news 04 / 2009 Einzelpreis: € 2,50 Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes Alle Jahre wieder ... oeav-Weihnachtsfeier mit Astro-Kabarett 16. Dezember 2009 im Don Bosco Haus, Wien 13. Mag. Andrea Kahr Wie jedes Jahr lud der oeav auch heuer wieder seine Mitglieder und Freunde zur gemeinsamen Weihnachtsfeier. Die Gäste kamen zahlreich – trotz unwirtlicher Bedingungen: Hatte es doch ausgerechnet am 16. Dezember sehr stark geschneit. Das tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch. Beim Empfang wartete Mag. Gabriela Steiner auf die Gäste und übergab sogleich eine vorweihnachtliche Überraschung: eine kleine Kerze, ein Strohstern und eine süße Leckerei. Der Saal im Don Bosco Haus war festlich geschmückt und die Brötchen am Buffet waren köstlich. Auch der selbst gemachte Punsch fand großen Anklang, abgerundet wurde die Verköstigung durch leckere Weihnachtsbäckerei, die auf den Tischen zur freien Entnahme angerichtet war. Festlich geschmückter Saal im Don Bosco Haus (Foto © Ignaz Krebs-Reisner) Für die Ausschank der Getränke sorgten Karoline Plasonig, Irene Schachner, Mag. Erwin Frank und Mag. Gabriela Steiner. Als Fotograf der Weihnachtsfeier war Ignaz Krebs-Reisner im Einsatz. Um 19:30h begrüßte Mag. Maria Luise Mathis zunächst die Gäste und bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vorstandes für die Zusammenarbeit und deren Einsatz. Kurz darauf eröffnete die oeavPräsidentin die Feier mit dem Vortrag „Zeiten der Wende“. Dabei sprach sie über die Zyklen der Planetenbahnen und die dadurch zu erwartende Zeitqualität in den nächsten Jahren (Anmerkung der Redaktion: Artikelserie startet in dieser Ausgabe der oeav-news auf Seite 6/7). Nach dem anspruchsvollen und sehr interessanten Vortrag folgte eine kurze Pause, in der sich die Gäste nochmals am Buffet laben konnten. Darauf folgte das beliebte AstroKabarett von Günter Suda. Auch heuer wieder ließ er das Publikum entscheiden, welche Zeichen er aufs Korn nehmen würde: Diesmal wurden Jungfrau, Krebs, Stier und Widder gezogen. Letzterem schrieb Günter Suda sogleich die Eigenschaft zu: „mit dem Kopf Günter Suda (Foto © Ignaz Krebs-Reisner) durch die Wand ist noch zu langsam“. Der Stier sammelt gerne und wenn er eine Liebeserklärung abgibt, lautet diese „Du bist mein Schatz“. Die Krebse seien so sensibel, meinte Suda, sie würden sogar bei der Hundefutterwerbung im Fernsehen weinen. Und natürlich hatte er auch für die Jungfrau eine treffende Aussage auf Lager: Sie leben so gesund, dass sie eigentlich „wie neu“ sterben. Wie immer war die Vorstellung viel zu schnell vorüber, und nach ein paar Zugaben verabschiedete sich Suda vom Publikum. Der Abend klang bei gemütlichem Beisammensitzen aus. Und so ging wieder einmal ereignisreiches Jahr vorüber. oeav wünscht allen Mitgliedern Freunden einen guten Start neue Jahrzehnt! ein Der und ins express *** express *** express *** express *** express *** express *** express Seite 6/7: Zeiten der Wende Ausblick auf die Zeitqualität der nächsten Jahre anhand der Zyklen der Planetenbahnen Seite 8/9: Theater des Lebens Dr. Peter Orban nahm beim oeav-Vortrag die Zeichen Waage und Skorpion unter die Lupe Seite 10/11: Die Säftelehre des Galen Fortsetzung der Serie zur Humoralpathologie von Dr. Esther Schober Seite 12: Kinesiologie und Astrologie Einführung in die neue Artikelserie von Gildis Klaunzer-Binder 2 news 04 / 2009 weihnachtsfeier Fortsetzung von Seite 1 (alle Fotos © Ignaz Krebs-Reisner) symposium news 04 / 2009 3 13. Internationales Zürcher Symposium für Astrologie 28./29. November 2009, Zürich Trudy Baumann Beatrice Ganz eröffnete das 13. Internationale Zürcher Symposium für Astrologie mit herzlichen Worten. Diese Institution wurde 1997 von ihr, geprüftes Mitglied DAV und Fachmitglied SAB/SAF, ins Leben gerufen. Das Symposium hat sich erfolgreich etabliert und will Beziehungen aufzeigen, die zu anderen Wissensgebieten bestehen, und die Akzeptanz der Astrologie in der Gesellschaft allgemein fördern. In Workshops sollen die Anwesenden durch die Deutung ihrer Horoskope die Zuverlässigkeit der astrologischen Aussagen erfahren können und die empirische Erfahrungs-Wissenschaft bewiesen werden. Alle Fotos in diesem Artikel © www.zuercher-symposium.ch Ein Blick ins Publikum im Au Premier seiner zweiten Funktion als Referent stellte er Roberto Assagiolis Psychosynthese und ihren Nutzen für die Astrologie vor. Das berühmte Diktum „Werde was du bist“ beleuchtete er mit Assagiolis Konzept der „Teilpersönlichkeiten“. Durch das Bewusstsein der unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile und deren Synthese wird ein ganzheitliches Leben möglich. Am Beispiel der Horoskope von Roberto Assagioli (Psychosynthese) selber und Erich Fromm („Die Kunst des Liebens“) zeigte Thurnher schließlich, welche „Teilpersönlichkeiten“ in deren Hauptwerken zur Synthese gebracht wurden. Beatrice Ganz, Zürich CH) Beatrice Ganz hieß insbesondere die vielen neuen Teilnehmer/innen willkommen und lud sie ein, sich bereits als Stammgäste zu fühlen. Die lebendige und angeregte Atmosphäre des Symposiums, nicht zuletzt die umsichtige Organisation, boten dafür die besten Voraussetzungen. Bezug nehmend auf das sich neu formierende Weltfinanzsystem und die sich bildende Spannungsfigur zwischen Saturn, Uranus und Pluto, die so genannte Kardinale Klimax, erinnerte Beatrice Ganz an den Wert der Astrologie: Sie mache Krisen verstehbar. Sie schloss mit einem Zitat des Industriemanagers Gerhard Cromme, das gut als Motto für die Deutungsarbeit der Astrologen passte: „Es kommt selten so gut wie erhofft, aber auch selten so schlimm wie befürchtet.