Predigt zu Lukas 20,27-40 - St. Paulusgemeinde Saalfeld

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 1. Sonntag nach Ostern (Quasimodogeniti) | Die Wiedergeburt |
Lesungen:
AT: 2.Sam 12,1-10 | Ep: 1.Joh 5,4-10a | Ev: Joh 20,19-31
Lieder:*
124,1-4
Gelobt sei Gott im höchsten Thron
532 / 612
Introitus / Psalm
126 (WL)
Jesus Christus, unser Heiland
130,1-5
O Tod, wo ist dein Stachel nun
130,6-10
O Tod, wo ist dein Stachel nun
124,5+6
Gelobt sei Gott im höchsten Thron
Farbe: weiß
Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1.Petr 1,3
* Angaben nach Lutherisches Gesangbuch (LG); WL = Wochenlied
Predigt zu Lukas 20,27-40
Da traten zu ihm einige der Sadduzäer, die lehren, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: „Wenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so
soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.“ Nun waren sieben Brüder.
Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. Und der zweite nahm sie und der dritte; desgleichen alle
sieben, sie hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt starb auch die Frau. Nun in der Auferstehung:
wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt. Und Jesus sprach zu
ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten; welche aber gewürdigt werden, jene Welt
zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen.
Denn sie können hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie
Kinder der Auferstehung sind. Dass aber die Toten auferstehen, darauf hat auch Mose gedeutet beim Dornbusch, wo er den Herrn nennt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. Gott aber ist nicht ein Gott
der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle. Da antworteten einige der Schriftgelehrten und
sprachen: Meister, du hast recht geredet. Und sie wagten nicht mehr, ihn etwas zu fragen.
In unserem Herrn und Heiland Jesus Christus! Nichts scheint heute leichter zu sein, als sich
über den Glauben anderer lustig zu machen, ihn ins Lächerliche zu ziehen. Der Glaube an
die Auferstehung scheint sich dazu besonders gut zu eignen. Zahllose Witze und Karikaturen beschreiben die Himmelstür, an der Petrus Wache hält. Andere zeichnen Harfe
spielende Engel, die auf Wolken sitzen und genüsslich das Treiben auf der Erde betrachten
und kommentieren. Wer glaubt schon noch daran, dass es wirklich eine leibliche Auferstehung gibt? Solange es geht, hat man darüber gut lachen. Aber dieses Lachen vergeht ganz
schnell, wenn sich der Tod mit seinem Schrecken offenbart. An den Gräbern lacht keiner
mehr über den Glauben an die Auferstehung. Da wünscht man sich dann nichts sehnlicheres, als eben diese Gewissheit, dass mit dem Tod doch nicht alles aus ist. Gut, wenn wir
diese Gewissheit im Glauben an unseren Heiland haben dürfen und wenn wir in diesem
Glauben auch so gefestigt sind, dass wir den Hohn und Spott anderer aushalten können.
Ja, Jesus selbst wurde wegen seiner Verkündigung des ewigen Lebens angefeindet. Doch
auch da verging den Gegnern das Lachen. Sie mussten erkennen, dass sie es mit diesem
Lehrer nicht aufnehmen konnten. Die Frage, mit der die Sadduzäer versucht haben, Jesus
aufs Glatteis zu führen wollen wir uns heute mit ihnen beantworten lassen. Uns aber soll
es den Glauben und die Hoffnung stärken, wenn wir hören, was der Herr antwortet. Die
Frage lautet:
1 Wie wird es im Himmel sein?
Ganz anders, als wir es kennen!
Ganz anders, als viele vermuten!
Ja, es ist ein Leichtes, sich über Dinge lustig zu machen, von denen man keine Ahnung hat.
Nun wissen wir Menschen nicht, wie es im Himmel sein wird. Selbst wenn die Bibel über
dieses Thema redet, dann immer nur in solchen Bildern, die wir mit unserem Verstand fassen können. So wurde der arme Lazarus in Abrahams Schoß getragen. Abraham selbst
wurde froh, als er den Menschensohn sah. Elia fuhr in einem feurigen Wagen in den Himmel und Stephanus hatte zwar bei seiner Steinigung den Himmel offen sehen dürfen, aber
was er genau sah, wird uns nicht im Einzelnen beschrieben. Selbst die Bilder der Offenbarung des Johannes erleuchten uns den Himmel nur sehr bruchstückhaft.
