Hinweis Bei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmen des Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besseren Durchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter das eingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, die Texterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichen Dateien mit Fehlern behaftet. Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seite http://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.html eingesehen und heruntergeladen werden. Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel und Staatsexamensarbeiten bereit. Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007 1 Übungen in chemischen Experimentalvortrag (WS 92/93) Veranstaltungsleitung: Dr.J.Butenuth, Dr.E.Gerstner ANORGANISCHE BAUSTOFFE anorganisch-chemischer Vortrag von Christian Sens Pappelweg 29 3550 Marburg Chemie in der Schule: www.chids.de 2 EINLEITUNG 1) Definition der Baustoffe 2) Kurzer Abriß der Geschichte der Baustoffe 3) Unterteilung der Bindemittel CHEMIE DER BINDEMITTEL 1) Zement 2) Baukalke 3) Gips EINLEITUNG 1) Definition der Baustoffe In der Bautechnik werden alle natürlichen und künstlichen Stoffe, die zur Erstellung von Bauteilen und Bauwerken eingesetzt werden, mit dem Sammelbegriff Baustoffe bezeichnet. Diese lassen sich bei einer Grobgliederung in natürliche und künstliche Baustoffe unterteilen. Natürliche Baustoffe werden aus natürlichen Vorkommen gewonnen. Dazu zählen u.a Holz, Sand, Kies, Lehm, Naturstein und in kälteren Gegenden Eis, in wärmeren Erdpech. Zu den künstlichen Baustoffen, deren natürliche Ausgangsprodukte durch Wärme oder chemische Behandlung verändert werden, gehören Gips, Kalk, Zement, Hüttenbims, Ziegel, Glas, Stahl, Asphalt, Kunststoffe usw. Gips, Lehm, Zement und Asphalt sind Bindemittel. Bindemittel sind oft plastisch, d.h. leicht verformbar. Sie dienen zum Verkleben, Verbinden und Zusammenhalten von festen Stoffen (z.B. Kalksandsteine, Schwerbetonsteine , Natursteine) . Sie können aber auch selbst als Baustoff dienen (z.B. Gips). 2)Kurze Geschichte der Baustoffe Der älteste Baustoff überhaupt ist der Lehm. So bestanden die ersten Behausungen der Menschen (sofern sie nicht in Höhlen oder Fellhütten wohnten) aus zusammengebundenem Gezweig, dessen Zwischenraume mit leicht zu verarbeitendem Lehm verstrichen waren. Lehm erhärtet durch Austrocknung, sofern er vor direkter Wasserberieselung geschützt wird. Aber schon 7000 Jahre vor Christus wurde das älteste mineralische Bindemittel, der Gips eingesetzt. Dieses beweisen Gipsfunde in der Stadt Catal HöyUk in Kleinasien, der heutigen Türkei. Im Gegensatz zu Lehm erhärtet Gips aber nicht durch Austrocknung, sondern durch einen chemischen Prozeß. Kalk wurde erst später entdeckt, die genaue Zeit kann nicht mehr festgestellt werden. Möglichkeiten zum Kalkbrennen gab es aber schon in der Kupferzei t, also frühestens 5000 v , ehr. Zu dieser Zeit konnten schon genügend hohe Temperaturen zum Kalkbrennen erzeugt werden. Die Bezeichnung Zement geht auf die Römer zurück, die ein betonartiges Mauerwerk aus Bruchsteinen mit gebranntem Kalk als Bindemittel "Opus Caementitium" nannten. Den ersten richtigen Zement entwickelte der Engländer John Smeaton 1756 beim Bau des Chemie in der Schule: www.chids.de 3 Leuchtturms von Edystone. Dieser Leuchtturm kann Plymouth besichtigt werden. Damit begann Portlandzementzeitalter. heutzutage in das moderne 3) Unterteilung der Bindemittel Bindemittel werden grob in hydraulische und nichthydraulische Bindemittel unterteilt. Das Wort "hydraulisch" hat hier die Doppelbedeutung "wasserbindend " und "wasserfest", hat also einen ganz anderen Sinn als in der Physik (Teilgebiet der Strömungslehre) . Ein hydraulisches Bindemittel stellt der Zement dar, d.h. er erhärtet auch unter Wasser. Zwar kannten schon die Römer hydraulische Bindemittel, jedoch brauchten diese eine gewisse Zeit Luft, um erhärten zu können. Sie sind mit den heutzutage verwendeten hydraulischen Kalken (= Wasserkalk) vergleichbar. Ein nichthydraulisches Bindemittel dagegen ist der Luftkalk, der nur in Gegenwart von Luft erhärtet. Die Reaktionsgleichung für diesen Erhärtungsprozess lautet: Damit verbunden besitzen die hydraulischen und nichthydraulischen Bindemittel unterschiedliche Eigenschaften, die in der Tabelle 1 aufgelistet sind. Sie werden deshalb auch in verschiedenen Bereichen eingesetzt. ,0 Chemie in der Schule: www.chids.de 4 Tabelle 1 Hydraulische und Nichthydraulische Bindemittel Hydraulische Bindemittel Nichthydraulische Bindemittel <, Beispiel: Beispiel: Wasserkalk; Zement Luftkalk, Gips Eigenschaften und Merkmale Eigenschaften und Merkmale 1. Erhärtung nur bei Luftzutritt 1. Erhärtung an der Luft und unter Wasser 2 . Im erhärteten Zustand nicht wasserbeständig 2 . Im erhärteten Zustand wasserbeständig 3 . "Normale" Festigkeiten 3. "Hohe" Festigkeiten - CHEMIE DER BINDEMITTEL 1) Zement Der Zement ist ein feingemahlenes hydraulisches Bindemittel für Mörtel und Beton. Er besteht im wesentlichen aus Verbindungen von CaO, Si02, A1203 und Fe203, die durch Sintern oder Schmelzen entstanden sind. Als Nebenbestandteil ist Gipsstein CaS0412H20 oder Anhydrit CaS04 enthalten, sowie freies CaO, MgO, Na20 und K20. Tabelle 2 Chemische Zusammensetzung der Zemente* PZ EPZ HOZ TrZ CaO 64 59 51 51 Si02 20 22 27 27 A1203 5 7 9 7 Fe203 2,5 2 1,5 3 MgO 1,5 2,5 3/5 S03 2,5 2,5 2,5 ?