“ Dr. Harald Thurnher aus Wien wirkte gewohnt charmant als Moderator und „Herr der Zeit“. In v.l.: Dr. Harald Thurnher, Wien (A), Dr. Christoph Schubert-Weller, Bodman (D) Dr. Christoph Schubert-Weller wies in seinem pointierten Vortrag auf die Chancen und Gefahren der mundanen Konjunktionen von Jupiter/Neptun im Jahr 2009 und Jupiter/Uranus im 2010/2011 hin. Im positiven Fall können sie die Lichtbringer sein im harten Umfeld der Kardinalen Klimax. Jupiter/ Neptun kann den Impuls für einen Traum setzen, das „Große Ganze“ ins Auge fassen. Die Geschichte zeigt jedoch auch eine andere Entsprechung. Die dreimalige Jupiter/Neptun-Konjunktion im Jahr 1919/1920 etwa ging einher mit maßlosem Gelddrucken, ähnlich wie heute. Damals sei ein Inflationsmonster in die Welt gesetzt worden. Jupiter/Uranus, die ab Juni 2010 dreimal eine gemeinsame Passage bis Anfang 2011 machen, deutet der Referent als Neuanfang, der sich in Verschwommenheit oder gar einer völligen Zerredung verflüchtigen könnte: Die erste Konjunktion findet im Zeichen Widder, die nachfolgenden zwei im Zeichen Fische statt. Den mit Uranus angezeigten „Sprungs ins Neue“ sieht der Referent in einem weiten Horizont: Von der genialen Erstidee bis zum Paradigmenwechsel (etwa in der Hirnforschung) sei alles möglich. v.l.: Friedel Roggenbruck, Thassos (GR), Mag. Maria Luise Mathis, Baden (A) Friedel Roggenbuck stellte in einem Workshop seine spannenden Erkenntnisse über die kollektiven Prägungen der Neptun/ Pluto-Generationen vor. Er legte dar, dass die Stellung von Pluto in einem Zeichen ein entscheidender Faktor bei der Charakterisierung und Unterscheidung der Generationen ist. Welche soziologischen Folgen daraus für die Gesellschaft der Gegenwart und der Zukunft erwachsen, skizzierte er anschaulich anhand der Altersstruktur. Er rechnete vor, dass seit 31.12.1950 bereits vier Generationen mit Pluto in verschiedenen Zeichen zusammenleben, in Zukunft würden es pro hundert Jahre noch mehr sein. Die Folge sei, dass ein gemeinsamer Faden immer schwieriger zu finden ist. Bei der Generation mit Pluto in Jungfrau, die ab 2023 vor der Pensionierung steht, sieht Roggenbuck zudem eine Revolution der Älteren als mögliches Szenario: Diesen Menschen sei die Gesundheit wichtig und ihnen liege viel an einer optimalen Gestaltung des Alters. Mag. Maria Luise Mathis machte in ihrem Vortrag auf eine praktische Methode aufmerksam, die leider 4 news 04 / 2009 etwas in Vergessenheit geraten sei, da sie nicht von Computerprogrammen abgedeckt wird: Die Dominationsketten oder Determinationsketten werden über die Herrscherbeziehungen von Planeten und Zeichen eruiert. Mit dieser „Schnappschussmethode“, wie sie Mathis auch nennt, kann in kurzer Zeit der wesentlichste Planet in einem Horoskop ermittelt werden. Mit der Psychosynthese gesprochen wäre dies die wichtigste Teilpersönlichkeit eines Klienten. Anhand einiger prominenter Beispiele (u.a. Barack Obama) demonstrierte die Referentin die präzise Aussagekraft dieser Methode. Holger A. L. Fass referierte über eine von ihm nach der systemischen Therapie entwickelte Methode der Horoskopaufstellung. Sie entstand aus dem Bedürfnis heraus, den Klienten nebst einer Problemanalyse anhand des Horoskops auch eine konkrete Hilfestellung geben zu können. Der Fokus richtet sich dabei nicht auf das Problem, sondern eine mögliche Lösung. Diese ist jedoch nicht von vornherein festgelegt, wie etwa beim Familienstellen nach der Hellinger-Methode. Über das Stellen von Planeten in ihren Häusern, Zeichen und Aspekten durch Stellvertreter wird ein Dialog mit der innerpersönlichen Dynamik einer Konstellation ermöglicht. Fass tritt in diesem Feld als Fragesteller auf. Das Ziel der Horoskopaufstellung ist des, eine (negative) innere Haltung einer Person (positiv) zu verändern. v.l.: Verena Bachmann, Zürich (CH), Holger A. L. Fass, Köln (D) Verena Bachmann lotete in ihrem Vortrag „Die Grenzen der Freiheit – Freiheit in Grenzen“ aus. Sie stellte die Saturn-Uranus-Opposition als Wegbereiter-Konstellation für die kommende Jupiter/Uranus-Konjunktion und das Quadrat von Uranus zu Pluto vor. Das zeigte sie an den letzten beiden Oppositionen von Saturn und Uranus auf, die 2010 auf denselben Gradzahlen stattfinden wie die ersten beiden Konjunktionen von Jupiter/Uranus symposium (Anfang kardinal und Ende veränderlich). Bachmann entwirft das Szenario, dass das bisherige Weltbild auf den Kopf gestellt werde, Wertungen würden sich verschieben, nicht zuletzt auch für die Astrologen. Insbesondere hob sie die Rolle von Saturn hervor, der zum großen Helfer avancieren könne und nicht länger die Rolle des Bösewichts spielen müsse. Ohne die Herausforderungen der mundanen Konstellationen zu unterschlagen, verweist die Referentin in bewährt konstruktiver Weise auf das Potential der Saturn-Uranus-Opposition, das in der Ergänzung der beiden Prinzipien liegt. Als Stichworte nennt Bachmann Eigenständigkeit, bewusste Wahl des eigenen, individuellen Weges, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen und die Folgen von Veränderungen zu tragen. Holger Fass und Christoph Schubert-Weller bestritten das humoristische Abendprogramm. Holger Fass widmete sich den Abgründen des astrologischen Alltags, welchen er in einem Lied nach der bekannten Melodie des Reinhard-Mey-Lieds „Über den Wolken“ auf den Punkt brachte. Kabarett-Partner Christoph Schubert-Weller bot mit seiner Blockflöte eher leisere musikalische Töne, dafür umso schärfere Beobachtungen über die Astrologenszene und deren Geschäftstüchtigkeit. Der Börsenastrologe Henning P. Schäfer gab Einblick in seine Ausarbeitung von Prognosen. Als wichtigste Prognosetechnik verwendet er Transite, die er mit einem eigenen Punktesystem bewertet. Saturntransite wirken sich gemäß seinen Beobachtungen bis zu elf Tagen nach dem Exaktwerden aus, Jupitertransite bis zu 14 Tage vorher. Konkret sagt er eine Bullenparty für den DAX noch bis 9.3.2010 voraus, beim Gold sieht er einen Höhepunkt im März/April 2010 und empfiehlt für den Rest des Jahres eine Absicherungsstrategie. v.l.: Wolfhard König, München (D), Heidi Dohmen, Rieden (CH) Wolfhard König brachte in seinem erhellenden Vortrag die entwicklungs(tiefen)psychologische Forschung mit der Astrologie zusammen. Am Beispiel der drei Hauptplaneten Mond, Saturn und Sonne