6. Veranstaltung 5. Dezember 2014 Heute ●● Wiederholung ●● Auf dem Weg zur Speziellen Relativitätstheorie ●● Was ist Raum (Zeit)? ●● Das Relativitätsprinzip ●● Wechsel der Bezugssysteme ●● Die Lorentz-Transformation 9RUJHVHKHQH Themen Seite aus der 1. Veranstaltung ● Womit beschäftigt sich Physik? ● Arbeit und Energie ● Energiehungrige Welt ● Bewegung ● Relativität von Bewegungen und Relativität von Raum und Zeit ● WasistZeit? ● Uhren ● WasistRaum? ● DieRäumederMathematiker ● Grundzüge der Allgemeinen Relativitätstheorie ● Licht ● Quanten ● Gibt es eine objektive Wiederholung Kinematik Beschränkung auf eine Beschreibung von Bewegung ● Angabe des Ortes in einem Koordinatensystem Eindimensionales System mit x-Achse Zweidimensionales System mit x- und y-Achse Dreidimensionales System mit x-, y- und z-Achse Kartesisches Koo.-System mit geraden, zueinander senkrechten Achsen Sphärisches Koo.-System: z.B. Längen-und Breitengrade auf der Erdoberfläche (2-dimensional) ● Angabe der Zeit mit Hilfe einer Uhr Ein Koordinatensystem mit Uhr nennt man Bezugssystem. Geschwindigkeit und Beschleunigung Geschwindigkeit = v = Geschwindigkeit und Beschleunigung ZurückgelegterWeg x2 − x1 ∆x Geschwindigkeit= v= = = Benötigt Zeit t2 − t1 ∆t Geschwindigkeit und Beschleunigung ZurückgelegterWeg x2 − x1 ∆x Geschwindigkeit= v= = = Benötigt Zeit t2 − t1 ∆t − Beschleunigung = a = Geschwindigkeit und Beschleunigung ZurückgelegterWeg x2 − x1 ∆x Geschwindigkeit= v= = = Benötigt Zeit t2 − t1 ∆t Änderung d . Geschw. v2 − v1 ∆v Beschleunigung= a= = = Benötigte Zeit t2 − t1 ∆t Dynamik Ursache von Bewegung ● Kraft verursacht die Änderung einer Bewegung ● Die Newtonschen Gesetze 1. Newtonsches Gesetz: Trägheitsprinzip 2. Newtonsches Gesetz: Aktionsprinzip ("Kraft = Masse . Beschleunigung") 3. Newtonsches Gesetz: Reaktionsprinzip ("actio = reactio") Die Newtonschen Gesetze 1. NewtonschesGesetz: Trägheitsprinzip 2. NewtonschesGesetz: Aktionsprinzip (Kraft = Masse . Beschleunigung 3. NewtonschesGesetz: Reaktionsprinzip ("actio = reactio") „Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Translation, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.“ Die Änderung der Bewegung einer Masse ist der Einwirkung der bewegenden Kraft proportional und geschieht nach der Richtung derjenigen geraden Linie,nach welcher jene Kraft wirkt.“ „Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf einen anderen Körper B eine Kraft aus (actio), so wirkt eine gleich große, aber entgegen gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A (reactio).“ Definition der Kraft-Einheit Vereinbarung: Die Einheitskraft soll diejenige Kraft sein, die der Masse 1 kg die Beschleunigung 1 m/s2 erteilt. Dann erhält das 2.N.G. die Form: F= m ⋅ a Krafteinheit: [ F ] =[ m] ⋅ [ a ] = kg ⋅ m s 2 Diese Einheit (kg.m/s2) heißt zu Ehren Newtons 1 Newton, abgek. 