• 2 2,5 * Die Werte geben die in konzentrierter Salzsäure löslichen Bestandteile in Gew. - % an, bezogen auf den glühlustfreien Zement an. Die Gew. - % ergänzen sich nicht auf 100%, der restliche Anteil besteht aus verschiedenen Verbindungen wie z.B. K20, Na20, MnO. Chemie in der Schule: www.chids.de 5 VERSUCH 1: Alkalische Reaktion von Zement In einen Standzylinder wird ein wenig Portlandzement gegeben und mit dest. Wasser aufgefüllt. Nachdem sich die Suspension geklärt hat, gibt man einige Tropfen der klaren Phenolphthaleinlösung hinzu; die alkalische Reaktion des Zementes zeigt sich in einer Rotfärbung der Lösung. Verantwortlich für diese Reaktion sind die basischen Oxide des Magnesiums und Calciums. Ihnen gegenüber stehen die schwerlöslichen sauren Eisen-, Aluminiumund Siliciumoxide. VERSUCH 2: Flammenspektroskopischer Nachweis von Calcium Geräte: Bunsenbrenner, Magnesiastäbchen, Spektroskop Chemikalien: Zement, konz. Salzsäure Zeit: 2 bis 3 Min. Man löst ein wenig Zement in konz. Salzsäure, taucht das Magnesiastäbchen in diese Lösung und hält es anschließend in die nichtleuchtende Bunsenbrennerflamme. Im heißesten Bereich der Flamme zeigt eine Rot färbung mit anschließendem Übergang in Gelbrot Calcium an. Störungen kommen durch Lithium und Strontium zustande; Kalium kann mit Hilfe des Cobaltglases bestimmt werden und stört deshalb nicht. Strontium und Lithium können einwandfrei nur mit Hilfe des Spektroskops identifiziert werden. Zusätzlich zur Flammenspektroskopie ist eine Erkennung des Calciums und auch des Magnesiums mit Hilfe der Chromatographie möglich. VERSUCH 3: Nachweis von Silicium Man stellt sich eine klare Ammoniummolybdatlösung mit Hilfe von 2 molarer Salpetersäure her. Nun löst man den Zement in halbkonzentierter Salpetersäure (und nicht etwa in höherkonzentrierter !) auf, filtriert mit nicht zu hartem Papierfilter und gibt zu der Lösung viele Tropfen der Molybdatlsg., bis eine Gelbfärbung (kein Niederschlag wie beim Ph«sphatl) die entstandene Heteropolysäure anzeigt. vereinfachte Reaktionsgleichung: H4Si 04 + 12 (M004)2- + 24 H30+ ~ H4[Si(Mo3010)4] + 36 H20 gelbe Heteropolysäu~e Die Orthokieselsäure kommt bei diesem niedrigen pH- Wert nur in geringster Konzentration vor, sie kondensiert über die Isopolysäuren zu Kieselgel (Si02)n·aQ. ,. VERSUCH 4: Nachweis von Fe und Al mit Hilfe der Tüpfelreaktion nach Feigel Ein Filterpapier wird mit einer Lösung von gelben Blutlaugensalz (=Hexacyanoferrat (II)) getränkt und getrocknet. Hierauf gibt man eine in halbkonzentrierter Salpetersäure gelöste Zement tropfen, worauf sofort eine Blaufärbung autritt. Diese kommt durch dasunlösliche und lösliche Berliner Blau zustande. Chemie in der Schule: www.chids.de 6 Liegt Fe 3 + (aus dem Zement) unlösliche Berliner Blau: 4 Fe 3 + + 3[Fe(CN)6]4- im Überschuß vor, so bildet sich das ~ Fe[FeFe(CN)6]3 Niederschlag Liegt Fe 3 + und gelbes Blutlaugensalz in stöchiometrisch gleichen Mengen vor, so bildet sich das kolloidal gelöste Berliner Blau: K+ + Fe 3+ + [Fe(CN)6]4- ~ K[FeFe{CN)6] Der Nachweis von A1 3 + erfolgt mit Hilfe der organischen Verbindung Alizarin S. Dazu werden zunächst die Al + Ionen mit Hilfe von wenigen Tropfen dest. Wasser aus der Fällungszone des Eisens herausgewaschen. Anschließend betüpfelt man den Rand der klaren Auswaschungszone mit einer 0,1% wässrigen Alizarin S Lösung. Beim Räuchern über konz. Ammoniak färben sich die Tüpfelstellen durch das deprotonierte Alizarin S violett und überdecken den roten Farblack des Alizarin S-Aluminium-Chelatkomplexes. Dieser wird durch beträufeln von 2 molarer Essigsäure sichtbar gemacht, da so das überschüssige Alizarin S protoniert und somit entfärbt wird. Im günstigsten Fall ist ein A1 3 + Ion von 3 deprotonierten Alizarin S Molekülen umgeben. In den meisten Fällen ist der Chrlatkomplex jedoch nicht stöchiometrisch zusammengesetzt, da das Al + noch OHIonen bindet. In der BRD gibt es eine Zementnorm, die folgende Arten erfasst: 1. Portlandzement ( PZ ) 2. 3. 4. 5. Eisenportlandzement ( EPZ Hochofenzement ( HOZ ) Trasszement (TrZ ) Zemente mit besonderen Eigenschaften a) Zemente mit niedriger Hydratationswärme b) Zemente mit hohem Sulfatwiderstand Daneben sind noch der Ölschieferzement , Traßhochofenzement , Flugaschenzement und Schnellzement bauaufsichtlich zugelassen. Es gibt noch andere Zementarten, die jedoch nicht genormt und damit nicht für tragende Teile zugelassen sind wie z.B. der Sulfathüttenzement . Dieser erreicht nicht die für die Zementnorm vorgesc~.riebene Raumbeständigkeit bzw. Mindestdruckfestigkeit von 25 N/nun . a) Mörtel und Beton " Mörtel bzw. Beton unterscheiden sich lediglich im Durchmesser der Zuschlagkörner. So wird beim Mörtel der Zement mit Sand und Wasser, beim Beton dagegen mit Kies, Bruchsteinen u.ä. und Wasser zu einem mehr oder weniger viskosen Brei angerührt. Sand oder Kies dienen als Magerungsmittel, was den Preis des Baustoffes erheblich herabsetzt. Aufgrund der z.T. verschiedenen Bindemittel und Zuschlagstoffe ergeben sich unterschiedliche Anwendungsgebiete für Mörtel und Beton. Chemie in der Schule: www.chids.de 7 Tabelle 4 Unterschiede zwischen Mörtel und Beton Bindemittel Zuschlagstoffe Verwendung Mörtel Zement, Kalk, Gips Sand Zum Verbinden von Bauteilen und zum Verputzen Beton Zement Sand, Kies, Splitt u.a. Zum Herstellen der Bauteile selbst b) Herstellung von Portlandzementklinker Der Portlandzementklinker stellt den Grundbestandteil aller oben aufgeführten Zemente, die der deutschen Zementnorm entsprechen, dar. Der Name Klinker kommt daher, daß früher das aufgeschlämmte Rohmaterial zu Ziegeln geformt und "klingend" hart gebrannt wurde. Die Herstellung erfolgt folgendermaßen (siehe Abb.). Als Rohstoff dienen Kalkstein und Ton, die entweder einzeln abgebaut und anschließend vermengt werden, oder auch nebeneinander in einem natürlichen Sedimentgestein, wie z.B. dem Kalkmergel vorliegen. Diese Rohstoffe werden