Versuch: Akku zusammen mit einer Glühlampe

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Elektrik
Lehrwerkstätten und Berufsschule
für Mechanik und Elektronik
CH-8400 Winterthur
Zeughausstrasse 56
Tel. 052 267 55 42
Fax 052 267 50 64
Halter für Galvanikversuche
P A9 4 1 0
Inkl.Versuchsanleitung:
Dank kleinen
Abmessungen werden
nur wenig Chemikalien
benötigt.
Der Halter wurde speziell für den Einsatz in Schülerübungen zum Thema „Galvanische Elemente“
entwickelt. Trotz kleinen Abmessungen kann mit normalen 4 mm Laborkabeln gearbeitet werden.
Die farbigen Kunststoffhülsen schaffen Klarheit beim Versuchsaufbau.
Technische Daten:
• Roter bzw. blauer 4 mm Lamellenstecker mit axialer 4 mm Buchse, auf Alu-Halter montiert
• Halterbreite 40 mm
• Steckerteile vergoldet, d.h. guter Korrisionsschutz
• Halterstab aus Aluminium, ø10 mm × 150 mm
inkl. ausführlicher Versuchsbeschreibung mit 3 Schülerblättern zu den Themen:
− Die Voltazelle (Galvanisches Element, Batterie)
− Der Bleiakkumulator
− Galvanisieren von Metallen (chemische Wirkung des Stromes)
Empfohlenes Zubehör:
PA 9307
Krokodilklemme, blank, 5 Stück
PA 9414
Schmirgeltuch 25 × 300 mm, 5 Stück
PA 0941
Dose PP, 125 ml, ø63 mm, (dicht verschliessbar und säurefest)
PA 9411
Elektroden, 1 Satz (Cu, 2 Fe, MS, 2 Pb, 2 Kohle, 2 Zn)
Preis- und technische Änderungen vorbehalten
PA9410.DOC
05/03 HP
PA9410
1.
Galvanische Elemente
Sie wandeln chemische in elektrische Energie um. Da dieser Prozess nicht umkehrbar ist,
spricht man von Primärelementen.
1.1
Prinzip
Zwischen zwei in einer Flüssigkeit (Elektrolyt) getauchten, elektrischen Leitern baut sich eine
Spannung auf, deren Grösse stoffabhängig ist. Der Wert entspricht der sogenannten
Normalpotential gegen die Normal-Wasserstoff-Elektrode bei 25°C, d.h. der
elektrochemischen Spannungsreihe und reicht von +1,50 V für Gold bis -2,4 V für Magnesium.
1.2
Die elektrochemische Spannungsreihe
Zwischen einer Kupferplatte und einer Zinkplatte baut sich eine Spannung von 0,34 V bis
-0,76 V = 1,10 V auf. Dabei geht das unedlere Metall in Lösung, hier also die Zinkplatte.
Material
Spannungswert
Verhalten
1,50 V
1,20 V
0,80 V
0,80 V
0,74 V
0,34 V
0,14 V
0,00 V
-0,13 V
-0,14 V
-0,23 V
-0,44 V
-0,56 V
-0,76 V
-1,67 V
-2,40 V
Edel
↑
↑
↑
↑
↑
↑
Gold
Platin
Quecksilber
Silber
Kohle
Kupfer
Antimon
Wasserstoff
Blei
Zinn
Nickel
Eisen
Chrom
Zink
Aluminium
Magnesium
↓
↓
↓
↓
↓
↓
↓
Unedel
1.3
Das galvanische Element im Schülerversuch
Das Volta-Element → Schülerversuch Seite 4
2.
Batterien
Batterien sind galvanische Elemente, die technisch so aufgearbeitet wurden, dass sie als
ortsunabhängige Spannungsquellen eingesetzt werden können. Aus technischen Gründen
haben sich nur wenige Batterietypen durchgesetzt.
2.1
Die Leclanché-Batterie 1,5 V
Sie ist eine Weiterentwicklung des Volta-Elements und die am häufigsten verwendete Batterie.
Sie geht auf eine Entwicklung des französischen Ingenieurs Leclanché zurück, der seine
Erfindung 1867 auf der Weltausstellung in Paris vorstellte.
