Schule: Clara- Schumann- Gymnasium Dülken Schuljahr: 2013/2014 Kurs: Grundkurs Fach: Philosophie Name der Schülerin: Anja Schroers Thema der Arbeit: Die Philosophie des Taekwondo und deren Einfluss auf das Leben der Praktizierenden. Name des Fachlehrers: Herr Beer Ausgabetermin des Themas: 14. Januar 2014 Abgabetermin der Arbeit: 18.März.2014 Unterschrift der Schülerin Unterschrift des Fachlehrers 1 Vorwort Im Folgenden möchte ich mich mit dem Einfluss der Philosophie des Taekwondo beschäftigen. Grund dafür ist, dass ich diese Kampfkunst selbst seit etwas mehr als zweieinhalb Jahren ausübe. Dabei ist mir aufgefallen, dass es neben den sportlichen Aspekten auch viele Hintergründe, geistige Aspekte und Bedeutungen gibt. Diese werden im Training zwar auch angesprochen, aber meiner Meinung nach wirkt das Training in erster Linie wie normales Sporttraining. Trotzdem, oder auch gerade deswegen interessiert es mich, ob die philosophischen Aspekte einen Einfluss auf uns ausüben. Ich persönlich finde es sehr schön, dass Taekwondo nicht nur Sport ist und hoffe deswegen festzustellen, dass die Philosophie dahinter nicht nur sinnlos ausgedacht ist. 2 Inhaltsverzeichnis Nr. 2 3 3.1 3.2 4 4.1 4.2 4.3 4.4 Inhalt Deckblatt Titelblatt Vorwort Inhaltsverzeichnis Einleitung Was ist Taekwondo? Verbände, Stile und mein Verein Hauptteil Darstellung einiger philosophisch Bedeutender Aspekte Einfluss auf den Ausübenden Philosophie des Taekwondo nach Choi Hong-Hi Taekwondo Philosophie im Bezug zu östlichen und westlichen Lebensweisen 4.5 Interview mit Thomas Schneider (7.Dan) 4.6 Auswertung einer Umfrage 5 Fazit 20+ Anhang Seite 1 2 3 4 4 5 6 6 9 11 15 16 18 19 ab 20 3 Einleitung Zuerst möchte ich gerne die Vorgehensweise in meiner Facharbeit darlegen. Zu Beginn möchte ich erklären, was Taekwondo überhaupt ist. Dann eine kurze Einführung in die verschiedenen Stile und meinen Verein, da dort die Philosophie des Taekwondo einen unterschiedlich hohen Stellenwert hat. Daraufhin möchte ich die philosophischen Aspekte und ihren Einfluss nach verschiedenen Quellen darstellen. Außerdem habe ich selbst Trainierende und unseren Vereinsvorsitzenden befragt um mir ein aktuelles, eigenes Bild zu verschaffen. Anschließend werde ich meine Ergebnisse zusammenfassen und hoffe, ein eigenes Fazit ziehen zu können. Noch eine kleine Anmerkung vorweg: Die Schreibweisen von taekwondospezifischen Wörtern können sich hier unterscheiden. Dies liegt an den verschiedenen Bezeichnungen durch die Stile und verschiedenen Schreibweisen von Quellen. Was ist Taekwondo? Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, welche auf physikalischen Gesetzten basiert. Die Silbe „Tae“ bedeutet „Fuß“, „Kwon“ steht für „Faust“ und „Do“ ist der geistige Weg. An sich ist Taekwondo relativ jung, ca. 60 Jahre alt, jedoch gehen die Wurzeln und Ursprünge angeblich sehr weit zurück. Das heutige Taekwondo ist bekannt für seine dynamischen, oft gesprungenen, Fußtechniken. Allerdings verfügt es auch über eine Vielzahl von Handtechniken. Hebeltechniken gibt es ebenfalls. Im Groben kann man Taekwondo in verschiedene Teilbereiche unterteilen: Formen, Grundschule, Selbstverteidigung, Sparring, Einschrittkampf, Gymnastik und Theorie. Hierbei mag der Begriff „Selbstverteidigung“ irreführend sein, denn Taekwondo an sich ist eine Kunst zur Selbstverteidigung. Taekwondo verfügt über diverse Regeln der Etikette und innerhalb des Bereiches der Theorie auch geschichtliche und philosophische, bzw. geistige Hintergründe. Hauptsächlich diese Aspekte sind relevant für meine Facharbeit. Daher werde ich die anderen Teilbereiche nur erläutern, wenn sie zum Verständnis der Philosophie nötig sind. 4 Verbände, Stile und mein Verein Mittlerweile ist Taekwondo weit verbreitet und mit der Zeit haben sich verschiedene Stile und damit auch Verbände entwickelt. Trotzdem ist hierbei zu beachten, dass jeder Trainer bzw. vor allem die Großmeister, ihre Schüler auf ihre persönliche Weise prägen. Auch wenn es sehr viele verschiedene Stile und Ausführungsweisen gibt, kann man im Wesentlichen drei Stile unterscheiden. Diese unterscheiden sich vor allem darin, welche Formen (festgelegte Bewegungsabläufe zum Erlernen von Techniken) gelaufen werden und auch in den Bezeichnungen der Techniken. Des Weiteren gibt es Unterschiede darin, mit wie viel Körperkontakt und Schutzausrüstung trainiert wird. Zum einen