gebrannt. Chemie in der Schule: www.chids.de 8 während des Brennens laufen Festkorperreaktionen ab, weswegen die Reaktionspartner möglichst nahe zueinander gebracht werden müssen. Das richtige Mengenverhältniss von Kalk und Ton wird deshalb in einer Mühle so fein vermahlen, daß 90% der Teilchen einen geringeren Durchmesser als 90~m (l~m lO-3mm) haben. Um natürliche Schwankungen in der geWÜnschten Zusammensetzung der Rohstoffe auszugleichen, kann Quarzsand, Kalk, Ton oder Eisenerz zugesetzt werden. Das so gewonnene Mehl gelangt dann in die Öfen. Das sind meistens Drehöfen, die gegebenenfalls mehr als 200m lang und mehr als 7m im Durchmesser besitzen können. Sie sind innen mit Feuerfestmaterialien ausgekleidet, liegen um ca. 5° gegen die Waagerechte geneigt und drehen sich langsam um ihre eigene Achse. Dadurch fördern sie das Brenngut der Flamme am tieferen Ende entgegen. Das Rohmaterial gelangt nacheinander in inuner heißere Zonen des Ofens, und es laufen je nach Temperatur verschiedene Reaktionen ab. Beim Erhitzen des Brennguts entweicht zunächst bei Temperaturen von 100°C das flüssige Wasser, bis etwa 600°C auch das im Ton adsorptiv und chemisch gebundene Wasser. Oberhalb von 600°C beginnt die Abspaltung von Kohlendioxid aus Calciumcarbonat; diese Reaktion verläuft bei 900°C sehr schnell. Das Brenngut verliert dabei rund ein Drittel seines Trockengewichts. Das freiwerdende Calciumoxid (=ungelöschter Kalk) ist unter diesen Reaktionsbedingungen nicht stabil; es reagiert mit Si02 zu Dicalciumsilicat. 2 CaO + Si02 ~ 2CaO'Si02 (Dicalciumsilikat) Mit Al203 und Fe203 reagiert das Calciumoxid zu instabilen Aluminaten und Aluminatferriten. Sie zerfallen, wenn bei etwa 1280 0C die Bildung einer Schmelze erfolgt. Bei dieser Temperatur bildet sich der für die Eigenschaften des Zementes wichtigste Bestandteil, das Tricalciumsilicat . Ohne die Anwesenheit von Eisenoxid bzw. Aluminiumoxid WÜrde diese Reaktion wesentlich langsamer verlaufen, da die Oxide den Schmelzpunkt des Gemisches herabsetzen. 2 CaO'Si02 + CaO ~ 3CaO'Si02 (Tricalciumsilikat) Unterhalb von 1250 0C ist reines Tricalciumsilikat nicht mehr stabil ;da aber die Abkühlzeit des gebrannten Klinkers wesentlich kleiner ist als seine Zerfallsgeschwindigkeit, bleibt das Tricalciumsilicat als metastabile Verbindung erhalten. Bei der Sintertemperatur von 1450 0C ist ungefähr ein Viertel des Klinkers geschmolzen. Nach der heißen Sinterzone gelangt der Klinker in einen Kühler, aus dem er lOO-200 0C heiß in die Klinkerhalle transportiert wird. ,. Beim Kühlen des Klinkers entstehen durch Kristallisation der Schmelze das Tricalciumaluminat und das Calciumaluminatferrit. 3 CaO + Al203 ~ 4 CaO + Al203 + Fe203 3CaO·A1203 (Tricalciumaluminat) ~ 4CaO·A1203·Fe203 (Calciumaluminatferrit) Das Calciumaluminatferrit ist eine Mischkristallverbindung, sich Al203 und Fe203 gegenseitig vertreten können. Chemie in der Schule: www.chids.de in der 9 Im Zementklinker entspricht seine Zusammensetzung etwa der Formel 4 CaO A1203 Fe203 . Es kann bis zu etwa 2 Gew. - % MgO in sein Kristallgitter aufnehmen. Damit ist ein Farbwechsel von braun nach grau verbunden, der dem Klinker seine Farbe gibt. Nach dem Abkühlen wird der Zementklinker gemahlen. Ungemahlener Zementklinker hat eine so geringe spezifische Oberfläche, daß er nur sehr langsam mit Wasser reagiert. Erst durch das Mahlen wird die Oberfläche so weit vergrößert, daß die Reaktionen in überschaubaren Zeiten ablaufen. I Tabelle I Reaktionen bei der Klinkerherstellung Reaktionsgleichung Entweichen von flüssigem H20 Entweichen von im Ton adsorptiv und chemisch gebundenem H20 CaC03 ~ CaO + C02 ( Calciumoxid ) 2 CaO + Si02 ~ 2CaO'Si02 ( Dicalciumsilikat ) ~ 2CaO'Si02 + CaO 3 CaO + A1203 ~ 3CaO'Si02 ( Tricalciumsilikat ) 3CaO'A1203 ( Tricalciumaluminat ) 4 CaO + A1203 + Fe203 ~ 4CaO'A12031Fe203 ( Calciumaluminatferrit ) Beginn der Reaktion in °C < 100 < 600 > 600 > 900 > 1280 abkiihlen abkühlen Sehr wichtig fiir das Erhärten des Zementes ist die Phasenzusammensetzung des Portlandzementklinkers. Dabei ergibt sich folgendes Bild. Den höchsten Anteil besitzt das Tricalciumsilikat, das den wichtigsten Bestandteil des Zementes beim Erhärten darstell t . In weitaus geringeren Mengen kommen daß Dicalciumsilikat, das Tricalciumaluminat und das Calciumaluffiinatferrit vor. Für das freie Calciumoxid und Magnesiumoxid sind in der deutschen Zementnorm Höchstmengen vorgeschrieben, da sie Kalkbzw. Magnesiatreiben hervorrufen (s.u.). Chemie in der Schule: www.chids.de 10 Tabelle 3 Phasenzusammensetzung des Zementklinkers Klinkerphasen Chemische Formel Gehalt in Gew. - % Tricalciumsilikat ( Alit ) 3 CaO' Si02 63 Dicalciumsilikat ( Belit ) 2 CaO' Si02 16 Tricalciumaluminat ( Aluminat ) 3 CaO' A1203 11 Calciumaluminatferrit ( Aluminatferrit ) 2 CaO' (A12 03 I Fe203 ) 8 freies CaO CaO 1 freies MgO MgO 1 c) Herstellung der verschiedenen Zementarten PORTLANDZEMENT Der Name Portlandzement wurde 1824 von dem Engländer J. Aspdin geprägt der einen von ihm entwickelten Romankalk (kein Zement im heutigen Sinne) als Portlandzement bezeichnete. Die Romankalkstücke glichen dem Portlandstein, einem oolithischen Kalkstein (meist Fe-und Ca-Verbindungen enthaltendes Sedimentgestein) der Halbinsel Portland in England. Beim Portlandzement wird der Klinker zusammen mit Gips CaS04'2H20 oder Anhydrit CaS04 vermahlen. Das liegt daran, daß für die Erstarrungsregelung des Zementes beim Erhärten das Calciumsulfat von besonderer Bedeutung ist. Die Mühlentemperatur wird so gesteuert, daß der Rohgipsanteil möglichst vollständig zum Halbhydrat CaS04'~20 entwässert wird. Im fertigen Zement liegt das Calciumsulfat dann in einer