Axel Brüggemann Axel Brüggemann: „Genie und Wahn – Die Lebensgeschichte des Richard Wagner“ Inhaltsangabe Axel Brüggemann schafft in dieser Biografie einen umfassenden Überblick über Leben und Werk von Richard Wagner. Seine Werke sind so groß und widersprüchlich, dass viele ihn für sich beansprucht haben, Demokraten, Kommunisten und Faschisten. Kaum ein anderer verkörpert die deutsche Geschichte in einer Person, Richard Wagner stand auf den Barrikaden von 1848, floh ins Exil und diente dem Märchenkönig Ludwig II. Er war Humanist und Egomane, Antisemit und Judenfreund, Chauvinist und Frauenliebhaber, Philosoph und privater Diktator. Bedingungslos verfolgte er seine Vision, Musik für eine neue Zeit zu machen – ein Gesamtkunstwerk aus Noten, Worten und Bildern. Wagner hat es geschafft, in jederzeit aktuell zu bleiben, seine Werke sind noch immer so modern, dass sie zum Soundcheck von Filmen wie „Apocalypse Now“ und „Melancholia“ wurden. Brüggemann fragte mit Blick auf Wagner: Woher kommt diese Musik? Wie kann es sein, dass ein einziger Mensch die Geschichte der Harmonie umschreibt? Was hat Richard Wagner erlebt um solche Opern zu schreiben? Und was hat diese Welt mit unserer zu tun? Didaktische Überlegungen: Prägend für die Persönlichkeit Wagners ist zweifellos sein Verhältnis zur Musik. Dies wird nicht zuletzt deutlich an jenem Ausspruch, der zu seinen berühmtesten zählt: „Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum.“ (Die Internet – Suchmaschine Google meldet immerhin 14.800 Fundstellen!). Die Gründe, die Wagner zu dieser Aussage bewogen haben, zu finden und zu verstehen, vor allem aber dieses Zitat auf vielfache Weise zu hinterfragen, öffnet wesentliche Wege zum Verständnis von Person und Werk. Den Menschen Wagner zu begreifen erfordert, sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen zu befassen, und zu prüfen, wie weit diese ihn geprägt haben. Dabei geht es auch um das Verhältnis von Sein und Bewusstsein, um den Menschen als Ensemble aus materiellen Bedingungen und deren ideeller Widerspiegelung in seiner Person. Da es sich bei dem Buch um eine Biografie handelt, gilt es zudem das Wesen dieses Genres zu erkunden. Gerade mit Blick auf Wagner erscheint dabei die Frage nicht unwesentlich, inwieweit sich Biografien auf Autobiografisches stützen. 1 Über diese beiden zentralen Gesichtspunkte hinaus enthält die Biografie eine Fülle von Themen, die einer nachdenklichen, philosophischen Reflexion wert erscheinen. Dazu gehören das Verhältnis von Musik und Regeln, das Wesen einer musikalischen Revolution, ein Verständnis von Musik als Soundtrack der Menschheit oder als Spiegel des Geistes einer Zeit, das Verständnis von Opern als Gesamtkunstwerk unter Einschluss des Publikums, wobei Bühne und wahre Welt miteinander verschmelzen solle, die Rolle der Musik als das neue im ewig gleichen, Wagners Geschichtsbild, die in seiner Person innewohnenden Widersprüche, das Frauenbild Wagners, die Schlüsselfragen seiner Jugend, das Verhältnis von Politik und Kunst, das Zusammenspiel von Philosophie, Politik und Musik, die Rolle der deutschen Mythologie in seinem Werk, Entstehungsgründe für Rassenhass und Antisemitismus, die Unterschiede zwischen Bild, Buch und Musik und nicht zuletzt die Funktion von Musik als mögliches Machtinstrument. Allein diese Aufzählung veranschaulicht die Notwendigkeit, eine sorgfältige Auswahl der zu behandelnden Themen zu treffen und sich dabei in erster Linie an den bekundeten Interessen der Kinder und Jugendlichen zu orientieren. Formen der Aneignung von Text, Bild und Musik (Verstehen): Biografien sollten stets zu einer kritischen Rezeption herausfordern. Die Lesedidaktik hält hierfür entsprechende, distanzschaffende Anregungen bereit (siehe Methodenkatalog). Für