Merkblatt Unternehmenskonzept - IHK Frankfurt am Main

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Unternehmenskonzept
__________________________________________________________
I.
Einleitung
Das Unternehmenskonzept im engeren Sinne beinhaltet eine grundlegende Prüfung Ihrer Geschäftsidee. Es sollte
nicht nur als Argumentationspapier für Banken, sonstige Geldgeber, Lieferanten und Kunden dienen, sondern in
erster Linie Ihre eigene Einschätzungen strukturieren, kritisch beleuchten und belegen. Ob Ihre Geschäftsidee erfolgreich umgesetzt werden kann, liegt vor allen Dingen in einer genauen Auseinandersetzung und guten Vorbereitung
mit den internen und externen Einflüssen bei dem geplanten Vorhaben.
Das von Ihnen bearbeitete Konzept liefert auch bei zukünftigen Entwicklungen eine Entscheidungsgrundlage und
macht Sie mit den komplexen Zusammenhängen bei einer Existenzgründung vertraut. Allerdings sollte man den
fertigen Plan durchaus mit Bekannten, aber auch Fachleuten (z. B. Unternehmens- oder Steuerberater, einem Anwalt oder einem Fachverband) besprechen und auch deren Einschätzung in die Konzeption einfließen lassen.
Zu beachten ist dabei, dass es sich bei einem Unternehmenskonzept nicht um eine statisches, sondern um ein dynamisches Themengebiet handelt. Es ist also erforderlich, die ermittelten Daten und Einschätzungen fortzuschreiben.
II. Bausteine eines Unternehmenskonzeptes
1. Vorhabensbeschreibung „Executive Summary“
Unter diesem Stichwort ist eine schriftliche Kurzbeschreibung des Vorhabens zu erarbeiten, welche sich dann in den
folgenden Punkten des Konzeptes konkretisieren sollte. Auch wenn Ihnen die Gründungsidee einleuchtend erscheint, sollte auch ein Außenstehender in kurzer Zeit eine Vorstellung über Ihr Vorhaben erhalten. Es sollte also u.
a. das Unternehmensziel, der Unternehmensgegenstand, die definierte Zielgruppe und der Standort des Unternehmens kurz beschrieben werden. Ferner ist es auch ratsam, den voraussichtlichen Finanzbedarf und die Rechtsform
des Unternehmens anzuführen. Es sollte sich aus der Vorhabensbeschreibung ergeben, warum Ihrer Ansicht nach die
Gründungsidee Aussicht auf Erfolg hat.
Dieser Punkt des Unternehmenskonzeptes sollte aber kurz, klar und präzise formuliert sein, da Sie damit nur einen
„Vorgeschmack“ auf die folgenden Gliederungspunkte geben.
2. Der Existenzgründer als Person und seine Eignung
Ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor für die Gründung eines Unternehmens ist die Eignung des Existenzgründers. Selbst
die beste Geschäftsidee, das ausgereifteste Konzept kann scheitern, wenn der Gründer nicht die erforderlichen Voraussetzungen für einen Unternehmer mitbringt. Man sollte kritisch prüfen, ob man das nötige Rüstzeug in persönlicher, kaufmännischer, branchenspezifischer und unternehmerischer Hinsicht mitbringt. Gegebenenfalls sollten
fehlende Merkmale durch Belegung von Kursen, Schulungen oder Praktika angeeignet werden.
Bei der Darlehensaufnahme (auch bei öffentlichen Fördermitteln) wird die unternehmerische Eignung des Gründers
ebenfalls geprüft. Deshalb sollte in das Unternehmenskonzept der Kurzlebenslauf des Gründers, einschlägige Zeugnisse, besondere Qualifikationsmerkmale, der Familienstand und die persönliche Vermögenssituation des Antragstellers einfließen.
