Integration - Land der Menschen

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Integration
Begleitmaterialien zum Film
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Sichtweisen
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Stell dir vor, du kommst in ein neues Land,
wo du dein weiteres Leben verbringen willst ...
Ausgehend vom Kurzfilm „Integration“ von Christoph Kaltenböck
wird in diesem Begleitheft das Thema mit verschiedenen Zugängen behandelt.
Vor allem spielerische Ansätze kommen nicht zu kurz. Lückentext,
Zuordnungsspiel, ein eigenes Integrations-Tabu und Kreuzworträtsel vermitteln Basiswissen einmal anders. Ein Tauschspiel
macht Ausgrenzung spürbar. Im Strategiespiel werden die
Schüler/innen erneut zu aktiven Playern und erfahren, welche
Auswirkungen „Aufeinander-Zugehen“ oder „Verweigerung“
haben können. Schließlich finden Sie auch eine Anleitung für
die Auseinandersetzung mit Best-Practice-Beispielen.
Schulstufe/Anwendungsbereich: ab 12 Jahren
www.landdermenschen.at
Vorwort
Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,
„Integration“ scheint in der heutigen Zeit fast wie ein Modewort. In Politik
und Wissenschaft ist es als Thema nicht mehr wegzudenken. Doch Integration
fängt nicht zuletzt bei jeder/m Einzelnen von uns an und wird nur durch „Aufeinander Zugehen“ möglich. Diesem Motto hat sich „Land der Menschen OÖ“
bereits bei seiner Gründung vor über zehn Jahren verschrieben. Aber auch
strukturelle Aspekte sind für echte Integration unabdingbar.
Mit diesem Begleitheft zum Film „Integration“ von Christoph Kaltenböck MA,
B.Sc. möchten wir Sie als Lehrer/in und Multiplikator/in bei der Bewusstseinsbildung Ihrer Schüler/innen zu diesem Thema unterstützen.
Das Material „Integration“ umfasst vier konkrete Stundenbilder mit ausgewählten
Übungen und Methodeninputs. Arbeitsblätter in A4 zu den einzelnen Übungen
finden Sie ab Seite 16. Inhaltliches Hintergrundwissen für die Lehrkraft stellen
wir unter „Arbeitswissen“ zur Verfügung.
Die Unterrichtseinheiten sind in sich geschlossen und – bei straffem Ablauf – in
50 Minuten umsetzbar. Ob dies für Sie und Ihre Klasse möglich ist, müssen
Sie selbst entscheiden. Bei Bedarf können die kurzen Einstiegsübungen auch
weggelassen oder einzelne Übungen adaptiert werden.
Das Unterrichtsmaterial sollte auch als „Pool“ von Übungen gesehen werden,
aus dem Sie Ihre persönliche, authentische und an die Reife Ihrer Schüler/innen
angepasste Unterrichtseinheit zusammenstellen können. Da der Kurzfilm
„Integration“ Impulsgeber für die weiteren Übungen ist, sollte unbedingt mit
der ersten Unterrichtseinheit begonnen werden.
Am Ende des Heftes finden Sie Hinweise zu weiterführenden Angeboten zum
Themenfeld.
Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viel Spass.
Margit Hauft
Vorsitzende von Land der Menschen
Integration
Inhalt
Erste Unterrichtseinheit
Zweite Unterrichtseinheit
Dritte Unterrichtseinheit
Vierte Unterrichtseinheit
Arbeitsblätter
Vertiefung
Ich seh, ich seh, was du nicht siehst
3
Filmvorführung
3
Integration versus Assimilation
6
Zuordnungsspiel
6
Integrations-Tabu
8
Integrationsbarometer
8
Magic Words
9
Ausgrenzung
10
Kooperation oder Verweigerung
11
Chancen und Möglichkeiten
14
Best-Practice
15
16
Links und Literatur
28
Workshops & Co
28
Hinweis:
Die vierte Unterrichtseinheit bedarf einer Hausübung im
Vorfeld. Nähere Informationen dazu auf Seite 14.
Symbole
Leichte Aufgabe
Einzelarbeit
Mittelschwere Aufgabe
Gruppenarbeit
Schwere Aufgabe
Plenum
Materialien
Methodik
Arbeitsblätter in den Kopiervorlagen
Dauer
2
Integration
Erste Unterrichtseinheit
1.
In der ersten Unterrichtseinheit werden,
ausgehend vom Film „Integration“ von
Christoph Kaltenböck, erste Konzepte rund
ums Thema erläutert. Die Inhalte des Films
werden kritisch beleuchtet, das Gegensatzpaar Assimilation – Integration wird
behandelt.
Ich seh, ich seh, was du nicht siehst
In dieser Übung, bei der die Schüler/innen ihre Assoziationen zu vier Zeichnungen
notieren, findet eine erste Sensibilisierung für das Thema Integration statt.
Assoziieren
Zettel für Assoziationen
zu den jeweiligen Bildern
5 min
Arbeitsblätter „Ich seh, ich seh, was du nicht
siehst I und II“ S. 16 - 17
Ablauf
Im Klassenzimmer werden die einzelnen Szenen der Arbeitsblätter „Ich seh,
ich seh, was du nicht siehst I und II“ aufgehängt. Dazu wird je ein leeres Blatt
zum Vermerken der Assoziationen angebracht.
Die Schüler/innen sollen sich im Raum bewegen und ihren Assoziationen zu
diesen Bildern freien Lauf lassen. Jede/r soll seine/ihre Ideen bzw. Gedanken
zu den Bildern, in einem Wort oder einem Satz, auf das dazugehörige Blatt
schreiben. Die Mitschüler/innen tauschen sich dabei nicht aus, es folgt keine
Diskussion.
Filmvorführung
Im nun gezeigten Film „Integration“ werden erste Konzepte und Begriffe rund
um Integration vermittelt. Das direkte Ansprechen des/der Zusehers/in durch
den Sprecher erzeugt Empathie. Zudem werden das Lese- und Textverständnis
geschult. In einer Diskussionsrunde erfolgt die kritische Auseinandersetzung
mit den Inhalten des Films.
Filmvorführung,
Lückentext, Diskussion
Film „Integration“, Abspielgerät,
Stifte/Kreide, Flipchart/Tafel
20 min
Arbeitsblätter „Lückentext I und II“ S. 18 - 19
Ablauf
Den Schülern/innen wird der Film „Integration“ vorgeführt. Währenddessen
teilt die Lehrkraft die Arbeitsblätter „Lückentext I und II“ aus. Der Film wird
nun ein zweites Mal abgespielt, die Schüler/innen versuchen, die fehlenden
Wörter auf ihren Arbeitsblättern zu ergänzen.
Danach wird der Text gemeinsam gelesen und die Lösungen werden verglichen.
Im Anschluss daran werden im Plenum auf dem Flipchart/der Tafel Antworten auf
folgende Fragen gesammelt:
➜ Was bedeutet Integration für dich/euch?
➜ Was fördert und was behindert Integration?
Dabei soll die Lehrkraft besonders auf die strukturellen Aspekte von Integration
hinweisen (siehe Arbeitswissen „Strukturelle Integration“ auf Seite 4).
Tipp: Einen Preis für den/die Schüler/in mit den meisten richtigen
Lückenfüllern in Aussicht stellen.
3
1. Unterrichtseinheit
Integration
Arbeitswissen zum Film „Integration“
Der Film behandelt das Thema Integration mit Hilfe des Stilmittels Illustration.
Ausgangspunkt dabei ist ein Text, der sich verschiedenen – wenn auch nicht
allen – Aspekten von Integration widmet und von einem Sprecher vorgetragen
wird.
Zur Visualisierung der Inhalte werden assoziative Bilder karikiert. Die Verbindung von gesprochenem Text und illustrierten Bildern soll einen kurzweiligen
und informationsreichen Einblick in das Thema geben und die Schüler/innen
zum Assoziieren anregen. Das direkte Ansprechen des/der Zusehers/in durch
den Sprecher motiviert, sich in die Rolle Betroffener zu versetzen und sich
seines eigenen Beitrags zur Integration bewusst zu werden.
Diesem Konzept liegt die didaktische Überlegung zugrunde, die Illustrationen
in Form einer Mind Map anzulegen. Unterteilt in Einheiten findet sich ein
visualisierter Text auf einer Gedächtnislandkarte wieder. Diese gibt einen
Überblick und macht die Komplexität des Themenfeldes sichtbar.