1 N. Einheiten von Arbeit und Energie Definition der Größe "Arbeit" (Seite aus der 2. Veranstaltung) A= G ⋅ h Physikalische Einheit der Größen "Arbeit" und "Energie" A] [ G ] ⋅ [ h ] [= [G ] = 1 N ; [ h] = 1 m; →[ A] = 1 Nm definition = 1 Joule = 1 J Anmerkung: Im Gegensatz zum Alltagsgebrauch verwendet man als Einheit der Kraft die SIEinheit Newton (N) (nicht kg). Eine Masse von 1 kg erfährt an der Erdoberfläche die Gewichtskraft von 9,18 N. Träge und schwere Masse Richard Feynman: (Amerikanischer Nobelpreisträger der Physik) "How hard it is to get it going is one thing; how much it weighs is something else" ● Begrifflich muss man zwischen träger und schwerer Masse streng unterscheiden. ● Daß träge und schwere Masse gleich sind, spielt eine wichtige Rolle in der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART). Zunächst wollen wir uns aber der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) zuwenden.... Richard FeyQman (1918 - 1988) Auf dem Weg zur Speziellen Relativitätstheorie Nochmals: Was ist Bewegung? Änderung des Orts eines Objekts mit der Zeit. ● Zur Festlegung des Ortes dienen Koordinatensysteme. ● Zur Feststellung der Zeit dienen Uhren. Fragen: Kann man von Ort und Bewegung sprechen, ohne Bezug auf ein Koordinatensystem (oder irgendein anderes Objekt)? Sind Ort und Bewegung 'relativ' oder 'absolut'? Absolutisten und Relativisten Frage 'absolut oder relativ' und prominente Antworten (Meinungen) dazu. Sir Isaac Newton (1643 - 1727) Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) Absolut oder relativ? Newton: (Absolut) ● "Abolute space, in its own nature, without relation to anything external, remains always similar and immovable." ● "Absolute, true, and mathematical time, of itself, and from its own nature, flows equably without relation to anything external...." Originalzitat Leibniz: (Relativ) ● "As for my own opinion, I have said more than once, that I hold space to be something merely relative, as time is, that I hold it to be an order of coexistences, as time is an order of successions". Leibniz und Clark Immanuel Kant ● Der Raum ist kein empirischer Begriff, der von äußeren Erfahrungen abgezogen worden........ Der Raum ist eine notwendige Vorstellung a priori..... ● Originalzitat Die Zeit ist 1. kein empirischer Begriff, der irgend von einer Erfahrung abgezogen worden. Die Zeit ist also a priori gegeben. Originalzitat Immanuel Kant (1724 - 1804) O Newtonsche Ansichten ● Newton spricht von absolutem Raum (Ort) und Bewegung in Bezug auf diesen. Diese Bewegung nennt er "true motion" bzw. "absolute motion". ● Dagegen nennt er die Bewegung in Bezug auf andere Objekte "apparent motion" bzw. "relative motion". Absolut: Nicht abhängig vom Standpunkt (Bezugssystem) Relativ: Abhängig vom Standpunkt (Bezugssystem). Wir lassen zunächst die Frage absolut/relativ und behandeln Relativbewegungen.... Das Relativitätsprinzip Galileo Galilei Galileo Galilei (1564? 1642) war ein genialer italienischer Mathematiker, Physiker und Astronom, dem bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften gelangen. Weltberühmt wurde er für seine Verfechtung des Kopernikanischen Systems, nach dem die Sonne der zentrale Körper der Welt ist, um den die anderen Planeten kreisen. Diese Weltsicht stand im Gegensatz zu der damaligen herrschenden Meinung, dass die Erde der Mittelpunkt des Weltalls sei. Mit seinem Werk geriet Galileis ins Kreuzfeuer der katholischen Kirche und der Inquisition. Galileis Schiffsreise Galileo Galilei: Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische. S. 197: Schließt Euch in Gesellschaft eines Freundes in einen möglichst großen Raum unter dem Deck eines großen Schiffes ein. Verschafft Euch dort