betrachtete er die verschiedenen Komponenten, die Beziehungsfähigkeit ausmachen. Die Entwicklungspsychologie unterscheidet drei Formen von Bindung die sichere, die ambivalente und die desorganisierte. Bei der sicheren Bindung hat sich das Kind von der Mutter als geliebt und angenommen erleben dürfen; astrologisch wird dies über blaue Aspekte angezeigt; bei der ambivalenten ist es sich nicht sicher, ob es geliebt ist, erwartet also unbewusst, dass niemand es liebt, dies wird durch grüne Aspekte sichtbar; bei der desorganisierten Bindung war die Mutter mal da, mal nicht, was beim Kind das Gefühl des gerade noch knapp Überlebens auslöst, hier sind rote Aspekte zu erwarten. Wie Wolfhard König ausführt, werden im ersten Lebensjahr eines Kindes solche Bindungsmuster gebildet, die die späteren Beziehungen im Erwachsenenalter prägen. Defizite in diesen Bereichen werden im besten Fall in einer Therapie aufgearbeitet. Heidi Dohmen stellte in ihrem Vortrag Uranus als „Planet des Menschen“ ins Zentrum, in Kombination mit Pluto. Sie näherte sich dem aktuellen Zyklus an über die Deutung des Horoskopes der letzten Konjunktion am 9.10.1965. In detaillierten Analysen legte sie dar, dass die Herausforderung dieser beiden Planeten für die Menschen darin liegen wird, die Menschlichkeit zu bewahren. Wirtschaftliche Interessen respektive Ausbeutung von Mensch und Natur (Pluto) stünden humanistischen Interessen gegenüber (Uranus), wenn diese beiden zusammen kommen. Pluto steht für die Macht des Geldes, Uranus für die Macht des Geistes. Zwischen 2012 und 2015 bilden sich sieben Quadrate zwischen diesen beiden. Für das Horoskop vom ersten Quadrat am 24.6.2012 analysiert harzige FriedensDohmen bemühungen, gnadenlose Konsequenzen aus Umweltschäden und weitere Einbrüche der Weltwirtschaft. Ihr Fazit: Der Mensch lerne noch viel zu oft aus Katastrophen, sie bleibe aber dennoch optimistisch. symposium Rolf Baltensberger sorgte mit seinen Ausführungen zu den astronomischen Hintergründen von Transpluto, seinen Deutungsbeispielen und dem anschließenden Verweis auf den aktuellen Forschungsstand für eine kleine Überraschung. Denn gemäß heutigem Wissensstand muss davon ausgegangen werden, dass es Transpluto nicht gibt, obwohl es Bahnstörungen von Planeten gab, die eine solche Existenz nahe legten. Erstmals war 1946 durch den französischen Astronomen Francis M.E. Sevin die Bahn des angenommenen Planeten berechnet worden. Transpluto fand insbesondere beim SAF als Deutungsfaktor Eingang, Horoskopbeispiele belegten die Stimmigkeit der Deutungen mit Transpluto als Herrscher über das Waagezeichen. Das Beispiel Transpluto warf für Baltensberger grundsätzliche Fragen auf: Wie geht die astrologische Gemeinschaft mit neuen Planeten um? Welche Regeln entscheiden über die Aufnahme eines Faktors? Die neu entdeckten Planeten außerhalb von Pluto wie Eris weisen zudem extrem schiefe Umlaufbahnen auf, deren Besonderheiten in den üblichen Horoskopdarstellungen nicht erkennbar wird. Für Baltensberger stellt sich hier die offene Frage, ob denn die Theorien der Astrologen noch stimmen? v.l.: Rolf Baltensperger, Winterthur (CH), Heidi Treier, Köln (D) Heidi Treier wählte das Bild des leeren Tierkreises für ihre Darstellung der großen Planetenzyklen. Von der letzten Uranus/ Pluto Konjunktion im Jungfrauzeichen 1965 bis zur nächsten im Jahre 2103 im Zeichen Stier spannte sie den Bogen, um den Weg unserer Entwicklung zu veranschaulichen. Umkehr und Katharsis ist für sie das Thema dieses Zyklus, in dessen genauer Mitte Plutos Durchgang durch das Zeichen Steinbock zu finden ist, mit der Konjunktion von Saturn/Pluto im Jahr 2020. Für die Feindeutung der gesamten Zeitspanne betrachtete sie die einzelnen Gradzahlen wichtiger Zyklenstationen und deutete sie mit den Sabischen Symbolen nach Dane Rudhyar und Marc Edmund Jones. So gab das Bild für 1 Grad Steinbock etwa eine stimmige Beschreibung für die Ankündigung der Kandidatur des nachmaligen Präsidenten Obama. Bis 2024, dem Ende der Phase mit Pluto im Steinbock (entspricht dem Sabischen Symbol für 30 Grad Steinbock) müsse die Menschheit gelernt haben, die Macht zu teilen. Roland Jakubowitz sprang für die nicht anwesende Margarethe Laurent-Cuntz ein. Er referierte über das Horoskop als Spiegel unserer Vergangenheit. Mit Überzeugung vertrat er das Konzept, dass ein Horoskop das Abbild früherer Inkarnationen ist. Die Stellungen und Aspekte werden sodann als Themen gedeutet, die eine Person früher einmal zum Ausdruck gebracht hat. In der jetzigen Inkarnation hätten wir hier etwas zu lernen und zu verändern. Das Horoskop bekommt dadurch eine dynamische Deutung. Dabei unterscheidet Jakubowitz drei Ebenen, auf denen Horoskopfaktoren gelebt werden: wenn die destruktive Form (unbewusst) gewählt wird, wird das karmische Muster wiederholt, wenn sie defizitär gelebt wird, spiegelt uns unsere Umgebung diese Energien, wenn wir die Planeten jedoch entwickeln, leben wir sie auf konstruktive Weise. Der Vorteil liegt darin, dass der Fokus auf der lösungsorientierten Seite liegt. Die spon- news 04 / 2009 5 v.l.: Roland Jakubowitz, Bern (CH), Dr. Harald Thurnher bei der Moderation tanen Horoskopdeutungen, die der Referent für Leute aus dem Publikum vornahm, demonstrierten eindrücklich diesen Aspekt. Bild oben: Publikum beim regen Austausch Bild unten: Plakat zur Ankündigung der Abendgestaltung Das 14. Internationale Zürcher Symposium für Astrologie wird am Wochenende des 27./28.11.2010 seine Tradition im Restaurant „Au Premier“ in Zürich in gemütlichem Ambiente fortsetzen, mit genügend langen Pausen zwischen den interessanten Beiträgen für einen regen Dialog zwischen den Referenten und den Zuhörern. Info: www.zuercher-symposium.ch, [email protected], Impressum: News des Österreichischen Astrologenverbandes, Erscheinungszeitraum: vierteljährlich Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, vertreten durch Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner; eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806 2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4, Tel.: +43 (0)676 930 41 35 Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at Chefredaktion: Mag. Andrea Kahr Layout: Mag. Andrea Kahr Autoren: Trudy Baumann, Mag. Andrea Kahr, Gildis Klaunzer-Binder, Mag. Maria Luise Mathis, Dr. Esther Schober, Mag. Gabriela Steiner Die Artikel und Berichte sind persönliche Sichtweisen und Erfahrungswerte und liegen im Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors. Die jeweiligen Quellen wurden bei den Fotos vermerkt. Sollten sich Personen in ihrem Urheberrecht verletzt sehen, bitten wir um Kontaktaufnahme unter [email protected]. 