Dabei wurden bewusst – in Anpassung an den Lebensbezug von Jugendlichen
– vor allem das Aufeinander-Zugehen jeder/s Einzelnen, der Abbau von Ängsten
und die Suche nach dem Positiven im „Anderssein“, als Voraussetzung für
Integration, herausgearbeitet. Das Recht jeder/s Einzelnen auf Leben und
Freiheit wird dargestellt und die Notwendigkeit geeigneter Rahmenbedingungen
kurz angerissen.
Der Regisseur Christoph Kaltenböck MA, B.Sc, geboren 14.11.1982, lebt und
arbeitet in Linz. Er ist Absolvent des Bachelorstudiums „Medientechnik und
-design“ an der FH Hagenberg und des Masterstudiengangs „Zeitbasierte
Medien“ an der Kunstuniversität Linz. Neben der Beschäftigung im Bereich
der Videoproduktion liegt sein Hauptinteresse vor allem im installativen Einsatz
von Videos. Durch seine Arbeit mit und in verschiedenen Kulturinstitutionen
setzte er sich bereits des Öfteren mit dem Thema „Randgruppe“ auseinander.
2011 gründet er das Unternehmen „Söhne, Töchter & Partner“ mit dem Ziel,
Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen in den Videoproduktionsprozess
einzubinden. www.yeahyeahyeah.at
Der Illustrator Philipp Pamminger, geboren 20.01.1981 in Linz, ist Absolvent der
HTL für Grafik und Design, Linz/Goethestraße. In den Folgejahren arbeitet er
als Grafiker in diversen Werbeagenturen. 2001 erhält er einen Lehrauftrag an der
VHS Innsbruck für ein Comicseminar. 2002 findet seine erste Ausstellung am
Street-Art Festival in Schwarzach i.Pg. statt. 2003 nimmt er am Contours
Comicseminar in Erlangen, Deutschland, teil. Seit 2006 ist er als selbstständiger
Grafiker, Illustrator und Künstler tätig. Seit 2008 ist er Mitglied im Comicverein
Lin_C, Verein für Comic und Bildliteratur. Derzeit studiert er an der Linzer
Kunstuni Lehramt für Bildnerische Erziehung und Mediengestaltung.
www.phillustrator.at
Arbeitswissen "Strukturelle Integration“
Das Thema Integration wird kontrovers diskutiert. Manche heben dabei
die kulturelle Ebene hervor (z.B. Beibehaltung von Kultur und Tradition).
Migranten/innen selbst kritisieren diese „Kulturalisierung“ und stellen
die strukturellen Aspekte von Integration (z.B. Zugang zu Bildung, Arbeit,
Wohnung, Wahlrecht und soziale Aufstiegschancen) in den Mittelpunkt.
Der Diskurs über Kulturen darf ihrer Meinung nach die Frage nach den
Rechten nicht ersetzen.
„Integration bedeutet Gleichberechtigung, Integration ist die Möglichkeit
sozialen Aufstiegs, Integration ist frei entscheiden zu dürfen, ob frau arbeiten
will oder nicht. Integration ist, die Möglichkeit zu haben, auf allen Ebenen der
Gesellschaft sichtbar zu werden und nicht nur in den Putzkolonnen. Integration
ist, wenn Ingenieurinnen, Anwältinnen, Ärztinnen nicht mehr in Reinigungsfirmen arbeiten und ihre gelernten Berufe ausüben können.“ Gamze Ongan,
Obfrau Peregrina und Chefredakteurin der „STIMME von und für Minderheiten“
(Quelle: www.demokratiezentrum.org)
Die politischen Rahmenbedingungen müssen verändert werden. Es soll
weniger darum gehen, Personen zu integrieren, sondern vielmehr darum,
sie gleichberechtigt einzubeziehen. Experten/innen verwenden daher immer
wieder den Begriff Inklusion.
4
1. Unterrichtseinheit
Integration
Lösung zu Arbeitsblatt „Lückentext I“
allein
Auch du möchtest nicht auf dich
Schwierigkeiten
Auch du musst viele
gestellt sein.
(fremde Sprache, neue
Unterkunft, Versicherungen, Behörden, Arbeitssuche usw.) bewältigen
und hast spezielle Bedürfnisse. Auch dir würde es den Einstieg in
fremde
Gesellschaft um vieles erleichtern, wenn du
die noch
unterscheiden
Was ist
konfrontiert, fällt es dir schwer, dich wohl zu fühlen. In Folge dessen wirst
Ablehnung
du eher den Kontakt zu Menschen suchen, die derselben
ausgesetzt sind wie du, denen es ähnlich ergeht wie dir.
Ausgrenzungen
So steigern sich die gegenseitigen
und
Isolationen
. Die Ängste vor dem Fremden, Unbekannten, dem
überwunden
werden, weswegen
jeweilig Anderen können nicht
willkommen
lernst die
? Integration bedeutet das offene und ehrliche
Aufeinander-Zugehen
Verschlossenheit
, wenn die Einheimischen deine Herkunftskultur
akzeptieren und anerkennen. Diese Wertschätzung erleichtert es dir,
akzeptieren
. Du verstehst und
Neues aufzunehmen und ebenso zu
!“
Integration
und
beibehalten
, Neues
Stell dir vor, du kannst deine Gewohnheiten
erlernen
ausprobieren . Du freust dich und fühlst dich
und
uns in vielen Dingen (Aussehen, Sprache,
Kultur, Geschichte usw.). Jedoch sind wir alle Menschen mit einem
Recht auf Leben und Freiheit
– und das ist die wichtigste
Gemeinsamkeit
Ablehnung
diese Ablehnung zu Wut führt.
weißt, an wen du dich wenden kannst.
Wir
Wirst du mit Gefühlen der
Grenzen
Für die offiziellen
aller Menschen verschiedener Kulturen und
der Toleranz, die du nicht überschreiten sollst.
Rahmenbedingungen
einer erfolgreichen Integration
Mentalitäten. Integration bedeutet ein funktionierendes Zusammenleben,
Toleranz
und Akzeptanz geprägt
welches von gegenseitiger
ist die Politik verantwortlich. Durch Gesetze, Sprachförderungsangebote
Zusammenarbeit
mit Sozialeinrichtungen soll der
und konstruktive
sein muss.
Einstieg in eine neue Gesellschaft ermöglicht werden.
Wir als Teilnehmer/innen der österreichischen Gesellschaft können
Doch umso wichtiger ist es, dass du dir ein
Toleranz
und gegenseitiger
dem
beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Konkret bedeutet dies, sich zu
Ängste
Vorurteile
und
zu überwinden und
öffnen,
das
Positive
arbeItsblatt „lückentext II“
… du kommst in ein neues Land, wo du dein weiteres Leben verbringen willst:
arbeItsblatt „lückentext I“
Stell dir vor, …
Lösung zu Arbeitsblatt „Lückentext II“
Umfeld
Respekt
Leben wichtige Werte darstellen. Integration fängt bei
dir
an. Vergiss das nicht!
bei
im „Anderssein“ zu suchen.
schaffst, in
im alltäglichen
dir
, vor allem
Im Gegensatz dazu steht sehr oft die Forderung an Menschen mit anderer
Persönlichkeit
(Vergangenheit, Tradition, Kultur)
Herkunft, Teile ihrer
aufzugeben
. Dies würde bedeuten, dass sich diese Menschen nicht
IntegratIon
als Integration verstanden!
IntegratIon
nur anzupassen hätten, sondern auch das ihnen Vertraute aufgeben
Fälschlicherweise
wird diese Forderung oft allzu gerne
müssten.
5
1. Unterrichtseinheit
Integration
Zuordnungsspiel
Bei diesem Spiel sind die Schüler/innen dazu aufgefordert, sechzehn Aussagen
den Begriffen Assimilation und Integration zuzuordnen. Auf diese Weise setzen
sie sich kritisch und konstruktiv mit Schlüsselbegriffen auseinander und eignen
sich wichtiges Basiswissen an.
Integration Versus Assimilation
In dieser Übung erarbeiten die Schüler/innen die beiden gegensätzlichen
Begriffe Assimilation und Integration. Sie sind aufgefordert, ihre eigene Meinung
in der Gruppe zu artikulieren und abzugleichen. Zugleich lernen sie andere
Perspektiven kennen.
Brainstorming
Flipcharts,
Stifte
10 min
Spiel,
Präsentation
Flipcharts aus der vorherigen
Übung, Stifte, Kleber, Schere
15 min
Arbeitsblatt „Integration/Assimilation“
S. 20
Ablauf
Ablauf
Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt. Beide bekommen ein Flipchart, das in
der Mitte gefaltet und vorerst nur auf der oberen Hälfte beschrieben wird.