gibt es das traditionelle Taekwondo. Diese Vereine versuchen die Kampfkunst so zu betreiben, wie sie ursprünglich war. Allerdings hat der Gründer selbst dieses Taekwondo reformiert. Dadurch entstand das ITF-Taekwondo. ITF, ist die Abkürzung für den Oberverband. Die Abkürzung steht für International Taekwondo Federation. Vom ITF – Taekwondo spaltete sich nach kurzer Zeit das WTF- Taekwondo ab. Hierbei steht WTF für World Taekwondo Federation.1 Dieser Stil ist mittlerweile auch olympisch. Daran sieht man, dass er sich weniger auf die Kampfkunst an sich, sondern auf die sportlichen Wettkampfaspekte konzentriert. Ziel war, Taekwondo publikumswirksamer zu machen. Zur WTF gehört auch die DTU (Deutsche Taekwondo Union) und ihre Unterverbände. Mein eigener Verein, die KSG Ohdokwan e.V, gehört der DTU und damit der WTF an. Allerdings möchte unser Meister uns Taekwondo ganzheitlich vermitteln, nicht nur als Wettkampfsport. 1 Wikipedia; Taekwondo, 5.2.2014; http://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo, S.8 5 Darstellung einiger philosophisch bedeutenden Aspekte Im Folgenden möchte ich auf vier Themen eingehen. Die Ethik, die Formen, die Gürtel und die Rituale bzw. Zeremonien. Später werde ich in der Facharbeit auf deren Einfluss eingehen. Wie schon zu Beginn erwähnt, steht das „Do“ in „Taekwondo“ für den geistigen Weg. Dazu gibt es verschiedene Interpretationen. Einerseits steht es für den Weg, wie die Techniken von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Dabei ist zu beachten, dass viele Meister ihr Wissen nur an Schüler weitergeben, die sie für vertrauenswürdig halten.2 Außerdem beschreibt das „Do“, den Zustand des Einklang mit sich selbst, denn laut der Philosophie des Taekwondo wird der Schüler zu einem ausgeglichenen Menschen, der ein Leben im Frieden mit der Natur und auch mit seinen Feinden führen kann.3 Ein wichtiger Punkt der Ethik sind die fünf Grundsätze des Taekwondo. Diese sind: Höflichkeit Integrität Durchhaltevermögen Selbstdisziplin Unbezwingbarkeit bzw. unbezwinglicher Wille. Jeder ernsthafte Taekwondo- Schüler sollte bestrebt sein, diese zu verwirklichen. Die Formen im Taekwondo dienen vor allem zum Erlernen der Techniken, haben jedoch auch weitere Bedeutungen. Innerhalb den verschiedenen Verbänden und Stilen unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Formen. In unserem Verein werden Poomsae und acht Taeguk gelaufen. 2 Stephan, C.A; TAEKWONDO, T.G.T; Pietsch Verlag GmbH, Stuttgart, 2004, e.A, S. 14 3 ( Stephan, C.A, TAEKWONDO; T.G.T; Pietsch Verlag GmbH, Stuttgart, 2004, e.A, S. 8) 6 Ein Großteil der Taeguk- Formen stehen für Bestandteile der Natur, wie zum Beispiel, Taeguk Sa Jang für Blitz und Donner. Auch die verschiedenen Gürtelgraduierungen sollen nicht zur Einteilung in Leistungskategorien dienen, sondern auch etwas über die persönliche Haltung des Tragenden aussagen. Oft wird die Entwicklung des Schülers mit dem Wachstum einer Pflanze, bzw. eines Baumes verglichen. Es gibt 10. Schülergrade, die sogenannten Kup -Grade und danach die Dan-Grade. Bei den Farbgurten ist jede zweite Graduierung eine Mischfarbe, beispielsweise weiß-gelb und stellt einen Übergang dar. Ab dem ersten Dan ist man Träger des schwarzen Gurtes. Der Vergleich mit dem Baum und die geistige Entwicklung des Schülers sollte im Idealfall so stattfinden4: Graduierung Gürtelfarbe Bedeutung 10.Kup weiß Farbe eines unbeschriebenen Blattes, Anfänger sind offen, unwissend und wissbegierig. 8. Kup gelb fruchtbarer Erdboden, Wissen und Können können gedeihen 6. Kup grün Symbol für erstes Wachstum, die Pflanze hat erste Sprösslinge, Symbol dafür, dass sich die Trainingsanstrengungen lohnen und im Schüler etwas heranreift. 4. Kup blau Die Pflanze wächst in den Himmel, der eine Grenze darstellt. Nun soll der Schüler zeigen, dass er Höheres erreichen kann. 2. Kup rot oder braun Rot dient als Warnfarbe, dafür, dass etwas Bedeutendes heranwächst, Braun soll die 4 Wikipedia; Taekwondo; ; 6.2.2014; http://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo, S.15; Ambach, C.; BUSHIDO, Die Welt des Kampfsports, S.M.T., Pietsch Verlag, Stuttgart, 2004, e.A, S. 40 7 Borke des Baumstamms darstellen, als Zeichen, für gefestigte, sichere Techniken. 