Das Känguru - Fundus.org

Werbung
Das Känguru
Art und Gattung
Als erstes ein paar Worte zur Art und Gattung des Kängurus.
Zur Familie der Kängurus gehören etwa 50 verschiedene Arten verschiedenster
Grössenordnung, von rattengrossen bis 2 m hohen Tieren, die in 11 Gattungen
unterteilt sind und alle zur Familie der Beuteltiere gehören. Sie kommen alle
ausschliesslich in Australien vor, wo sie verschiedene Lebensräume besiedeln.
Verbreitung und Lebensraum
Wie gesagt, besiedeln die Kängurus den Grossteil Australiens, und daher auch
verschiedene Lebensräume, von der gemässigten Zone über die Wüsten bis zu
den Regewäldern. Wir dürfen nicht vergessen, dass Australien der Ausdehnung
Europas gleichkommt. Von Norwegen bis Griechenland und von Portugal bis in
den Kaukasus. Damit enthält es alle Klimazonen, von alpin bis tropisch. Die
Kängurus sind generell nicht sesshaft sondern wandern von Gebiet zu Gebiet,
dies aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel Nahrung, Feinde oder
Trockenheit, eine Plage, die in Australien oft vorkommt.
Körperbau
Nun einige Informationen über den Körperbau.
Es gibt einige besondere Merkmale für das Känguru, die es zu dem machen was
es ist. Zum Beispiel der Schwanz, der als fünftes Bein dient wenn das Känguru
am hoppeln oder am grasen ist, oder auch als Balancierstange beim schnellen
Fortbewegen, in dem auch die kräftigen Hinterbeine eine Rolle spielen. Zudem
gehören grosse bewegliche Ohrmuscheln, die die Geräusche genau orten
können, und das Fell, das das Känguru vor Kälte und Wärme schützt, auch zu
den Merkmalen. Nicht zu vergessen der Beutel des weiblichen Tieres, der so
typisch für alle Marsupials, die Beuteltiere, ist.
Ausserdem ist das Gebiss der Kängurus auf harte Nahrung eingestellt, denn es
besitzt grosse starke Backenzähne und nach vorne gerichtete Schneidezähne, um
Nahrung gut abzutrennen und kauen zu können.
Fortbewegung
Auch in der Fortbewegung ist das Känguru einzigartig:
es ist ein Meister im Hoch- und Weitsprung. Es schafft mühelos mehr als 3 m
hohe und 10 m weite Sprünge (Beispiel Klassenzimmer), jedoch nur wenn es
von einem Räuber flieht. Normalerweise bewegt es sich entweder auf allen
vieren fort (beim grasen), oder es springt 1-2 m weit (gewöhnliche
Fortbewegungsart). Studien haben ausserdem ergeben dass es für ein Känguru
anstrengender ist als für ein Huftier etwa 18 km/h schnell sich fortzubewegen.
Ernährung
Kommen wir nun zur Ernährung.
Die Kängurus fressen nur in der Dämmerung und in den Morgenstunden, denn
dann scheint die Sonne noch nicht und es ist noch nicht so heiss, denn im
Outback, dem australischen Innenland, kommen Temperaturen von bis 50° C
vor, das habe ich bei den Olgas selbst erlebt. Sie sind stundenlang mit der
Nahrungssuche beschäftigt. Die Weibchen können sich erlauben ein Stunde
weniger zu grasen als die Männchen, da sie Eiweissreichere Halme aussuchen
und dadurch auch die Qualität ihrer Milch verbessern. Die Hauptnahrung der
Kängurus ist das Spinifexgras, das in gewissen Regionen Australiens immense
Gebiete bedeckt. Dieses Gras enthält jedoch einen geringen Nahrungswert, ist
schwer verdaubar und ekelhaft stachelig. Hat es in einem Gebiet geregnet,
kommen Tiere aus überall her um das frische Gras zu geniessen. Einige
Kängurus können ausserdem sogar wochenlang ohne Wasser auskommen,
verlieren dann aber viel von ihrem Gewicht.