Die erste Gruppe notiert darauf, in Form eines Brainstormings, was ihr zum
Begriff Integration einfällt. Die zweite Gruppe sammelt Gedanken zum
Begriff Assimilation.
Nach Beendigung dieser Aufgabe bleiben die Schüler/innen für die folgende
Übung in ihren Gruppen. Die Ergebnisse werden vorerst nicht kommentiert.
Methodikinput Brainstorming
Beim Brainstorming sollen durch den freien Gedankenaustausch möglichst
viele Sichtweisen und vorhandene Kenntnisse der Schüler/innen festgehalten
werden. Auf diesem Basiswissen wird in den kommenden Übungen aufgebaut. Für die Schüler/innen bringt dies zusätzliche Motivation, da sie durch
ihr Wissen Wertschätzung erfahren. Dabei muss allerdings darauf geachtet
werden, dass alle Beiträge gleichermaßen akzeptiert werden und keine Kritik
geäußert wird. Vielmehr sollte es ein kreativer Gedankenaustausch sein, bei
dem sich Beiträge ergänzen und Gedanken weiterentwickeln können. Aus
diesem Grund ist es wünschenswert, dass sich alle Schüler/innen beteiligen.
Die zwei Gruppen aus der Vorübung bleiben bestehen und erhalten je ein
Arbeitsblatt „Assimilation/Integration“ mit sechzehn Aussagen, die entweder
Integration oder Assimilation beschreiben. Die Schüler/innen schneiden die
Aussagen einzeln aus und haben zehn Minuten Zeit, jene, die zum Thema ihres
Flipcharts (Integration oder Assimilation) passen, herauszufiltern. Dabei soll die
Lehrkraft, auf Grundlage des Arbeitswissens „Integration und Assimilation“,
Unklarheiten ausräumen und nähere Informationen zum Thema geben. Die
passenden Aussagen werden in Folge auf die untere Hälfte des Flipcharts geklebt.
Abschließend werden die beiden Plakate in der Klasse aufgehängt und jede
Gruppe erklärt kurz in eigenen Worten, was ihr Begriff bedeutet.
Arbeitswissen „Integration und Assimilation“
Integration
Integration kommt vom Lateinischen „integrare“, was wiederherstellen, einbeziehen oder erneuern bedeutet.
Integration bezeichnet „die Entstehung oder Herstellung einer Einheit oder
Ganzheit aus einzelnen Elementen oder die Fähigkeit einer Einheit oder Ganzheit, den Zusammenhalt der einzelnen Elemente auf der Basis gemeinsam
geteilter Werte und Normen aufrechtzuerhalten.“ (Quelle: Nohlen/Grotz)
Ein allgemein akzeptierter Integrationsbegriff existiert jedoch nicht.
6
1. Unterrichtseinheit
Die politisch-soziologische Bedeutung von Integration ist die Eingliederung von
unterschiedlichen Personen und Bevölkerungsgruppen in die Gesellschaft und
Politik. Personen unterschiedlicher Herkunft, Ethnie, Religion, Sprache usw.
werden Teil einer gesellschaftlichen Gruppe. Ziel ist es dabei, gemeinsame
Werte und Regeln zu finden, neben denen die eigene kulturelle Identität weiterbestehen kann. Die eigene Kultur, wie Muttersprache, Religion, Sitten und Gebräuche müssen nicht aufgegeben werden, auch wenn die Zugehörigkeit zum
eingewanderten Staat stärker wird.
Integration entsteht dann, wenn zwischen der Minderheits- und der Mehrheitsgesellschaft ein Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede
stattfindet, eine Interaktion und ein Entgegenkommen beiderseits möglich ist,
aber kulturelle Unterschiede beibehalten werden können. Ein/e Migrant/in ist
unter anderem dann integriert, wenn er/sie sich als Teil der Mehrheitsgesellschaft fühlt und über dieselben Rechte verfügt. Schlüssel für eine erfolgreiche
Integration sind u.a. der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Arbeit,
Antidiskriminierung und soziale Aufstiegschancen (siehe auch Arbeitswissen
„Strukturelle Integration“ auf Seite 4).
Integration gibt es auch in anderen Bereichen. Ein Beispiel für politische,
wirtschaftliche und staatliche Integration ist die Europäische Union. Mehrere
Staaten werden zu einem Ganzen zusammengefügt und arbeiten in einem
oder mehreren Politikfeldern zusammen, behalten jedoch in vielen anderen
Bereichen ihre Eigenständigkeit. In der Technik werden einzelne Module oder
Baugruppen in ein Ganzes integriert.
(Quelle: www.bpb.de)
Assimilation
Integration
Lösung Arbeitsblatt „Assimilation/Integration“
Integration
Das wertfreie Feststellen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Die Teilhabe an Politik und Verwaltung.
Die Zugehörigkeit zum eingewanderten Staat soll an Bedeutung gewinnen.
Die Öffnung des Arbeitsmarktes nach den Richtlinien der Chancengleichheit.
Die Beachtung der Rechtsordnung.
Das Erlernen der Sprache des Aufnahmelandes.
Die gegenseitige Annäherung und Akzeptanz.
Der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Wohnraum.
Assimilation kommt vom Lateinischen „assimilare“ und bedeutet nachbilden,
nachahmen, ähneln oder angleichen.
Assimilation
Assimilation ist ein gegensätzlicher Begriff zur Integration. Er ist die „vollständige Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft bei Verlust von Sprache und
Kultur des Herkunftlandes.“
(Quelle: Thurich, Eckart)
Die Assimilation verlangt, die eigene kulturelle Identität, die Sprache, die Sitten, Gebräuche und Traditionen für die des Einwanderungslandes aufzugeben
und auszutauschen. Es kommt dabei zu einer völligen Entfremdung von den
eigenen kulturellen Wurzeln.
(Quelle: www.bpb.de)
Das Aufgeben der herkunftsbedingten Identität.
Das Aufgeben der Muttersprache.
Das Verbot kultureller Handlungen.
Das (erzwungene) Verwerfen herkunftsbedingter Traditionen.
Das gänzliche Übernehmen der Lebensweise des Einwanderungslandes.
Das vollständige Aufgehen einer Gruppe im Einwanderungsland.
Das Austauschen von Bräuchen der Herkunftskultur durch jene des
Einwanderungslandes.
Das Beschneiden von Minderheitenrechten.
7
Integration
Zweite Unterrichtseinheit
In dieser Einheit wird das sichere, korrekte
Erklären und Anwenden von relevanten
Begriffen geübt. Zudem werden unterschiedliche Konzepte von Integration verglichen
und kritisch hinterfragt.
2.
Integrationsbarometer
Bei diesem „Barometer“ positionieren sich die Schüler/innen zu Behauptungen
darüber, was (vermeintlich) gute Integration darstellt. Die Schüler/innen lernen,
ihre eigene Meinung zu artikulieren und zu begründen sowie Konzepte zu
hinterfragen und zu dekonstruieren.
Integrations-Tabu
Die Schüler/innen erklären bei dieser Übung spielerisch Schlüsselbegriffe aus dem
Film und rufen sich auf diese Weise die Inhalte der Vorstunde wieder in Erinnerung.
Meinungsbarometer
Wortspiel
Schere, (Stopp)Uhr
17 min
Klebeband, Zettel „Trifft zu 100 % zu“,
Zettel „Trifft überhaupt nicht zu“
18 min
Arbeitsblatt „Tabu“ S. 21
Ablauf
Ablauf
Die Schüler/innen teilen sich in zwei Gruppen. Jedes Team muss sechs Personen
bestimmen, die je einen Begriff aus den Begriffskärtchen (siehe Arbeitsblatt
„Tabu“) erklären.
Die beginnende Gruppe schickt eine Person ins Plenum. Diese versucht nun,
den ersten Begriff auf ihrer Tabu-Karte zu erklären, ohne dabei diesen oder die
darunter angeführten Begriffe zu verwenden. Eine Person des gegnerischen
Teams überwacht die Einhaltung dieser Regel. Die restlichen Gruppenmitglieder
haben eine Minuten lang Zeit, den Begriff zu erraten. Die Lehrkraft stoppt mit.
Wird das Wort erraten, erhält die Gruppe einen Punkt. Das zweite Team kommt
an die Reihe.
Wird der Begriff nicht erraten, hat die gegnerische Gruppe die Chance, sich eine
halbe Minute lang zu beraten und einen Lösungsvorschlag zu präsentieren.