6 planetenzyklen news 04 / 2009 Zeiten der Wende 1. Teil Mag. Maria Luise Mathis Dieser Titel ist eine Anleihe bei Fritjof Capra. In seinem Buch „Wendezeit“ schreibt er: „die momentanen Probleme wie Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Umweltverschmutzung entspringen einem rein mechanistischen Weltbild der westlichen Gesellschaft. Sie braucht eine neue ganzheitliche Sicht der Realität.“ Er ist überzeugt davon, dass Menschen in zyklische Naturprozesse eingebettet sind. Wir Astrologen arbeiten schon immer mit Planetenzyklen. Mit ihrer Hilfe können wir den Zeitpunkt für die Wende und die Dauer der Übergangszeit erkennen. Und wir können auch unsere Möglichkeiten erkennen, um Krisen zu bewältigen und Chancen zu nutzen. Wenn langsam laufende Planeten Zeichen wechseln, dann stehen Veränderungen für alle an. Von 2008 bis 2012 wechseln Pluto, Saturn und Uranus in kardinale Zeichen. Es ist daher mit einem gravierenden Wandel in fast allen Bereichen des Lebens zu rechnen. In der Folge werde ich mich bemühen, die wichtigsten Planetenzyklen anschaulich darzustellen. Astrologie, die Lehre von der Zeitqualität, ist vor allem eine Lehre der Zyklen. Teilt man den Tierkreis, das Symbol für die Einheit, in zwei Hälften, dann kann man eine Welle, bzw. einen Wellenberg und ein Wellental erkennen. Die Zyklen der Planetenbahnen symbolisieren das Werden und Vergehen der menschlichen Existenz. Mit jeder Planetenkonjunktion wird ein neuer Impuls in die Welt gesetzt, der sich in der Expansionsphase weiter entwickelt. Die Opposition der Planeten stellt einen Höhepunkt an Umsetzung und Entwicklung dar. D.h. ein Umkehrprozess wird eingeleitet. In der darauf folgenden Abbauphase soll das Erreichte gesichert bzw. konsolidiert werden. Sie wird auch Kontraktionsphase genannt. Die neuerliche Konjunktion markiert das Ende des Zyklus bzw. einen weiteren Neubeginn. Fasst man die Zyklen aller Planetenpaare zusammen, so ergeben sie zusammen eine Art „Symphonie“. Sie spiegeln das Geschehen auf dieser Welt. Bevor wir eine Gesamtschau wagen, betrachten wir einige Zyklen im Detail. Einmal im Monat kann man den Sonne-Mond-Zyklus am Himmel beobachten. Dies ist der kleinste Zyklus, den wir kennen. Die Konjunktion zwischen Sonne und Mond, die Synode oder der Neumond, zeigt den Impuls einer neuen Zeitqualität. Diese entwickelt sich 14 Tage lang bis zum Höhepunkt, dem Vollmond. In dieser Aufbauphase, also bei zunehmendem Mond, können sich die verschiedensten Vorhaben bestens entfalten. Die Expansionsperiode findet bei Vollmond ihren Höhepunkt, es besteht die größte Realisierungschance. Bei abnehmendem Mond sind Abbau, Rückzug und Entlastung angesagt. In der Kontraktionsperiode besteht insgesamt eine fallende Tendenz. Im Zulauf auf die Sonne nimmt die Sichtbarkeit des Mondes ständig ab, er „stirbt“ langsam. Der Zyklus findet sein Ende bei Neumond. Foto © Mag. Maria Luise Mathis Gleichzeitig beginnt ein neuer Zyklus mit einer neuen Zeitqualität. Im Folgenden wollen wir den Zyklen der fünf äußeren Planeten wie Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto unsere Aufmerksamkeit schenken. Der Zyklus von Ne-Pl dauert etwa 492 Jahre, von Ur-Ne etwa 172 und von Ur-Pl etwa 127 Jahre. Diese relativ lang dauernden Zyklen stellen den Grundton der kosischen Zeitqualität dar. Sie entsprechen den großen Epochen der Geschichte. Der Zyklus von Sa-Ur ist etwa 45 Jahre, von Sa-Ne etwa 36 Jahre und von Sa-Pl etwa 33 Jahre lang. Sie bilden die mittlere Frequenz der kosmischen Harmonie. Es scheint angezeigt, hier eher von Missklängen und Disharmonien zu sprechen. Und Ju-Sa mit 20 Jahren, Ju-Ur mit 14 Jahren, Ju-Ne mit 13 Jahren und Ju-Pl mit 12 Jahren hängen offenbar mit den höheren Frequenzen der Sphärenklänge zusammen. Diese JupiterSynoden bringen die Melodien von Entdeckungen, Visionen und Idealen zu Vorschein. Zyklen der 5 äußeren Planeten etwa 492 Jahre etwa 172 Jahre etwa 127 Jahre etwa 45 Jahre etwa 36 Jahre etwa 33 Jahre etwa 20 Jahre etwa 14 Jahre etwa 13 Jahre Ich beginne mit den Perioden der höheren Frequenz. Das Planetenpaar Jupiter-Saturn galt schon immer als Herrscher der Zeit. Dieser Zyklus dauert fast exakt 20 Jahre von Konjunktion zu Konjunktion. Er symbolisiert das Zusammenspiel von Expansion und Reduktion. Dabei geht es um die konkrete Realisierung von Ideen, Potentialen und Möglichkeiten, schlicht um planetenzyklen K 29 L A F B D C H K G I L G A F 40 41 fg E D C B 22° 22° 28.5.2000 29 E So könnte man den Beginn des Materialismus mit der großen Mutation vom 26.1.1842 in Verbindung bringen. Ab dann war die Konjunktion von Jupiter/Saturn immer im Erdelement. Es gab einen kleinen Ausreißer von 1981 im Element Luft. Die letzte Konjunktion im Erdelement war am 28.5.2000 in Stier, dem Zeichen, das den Banken zugeordnet wird. J ist. Know How, Wissen, - Expansion I 21.12.2020 Informationen - Reduktion J und die Geschwindigkeit gf00° der Wissens00° verarbeitung werden noch mehr an Bedeutung gewinnen. Diese Konjunktion wird in Wassermann ab 2020 gebildet, in Luftzeichen Wassermann entspricht unter anderem dem Strom, ob wir ab dann mit Einstellungen. Ein neues BewusstElektroautos unterwegs sein sein für soziale Systeme könnte werden? entstehen. Die sozioökonomische Entwicklung könnte vorangetrieben Der Zyklus