Mischung aus Halbhydrat und Anhydri t vor, wobei das Mischungsverhäl tnis beliebig eingestellt werden kann. Ohne die Zugabe von Calciumsulfat WÜrde der feingemahlene Klinker so schnell mit Wasser reagieren daß die Verarbeitungszeit des Mörtels oder Betons viel zu kurz wäre. Das Halbhydrat oder Anhydrit wirkt also verzögernd auf die Abbindereaktionen. I l ?o EISENPORTLANDZEMENT und HOCHOFENZEMENT Diese beiden Zemente werden auch als Hüttenzement bezeichnet. Die beim Erschmelzen von Eisen im Hochofen anfallende Schlacke wird mit Wasser schnell abgekühlt und im gemahlenen Zustand unter den Klinker gemischt. Nur. durch das schnelle Abkühlen ensteht der sogenannte Hüttensand, ein latent-hydraulischer Stoff. Latenthydraulisch bedeutet, daß bei Anregung durch den im Zementklinker vorhandenen Kalk der Hüttensand hydraulische Eigenschaften entwickelt und unter Wasser erhärtet. Chemie in der Schule: www.chids.de 11 Durch unterschiedliche Zumahlmenge an Hüttensand entsteht Eisenportlandzement mit max. 35% Schlacke oder Hochofenzement mit max. 80% Schlacke. TRAßZEMENT Der Traßzement enthält außer Zementklinker, Gipsstein und/oder Anhydrit noch 20-40% Traß. Traß ist ein latent hydraulischer Stoff, der zu den Puzzolanen bzw. Tuffen gehört. Diese Puzzolane, benannt nach einem schon in der Antike genutzten Abbaugebiet bei Puzzuoli (Italien), sind entweder vulkanischen Ursprungs oder durch einen Meteroiteneinschlag aus Sedimentgestein entstanden. Tabelle Zementart Zusammensetzung der Normzemente Portlandzementklinker Hüttensand Traß Gew. - % Gew. - % Gew. - % PZ 100 EPZ 65 bis 94 HOZ TrZ - - bis 35 - 20 bis 64 36 bis 80 - 60 bis 80 - 6 20 bis 40 Die drei Normzemente bis auf den Traßzement bilden mehr als 90% des Gesamtabsatzes an Zement in der heutigen BRD. So wurden 1991 22,6 Mio. Tonnen Portlandzement (73%) und 5,7 Mio. Tonnen Hüttenzement (19%) abgesetzt. Die restlichen 8% entfallen auf Ölschieferzement (1,6%), Traßzement (0.5%) und Spezialzemente (5.9%). Im Vergleich zu 1970 haben sich diese Zahlen zugunsten der Ölschiefer-, Traß-, und Spezialzemente auf Kosten der Hüttenzemente etwas verschoben. Ansonsten hat sich in der Zementindustrie allgemein in den letzten 20 Jahren nur wenig verändert. d) Erhärten des Zementes Die Vorgänge beim Abbinden und Erhärten des Zementes sind sehr kompliziert und können nur grob umrissen werden. Als Beispiel sei die Erhärtung des Portlandzementes aufgeführt. :,. MISCHUNGSVERHÄLTNIS ZEMENT - WASSER Das Mischungsverhältnis Zement:Wasser beträgt theoretisch etwa 0,3 damit der Zement vollständig hydratisiert wird. Das ist aber meist zu wenig Wasser, um einen gut zu verarbeitenden Mörtel/Beton herzustellen. In der Praxis liegen die Wasser/Zement-Werte im Mi t tel bei etwa 0, 6, d. h. zu 3 Teilen Wasser kommen 5 Teile Zement. Chemie in der Schule: www.chids.de 12 HYDRATATIONSWÄRME DES ZEMENTES Die Hydratation des Zementes ist ein exothermer Vorgang. Die dabei frei werdende Wärmemenge ist die Hydratationswärme . Unter isothermen Bedingungen werden bei vollständiger Hydratation z. B. des Portlandzementes etwa zwischen 375 bis 525 J/g Zement frei. Das Erhärten des Zementes dauert jedoch seine Zeit, so daß sich die Abgabe der Hydratationswärme auf mehrere Tage bis Wochen erstreckt. Im Winter bei leichtem Schneefall kann man diese Wärmeabgabe durch Tauen des Schnees auf einer frischen Betondecke gut beobachten. In massiven Bauten kann das freiwerden der Hydratationswärme jedoch eine starke Aufheizung zur Folge haben. Beim Abkühlen treten dann Spannungen auf, die zu Rissbildungen führen können. Deshalb werden Spezialzemente für den Bau solcher massiven Bauten verwendet, die eine niedrige Hydratationswärme (nach DIN-Norm festgelegt) besitzen. Ansonsten sollte man frische Bauteile wässern, um eine Kühlung vor allem bei warmen Wetter zu erreichen. REAKTION DER ALUMINATE MIT CALCIUMSULFAT Rührt man Zement mit Wasser an, so entstehen zeitlich gesehen am schnellsten die Calciumaluminathydrate aus dem Tricalciumaluminat (s.u.). Die Reaktionen verlaufen so schnell, daß ein frisch angemachter Mörtel oder Beton nach wenigen Minuten steif werden WÜrde und nicht mehr zu verarbeiten wäre. Das verhindert der zugemahlene Gips. Dieser reagiert selbst mit dem Tricalciumaluminat und verzögert so die Bildung der Calciumaluminathydrate. Die entstehende Verbindung hat eine ähnliche Struktur wie ein bei Ettringen in der Eifel vorkommendes Mineral und wird deshalb auch Ettringit genannt. Bei der Reaktion des Gipses mit dem Aluminat legt sich der schwer lösliche Ettringit als schützende Hülle um die einzelnen Tricalciumalurninat-Teilchen und bremst dadurch den weiteren Angriff der Sulfationen. Diese müssen schließlich erst durch die Ettringitschicht hindurchdiffundieren, um mit dem Tricalciumaluminat und Wasser reagieren zu können. Bei der Auflösung des Tricalciumaluminats wird zwar Raum gewonnen, das Volumen der Reaktionsprodukte ist aber soviel größer, daß der Kristallisationsdruck die erste Ettringithülle sprengt. Solange noch genügend Sulfationen vorhanden sind, wird sogleich wieder der Ettringit als Hülle gebildet. Wenn der Vorrat an gelöstem Sulfat aufgebraucht ist, können die gesprengten Ettringitschichten nicht mehr abgedichtet werden und das AI~inat hydratisiert rasch weiter. Der Ettringit wandelt sich so im Lauf der Zeit in Gegenwart von Aluminat und Calciumhydroxid in eine sulfatärmere Verbindung um. 3CaO'A120313CaS04132H20 H20 ~ 3CaO'A12031CaS04812H20 + 2 CaS04 + 20 Ohne eine Umwandlung des Ettringits in die sulfatärmere Verbindung WÜrde dieser eine Aufblähung des Mörtels bzw. Betons zur Folge haben. Diese Aufblähung wiederum WÜrde die Festigkeit des