GRUNDWISSEN MATHEMATIK 10. JAHRGANGSSTUFE (G8) I. KREIS UND KUGEL KREISSEKTOR UND BOGENMAß b Für einen Kreissektor mit Radius r und Mittelpunktswinkel gilt: Bogenlänge: b 360 2 r Flächeninhalt: Der Quotient b r A 360 r 2 12 br r r hängt nur von ab und heißt Bogenmaß des Winkels . Bezeichnet man mit den Winkel im Gradmaß und mit x denselben Winkel im Bogenmaß, so gelten folgende Umrechnungen: x 360 2 ; 2x 360 Beispiele: 1.) Bestimme Radius und Flächeninhalt eines Kreissektors mit Bogenlänge 8cm und Mittelpunktswinkel 120°. b 360 8cm 360 12 b 2 r r cm 3,82cm 360 120 2 2 2 120 12 48 2 r 2 cm cm 15,28cm 2 A 360 360 2.) Einige Winkel im Gradmaß () und im Bogenmaß (x): 0° 30° 45° 60° 90° 180° 1 1 1 1 0 x 6 4 3 2 270° 3 2 360° 2 VOLUMEN UND OBERFLÄCHENINHALT DER KUGEL Für eine Kugel mit Radius r gilt: V 43 r 3 Volumen: Oberflächeninhalt: r S 4r 2 Beispiel: Gib das Volumen und den Oberflächeninhalt des abgebildeten Körpers in Abhängigkeit von r an. Der Körper setzt sich aus einem Zylinder mit Radius r und Höhe r und einer Halbkugel vom Radius r zusammen: V VZylinder VHalbkugel r 2 r 12 43 r 3 53 r 3 Die Oberfläche besteht aus einem Kreis (Grundfläche), der Mantelfläche des Zylinders und der Oberfläche der Halbkugel: S AKreis M Zylinder S Halbkugel r 2 2r r 12 4r 2 5r 2 r r 2r II. TRIGONOMETRIE SINUS UND KOSINUS AM EINHEITSKREIS Sei P(x|y) ein Punkt auf dem Einheitskreis und der Winkel mit der positiven x-Achse als erstem und der Halbgeraden [OP als zweitem Schenkel. Man definiert: sin : y ; cos : x y 1 y P(x|y) 0° < < 90°: sin > 0 cos > 0 cos –1 P 90° < < 180°: sin sin > 0 cos < 0 1 x sin cos x –1 y y 180° < < 270°: sin < 0 cos < 0 270° < < 360°: cos sin < 0 cos > 0 x sin cos x sin P P TRIGONOMETRISCHE FUNKTIONEN Um die Sinus- und Kosinusfunktion auch für Winkel kleiner als 0 (Drehung im Uhrzeigersinn) und größer als 2 (mehr als eine vollständige Drehung im Gegenuhrzeigersinn) definieren zu können, legt man fest: sin( x k 2) : sin x und cos( x k 2) : cos x für k ZZ sin( k 360) : sin und cos( k 360) : cos für k ZZ Die folgende Abbildung zeigt die Graphen der Funktionen sin: x sin x und cos: x cos x. y 1 Gsin O Gcos -1 x Den Graphen oder den Abbildungen am Einheitskreis entnimmt man folgende Zusammenhänge: sin x sin( x) ; sin( x) sin x cos x cos(2 x) ; cos( x) cos x Beispiel: Bestimme alle x [–2 ], für die gilt: sin x 1 2 Am Graphen lässt sich erkennen, dass es vier Lösungen gibt: y 1 O – x4 -1 x3 x1 x x2 Der Taschenrechner liefert mit 30° die kleinste positive Lösung, also: x1 16 Für die weiteren Lösungen ergibt sich (siehe Graph): x2 16 56 x3 16 76 x4 2 16 116 DIE ALLGEMEINE SINUSFUNKTION Die Funktion x a sin(b x c) a sin b ( x bc ) mit a 0, b 0 und x IR heißt allgemeine Sinusfunktion. |a| heißt Amplitude, 2 b heißt Periode. Ihr Graph entsteht aus dem Graphen der Sinusfunktion x sin x durch folgende Schritte: 1. Strecken in x-Richtung mit dem Faktor 1b . 2. Verschieben in x-Richtung um | bc | nach links (c > 0) bzw. nach rechts (c < 0). 3. Strecken bzw. Stauchen in y-Richtung mit dem Faktor |a|. 