Jupiter-Uranus wurde werden. Es wird im Moment so viel von Ebertin die „Gott sei Dank – gespendet wie noch nie, dem was Neues“ Konstellation genannt. „Nachbar in Not“ wird geholfen, so Die expansive Wirkung von Jupiter gut es geht. Die Klimageschädigten verbindet sich mit der Erneueerhalten jetzt von der EU eine rungsabsicht Zahlung von 7,2 Mrd. Euro. Auch des Uranus. - Expansion bankrotte Firmen oder Banken Optimistischer - Reduktion werden mit öffentlichen Geldern Wagemut gestützt. Die Subventionen des bringt FortStaates an zahlungsunfähige schritt und Firmen und Banken scheinen zum Entwicklung vor Wohle des Kollektivs gerechtfertigt. allem in der Es besteht aber auch eine „freien MarktTendenz, in virtuelle Scheinwelten wirtschaft“. abzutauchen. Bei der letzten RisikobereitJupiter-Neptun-Konjunkiton vom schaft und 9.1.1997 ging das erste große ~20 Jahre Ehrgeiz sind Onlinespiel „Ultima Online“ ins gepaart mit Netz. Dies ist eine bewährte ~240Jahre extremistische Methode, um von tatsächlichen in einem m Verhalten, Problemen ablenken. Derzeit Element das eine unwerden auch viele Probleme unter beständige und den Teppich gekehrt, sozusagen angespannte Atmosphäre „schön geredet“ und Optimismus erzeugen kann. wird vorgegaukelt. Möglicherweise stellt sich später heraus, dass nur Der letzte Jupiter-Uranus-Zyklus „Scheingewinne“ erzielt wurden hat am 16.2.1997 begonnen eine bzw. „Luftschlösser“ gebaut Woche später wurde das erste wurden. Mit Aspekten zwischen geklonte Schaf Dolly der ÖffentJupiter und Neptun ist sehr oft, wie lichkeit vorgestellt. Die nächste auch jetzt, eine beachtliche InflaKonjunktion findet am 8.6.2010 tion verbunden. Die letzte Konstatt und markiert einen extremen junktion am 21.12.2009 dürfte den Neubeginn, denn sie findet auf 0 Höhepunkt der Verunsicherung Grad Widder statt. Man darf mit unser Wertesystem betreffend neuen Erfindungen oder Enteinerseits und dem Glauben: „es deckungen z.B. auf dem Energiewird schon gut gehen“, anderersektor rechnen. Allerdings liegen seits darstellen. auch kriegerische Tendenzen in H die Entwicklung (Jupiter) gesellschaftlicher Strukturen (Saturn). Bekanntlich folgen die Konjunktionen einem bestimmten Muster. Etwa 240 Jahre treten diese Konjunktionen jeweils im gleichen Element auf. In etwa 960 Jahren durchlaufen sie den vollständigen Tierkreis. Der Wechsel der Konjunktion von einem Element ins nächste wurde schon immer als Zeitpunkt für bedeutende Veränderungen der Welt betrachtet. news 04 / 2009 7 Eine entsprechende positive Entwicklung an den Börsen ist bekannt. Um noch mehr Gewinne zu lukrieren, wurden so genannte „Geldmaschinen“ entwickelt. Mit ihnen konnte man auf Kursschwankungen so rasch reagieren, dass manche Gewinne von 40 % pro Tag erzielen konnten. Dieser Zyklus befindet sich noch in der Aufbauphase. Die meisten Bänker rechnen damit, dass die Kurse an den Börsen bis zum März 2010 noch steigen werden. Die Wachstumsphase des Zykluses JupiterSaturn geht eigentlich bis März 2011. Sie wird aber schon vorher durch andere Zyklen überlagert, die ich in der Folge zeigen werde. Im Jahre 2020 geht diese Konjunktion endgültig in das Element Luft. Dies könnte bedeuten, dass ab dann der neue Rohstoff der Welt geistiger Natur der Luft. Die Konjunktion von Jupiter und Neptun findet derzeit zwischen 24° und 26° Wassermann statt. Dieser Zyklus steht für die Entwicklung neuer Glaubenssysteme und idealistischer, humanitärer Der 12-jährige Zyklus zwischen Jupiter und Pluto spielt in Zeiten der Globalisierung eine große Rolle. Er verweist auf die Zunahme wirtschaftlicher, politischer, materieller, geistiger oder auch spiritueller Macht. 1968 z.B. Fortsetzung auf Seite 9! 8 news 04 / 2009 theater des lebens Waage und Skorpion oeav-Vortrag von Dr. Peter Orban, 2. September 2009 Mag. Gabriela Steiner Zweimal im Jahr gibt Dr. Peter Orban beim Österreichischen Astrologenverband ein Stelldichein: Derzeit mit der Vortragsreihe „Das Theater unseres Lebens“, in der zu jedem Termin zwei Tierkreiszeichen – diesmal Waage und Skorpion – unter die Lupe genommen werden. Der 3. Quadrant, oder einfach „Geist“ Am 2. September 2009 traten über 100 Orban-Fans mit ihm gemeinsam in den „Geist“ ein – wir verließen das weite Terrain der „Seele“ – den 2. Quadranten im Radix – und beschritten mit Waage und Skorpion den 3. Quadranten, den Peter Orban mit dem Überbegriff „Geist“ betitelt: Geist als jene Botschaft, die von außen kommt. Jeder Mensch, mit dem wir im Leben zu tun bekommen, sei für uns ein geheimer Träger von Botschaft. Die Botschaften seien dabei höchst individuell. davon. Die ewige Frage in der Partnerschaft sei, so Orban: Wie kann ich den anderen dazu bringen, dass er an mir „pappt“? Jeder Mensch habe im Grunde einen heimlichen Steckbrief: „Wanted“ – dummerweise wisse man aber selbst meist nicht, wie der eigene Steckbrief ausschaut. „Dieser Steckbrief“, witzelt Orban, „rappelt z.B. am Baum, wenn eine Blondine mit ihrem langen Haar vorbeiwabert. Im richtigen Moment kommen immer die richtigen Bücher – ein Buch ist der in Leim und Papier gefasste Geist des Autors – Menschen, Botschaften.“ Der Vortragende, selbst seit Jahrzehnten Psychotherapeut, vertritt die Auffassung, dass sogar alles vom Klienten an den Therapeuten Herangetragene immer auch eine Botschaft für ihn selbst sei. Für die Waage nun ist Diplomatie schlichtweg das Vermeiden von Streit. „Denn wenn einer mit mir streitet, nehme ich es persönlich“, sagt die Waage. Waage und die Harmonie Mit Orbans Hinweis, dass „meine Ehefrau mit mir erst mal gute 15 Jahre verheiratet sein muss, bis ich ihre Botschaft verstehen kann“, sind wir gleich mitten im Waage-/ 7. Haus-Thema angelangt. Seien es in einer Ehe am Anfang vielleicht viele angenehme Botschaften, so würden diese später immer heftiger, denn „im 7. Haus kommen die Botschaften samt Träger verdammt nahe an mich heran“. „Jene, die besonders viel Botschaften, an denen wir lernen sollen, für uns mitbringen“, so Orban, „die heiraten wir dann, weil wir dann auch nicht gleich davon laufen können (etwa weil die Botschaft allzu schmerzlich ist, Anm. d. Red.).