Und dann kam auch noch Uschi

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Und dann kam auch noch Uschi...
ReisebeRicht vom tieRschutzuRlaub auf Rhodos
Für 10 Tage waren wir wieder auf Rhodos um zu helfen
wo wir konnten. Mittlerweile stehen wir in Kontakt mit
mehreren Menschen die dort leben und sich für die
Tiere einsetzen. Gleich am ersten Tag fingen wir an im
Katzengehege aufzuräumen und alles für den Winter
vorzubereiten. Es waren noch 33° und wir kamen
mächtig ins schwitzen. Die Häuser wurden gereinigt
und das gesamte Areal erstmal sauber gemacht.
Immer wieder kamen auch Touristen vorbei die sehr
interessiert waren an dem Projekt und wir hatten nette
Gespräche.
einige spendeten uns Geld und futter. in unserem hotel
trafen wir nette bekannte vom letzten Jahr wieder, die uns
als flugpaten geholfen hatten. die 2 ließen es sich diesmal
nicht nehmen, uns aktiv zu helfen. es wurde gemessen
und geplant und material gekauft, dann legte Norbert tatkräftig los und machte alle holzhäuser mit folie regensicher. so haben die Katzen im Winter mehr Rückzugsmöglichkeiten und können vor Wind und Regen schutz suchen. außerdem wurde die arbeitsecke mit einfachen mitteln überdacht. Während dort die arbeiten in vollem Gange
waren, erledigten wir zusammen mit heidi einen Großein-
kauf in einem futterhandel, den wir von spenden finanzierten. im supermarkt kauften wir noch Kittenfutter und
streu. die mitgebrachten medikamente aus deutschland
wurden auch verstaut. ein neues Plakat welches wir als
Geschenk mitgebracht hatten wurde angebracht an der
einfahrt zum Katzenhaus. die mitarbeiterin von R.a.W.s.,
heidi, die sich sehr für die Kalithea cats einsetzt, war ein
paar tage gesundheitlich außer Gefecht gesetzt, da kamen
wir gerade richtig um sie zu entlasten. Jeden morgen wurden wir sehnsüchtig von den hungrigen Katzen erwartet,
die uns immer fröhlich begrüßten. dann besuchten wir eine
weitere Katzenstation, die von einem neu gegründeten
griechischen verein lucky Paws unterhalten wird. von dort
haben wir im laufe dieses Jahres mehrere Katzen vermitteln können. Yula, eine Griechin, kümmert sich auch seit
Jahren liebevoll um die Katzen der insel. die meisten bekommt sie als Kitten, oder findet sie auf den strassen der
insel. mit hilfe von ein paar tierlieben menschen vor ort
betreut sie in einem sehr weitläufigen Gehege an die 70
Katzen. es handelt sich um eine alte vogelvoliere, die auch
von oben eingezäunt ist, so sind die Katzen dort sicher,
auch wenn es kein zuhause ersetzt. Ganz im Gegensatz
zu Kalithea, wo wir fast täglich tote Katzen in der umgebung des Katzenhauses finden, droht ihnen da zumindest
keine Gefahr. in ihrer Wohnung in der stadt hat sie die
ganz kleinen Kitten untergebracht, und in einem weiteren
haus betreut sie noch mal ca. 20 Katzen. es gibt auch
noch Notunterkünfte, falls ein hund ihre hilfe braucht. auch
sie sind dringend auf hilfe aus deutschland angewiesen.
es sind so wunderschöne liebe Katzen die sie dort betreuen, und die meisten wünschen sich ihre eigenen menschen, und genießen die streicheleinheiten von besuchern
wie uns. selbstverständlich sind alle Katzen, die das alter
erreicht haben, kastriert.
Womit wir schon wieder beim wichtigsten Thema sind:
im september / oktober fanden noch mehrere Kastrationsaktionen statt. ein team von deutschen veterinären kastrierte im september, ein weiteres von „chance für 4
Pfoten“ im oktober und ebenfalls im oktober wurde in zusammenarbeit mit 3 griechischen tierärzten, von dem englischen verein „Greek cat Welfare“, eine aktion gestartet.