Als Hilfestellung kann die folgende Checkliste zur persönlichen Eignung für Ihre Überlegungen dienen:
2
Beispiel:
Fragestellung/Bewertung
ausgeprägt
vorhanden
durchschnittlich
vorhanden
kaum vorhanden
Persönliche Voraussetzungen
physische Belastbarkeit
psychische Belastbarkeit
Kontaktfreude
Lernwille
Mobilität
guter Leumund
Kreativität
Entschlusskraft
Gründungswille
Motivation
analytische Fähigkeiten
„gewinnendes“ Auftreten
Fachliche Voraussetzungen
Fachkenntnisse
Branchenkenntnisse
kaufmännische Kenntnisse
Gründungswissen
Verkaufsgeschick
Führungserfahrung
Organisationstalent
Unternehmerische Voraussetzungen
Überzeugungskraft
Durchsetzungskraft
Flexibilität
Initiative
Entscheidungswille
Einsatzbereitschaft
Führungseigenschaften
zeitliche Einsatzbereitschaft
Sonstige Voraussetzungen
familiäre Unterstützung
Unterstützung aus dem Umfeld
solide Vermögenssituation
Sicherheiten
persönliche/familiäre Absicherung
Startkapital
3. Marktanalyse
Nicht nur für die Existenzgründung, sondern auch für die Erhaltung und den Erfolg eines bestehenden Betriebes, ist
die Analyse des Marktes und deren ständige Fortschreibung unverzichtbar. Die erforderlichen Maßnahmen bei
Gründung eines Unternehmens sollten sich nicht am Wunschdenken des Gründers orientieren, sondern die Gegebenheiten des betreffenden Marktes beachten. Da eine professionelle Analyse für die meisten Existenzgründer zu
kostspielig sein dürfte, sollte man für die erste Marktanalyse zunächst eigene Untersuchungen anstellen.
Als ersten Schritt sollten Sie die Struktur des Marktes durch Beobachtung analysieren:


Auswertung mindestens einer regionalen und einer überregionalen Tageszeitung
Kontaktaufnahme mit Verbänden und Kammern
3




Gespräche mit Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Konkurrenten
Besuch von Veranstaltungen (z. B. Messen und Vorträge) zu Ihrer Branche
Regelmäßiges Studium von Fachliteratur
Datenbanken
Weiterhin gehört zur Marktanalyse die Zielgruppenbestimmung. Die genaue Kenntnis über Ihre Kunden ist für die
Standortwahl, Art der Werbemaßnahmen und u. a. für eine evtl. Quantifizierung Ihrer Ertragsplanungen notwendig.
Die Zielgruppen werden unterschieden nach Privatpersonen bzw. Personengruppen und Unternehmen.
Bei den Privatpersonen sollten folgende Merkmale untersucht werden:
Geographische Merkmale:
- Ausland
- Sprachregion
- Inland
- Bundesländer
- nach regionalen Besonderheiten
Soziale Merkmale:
 Familien
 Singles
 Kinder
 Berufe
Individuelle Merkmale:
 Geschlecht
 Alter
 Bildung
 Einkommen
Konsumentenmerkmale:
 Kaufanlass
 Verbrauchsintensität
 Kaufhäufigkeit
 Markentreue
 Markenvorzug
Bei Unternehmen sollte Folgendes untersucht werden:
 Branche
 Unternehmensgröße
 Hersteller, Wiederverkäufer
oder Konsument:
 Marktposition
 Bedarf
 bisherige Lieferanten
 Zahlungsmoral
 Stabilität
Eine Marktanalyse beinhaltet in der Regel auch eine Branchen- und Konkurrenzanalyse. Diese soll Ihnen Auskunft
geben über die Marktanteile der Konkurrenten, über deren Stärken und Schwächen sowie Entwicklungspotenziale.
Deshalb sollten Sie folgende Punkte analysieren:
Wie viele Unternehmen gibt es, die Ihre oder eine vergleichbare Leistung anbieten?
Wo sind die Mitbewerber geographisch vertreten?
Wer und wo sind die Hauptkonkurrenten bzw. wer ist Marktführer?
Wer besitzt welche Marktanteile?
Was bietet Ihr Unternehmen besonderes (Stärken und Schwächen)?