Eines scheint doch ganz klar, dass es im Himmel ganz anders sein wird, als wir es uns mit
unserer begrenzten Wahrnehmung vorstellen können. Der einzige Mensch, der genau
weiß, wie es im Himmel aussieht, ist Jesus. Er weiß es, weil er von dort kam und weil er
später wieder dorthin gegangen ist. Der Himmel ist sein Zuhause. Und damit auch wir in
dieses Zuhause kommen können, darum ist Jesus in diese gefallene Schöpfung gekommen.
Hier aber musste er sich mit dem Unglauben herumschlagen. Mit Menschen, die sich viel
auf ihre Weisheit und ihren weltlichen Stand eingebildet haben und dabei blind für die
Wahrheiten waren, die ihnen Jesus verkündet hat. Zu ihnen gehörten die Sadduzäer. Sie
gehörten einer religiösen Partei an, die diesen Namen trug. Zu ihr gehörten vor allem die
Priester und mit ihnen auch die Hohenpriester. Die Sadduzäer waren der Meinung, dass nur
die fünf Bücher des Mose verbindlich seien und den Glauben an eine Auferstehung oder
an Engel lehnten sie ab. Sie standen damit in direktem Gegensatz zu den Pharisäern, zu
denen eine ständige Konkurrenz herrschte. Die Männer nun, von denen wir in unseren
Predigtworten hören, waren Sadduzäer und sie waren Leugner der Auferstehung. Sie leugneten die Auferstehung, weil sie sich den Himmel nicht vorstellen konnten. Es ist keine
Erfindung der Neuzeit, dass Menschen nur das für wahr halten, was sie mit ihrem Verstand
fassen können und was sie mit ihren Sinnen wahrnehmen können. Oft kommt zu dieser
Verehrung der Vernunft auch der Hochmut gegenüber anderen, die Gottes Wort höher
achten, als den eigenen Verstand. Solcher Hochmut stand auch hinter den Worten, mit
denen die Sadduzäer Jesus befragten.
Aber wie lächerlich muss es dem Herrn erschienen sein, als die Sadduzäer ihm das Beispiel
einer Frau erzählten, die siebenmal kinderlos verheiratet war, bevor auch sie selbst starb.
Wir können davon ausgehen, dass dieses Beispiel an den Haaren herbeigezogen war. Aber
es verdeutlicht, wie die Sadduzäer dachten. Wie irdisch sie dachten! Denn was war der
Schluss, den sie aus ihrem Beispiel zogen?! Sie fragten sich, wem die Frau im Himmel gehören würde? Es scheint, als wollten sie an diesem Problem fest machen wollen, dass es
die Auferstehung gar nicht geben kann.
Welche anderen Argumente gibt es heute? Man könnte fragen: Wo sollen so viele Menschen nach der Auferstehung leben? Wo soll der Himmel denn sein, den nicht einmal die
besten Teleskope im All finden können? Zu welchem Ehepartner gehört eine Witwe im
2 Himmel, wenn sie noch einmal geheiratet hat? Ursprünglich war die Verbrennung von Toten und die Beisetzung in einer Urne das Zeugnis der Atheisten für ihren Unglauben im
Blick auf die leibliche Auferstehung. Sie meinten, wenn der Leib zu Asche verbrannt ist,
kann er nicht mehr auferstehen. Und überhaupt, in welchem Lebensalter werden wir den
Himmel betreten? Fassen wir all diese Fragen zusammen, all das, was uns auch selbst als
Fragen kommen mag, immer sind es sehr irdische Argumente und Gedanken, die geäußert
werden. Dinge, die von dem ausgehen, was wir kennen und was unserer Erfahrung entspricht.
Nun, es ist es die Art unseres Herrn, dass er weiß, wo unsere Grenzen liegen, oft besser als
wir. Und darum schickt Jesus die Sadduzäer auch nicht einfach weg. Er gibt ihnen eine
Antwort und mit ihnen auch uns und allen, die wir uns fragen, wie es im Himmel sein wird.