ich habe die genaue zahl vor lauter hochachtung und
freude vergessen, aber von April bis Ende Oktober wurden dieses Jahr auf der Insel über 700 !!!! Tiere kastriert. ich bekam wirklich eine Gänsehaut als ich das hörte
☺ es zeigt ganz deutlich, dass man was bewegen kann,
wenn man hartnäckig ist und zusammen arbeitet. Das bedeutet auch, dass wenn man davon ausgeht, dass
jedes dieser Tiere im Durchschnitt 2 mal pro Jahr 3-4
Welpen zur Welt gebracht hätte, ca. 5600 Tiere nicht
mehr geboren werden, wovon die meisten sowieso gestorben wären. aber nicht nur das trieb mir die Glückstränen in die augen, denn anastasia die vorsitzende von
R.a.W.s. hat im voraus bis zum Jahr 2015 die Genehmigungen für diese art von aktionen von der stadt erwirkt.
es können also bis dahin jederzeit Ärzte aus dem ausland
kommen um streuner zu kastrieren. das ist einfach nur
großartig. Jetzt heißt es nicht aufhören, sondern schon
Pläne für das nächste Jahr machen.
geht. Wir gaben ihr wichtige telefonnummern, damit sie in
zukunft auch hilfe bekommen kann in form von futter und
hilfe bei Kastrationen.
zwischendurch klingelt immer wieder das handy, weil irgendwo hilfe gebraucht wird. sabrina von den lucky
Paws, die in faliraki ein Reisebüro betreibt, war eine große
hilfe beim einbuchen von boxen für die flügen und unsere
ständige verbindung zu Yula und den Katzen.
Auch bei ihrem Reisebüro versorgt
Sabrina täglich eine Gruppe von Katzen
Natürlich besuchten wir auch mascha von den Rhodoshunden im süden der insel um zu sehen wie weit das
neue tierheim in dem momentan ca. 20 hunde beherbergt
werden, schon fertig gestellt ist. auch da erwartete uns
eine Überraschung. die eine seite des großzügigen
Grundstücks mit den Gehegen ist jetzt fertig betoniert mit
kleiner mauer drum rum. das erleichtert die Reinigung und
auch die zeckenplage im frühjahr kann damit eingedämmt
werden. die hunde haben mega viel Platz dort. außerdem
steht jetzt ein kleines futterhaus dort, wo man einige utensilien unterbringen kann. an jedem Gehege ist ein Wasserhahn angebracht. im hinteren abgelegenen teil wurde von
den engländern ein kleines areal abgesteckt wo man in
zukunft auch ein paar Katzen beherbergen kann. der englische verein wird in eigenregie dort etwas errichten.
am nächsten tag schlug das Wetter um. Gewitter und
Regen erwartete uns in Kalithea. Gut, dass schon einige
der häuschen von Norbert fertig gestellt waren. aber auch
bei Regen ging die arbeit weiter. Neuzugänge wurden versorgt, Katzen die ausfliegen sollten mussten zum tierarzt
gebracht werden. eine mutterkatze mit 2 putzmunteren Kitten aus unserem hotel wurden von einem netten Paar mit
hilfe der von uns geliehenen box eingesammelt und wir
nahmen sie direkt mit. Norbert und Karin lagen die 3 so am
herzen (wie aber alle anderen auch ;) wegen ihrer ungewissen Zukunft), dass er das Paar aus münchen davon
überzeugt hatte, die 2 kleinen zu adoptieren. die mutter
wurde kastriert und später wieder an ihren Platz gebracht.