“ „Wir heiraten immer unseren Schatten“, ergänzt Orban. Und in dem Moment, wo man an den Partner eine Botschaft übergebe, die diesem eine Nummer zu groß ist, laufe dieser Dr. Peter Orban und Mag. Maria Luise Mathis beim oeav-Vortrag (Bild © Mag. Maria Luise Mathis) An dieser Stelle fallen einige der berühmten Peter-Orban-Zitate: „Mit der Harmonie ist es so ähnlich wie mit dem Wassermannzeitalter: Jeder will es, kaum einer hat es, und wenn einer es zwei Tage lang hat, langweilt es ihn zu Tode.“ „Die Suche nach Harmonie gehört zur Waage, das Finden von Harmonie nie!“ Bildquelle: www.symbolon.de Oder: Das Geistige schlägt zurück! „Geigen, Kerzen und Rosen bilden die Gewürze in der Suppe des Magnetismus“. Die Jungfrau sagt immer: „Ich war´s nicht, aber ich weiß wer´s war!“ Das Publikum jauchzt wie immer, wenn Dr. Peter Orban seine Gedanken zu Pointen formuliert, über die er dann meist erstaunt selbst in sich hinein kichert, als hätte er sich gerade einen neuen Witz erzählt. Skorpion und die Magie der Idee Und so leitet er mit einem weiteren Zitat direkt zum Skorpion über: „Wenn der Geiger längst eingepennt ist, die Kerzen aus sind, tritt Skorpion zutage: Die Bindungen aus Haus 7 werden verbindlich.“ Sexualität und Kinder seien meist der Kleister, mit dem der Skorpion arbeite. Peter Orban erinnert an die Symbolon-Karte mit der Darstellung einer seiner Lieblingsfiguren aus der Literatur, des Mephisto. Dann wird sein Blick diabolisch, seine Stimme durchdringend, wenn er die Frage in den Raum stellt: „Wie macht „er“ (Mephisto/ Pluto) das, dass die beiden Händchenhalter plötzlich Handschellen um ihre Handgelenke tragen?“ Eine inszenierte Kunstpause lässt im überfüllten Raum den Atem anhalten ... „Er gibt ihnen Ideen und Vorstellungen!“ schmettert Orban sodann in den Raum, und bringt einen mutigen Vergleich: So mache es auch die katholische Religion: Sie bindet magisch, wo sie nur kann. Die größte Vorstellung sei jene Vorstellung, dass man das Leben in eine Idee überführen und mit theater des lebens news 04 / 2009 9 Hilfsmitteln überlisten kann. Peter Orban erinnert an die fixe Idee der schwarzen Rose und die ewige Suche der Alchemisten nach dem Elixier, mit dem man Gold machen kann. Der Wunsch nach dem ewigen Leben gehöre in dieselbe Kategorie. Pluto flüstert dir also ein: Leg dich ins Zeug, dann kannst Du das Leben manipulieren! „Mephisto,“ so Orban, „mag das Leben nicht, er liebt den Antibios.“ Die Ableitung dieses Wortes „gegen das Leben“ finde sich ja im Begriff der Antibiotika wieder. Und siehe da: Wenn Menschen dann aus Überzeugung überhaupt keine Antibiotika mehr nehmen, sei dies als (fixe) Idee schon wieder er, der seine Finger im Spiel hat. Für Orban sollte die Maxime lauten: Macht alles falsch (um möglichst viel zu lernen, Anm.d.Red.)! Verschmitzt verweist Peter Orban auf einen seiner „Gurus“: den US-Serienstar „Alf“. Wer kennt ihn nicht, den kauzigen Außerirdischen vom Planeten Melmac, dessen § 1 da lautet: Jeder macht seins. Skorpion bedeute also die totale Hingabe an die Idee. „Er verkauft die Idee, um euch zu binden, und wenn es ihm gelungen ist, entfernt euch die Idee vom Leben.“ Skorpion sei auch der Hüter des Selbstmordes (als die letzte Idee, die einer haben kann). Dr. Peter Orban und die symbolon-Karten (Bild © Mag. Maria Luise Mathis) hatten die Geburt nicht überlebt. Sehr treffend formuliert Orban dazu: Pluto heißt eben nicht einfach sterben, nein! Es heißt „Raus aus dem Leben!“ (dorthin, wo schon die anderen zwei Drillinge auf ihn warten). Dabei könne Pluto ja im Grunde gar nichts „tun“, sondern dir nur die Idee ins Ohr flüstern, in der Hoffnung, dass du dieser Idee verfällst. Er ist ja nur geistig. Er sucht sich in Dir einen Verbündeten. Pluto in einem Quadrat zur Sonne hält Peter Orban, der ja seit vielen Jahren mit Familienaufstellungen arbeitet, „für den stärksten Feind des Lebens“. Publikum beim gut besuchten Orban-Vortrag (Bild © Mag. Maria Luise Mathis) So wie der unsterbliche Pop-Star Falco immer schon ein Grenzgänger war und ungebremst mit seinem Wagen in eine Hauswand raste. Er war der 3. von Drillingen – die beiden anderen Im Publikum formuliert sich nach all dem Schaurigen unweigerlich die Frage: Kann man gegen diese Ideen immun werden? „Nein“, meint Orban, „aber wer 30 Mal auf ihn (Pluto) reingefallen ist, durchschaut es früher.“ Nach einem Abend voller Pointen und gedanklicher Anregungen entlässt Peter Orban sein Publikum mit dem Gefühl, die Essenz dieser beiden Tierkreiszeichen ein bisschen besser verstanden zu haben. In jedem Fall ist man beschwingter als zuvor: Es durfte Das gespannte Auditorium (Bild © Mag. Maria Luise Mathis) wieder einmal herzhaft gelacht werden. Denn kein noch so dunkles Thema kann den begnadeten Alleinunterhalter Peter Orban davon abhalten, allen Dingen stets eine humorvolle Seite abzugewinnen. Fortsetzung von Seite 5 / „Zeiten der Wende“: befand sich diese Konjunktion in Jungfrau. Durch die Bildung der Gewerkschaften erlangten die Arbeitnehmer ein beachtliches Machtpotential. In Studenten- und Bürgerrechtsbewegungen wurde gegen autoritäre Auffassungen protestiert. Im November 1981 fand diese Konjunktion in Waage statt, Europa protestierte gegen die Absicht der Amerikaner als Basis für Mittelstreckenraketen zu dienen. Im Dezember 1994 befand sich diese Konjunktion in Skorpion, Österreich überreichte im 6/94 ein Referendum für den EU-Beitritt. Am 12.12 2007 fand diese Konjunktion Ende Schütze statt. Es gelang erstmalig die Gewinnung von Stammzellen aus Embryos von Affen. Dieser Zyklus findet am 7.8.2013 seinen Höhepunkt, indem Jupiter zu Pluto eine Opposition bildet. Ab dann ist dieser Zyklus abnehmend. Fortsetzung folgt in den nächsten oeav-news! 10 säftelehre news 04 / 2009 Bild © Dr. Esther Schober Die Säftelehre des Galen (Humoralpathologie) und ihr Bezug zur