Stimmt die Antwort, so geht der Punkt an dieses Team. Ist sie falsch, verfällt er.
Das Spiel wird solange fortgesetzt, bis alle Begriffe aller Gruppen erklärt worden
sind oder die Spielzeit vorüber ist.
Tipp: Einen Preis für das Gewinnerteam in Aussicht stellen.
In der Klasse wird am Boden ein langer Strich mit einem Klebeband gezogen.
An das eine Ende kommt ein Zettel mit der Aufschrift „Trifft zu 100 % zu“, an das
andere Ende einer mit der Aufschrift „Trifft überhaupt nicht zu“. Anschließend liest
die Lehrkraft die Aussagen „Ich bin gut integriert, wenn …“ (siehe Seite 9)
einzeln vor. Die Schüler/innen beziehen entlang der Skala des Meinungsbarometers Stellung.
Die Aussagen sind in drei Blöcke eingeteilt. Nach jedem Block werden die
Schüler/innen dazu aufgefordert, zu begründen, wieso sie die jeweiligen
Eigenschaften für wichtig oder unwichtig gehalten haben. Die Lehrkraft kann
nach den Begründungen der Schüler/innen kurze Erklärungen zum jeweiligen
Aussagen-Block geben.
Der erste Block gibt Fragen aus dem österreichischen Staatsbürgerschaftstest
wieder. Diese Kenntnisse sind Voraussetzung für den rechtlichen Teil einer
Einbürgerung.
Der zweite Block beinhaltet Vorurteile und Verallgemeinerungen, die dem
vermeintlichen Klischee eines/r Österreichers/in entsprechen.
Im dritten Block finden sich ernstzunehmende Aspekte gelungener Integration.
8
2. Unterrichtseinheit
Integration
Ich bin gut integriert, wenn …
Block 1
…ich weiß, wie der erste Bundespräsident der zweiten Republik heißt.
…ich weiß, was der Marshallplan ist.
…ich weiß, wieso die Fahne Österreichs Rot-Weiß-Rot ist.
…ich weiß, was am Wiener Kongress 1814/1815 beschlossen wurde.
…ich weiß, seit wann Frauen in Österreich wählen dürfen.
…ich weiß, was die Landesfarben Oberösterreichs sind.
Magic Words
Das folgende Kreuzworträtsel ist zur Auflockerung und Festigung relevanter
Begriffe gedacht.
Block 2
…ich gerne Schnitzel esse.
…ich rauche.
…ich Ski fahren kann.
…ich gut Maibaum kraxeln kann.
…ich Salzburger Nockerl kochen kann.
…ich keine Vorstrafen habe.
Block 3
…ich meine Muttersprache pflege und ausgezeichnet Deutsch spreche.
…ich einen Arbeitsplatz habe, der meinen Qualifikationen entspricht.
…ich aktiv und/oder passiv an Wahlen teilnehme.
…meine Herkunft keine Rolle mehr spielt.
…ich mein Recht auf Chancengleichheit und Diskriminierungsverbot aktiv
einfordere.
…ich mich als Mitmensch und Bürger/in gleichermaßen in die Gesellschaft
einbringe.
Es soll darauf geachtet werden, dass
➜ die Schüler/innen selbst entscheiden können, ob sie ihre Positionierung
begründen,
➜ den Schülern/innen genügend Zeit für ihre Begründungen gegeben wird,
➜ auch gegensätzliche Meinungen akzeptiert werden.
Kreuzworträtsel
Arbeitsblatt „Kreuzworträtsel“ S. 22
15 min
Ablauf
Das Arbeitsblatt „Kreuzworträtsel“ wird ausgeteilt. Die Schüler/innen sollen
versuchen, es jede/r für sich auszufüllen. Gewonnen hat der/diejenige, der/die
zuerst alles ausgefüllt und das Lösungswort gefunden hat.
Tipp: Einen Preis für den/die Gewinner/in in Aussicht stellen.
Lösungen zum Arbeitsblatt „Kreuzworträtsel“
1.
2.
3.
4.
5.
Assimilation
Völker
Heimatland
fremd
wertschätzend
6.
7.
8.
9.
10.
Freiheit
Einwanderer
International
Gewohnheiten
Aussehen
11. Rechte
12. Zusammenarbeit
13. Werte
Wir alle wünschen uns ein friedliches Miteinander und Chancengleichheit
für alle.
9
Integration
Dritte Unterrichtseinheit
3.
In dieser Unterrichtseinheit macht ein Rollenspiel Ausgrenzung erfahrbar. Selbst- und
Fremdreflexion werden gefördert.
In einem Strategiespiel wird sichtbar, dass
die Entscheidung gegen die Kooperation mit
anderen zu kollektiv schlechteren Ergebnissen
führen kann.
Nachdem das Spiel erklärt und die Rollen verteilt wurden, bewegen sich die
Schüler/innen lautlos im Raum. Finden sie jemanden, dessen Eigenschaften
zu 100 % mit den eigenen übereinstimmen, darf gesprochen und getauscht
werden.
Jede/r kann nur einmal tauschen! Wer getauscht hat, geht zur Seite, notiert
den Namen des/der Tauschpartners/in und die Runde, in der getauscht wurde.
Zudem überlegt er/sie sich drei Argumente, die gegen Ausgrenzung sprechen.
Diese werden auf der Rückseite des Rollenkärtchens stichwortartig notiert.
Die Schüler/innen, die in der ersten Runde erfolglos sind, setzen die Suche fort.
Allerdings wird nun – sofern alle Schüler/innen zustimmen – die erste Kategorie von Eigenschaften (Musik) verworfen. Dazu stellt die Lehrkraft die Frage:
➜ Ist es für euch in Ordnung, wenn wir bei unserem Gegenüber nicht mehr
auf die Eigenschaft „Musik“ achten und auch mit Menschen mit einer Vorliebe für ein anderes Genre tauschen?
Ausgrenzung
Dieses Rollenspiel, bei dem das gespielte Verhalten von der völligen Übereinstimmung von Eigenschaften abhängt, zeigt, dass wechselseitige Akzeptanz
und Respekt hilfreicher sind als Intoleranz und Ausgrenzung. Letztere wird
erfahrbar und hinterfragt.
Diskussion, Rollenspiel, Reflexion
Flipchart/Tafel, Schere,
Klebeband
26 min
Arbeitsblätter „Ausgrenzung I -I V“
S. 23 - 26
Ablauf
Bei diesem Rollenspiel geht es darum, je nach Auftrag, entweder Brot oder
Wasser zu tauschen. Jede/r Schüler/in erhält dazu ein Rollenkärtchen der Arbeitsblätter „Ausgrenzung I - IV“. Auf diesen sind einerseits eine Beschreibung
der Rolleneigenschaften (Musik, Beruf, Hobby, Geschlecht, Lebensabschnitt,
Staatsbürgerschaft, Religion und Migrationshintergrund) und andererseits das
benötigte Gut, also entweder Brot oder Wasser, vermerkt. Getauscht werden
darf nur mit Personen mit exakt gleichen Eigenschaften.
Stimmen die Schüler/innen nicht zu, kann eine weitere Eigenschaft zur
Diskussion gestellt werden. Das Spiel geht solange weiter, bis alle Kategorien
verworfen worden sind, oder es zu keiner Einigung über die zu verwerfenden
Kategorien mehr kommt.
Die Reihenfolge des Verwerfens von Eigenschaften ist folgende: Musik,
Beruf, Hobby, Geschlecht, Lebensabschnitt, Staatsbürgerschaft, Religion,
Migrationshintergrund.
Sollten die Schüler/innen sich weigern, eine Eigenschaft zu verwerfen, und das
Spiel so vorzeitig zu einem Ende kommen, sollen die Schüler/innen zu einer
Diskussion über den Sinn einer solchen Ausgrenzung angeleitet werden:
➜ Warum war euch die Übereinstimmung von Eigenschaften wichtiger als die
Möglichkeit zu tauschen?
➜ Könnt ihr Parallelen zwischen diesem Spiel und der Wirklichkeit feststellen?
Nach Beenden des Spiels werden die von den Schülern/innen in der Zwischenzeit gesammelten Gründe gegen Ausgrenzung auf einem Flipchart/der Tafel
festgehalten. Schüler/innen, die länger im Spiel waren, können ergänzen und
kommentieren.