4. Falls a < 0: Spiegeln an der x-Achse. Beispiel: Zeichne den Graphen der Funktion x 2 sin( 32 x 12 ) im Bereich [–; 2]. y 1 1. Schritt: Strecken in x-Richtung mit dem Faktor 23 O x -1 y 1 2. Schritt: Verschieben in x-Richtung um | bc | 3 nach rechts (c < 0) O x -1 y 2 3. Schritt: Strecken in y-Richtung mit dem Faktor 2 1 O x -1 -2 III. EXPONENTIALFUNKTION UND LOGARITHMUS DIE EXPONENTIALFUNKTION Die Funktion x b a x mit b 0, a > 0 und a 1 heißt Exponentialfunktion. Ist b > 0, so steigt ihr Graph für a > 1 und fällt für 0 < a < 1. Es gilt stets: 1. Der Graph schneidet die y-Achse im Punkt (0|b): f(0) = b 2. Erhöht man x um 1, so wird der Funktionswert a mal so groß: f(x+1) = af(x) x 2 1 2 x 12 2 y 4 y 4 2 -3 -2 2 1 -1 O x 3 3 2 x 12 12 12 2 2 1 1 2 3 x -3 Beispiel 1: Auf der Erdoberfläche beträgt der Luftdruck circa 1000hPa (Hektopascal). Pro Kilometer Höhenzunahme verringert sich der Luftdruck um etwa 12%. Gib eine Funktion der Form x b a x an, die die Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe beschreibt. Dabei sei x die Höhe in km und f(x) der Luftdruck in hPa. Offensichtlich ist b = 1000, da auf der Erdoberfläche (x = 0) der Druck 1000hPa herrscht. Erhöht man x um 1, so fällt der Luftdruck auf 88% seines vorigen Wertes. Also ist a = 0,88. Die gesuchte Funktion lautet: x 1000 0,88 x -2 -1 O 1 2 3 x y 1000 800 600 400 200 O 2 4 6 8 10 x Beispiel 2: Bestimme a und b so, dass der Graph der Funktion x b a x durch die Punkte (2|12) und (5|40,5) verläuft. Gleichungssystem: I) 12 b a 2 b 12 in (II) a2 II) 40,5 b a 5 a5 II’) 40,5 12 a2 40,5 12 a 3 b 12 112 5, 3 a2 ,52 Die Funktion lautet x 5, 3 1,5 x . a 3 3,375 a 1,5 DER LOGARITHMUS Die Lösung der Gleichung a x b mit b > 0, a > 0 und a 1 heißt Logarithmus von b zur Basis a. Schreibweise: x log a b log a b ist also diejenige Zahl, mit der man a potenzieren muss um b zu erhalten. Zehnerlogarithmen (Logarithmen zur Basis 10) werden oft mit lg bezeichnet: log10 b lg b Beispiel: log 5 125 3, da 53 125 Rechengesetze für Logarithmen: Es seien a, b, c > 0 und a 1. Dann gilt: 1. log a (b c) log a b log a c 2. log a (b : c) log a b log a c 3. log a b d d log a b 4. log a b lg b lg a Beispiele: 1.) log 4 8 log 4 128 log 4 (8 128) log 4 1024 5, denn 45 1024 2.) lg 4 lg 6 lg 3 lg(4 6) lg 3 lg(24 : 3) lg 8 lg 2 3 3 lg 2 0,9031 3.) log 7 35 1,8271 4.) Löse die folgende Gleichung: log 3 2 x 2 log 3 4 (x +) log 3 2 x 2 log 3 4 | log 3 4 log 3 2 x log 3 4 2 log 3 24x 2 (2. Gesetz) log 3 2x 2 x 2 32 x 2 9 | 2 (Definition des Logarithmus) x 18 EXPONENTIALGLEICHUNGEN Gleichungen, in denen die Variable als Exponent auftritt, heißen Exponentialgleichungen. Beispiele: 1.) Löse die folgende Gleichung: 5 32 x 2 6 x 0 (x ) 5 32 x 2 6 x 0 | 2 6 x 5 32 x 2 6 x | lg lg(5 3 ) lg(2 6 x ) 2x lg 5 lg 32 x lg 2 lg 6 x lg 5 2 x lg 3 lg 2 x lg 6 | x lg 6 lg 5 2 x lg 3 x lg 6 lg 2 lg 5 x(2 lg 3 lg 6) lg 2 lg 5 |: (2 lg 3 lg 6) x lg 2 lg 5 2 lg 3lg 6 2,26 2.) Löse die folgende Gleichung: 32 x 30 3 x 81 0 (x ) 32 x 30 3 x 81 0 (3 x ) 2 30 3 x 81 0 | Substitution u : 3 x u 2 30u 81 0 u 30 u 3 900324 2 30224 15 12 u 27 | Rücksubstitution 3x 3 3 x 27 x 1 x 3 IV. VIERFELDERTAFEL; BEDINGTE WAHRSCHEINLICHKEITEN VIERFELDERTAFEL