Und das erste ist: Im Himmel wird es ganz anders, als wir es kennen. Jesus antwortete den
Sadduzäern: „Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten; welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder
heiraten noch sich heiraten lassen. Denn sie können hinfort auch nicht sterben; denn sie
sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind.“
Diese Worte unseres Heilandes lassen uns erneut erkennen, dass es im Himmel anders sein
wird, als wir es kennen. Das Leben in der Ewigkeit wird nicht die Fortsetzung unseres irdischen Lebens sein. Hier werden wir geboren, sind Kinder und später Erwachsene. Wir gründen Familien und erziehen unsere Kinder. Wir werden älter und müssen Abschied von einander nehmen. Doch wir Christen nehmen unseren Abschied in dem Bewusstsein, dass es
ein Wiedersehen geben wird. Wir trösten uns mit der Gewissheit der Auferstehung und
dem Leben in einer zukünftigen Welt. Aber können wir uns denn auf diese Welt freuen,
wenn wir dann nicht mehr mit unserem Ehepartner zusammen sind? Werden wir uns dann
wirklich erkennen und uns über unser Wiedersehen freuen? Ja, wir werden uns wiedersehen und wir werden uns übereinander freuen. Wir werden in ungetrübter Liebe miteinander verbunden sein. Aber eben nicht so, wie wir das aus unserem jetzigen Leben kennen.
Die Liebe wird keine begehrende Liebe mehr sein. Wir werden nicht heiraten und erneut
Familien gründen. Die Geschlechtlichkeit wird keine Bedeutung mehr haben. Das was wir
dann als Freude empfinden und was uns ewige Erfüllung schenkt, wird etwas Anderes,
etwas Neues sein.
Um das aber wirklich kennen und erleben zu können, muss sich an uns etwas verändert
haben. Was uns heute ausmacht ist unsere Erkenntnis des Bösen und des Guten. Wir leben
in der gefallenen Welt, in der alles vom Werden und Vergehen bestimmt ist. Wir leben in
der begrenzten Fähigkeit unserer Erkenntnis. Was wir heute als Freude empfinden, was uns
Glück verheißt, das ist alles durchzogen von dem Wesen, das diese Welt regiert. So wissen
wir, dass Glück vergänglich ist und genießen umso mehr den Augenblick. Wir wissen, dass
auf Freude das Leid folgt und dass es immer da, wo Licht ist, auch Schatten zu finden sind.
Wir lieben einen Menschen, aber doch werden wir uns mit ihm streiten. Wir lieben unsere
Arbeit, aber doch stöhnen wir unter ihrer Last. Wir richten uns in unserem Wohlstand ein
und wissen doch um seine Vergänglichkeit. Das ist unsere Erfahrungswelt, das ist unsere
Erkenntnis. Und wie wird es im Himmel sein? Jesus macht uns deutlich, dass es dann ganz
anders wird, als wir es kennen! Wir werden sein wie die Engel. Das heißt nicht, dass wir
dann Engel sind. Aber mit ihnen verbindet uns, dass wir die volle Erkenntnis Gottes haben.
3 Wir werden bei unserem Vater sein, denn wir sind Kinder der Auferstehung. Zwar sind wir
als Christen schon heute seine Kinder, aber dann werden wir ihn auch wirklich sehen. Johannes schreibt in seinem ersten Brief: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen,
dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt
nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch
nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird,
werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
Die Frage, wie es im Himmel sein wird, werden wir in diesem Leben niemals so beantworten
können, dass wir schon ein vollkommenes Bild erhalten. Das aber sollen wir wissen, dass es
den Himmel gibt, dass es eine leibliche Auferstehung gibt und dass wir schon heute Kinder
und Erben Gottes sind, denen der Himmel gehört. Ja, ganz gleich, wie es dort sein wird, es
wird wohl anders sein, als wir es kennen, aber es wird auf jeden Fall auch schöner und
erfüllender sein, als all das, was wir heute schon kennen und was wir heute schon als schön
und erfüllend kennen und lieben. An dieser Hoffnung lasst uns festhalten, gerade auch
dann, wenn die aufgeklärte Welt um uns diesen Glauben verlacht und ins Lächerliche ziehen will. Es ist ein Lachen, dass ihr im Halse stecken bleiben wird, wenn sie zu der bitteren
Erkenntnis kommt, dass sie selbst einem Irrtum unterlegen war. Denn wenn es um die Frage
geht, wie es im Himmel sein wird, dann antwortet uns Jesus, dass es ganz anders wird, als
wir es kennen!
II.