4. Standortanalyse
Eine sehr große Bedeutung für eine Existenzgründung hat die Wahl des Standortes. Dabei können folgende Faktoren
berücksichtigt werden:
Kundennähe (Zielgruppe, Haupt- oder Nebenstraße, Lauflage, Parkplätze, ...)
Konkurrenz
Infrastruktur
Verkehrsanbindungen (Für Kunden und Lieferanten)
Verfügbarkeit von geeigneten Arbeitskräften
Miethöhe/Kaufpreis
gesetzliche Bestimmungen/Auflagen
besondere Fördermöglichkeiten
4
Dies ist, wie auch bei den anderen Gliederungspunkten, keine abschließende Aufzählung. Stehen mehrere Standorte
zur Auswahl, so kann Ihnen ein relativ einfaches Verfahren bei der Entscheidung helfen. Sie listen die Standortfaktoren auf und weisen ihnen je nach Wichtigkeit einen Gewichtungsfaktor zu (z. B. 1-10). Danach erfolgt eine Benotung (z. B. 5 sehr gut, 4 gut, 3 mittel, 2 schlecht, 1 sehr schlecht), welche mit dem jeweiligen Gewichtungsfaktor
multipliziert wird. Der Standort mit der höchsten Punktzahl entspricht dann am ehesten den Anforderungen des
Vorhabens.
Beispiel:
Standortfaktoren
Gewichtung
Bewertung
(Standort A)
Punkte
Bewertung
(Standort B)
Punkte
Kundennähe
Konkurrenz
Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Mitarbeiter
Miethöhe/Kaufpreis
Auflagen
Fördermöglichkeiten
Summe
5. Marketing- und Absatzplan
Unter Marketing versteht man in der Literatur die Ausrichtung der Aktivitäten eines Unternehmens auf die Märkte
bzw. Kunden. Im Mittelpunkt unternehmerischen Denkens sollten also die Bedürfnisse der Kunden stehen. Sie sollten daher sehr kritisch überprüfen, ob Ihre Existenzgründung auch marktfähig ist. Nicht Sie, sondern der Abnehmer
muss von Ihrem Angebot überzeugt sein. Zur Beantwortung können folgende Fragen helfen:
5.1. Der Markt
- Wer ist der potenzielle Kunde? (siehe Zielgruppenanalyse)
- Welche Märkte sollen bedient werden?
- Welche Anbieter sind Ihre Konkurrenten?
- Welche Produkte sollen angeboten werden?
- Wie ist die aktuelle Marktsituation?
- Wie entwickelt sich der Markt voraussichtlich?
- Wie gestaltet sich das Stärken-/Schwächenprofil des Unternehmens, des
Produktes bzw. der Dienstleistung?
- Welche Erfolgs- bzw. Risikofaktoren gibt es auf dem Markt?
5.2. Die Ziele
- Welche qualitativen (Image etc.) und quantitativen (Marktanteile, Umsätze etc.)
Ziele werden verfolgt?
5.3. Der Marketing-Mix
- Welche Entgeltgestaltung wird verfolgt?
(Listenpreis, Rabatte, Kreditbedingungen u. ä.)
- Wie ist die Produktpolitik des Unternehmens geplant?
(Qualität, Zusätze, Markenname, Verpackung, Größen, Service, Garantien etc.)
- Wie ist die Distributionspolitik geplant?
(Vertriebskanäle, Orte, Lagerhaltung, Transport etc.)
- Welche Kommunikationspolitik ist sinnvoll?
(Werbung, Verkaufsförderung, Public Relation, Corporate Identity etc.)
5
5.4. Kostenaspekte
- Jede Aktivität sollte unter Kosten- und Nutzengesichtspunkten abgewogen werden.