Mücken, Schmetterlinge und ähnliches fliegendes Getier; sorgt auch für ein Gefäß mit Wasser und kleinen Fischen darin; hängt ferner oben einen kleinen Eimer auf, welcher tropfenweise Wasser in ein zweites enghalsiges darunter gestelltes Gefäß träufeln läßt. Beobachtet nun sorgfältig, solange dasSchiff stille steht, wie die fliegenden Tierchen mit der nämlichen Geschwindigkeit nach allen Seiten des Zimmers fliegen. Man wird sehen, wie die Fische ohne irgend welchen Unterschied nach allen Richtungen schwimmen; die fallenden Tropfen werden alle in das untergestellteGefäß fließen. Wenn Ihr Euerem Gefährten einen Gegenstand zuwerft, so brauchtIhr nicht kräftiger nach der einen als nach der anderen Richtung zu werfen, vorausgesetzt, daß es sich um gleiche Entfernungen handelt. Wenn Ihr, wie man sagt, mit gleichen Füßen einen Sprung macht, werdet Ihr nach jeder Richtung hin gleichweit gelangen. Achtet darauf, Euch aller dieser Dinge sorgfältig zu vergewissern, wiewohl kein Zweifel obwaltet, daß bei ruhendem Schiffe alles sich so verhält. Nun laßt das Schiff mit jeder beliebigen Geschwindigkeit sich bewegen: Ihr werdet -wenn nur die Bewegung gleichförmig ist und nicht hier- und dorthin schwankend- bei allen genannten Erscheinungen nicht die geringste Veränderung eintreten sehen. Aus keiner derselben werdet Ihr entnehmen können, ob das Schiff fährt oder stille steht. [...] Die Ursache dieser Übereinstimmung aller Erscheinungen liegt darin, daß die Bewegung des Schiffes allen darin enthaltenen Dingen, auch der Luft, gemeinsam zukommt. Darum sagte ich auch, man solle sich unter Deck begeben, denn Das Galileische Relativitätsprinzip Galileis Schiffsausflug Mit seiner Geschichte sagt Galilei, dass alle Vorgänge ("Gesetze der Physik") in gleicher Weise verlaufen, wenn man sich in ein anders Bezugssystem begibt, dass sich mit konstanter Geschwindigkeit*) bewegt. *) Galileis Formulierung: "wenn nur die Bewegung gleichförmig ist und nicht hier- und dorthin schwankend" Spezielle Bezugssysteme Wichtige Definition: Inertialsysteme ● Bezugssysteme, in denen kräftefreie Objekte ruhen oder sich mit konstanter Geschwindigkeit (auf gerader Bahn) bewegen, heißen Inertialsysteme. Alternative Formulierung: ● Bezugssysteme, in denen das Trägheitsgesetz gilt, nennt man Inertialsysteme. Das spezielle Relativitätsprinzip Moderne Formulierungen: In allen Inertialsystemen gelten die Naturgesetze in gleicher Form. Es gibt kein ausgezeichnetes Bezugssystem. Die Naturgesetze sind invariant gegenüber dem Wechsel in ein anderes Inertialsystem. Beispiele für bewegte Bezugssysteme y'' Rotierend y x'' M'' y' x M Gleichförmig gradlinig bewegt x' Uhr M' Beobachtung in verschiedenen Bezugssystemen y' y x' M' x M Beispiel: ● Ein Objekt bewegt sich in M mit konstanter Geschwindigkeit entlang der Winkelhalbierenden. ● Wie sieht die Bewegung in einem rotierenden Bezugssystem M' aus? Beobachtung im 'ruhenden' System Klicken, um Video anzuschauen Beobachtung im rotierenden System Klicken, um Video anzuschauen Zusammenfassung 'klassische' Physik ●● Eigenschaft des Raums 'Längen' sind unabhängig vom Bezugssystem ●● Eigenschaft der Zeit (Zeit-) 'Dauern' sind unabhängig vom Bezugssystem. Raum und Zeit sind die unveränderliche Bühne, auf der sich die Ereignisse