Fach: Mathematik 10. Mai 2008 Extremalaufgaben Aufgabe 1: a) Für den letzten Weihnachtsmarkt an der Liebigschule habt ihr Kekse gebacken und verkauft. Wie viele Kekse (Kekspackungen) habt ihr verkauft und zu welchem Preis? Wie groß war demnach euer Umsatz? b) Wovon hing es euer Meinung nach ab, wie viele Packungen ihr verkauft habt? Welche dieser Aspekte konntet ihr im Voraus selbst beeinflussen und welche nicht? c) Tragt in einer Tabelle euren Verkaufspreis p und die verkaufte Zahl der Packungen N ein. Stellt euch vor, der Verkaufspreis wäre halb so teuer bzw. doppelt so teuer gewesen. Wie viele Packungen hättet ihr dann verkauft? Was wäre, wenn ihr die Packungen verschenkt hättet, bzw. wenn der Preis zehn mal so teuer gewesen wäre? Tragt eure Vermutungen ebenfalls in die Tabelle ein. d) Tragt die Werte aus eurer Tabelle in ein (p,N )-Diagramm ein. Welche Systematik könnt ihr für die Abhängigkeit zwischen dem Preis und der verkauften Menge erkennen? Könnt ihr eine Funktion N (p) angeben, die diese Systematik wiederspiegelt? (Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten.) Beschreibt auch die Grenzen der Gültigkeit eurer Funktion. e) Könnt ihr mit Hilfe des Diagramms bzw. der Funktion N (p) euren Umsatz allgemein für einen beliebigen Preis bestimmen? Wann wird euer Umsatz maximal? Fach: Mathematik 10. Mai 2008 Aufgabe 2: Gegeben ist eine Funktion f (x,y) = x4 + 2x2 y 2 + y 2 und die Bedingung, dass x2 + y 2 = 4. a) Auf welcher geomtrischen Linie liegen die Punkte, die durch die Bedingung beschrieben werden? Zeichne dazu ein (x,y)-Diagramm, lege eine x,yWertetabelle an und trage die Punkte in das Diagramm ein. Wie groß können x und y werden, damit die Bedingung noch zu erüllen ist? b) Bestimme den Maximalwert der Funktion f . Aufgabe 3: a) Zerlege die Zahl 12 so in zwei Summanden a und b, dass das Produkt a · b möglichst groß wird. Löse diese Aufgabe auch für eine beliebige Zahl z. b) Welche beiden reellen Zahlen mit der Differenz 1 haben das kleinste Produkt? Löse auch dieses allgemein für eine Differenz d. Aufgabe 4: Du erinnerst dich vielleicht noch an die Schachteln, die du im letzten Halbjahr aus einem Blatt Papier gefaltet hast. Stell dir vor du hast wieder ein DIN-A4 Blatt und sollst solch eine Schachtel falten. a) Wie groß ist das Volumen V der Schachtel in Abhängigkeit ihrer Länge a, ihrer Breite b und ihrer Höhe c? b) Aus dem Blatt wurden an den vier Ecken gleich große Quadrate herausgeschnitten und die überstehenden Seitenränder hochgeklappt. Wenn die Quadrate eine Seitenlänge von 2 cm haben, wie groß sind dann Länge, Breite und Höhe der Schachtel. Wie groß sind diese, wenn die Seitenlänge der Quadrate x cm beträgt? Tipp: Eine Zeichnung hilft hier sicherlich. c) Wie groß kann das Volumen der Schachtel maximal werden? Fach: Mathematik 10. Mai 2008 Extremalaufgaben, Lösungen Lösung 1: Die Teile a) bis c) wurden bereits im Unterricht besprochen. Teile d) und e) werden am Donnerstag 15.05.08 besprochen. Lösung 2: Hauptbedingung: Nebenbedingung: f (x,y) = x4 + 2x2 y 2 +√y 4 x2 + y 2 = 4 ⇒ y = ± 4 − x2 a) Weil x2 und y 2 immer positive Werte sind, darf jeder einzelne Term höchsten vier ergeben, also 0 ≤ x2 ≤ 4 und 0 ≤ y 2 ≤ 4. Daraus ergibt sich, dass −2 ≤ x ≤ 2 und −2 ≤ y ≤ 2. x y -2 0 × -1 √ ± 3 0 1 2 √ ±2 ± 3 0 2× y 1.5 × 1 0.5 0 × −2 −1.5 −1 −0.5 0 −0.5 × 0.5 1.5 x 2 1 −1 × −1.5 −2 × × Alle Punkte, die die Nebenbedingung erfüllen liegen auf einem Kreis. b) Die NB in die HB eingesetzt ergibt die Zielfunktion f (x) = −x4 + 7x2 + 4 q Die Extremstellen von f (x) sind x = 0, x = ± 72 ≈ ±1,87, die Maxima q liegen dabei bei x = ± 72 . Für y ergibt sich mit der NB y 2 = 21 . Daraus ergibt sich der Maximalwert von f (x) zu fmax = 65 4 = 16,25. Fach: Mathematik 10. Mai 2008 Lösung 3: Hauptbedingung: Nebenbedingung: Zielfunktion: f (a,b) = a · b a + b = 12 ⇒ a = 12 − b f (b) = (12 − b)b = 12b − b2 Die Extremwerte liegen bei b = 6 und a = 6. Das Maximum der Ziefunktion liegt bei P (6,36). Für eine beliebige Zahl z ist die NB a + b = z. Die Extremwerte liegen dann bei 2 a = z/2 und b = z/2 und das Maximum der ZF bei P ( z2 | z4 ). Lösung 4: Das DIN-A4 Blatt hat eine Länge von 29,7 cm und eine Breite von 21,0 cm. An den Ecken werden Quadrate mit der Seitenlänge x = 2 cm herausgeschnitten. a) Das Volumen der Schachtel ist V = a · b · c (Hauptbedingung) b) Die Quadrate können maximal halb so groß werden wie die Breite des DINA4 Blatts (0 ≤ x ≤ 10,5). Für die verschiedenen Schachteln ergibt sich: Kantenlänge der Quadrate 2 x a 29,7 − 4 29,7 − 2x b 21,0 − 4 21,0 − 2x c 2 x c) Zielfunktion V (x) = (29,7 − 2x)(21,0 − 2x)x = 4x3 − 101,4x2 + 623,7x. Das Maximum der Zielfunktion liegt bei x ≈ 4,04. Die Schachtel hat dann die Ausmaße a = 21,62 cm, b = 12,92 cm, c = 4,04 cm und V = 1128,5 cm3 .