1. Dan schwarz Schwarz steht für die Vereinigung aller Farben stehen, als Symbol für Weltall und das Wissen und die erworbene Erfahrung Die Mentalität des Taekwondo findet sich auch im Training wieder. Es gibt verschiedene Zeremonien, welche auch zur Charakterbildung beitragen sollen. Das auffälligste Beispiel ist wohl die Verbeugung. Sie ist eine Respektsbezeugung und ein Zeichen dafür, dass man sich jetzt nur auf Taekwondo konzentriert. Verbeugt wird sich vor dem Trainingspartner, bei Betreten und Verlassen des Trainingsraums und auch zu Beginn und Ende des Trainings, vor dem Trainer und der Fahne. Bei der Fahne handelt es sich nämlich um die südkoreanische Fahne. Diese ist eben aus diesem Grund- Respekt vor dem Ursprungsland- in jedem Dojang vorhanden. Der Name des Symbols auf der Flagge stimmt mit dem Namen einer Formenart überein: Taeguk. Die namens gebenden Schriftzeichen sind wohl chinesischen Ursprungs und stehen zusammen für das absolute in der chinesischen Philosophie. Trotzdem gehört Taeguk zu Taekwondo. Es ist ein Zeichen für die „Entstehung des Kosmos und die Normen des menschlichen Lebens“. 5 Dabei symbolisiert der Kreis die Unendlichkeit und die beiden Hälften Ying und Yang. Die aus Strichen bestehenden Zeichen um den Kreis herum stehen ebenfalls für Ying und Yang, jedoch in Harmonie mit den Grundprinzipien des Kosmos. Über dieses Symbol gibt es eigene Bücher an sich, jedoch wird seine Bedeutung beim Training manchmal grob besprochen. 5 o.A,; Lehrbuch Taekwondo; Kulturabteilung Botschaft der Republik Korea, S. 167 8 Einfluss auf den Ausübenden Im Allgemeinen wird Taekwondo oft als mehr als ein reiner Sport beschrieben. Es finden sich Formulierungen, wie: „ganzheitliche Ausbildung“. Außerdem: „Taekwondo ist viel mehr als eine reine Kampfkunst.“6 Zudem: „Taekwondo geht weit über die Beherrschung eines Stils hinaus.“7 In einer weiteren Quelle wird Taekwondo für den Schüler auch als „eine einzigartige Gelegenheit, einen wunderbaren Wandel zu erleben, der sein ganzes Leben prägen wird“8, beschrieben. Allerdings wird auch von einem langen, nie endenden Weg gesprochen.9 Nun stellt sich die Frage, wo man die Wirkung des Taekwondo im Alltag wiederverfindet. Dazu gibt es eine veröffentliche Ausarbeitung10, die sich mit der Präsenz der fünf Grundsätze im Alltag beschäftigt. Im Folgenden möchte ich, die meiner Meinung nach wichtigsten Punkte daraus wieder geben. Der Autor spricht davon, dass in vielen Situationen des Lebens ein oder mehrere Grundsätze angewendet werden können. Höflichkeit sollte immer ausgeübt werden können. So werden Streitereien vermieden und ein friedlicheres Miteinander ermöglicht. Bei dem Grundsatz „Integrität“ verweist er auf unser Rechtssystem, welches ohne ein Bewusstsein für richtig und falsch zusammenbrechen würde. Dabei bemängelt er, dass dieser Grundsatz noch nicht genug ausgeübt wird, da auch in unserem Land Ränge und Posten durch Bestechung vergeben werden. Er setzt den Grundsatz Durchhaltevermögen mit Geduld gleich. Seiner Meinung nach ist dies sehr wichtig, da es „Dinge im Leben“ gibt, die Zeit brauchen um gut zu werden. 6 o.A,; Lehrbuch Taekwondo; Kulturabteilung Botschaft der Republik Korea, S. 6 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G. T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e.A., S.14 8 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G. T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e.A., S. 22 9 Goldman, J.; TAEKWONDO FÜR EINSTEIGER, Sport und Gesundheit Verlag GmbH, o.O, 1993, erste Auflage, S.8 10 Quelle: Bohnert, Felix; Grundsätze des Taekwondo im Alltag, September 2014; www.buschidovak.de/.../10Bohnert.pdf; 6.2.14, S. 5- 7 7 9 Selbstdisziplin findet sich für ihn in zweierlei Hinsicht im Alltag wieder. Zum einen hilft sie, dass man sich nicht aufregt, zum anderen, dass man seine erlernten Fähigkeiten nicht aus einer Laune heraus anwendet. Unbezwinglichkeit, bedeutet für den Autor, bei einer schweren Aufgabe mit Rückschlägen nicht aufzugeben. Um dies in den Alltag zu übertragen, benennt er schwierige Situationen in Schule und Beruf. Im Gesamten sagt er, dass die Einhaltung der Grundsätze für ein glückliches und friedliches Zusammenleben sorgen. Hier sollte man anmerken, dass eine Ausarbeitung zum Thema Taekwondo nötig für die Prüfung zum ersten Dan ist. Demnach kann Taekwondo nicht nur ein Sport sein, bei dem man sich ausschließlich auf die körperlichen Aspekte konzentriert. Die schon genannte strenge Etikette in der Halle soll die Schüler disziplinieren und eine Einheit