Astrologie 2. Teil Dr. Esther Schober 2. Element Feuer: der Choleriker Gelbe Galle (= Griechisch: cholé), die aus der Leber stammt, wird dem Choleriker sowie dem Element Feuer, dem Sommer, der Jugend, dem Mittag und den Sternzeichen Widder, Löwe und Schütze, sowie dem Planeten Mars zugeordnet. Der Choleriker wird von der gelben Galle, der Cholera, repräsentiert, die von der Leber produziert wird und heiß und trocken ist. Dieses Temperament vertritt das jugendliche Alter. Der Charakter ist hitzig, feurig und er neigt zu Überreaktionen. Er schlägt leicht zu. Die Krankheiten sind zum Beispiel der Schlaganfall oder der Herzinfarkt. Die Erklärung ist jene, dass der Choleriker mit seinem Feuer seine Körperflüssigkeiten zu rasch verbraucht und deswegen ein Defizit an Flüssigkeit herrscht. Dieser Typ braucht dafür kühle und feuchte Arzneien (Anmerkung: In der schulmedizinischen Behandlung steht bei Insult an erster Stelle Flüssigkeitszufuhr und Aspirin, welche auch aus der Sicht des Humoralpathologen als günstig erweist, weil diese eine kühle Arznei ist und sich daher günstig auf das Temperament auswirkt!). Tabak ist für den Choleriker Gift, da dieser dadurch noch unruhiger und nervöser wird. Außerdem ist das Risiko bei diesem Typen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden weitaus höher als bei den anderen Temperamenten. Körperlich ist der Choleriker athletisch bis gedrungen, seine Haut ist trocken und rau. Er errötet aber nur aus Ärger, steckt voller Energie und ist sehr ehrgeizig, weiter gesellig und kontaktfreudig aber dominant und kompromisslos. Meist hat er eine empfindliche Verdauung und neigt zur Säurebildung und Durchfall. Sein Schlaf ist unruhig. Er bekommt rasch hohen Blutdruck und Gallenbeschwerden. Kühlende Kräuter sind Baldrian, der krampflösend und beruhigend wirkt., ebenso Hopfen, Huflattichtee zur Reizlinderung bei Atemerkrankungen des Cholerikers. 3. Element Erde: der Melancholiker Erkrankungen der gelben Galle: Wie beim Sanguiniker sind Entzündungen vorherrschend. Diese sind aber meist trocken und betreffen z. B. die Gelenke, wie bei Gicht oder Arthritis. Typisch sind auch Steinleiden mit Gallen- oder Nierencholik. Natürliche Heilung: kühle Brustwickel bei Atemwegserkrankung, bzw. kühle Leberwickel für die Verdauung. Pflegebäder sind Melissenbad bei Einschlafproblemen, Veilchen für Psyche und Nerven. Zur Darmreinigung Flohsamen mit viel Wasser (kühl und feucht), Einlauf mit einem Auszug aus Ringelblumenblüten. Ernährung: Dinkel ist das beste Getreide für den Choleriker, Gurke ist kühlend auf Magen und Darm Sinnbild des Cholerikers (Bildquelle: Internet) und auf sein Gemüt. Kichererbsen wirken bei Harnsteinen. Huflattich hilft bei Atemerkrankungen des Cholerikers (Bildquelle: www.brauchtumsseiten.de) Melancholiker sind oft Einzelgänger (Bildquelle: Internet) Schwarze Galle (= Griechisch: mélaina cholé), die in der Milz produziert wird, bestimmt den Charakter des Melancholikers und ist dem Element Erde, dem Herbst, dem Erwachsenenalter, dem Nachmittag und den Sternzeichen Stier, Jungfrau und Steinbock sowie dem Planeten Saturn zugeordnet. Die Erde wird von der gefährlichen schwarzen Galle, der Melancholie repräsentiert.. Jener Typ von Mensch hat am meisten Erdkontakt, am meisten Realitätssinn. Er ist bodenständig, kritisch, vorsichtig und erlebt maximale Belastung durch Familie, Haushalt und Beruf. Im fortgeschrittenen Alter erkennt er seine eigene Vergänglichkeit durch körperliches Leiden. Dies kann leicht in säftelehre Melancholie und Depression ausarten. Der Körper ist steifer und nicht mehr so gelenkig, kühl; im seelischen dringt Verbitterung durch Gram und Trübsinn hervor. Körperlich ist der Melancholiker eher hager, die Haut ist trocken und schuppig, die Gesichtsfarbe grau und blass. Er neigt zu kalten Händen und Füssen, ist introvertiert, ruhig, sehr gefühlsbetont und empfindlich. Seine Stimmung ist gedrückt und er grübelt gern und ist eher ein Einzelgänger. Meist ist er unsportlich, wenn er aber Sport betreibt, dann meist übertrieben. Melancholiker haben das empfindlichste Verdauungssystem, Heilerde ist hier sehr wirksam. Der Schlaf ist meist tief und erholsam. Tritt bei ihm Fieber auf, dann soll man es sogar fördern. Wichtig ist die reichliche Flüssigkeitszufuhr, weil das Temperament kalt und trocken ist. Auch sind warme Brustwickel und Leberwickel sinnvoll, bei Einschlafproblemen Lavendelbad oder Fichtennadelbad. Glaubersalz zum Abführen und mit viel Wasser einnehmen, Einlauf mit Kamillentee. Nahrungsmittel für Melancholiker: Karotten, Pastinaken wirken verdauungsfördernd, Sellerie gegen Nieren – und Blasenleiden Heilpflanzen sind Fenchel, dieser macht fröhlich und vermittelt angenehme Wärme. Ingwer wird ebenfalls für die Verdauung geschätzt. Johanniskraut wurde schon im Mittelalter gegen die Melancholie eingesetzt, auch die Schlüsselblume dient neben dem Abhusten von Schleim diesem Effekt. 4. Element Wasser: der Phlegmatiker Schleim (= Griechisch: phlegma), der in der Nasenschleimhaut produziert wird, bestimmt das Wesen des Phlegmatikers und hat Bezug zum Element Wasser, dem Abend, dem Winter und dem Greisenalter sowie den Sternzeichen Krebs, Skorpion und Fische. Führender Planet ist der Mond. Angenommen wird, dass der Schleim vom Gehirn produziert wird und sich durch Absonderungen unter anderem aus der Nase und den Bronchien äußert. Die Qualität ist feucht und kalt. Der Schleim ist Saft des Säuglings und der frühesten Jugend, der Schwangeren und des Greises. Phlegmatiker sind meist willig, geduldig und langsam, kühl, lebensspendend und der Inbegriff der Vitalität und Fruchtbarkeit. Vom Körperbau neigt der Phlegmatiker eher zu Übergewicht, hat kalte und feuchte Hände und ist kälteempfindlich. Charakterlich ist er eher gelassen, distanziert, beständig, ruhig und entschlossen. Er neigt zu Durchfall und Verstopfung, schläft gerne und lang. Der Phlegmatiker schläft gerne und viel. (Bildquelle: Internet) Maßnahmen zur