Ganz anders, als viele vermuten!
Wir Christen sind nicht die einzigen Menschen auf diesem Planeten, die an eine Auferstehung glauben. Das Leben nach dem Tod ist den Menschen schon immer eine lebendige
Hoffnung gewesen. Warum? Woher kommt es eigentlich, dass es überall auf der Welt diese
Hoffnung gab und gibt, ganz gleich in welchen Kulturen? Weil alle Menschen die Geschöpfe des einen Gottes sind, weil sie alle auf die ersten Menschen und deren Wissen und
deren Hoffnungen zurückgehen. Wohl hat sich die Menschheit seit der Sintflut und dem
Turmbau in Babel auseinandergelebt. In verschiedenen Sprachen und Kulturen haben sie
ihrer Erkenntnis und ihren Hoffnungen Ausdruck verliehen. Weil die Erkenntnis des lebendigen Gottes und seiner Verheißungen immer weiter verblasste, haben sich auch die unterschiedlichen Religionen gebildet, mit ihren eigenen Formen der Anbetung. Doch die Hoffnung auf die Auferstehung ist geblieben.
Selbst diejenigen, die heute nur noch das glauben wollen, was sie mit ihrer Vernunft fassen
können, sehnen sich nach dem Wissen um eine Auferstehung. Und dann klammern sie sich
an die Hoffnung, dass wenigstens die Seele weiterleben kann, wenn schon der Leib verwest. Und selbst die Verwesung trägt dann noch den Funken Hoffnung in sich, dass doch
damit der Mensch wieder in den Kreislauf der Welt hineingenommen wird und nach seiner
Verwesung wieder zu neuem Leben erwacht, wenn aus seiner Erde Bäume oder Blumen
erwachsen.
Ja, die Hoffnung auf den Himmel ist lebendiger, als man auf den ersten Blick vermuten
könnte. Spätestens an den Gräbern von Verstorbenen wird das ganz deutlich. Nirgendwo
sonst sind Menschen so empfänglich für die Botschaft von der Auferstehung, als bei einer
Beerdigung. Doch dann stellt sich die Frage, welche Hoffnung es denn wirklich gibt?
4 Jesus redete in unseren Predigtversen mit solchen Menschen, die nicht an die Auferstehung
glaubten. Seine Worte sind einerseits ein Zeugnis für die Auferstehung und zum anderen
eine ernste Warnung an alle, die sich seiner Predigt vom Himmelreich entziehen wollen.
Wer sich seinen eigenen Gedanken über ein zukünftiges Leben hingibt und nicht den Worten des Herrn glaubt, der wird in die Irre gehen. Ganz deutlich redet Jesus davon, dass nur
die Kinder der Auferstehung wie die Engel sein werden, die Kinder Gottes sind, weil sie
Kinder der Auferstehung sind. Wie aber wird man denn ein Kind Gottes? Allein durch den
Glauben an Jesus Christus, den gestorbenen und auferstandenen Herrn. Der Glaube an die
die Auferstehung hängt am Glauben an den Gekreuzigten und Auferstandenen. Er hängt
am Glauben an die Erlösung von Sünde, Tod und Teufel, die uns Christus mit seinem Leiden
und Sterben erworben hat. Ja, eine Auferstehung von den Toden wird es wohl für alle
Menschen geben. „Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und
alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker
werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die
Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die
Böcke zur Linken.“
Das ist ein ernstes Wort! Kein anderer, als Christus, den die Sadduzäer in unseren Versen
bloßstellen wollten und über den sich heute so viele lustig machen, wird dann als ewiger
Richter die Völker Welt richten. Er wird die Schafe von den Böcken scheiden. Er wird die
Kinder der Auferstehung in ihre himmlische Heimat rufen und die Kinder des Teufels in die
ewige Verdammnis schicken. Das ist ganz bestimmt keine Wahrheit, die man gerne hört.
Aber es ist die Botschaft der Bibel. Wer sich ein ewiges Leben wünscht und die Hoffnung
darauf nicht verlieren will, der sollte sehen, dass seine Hoffnung auch einen festen Grund
hat. Der aber ist allein Christus, denn er allein ist schon auferstanden und es ist den Menschen kein anderes Heil verheißen, als das Heil in Christus, der den Tod überwunden hat
und der schon heute dort lebt, wohin wir uns heute noch sehnen.