unter ihnen bilden. Außerdem entwickelt sich dadurch eine vorbildliche, offene Geisteshaltung.11 Im Gesamten soll das Ausüben der Etikette und das Üben des Taekwondo zu einer guten Einstellung inner- und außerhalb des Dojangs fördern.12 Das harte Training und die erzielten Fortschritte tragen zur Selbstbestätigung und Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins bei. Diese Entwicklung hilft dem Schüler, jede Alltagssituation zu meistern.13 Insbesondere auch unter Druck und in Stresssituationen.14 Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass eine hohe Erwartungshaltung des Schülers gegenüber sich selbst, sein Leistungsbewusstsein und seine Willensstärke fördern kann. Taekwondo stärkt und bildet den Charakter. Dies passiert vor allem durch: die Disziplin, die Motivation15, die Vermittlung von Werten wie Respekt, Fairness, Selbstbeherrschung und Selbstvertrauen. Diese Entwicklung sollte ein Schüler im Laufe der Zeit auch bei seinen Mitschülern sehen können.16 11 Stephan C.A; TAEKWONDO T. G. T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e.A., S. 17 12 Goldman, J.; TAEKWONDO FÜR EINSTEIGER, Sport und Gesundheit Verlag GmbH, o.O, 1993, e. A.:, S 10 13 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G.T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e. A., S.8, 24 14 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G.T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e. A., S. 83, S.22 15 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G.T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e. A., S.8 16 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G.T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e. A.,S.25 10 Weitere Werte, die vermittelt werden sollen, sind: Mut, Güte, Wahrhaftigkeit, Ehre und Treue.17 Damit man beim Training niemanden verletzt, sondern etwas lernt, ist es von Nöten sich zu konzentrieren, bzw. dem Trainer und seinem Partner seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Dafür muss man innerlich ruhig werden. So fördert Taekwondo auch eine innere Ruhe und die Konzentrationskraft.18 Die Verbesserung der Konzentration und die Charakterbildung soll auch die Entwicklung von Kindern fördern.19 Durch Taekwondo inklusive seiner philosophischen Bedeutung, sollen die Schüler lernen, ihr komplettes Potenzial auszunutzen.20 Angestrebt wird die vollkommene Beherrschung über sich selbst- nicht nur bei den Techniken sondern auch bei allen Handlungen im ganzen Leben. Dafür ist auch ein klares Bewusstsein für richtig und falsch nötig. Somit soll eine Einheit von Körper und Geist erreicht werden.21 Philosophie des Taekwondo nach Choi Hong-Hi Alles was nun folgt beruht auf dieser Quelle: Choi, Hong Hi, Taekwon-Do; International Taekwon-Do Federation, Deutschland, 2003, erste deutsche Auflage Nachdem ich nun die Philosophie und deren Einfluss nach aktuelleren und verschiedenen Quellen beschrieben habe, möchte ich auf die Gedanken des General Choi Hong-Hi eingehen. Dieser gilt als Gründer des Taekwondo, jedoch ist er nicht überall, vor allem nicht in Korea anerkannt. Außerdem findet er, dass viele Taekwondo-Stile nicht mehr das wahre Taekwondo sind. Natürlich beruhen jegliche schon vorgestellte Aspekte in irgendeiner Weise auf dem Gründer des Taekwondo. Trotzdem, haben sich mit der Zeit und den verschiedenen Stilen auch andere 17 o.A,; Lehrbuch Taekwondo; Kulturabteilung Botschaft der Republik Korea, S.6 18 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G.T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e. A., S.38 Ambach, C; BUSHIDO, Die Welt des Kampfsports, Stile, Meister, Techniken; Pietsch Verlag, Stuttgart, 2004, e.A., S.37 20 Stephan C.A; TAEKWONDO, T.G.T.; Pietsch Verlage GmbH, Stuttgart, 2004, e.A., S.8 21 o.A,; Lehrbuch Taekwondo; Kulturabteilung Botschaft der Republik Korea, S.15 19 11 Ansichten und Prioritäten gebildet, weswegen ich noch mal auf diese Quelle, die quasi direkt von ihm stammt, eingehen möchte. Choi Hong-Hi war sehr wichtig, dass Taekwondo für alle praktizierbar ist, unabhängig von der Nationalität, der Religion oder der Hautfarbe. Dabei will er auch, dass Taekwondo nicht nur einen gesunden Körper, sondern auch einen gesunden Geist fördert und damit Fortschritte für die Menschheit mit sich bringt.22 Dies findet sich unter anderem auch in seiner Taekwon-Do Ordnung wieder. In sechs Artikeln wird