Mörtels bzw. Betons vermindern. Chemie in der Schule: www.chids.de 13 Da sich der Ettringit an der Oberfläche der Tricalciumaluminatkörner bildet, hängt die Menge des Gipses, der zugesetzt werden muß, außer vom Aluminatgehalt auch noch von der Mahlfeinheit des Zements ab. Gibt man zuviel Gips zu, so ist die Ettringitbildung noch nicht abgeschlossen, wenn der Zementstein eine gewisse Festigkei t erreicht hat. Das führt dazu, daß der Kristallisationsdruck das gesamte Gefüge sprengt, was auch als Gipstreiben bezeichnet wird. Gibt man zuwenig Gips zu, so WÜrde der Mörtel bzw. Beton zu schnell erhärten und wäre nicht zu verarbeiten. In der deutschen Zementnorm sind deshalb Höchstwerte für den S03-Gehalt (=Sulfatgehalt) der verschiedenen Zemente festgelegt. KALK-UND MAGNESIATREIBEN Ein Problem stellen die Nebenbestandteile des Portlandzementklinkers dar, das freie Cao bzw. MgO. Bei der Reaktion mit Wasser bilden sich daraus die Hydroxide Ca (OH) 2 und Mg(OH)2, die mehr Raum einnehmen als ursprünglich die Oxide. Freies CaO und MgO können daher Kalkund Magnesiatreiben hervorrufen, wenn sie in grobkristalliner Ausbildung in größeren Mengen vorliegen. Dann läuft die Reaktion mit Wasser sehr langsam ab und ist noch nicht abgeschlossen, wenn die Erhärtung des Zementes schon begonnen hat. Das Kalk- bzw. Magnesiatreiben führt zur Rissbildung im erhärteten Mörtel/Beton. In normgerechten Zementen ist der Gehalt an MgO deshalb auf max. 5 Gew.-% begrenzt. REAKTION DER ALUMINATE MIT WASSER Die erste Reaktion des Tricalciumaluminats mit Wasser erfolgt sehr schnell. Dadurch entsteht eine an Calciumhydroxid Übersättigte und durch die Auflösung des Gipses gesättigte Calciumsulfatlösung. In Gegenwart von Calciumhydroxid reagiert das obige Produkt wie folgt: 3CaO'A120316H20 + Ca(OH)2 + 12 H20 ~ 4CaO'A1203119H20 An der Luft geht die Reaktion weiter. Im Zementstein erfolgen dann die weiteren Reaktionen. :, 4CaO Al203 19H20 ~ der obigen Reaktion) I I 3CaO Al203 · 6H20 + Ca (OH) 2 + 12 H20 I (Umkehr Das Calciumaluminatferrit reagiert langsamer mit Wasser als das Tricalciumaluminat, bildet aber die gleichen Hydratationsprodukte. Das Ettringit entsteht somit sowohl durch die Reaktion des Calciumaluminats als auch des Aluminatferrits mit Gips. Chemie in der Schule: www.chids.de 14 REAKTION DER SILIKATE MIT WASSER Erst nach ungefähr einer Stunde bilden sich langfaserige Calciumsilikathydrate, die zusammen mit dem Nachfolgeproduktes des Ettringits die einzelnen Zementkörnchen verbinden. Dadurch steift der vorher flüssige Zementbrei an. Das Tricalciumsilikat setzt sich mit Wasser wie folgt um: Das Dicalciumsilikat reagiert zum gleichen Produkt. Diese Formel für das Silikathydrat ist idealisiert. Je mehr Wasser man zum Anmachen des Zementes benutzt, um so geringer ist der Calciumgehalt der Hydratationsprodukte. Bei den Wassermengen, die für die Herstellung von Mörtel oder Beton üblich sind, liegt das Verhältnis CaO:Si02 bei 2,0 und darüber. Sowohl die Calciumsilikathydrate als auch die Calciumaluminathydrate füllen die Poren zwischen den Zementkörnchen aus, und es entsteht ein festes Gefüge. Das Calciumhydroxid liegt in Form von hexagonalen Plättchen dazwischen, trägt aber kaum etwas zur Festigkeit bei. Die Erklärung dafür ist folgende. Bei der Reaktion der Silikate und Aluminate mit Wasser gehen die energiereichen Ausgangsstoffe in energiearme Hydrate über. Ein Teil der Energiedifferenz wird dabei als Wärme abgegeben, während ein anderer Teil zum Aufbau einer großen Oberfläche dient. Während die spezifische Oberfläche im Zement nur etwa 0,3 m2/g beträgt, erreichen die Hydratationsprodukte eine Spezifische Oberfläche von mehreren hundert Quadratmetern pro Gramm. Man kann sich gut vorstellen, daß die Gitterbausteine in der Oberfläche, deren elektrische Ladungen ja nicht abgesättigt sind, zu einer starken Haftung zwischen den Hydratationsprodukten untereinander und mit den Zuschlägen (Sand) führen. Da die spezifische Oberfläche der Silikathydrate am größten ist, tragen sie auch am stärksten zur Festigkeit bei. Das heißt je mehr faserförmige Calciumsilikathydrate und je weniger Calciumhydroxid ein Zementstein enthält, um so fester ist er. Wie wir aus der obigen Reaktionsgleichung erkennen, wäre somit ein Zement der viel Dicalciumsilikat enthält vorzuziehen, da bei der Reaktion mit Wasser weniger Calciumhydroxid entsteht als bei der Reaktion von Tricalciumsilikat mit Wasser. Da aber das Dicalciumsilikat wesentlich langsamer reagiert als das Tricalciumsilikat, macht sich die höhere.Festigkeit erst nach sehr langer Zeit bemerkbar. Bei der Verarbeitung von Zement wird aber schon nach sehr kurzer Zeit eine hohe Festigkeit gefordert, weshalb in der Regel einem tricalciumsilikatreichen Zement der Vorzug gegeben wird. Chemie in der Schule: www.chids.de 15 Tabelle 5 Eigenschaften Klinkerbestandteile und Hydratationswärme* der Zementtechnische Eigenschaften Chemische Verbindung Tricalciumsilikat 3 CaO'Si02 schnelle Erhärtung, mittlere Hydratationswärme (500 J/g) Dicalciumsilikat 2 CaO'Si02 langsame, stetige Erhärtung, Endfestigkeit etwa wie bei Tricalciumsilikat, niedere Hydratationswärme (250 J/g) Tetracalciumaluminatferrit 4 CaO· A12 03 Fe203 langsame Erhärtung, reagiert weniger rasch als Tricalciumaluminat, daher geringere Hydratationswärme (420 J/g) und weniger Schwinden Tricalciumaluminat 3 CaO·A1203 schnelle Anfangserhärtung, nicht sehr hohe Endfestigkeit, starkes Schwinden, sulfatempfindlich, hohe Hydratationswärme (1340 J/g) Freier Kalk CaO in geringer Menge unschädlich, in größerer Menge führt er zu Kalktreiben Freie Magnesia MgO in geringer Menge unschädlich, in größerer Menge führt es zu Magnesiatreiben * Die Werte für die Hydratationswärme sind abgerundet und beziehen sich auf den Wärmeanteil, den die Hauptklinkerphasen zur gesamten Hydratationswärme des Portlandzementes beitragen. 