Technische Universität Chemnitz Fakultät für Naturwissenschaften Institut für Physik Fortgeschrittenenpraktikum Versuch V 36: Helium-Neon-Laser Ort: F-Praktikum, Zi. P 047 Der He-Ne-Laser ist ein 1960 entwickelter Gaslaser und der erste Dauerstrich-Laser. Standardmäßig emittiert er rotes Licht mit 632,8 nm Wellenlänge oder im infraroten Spektralbereich, abhängig von den Beschichtungen der Resonatorspiegel. Mit verschiedenen Hilfsmitteln lassen sich jedoch zahlreiche weitere Wellenlängen einstellen. In diesem Versuch sollen Aufbau und Funktionsweise dieses Lasers untersucht werden sowie der Betrieb mit verschiedenen Wellenlängen im roten und orangefarbenen Bereich. Mess-/Arbeitsprogramm: 1. Justieren Sie die Komponenten des Versuchs-Lasers mit Hilfe des Pilot-Lasers und nehmen Sie den Laser in Betrieb. 2. Untersuchen Sie den Einfluss von Resonatorlänge und Röhrenposition auf die Ausgangsleistung. Es ist vorteilhaft, den Laser zunächst so auszurichten, dass er möglichst parallel zur Schiene verläuft. Berücksichtigen Sie dabei, in welcher Weise die beiden Spiegel den Strahlverlauf bestimmen. 3. Wenden Sie das Littrow-Prisma und den doppelbrechenden Kristall an, bestimmen Sie die einstellbaren Wellenlängen mit dem Spektrometer und jeweils die maximale Leistung. Beachten Sie, dass der Kristall den Laser auch in Ihre Richtung reflektiert und achten Sie auf die richtige Anbringung der Abschirmung! Das Spektrometer muss durch Abschwächungsfilter vor der vollen Intensität des Lasers geschützt werden! 4. Untersuchen Sie für alle einstellbaren Wellenlängen die Abhängigkeit der Leistung von der Entladungsstromstärke. 5. Verwenden Sie das Etalon, um einzelne longitudinale Moden auszuwählen und messen Sie die jeweilige Leistung. 6. Versuchen Sie mit einem dünnen Draht im Resonator transversale Moden höherer Ordnung zu erzwingen. Stichwortverzeichnis: Aufbau und Funktionsweise des He-Ne-Lasers Medium: Energieniveauschema des Neon, optische Übergänge, Verstärkungsprofil Resonator: longitudinale und transversale Moden, Gaußsche Fundamentalmode, Stabilitätskriterium Littrow-Prisma, doppelbrechender Kristall (birefringent tuner, BFT), Etalon (FabryPérot-Interferometer) Literaturangaben: Dr. W. Luhs: Helium Neon Laser, MEOS GmbH, November 1999 / Juli 2003 * allgemeine Literatur zur Laserphysik und He-Ne-Lasern * In der Literaturmappe enthalten. Liste der Geräte: Pilot-Laser für die Grundjustage Versuchs-Laser bestehend aus der Gasentladungsröhre und Spiegeln, dazu weitere Bauteile wie Littrow-Prisma, doppelbrechender Kristall und Etalon Spektrometer mit Glasfaserkabel und Abschwächungsfilter optischer Leistungsmesser Versuchsaufbau: Wichtige Hinweise: Der Pilot-Laser gehört zur Klasse 3R, der Versuchs-Laser zur Klasse 3B. Letzteres bedeutet, dass auch die Bestrahlung der Haut zu vermeiden ist. Informieren Sie sich über die genauen Beschreibungen dieser Klassen und beachten Sie die Sicherheitsregeln. Die Oberflächen der optischen Bauteile (Spiegel, Brewster-Fenster usw.) sind sehr empfindlich und dürfen nicht mit den Fingern berührt oder durch Kontakt mit anderen Bauteilen beschädigt werden. Sie dürfen ausschließlich mit dafür vorgesehenen Reinigungstüchern von Staub befreit werden. Überlassen Sie die Reinigung dem Betreuer.