den Umgang mit dem Buch eignen sich sowohl das analytische wie das integrative Verfahren. Die drei Phasen des analytischen Verfahrens, lassen sich abgesehen von der ersten Phase ähnlich gestalten wie mit dem Buch „Ohne Musik ist alles nichts“ (siehe oben). Die lebensweltlichen Bezüge mit Blick auf die Biografie könnten mithilfe des nicht – wertenden Vergleichens hergestellt werden, indem Unterschiede, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten zwischen eigener Kindheit und Jugend und der Richard Wagners – durchaus auch reflexiv – betrachtet werden. Die Phase des Erlesens wird aus pragmatischen Gründen auch hier vorzugsweise im häuslichen Rahmen stattfinden. Da es sich um die Lektüre einzelner Lebens – und Schaffensabschnitte handelt, können handlungsrelevante Stellen in Form von Spielszenen, Texttheatern oder situativen Rollenbefragungen inszeniert werden. Insbesondere, wenn es um die Persönlichkeit des Komponisten geht, kämen auch wiederum Standbilder in Betracht (siehe Methodenkatalog). Zu jedem Schaffensabschnitt sollte eine kurze Einspielung aus dem jeweiligen Hauptwerk erfolgen, der Kinder und Jugendliche mit einer ersten Annäherung, Fragen an die gehörte Musik und freiem Assoziieren begegnen (siehe Methodenkatalog). Nach jedem Kapitel würde sich überdies eine situative Rollenbefragung zur Person Wagners anbieten, die mögliche Antworten auf die Frage „Was könnte Wagner am Ende dieses Lebensabschnittes bzw. dieser Schaffensperiode denken?“ präsentiert (Siehe Methodenkatalog). Indem Lektüre und Reflexion des Buchinhalts mit einem „Elfchen“ abgeschlossen werden, erhielten Kinder und Jugendliche Gelegenheit, das für sie Wesentliche auf poetische Weise festzuhalten. 2 Die Auseinandersetzung mit dem erwähnten Wagner-Zitat sollte mit einem Texttheater eingeleitet werden(siehe Methodenkatalog). Diese Methode ermöglichte ein Dirigat „Ohne Irrtum wäre das Leben Musik“ und könnte so einen ersten Diskurs einleiten, der gleichzeitig die Notwendigkeit aufzeigt, zumindest die Begriffe „Irrtum“ und „Leben“ zu klären, es sei denn, die Beteiligten geben sich mit der Aussage des bayerischen Kabarettisten Polt zufrieden, der behauptete, auch mit Musik sei das Leben ein Irrtum. Mögliche Nachdenkfragen (Hinterfragen): Kann es endlose Klänge geben? Ist die Anzahl von Tönen endlich oder unendlich? Sind die Regeln der Welt und die Regeln der Musik grundsätzlich gleich? (Platon) Spiegelt sich in der Musik immer der „Zeitgeist“ wieder? Welche Faktoren aus Kindheit und Jugend bestimmen einen Menschen bis ins Alter? Hätte er eine andere Kindheit und Jugend erlebt, wäre aus ihm ein „anderer“ Wagner geworden? Welches sind die „Schlüsselfragen“ seiner Jugend? Gibt es auch solche Schlüsselfragen für dich? Welche? Wie würdest du im Bezug auf Wagners Leben die philosophische Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen, beantworten? Gibt es eigentlich „das Deutsche“? Wenn ja, was wäre darunter zu verstehen? Ist eine Bewegung revolutionär, wenn sie versucht alles Deutsche über das Fremde zu stellen? Wie versteht Wagner die Beziehung von „neu“ zu „alt“? Was könnte in seiner Musik Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sein? Braucht eine neue Zeit immer eine neue Musik? Welche Gründe könnte es geben Menschen anderer Rasse oder anderen Glaubens (z. B. Juden) zu hassen? Warum ist manchen Menschen diese Form von Hass fremd und andere nicht? (Gründe) Was unterscheidet Bilder, Bücher und Musik, was haben sie gemeinsam? Kann Musik als Machtinstrument dienen oder gar Macht ausüben? Vermag Musik Menschen zu verändern? Kann man mit Musik Menschen manipulieren? Wie? Kann ein Ding (Stein, Baum) ein Irrtum sein? Wie verhält es sich mit dem Leben? Was verstehen wir unter Leben? Hat auch der Stein ein Leben? Wenn unstrittig ist, dass man sich in Gedanken und Handlungen irren kann, wie steht es mit Gefühlen? Was verstehen wir unter einem „Irrtum“? Ist ein Leben ohne Musik ein Irrtum? 