Der Batteriebehälter aus Zink ist der Minuspol, den Pluspol bildet ein Graphit-Stab, der aus
einem Gemisch aus Graphit und Braunstein (MnO2) umgeben ist. Als Elektrolyt dient eine 20%
NH4C1-Lsg., die mit Quellmitteln wie Stärke eingedickt ist. Die Batterie liefert eine Spannung
von 1,5 V. Das am positiven Pol entstehende Wasser (stark chemisch verunreinigt, aggressiv)
kann „Auslaufen“ und anliegende Geräte beschädigen. Moderne Batterien dieses Typs sind
daher mit einem „wasserdichten“ Stahlmantel umgeben (auslaufsichere Batterie).
Preis- und technische Änderungen vorbehalten
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2.2
Die Alkali-Mangan-Batterie
Sie ist im Prinzip ähnlich aufgebaut wie die Leclanché-Batterie: Zink-Pulver-Elektrode in
Braunstein (=Mangan im Namen), Elektrolyt ist aber Kaliumhydroxid-Lsg. Da diese Lösung erst
bei -60°C vollständig erstarrt und nicht schon wie die obige bei -20°C, ist dieser Typ auch noch
bei tiefen Temperaturen einsetzbar. Ausserdem entlädt sie sich nicht so schnell von selbst
beim Liegenlassen.
3
Der Bleiakkumulator
Akkumulatoren sind galvanische Elemente, in denen auf Grund reversibler elektrochemischer
Vorgänge elektrische Energie gespeichert und bei Bedarf wieder entnommen werden kann.
Aufladung:
Entladung:
elektrische Energie wird in chemische Energie umgewandelt.
chemische Energie wird in elektrische Energie umgewandelt.
Beim Bleiakkumulator handelt es sich um eine galvanische Kette Pb/H2SO4/PbO2, bei der die
Bleielektrode der Minuspol, die Bleidioxidelektrode der Pluspol ist.
Da beim Entladungsvorgang Wasser entsteht, nimmt die Konzentration der Säure mit fortschreitender Entladung des Akkumulators ab. Dadurch wir es möglich, den Ladungszustand
eines Bleiakkumulators zu kontrollieren, in dem die Dichte der Säure gemessen wird.
3.1
Der Akku im Schülerversuch
3.1.1
Versuch zusammen mit Glühlampe
→
Schülerversuch Seite 5
3.1.2
Versuch zusammen mit Elektromotor →
Schülerversuch Seite 6
4
Galvanisieren
Wie beim Galvanischen Element werden auch beim Galvanisieren zwei Elektroden in einen
Elektrolyten getaucht. Nur werden beim Galvanisieren die Elektroden an eine Spannungsquelle
angeschlossen. Dadurch wird der Vorgang umgekehrt: Während in einer Batterie Spannung
erzeugt wird, und dabei Material der Elektrode abgebaut wird, wird beim Galvanisieren durch
Anlegen einer Spannung Material aufgetragen, eine Elektrode wird mit Metall überzogen. In
der Industrie werden so z. B. Eisenteile verchromt.
4.1
Galvanoplastik
Dabei werden dreidimensionale Gegenstände hergestellt. Von einem Original wird aus Silikon
ein Negativabdruck hergestellt. Der wird mit Graphitpulver leitend eingestrichen und dann in
ein geeignetes Bad zum Galvanisieren getaucht. Nach Entfernen der Silikon- und Graphitschicht liegt eine Kopie des Originals vor.
4.2
Galvanisieren im Schülerversuch
Galvanisieren, zeigt eine Wirkung des elektrischen Stroms → Schülerversuch Seite 7
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Die Voltazelle
Schülerblatt
Die Batterie (eine elektrische Energiequelle) ist durch ihre Spannung U gekennzeichnet. Sie gibt die
Stärke der Batterie an.
Um das Jahr 1800 baute der italienische Physiker Graf Alessandro Volta (1745 - 1827) die erste
brauchbare elektrische Stromquelle, die Voltazelle (Voltaelement), die während längerer Zeit einen
Strom liefern konnte.
Ihm zu Ehren heisst die Spannungseinheit 1 Volt : 1 V (U=1 V)
Versuchsaufbau:
Spannungsmessgerät
V
-
Kupferplatte
+
Zinkplatte
Schwefelsäure, 10%
Eine Zinkplatte und eine Kupferplatte werden mit Krokodilklemmen am Halter befestigt und in
verdünnte Schwefelsäurelösung (10 %), die sich in einer kleinen Kunststoffdose befindet,
eingetaucht. Über ein Spannungsmessgerät werden die beiden Metallplatten durch Kabel verbunden. Es ist ca. 1 Volt Spannung messbar.