immer wieder klar, dass der moralische Wert für ihn sehr wichtig ist. Er sagt, dass man durch Taekwondo motiviert werden soll anderen Menschen zu helfen, Respekt zu zeigen, Ethik und Moral zu unterstützen und an einer glücklicheren und friedlicheren Gesellschaft arbeiten soll. Außerdem ist für ihn Ziel mit Leben und Tod in Einklang zu kommen und stetig seinen „geistigen Bereich“ zu erweitern. Weiterhin soll man immer „bescheiden und barmherzig“ bleiben. Er unterscheidet zwischen einer „modernen Gesellschaft“ und einer „moralischen Gesellschaft“. Dabei soll das Ausüben von Taekwondo den Wechsel in die moralische Gesellschaft unterstützen. Dadurch würde nicht nur die Gesellschaft, sondern auch der Schüler profitieren23 Wie schon beschrieben, stellte der General Choi Hong – Hi die fünf Grundsätze auf. Diese werden in seinen Schriften noch näher erläutert, worauf ich aus Gründen des Umfanges verzichten werde. Für ihn ist Taekwondo folglich kein Sport, sondern eine Lebensweise. Inhaltlich bestätigt, er die schon genannte Aussage, dass der Ausübende lernen soll, sein komplettes Potenzial zu nutzen. Außerdem betont er die Disziplin und Moral. Seiner Auffassung nach unterscheidet sich der ernsthafte Schüler vom nur Sportbegeisterten in der mentalen Konditionierung. 22 23 S.7 S.9 12 Schon in seiner Definition schreibt er den Ausübenden des Taekwondo ein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das ausleben von Tugenden, wie Gerechtigkeitsgefühl, Demut, Entschlossenheit und Tapferkeit zu24. Außerdem schreibt er dem Taekwondo zu, dass es die geistige Leere kompensieren kann, die durch die materialistische, korrupte und egoistische Entwicklung der Gesellschaft entsteht.25 In seinem Buch versucht er auch die geistige Dimension des Taekwondo zu erklären. Für ihn heißt es, mit Taekwondo eins zu sein, also jede Technik und Form zu verstehen und die Grundsätze zu einem Teil von sich werden zu lassen, sowie Taekwondo niemals zu missbrauchen, sondern es zu respektieren, wie man sich selbst respektiert Allerdings sieht er Taekwondo auch als Sport. Er bezeichnet es als „eine Kampfkunst, eine ästhetische Kunst, eine Wissenschaft und einen Sport.“26 In seinem Buch findet sich auch ein eigenes Kapitel über moralisches Verhalten. Darin ruft er dazu auf, sich tugendhaft zu Verhalten. Als Tugenden nennt er Güte, Rechtschaffenheit, Höflichkeit, Weisheit und Vertrauen.27 Er benennt zwei Positionen, die der Mensch besetzen kann, sagt jedoch, dass der Mittelweg der beste Weg sei. Die beiden Möglichkeiten sind sich an die Tugenden zu halten oder an die Gesetzte. Letztere sind aber weltlich und damit vergänglich, während die Tugenden vom Himmel gegeben seien.28 Des Weiteren fordert er auch selbstkritisch und flexibel zu sein.29 Ebenfalls möchte er Schüler, die besonnen, innerlich ruhig, moralisch und willenstark sind.30 Wichtig ist ihm auch Hingabe. Insgesamt möchte er allerdings vermitteln, dass wir uns alle selbst erziehen sollten und jeder mit einem festen Willen erreichen kann, was er möchte.31 24 S. 15 S. 23 26 S.25 27 S.27 28 S.29 29 S.30 30 S.32 31 S.33 25 13 In dem Kapitel: „DIE MENTALTE BEDEUTUNG DES TAEKWON-DO“ kommen weitere Aspekte hinzu. Es wird erläutert, dass auch jüngere Generationen durch die moralische und auch körperliche Erziehung des Taekwondo auf ihren gesellschaftlichen Platz vorbereitet werden. Taekwondo hilft dabei, seine Energie auf etwas konkretes, beispielsweise lernen, also auch schulisches- zu konzentrieren. Darüber hinaus wird der Kopf klar um sich auf ein Ziel zu konzentrieren. Der generelle Reifeprozess wird beschleunigt. Allerdings ist es wichtig festzuhalten, dass der Ausübende dadurch seine Individualität nicht verliert. Im Gesamten soll diese Entwicklung die Personen dazu befähigen „ihre eigene Sicht des Lebens und der Philosophie zu vertreten“. Allerdings sollen damit „Tendenzen zur Verschlechterung aufgehalten werden.“ 32 Außerdem hat der Gründer „philosophische Kernsätze“ aufgestellt, die da lauten33: 1. Sei bereit, dich gegen Widerstände durchzusetzen und Dinge zu tun, die es Wert, sind getan zu werden, auch wenn dies schwierig ist. 2. Sei sanft zu den Schwachen und hart zu den Starken, 3. Sei zufrieden mit dem Geld und der Position, die du hast, aber nicht mit deinen Fähigkeiten. 4. Führe immer das zu Ende, was du begonnen hast, sei es klein oder groß. 5. Sei bereitwillig ein Lehrer für jeden, unabhängig von dessen Religion, Rasse oder Überzeugung. 