3 Axel Brüggemann: „Wie Krach zu Musik wird – Die etwas andere Musikgeschichte“ Inhaltsangabe Musik scheint zunächst nichts anderes als geordneter Klang zu sein – der aus nur zwölf Noten besteht. Wie daraus Musik wird, Klänge, Melodien und Rhythmen entstehen, und wie diese sich im Laufe der Jahrhunderte verändern und in verschiedenen Kulturen klingen, all das erzählt Axel Brüggemann kompetent und fesselnd. Diese etwas andere Musikgeschichte ist eine musikalische Reise von der Urzeit bis heute, von Beethoven bis zu den Beatles, mit vielen Beispielen und Originalbeiträgen großer Künstler(Daniel Barenboim, Cecilia Bartoli, Nikolaus Harnoncourt, Daniel Hope, Thomas Quasthoff, Sting). Didaktische Überlegungen: Zum besseren Verständnis dieser „etwas anderen Musikgeschichte“ könnten einige geschichtsphilosophische Überlegungen beitragen. Die jeweiligen Schaffensprozesse und die dabei entstandenen Werke lassen sich nicht ohne Kenntnis der jeweiligen, geschichtsphilosophischen Konzeptionen begreifen. Dabei wird unter „Geschichtsphilosophie“ die zusammenfassende Bezeichnung für philosophische Theorien über die Geschichte der menschlichen Gesellschaft sowie über die Möglichkeiten und Aufgaben der Geschichtswissenschaft verstanden. Die Musik der Antike steht durchaus in Beziehungen zu mythologischen Reflexionen über die Ablösung hoher gesellschaftlicher Organisationsformen, die Verarmung dieser Prozesse in Gestalt des Himmel und die Erde erschütternden Dramas vom Kampf zwischen dunklen und hellen Mächten, in Gestalt des Abfalls vom „goldenen Zeitalter“ oder in Gestalt poetischer Darstellung des Kampfes zwischen Familie und Staat. Etwa bei Platon verbinden sich die Anklänge an die Idee vom „goldenen Zeitalter“ und seiner Auflösung teilweise mit der Wendung auf die in der Zukunft zu realisierende, ideale Gesellschaft, den idealen Staat. Bedeutende geschichtsphilosophische Ansätze bringt die antike Geschichtsschreibung hervor. Thukydides zum Beispiel setzt der Vorstellung vom walten Gottes oder des Schicksals die These entgegen, dass die Menschen ihre Geschichte selbst machen, wobei freilich die Geschichte als ständige Wiederholung erscheint. 4 Hippokrates erklärt geschichtliche Ereignisse aus dem Volkscharakter, der durch Klima, Wohngestaltung, staatliche Verhältnisse bedingt ist. Die geschichtsphilosophischen Leistungen der Antike erfahren im Mittelalter keine echte Fortsetzung: Inhalt der Weltgeschichte ist der Kampf zwischen Gottesstaat und Weltstart, ihr Ziel ist die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott (Augustinus). Mit der Renaissance, jedoch spätestens mit dem Aufstieg des Bürgertums richtet sich die klassische Geschichtsphilosophie gegen die klerikale Ideologie. Ihr Hauptanliegen ist eine rationale, diesseitige Erklärung geschichtlicher Zusammenhänge und Ereignisse. Ihre Erklärungsversuche kommen in vielfältigen Theorien zum Ausdruck, die von der „Natur des Menschen“ ausgehen und auf die Schaffung einer „naturgemäßen“ gesellschaftlichen Ordnung abzielen(z. Hobbes, Locke, Rousseau). Auch Erklärungsversuche geographisch –naturalistische Art (Montesquieu) werden unternommen. Allerdings tendieren diese Theorien zur Annahme unveränderlicher Gesellschaftsprinzipien. Daneben entstehen Theorien, welche zu bestimmten Einsichten in die Rolle der Ökonomie kommen. Eine entscheidende Errungenschaft der Geschichtsphilosophie des Bürgertums ist die Idee des notwendigen, geschichtlichen Fortschritts (Lessing, Kant, Herder, Fichte, Hegel). Die Einsicht in die Tatsache, dass die Geschichte