2) Baukalke Baukalke sind Bindemittel, deren analytische Hauptbestandteile die Oxide des Calciums und Magnesiums sind. Aufgrund ihres unterschiedlichen Erhärtungsverhaltens unterscheidet man folgende Baukalkarten: a) Luftkalke -Weißkalk -Dolomitkalk b) Wasserkalk c) Hydraulischer Kalk d) Hochhydraulischer Kalk Weißkalk wird aus möglichst reinem Calciumcarbonat hergestell t , das in Marmor (= "Marmorkalk " ) oder aber auch Seemuscheln (=" Seemuschelkalk " ) vorkommt. Dolomitkalk dagegen wird aus dolomithaItigen Gesteinen (Dolomit=CaMg(C03)2) gebrannt. Wasserkalke, hydraulische und hochhydraulische Kalke unterscheiden sich nur im wachsenden Anteil an latent hydraulischen Stoffen. Zu den latent hydraulischen Stoffen zählen wie beim Zement Aluminium, Eisen- und Siliciumoxid enthaltender Mergel. Chemie in der Schule: www.chids.de 16 DARSTELLUNG VON BAUKALKEN Die Herstellung der Baukalke erfolgt im wesentlichen nach dem gleichen Verfahren. Dazu werden mehr oder weniger kalkhaltige Gesteine gebrannt. Im Gegensatz zur Zementklinkerherstellung wird die Temperatur jedoch unterhalb der Sintergrenze gehalten, so daß die einzelnen Körner nicht verbacken und somit eine geringere Oberfläche besitzen. Die Brenntemperatur liegt bei etwa 900-1100 o C. Es werden entweder wie bei der Zementklinkerherstellung Drehrohröfen oder auch Ringöfen verwendet. Letztgenannte sind wärmetechnisch besonders vollkommen. Die chemische Reaktion des Kalkbrennens bzw. folgende: CaC03 ~ " Entsäuerns " ist CaO + C02t - 178,4 kJ/mol Bei dieser endothermen Reaktion entsteht gebrannter bzw. ungelöschter Kalk. Dieser kann so nicht verarbeitet werden. Er wird in einem zweiten Arbei tsgang 11 gelöscht" , d. h. er wird mi t Wasser verrührt . Die Reaktion ist folgende: CaO + H20 ~ Ca(OH)2 + 65,2 kJ/mol (exotherme Reaktion) Da bei dieser exothermen Reaktion Wasser verdunstet, muß mit einem Überschuß an Wasser gearbeitet werden. Beim Kalklöschen quillt der ungelöschte Kalk zum etwa 2,5-fachen Volumen auf, worauf die Sprengwirkung von ungelöschtem Kalk beruht. (~Kalktreiben) . VERSUCH 5: Das Brennen von Kalk (siehe Abb~) Geräte: Quarzrohr, 2 Waschflaschen, Stativmaterial, Gummistopfen, Teclubrenner, Wasserstrahlpumpe Chemikalien: gekörnter Mamor (mit Hilfe eines Schraubstocks oder Hammers leicht herstellbar aus einer Mamorplatte o.ä.), konz. NaOH, Kalkwasser Durchführung: In ein Quarzrohr, das mit zwei Waschflaschen verbunden ist wird etwas fein gekörnter Mamor gefüll t und die Enden des Rohres mit etwas Glaswolle und anschließend den durchbohrten Gummistopfen verschlossen. Die vorgeschaltete Waschflasche ist mit konz. NaOH gefüllt, um das in der Luft vorhandene C02 zu binden. ,_ Die mit Kalkwasser oder Barytwasser nachgeschaltete Waschflasche dient zum Nachweis des durch Erhitzen von Mamor ausgetriebenen C02· Das so gebildete weißlich trübe. Chemie in der Schule: www.chids.de Calciumcarbonat färbt das klare Kalkwasser 17 Gäbe man C02 im Überschuß hinzu, auflösen: + so WÜrde sich das CaC03 wieder Ca 2 + + + 2 HC03- + Um den Mamor zu zersetzen, wird dieser mit dem Teclubrenner kräftig erhitzt. Sobald er sich auf Rotglut befindet leitet man einen mäßigen Luftstrom durch die Apparatur. Die Zersetzung von Calciumcarbonat zu C02 und CaO ist eine Gleichgewichtsreaktion . Sie ist deshalb vom Massenwirkungsgesetz, der Temperatur und dem Druck abhängig. Durch Austreiben des Kohlendioxids mit dem Luftstrom verschiebt sich das Gleichgewicht auf die rechte Seite und man erreicht so eine möglichst quantitative Umsetzung bei gegebener Temperatur und Druck. CaC03 ~ CaO + C02t Zum Nachweis des CaO kann dieses mit Wasser aufgeschlämmt und mit einigen Tropfen einer Thymolphthaleinlösung versetzt werden. Die "starke" Base CaO zeigt mit dem Thymolphthalein eine Blaufärbung CaC03 (Vergleichssubstanz) als "schwächere" Base jedoch nicht (Umschlagsbereich Thymolphthalein ph= 9 3 -10, 5 von farblos nach blau) . I I VERSUCH 6: Das Kalklöschen Geräte: selbstgebautes (siehe Abb.l) oder gekauftes Thermoskop Chemikalien: CaO, welches ganz frisch oder kurz vorher etwa 10 min mit dem Teclubrenner bis zur Rotglut erhitzt wurde Durchführung: Man legt in dem Thermoskop eine bestimmte Menge Wasser vor, wartet bis sich die Temperatur an die Thermoskoptemperatur angeglichen hat und gibt einen Brocken CaO in das Reaktionsgefäß . Durch die exotherme Reaktion bedingt erwärmt sich die Luft um den Reaktionskolben und dehnt sich aus. Es entsteht ein Druck der an dem U-Manometerrohr abgelesen werden kann. VERWENDUNG DER BAUKALKE 1) Luftmörtel Der Name Luftmörtel kommt daher, das dieser Mörtel das in der Luft enthaltene Kohlendioxid zum Erhärten braucht. Der am Bestimmungsort in Papiersäcken bzw. fahrbaren Behältern angelieferte Löschkalk (früher mußte uer gebrannte Kalk erst mehrere Tage lang auf der Baustelle "gelöscht" bzw. "eingesumpft 11 werden) wird mit Wasser und Sand angemacht, bevor er verarbeitet werden kann. Dabei kommen zu etwa 10 Gew. -% Löschkalk 15 Gew.-% Wasser und 75 Gew.