Nun können auch mehrere solcher Voltazellen in Serie geschaltet werden → Wir messen nun 2, 3,
4, usw. Volt Spannung. Der Minuspol der Zelle 1 wird dabei verbunden mit dem Pluspol der Zelle 2
und der Minuspol der Zelle 2 verbunden mit ... usw.
Bei der Serieschaltung von elektrischen Stromquellen addieren sich die Einzelspannungen!
Am Schluss des Versuches werden die Metallplatten getrocknet (nicht mit dem Nastuch!) und mit
Metallschmirgeltuch sauber poliert.
Die Spannung dieses Elements nimmt im Betrieb mit der Zeit etwas ab → es bildet sich eine Sperrschicht zwischen Metallplatte und Schwefelsäure.
In Labors verwendet man heute noch sogenannte. Normalelemente z. B. das Westonelement aus
Quecksilber und Cadmium, es hat eine Spannung von 1,01 Volt.
Von den vielen (Galvanischen) Elementen, die Volta mit verschiedenen Metallen zusammengestellt
hat, ist nur noch die Taschenlampenbatterie (Kohle/Zink) in Gebrauch.
Material: (Detail siehe Seite 6)
Kupferplatte, Zinkplatte, Halter für Galvanikversuche, Krokodilklemmen, Kunststoffdose,
10% Schwefelsäure in Kunststoffflasche, Spannungsmessgerät, div. Kabel, Schutzbrille
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PA9410
Der Akkumulator
Schülerblatt
A) Versuch: Akku zusammen mit einer Glühlampe
Der Akkumulator (kurz Akku genannt) ist eine wiederaufladbare Batterie.
Versuchsaufbau:
Baue eine „Voltazelle“. Anstelle einer Kupferplatte und einer Zinkplatte
nimmst Du 2 Bleiplatten und bringst sie auch in verdünnte Schwefelsäure.
Schutzbrille! Miss die Spannung über den Bleiplatten. Die Spannung
beträgt Null Volt. Der Akku ist leer (gleiches Material der beiden Platten).
+
-
+
-
1. Laden des Akkus mit dem Netzgerät
Du schliesst den Akku am Netzgerät an: Lade etwa 1 Minute (2-3 V),
Netzgerät abstellen und Kabel lösen. Betrachte die beiden Bleiplatten.
Die eine Bleiplatte (+ Pol) ist bräunlich geworden durch die chemische
Wirkung des elektrischen Stromes (Schicht von Bleidioxid).
Schliesse das Spannungsmessgerät an die beiden Platten an,
es zeigt ca. 2 Volt Spannung an.
2. Entladen des Akkus An die Stelle des Netzgeräts kommt ein
Lämpchen. Es brennt kurz. Es fliesst ein dem Ladestrom entgegengesetzter Entladestrom, die Spannung sinkt ab. Die chemischen
Veränderungen des Ladevorgangs werden rückgängig gemacht.
Die braune Schicht löst sich langsam ab.
Laden/Entladen mit Umschalter:
Baue die nebengezeichnete Schaltung auf und zeige sie vor dem in Betrieb
nehmen Deiner Lehrerin oder
Deinem Lehrer.
Wie lange brennt das Lämpchen?
Þ
Wenn Dein Versuch beendet
ist, schmirgle die beiden
trockenen Bleiplatten gut ab
(keine Rückstände)!
Þ
Die Schwefelsäure wird
zurückfiltriert!
A
-
Material: (Detail siehe Blatt 6)
2 Bleiplatten, Halter für Galvanikversuche, Krokodilklemmen,
Kunststoffdose, Lämpchen 2 V oder
LED, 10% Schwefelsäure in
Kunststoffflasche, Umschalter
Spannungsmessgerät, (ev.
Strommmessgerät), Netzgerät zum
Laden, div. Kabel, Schutzbrille
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V
+
+
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Der Akkumulator
Schülerblatt
B) Versuch: Akku zusammen mit einem Elektromotor
Versuchsablauf:
Laden:
Mit einem Netzgerät wird
der AKKU während ca. 1
min. geladen. Die eine
Bleiplatte (+) verfärbt sich
durch die elektrische Wirkung des Stromes dabei
bräunlich. (Schicht von
Bleidioxid). Beachte die
Stromrichtung am A-Meter.
