuellen Grenzverletzungen (auch kleinere alltägliche) Prävention von sexuellen Grenzverletzungen Sexuelle Übergriffe in Einrichtungen vermeiden durch: Präventive Maßnahmen in der Einrichtung Stichwort „Sicherer Ort“: Schutzkonzept, Beschwerdemanagement, Partizipation, Räumlichkeiten, Regelungen für Umgang mit Körperkontakt, Auswahl & Weiterbildung Personal, …) Präventive Erziehungshaltung (Gefühle und Grenzen der betreuten Jugendlichen achten) Sexualpädagogisches Konzept erstellen (inkl. fachlicher Umgang mit sexuellen Übergriffen) Arbeit mit Jugendlichen zu Thema sexuellen Grenzverletzungen Anforderungen an pädagogische Fachkräfte und Einrichtungen Fachkräfte: Selbstreflexion & Austausch im Team zu Sexualität und sexualpädagogischen Themen Fachlicher Umgang mit Sexualität von Jugendlichen Aktiv Sexualerziehung leisten Konsequentes Vorgehen gegen sex. Grenzverletzungen Elternarbeit zum Thema Sexualität &Grenzverletzungen Einrichtungen: Qualifizierung, Weiterbildung Personal & Ehrenamtliche Sexualpädagogisches Konzept entwickeln Strukturelle Schutzmaßnahmen: Schutzkonzept (inkl. Kinderrechte, Partizipation, Beschwerde,…) Beispiele für präventive Materialien, Websites, … Die Homepage „was-geht-zu-weit.de“ der Hochschule Fulda und Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen informiert rund um das Thema Dating, Liebe, Respekt & Grenzen und liefert dazu jede Menge wertvoller Tipps. Beispiele für präventive Materialien, Websites, … Niceguysengine. Spielwiese zu Spaß oder Gewalt. Lernplattform für Gruppenarbeit mit Jugendlichen zu sex. Übergriffen – von Cream e.V. gemeinnütziger Verein Berlin. Beispiele für präventive Materialien, Websites, … Ausstellung / Interaktiver Präventionsparcours für Schule und Jugendhilfe und Infoflyer für Jugendliche des Präventionsbüros Petze e.V. zum Thema „Jugendliche und sexuelle Gewalt“. Beispiele für präventive Materialien, Websites, … Jugendportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit Infos & Chat zum Thema Liebe, Partnerschaft, Sexualität und Verhütung Arbeitsmaterialien für Schule & Jugendarbeit zum Thema Pornografie von klicksafe Portal für Lehrer*innen mit kostenlosen Informationen, Materialien und Methoden für die fächerübergreifende Sexualerziehung Beispiele für präventive Materialien, Websites, … Wimmelbild „Schulhof“ zum Thema „Fair ist schwer“ von Zartbitter Köln (animierte Version auf der Homepage auch) Faltblatt mit Tipps gegen Angstmache, Erpressung und sexuelle Übergriffe durch Kinder und Jugendliche von Zartbitter Köln Zusammenfassung Jugendliche sind auf dem Weg, sich die Welt des Sexuellen zu erschließen Bedürfnis der Jugendlichen nach Körperlichkeit & Sexualität anerkennen adäquaten Umgang mit sex. Aktivitäten von Jugendlichen in der Einrichtung finden: Möglichkeiten & Grenzen abstecken Grenzen sind da, wo Grenzen anderer berührt werden Zudem: gesetzliche Vorgaben, Rahmen der Einrichtung Sexuelle Übergriffe durch Jugendliche verlangen eindeutiges Eingreifen durch Erwachsene zum Schutz betroffener Jugendlicher Übergriffige Jugendliche brauchen Unterstützung, um andere Verhaltensweisen zu lernen Zusammenfassung Sexuelle Entwicklung von Jugendlichen zu begleiten heißt: Recht auf freie Entfaltung der eigenen Sexualität anerkennen adäquaten Umgang mit sexuellen Aktivitäten in der Einrichtung finden - Möglichkeiten & Grenzen abstecken Sexualerziehung aktiv gestalten, Lernprozesse begleiten Maßnahmen zum Schutz vor sexuellen Grenzverletzungen ergreifen So unterstützen Sie Mädchen & Jungen, zu selbstbewussten und selbst bestimmten Persönlichkeiten heranzuwachsen! Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! © Hulton Getty / Tony Stone Images Kontakt und Information: AMYNA – GrenzwertICH – Elke Schmidt www.amyna.de [email protected]