-% Sand als Magerungsmittel. Der Sand dient dazu, den Kalkbrei porös zu machen, so daß die zur Erhärtung notwendige Luft bis in die inneren Schichten vordringen kann. Außerdem wird so der Preis des Bindungsmittels stark herabgesetzt und Dehnungsbzw. Schrumpfungsrisse werden vermieden. Chemie in der Schule: www.chids.de -- .MmrtJr , QaswoUe ltI/t 00 Abb.l KalkbrenneB Thermo akop Abb.2 Abb.3 kOtlJ SJ: hwefelst1UlP Mortelauadet Chemie in der Schule: www.chids.de Abbinden von Mörtel 18 Das Wasser hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung. Einmal erhöht es die Verarbeitbarkeit des Mörtels erheblich, zum anderen WÜrde dieser ohne Wasser nicht abbinden können. Denn erst wenn das Mörtelwasser Kohlendioxid aus der Luft aufnimmt und Kohlensäure als Zwischenprodukt entsteht, setzt sich dieses mit dem Calciumhydroxid (=Löschkalk) zu Kalkstein um ("Carbonatisierung"). C02 + H20 ~ H2C0 3 - 0,2% Ca(OH)2 + HC03VERSUCH 7: Erhärten von gelöschtem Kalk (siehe Abb.)) Gerate: Kohlendioxidentwickler (Schliffkolben, Verbindungsstück mit seitlicher Abzweigung, Tropftrichter mit Druckausgleich), 500ml Erlenmeyerkolben, dreifach durchbohrten Gummistopfen, Digitalthermometer mit Meßfühler, Waschflasche Chemikalien: Ca(OH)2, Sand, halbkonz. Hel, Mamorstückchen, konz. Schwefelsäure Durchführung: Aus einem Teil (=1 Teelöffel) Ca (OH) 2, 3 - 4 Teilen Sand und möglichst wenig Wasser stellt man einen Teig her. Diesen schneidet man in kleine Würfel und trocknet ihn möglichst rasch (z.B. mit klopapier). Die Quader müssen nicht ganz trocken sein, wichtig ist nur daß sie nicht allzulange der Luft ausgesetzt sind, da sonst die Mörtelerhartung immer weiter fortschreitet. Man kann sie nun in einem luftdicht verschließbaren Behälter ruhig länger aufbewahren oder auch gleich in den Erlenmeyerkolben legen und den Versuch beginnen. Dazu läßt man etwas Salzsäure auf den gekörnten Mamor tropfen, den man zur gleichmäßigeren Kohlendioxidentwicklung mit etwas Wasser vermischt. Das Kohlendioxid gelangt nun durch die Waschflasche mit konz. H2S04, wodurch es getrocknet wird. Dieses ist nur wichtig wenn beim Abbinden von Mörtel auch die Wasserbildung nachgewiesen werden soll. Dazu müssen die Mörtelquader natürlich ganz trocken sein. Das C02 gelangt dann in den Erlenmeyerkolben mi t den Quadern, wobei es zur exothermen Reaktion konunt. Um dieses nachzuweisen setzt man schon vorher die Meßspitze auf die Oberfläche eines Quaders auf und kann nun den Temperaturanstieg beobachten (betrug etwa 2-3°C). Außerdem schlägt sich innen im Erlenmeyerkolben Wasser nieder, das z.B. mit Cobalt(II}-Papier nachgewiesen werden kann (natürlich nur wenn die Quader wirklich trocken waren) . Das freiwerdende Wasser zeigt in Bauten in Form von'nassen Wänden. So werden bei frisch bezogenen Neubauten durch das ausgeatmete C02 oft die vermeindlich trockenen Wände wieder feucht ("schwitzen" der Wände) . Es zeigt sich außerdem, daß nicht heizeh, sondern eine hohe C02Zufuhr den Prozess des Erhärtens beschleunigt. Dieses wurde früher durch das Aufstellen von Koksöfen erreicht, die heutzutage aber wegen des freiwerdens von giftigem CO verboten sind. Zudem ist die Warmeabstrahlung auf die Wände meist ungenügend gleichmäßig, wodurch die Gefahr einer Rißbildung erhöht wird. Die Luftkalke sind sehr wirtschaftlich und werden heutzutage vorwiegend für die Herstellung von Mauerund Putzmörtel verwendet. Jedoch sollten nicht zu dicke Mauern damit gebaut werden, da sich beim Abbruch von meterdicken mittelalterlichen Mauern gezeigt hat, das diese im Innern noch nicht abgebunden waren. Chemie in der Schule: www.chids.de 19 2) Hydraulisch erhärtende Kalke Diese Kalke werden unterteilt in: a) Wasserkalk Der Wasserkalk verfestigt sich durch das Zusammenwirken von Carbonathärtung (etwa 7 Tage dauerndem Luftzutritt ist notwendig) und hydraulischer Härtung. Er wird aus mergeligem Kalkstein hergestellt. b) Hydraulischer Kalk Dieser Kalk besitzt einen höheren Anteil an hydraulischen Verbindungen als der Wasserkalk und benötigt nur etwa 5 Tage Luftzutritt zur Carbonathärtung. Er wird aus Kalksteinmergel unterhalb der Sintergrenze (im Gegensatz zum Zement) gebrannt. c) Hochhydraulischer Kalk ("Fixbinder") Der hohe Anteil an hydraulischen Faktoren macht nur einen Luftzutritt von 1-3 Tagen zur Carbonathärtung erforderlich. Die Herstellung ist die gleiche wie beim hydraulischen Kalk, jedoch sollte der Kalksteinmergel mehr tonige Substanzen besitzen. ERHÄRTUNG DER HYDRAULISCHEN KALKE Die hydraulischen Kalke besitzen ebenso wie der Zement die Fähigkeit unter Wasser zu erhärten. Der Erhärtungsprozess ist im Wesentlichen wie beim Zement. Im Unterschied zum Zement entsteht durch die niedrigere Brenntemperatur sehr wenig Tricalciumsilikat. Dieser Mangel wird durch den wesentlich höheren Anteil an gelöschtem Kalk ausgeglichen, der jedoch nur unter Luftzutritt erhärten kann. Die wesentlichen hydraulisch erhärtenden Faktoren sind ebenso wie beim Zement das Dicalciumsilikat 2CaO'Si02, das Tricalciumaluminat 3CaO'A1203 und das Calciumaluminatferrit 4CaO·AI203·Fe203. 3) Der Gips Gips ist ein Mineral und gleichnamiges Gestein mit der" chemischen Formel CaS04·2H20. HERSTELLUNG VON BAUGIPSEN Der Rohstoff Gipsstein wird in Mühlen fei~gemahlen und in Drehöfen wie bei der Zementherstellung erhitzt. höher die Temperatur gewählt wird, um so mehr Kristallwasser wird ausgetrieben. Danach unterscheidet man: Je - Calciumsulfat-Halbhydrat CaS04'~20, auch Stuckgips oder "gebrannter Gips" genannt, der bei Brenntemperaturen zwischen 120190°C entsteht. Beim Halbhydrat unterscheidet man zwischen einer festeren a-und einer weniger festen ß-Modifikation. Die a-Form bildet sich beim Erhitzen unter Dampfeinwirkung, die ß-Form beim trockenen Brennen. Der Stuckgips versteift rasch (Beginn etwa 1020 Minuten nach Anmachen mit Wasser) . Chemie in der Schule: www.chids.de 20 - Bei 190-200 oc entweicht aus dem Stuckgips der Rest des Wassers; der so gebildete "wasserfreie Stuckgips" bindet so schnell mit Wasser ab, daß er praktisch nicht verwendet werden kann. - Bei Temperaturen von 500°C büßt der Gips seine Abbindefähigkeit ein. - Putzgips