10
3. Unterrichtseinheit
Methodikinput Rollenspiel
Beim Rollenspiel sollen in einer lebhaften Art und Weise Selbst- und Fremdbeobachtung, Empathie, Flexibilität, Offenheit, Kooperations-, Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeit geschult werden. Dabei ist darauf zu
achten, dass beim Ablauf vier Phasen durchgemacht werden: Einstiegs-, Spiel-,
Ausstiegs- und Reflexionsphase.
Die Einstiegsphase ist dazu gedacht, in die Rolle zu finden, um beim Rollenspiel möglichst frei und locker, aber mit Bedacht auf die Vorgaben, seine/ihre
Rolle spielen zu können. Hier sollte die Lehrkraft nur auf Anfrage Hilfestellung
leisten.
Integration
Kooperation oder Verweigerung
Diese Übung basiert auf dem Spiel „Gefangenendilemma“. Sie zeigt Konsequenzen von Entscheidungen auf, indem erfahrbar wird, dass individuell
getroffene, rationale Entscheidungen kollektiv schlechtere Ergebnisse zur Folge
haben können. Selbst- und Fremdreflexion führen zum Überdenken von Handlungen. Gleichzeitig werden demokratische Meinungsfindungsprozesse erlernt.
Strategiespiel,
Diskussion, Reflexion
24 min
Arbeitsblatt „Kooperation oder Verweigerung“ S. 27
Auf die Vorbereitungszeit folgt die Spielphase.
Ablauf
Nach dem Rollenspiel müssen die Schauspieler/innen aus ihren Rollen aussteigen. Dabei kann eine kleine Übung unterstützen: Alle Schüler/innen stellen
sich im Kreis auf, hüpfen gemeinsam ca. fünfmal in die Höhe und schreien
dabei: „Ich bin <Name> und <Jahreszahl> geboren.“
Darauf sollte eine offene Diskussion über die Empfindungen der Darsteller/innen
in ihren Rollen folgen: „Wie hast du dich gefühlt, als du XY gespielt hast?“
Anschließend werden die Rollen – nicht die Personen, die diese gespielt
haben – besprochen.
Die Schüler/innen werden in zwei Gruppen geteilt. Jede erhält je ein Arbeitsblatt „Kooperation oder Verweigerung“ und ernennt eine/n Sprecher/in. Danach
erzählt die Lehrkraft die Geschichte der Dörfer Abumpf und Bibum, die vor der
Aufgabe stehen, je 28 Behausungen zu bauen, um Bewohner/innen, Tiere und
Getreidereserven vor Unwettern zu schützen (siehe Arbeitswissen „Abumpf und
Bibum“ auf Seite 13). Anschließend beginnt das Spiel in mehreren Runden.
In der Reflexionsphase werden das Thema, die Handlung, die Kontroverse
sowie alternative Handlungsmöglichkeiten diskutiert.
Hinweis: Es darf zu keinem Zeitpunkt erwähnt werden, wieviele Runden
es gibt.
11
3. Unterrichtseinheit
Integration
Die Schüler/innen haben in der ersten Runde eine Minute Zeit, um sich innerhalb ihrer Gruppen zu beraten, ob sie beim Hausbau mit dem jeweils anderen
Dorf kooperieren wollen oder sich verweigern. Dabei dürfen sich die Gruppen
weder austauschen noch belauschen. Ihre Entscheidung notieren sie im
Arbeitsblatt „Kooperation oder Verweigerung“. Erst dann fragt die Lehrkraft
die Ergebnisse ab und verteilt die Punkte (Anzahl der Häuser) laut Punkteschlüssel (siehe Arbeitswissen „Abumpf und Bibum“). Die Schüler/innen
notieren die erhaltenen Punkte auf ihrem Arbeitsblatt.
„Am nächsten Tag“ (2. Runde) bekommen die Gruppen erneut eine Minute
Zeit, um ihr Verhalten zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern. Das
Ergebnis wird wieder abgefragt und die Anzahl der Häuser verteilt.
Dann erfolgt noch eine dritte Runde nach gleichem Schema.
Zu Beginn der vierten Runde bekommen die Schüler/innen die Information,
dass Wanderarbeiter/innen die Bauarbeiten unterstützen und sich das Ergebnis
dadurch verdoppelt. Nun dürfen sich die Sprecher/innen der Gruppen eine
Minute lang treffen, um eine gemeinsame Strategie zu vereinbaren, wofür sie
aus dem Klassenzimmer gehen. Diese Abmachung ist nur „moralisch“ bindend, sprich, ob sich die Gruppen dann an die Abmachung ihrer Sprecher/innen
halten oder zu „tricksen“ versuchen, beibt ihnen freigestellt. Nach einer Minute
kehren sie in ihre Gruppen zurück und es folgt der gewohnte weitere Ablauf
(Diskussion in der Gruppe, Entscheidung, Häuserverteilung).
Die Runden fünf und sechs erfolgen nach gewohntem Schema ohne Einsatz
der Sprecher/innen.
In der siebten und letzten Runde erfahren die Schüler/innen erneut von der
Ankunft von Wanderarbeiter/innen, die diesmal die Ergebnisse verdreifachen.
Außerdem bekommen sie die Information, dass aufgrund aufziehender Gewitterwolken dies der letzte Tag sei, an dem gebaut werden kann. Die Sprecher/innen
der Gruppen treten nun zum zweiten Mal eine Minute lang zur Strategiebesprechung vor der Klasse zusammen, bevor sie sich in der jeweiligen Gruppe
beraten, die Entscheidung niederschreiben und die Punkte verteilt werden.
Nun ist das Spiel aus. Die Punktestände werden verglichen und es wird
überprüft, ob das Ziel, 28 Häuser zu bauen, erreicht wurde.
Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die
Strategie, nur auf seine eigenen Interessen zu achten, nicht zu kooperieren
und andere auszugrenzen, beiden Akteuren/innen Nachteile bringt. Früher oder
später führt dies zu wechselseitiger Ablehnung und Nicht-Kooperation.
Die Entscheidungen, wie sie in diesem Spiel simuliert werden, treffen wir
im Alltag überall an. Deshalb soll bei der Aufklärung darauf hingewiesen
werden, dass
➜ unsere Entscheidungen Konsequenzen haben,
➜ man durch Kooperation oft mehr erreicht als durch Ablehnung,
➜ wenn wir etwas dazugewinnen, oft jemand anderes etwas verliert,
➜ Kooperation oft nicht den maximalen persönlichen Profit, dafür aber
Harmonie, bringt.
12
3. Unterrichtseinheit
Integration
Arbeitswissen „Abumpf und Bibum“
Arbeitswissen „Kooperation“
Ihr seid Dorfbewohner/innen der beiden Dörfer Abumpf und Bibum. In dieser
Gegend kommt es häufig zu Unwettern, bei denen immer wieder Bewohner/innen
verletzt, Tiere getötet und Getreidereserven vernichtet werden, was zu
Hungerperioden führt. Um dies zu verhindern, versucht ihr, bis zum nächsten
Unwetter für alle Bewohner/innen, Tiere und Getreidereserven eine feste Unterkunft zu bauen. Dabei steht ihr vor der Entscheidung, ob ihr einander helft,
oder ob ihr in eurem Dorf für euch alleine arbeitet. Ihr beratet euch und teilt
den Bewohnern/innen des anderen Dorfes eure Entscheidung mit. Als rechtschaffende Bürger/innen haltet ihr euch auch an diese Entscheidung. Jeden Tag
habt ihr von Neuem die Möglichkeit, eure Entscheidung zu überdenken.
Um alle Bewohner/innen und Tiere des Dorfes unterzubringen, müssen beide
Dörfer je 28 Häuser bauen, wobei sie nicht wissen, wieviele Runden gespielt
werden. Da es nur eine begrenzte Anzahl von Werkzeugen und Rohstoffen
zum Bauen gibt, macht es einen großen Unterschied, ob man zusammen an
beiden Dörfern arbeitet, an einem oder jeder für sich:
➜ Wenn das Dorf A dem Dorf B und das Dorf B dem Dorf A hilft, und sie
gemeinsam an ihren beiden Dörfern arbeiten, können beide je 3 Häuser pro
Tag bauen.
➜ Wenn das Dorf A dem Dorf B hilft, das Dorf B aber dem Dorf A nicht, so
kann das Dorf A nur 1 Haus bauen, das Dorf B aber 4 Häuser.
➜ Wenn das Dorf A dem Dorf B nicht hilft, das Dorf B aber dem Dorf A hilft,
so kann das Dorf A 4 Häuser bauen, das Dorf B aber nur 1 Haus.
➜ Wenn das Dorf A dem Dorf B nicht hilft und das Dorf B dem Dorf A auch
nicht hilft, so können beide Dörfer nur 2 Häuser bauen.