6. Bediene dich niemals der Instrumente der Unterdrückung oder der Bedrohung beim Trachten nach einem hehren Ziel. 7. Unterrichte innere Haltungen und Fähigkeiten eher durch Taten als durch Worte. 8. Sei immer du selbst, auch wenn sich die Verhältnisse ändern. 9. Sei ein ewiger Lehrer und unterrichte in der Jugend mit dem Körper und im Alter mit Worten und sei nach dem Tod eine moralische Richtschnur. So kann man anhand seiner Schriften erkennen, dass für ihn das wichtigste Ziel ist, eine moralische Gesellschaft zu erreichen. 32 33 beide Zitate, S.39 S.47 14 Taekwondo Philosophie im Bezug zu östlichen und westlichen Anschauungsweisen. Wie zu anfangs erwähnt, gibt es mittlerweile Taekwondostile, welche sich eher auf die sportlichen Aspekte konzentrieren. Allerdings war der ursprüngliche Wunsch des Gründers, die Weltanschauungen der koreanischen Kultur und seine eigene Philosophie weiter zu verbreiten.34 Die fernöstliche Lebensweise könnte man sehr knapp, als Streben nach der Entwicklung zu einer vorbildlichen Persönlichkeit beschreiben.35 Diese sind hauptsächlich Inhalt der Taekwondo - Philosophie. Es könnte auch sein, dass buddhistische Bestandteile vorhanden sind, jedoch wird diese nur von einer einzigen Quelle ausgesagt und unzureichend begründet.36 Für unsere westliche Welt ist die östliche Fokussierung auf Respekt, Disziplin und Zeremonienrecht fremd. Daraus resultiert, dass sich mache andere Sportler darüber lustig machen37 oder auch, dass es von Einigen in erster Linie nur als Sport und nicht als Kampfkunst gehandhabt wird.38 Dabei sollten Zeremonien eigentlich nichts ungewöhnliches sein. Man findet sie beispielsweise auch bei europäischen Sportarten, wie Fechten und Reiten.39 Eigentlich ist Taekwondo aber eine Verbindung der asiatischen Lebensphilosophie mit dem Wunsch nach Ausgleich für einen gesunden Geist und Körper.40 Das bedeutet seine eigenen moralischen Auffassungen und Tugenden durch körperliches und geistiges Training zu fördern. 34 Choi, Hong-HiTaekwon-Do; International Taekwon-Do Federatio Deutschland, Deutschland, 2003, erste deutsche Ausgabe, S. 7 35 Choi, Hong-Hi; Taekwon-Do; International Taekwon-Do Federatio Deutschland, Deutschland, 2003, erste deutsche Ausgabe, S.26 36 o.A,; Lehrbuch Taekwondo; Kulturabteilung Botschaft der Republik Korea, S.9 37 Wikipedia; Taekwondo, 5.2.2014; http://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo, S. 19 38 Ambach, C; BUSHIDO, Die Welt des Kampfsports, Stile, Meister, Techniken; Pietsch Verlag, Stuttgart, 2004, erste Auflage, S. 43 39 Wikipedia; Taekwondo, 5.2.2014; http://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo, S. 19 40 o.A,; Lehrbuch Taekwondo; Kulturabteilung Botschaft der Republik Korea, S.6 15 Interview mit Thomas Schneider (7.Dan) Zu diesem Thema hatte ich ein paar Fragen an Thomas Schneider. Dieser betreibt Taekwondo seit 40 Jahren und ist nicht nur Vorsitzender der KSG Ohdokwan Dülken e.V, sondern auch Lehrreferent der NWTU (NordrheinwestfälischeTaekwondo-Union) und erster Vorsitzender der Kreissportjugend Viersen. Außerdem verfügt er über diverse Lizenzen. Meine erste Frage war: Wie wichtig sind die philosophischen Hintergründe des Taekwondo im Verhältnis zum sportlichen Aspekt? Hierbei verweist T.S zuerst auf den Unterschied zwischen Sport und Budo. Sport sei altersmäßig und zeitlich, durch die Funktionsfähigkeit des Körpers, begrenzt, während Budo, also das Geistige, das gesamte Leben beeinflussen kann. Dabei verweist er auch auf die Unterschiede der westlichen und östlichen Kulturen. Unsere westlich geprägte Kultur konzentriert sich auf den Leistungsgedanke. Im Vergleich zu dem spartanischen, ursprünglichen Taekwondo, hat der Leistungssport an Prunk zugenommen. Betrachtet man den koreanischen Ursprung ist Taekwondo die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Es sollen aber auch die geistigen Aspekte trainiert werden, um Geist und Körper so einander gedanklich näher zubringen. Es soll eine Einheit gebildet werden, wie sie auch auf der koreanischen Flagge symbolisiert wird. Somit fließt also die koreanische Weltanschauung in den Sport mit ein, wodurch sowohl die sportlichen als auch geistigen Aspekte unzertrennlich miteinander verbunden sind. T.S vertritt sogar die Meinung, dass Taekwondo ohne seine geistigen Hintergründe aussterben würde. Welche Aspekte der Taekwondo Philosophie sind am wichtigsten? Die Antwort war sehr klar: Alle Aspekte sind gleichwichtig und sollten möglichst intensiv bedacht werden. Als Beispiel dafür nannte er den Grundsatz der Höflichkeit. Schließlich kann man Höflichkeit verschieden auslegen. 