6. Finanzplan
Der Finanzplan soll Ihr Gründungskonzept zahlenmäßig darstellen. Er ist vor allen Dingen notwendig bei Verhandlungen mit Banken, der Gewinnung von Partnern aber auch für den Existenzgründer selbst. Die hierbei ermittelten
Zahlen sind Basis für eine erfolgreiche Finanzierung und somit für den sicheren Unternehmensaufbau unentbehrlich. Der Planungszeitraum sollte drei bis fünf Jahre umfassen. Ein Finanzplan kann folgende Einzelpläne beinhalten:
6.1. Investitionsplan
Im Investitionsplan werden in der Regel Anschaffungen nach Art und Preisen aufgeführt.
Beispielhafter Aufbau:
Nr.
Investitionen
Betrag (T€)
1. Finanzinvestitionen
1.1.
1.2.
Kauf eines Unternehmens
Beteiligung an Unternehmen
______ €
______ €
Zwischensumme Finanzinvestitionen
______ €
2. Materielle Investitionen
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
2.5.
2.6.
2.7.
2.8.
2.9.
2.10.
Grundstück und bauliche Anlagen
Betriebsgrundstück
Umbaumaßnahmen
Baunebenkosten
Sonstige bauliche Maßnahmen
______ €
______ €
______ €
______ €
______ €
Zwischensumme Bauinvestitionen
______ €
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Maschinen und Geräte
Fahrzeuge
Kommunikationstechnik (PC, Telefon, ... )
Reserve für Folgeinvestitionen
______ €
______ €
______ €
______ €
______ €
Zwischensumme materielle Investitionen
______ €
3. Immaterielle Investitionen
3.1.
3.2.
3.3.
Patente und Lizenzen
Software
Forschung und Entwicklung
______ €
______ €
______ €
Zwischensumme Immaterielle Investitionen
______ €
4. Gründungskosten
4.1.
4.2.
4.3.
4.4.
Beratungen (Rechtsanwalt, Unternehmens-, Steuerberater)
Eintrag ins Handelsregister
Notar
Sonstige Gründungskosten
______ €
______ €
______ €
______ €
Zwischensumme Gründungskosten
______ €
bitte wenden
6
5. Sonstige Investitionen
5.1.
5.2.
5.3.
Material- und Warenerstausstattung
Markterschließungskosten
Übriger Investitionsbedarf
Zwischensumme sonstige Investitionen
______ €
______ €
______ €
______ €
Gesamtsumme Investitionen
______ €
6.2 Finanzierungsplan
In diesem Plan werden alle Finanzierungsquellen nach ihrer Herkunft erfasst.
Beispielhafter Aufbau:
Nr.
Finanzierungsquelle
1.
1.1.
1.2.
1.3.
2.
2.1.
2.2.
Eigenmittel
Eigenkapital
Eigenleistungen
Privatdarlehen
Fremdmittel
ERP-Kapital
ERP-Gründerkredit universell
ERP-Gründerkredit StartGeld
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen
KfW-Unternehmerkredit
sonstige Fördermittel
Bankdarlehen
Privatdarlehen
Bürgschaften
Summe Finanzierung
2.3.
2.4.
2.5
2.6.
2.7.
2.8.
2.9.
Betrag (T€)
Laufzeit
(Jahre)
Tilgungsfrei
(Jahre)
Zinssatz
(%)
Tilgungssatz (%)
Bei jeder der o. g. Finanzierungsquellen sollte zusätzlich die monatliche bzw. jährliche Belastung für das Unternehmen in € erfasst werden, da dies ein Teilbereich der folgenden Ertragsplanung ist. Dabei sollten auch kalkulatorische
Zinsen* für die eingesetzten Eigenmittel berücksichtigt werden.
*Falls die eigenen Mittel statt im Unternehmen alternativ verwendet würden, entstünden Zinsgewinne. Diese Opportunitätskosten sollten bei der Entscheidung, ob sich die Selbständigkeit lohnt, beachtet werden.
6.3 Liquiditätsplan
Unter Liquidität wird die Fähigkeit eines Unternehmens verstanden, jederzeit ohne Einschränkungen seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Ein Liquiditätsplan kann Ihnen zeigen, ob Sie genügend Geld haben,
um weiterarbeiten zu können. Denn auch ein rentabel arbeitendes Unternehmen kann illiquide werden (z. B. ein
Großkunde fällt aus, Zahlungen gehen später ein als erwartet, etc.).