ein Prozess der Höherentwicklung ist, erscheint von grundsätzlicher Bedeutung für die Herausbildung einer Geschichtstheorie im eigentlichen Sinne. Besonders wichtig ist dabei – insbesondere auch für das Kunstschaffen, die sich anbahnende Erkenntnis dialektisch – widersprüchlicher Prozesse der geschichtlichen Entwicklung (Rousseau, Kant, Herder, Hegel). Schließlich bringt diese Geschichtsphilosophie mannigfaltige Vorstellung der geschichtlichen Zukunft hervor; das Zukunftsdenken erhält mächtige Impulse. Allerdings wird die zukünftige geschichtliche Entwicklung letztlich stets unter dem Gesichtspunkt einer vorgefassten, Natur – und vernunftgemäßen Ordnung, unter dem Gesichtspunkt idealer Gesellschaftskonstruktion utopischer Pläne betrachtet. Zumindest in Klassen der Sekundarstufe II könnte es eine ebenso anspruchsvolle wie interessante Aufgabenstellung bedeuten, zu untersuchen, inwieweit sich diese geschichtsphilosophischen Überlegungen in der Musikgeschichte Brüggemann und den vorgestellten Musikbeispielen widerspiegeln. Eine Reihe von Gedanken zur Musikgeschichte weisen Parallelen zu dem Buch Herfurtners „Ohne Musik ist alles nichts“ auf, so dass die dort angestellten, didaktischen Überlegungen ebenso wie vorgeschlagene Formen der Aneignung von Text, Bild und Musik und mögliche Nachdenkfragen auch für diesen Band genutzt werden können (vergleiche z. B. die Philosophie des Pythagoras über Musik). Formen der Aneignung von Text, Bild und Musik (Verstehen): Beginnen sollte die Aneignung des Textes mit einem „Cluster“ zum Grundgerüst für Musik, in dem sich alle beschriebenen Epochen wiederfinden. Im Text auftretende Gegensätze sollten mit Hilfe der „Hantel“(siehe jeweils Methodenkatalog) aufgegriffen und vertieft werden. 5 Geschichtsphilosophische Überlegungen und Charakterisierungen der beschriebenen Musikepochen ließe sich mit einem gewissen Aufwand, aber dafür nachhaltig, mit den „fünf Fingern einer Methodenhand“ (siehe Methodenkatalog) bearbeiten: Zunächst gelte es, die Epoche und ihre Musik beobachtend zu beschreiben, die wichtigsten Werke der Musik, verstanden als Deutung ihrer Zeit zu deuten und zu verstehen versuchen, die eine Epoche kennzeichnenden Sachverhalte zu zergliedern, wesentliche Begriffe und Behauptungen zu klären und zu erläutern, mit Fantasie, Kreativität und „Denken ermöglichen“ (optionales Denken) der Frage nachzugehen, ob die Dinge auch anders hätten verlaufen können und dabei mögliche Gegensätze und Widersprüche zu dem tatsächlichen Geschichtsverlauf und den dazugehörigen Werken der Musik zu konstruieren. Die für jede Epoche beispielhaft vorgestellten Musikstücke sollten wieder auf dem Wege einer ersten Annäherung mit Fragen an das Werk und freiem Assoziieren erschlossen werden. Lesedidaktisch kämen sowohl Distanz schaffende als auch identifikationsfördernde Arbeitsanregungen in Betracht, je nachdem, ob die Inhalte eines Kapitels zur Identifikation mit dem Thema oder zu einer kritischen Distanzhaltung gegenüber dem angesprochenen Gegenstand führen sollen. Zur Herausarbeitung wesentlicher Aussagen in den Beiträgen der prominenten Musikschaffenden käme das laute Sprechen und Experimentieren mit Textstellen, das „Kneten“ (siehe Methodenkatalog) infrage. Auch Texttheater und situative Rollenbefragungen von historischen Persönlichkeiten könnten der Erhellung von Sachverhalten und Handlungsweisen dienen. Mögliche Nachdenkfragen (Hinterfragen): Gedankenexperiment: Wie wäre die Welt ohne Klang? Wie unterscheiden sich Klang und Geräusch voneinander? Ist tatsächlich alles, was in der Welt existiert, einem Klang gleich zu setzen? Wie „klingt“ ein Baum, ein Stein oder ein Fluss? In welchem Verhältnis stehen Musik und Sprache zueinander? Hat Sprache einen Klang, einen