Kahle Stellen am Kopf

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Patientenwegweiser
Anzeigen-Sonderveröffentlichung · 8. Juli 2016
Kahle Stellen am Kopf
D
Kreisrunder Haarausfall ist schwer zu behandeln
ie Erkrankung ist weder lebensbedrohlich,
noch haben die Betroffenen Schmerzen oder
Juckreiz. Aber: „Die Menschen haben einen hohen
Leidensdruck, und die Behandlung ist sehr limitiert“,
sagt Prof. Hans Wolff, Leiter
der Haarsprechstunde an der
Klinik und Poliklinik für
Dermatologie und Allergologie der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Kreisrunder Haarausfall – oder
Alopecia areata, so der medizinische Fachbegriff – st eine
entzündliche Haarausfallerkrankung.
Dabei entstehen typischerweise auf dem Kopf – es können aber auch andere Körperstellen wie etwa der Bart
betroffen sein – eine oder
mehrere münzgroße, haarlose Stellen, wie Christoph Liebich, Hautarzt in München
und Mitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen, erläutert. Im
Prinzip kann jeder unabhängig vom Alter und vom Geschlecht jederzeit erkranken.
Bei Kerstin Zienert begann
alles mit 20 Jahren, mit einer
kahlen Stelle am Hinterkopf.
Ihre Frisörin hatte sie entdeckt. Bei der einen Stelle
blieb es nicht, ihr fielen alle
Haare aus. Sie wuchsen
nach, fielen ein Jahr später
aber wieder aus. Dabei ist es
seitdem im Prinzip geblieben. „Ich habe seit 25 Jahren
keine Haare“, sagt die heute
45-Jährige. „Die meiste Zeit
habe ich Wimpern und Augenbrauen, in einem Schub
fallen sie auch aus.“ Kerstin
Die Alopecia areata ist eine entzündliche Haarausfallerkrankung. Dabei entstehen typischerweise auf dem Kopf eine oder mehrere münzgroße, haarlose Stellen.
Foto: dpa
Zienert hat eine schwere
Form des kreisrunden Haarausfalls.
„Es muss nicht in eine totale Form des Haarausfalls
übergehen“, betont Liebich.
Die Ursachen sind weitgehend unklar. Nach derzeitigem Stand der Forschung
handelt es sich um eine
Autoimmunerkrankung.
Dass etwa Stress oder Vererbung bei der Erkrankung
eine Rolle spielen, ist nicht
wissenschaftlich belegt.
Nichtsdestotrotz
sollten
Betroffene zum Dermatologen gehen, wenn sie eine
oder mehrere kahle Stellen
bemerken – auch um andere
Erkrankungen auszuschließen. In der Regel bekommt
man zunächst für drei bis
sechs Monate Zinktabletten.
Dass das hilft, sei nicht wissenschaftlich belegt, betont
Wolff. Auch eine Behandlung mit Kortison komme
infrage. Die Behandlung sei
allerdings in der Regel mit
Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme verbunden
und führe fast nie zu einem
nachhaltigen
Haarwachstum, sagt Wolff. Bei anderen
Behandlungsoptionen, zum
Beispiel mit das Immunsystem unterdrückenden Medi-
Verdacht auf Hörsturz
B
Betroffene lassen es besser ruhig angehen
eim Hörsturz kommt
die
Schwerhörigkeit
ohne
Vorwarnung.
Warum das so ist und was genau im Ohr passiert, hat die
Wissenschaft bisher nicht herausgefunden. In der Regel ist
ein Ohr betroffen. „Die meist
einseitig auftretende Hörminderung ist typisch für einen
Hörsturz“, sagt Prof. Gerhard
Hesse, Chefarzt des Ohr- und
Hörinstituts im hessischen
Bad Arolsen und Sprecher
des Fachlichen Beirats der
Deutschen Tinnitus-Liga.
Ein Hörsturz galt früher als
Notfall, mit dem man so
schnell wie möglich zum Arzt
sollte. Solche Hektik ist laut
den aktuellen Empfehlungen
nicht notwendig und eher
kontraproduktiv – es sei
denn, das Ohr ist komplett
taub, sagt Hesse. Ansonsten
könnten die Patienten insbesondere bei eher gering ausgeprägten Hörverlusten zunächst 24 bis 48 Stunden abwarten, erläutert Michael
Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Freiburg und Sprecher des Deutschen Berufsverbandes der
HNO-Ärzte.
Bei rund der Hälfte der Betroffenen stelle sich in dieser
Zeit das normale Hörvermögen wieder ein. In der Wartezeit sollten es die Patienten
etwas ruhiger angehen lassen. Bleibt das taube Gefühl
im Ohr bestehen, ist ein Termin beim Hals-Nasen-OhrenArzt der nächste Schritt. (dpa)
kamenten, mangelt es an
klinischen Studien.
Immer wieder hört Kerstin Zienert von Freunden
oder Bekannten, dass Haare
etwas Oberflächliches seien.
Dass man sie nicht braucht.
„Nein!“, betont sie. „Die Haare sind ein Teil von mir. Und
wenn der geht, darf ich auch
weinen.“ Sie engagiert sich
in der Selbsthilfegruppe Alopecia Areata Deutschland.
Und sie trägt eine Perücke –
aus echten Haaren, das ist ihr
wichtig. „Als Frau mit Glatze
wird man angestarrt. Mit Perücke gehe ich ganz normal
in der Masse unter.“
(dpa)
Erste Hilfe
beim
Wespenstich
O
b Grillfleisch, Eis
oder Limonade – vieles, was Menschen
im Sommer gern verzehren,
scheint auch Lieblingsspeise
der Wespen zu sein. Die
gelb-schwarzen
Insekten
sind aber nicht nur unermüdlich auf der Suche
nach Nahrung, sondern haben zudem eine unangenehme Eigenart: Wenn sie sich
bedroht fühlen, stechen sie.
Das ist in der Regel sehr
schmerzhaft und kann für
Allergiker richtig gefährlich
werden.
Dr. Thomas Wöhler, Gesellschaftsarzt der Barmenia
Versicherungen, erklärt, was
bei einem Wespenstich zu
tun ist: „Das Gift aus der
Wunde zu saugen, ist keine
gute Idee, da es sich über die
Mundschleimhäute weiter
verbreitet. Besser sofort die
Stichstelle ausdrücken und
mit heißem Wasser und
Waschlappen abtupfen – das
verhindert übermäßiges Anschwellen.
“
Foto: Colourbox
Ist es dafür zu spät, hilft
Kühlen. Als altbewährtes
Hausmittel gilt eine aufgeschnittene Zwiebel – auf die
Einstichstelle gepresst, wirken ihre Säfte entzündungshemmend.
Reagiert der Körper nach
einem Stich sehr heftig, etwa
durch ausgeprägte Quaddeln
und Rötungen rund um die
Einstichstelle oder übermäßige Schwellungen, kann
dies auf eine gefährliche
Insektengift-Allergie hindeuten. Bei drohendem
Bewusstseinsverlust sollten Betroffene deshalb
bis zum Eintreffen des
Notarztes in die stabile
Seitenlage
gebracht
werden.
(txn-p)
Bei einem Hörsturz kommt die Schwerhörigkeit
meist aus dem Nichts. Foto: dpa/ Monique Wüstenhagen
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