Beispielhafter Aufbau eines einfachen Liquiditätsplans (die Aufzählung der Positionen erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit):
7
Jahr ....
Januar
Einzahlungen
Einzahlungen aus Umsatztätigkeit
sonstige Einzahlungen
Summe Einzahlungen
Auszahlungen
Investitionen
Waren
fixe Kosten
variable Kosten
Kapitaldienst
Steuern
MWST
Privatentnahmen
Summe der Auszahlungen
Einzahlungen – Auszahlungen =
Überschuss/Fehlbetrag
Februar
März
April
Mai
Juni
6.4 Ertragsplan (Umsatz- und Rentabilitätsvorschau)
Der Ertragsplan zeigt Ihnen, ob sich die Gründung einer selbstständigen Existenz lohnt. Dies ist nur der Fall, wenn
Sie auf Dauer ausreichend Gewinn erwirtschaften. Die Zahlen in Ihrem Ertragsplan stützen sich grundsätzlich auf
Ihre Marktanalyse, auf Statistiken, Betriebsvergleichen und Prognosen. Eine gründliche Recherche und somit exaktere Planung sollte in Ihrem Interesse liegen. Deshalb muss die Ertragsplanung den tatsächlichen Entwicklungen im
Betrieb permanent angepasst werden.
Beispielhafter Aufbau:
Umsatz- und Rentabilitätsvorschau
Erwarteter Umsatz (Produkt A)
Erwarteter Umsatz (Produkt B)
Erwarteter Umsatz (Dienstleistung A)
Erwarteter Umsatz (Dienstleistung B)
(detaillierte Umsatzaufstellung erforderlich)
Wareneinsatz
=
Rohgewinn I
-
Personalkosten
(Löhne/Gehälter, Weihnachts- bzw. Urlaubsgeld,
Sozialversicherung, ....)
=
Rohgewinn II
-
Sachgemeinkosten
(Miete/Pacht, Heizung,
Gas, Wasser, Strom,
Versicherungen, Steuern,
Beiträge, Bürobedarf, Steuerberater, Werbung,
Steuern, ... )
Betrag (T€)
_______ €
_______ €
_______ €
_______ €
%
__
__
__
__
_______ €
__
______ _€
__
_______ €
__
______ €
__
_______ €
__
=
Erweiterter Cash-Flow
_______ €
__
-
Zinsen
_______ €
__
=
Cash-Flow
_______ €
__
-
Abschreibungen
_______ €
__
=
Jahresüberschuss
_______ €
__
8
6.5 Übersicht der privaten Ausgaben
Wie bereits erwähnt, lohnt eine Existenzgründung sich nur dann, wenn Sie auf Dauer ausreichend Gewinn erzielen.
Ob Sie als Unternehmer „auf Ihre Kosten“ kommen, können Sie an den unter Punkt 6.3 ermittelten Daten aus der
Umsatz- und Rentabilitätsvorschau ersehen. Die Höhe des mindestens zu erwirtschaftenden Ergebnisses können Sie
über eine Checkliste Ihrer privaten Ausgaben ermitteln.
Beispielhafter Aufbau einer einfachen Übersicht:
Jahresübersicht
Kosten der allgemeinen Lebensführung
_______ €
gesetzliche und private Altersvorsorge
_______ €
Krankenversicherung
_______ €
sonstige Versicherungen (z. B. Lebensversicherung, ... )
_______ €
private Miete und Nebenkosten
_______ €
Unterhaltszahlungen
_______ €
Schuldendienst
_______ €
sonstige private Verpflichtungen
_______ €
=
benötigte Mindesteinnahmen
€
III. Informationsgewinnung
Bei den vorgenannten Gliederungspunkten haben Sie sich sicherlich die Frage gestellt, wo das erforderliche Datenmaterial besorgt werden kann. Im Prinzip ist jede Unternehmensgründung ein einmaliges Vorhaben, welches auch
eine eigene Untersuchung erfordert (Primärstatistik). Da sich dies unter Kostenaspekten oftmals nicht realisieren
lässt, können sicherlich Vergleichszahlen aus früheren Untersuchungen (Sekundärstatistik) hilfreich sein.