entsteht bei Brenntemperaturen bis zu 800°C. Er stellt ein Gemisch aus Halbhydrat, Halbanhydrit (Anhydrit mit einem Restgehalt an Wasser) und Anhydrit dar. - Der sogenannte Estrichgips entsteht beim Brennen in Schachtöfen bei etwa 800-1000 oC. Er bindet mit Wasser angemacht nur sehr langsam ab. Der Estrichgips weist im Gegensatz zum Stuckgips hydraulische Eigenschaften auf und bleibt auch unter Wasser hart. Der Stuckgips dagegen erweicht unter Wasser und zerbröckelt. - Gips, welcher bei 1000-1200 0 C gebrannt wird, geht in "totgebrannten Gipsll über, der sich wie natürlicher Anhydrit nur sehr schwer mit Wasser umsetzt. - Basischer Gips entsteht bei Temperaturen oberhalb von 1200 o C . Durch thermische Zersetzung bildet sich aus dem Gips neben Anhydrit noch CaO : Das Calciumoxid wirkt auf den Anhydrit als Anreger, der bei diesem Brennvorgang in einer langsam erstarrenden Modifikation entsteht. Tabelle 8 von Gips Chemische Bestandteile, Brenntemperaturen und Erhärtung Gipssorte Chem. Bestandteile Stuckgips bzw. IIgebrannter" Gips wasserfreier Stuckgips Putzgips "totgebrannter" Gips "basischer" Gips Chemie in der Schule: www.chids.de CaS04 Brenntemperatur Erhärtung 120-190°C rasch 190-200 oC kaum abbindefähig bis 800°C rasch 1000-1200 oC kaum abbindefähig rasch, CaO als Anreger 21 ERHÄRTUNG UND VERWENDUNG DES GIPSES Gips erhärtet, indem er aus dem Anmachwasser das Kristallwasser, das beim Brennen ausgetrieben wurde wieder aufnimmt. Zum ungestorten Ablauf der Erhärtung mus sen alle Teilchen des feingemahlenen Gipses beim Anmachen mit Wasser in Beruhrung kommen, Klumpenbildung muß vermieden werden. Deshalb sollte Gips in Wasser eingestreut werden und nicht umgekehrt. Alte Gipsreste im Anmachgefäß wirken als Kristallisationskeime und verkurzen die Verarbeitungszeit. Die Kristallisation von Gips durch Aufnahme des beim Brennens ausgetriebenen Kristallwassers ist ein exothermer Vorgang. VERSUCH 9: Nachweis von Kristallwasser in Gips Geräte: schwerschmelzbares Reagenzglas, Glaswolle, Pinzette, Brenner Chemikalien: CoCI2, Marienglas (=Gips) Durchführung:Zunächst stellt man Cobalt(II)-Papier zum Wassernachweis her. Dazu löst man viel Cobalt(II)chlorid in wenig Wasser auf und tränkt Filterpapier damit. Dieses trocknet man im Trockenschrank bis die blaue Farbe des CoCl2 durchgehend auf dem Filterpapier auftritt. Nun bringt man Gips in das Reagenzglas ein, verschließt dieses oben mit etwas Glaswolle, damit das entstehende Wasser nicht verdunstet sondern kondensiert und erhitzt das Ganze kräftig. Das ausgetriebene Wasser kann man dann nach entfernen des Glaswollepropfens mit einem Stück des blauen Cobalt(II)-Papiers vom Rand des Reagenzglases aufwischen (Pinzette benutzen). Es tritt eine Rosafärbung des Hexaaquacobalt(II)chlorids auf. Die Reaktionsgleichungen der verschiedenen Gipssorten sehen folgendermaßen aus: a) Stuckgips Der rasch versteifende Stuckgips wird für Stuckarbeiten (~Name), zum Innenputz und zum werkmäßigen Herstellen von Gipsbauplatten verwendet. :, b) Estrichgips Estrichgips wird in Deutschland nicht mehr hergestellt. c) Putzgips Der Putzgips erhärtet wie ein Gemisch von Stuckgips und Estrichgips. Er versteift zwar noch schneller als Stuckgips, kann aber deutlich länger verarbeitet werden. Deshalb verwendet man ihn Chemie in der Schule: www.chids.de 22 für Innenputze (mit oder ohne Zuschläge), die anschließend abgerieben werden müssen (Erzeugen einer Struktur im Gips) . BESONDERHEITEN DES BAUSTOFFES GIPS Gips ist chemisch neutral, d.h. er reagiert im Gegensatz zum Zement und Baukalk nicht basisch. Daher ist für Eisen und Stahl kein Rostschutz gegeben, die also bei Feuchtigkeit korrodieren. Zudem ist die Löslichkeit von Gips in Wasser gegeben, wenn auch nur sehr gering (etwa 2g/1). Dadurch bedingt kann der Gips an nassen Stellen ausgewaschen werden oder beim Austrochnen immer wieder auskristallisieren, was mit einer Volumenvergrößerung mit anschließender Sprengwirkung verbunden ist. Daher darf Gips nur in trockenen Räumen verwendet werden. Neben den oben genannten Gipsen gibt es noch viele andere Gipssorten wie Fertigputzgips, Haftputzgips, Maschinenputzgips, Ansetzgips, Fugengips und Spachtelgips. Alle diese Sorten beinhalten Zusätze wie Verzögerer, Beschleuniger, Plastifizierer und Haftmittel. Neben diesen Zusätzen, die die Eigenschaften des Gipses für bestimmte Verwendungszwecke verändern, können auch noch Füllstoffe wie Sand und Perlite zugemischt sein. Chemie in der Schule: www.chids.de Literatur Verein Deutscher Zementwerke: Zement-Taschenbuch, 48.Ausgabe (1984) Roland Peter: Herstellung von Gasbeton mit schulgemäßen Mitteln; Praxis der Naturwissenschaften 37.Jahrgang 1988, 8.42 Stapf/Rossa: Chemische Schulversuche Band 1,S.137/138 ,Verlag Berlin 1972 Bukatsch/Glöckner: Experimentelle 8chulchemie Band: Analytische Chemie Teil 11, Aulis Verlag Deubner&Co KG 1971Hans Backe: Wirkstoffkunde für die Bauindustrie, 14. Auflage 1977, VEB Verlag Berlin G. Lindemann: Bauen mit DIN-Normen, Teubner Verlag 1986 Lothar Müller: Portlandzement, Chemie in unserer Zeit, 7.Jahrg. 1973, 8.19 Basalla: Baupraktische Betontechnologie, 3.Auflage Bauverlag, Wiesbaden 1971 Gerhard 8tehno: Baustoffe und Baustoffprüfung, Springer Verlag 1981 Wilhelm Scholz: Baustoffkenntnis, 12.Auflage 1991, Werner Verlag Fritz 8cheidegger: Aus der Geschichte der Bautechnik, Band 1: Grundlagen, Birkhäuser-Verlag 1990 Zement Merkblätter herausgegeben vom Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V., Köln: 1. Zementarten und Festigkeitsklassen, 2. Herstellen von Zement Wesehe: Baustoffe (2.) Band 2 Beton, Wiesbaden, Bauverlag 1981 1" Chemie in der Schule: www.chids.de