Dieses Spiel ist angelehnt an das „Gefangenendilemma“, das ein zentraler
Bestandteil der Spieltheorie ist. Es geht darum, Entscheidungssituationen
nachzustellen, in denen zwei Spieler/innen entweder kooperieren oder nichtkooperieren können. Je nach individuell getroffenen Entscheidungen werden allerdings die Konsequenzen, die beide zu tragen haben, sichtbar. Jede
Entscheidung für sich genommen ist dabei rational nachvollziehbar. Dennoch
sind ihre Konsequenzen oft überhaupt nicht gewollt oder erwünscht. Len Fisher
schreibt etwa in seinem Buch „Schere, Stein, Papier – Spieltheorie im Alltag“:
„Soziologen, Psychologen und Politikwissenschaftler wollen anhand dieser
Theorie herausfinden, warum Kooperation uns solche Schwierigkeiten bereitet,
obwohl wir zur Lösung bedeutender, besorgniserregender Probleme wie globale Erwärmung, Raubbau an Ressourcen, Terrorismus und Kriege so sehr auf
Kooperation angewiesen sind wie niemals zuvor.“
In einem Versuch zum „Gefangenendilemma“ ließ der amerikanische Politologe Robert Axelrod in den 1980-ern verschiedene Strategien gegeneinander
antreten. Der erste Gewinner dieses Versuchs war eine einfache Strategie von
Anatol Rapoport namens „Tit-for-Tat“, die, beginnend mit Kooperation, in jedem
nächsten Schritt das getan hat, was das Gegenüber im Vorherigen getan hat.
Die meisten anderen Teilnehmer/innen an dem Versuch hatten hingegen die
verschiedensten Mechanismen zur Nicht-Kooperation eingebaut, um quasi an
Extrapunkte zu kommen, was aber zu immer mehr Nicht-Kooperation führte.
Leider schneidet die Strategie der permanenten Kooperation nicht gut ab, da
ausgenützt und ausgebeutet wird. Was sollen wir daraus schließen: „Es macht
nicht viel Sinn, diese Gier zu kritisieren, wenngleich es sicherlich hilfreich wäre,
wenn Menschen (und Nationen) sich mit ihrem gerechten Anteil an den
Ressourcen der Welt zufrieden gäben. Viel wichtiger ist es, die Falle zu verstehen.
Das ist der erste Schritt, sie zu vermeiden oder ihr zu entkommen und stattdessen kooperative Lösungen für Probleme zu finden.“
(Quelle: Fisher, Len)
Dies ergibt folgenden Schlüssel für die Punkteverteilung:
Dorf Bibum
Kooperation
Dorf Bibum
Verweigerung
Dorf Abumpf Kooperation
3:3
1:4
Dorf Abumpf Verweigerung
4:1
2:2
Aber was ist die Falle? Die Falle ist zu glauben, dass eine Handlungsstrategie,
die nur das persönlich Beste im Sinn hat, auch dies ergeben wird, insbesondere
wenn die Gemeinschaft als Ganzes die Kosten dafür zu tragen hat (Tragik der
Allmende).
13
Integration
Vierte Unterrichtseinheit
4.
In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich
die Schüler/innen mit positiven Beispielen
von Integration und finden Erklärungen dazu,
wie Integration gefördert werden kann.
Hinweis:
Diese Unterrichtseinheit bedarf einer Hausübung im Vorfeld.
Die Schüler/innen sollen sich eine Person mit Migrationshintergrund
aussuchen, die sie im Unterricht vorstellen. Dazu sollen sie Anschauungsmaterial über die Person mitbringen, das Aufschluss über den Migrationshintergrund und den Grad der Integration gibt (beispielsweise: Fotos,
Zeitungsartikel, Kopien von Dokumenten).
Chancen und Möglichkeiten
Die Schüler/innen geben Erklärungen zur Wahl ihrer „Best-Practice-Person“ ab
und bekommen dadurch auch Einblicke in die Standpunkte der Mitschüler/innen.
Zudem werden Möglichkeiten zur Förderung von Integration vorgestellt, Diversität als Bereicherung wird unterstrichen.
min
Hausübung, Brainstorming, Vortrag
Stifte/Kreide, Flipchart/Tafel
10 min
Ablauf
Die Schüler/innen sollen kurz im Plenum besprechen, was sie für gelungene Integration halten und wieso die Person, die sie in der folgenden Übung vorstellen,
ihrer Meinung nach ein positives Integrationsbeispiel darstellt. Dazu kann die
Lehrkraft folgende Impulsfragen stellen und die Antworten auf dem Flipchart/der
Tafel sammeln:
➜ Wodurch kann man erkennen, dass eure ausgewählte Person ein Beispiel
für gelungene Integration ist?
➜ Was hat eurer Person bei der Integration geholfen?
➜ Welche besonderen Chancen haben diese Personen?
Außerdem soll die Lehrkraft selbst anhand des Arbeitswissens „Integration
fördern“ auf Aspekte der Integrationsförderung hinweisen.
Methodikinput Brainstorming → siehe Seite 6
Arbeitswissen „Integration fördern“
Geeignete Rahmenbedingungen …
… zu schaffen, um Integration im Sinne von Partizipation zu gewährleisten, ist
eine staatspolitische Aufgabe. Denn Integration ist ein Prozess der Gesamtgesellschaft und betrifft nicht nur einzelne Individuen oder Menschengruppen.
Individuen …
… wahrnehmen, nicht die Herkunft. Auch Menschen mit Migrationshintergrund sind heterogen: jung und alt, Frauen und Männer, erwerbstätig und nicht
erwerbstätig. Es sollte keine ewige Fremdheit konstruiert werden, sodass
Menschen, die seit drei Generationen in diesem Land leben, immer noch als
Fremde gelten. Jede/r ist mehr, als sein/ihr Name verrät!
Gleiche Rechte und Chancen …
… in jeder Hinsicht ist der Anfang jeder Integrationspolitik. Denn Integration
setzt Rechtssicherheit, Gleichberechtigung und Chancengleichheit voraus.
Arbeitsmarktpolitik …
… sollte ethnische Segmentierung vermeiden. In der Realität üben erwerbstätige Migranten/innen häufig Tätigkeiten aus, die unter ihrem eigentlichen
Qualifikationsniveau liegen. Sie sind zudem in hohem Maße in jenen Branchen
beschäftigt, die zum Niedriglohnsegment zählen und schlechtere Arbeitsbedingungen aufweisen.
14
4. Unterrichtseinheit
Integration
Best-PractiCe
Wohnungspolitik …
… sollte bei der Vergabe von Wohnungen auf eine Durchmischung
der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen achten (Alte-Junge,
Arbeiter/innen-Akademiker/innen, Migranten/innen-“Einheimische“ etc.)
und das Kennenlernen und Verständnis zwischen diesen fördern.
Diskriminierungsschutz …
… schafft wichtige Voraussetzungen. Denn Diskriminierung behindert die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Das Thema betrifft uns alle. Wir erfahren
Diskriminierungen und diskriminieren selbst. Daher kann auch jeder Mensch
etwas dagegen tun.
Sport …
… ist eine gute Möglichkeit, um Personen mit Migrationshintergrund zu integrieren. Bereits bei Kindern kann so eine gute Integration gelingen. Vor allem
beim Mannschaftssport (z.B. Fußball) ist der Teamgeist und Zusammenhalt in
der Gruppe wichtig und nicht so sehr die Herkunft oder Muttersprache. Die
Schüler/innen lernen, sich gegenseitig zu unterstützen. So entstehen Freundschaften, die für eine gelungene Integration sehr wichtig sind.
Bildung …
… und Sprache sind ein wichtiger Faktor für Integration. Deshalb muss für eine
gelingende Integration die Bildungsteilhabe für alle möglich sein. Die Zusammensetzung der Schüler/innenschaft soll die gesamtgesellschaftliche Struktur
abbilden. Dazu bedarf es eines hochwertigen Sprachförderunterrichts. Das ist
auch eine wichtige Voraussetzung zur Integration am Arbeitsmarkt.
Medien …
… haben einen großen Einfluss auf unsere Meinungsbildung und damit auch
auf unser Bild von Migranten/innen. Positive Identifikationsfiguren in Film
und Fernsehen können dabei helfen, die Wahrnehmung von Migranten/innen
positiv zu beeinflussen und Vorurteile gegenüber Migranten/innen abzubauen.