abspielen. Die Ereignisse, z. B. Bewegung von Objekten, haben keinen Einfluß auf die Struktur des Raumes und den Ablauf der Zeit. Wechsel des Bezugssystems Bezugssystem mit Maßstab und Uhr t Objekt x 0 M Ruhender Maßstab M und Uhr Transformation der Koordinaten Bezugssystem M' auf mit der Geschwindigkeit v bewegtem Wagen. Bewegter Maßstab M' und Uhr 0 x' t‘ v M' v·t Objekt t M 0 x Ruhender Maßstab M und Uhr Umrechnungsformel x ' = x − v ⋅t t'=t Galilei-Transformation Transformation der Geschwindigkeit In M beobachtet man die Geschwindigkeit u, in M' dagegen u'. x'2 t2 x'1 v 0 0 M' zur Zeit t2 x'1 t1 u' Objekt 0 x1 t1 M' zur Zeit t1 x2 t2 u M Beispiel: Schall Ausbreitung eines Schallimpulses ("Knall") in M und M'.. x'1 x'2 t2 v 0 0 M' zur Zeit t2 x'1 t1 M' zur Zeit t1 u' u 0 x1 t1 x2 t2 M Berechnung der Schallgschwindigkeiten In M: ZurückgelegterWeg..................... x2 − x1 Benötigte Zeit............................ t2 − t1 x2 − x1 Geschwindigkeit....................u = t2 − t1 In M': Zurückgelegter Weg.................... x '2 − x '1 Benötigte Zeit............................ t2 − t1 x '2 − x '1 x2 − x1 − v ⋅ ( t2 − t1 ) Geschwindigkeit....... u '= = = u −v t '2 − t '1 t2 − t1 u =' u − v Licht verhält sich ganz anders !! Beispiel Licht Ausbreitung eines Lichtimpulses ("Blitz") in M und M' x'1 x'2 t2 v 0 0 M' zur Zeit t2 x'1 t1 M' zur Zeit t1 c' c 0 x1 t1 x2 t2 M c' = c - v ? Konstanz der Lichtgeschwindigkeit Ergebnis der Messungen: Widerspruch c' = c - v c' = c Man findet stets den gleichen Wert für die Lichtgeschwindigkeit, unabhängig vom gewählten Bezugssystem, nämlich: 8 c ≈ 3 ×10 m s Dieser Befund hat äußerst tief greifende Konsequenzen. Die Vorstellung der Absolutheit von Raum und Zeit muss aufgegeben werden. Raum und Zeit sind abhängig vom Bezugssystem ("relativ"). Die spezielle Relativitätstheorie (SRT) Postulate der SRT: 1. Das Relativitätsprinzip: In allen Inertialsystemen gelten die Gesetze der Physik in gleicher Form. Es gibt kein ausgezeichnetes Bezugssystem. 2. Konstanz der Lichtgeschwindigkeit: Die Lichtgeschwindigkeit ist in allen Bezugssystemen gleich. Die Berücksichtigung der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit war der entscheidende Gedanke, der zur speziellen Relativitätstheorie führte. Vergleich von Schall und Licht Schall: Die Schallgeschwindigkeit hängt vom Bezugssystem ab: u' = u - v. Der Schall benötigt ein Trägermedium zur Ausbreitung: Luft, Wasser, Beton. Keinen Schall im Vakuum. Licht: Die Lichtgeschwindigkeit hängt nicht vom Bezugssystem ab; sie hat in allen Bezugssystemen den gleichen Wert (c =300 000 000 m/s). Licht benötigt kein Trägermedium zur Ausbreitung; Es kann sich sowohl in Medien als auch im Vakuum ausbreiten. Konstanz der Lichtgeschwindigkeit steht im Widerspruch zur Galilei-Formel. Lorentz-Transformation Alternative Umrechnung der Koordinaten und der Zeit von verschiedenen Bezugssystemen, welche die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit berücksichtigt. Ersetzen der Galilei-Transformation durch die Lorentz-Transformation. Galilei-Transformation x ' = x − v ⋅t t'=t Lorentz-Transformation x' = ( x − v ⋅t)⋅ 1 1− v c t ' = (t − x ⋅ v c ) ⋅ 2 2 2 1 2 1− v c 2 Ende der 6. Veranstaltung Newton: ".... principia mathematica" Definitions. Scholium