16 Sind die Bedeutungen der Formen angebracht und aussagekräftig oder sinnlos ausgedacht? Diese Symboliken haben wirklich eine Bedeutung. T.S erklärte es mir am Beispiel der ersten Taeguk. Diese steht für den Himmel und sowohl für Licht, als auch Erde. In dieser Form wird sowohl nach oben, nach unten und zur Mitte geblockt. Passend zu der Anschauung, dass der Mensch zwischen Himmel und Erde steht. Im Prinzip soll also, neben einer sauberen Technik, das Verständnis der Techniken im Bezug auf die Hintergründe und das Zusammenspiel der Aspekte des Taekwondo gefördert werden. Beeinflussen die Hintergründe des Taekwondo die Schüler in der Realität wirklich? T.S bestätigt, dass ein ernsthafter Schüler des Taekwondo von dieser Kampfkunst, also auch dessen Philosophie stark geprägt wird. Er sagt auch, dass ernsthafte Schüler immer wieder zum Taekwondo zurück kehren, da man dort, sowohl geistig als auch körperlich nie auslernt. Allerdings gibt er auch zu, dass nicht jeder davon geprägt wird, denn manche Leute betreiben Taekwondo auch nur locker und kurz. Dabei erklärt er auch, dass die beste Ausbildung nur mit einem guten Meister, einem fleißigen Schüler und einem guten Lehrbuch möglich ist. Erkennt man Unterschiede des Einflusses in den verschiedenen Altersklassen? Als erstes erklärte T.S, dass Taekwondo früher nicht von Kindern ausgeführt wurde. Das kam erst später. Sonst findet die Prägung der Taekwondophilosphie in der Form statt, wie es in der vorherigen Frage erklärt wurde. Hat Taekwondo und vor allem dessen philosophischen Hintergründe dein Leben geprägt? T.S erzählte mir, dass sein Durchhaltevermögen stark gestiegen ist. Außerdem seine Selbstdisziplin. 17 Darüber hinaus sagt er, dass sein Verständnis für Alltagsprobleme, also auch Gesundheit, Beruf und Familie gestiegen ist. Er sagt auch, dass er nun gesellschaftliche und natürliche Zusammenhänge besser verstehen würde. Außerdem hat Taekwondo ihm geholfen, Sachen umzusetzen, bzw. Probleme besser zu lösen. Also ein klares: ja Auswertung einer Umfrage Um mir ein noch ein eigenes, aktuelles Bild vom Einfluss der Taekwondo Hintergründe zu schaffen, habe ich eine Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse ich hier nun vorstellen und auswerten möchte. Ich habe meine Fragen recht offen gestellt, weswegen eine grafische Darstellung nur sehr ungenau ist. Trotzdem habe ich eine Tabelle erstellt.41 Damit soll ein grober Überblick erschaffen werden auf den ich anhand meiner Umfrageergebnisse genauer eingehen kann. Auf den ersten Blick fällt auf, dass ein breites Interesse an den Hintergründen vorhanden ist, wenn sich auch nicht alle dafür interessieren. Außerdem versucht sich fast jeder an die Grundsätze zu halten. Hierbei ist zu beachten, dass die Befragten teilweise auch angaben, dass es nicht immer funktioniert. Zudem kam von mehreren der Kommentar, dass diese Grundsätze nicht nur für Trainierende des Taekwondo, sondern allgemein gelten soll. Daraus folgt: Einerseits kann man ein den Grundsätzen entsprechendes Veralten nicht nur auf den Einfluss der Taekwondo- Philosophie zurückführen. Andererseits beweist es auch, dass Taekwondo Nichts für Leute ist, die sich nur an körperlicher Gewalt erfreuen. Es fällt auch auf, dass niemand angab, dass Taekwondo ihn nicht beeinflusst habe. Viele gaben an, durch Taekwondo selbstbewusster und disziplinierter geworden zu sein. Weitere genannte Veränderungen waren Entwicklung von einem offenen Charakter und der Fähigkeit, sich selber zu organisieren. Jedoch reduzierten manche ihre geistige Entwicklung auf den Sport an sich. Hierbei sollte man anmerken, dass dies aus einer mangelnden Beschäftigung mit den geistigen Hintergründen resultiert. In den vorherigen Texten sollte deutlich geworden sein, dass die körperliche 41 siehe Anhang, S. 4 18 Ertüchtigung als Teil des Weges zur geistigen Entwicklung fungiert und somit mit der Philosophie verbunden ist. Schwerwiegende Unterschiede hinsichtlich Alter und Geschlecht sind nicht zu erkennen. Man könnte höchstens anmerken, dass weder die weiblichen Erwachsenen, noch die männlichen