1 5 10 15 20 25 30 35 40 Leben am Nordpol – die Inuit Die Arktis ist

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Probeunterricht 2010 - schriftlicher Teil 1. Tag - Textverständnis - Jahrgangsstufe 4
Leben am Nordpol – die Inuit
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Die Arktis ist der nördlichste Teil der Erde. In ihrer Mitte liegen das eisbedeckte
Nordpolarmeer und der Nordpol. Schaut man sich die Arktis auf dem Globus an, kann
man kaum glauben, dass dort, sozusagen am oberen Rand der Erde, Menschen
leben. Im Winter ist es sehr kalt, die Temperaturen sinken bis auf -50 Grad Celsius.
Im Sommer wird es selten wärmer als +10 Grad Celsius. Dazu fegt häufig ein
schneidender Wind über die Eisfläche. Außerdem breitet heftiges Schneegestöber ein
weißes Tuch über die winterliche Landschaft.
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Seit etwa 5000 Jahren besiedeln Menschen die Arktis. Früher wurden die
Ureinwohner der arktischen Gebiete Eskimos genannt. Wörtlich übersetzt bedeutet
10 Eskimo „Rohfleischesser" – aber weil das für die Inuit ein Schimpfwort ist, nennt man
sie heute Inuit. Inuit bedeutet „Mensch". Um dort in Eis und Schnee überleben zu
können, haben sie sich den schwierigen Bedingungen angepasst.
Die Inuit entwickelten ganz besondere Häuser aus Eis: die Iglus. In diesen
„Eishäusern" wohnten sie vor allem, wenn sie monatelang auf der Robbenjagd
15 unterwegs waren. Um ein Iglu zu bauen, werden Eisblöcke wie Bauklötze
übereinander geschichtet. Die Ritzen werden anschließend mit Schnee abgedichtet.
Anstelle einer Tür wird ein kleiner Eistunnel gebaut, der mit einem Eisblock
verschlossen werden kann. In so einem Iglu lässt es sich auch bei der größten Kälte
gut aushalten. Dort wird es immerhin +5 Grad Celsius warm, während draußen das
20 Thermometer schon mal unter -40 Grad Celsius sinkt.
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Um auf die Jagd zu gehen und sich dabei auf dem Eis gut fortbewegen zu können,
haben die Inuit niedrige, lange Schlitten erfunden, die von Huskys gezogen werden.
Huskys sind Hunde, die von den Polarwölfen abstammen. Sie lieben den Schnee und
vertragen die eisige Kälte gut. Jahrtausendelang waren die Hundeschlitten das
25 einzige Fortbewegungsmittel der Inuit. Doch inzwischen sind die Hundeschlitten zum
größten Teil durch Motorboote und Motorschlitten ersetzt. Auch die traditionellen Iglus
werden heute nur noch selten gebaut. Immer weniger der rund 22000 Inuit in der
Arktis leben nach den alten Traditionen ihrer Vorfahren.
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Der Lebensraum der Inuit hat sich durch die Umweltbedingungen sehr verändert:
30 Wegen des wärmeren Klimas schmilzt das Eis und der Wasserspiegel steigt. Viele
der Holzhäuser, in denen die Inuit die meiste Zeit leben, drohen umzukippen, weil der
Boden unter ihnen wegtaut. Außerdem fischen große Fangflotten die Meere leer.
Deshalb gehen die Inuit immer seltener auf die Jagd. Doch dadurch haben sie
weniger zu essen und weniger Geld, weil sie nichts zum Verkaufen oder Tauschen
35 haben.
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Viele Inuit sind daher heute arbeitslos und deswegen auf finanzielle Unterstützung
vom Staat, beispielsweise von Kanada, angewiesen. Dauerhafte Arbeitsplätze bieten
nur einige Fischfabriken an der Küste. In den Sommermonaten gibt es die
Möglichkeit, auf Fischkuttern Arbeit zu finden. Andere Inuit verdienen sich einige
40 Dollars als Jagdführer von Touristen oder als Begleiter von Reisegruppen, die
Eisbären und andere Tiere im arktischen Eis fotografieren wollen.
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Quelle:http://www.kindernetz.de/infonetz/thema/polargebiete/inuit (geändert)
Autorinnen: Petra Enderlin/Cornelia Stenull
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