Stärkung der Konstitution sind: Fiebern lassen, warme, trockene Kleidung und Saunabesuch. Warme Brustwickel bei Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden: Leberwickel, Pflegebäder mit Lavendel, Abführen, Kamilleneinläufe (trocken, warm) Fenchel als Heilpflanze für Melancholiker (Bildquelle: Internet) news 04 / 2009 11 Nahrung: Amaranth reguliert den Darm, Hafer hat „trocknende“ Wirkung gegen Fisteln, Geschwüre und Gicht; Petersilie, Anis und Kümmel sind Kräftigungsmittel gegen Blähungen. Brennnessel Holunder steigert die Bronchialsekretion des Phlegmatikers (Bildquelle: Internet) hilft gegen Wassereinlagerungen, Kamille ist schmerzlindernd und entzündungshemmend, ebenso Pfefferminze oder Rosmarin. Holunder steigert die Bronchialsekretion und ist schweißtreibend, abführend und harntreibend. Lavendel besänftigt das zentrale Nervensystem. Thymian wirkt antiviral, antibakteriell und fungizid. Diese angegebenen Arzneien sind regulierend auf eine feucht-kalte Konstitution. Wichtige Hinweise auf bereits abgelaufene oder aktuelle Erkrankungen ergeben sich bereits aus der Anamnese. Zu den wesentlichen diagnostischen Methoden zählt die Iris- oder Augendiagnose, an Hand derer das Grundtemperament und die die bereits angelegten Erkrankungen des Menschen erkannt werden können. Es werden keine Detailpathologien erkannt sondern die konstitutionelle „Leitschiene“. Weitere Möglichkeiten der humoralen Diagnostik stellen die Puls- und Zungendiagnostik dar. In der Humoraltherapie werden sowohl pflanzliche und homöopathische Mittel als auch Schüssler Salze eingesetzt. Zudem spielt die Diätetik (= Ernährungs- und Lebensführung) eine große Rolle, weiters das Schröpfen, Blutegelund Aderlass u.a. Methoden. Der Begriff der Dyskrasie, der von Galen zum ersten Mal erwähnt wurde kann man auch mit dem Begriff „Schlacken“ vergleichen. Es geht dabei immer darum, einen Überschuss abzulassen. Fortsetzung folgt! 12 news 04 / 2009 serie Astrologie und Kinesiologie 1. Teil – Einführung Foto © Gildis Klaunzer-Binder Gildis Klaunzer-Binder Die großen Geschenke der Astrologie Astrologie beschenkt uns reichlich: Wir können uns durch die Horoskopdeutung die eigenen Anlagen und die aktuellen Lebensthemen bewusst machen. In dieser Hinsicht ist die Astrologie (unabhängig von der jeweiligen Richtung, die man anwendet) meiner Meinung nach unschlagbar. Wir begegnen den Herausforderungen des Lebens leichter, wenn wir wissen, wie die Lernaufgabe hinter den äußeren Ereignissen heißt. Bildlich gesprochen: Wenn ich das Ziel meiner Reise kenne, weiß ich auch, welche Wege dorthin für mich zur Auswahl stehen. Ein weiteres Geschenk der Astrologie ist das Erkennen, dass die aktuellen Zeitphasen eingebettet sind in einen größeren Zyklus und dass wir Menschen auch Teil eines großen Universums sind. Das Bewusstsein für den Zyklus des Lebens lässt uns auf potentielle Allmachtsphantasien unserer Gesellschaft verzichten („alles ist jederzeit und immer machbar, herstellbar, erreichbar“) und statt dessen etwas demütiger werden in einem natürlichen, gesunden Sinne. Es macht uns deutlich, dass es für alles seine Zeit gibt und dass wir als Individuum und als Gesellschaft unsere aktuellen Chancen zur Weiterentwicklung nutzen sollten. Die Grenzen der Astrologie Krisen sind ja nichts anderes als ein Anklopfen eines Neubeginns. Aber wir fürchten uns manchmal vor der Veränderung, vor dem unbekannten Neuen. Das Altvertraute ist zwar meist schon lange nicht mehr lebendig, dennoch gibt es uns Sicherheit. Ich habe in den Beratungen und auch durch eigene Erfahrung erlebt, dass man gerne hängen bleibt in alten, unfruchtbaren Gewohnheiten und Mustern – wider besseres Wissen! Daher begab ich mich auf die Suche, einen Weg für mich und für meine Arbeit mit den Klienten zu finden, der es uns ermöglicht, auf sanftere und einfachere Weise zur Lösung zu finden, um das, was wir durch die Astrologie erkennen können, im Leben konkret umzusetzen. So entdeckte ich die Kinesiologie. Für mich war sie von der ersten Stunde an die beste Ergänzung zur Astrologie. Kinesiologie – was ist das? Das Wort „Kinesiologie“ setzt sich zusammen aus den Wörtern „kinesis“ und „logia“. Übersetzt heißt es die Lehre von der Bewegung. Mit Bewegung meint man hier nicht nur die physische Bewegung, sondern auch den Energiefluss in uns. Die Kinesiologie entstand in den 60/70iger Jahren des letzten Jahrhunderts in Amerika durch die Forschungen von Chiropraktikern, die Zusammenhänge zwischen Muskelbewegungen, Emotionen, Meridianen und Akupunkturpunkten entdeckten. Diese und andere Elemente der östlichen und westlichen Gesundheitslehren sowie der Muskeltest bilden den Kern der Kinesiologie. Inzwischen gibt es viele unterschiedliche Richtungen. In der Kinesiologie geht man davon aus, dass wir alles, was wir jemals erlebten, in uns gespeichert haben. Ja, wir tragen auch das Wissen und die Erlebnisse unserer Ahnen und aus vergangenen Leben in uns (sofern die Vorstellung von vergangenen Leben in das eigene Weltbild passt). Gemäß der Qualität der gespeicherten Erlebnisse bilden wir in uns stärkende und hemmende Glaubenssätze und Überzeugungen, die sich auch in unseren Handlungen widerspiegeln. Die negativen Glaubenssätze führen dazu, dass wir uns selbst im Wege stehen. Über den Muskeltest können wir die entsprechenden Blockaden herausfinden und durch kinesiologische Korrekturen lösen. „Probleme kann man niemals auf derselben Ebene lösen, auf der sie entstanden sind.“ Albert Einstein Im Hinblick auf die Astrologie zeigt sich also durch die Kinesiologie eine sehr wirkungsvolle Erweiterung auf dem Weg zu guten Lösungen für unsere Klienten und auch für unseren eigenen Alltag. Durch die Auflösung der Blockaden haben wir einen viel besseren Zugang zu den Potentialen, die sich über die Astrologie zeigen. Fortsetzung folgt! Der Muskeltest – eines der Kernstücke der Kinesiologie (Bildquelle: Internet) Lesen Sie in den nächsten oeav-news: „Die inneren Sabotageprogramme“