Fortpflanzung
Hier noch ein paar Worte über die Fortpflanzung.
Das Weibchen ist etwa nach 14-22 Monate nach der Geburt schon
geschlechtsreif und dann alle 35 Tage etwa brünstig. Das Männchen dagegen ist
erst nach 2 Jahren geschlechtsreif und dafür immer paarungsbereit.
Nach der Paarung, entwickelt sich in der Mutter ein Embryo, dass nach etwa 35
Tage geboren wird, und sich einen Weg in den Beutel der Mutter freischafft, wo
es sich sofort eine Zitze in den Mund nimmt. Bei widrigen klimatischen
Bedingungen jedoch kann die Tragzeit auch viel länger sein, auch eine der
vielen Besonderheiten des Kängurus. Nach 200 Tage unternimmt das kleine
Känguru seinen ersten Ausflug in die Welt. Es entfernt sich noch kaum von der
Mutter und sobald es Hunger hat oder sich bedroht fühlt, kehrt das Kleine in den
Beutel der Mutter zurück, der von ihr immer gepflegt und gereinigt wird. Das
Weibchen kann sich nach der Geburt eines Embryos gleich wieder paaren und
ein Embryo in sich tragen.
Feinde
Zu den Feinden des Kängurus folgendes:
Früher waren hauptsächlich die Aborigines und die Dingos die Feinde der
Kängurus, bis der weisse Mensch kam und immense Flächen von Land zu
Weideland machte und damit den natürlichen Lebensraum der Kängurus
zerstörte. Das rote und graue Riesenkänguru hat ausser dem Menschen keine
natürlichen Feinde, da es sich auch gegen Dingos mit seinen kräftigen
Hinterbeinen ausgezeichnet verteidigen kann. Da diese mit scharfen Zehen
enden, können sie einem sogar den Bauch aufschlitzen.
Beziehung Mensch-Tier
So ist die Beziehung vom Menschen zum Känguru:
Schon immer wurde das Känguru vom Mensch gejagt, ursprünglich nur in den
benötigten Mengen von den Aborigines, und dann vom weissen Menschen aus
Angst dass das Känguru mit ihrem Vieh konkurrieren könnte. Heutzutage gelten
Kängurus immer noch als Landplage und werden darum jährlich von Jägern
Millionenweise umgelegt. Dies auch weil ihr Fell so beliebt für
Koalateddybären ist, und das Fleisch gegessen oder als Tierfutter verwendet
wird. Erlaubt sind nur gezielte Kopfschüsse von einem lizenzierten Jäger, aber
es gibt wenige Kontrollen. Die sind bei der riesigen Ausdehnung und dünnen
Besiedlung Australiens praktisch nicht durchführbar. Viele werden auch von
rücksichtslosen Autofahrern getötet oder von betrunkenen Rüpeln als
Freizeitbeschäftigung abgeschlachtet.
Man ist aber am suchen für eine mögliche Lösung, wie zum Beispiel
kontrollierte Jagd in bestimmten Gebieten oder game ranching, wie in Afrika.
Verhalten
Zuletzt erkläre ich euch wie sich Kängurus verhalten.
Die Kängurus sind keine Einzelgänger, sondern sie leben in Gruppen von acht
bis zehn Tieren. In diesen Gruppen entstehen bei den Männchen
Rangordnungen, die aber nicht sehr bedeutend sind, ausser ein Weibchen ist
brünstig. Dann kann es Kämpfe geben wie ich euch am Schluss in einem
Filmausschnitt zeigen werde. Zudem bilden sich grössere Gruppen wenn es
schon lange nicht mehr geregnet hat, um gemeinsam Wasserstellen zu suchen.
Sie alle sind nur in der Dämmerung und am frühen Morgen aktiv, und tagsüber
ruhen sie sich aus.
Herunterladen