0.000
V
Ladespannung 3-4 V
v
A
+
-
0
laden
entladen
-
+
Entladen:
Durch umschalten des
Drehschalters wird der
AKKU an den Elektromotor
geschaltet. Dieser beginnt
sofort zu drehen und läuft
einige Sekunden. Die
braune Schicht an der (+)
Platte löst sich langsam
ab. Beachte die Stromrichtung am A-Meter.
-+
0
Pb
Pb
A
Beachte auch den Text zu Versuch 1!
Materialliste (Für alle Versuche dieser Beschreibung):
Stück
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
2
1
1
1
div.
Artikel-Nr.
PA 0941
PA 1124
PA 1128
PA 1130
PA 7190
PA 7493
PA 7498
PA 7702
PA 8527
PA 8540
PA 8590
PA 8591
PA 9307
PA 9410
PA 9411
PA 9414
PA 7310- 17
Bezeichnung
Dose 125 ml, D=63 mm, PP
Doppelmuffe D=10 mm, gekreuzt
Rundfuss
Stativstange 150 mm, rund
Netzgerät 0...30 VDC/0...3 A, stab.
Multimeter, analog, Nullp. li/Mitte
Multimeter, digital, MY-68
Glühlampe E10, 2,5 V 0,2 A, 5 Stück
Drehschalter 1 x 3U + 0
Lampenfassung E10
Motor/Generator 0...4,5 VDC
Propeller D=70 mm
Krokodilklemmen blank, 5 Stück
Halter für Galvanikversuche
Elektroden, 1 Satz
Schmirgeltuch, 25 x 300 mm, 5 Stück
Verbindungskabel 4 mm, rot, blau
Preis- und technische Änderungen vorbehalten
PA9410.DOC
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Bemerkung
absolut dicht verschliessbar
Strommessung
Spannungsmessung
anstelle PA 8590, 1 Stück
anstelle PA 8590
gebraucht werden 2 Stück
Cu, Fe, Ms, Pb, Zn, Kohle
pro Schülerplatz 1 Stück
05/03 HP
PA9410
Galvanisieren (Chemische Wirkung des elektrischen Stromes)
Schülerblatt
Den elektrischen Strom kann man nicht sehen, man kann ihn nur an seiner Wirkung erkennen. Eine
dieser Wirkungen ist die chemische Wirkung.
Dabei wird eine chemische Verbindung (z. B. Kupfersulfatlösung 10 %) durch den elektrischen
Strom in seine Bestandteile zerlegt. Man nennt dieses Verfahren Elektrolyse. Diese Methode wird
gebraucht bei der Gewinnung von reinen Metallen oder beim hauchdünnen Beschichten von
Metallen (galvanisieren).
Versuchsaufbau:
Kohlestift
Kupfersulfatlösung
2 Kohlestifte werden mit Hilfe der Aufhängevorrichtung mit Klemmen befestigt und in eine blaue
Kupfersulfatlösung, die sich in einer Kunststoffdose befindet, eingetaucht. Die Kohlestifte werden
durch Kabel mit dem Netzgerät verbunden, dessen Spannungsregler dann langsam bis auf ca.
4 Volt aufgedreht wird.
Am einen Kohlestift (+) Pol steigen Gasblasen auf und am andern Kohlestift (-) Pol lagert sich eine
rötliche Schicht von reinem Kupfer an (Umkehrvorgang beim Vertauschen der Stromanschlüsse).
Ersetzt man den Kohlestift des (+) Pols durch eine Kupferplatte, so kann die Verkupferung verbessert werden, z. B. beim Verkupfern eines Eisennagels oder einer Münze, die man an Stelle des
Kohlestifts am (-) Pol einklemmt (Spannungen unter 2 Volt verwenden).
Material: (Detail siehe Seite 6)
2 Kohlestifte, 1 Kupferplatte, Halter für Galvanikversuche, Krokodilklemmen, Kunststoffdose, Kupfersulfatlösung 10 %, Netzgerät, div. Kabel, Plattenstativ, Doppelmuffe, etwas Metallschmirgeltuch
Preis- und technische Änderungen vorbehalten
PA9410.DOC
7/ 7
05/03 HP
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