I. Absolute, true, and mathematical time, of itself, and from its own nature, flows equably without relation to anything external, and by another name is called duration: relative, apparent, and common time, is some sensible and external (whether accurate or unequable) measure of duration by the means of motion, which is commonly used instead of true time; such as an hour, a day, a month, a year. II. Absolute space, in its own nature, without relation to anything external, remains always similar and immovable. Relative space is some movable dimension or measure of the absolute spaces; which our senses determine by its position to bodies; and which is commonly taken for immovable space; such is the dimension of a subterraneous, an aerial, or celestial space, determined by its position in respect of the earth. Absolute and relative space are the same in figure and magnitude; but they do not remain always numerically the same. For if the earth, for instance, moves, a space of our air, which relatively and in respect of the earth remains always the same, will at one time be one part of the absolute space into which the air passes; at another time it will be another part of the same, and so, absolutely understood, it will be continually changed. Immanuel Kant: "Kritik der reinen Vernunft" Der transzendentalen Ästhetik Erster Abschnitt Von dem Raume § 2 Metaphysische Erörterung dieses Begriffs l. Der Raum ist kein empirischer Begriff, der von äußeren Erfahrungen abgezogen worden. Denn damit gewiße Empfindungen auf etwas außer mich bezogen werden, ........., dazu muß die Vorstellung des Raumes schon zum Grunde liegen. Demnach kann die Vorstellung des Raumes nicht aus den Verhältnissen der äußeren Erscheinung durch Erfahrung erborgt sein, sondern diese äußere Erfahrung ist selbst nur durch gedachte Vorstellung allererst möglich. 2. Der Raum ist eine notwendige Vorstellung a priori, die allen äußeren Anschauungen zum Grunde liegt. Man kann sich niemals eine Vorstellung davon machen, daß kein Raum sei, ob man sich gleich ganz wohl denken kann, daß keine Gegenstände darin angetroffen werden. Er wird also als die Bedingung der Möglichkeit der Erscheinungen, und nicht als eine von ihnen abhängende Bestimmung angesehen, ....... Immanuel Kant: "Kritik der reinen Vernunft" Der transzendentalen Ästhetik Zweiter Abschnitt. Von der Zeit § 4 Metaphysische Erörterung des Begriffs der Zeit Die Zeit ist 1. kein empirischer Begriff, der irgend von einer Erfahrung abgezogen worden. Denn das Zugleichsein oder Aufeinanderfolgen würde selbst nicht in dieWahrnehmung kommen, wenn die Vorstellung der Zeit nicht a priori zum Grunde läge. Nur unter deren Voraussetzung kann man sich vorstellen, daß einiges zu einer und derselben Zeit (zugleich) oder in verschiedenen Zeiten (nacheinander) sei. 2. Die Zeit ist eine notwendige Vorstellung, die allen Anschauungen zum Grunde liegt. Man kann in Ansehung der Erscheinungen überhaupt die Zeit selbst nicht aufheben, ob man zwar ganz wohl die Erscheinungen aus der Zeit wegnehmen kann. Die Zeit ist also a priori gegeben. In ihr allein ist alle Wirklichkeit der Erscheinungen möglich. Diese können insgesamt wegfallen, aber sie selbst (als die allgemeine Bedingung ihrer Möglichkeit,) kann nicht aufgehoben werden. 10