Ton, einen Rhythmus? Welche Elemente von Sprache finden sich in der Musik? Hat der Rhythmus auch eine lebenspraktische Bedeutung? Wo finden wir Rhythmus in unserem Lebensalltag? Welche Bezüge dieses Phänomens gibt es zur Mathematik? Kann der Rhythmus durch einen gesprochenen Satz eine Melodie bekommen (mit diesem Satz ausprobieren)? Warum haben bereits Urzeitmenschen Musik gemacht? Wenn die Dinge dieser Welt unabhängig von uns Menschen, also „an sich“ existieren, und der Mensch sie zu Dingen“ unten für sich“ macht, ist dann in der Musik das „an sich“ der Welt (Schopenhauer) zu hören? Wie würde heutzutage die platonische Unterscheidung von wilder und beruhigender Musik ausfallen? Welche Rolle spielte und spielt Musik als Mittel, zu welchen Zwecken? Wie unterscheidet sich der Bau eines Hauses vom Bau einer Musik? Welche Gemeinsamkeiten gibt es? Hat Musik eine Architektur? Was muss sich in der Welt ändern, damit sich auch Musik ändert? 6 Welche Wirklichkeit zeigt sich zum Beispiel in der Oper? Was ist in einer Opa oder einem Lied wichtiger, das Wort oder die Musik? Wenn sich in der Musik des Barock „barocker Prunk“ oben widerspiegelt, um zu zeigen, was man hatte, aber was käme dann in heutiger Musik zum Vorschein? Wie ernst darf und sollte man Musik nehmen? Wie klingt „alte“ Musik in „heutigen“ Ohren? Welche Faktoren bestimmten und bestimmen ein Hörerlebnis? Welche andere Aufgabe, als die von Bach formulierte, wonach Kunst die Natur nachzuahmen habe könntest du dir vorstellen (Gründe)? Warum stehen insbesondere philosophische Fragen am Beginn des Zeitalters der klassischen Musik, zum Beispiel „Wer bin ich“ oder Reflexionen über das Denken? Was hat sich im Denken der Menschheit verändert, wenn sich Musik verändert hat? Welche Momente in ihrem Leben haben berühmte Komponisten wie Mozart, Beethoven und andere nachhaltig beeinflusst? Warum gewinnen Gefühlswelt und Heimatsverständnis ebenso wie Natur (Beispiel „Wald“) besondere Bedeutung in der Epoche der Romantik? Welchen Einfluss üben andere Wissenschaften und Kunstgenres wie zum Beispiel Psychoanalyse oder Malerei (Impressionismus) auf das Musikschaffen aus? Wie wirken Menschheitskatastrophen (Weltkriege) auf Musik? Ist Musik demokratisch? Kann auf Regeln in der Musik und in der Gesellschaft verzichtet werden? Welche Regeln erscheinen unabdingbar, welche nicht? Warum wird in der „Moderne“ die Epochenfolge in der Musik durch Gleichzeitigkeit und Vielfalt abgelöst? Kann sich ein politisches System (zum Beispiel Faschismus) Musik zu Nutze machen oder anders gefragt: Kann Musik zur Unterdrückung dienen? In der Umkehrung: Kann Musik der Befreiung von Menschen nutzen (Sklaverei)? Warum gerät Musik in Vergessenheit, wie zum Beispiel die Werke jüdischer Komponisten im Nachkriegsdeutschland? Kann Musik den Inhalt von Bewegungen ausdrücken, zum Beispiel Jazz Freiheitsbestrebungen der Menschen? Können auch ökonomische Bedingungen und Verhältnisse den Inhalt von Musik beeinflussen bzw. bestimmen? Gibt es so etwas wie „Weltmusik“? Wenn ja, welche Wesensmerkmale zeichnen Weltmusik im Unterschied zur nationalen Musiken aus? Kann Musik alles ausdrücken? Ist Musik mehr als Worte? Hat JohnCage den Musikbegriff revolutioniert? Was unterscheidet seinen Musikbegriff von herkömmlichen Definitionen? Kann es überhaupt „einen“ Musikbegriff geben? Wer bestimmt, was Musik ist? Was haben „Ein Amerikaner in Paris“ und Rap – Songs gemeinsam, was unterscheidet sie voneinander? Was wäre an einem Musikstück, zum Beispiel einer Opa, „politisch“? Kann eine Kunstform „reaktionär“ oder „fortschrittlich“ sein? Welche Ansätze bietet zum Beispiel die Oper „die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann zum Philosophieren über die Frage „Was ist eigentlich Zeit?“ 7