Wie also wird es im Himmel sein? Das ist eine Frage, die sich Menschen schon lange stellen.
Eine Frage, die von den einen als Beleg ihres Unglaubens benutzt wird, wie das die Sadduzäer getan haben. Eine Frage, die sich auch die Kinder Gottes immer wieder stellen, wenn
sie an ihre eigene Zukunft denken und sich auf das Wiedersehen mit ihren Lieben freuen.
Eine vollkommen erhellende Antwort werden wir erst am Jüngsten Tag bekommen. Dann
werden wir sehen, wie es im Himmel ist. Bis dahin ist es viel wichtiger, sich immer wieder
zu fragen, wie man überhaupt den Himmel erlangt. Allein durch den Glauben an Christus!
Der aber antwortet uns auf die Frage, wie es im Himmel sein wird: Es wird ganz anders, als
wir es heute kennen! Es wird ganz anders, als viele es vermuten!
Amen.
5 1.Kor 15,55
2. Wie sträubte sich die alte Schlang, / als Christus mit ihr
kämpfte! / Mit List und Macht sie in ihn drang, / und dennoch er sie dämpfte. / Ob sie ihn in die Ferse sticht, / so sieget
sie doch darum nicht; / der Kopf ist ihr zertreten, / der Kopf
1.Mose 3,15
ist ihr zertreten.
3. Lebendig Christus kommt hervor, / die Feind nimmt er gefangen, / zerbricht der Hölle Schloss und Tor, / trägt weg den
Raub mit Prangen1. / Nichts ist, das in dem Siegeslauf / den
starken Held kann halten auf; / alls liegt da überwunden, /
triumphierend
alls liegt da überwunden.
1
4. Des Todes Gift, der Hölle Pest / ist unser Heiland worden.1 / Wenn Satan auch noch ungern lässt / vom Wüten und
vom Morden / und, da er sonst nichts schaffen kann, / nur
Tag und Nacht uns klaget an, / so ist er doch verworfen, / so
Hos 13,14
ist er doch verworfen.
1
5. Des Herren Rechte, die behält / den Sieg und ist erhöhet; /
des Herren Rechte mächtig fällt, / was ihr entgegenstehet. /
Tod, Teufel, Höll und alle Feind / durch Christi Sieg gedämpfet sind, / ihr Zorn ist kraftlos worden, / ihr Zorn ist kraftlos
Ps 118,16
worden.
6. Es war getötet Jesus Christ, / und sieh, er lebet wieder. /
Weil nun das Haupt erstanden ist, / stehn wir auch auf, die
Glieder. / So jemand Christi Worten glaubt, / im Tod und
Grabe der nicht bleibt; / er lebt, ob er gleich stirbet, / er lebt,
Joh 11,25
ob er gleich stirbet.
7. Wer täglich hier durch wahre Reu / mit Christus auferstehet, / ist dort vom andern Tode frei; / derselb ihn nichts angehet. / Genommen ist dem Tod die Macht, / Unschuld und
Leben wiederbracht / und unvergänglich Wesen, / und un2.Tim 1,10
vergänglich Wesen.
6 8. Das ist die reiche Osterbeut, / der wir teilhaftig werden: /
Fried, Freude, Heil, Gerechtigkeit / im Himmel und auf Erden. / Hier sind wir still und warten fort, / bis unser Leib
wird ähnlich dort / Christi verklärtem Leibe, / Christi verklärPhil 3,21
tem Leibe.
9. Der alte Drach mit seiner Rott / hingegen wird zuschanden; / erlegt ist er mit Schimpf und Spott, / da Christus ist
erstanden. / Der Sieg des Haupts uns Gliedern ist, / drum
kann mit aller Macht und List / uns Satan nicht mehr schaden, / uns Satan nicht mehr schaden.
10. O Tod, wo ist dein Stachel nun? / Wo ist dein Sieg, o
Hölle? / Was kann uns jetzt der Teufel tun, / wie grausam er
sich stelle? / Gott sei gedankt, der uns den Sieg / so herrlich
hat in diesem Krieg / durch Jesus Christ gegeben, / durch
1.Kor 15,55
Jesus Christ gegeben!
T: Lüneburg 1657 nach Georg Weissel (vor 1635) 1644 • M: Nach Peter Sohren 1668
7 
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