Es seien A und B zwei Ereignisse eines Zufallsexperiments mit der Ergebnismenge . Es gelten folgende Bezeichnungen und Schreibweisen: Die Schnittmenge A B enthält alle Elemente, die sowohl in A als auch in B enthalten sind. Die Vereinigungsmenge A B enthält alle Elemente, die in A oder in B oder in beiden Mengen enthalten sind. Die Komplementärmenge A enthält alle Elemente, die in aber nicht in A enthalten sind. Beispiel: = {1, 2, 3, 4, 5, 6} ; A = {2, 4, 6} ; B = {1, 6} A B = {6} ; A B = {1, 2, 4, 6} ; A = {1, 3, 5} Zwei Ereignisse A und B zerlegen die Ergebnismenge in vier Teilmengen: A B, A B , A B und A B (s. Abb.) Jedes Ergebnis gehört zu genau einer dieser vier Teilmengen. Die Anzahlen der Elemente dieser vier Mengen bzw. die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten lassen sich in einer Vierfeldertafel darstellen: B B A |A B| |A B | |A| A | A B| |A B| |A | |B| |B| || A B A B A B AB B A B B A P(A B) P(A B ) P(A) A P( A B) P( A B ) P( A ) P(B) P( B ) P() Beispiel: Von 250 Personen sprechen 192 Englisch (E), 117 Französisch (F) und 83 sprechen beide Sprachen. Wie viel Prozent der Personen sprechen keine der beiden Sprachen? Vierfeldertafel: F F E 83 109 192 E 34 24 58 117 133 250 F F E 33,2% 43,6% 76,8% E 13,6% 9,6% 23,2% 46,8% 53,2% 100% 9,6% der Personen sprechen weder Englisch noch Französisch. Die Daten einer Vierfeldertafel lassen sich auf zwei Arten in einem Baumdiagramm darstellen: 1. Möglichkeit: P(A) P(A) B P(AB) B P(AB) P(B) B P(AB) P(B) B P(AB) A P(AB) A P(AB) P(A) A P(AB) P(A) A P(AB) A A 2. Möglichkeit: P(B) P(B) B B Beispiel: Mit den Daten aus dem vorherigen Beispiel ergeben sich folgende Baumdiagramme: 76,8% 23,2% F 33,2% F 43,6% 46,8% F 13,6% 53,2% F 9,6% E 33,2% E 13,6% 76,8% E 43,6% 23,2% E 9,6% E E oder: 46,8% 53,2% F F BEDINGTE WAHRSCHEINLICHKEITEN Es seien A und B zwei Ereignisse eines Zufallsexperiments mit P(A) 0. Die bedingte Wahrscheinlichkeit PA(B) ist dann die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von B, wenn A bereits eingetreten ist. B) Es gilt: PA (B) P(AP(A) Beim zugehörigen Baumdiagramm stehen die bedingten Wahrscheinlichkeiten an den Zweigen der zweiten Stufe: P(A) P(A) PA(B) B P(AB) PA(B) B P(AB) PA(B) B P(AB) PA(B) B P(AB) A A Beispiel: Mit den Daten aus dem vorherigen Beispiel ergibt sich das folgende Baumdiagramm: 76,8% 23,2% Denn: 43,2% F 33,2% 56,8% F 43,6% 58,6% F 13,6% 41,4% F 9,6% E E PE (F) P(E F) P(E) PE (F) 43, 6% 76 ,8% 56,8% PE (F) 13, 6% 23, 2% 58,6% PE (F) 9 , 6% 23, 2% 41,4% , 2% 33 76 ,8% 0,432 43,2% Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person, von der man weiß, dass sie Englisch spricht, auch Französisch spricht, beträgt hier also 43,2%. V. GANZRATIONALE FUNKTIONEN POTENZFUNKTIONEN Die Funktion x a x n mit n heißt Potenzfunktion n-ten Grades. a > 0, n gerade: a > 0, n ungerade: -3 -2 -1 y 3 y 3 2 2 1 1 O 1 2 3 x -3 -2 O -1 -1 -2 -1 x 0,5x x 0,5x3 x 0,5x5 -2 1 2 3 x x 0,5x2 x 0,5x4 x 0,5x6 -3 -3 Die Graphen für a < 0 entstehen aus den Graphen mit a > 0 durch Spiegelung an der x-Achse. Beispiel: Bestimme a und n so, dass der Graph der Funktion x a x n durch (–2|1,6) und (3|–5,4) verläuft. Gleichungssystem: I) 1,6 a (2) n a 1, 6 ( 2 ) n in (II) II) 5,4 a 3n II’) 5,4 1, 6 ( 2 ) n 3n 5, 4 1, 6 ( 32 ) n 3,375 (1,5) n 1,5 n 3,375 n log1,5 3,375 3 a 1, 6 ( 2 )3 0,2 Die Funktion lautet x 0,2 x 3 . GANZRATIONALE FUNKTIONEN Die Funktion x a n x n a n1 x n1 an2 x n2 ... a1 x a0 mit reellen Koeffizienten und natürlichen Exponenten heißt ganzrationale Funktion n-ten Grades. Der Funktionsterm heißt Polynom n-ten Grades. Das Verhalten einer ganzrationalen Funktion wird für betragsmäßig große x-Werte durch den Summanden mit dem höchsten Exponenten bestimmt. Beispiel: 3 x 7 1,4 x 5 10 x 2 4 ist ein Polynom 7. Grades. x 3 x 7 1,4 x 5 10 x 2 4 ist eine ganzrationale Funktion 7. Grades. Der höchste Exponent ist ungerade, der zugehörige Koeffizient negativ. Der Graph verläuft also „von links oben nach rechts unten“. y 10 5 -2 -1 O -5 -10 1 2 x Ist f eine ganzrationale Funktion n-ten Grades und x = a eine Nullstelle von f, also f(a) = 0, so lässt sich f(x) schreiben als: f ( x) ( x a) g ( x) Dabei ist g(x) ein Polynom vom Grad n – 1. g(x) erhält man durch die Polynomdivision f ( x) : ( x a ) . Eine ganzrationale Funktion n-ten Grades besitzt also höchstens n Nullstellen. Das Verhalten eines Graphen in der Nähe einer Nullstelle hängt von der Vielfachheit der Nullstelle ab: Ist die Nullstelle von ungerader Ordnung, findet ein Vorzeichenwechsel der Funktionswerte statt, bei Nullstellen von gerader Ordnung nicht. Beispiele: 1.) Die Funktion x 5( x 4)( x 6) 2 ( x 9) 3 besitzt eine einfache Nullstelle bei x 4 , eine doppelte Nullstelle bei x 6 und eine dreifache Nullstelle bei x 9 . 2.) Bestimme alle Nullstellen der Funktion x 3 x 3 3x 2 66 x 120 Durch systematisches Probieren findet man die Nullstelle x1 = 2. Polynomdivision: (3x3 – 3x2 – 66x + 120) : (x – 2) = 3x2 + 3x – 60 – (3x3 – 6x2) 3x2 – 66x – (3x2 – 6x) – 60x + 120 – (– 60x + 120) 0 Die weiteren Nullstellen erhält man, indem man das erhaltene Polynom gleich Null setzt: 3 x 2 3 x 60 0 |: 3 x 2 x 20 0 x 1 2180 129 x2 4; x3 5 Die Funktion lässt sich also so schreiben: x 3( x 2)( x 4)( x 5) y 3 3.) Bestimme den Funktionsterm der abgebildeten ganzrationalen Funktion f vierten Grades. Die Funktion f hat einfache Nullstellen bei x = 0 und x = 3 und eine doppelte Nullstelle bei x = –2: f ( x) a x ( x 3) ( x 2) 2 Es ist f (2) 3,2 : a 2 (2 3) (2 2) 3,2 32a 3,2 a 0,1 Gf 2 1 -3 -2 -1 O 1 2 3 2 f ( x) 0,1x( x 3)( x 2) 2 -1 -2 -3 (2|–3,2) -4 4 x VI. EIGENSCHAFTEN VON FUNKTIONSGRAPHEN VERSCHIEBUNG Gf y 2 Es seien f und g zwei Funktionen mit g ( x) f ( x a ) b . Der Graph von g entsteht durch Verschieben des Graphen von f um a in xRichtung und um b in y-Richtung. b 1 a -5 -4 -3 -2 -1 Gg O 1 2 3 x -1 Beispiel: f : x 4 x 2 5x 1 Bestimme den Term der Funktion g, deren Graph gegenüber dem Graphen von f um 3 nach links und 2 nach oben verschoben ist. g ( x) f ( x (3)) 2 f ( x 3) 2 4( x 3) 2 5( x 3) 1 2 4 x 2 24 x 36 5 x 15 3 4 x 2 19 x 24 STRECKUNG Es seien f, g und h drei Funktionen mit g ( x) f (k x) und h( x) k f ( x) und es sei k 0 . Der Graph von g entsteht durch Streckung des Graphen von f in x-Richtung mit dem