in einer kleinen wunderschönen badebucht bei archangelos lernten wir eine weitere tierliebe, griechische familie
kennen. den Kontakt hatte ich von deutschland aus bekommen, von einer netten dame die dort seit vielen Jahren
urlaub in deren Pension macht. die familie kümmern sich
dort um viele Katzen und auch vereinzelt hunde, gerade
im Winter wenn dort kaum noch menschen sind, kommen
sie alle zu ihr. sie füttert sie aus eigenen mitteln so gut es
eines morgens auf dem Weg zum frühstück lief in der hotelanlage eine hündin umher und bellte zwischen den touristen laufend. sofort hatten wir ein ungutes Gefühl. ein
hund in einem hotel wird nur solange geduldet wie er sich
ruhig verhält. diesen wunderschönen hund würde es nicht
mehr lange geben ging uns durch den Kopf. am abend hatten wir uns von mascha leine und halsband geliehen und
wollten ihn versuchen zu fangen. an der Rezeption erfuhr
ich, dass sich schon Gäste beschwert hätten, die angst
hatten. unser ungutes Gefühl wurde so noch bestätigt. leider war der hund aber nicht auffindbar. als er 3 tage lang
nicht mehr auftauchte, dachten wir uns, wir waren nicht
schnell genug. dann kurz vor ende unseres aufenthaltes
gingen wir zum abendessen und da lag sie wieder ☺ schlafend auf dem Rasen. Norbert und Karin kamen an unseren
tisch und der blick sagte alles. also holte er seine letzte
dose hundefutter, und die hündin ging brav mit zu unserem auto. Nachdem wir eine Weile zu viert um den hund
standen (von selber sprang sie natürlich nicht ins Auto)
fasste Katrin sich ein herz und hob sie kurzerhand in den
Kofferraum. “uschi“ wie wir sie ab jetzt nannten war einfach nur lieb. Wir konnten sie über Nacht unterbringen und
am nächsten morgen kauften wir schnell noch ein Geschirr
und fuhren mit uschi zum arzt, wo wir uns mit mascha trafen, die auch mit 2 ihrer hunde kam, um sie ausreisefertig
zu machen. uschi benahm sich vorbildlich bei der autofahrt, und wir waren froh zu hören, dass sie dort gleich
noch kastriert werden kann und dann in die obhut von mascha gehen konnte. ein bischen traurig waren wir schon
als wir sie dort ließen, aber wir wussten ja, dass man sich
gut um sie kümmern wird.
das war das letzte abenteuer, welches wir während unseres aufenthaltes erleben durften. am tag vor unserer abreise wurden noch die letzten 4 unkastrierten hotelkatzen
eingefangen und nach Kalithea gebracht, wo wir sie erstmal in einem Gehege unterbrachten. anfang dieser Woche
wurden auch die noch kastriert. Wir nahmen abschied und
trafen uns am flughafen mit Yula, eine Kalithea Katze im
Gepäck und 3 Kitten von ihr, die jetzt in der Pflegestelle
hannover sind. mit Norbert und Karin flogen auch 3 zauberhafte Kitten aus, die voraussichtlich dort bleiben werden
und Karina und ihr freund aus münchen flogen mit ihren 2
Kleinen nach hause.
Nun muss nur noch uschi ein schönes zuhause finden,
denn wie sich mittlerweile herausstellte leidet sie im tierheim. sie hatte sicher mal eine familie und wurde ausge-
setzt, denn sie ist sehr menschenbezogen und liebt Kinder
über alles. im tierheim ist sie sehr traurig und wir suchen
dringend ein zuhause oder eine Pflegestelle für sie. ich
hoffe ich konnte einen kleinen einblick geben, was alles in
sachen tierschutz auf Rhodos geschieht und denke, dass
wir es gemeinsam schaffen können, 2013 mit der unterstützung von noch mehr menschen unser ziel von noch
mehr Kastrationen zu erreichen, denn es ist erwiesen,
dass erst wenn 60% aller streuner unfruchtbar sind, das
Problem gelöst ist und das bekommen wir doch hin oder?
PS: Ein besonderer Dank für die tolle Zeit zusammen
– an alle, die dabei waren!
Das flying cats Team
Heidi und Katrin
...beim Großeinkauf
Ein kleiner Neuzugang – von Touristen gefunden
Eines Nachts wurde ein Karton ins Gehege gestellt...
...und das war dann in dem pitschnassen und durchgeweichten
Karton! Die Kleinen waren höchstens ein paar Tage auf der Welt
und hatten überhaupt keine Chance, völlig unterkühlt und total
durchnässt waren sie am Ende ihrer Kräfte.
Katrin und Karin haben sie noch liebevoll gewärmt und ihnen
Milch eingeflößt. Wir brachten die Kleinen dann schnell zum
Tierarzt, aber: leider kam jede Hilfe zu spät – sie wurden noch
in der Praxis erlöst. D A S ist das Schlimmste in der Tierschutzarbeit.
Auch bei Regen wird gearbeitet
Das neue Plakat an der Einfahrt
Katzenastation von Yula (Lucky Paws)
Katzenastation von Yula (Lucky Paws)
Unser kleines flying cats-Auto im Einsatz
Mal wieder „Full House“ beim Tierarzt... ;o)
So sind die Häuschen ganz gut vor Regen geschützt
Das neue, kleine „Vorrats-Futter-Haus bei Masha im Tierheim
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