In dieser Übung, bei der jede/r Schüler/in ein Plakat zu seiner/ihrer Person
gestaltet, werden eigene Meinungen formuliert, grafisch dargestellt und
präsentiert. Im Vorfeld werden Überlegungen hinsichtlich verschiedener
Darstellungsformen angestellt. Selbst- und Fremdreflexion erfolgen in Form
einer „Gästiquette“.
Hausübung, Plakatgestaltung, Präsentation
Flipcharts, Klebstoff, mitgebrachtes Material
der Schüler/innen, pro Schüler/in 1 DIN A6 Heft
40 min
Ablauf
Die Schüler/innen sollen die von ihnen gewählte Person mit Migrationshintergrund auf einem Plakat vorstellen. Dazu wird das zu dieser Person mitgebrachte
Material grafisch aufbereitet. Wichtig ist dabei, herauszuarbeiten, weshalb die
Schüler/innen glauben, dass diese Person ein positives Beispiel für gelungene
Integration ist.
Nach Fertigstellung der Plakate werden diese aufgehängt.
Um sich mit dem Bewerten einer fremden Arbeit auseinanderzusetzen und
einen wertschätzenden Umgang zwischen den Schülern/innen zu forcieren,
sollten diese Arbeiten am Ende nicht von der Lehrkraft, sondern wechselseitig
von den Schülern/innen bewertet werden. Dazu wird ein Gästebuch (DIN A6
Heft) am Plakat befestigt. Wer hier kommentiert, muss zuerst drei positive
Rückmeldungen vor einer negativen geben. Diese „Gästiquette“ soll als
Hinweis auf den Plakaten angeführt werden, sodass auch Betrachter/innen, die
nicht am Unterricht teilgenommen haben, Kommentare hinterlassen können.
Wer will, kann seine/ihre Rückmeldung sofort abgeben. Es kann aber auch
danach geschehen.
15
Integration
Illustration: Philipp Pamminger
Szene 2:
IntegratIon
Illustration: Philipp Pamminger
Szene 1:
arbeItsblatt „Ich seh, Ich seh, was du nIcht sIehst I“
16
Integration
Illustration: Philipp Pamminger
Szene 4:
IntegratIon
Illustration: Philipp Pamminger
Szene 3:
arbeItsblatt „Ich seh, Ich seh, was du nIcht sIehst II“
17
(fremde Sprache, neue
Auch du musst viele
Gesellschaft um vieles erleichtern, wenn du
uns in vielen Dingen (Aussehen, Sprache,
aller Menschen verschiedener Kulturen und
? Integration bedeutet das offene und ehrliche
und
geprägt
zu überwinden und
im „Anderssein“ zu suchen.
und
(Vergangenheit, Tradition, Kultur)
als Integration verstanden!
müssten.
wird diese Forderung oft allzu gerne
arbeItsblatt „lückentext I“
nur anzupassen hätten, sondern auch das ihnen Vertraute aufgeben
. Dies würde bedeuten, dass sich diese Menschen nicht
Herkunft, Teile ihrer
Im Gegensatz dazu steht sehr oft die Forderung an Menschen mit anderer
das
öffnen,
beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Konkret bedeutet dies, sich zu
Wir als Teilnehmer/innen der österreichischen Gesellschaft können
sein muss.
welches von gegenseitiger
Mentalitäten. Integration bedeutet ein funktionierendes Zusammenleben,
Was ist
!“
– und das ist die wichtigste
Kultur, Geschichte usw.). Jedoch sind wir alle Menschen mit einem
Wir
weißt, an wen du dich wenden kannst.
die noch
und hast spezielle Bedürfnisse. Auch dir würde es den Einstieg in
Unterkunft, Versicherungen, Behörden, Arbeitssuche usw.) bewältigen
gestellt sein.
Auch du möchtest nicht auf dich
… du kommst in ein neues Land, wo du dein weiteres Leben verbringen willst:
Stell dir vor, …
Integration
IntegratIon
18
und
und
. Du freust dich und fühlst dich
, Neues
werden, weswegen
einer erfolgreichen Integration
der Toleranz, die du nicht überschreiten sollst.
. Du verstehst und
und gegenseitiger
bei
an. Vergiss das nicht!
Leben wichtige Werte darstellen. Integration fängt bei
dem
Doch umso wichtiger ist es, dass du dir ein
, vor allem
im alltäglichen
schaffst, in
mit Sozialeinrichtungen soll der
Einstieg in eine neue Gesellschaft ermöglicht werden.
und konstruktive
ist die Politik verantwortlich. Durch Gesetze, Sprachförderungsangebote
Für die offiziellen
lernst die
Neues aufzunehmen und ebenso zu
akzeptieren und anerkennen. Diese Wertschätzung erleichtert es dir,
, wenn die Einheimischen deine Herkunftskultur
und
Stell dir vor, du kannst deine Gewohnheiten
diese Ablehnung zu Wut führt.
jeweilig Anderen können nicht
. Die Ängste vor dem Fremden, Unbekannten, dem
So steigern sich die gegenseitigen
ausgesetzt sind wie du, denen es ähnlich ergeht wie dir.
du eher den Kontakt zu Menschen suchen, die derselben
konfrontiert, fällt es dir schwer, dich wohl zu fühlen. In Folge dessen wirst
Wirst du mit Gefühlen der
Integration
arbeItsblatt „lückentext II“
IntegratIon
19
Der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Wohnraum.
Die gegenseitige Annäherung und Akzeptanz.
Das Beschneiden von Minderheitenrechten.
Der Austausch von Bräuchen der Herkunftskultur durch jene des
Einwanderungslandes.
Das Erlernen der Sprache des Aufnahmelandes.
Das vollständige Aufgehen einer Gruppe im Einwanderungsland.
Die Beachtung der Rechtsordnung.
Das gänzliche Übernehmen der Lebensweise des Einwanderungslandes.
Das (erzwungene) Verwerfen herkunftsbedingter Traditionen.
Das Verbot kultureller Handlungen.
Die Öffnung des Arbeitsmarktes nach den Richtlinien der Chancengleichheit.
Das Aufgeben der Muttersprache.
Die Zugehörigkeit zum eingewanderten Staat soll an Bedeutung gewinnen.
Die Teilhabe an Politik und Verwaltung.
Das Aufgeben der herkunftsbedingten Identität.
Das wertfreie Feststellen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Finde die Aussagen, die zu deinem Thema passen:
Integration
arbeItsblatt „IntegratIon/assImIlatIon“
IntegratIon
20
Integration
arbeItsblatt „tabu“
IntegratIon
Sprache
Identität
Kultur
Respekt
Land
Wort
Buchstabe
schreiben
reden
ich
sein
Zugehörigkeit
Eigenschaften
falsche
Land
eigene
fremde
Musik
Volk
Ältere
Umgang
Toleranz
Wertschätzung
gegenüber
Gemeinsamkeit
Mentalität
Gewohnheit
Tradition
verschieden
Nenner
Gegensatz
ähnlich
gleich
Volksgruppe
Verhalten
Charakter
Vorurteil
typisch
immer
Alltag
gleich
wiederholen
machen
Österreich
Tracht
Volk
früher
Generation
Brauch
Toleranz
Herkunft
Zusammenarbeit
Gewohnheit
Tradition
Maibaum
Tracht
Ritual
Respekt
dulden
achten
andere
gegenüber
Land
Staat
Ort
zu Hause
Heimat
Organisation
international
helfen
Vernetzung
gemeinsam
21
7
7
4
4
5
5
1
1
10
10
13
13
12 20
12 20
11
11
9
9
3
3
5
5
8
8
13
13
11
11
21
21
18
10
18
10
2
2
6
6
7
14
7
14
8
8
16
16
15
15
22
22
17
17
12
6
7
5
8
9
9
10 11
10 11
1.
2.
1.
3.
2.
4.
3.
5.
4.
6.
5.
7.
6.
8.
7.
9.
8.
9.
10.
11.
10.
12.
11.
13.
12.
13.
Was ist der gegensätzliche Begriff von Integration?
Auf dieser Welt gibt es Gemeinschaften von Menschen. Wie kann man sie nennen?
Was ist der gegensätzliche Begriff von Integration?
Der Ort, an dem du dich zu Hause fühlst.
Auf dieser Welt gibt es Gemeinschaften von Menschen. Wie kann man sie nennen?
Ein anderer Name für das Unbekannte.
Der Ort, an dem du dich zu Hause fühlst.
Ein respektvoller Umgang miteinander.
Ein anderer Name für das Unbekannte.
Das Gegenteil von Gefangenschaft.