Jugendlichen angaben Taekwondo nur als Sport zu betreiben. Jedoch kann diese Tendenz auch auf einen Mangel an Befragten zurück zuführen sein Von allen Befragten sagten vier, dass Taekwondo, ihr Leben verändert habe. Einer davon bezeichnete Taekwondo als eine Art Lebensstil. Anhand dieser Ergebnisse werden die Quellen, auf denen die vorherigen Texte beruhen, bestätigt. Wie man sieht, sind sowohl unsere westlichen sportlichen Ansichten gegenüber Taekwondo vertreten, als auch eine starkes Interesse an Taekwondo als Ganzes, also inklusive seiner Philosophie. Fazit Bei meiner Arbeit an diesem Thema ist mir vor allem eines aufgefallen: Die Philosophie des Taekwondo ist untrennbar mit den sportlichen Aspekten und der Etikette im Dojang verbunden. Taekwondo ist ein ganzheitliches System und kann einem Menschen eine schier unglaubliche Weiterentwicklung, sowohl mental als auch physisch ermöglichen. Wichtig dafür ist, sich ganz auf Taekwondo als Kampfkunst oder vielleicht sogar schon Lebensstil einzulassen. Klar ist aber auch, dass uns dies aufgrund unserer westlichen Weltanschauung schwer fällt. Für manche Leute mag Taekwondo also nur als Sport fungieren. Die Philosophie vom Taekwondo zu lösen ist also kaum bis gar nicht möglich. Man könnte höchstens, als Alternative anfangen, sich mit den östlichen Westanschauungen zu beschäftigen. Im Gesamten jedoch kann Taekwondo als Ganzes, eben durch seine geistigen Hintergründe, den ernsthaften Trainierenden in soweit verändern, dass Moralvorstellungen, Tugenden und Werte wie Respekt und Gleichheit gefördert werden, während gleichzeitig die eigene Disziplinierung erlernt wird. 19 Anhang Literaturverzeichnis Buchquellen: Ambach, C.; BUSHIDO Die Welt des Kampfsportes, Stile, Meister, Techniken; Pietsch Verlag, Stuttgart, 2004, erste Auflage Goldman, J.; Taekwondo für Einsteiger, Sport und Gesundheit Verlag GmbH, o.O, 1993, erste Auflage Choi, Hong-Hi; Taekwon-Do; International Taekwon-Do Federation Deutschland, 2003, erste deutsche Auflage Stephan, C.A.; TAEKWONDO, TRADITIONEN, GRUNDLAGEN; TECHNIKEN; Pietsch Verlag GmbH, Stuttgart, 2004, erste Auflage Internetquellen: Bohnert, Felix; Grundsätze des Taekwondos im Alltag, Ausarbeitung zum 1.Dan; September 2010; www.bushido-vak.de/.../10Bohnert.pdf, 6.2.14 Wikipedia; Taekwondo, 5.2.2014; http://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo Bild auf dem Deckblatt: http://img.webme.com/pic/y/yamato-taekwondo/taekwondo-grafik1.jpg 20 Interviewbogen Wie wichtig sind die philosophischen Hintergründe im Verhältnis zum sportlichen Aspekt? Welche Aspekte der Taekwondo-Philosophie sind am wichtigsten? Sind die Bedeutungen der Formen angebracht und aussagekräftig oder sinnlos ausgedacht? Beeinflussen die Hintergründe des Taekwondo die Schüler in der Realität wirklich? Erkennt man Unterschiede des Einflusses in den verschiedenen Altersklassen? Hat Taekwondo und vor allem dessen philosophische Hintergründe dein Leben geprägt? 21 Umfrage Alter: Geschlecht: Graduierung: Wie lange machst du Taekwondo? Welchen Stil (ITF, WTF, etc.)? 1. Interessierst du dich/ Interessieren Sie sich für die (philosophischen) Hintergründe oder nur für den Sport an sich? 2. Versuchst du dich/ Versuchen Sie sich an die fünf Grundsätze des TKD zu halten? 3. Denkst du/Denken Sie, dass Taekwondo deinen/Ihren Charakter geändert hat, wenn ja inwiefern? 4. Findest du/Finden Sie die Bedeutung der Formen und Gürtelfarben angebracht oder sinnlos ausgedacht? Teilgenommen haben: Hauptsächlich WTF, aber auch ein paar ITF Erwachsene (über 18) männlich:drei, alle fortgeschritten (blau oder höher) Erwachsene weiblich: zwei, davon eine fortgeschritten Jugend weiblich: sieben, davon drei fortgeschritten Jugend männlich: vier, davon zwei fortgeschrittene Die Zahl stellt dar, wie viele der Befragten man zu der entsprechenden Antwort zuordnen kann. 22 Frage/Antwortmöglichkeiten Erwachsen Erwachsen Jugend Jugend w m w m 2 2 4 2 1 3 Interessierst du dich für die (philosophischen) Hintergründe oder nur für den Sport an sich? Ja Nein Auch, aber überwiegend Sport 2 Versuchst du dich an die fünf Grundsätze des Taekwondo zu halten? Ja 2 Nein 2 7 4 6 3 1 1 1 3 2 2 2 1 Denkst du, dass Taekwondo deinen Charakter geändert hat? Ja 1 3 Nein Keine Ahnung 2 Findest du die Bedeutung der … angebracht? Gürtelfarben Ja 1 Nein Teilweise 1 2 2 3 3 Formen Ja 1 1 Nein Teilweise 1 1 2 3 2 23 24