1. Primäre Statistik
Die Möglichkeit, einen Unternehmensberater bzw. ein Marktforschungsinstitut für die Untersuchung z.B. Konkurrenzanalyse zu beauftragen, wird sich oftmals aus Kostengründen nicht realisieren lassen. Auch wenn ein guter
Unternehmensberater (z.B. gefördert durch Bundes- bzw. Landesmittel) eine hervorragende Alternative ist, lassen
sich wichtige Aufschlüsse bei Ihrer Existenzgründung auch durch die Eigenuntersuchung erzielen. Bei der Frage, ob
der Standort für Ihr Vorhaben geeignet ist, lassen sich durch Beobachtung (z.B. Kundenfrequenz, Welcher Kundentyp, Verkehrsanbindung, Konkurrenzsituation, übrige Versorgungslage) und Befragung (z.B. direkte Konkurrenten,
andere Gewerbetreibende, Passanten, Interessenverbände wie z. B. Gewerbevereine o.ä.) Datenmaterial gewinnen.
Außerdem können durch einen Markttest im kleinen Rahmen die Akzeptanz des Produktes/der Dienstleistung überprüft werden.
2. Sekundäre Statistik
Häufig werden Daten auch für andere Fragestellungen aufbereitet und sind auch für Sie nutzbar. Mögliche Datenquellen sind z.B.:
 Statistisches Bundes- bzw. Landesamt und Kommunalstatistische Ämter
z. B. Zahlen zur Bevölkerungsstruktur, zur Kaufkraft, zur Branchenstruktur etc.
9
 Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln
z. B. Vergleichszahlen im Einzel- und Großhandel (Umsatz pro m2 Verkaufsfläche u. ä.)
 Industrie- und Handelskammer
verschiedene Untersuchungen z. B. Ladenmieten, Konjunkturbericht etc.
 Wirtschaftsarchive von Tageszeitungen bzw. Fachzeitschriften
verschiedene Untersuchungen z. B. Branchenberichte
 Verbände
spezielle Untersuchungen der betreuten Branchen z. B. Branchenberichte, Umsatzzahlen, Prognosen, etc.
 Deutsche Bibliothek und Universitätsbibliotheken
verschiedene Untersuchungen werden aufbewahrt z. B. Media-Analysen, Fachpublikationen etc.
 Recherchen im Internet
Zu vielen Bereichen lassen sich über Suchmaschinen Untersuchungen, Publikationen und Ansprechpartner
ermitteln. Auch die vorgenannten Institutionen sind häufig schon im Internet vertreten.
 Jahres- und Geschäftsberichte anderer Unternehmen
 Prospekte- und Kataloge
 Messebesuche
Beachten Sie auch unseren Online-Existenzgründerkurs im Internet: www.gruendungswerkstatt-frankfurt.de
Stand: Februar 2012
Ihr Ansprechpartner:
Team Unternehmensförderung
Tel.: (0 69) 21 97 – 2010
[email protected]
IHK-Service-Center
Schillerstraße 11
60313 Frankfurt
Telefon (0 69) 21 97-0
Telefax (0 69) 21 97-14 24
[email protected]
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
Geschäftsfeld Finanzplatz Unternehmensförderung
Starthilfe
Hausanschrift: Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt
Postanschrift: 60284 Frankfurt
Telefax: (0 69) 21 97 – 13 83
www.frankfurt-main.ihk.de
IHK-Geschäftsstelle Bad Homburg
Louisenstraße 105
61348 Bad Homburg
Tel. (0 61 72) 12 10-0
Telefax (0 61 72) 2 26 12
[email protected]
IHK-Geschäftsstelle Hofheim
Kirschgartenstraße 6
65719 Hofheim
Telefon (0 61 92) 96 47-0
Telefax (0 61 92) 2 88 94
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