Ein respektvoller Umgang miteinander.
Menschen, die in ein neues Land ziehen, sind …
Das Gegenteil von Gefangenschaft.
Nicht auf ein Land, sondern auf die ganze Welt bezogen.
Menschen, die in ein neues Land ziehen, sind …
Auf dieser Welt gibt es die unterschiedlichsten Sitten, Bräuche und Traditionen.
Nicht auf ein Land, sondern auf die ganze Welt bezogen.
Dazu kann man auch … sagen.
Auf dieser Welt gibt es die unterschiedlichsten Sitten, Bräuche und Traditionen.
Alle Menschen unterscheiden sich darin.
Dazu kann man auch … sagen.
Rahmenbedingungen, die das menschliche Zusammenleben regeln.
Alle Menschen unterscheiden sich darin.
Ein anderes Wort für Kooperation.
Rahmenbedingungen, die das menschliche Zusammenleben regeln.
Inhalte, die nicht in Geld aufzuwiegen sind.
Ein anderes Wort für Kooperation.
Inhalte, die nicht in Geld aufzuwiegen sind.
und Chancengleichheit für alle.
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 und Chancengleichheit für alle.
4
Wir alle wünschen uns ein
8
19
19
3
3
arbeItsblatt
arbeItsblatt
„kreuzworträtsel“
„kreuzworträtsel“
1 2 3
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
7
Finde die Lösungswörter und vervollständige die Aussage:
Wir alle wünschen uns ein 1 2 3 4 5 6
Finde die Lösungswörter und vervollständige die Aussage:
9
9
1
6|4
1
6|4
2
2
12
Integration
IntegratIon
IntegratIon
22
Integration
arbeItsblatt „ausgrenzung I“
IntegratIon
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Country
Beruf
Arbeitslose
Hobby
Musik
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Erwachsene
Staatsbürgerschaft
USA
Religionszugehörigkeit
Buddhismus
Migrationshintergrund
Metal
Beruf
Student
Hobby
Fußball
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Islam
Migrationshintergrund
Punk
Beruf
Student
Hobby
Computerspiele
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Großbritannien
Religionszugehörigkeit
Atheismus
Migrationshintergrund
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Hip-Hop
Beruf
Lehrling
Hobby
Freunde
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Buddhismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Jazz
Beruf
Schüler
Hobby
Computerspiele
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Kind
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Hinduismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Metal
Beruf
Arbeiter
Hobby
Haustiere
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Protestantismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Ska
Beruf
Lehrling
Hobby
Musik
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Jugendliche
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Atheismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Lieblingsmusik
Punk
Beruf
Angestellte
Hobby
Computerspiele
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Erwachsene
Staatsbürgerschaft
USA
Religionszugehörigkeit
Buddhismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
23
Integration
arbeItsblatt „ausgrenzung II“
IntegratIon
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Techno
Beruf
Schüler
Hobby
Fußball
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Hinduismus
Migrationshintergrund
Techno
Beruf
Pensionistin
Hobby
Computerspiele
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Erwachsene
Staatsbürgerschaft
China
Religionszugehörigkeit
Islam
Migrationshintergrund
Metal
Beruf
Pensionist
Hobby
Lesen
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Türkei
Religionszugehörigkeit
Islam
Migrationshintergrund
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Ska
Beruf
Student
Hobby
Fußball
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Katholizismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Indie
Beruf
Schülerin
Hobby
Lesen
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Kind
Staatsbürgerschaft
Großbritannien
Religionszugehörigkeit
Hinduismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Jazz
Beruf
Schüler
Hobby
Haustiere
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Kind
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Islam
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Hip-Hop
Beruf
Studentin
Hobby
Freunde
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Erwachsene
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Katholizismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
Lieblingsmusik
Indie
Beruf
Schüler
Hobby
Haustiere
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Protestantismus
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
24
Integration
arbeItsblatt „ausgrenzung III“
IntegratIon
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Techno
Beruf
Pensionist
Hobby
Lesen
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Türkei
Religionszugehörigkeit
Protestantismus
Migrationshintergrund
Hip-Hop
Beruf
Lehrling
Hobby
Fußball
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Jugendliche
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Atheismus
Migrationshintergrund
Indie
Beruf
Selbstständiger
Hobby
Fußball
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Erwachsener
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Hinduismus
Migrationshintergrund
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Indie
Beruf
Schülerin
Hobby
Fußball
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Kind
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Judentum
Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Pop
Beruf
Arbeitslose
Hobby
Musik
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Erwachsene
Staatsbürgerschaft
Österreich
Religionszugehörigkeit
Atheismus
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Ska
Beruf
Lehrling
Hobby
Freunde
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Jugendliche
Staatsbürgerschaft
Türkei
Religionszugehörigkeit
Buddhismus
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Metal
Beruf
Studentin
Hobby
Haustiere
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Erwachsene
Staatsbürgerschaft
USA
Religionszugehörigkeit
Judentum
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Lieblingsmusik
Jazz
Beruf
Schüler
Hobby
Lesen
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
Türkei
Religionszugehörigkeit
Islam
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
25
Integration
arbeItsblatt „ausgrenzung IV“
IntegratIon
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Brot, habe Wasser
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Pop
Beruf
Schüler
Hobby
Musik
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
China
Religionszugehörigkeit
Katholizismus
Migrationshintergrund
Jazz
Beruf
Schülerin
Hobby
Lesen
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Kind
Staatsbürgerschaft
Türkei
Religionszugehörigkeit
Protestantismus
Migrationshintergrund
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Pop
Beruf
Lehrling
Hobby
Computerspiele
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
Türkei
Religionszugehörigkeit
Buddhismus
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Brauche Brot, habe Wasser
Brauche Wasser, habe Brot
Brauche Wasser, habe Brot
Lieblingsmusik
Lieblingsmusik
Hip-Hop
Beruf
Schülerin
Hobby
Computerspiele
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Jugendliche
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Katholizismus
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Pop
Beruf
Lehrling
Hobby
Freunde
Geschlecht
Mann
Lebensabschnitt
Jugendlicher
Staatsbürgerschaft
Afghanistan
Religionszugehörigkeit
Atheismus
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Lieblingsmusik
Punk
Beruf
Schülerin
Hobby
Freunde
Geschlecht
Frau
Lebensabschnitt
Jugendliche
Staatsbürgerschaft
Deutschland
Religionszugehörigkeit
Katholizismus
Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
26
Integration
IntegratIon
Rundennummer
Kooperation/Verweigerung
Punkte
arbeItsblatt „kooperatIon oder VerweIgerung“
27
Vertiefung
Integration
Links und Literatur
Workshops & Co
Bachinger/Schenk (2012): Die Integrationslüge. Antworten in einer hysterisch
geführten Auseinandersetzung, Wien
Trägerorganisationen von Land der Menschen bieten ein vielfältiges Angebot
für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Themen des Medienpakets
„Sichtweisen – Integration, Legal, Vorurteile, Handbuch zur Zivilcourage“ an.
Diese Maßnahmen umfassen etwa organisierte Schulbesuche von Personen
mit Migrationshintergrund, thematische Workshops, Planspiele, den Verleih
von ergänzenden Arbeitsmaterialien und Pakete für den außerschulischen
Jugendbereich.
Fisher, Len (2010): Schere, Stein, Papier – Spieltheorie im Alltag, Heidelberg
Nohlen/Grotz (2007): Kleines Lexikon der Politik, München
Thurich, Eckart (2006): pocket politik. Demokratie in Deutschland, Bonn
http://www.bpb.de/shop/buecher/pocket/34360/politik-demokratie-in-deutschland
Esser, Hartmut: Integration und ethnische Schichtung
library.fes.de/pdf-files/akademie/online/50366.pdf
Einen aktuellen Gesamtüberblick über die Angebote der Trägerorganisationen
von Land der Menschen – Aufeinander Zugehen OÖ finden Sie auf unserer
Homepage:
www.landdermenschen.at
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Medieninhaber und Herausgeber:
Verein Land der Menschen – Aufeinander Zugehen OÖ
Kapuzinerstraße 84, A-4021 Linz, T +43 732 678883
[email protected], www.landdermenschen.at
Pädagogisches Konzept: Mag. Reinhard Leonhardsberger MA
Redaktion: Mag.a Melanie Zach, Mag. Reinhard Leonhardsberger MA
Lektorat: Mag.a Katja Fischer MAS
Satz und Gestaltung: Richard Fischer
Druck: Pecho-Druck GmbH, Linz
1. Auflage 2012 © Alle Rechte vorbehalten
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