Faktor 1k . Der Graph von h entsteht durch Streckung des Graphen von f in y-Richtung mit dem Faktor k. g ( x) f (2 x) Beispiel: h( x ) 2 f ( x ) y 2 Gg y 2 Gf 1 -3 -2 O -1 Gh Gf 1 1 2 3 x -3 -2 -1 O -1 -1 -2 -2 1 2 3 x SPIEGELUNG Es seien f, g und h drei Funktionen mit g ( x) f ( x) und h( x) f ( x) . Der Graph von g entsteht durch Spiegelung des Graphen von f an der y-Achse. Der Graph von h entsteht durch Spiegelung des Graphen von f an der x-Achse. g ( x) f ( x) Beispiel: Gg h( x ) f ( x ) y Gf y 3 Gf 1 2 -3 1 -3 -2 -1 O -2 -1 O 1 2 3 x -1 1 2 3 x -2 Gh SYMMETRIE Es sei f eine Funktion mit der Definitionsmenge . Der Graph von f ist genau dann achsensymmetrisch zur y-Achse, wenn für alle x gilt: f ( x) f ( x) Der Graph von f ist genau dann punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn für alle x gilt: f ( x) f ( x) Beispiele: 1.) f : x x( x 3 x) f ( x) x[( x) 3 ( x)] x( x 3 x) x( x 3 x) f ( x) Achsensymmetrie zur y-Achse 2.) f : x x 2 sin x f ( x) ( x) 2 sin( x) x 2 ( sin x) x 2 sin x f ( x) Punktsymmetrie zum Ursprung 3.) f : x 2x3 x 1 f ( x) 2( x) 3 ( x) 1 2 x 3 x 1 Keine Symmetrie zum Koordinatensystem Eine ganzrationale Funktion heißt gerade (ungerade), wenn im Funktionsterm nur x-Potenzen mit geraden (ungeraden) Exponenten auftreten. Die Graphen von geraden Funktionen sind achsensymmetrisch zur y-Achse. Die Graphen von ungeraden Funktionen sind punktsymmetrisch zum Ursprung. Beispiele: 1.) f ( x) 4 x 8 3x 2 2 4 x 8 3 x 2 2 x 0 Achsensymmetrie zur y-Achse 2.) f ( x) 3 x 7 16 x 3 4 x 3 x 7 16 x 3 4 x1 3.) f ( x ) x 3 4 x 8 x 3 4 x1 8 x 0 Punktsymmetrie zum Ursprung Keine Symmetrie zum Koordinatensystem VII. GRENZWERTE IM UNENDLICHEN Kommen die Funktionswerte f(x) einer Funktion f für beliebig groß werdende x-Werte einem Wert a beliebig nahe, so heißt a Grenzwert der Funktion f für x gegen unendlich. Entsprechendes gilt für den Grenzwert für x gegen minus unendlich. Schreibweisen: lim f ( x) a bzw. lim f ( x) a x x Die Gerade y = a ist waagrechte Asymptote von Gf. lim f ( x) a lim f ( x) a x x y y a a x x Wachsen die Funktionswerte f(x) einer Funktion f für wachsende x über alle Grenzen, so existiert zwar kein Grenzwert für x , jedoch verwendet man die Schreibweise lim f ( x) . x Entsprechendes gilt für lim f ( x) , lim f ( x) und lim f ( x) . x x Es existiert kein Grenzwert. Man schreibt: lim f ( x) und lim f ( x) x x x Es existiert kein Grenzwert. y y x x Besitzt eine Funktion für x oder für x einen Grenzwert, so heißt sie dort konvergent. Ansonsten heißt die Funktion dort divergent. Beispiele: Bestimme, falls möglich, für die folgenden Funktionen die Grenzwerte für x und x . 4x 1 1.) f : x 2x 3 2.) g : x x 5 3 x 4 x 4 3.) h : x 2 sin x 1.) 4 x 1 x(4 1x ) 4 1x 2 x 3 x(2 3x ) 2 3x Für x nähern sich 1x und 40 lim f ( x) lim f ( x) 2 x x 20 f ( x) 3 x dem Wert Null an. Daher gilt: 2.) g ( x) x 5 3 x 4 x 4 Der Funktionsgraph verläuft „von links unten nach rechts oben“. Es existieren keine Grenzwerte für x . Man schreibt: lim g ( x) ; lim g ( x) x x 3.) h( x) 2 sin x Die Funktionswerte schwanken zwischen –2 und 2. Es existieren keine Grenzwerte für x .