Licht-Test Erstmals in einem deutschen Magazin: großer LED-Scheinwerfer Test Nach vereinzelten und teilweise enttäuschenden ersten Modellen in den letzten Jahren sind jetzt alle großen Fahrradbeleuchtungshersteller mit LED-Scheinwerfern am Start. Alle werden mit „mehr als 10 lux“ beworben. Wir zeigen die Unterschiede in der Praxis und vergleichen mit hochwertigen Halogenscheinwerfern. 54 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05 Hellauf begeisternd? Rote Leuchtdioden haben schon lange den Siegeszug am Fahrradheck angetreten. Heller als das klassische Rücklichtbirnchen und mit nahezu ewigem Leben ausgestattet, zudem unkompliziert auch als Standlicht nutzbar sind sie vom modernen Rad nicht mehr wegzudenken. Weiße LEDs – in die Frontleuchte integriert – dienten bis vor kurzem nur als zusätzliches Standlicht. Seit etwa 2 Jahren gibt es weiße LEDs, die vergleichbar viel oder gar mehr Licht liefern als die üblichen 2.4 W Halogenbirnchen. Da sich LEDs gänzlich anders verhalten als Glühlampen, müssen die Hersteller bei der Scheinwerferentwicklung von Null neu anfangen. Während Glühbirnchen direkt an der Wechselspannung eines Dynamos oder der Spannung einer Batterie oder mittels Akku betrieben werden können, braucht man für die LED einigen Aufwand zur Spannungswandlung und Stromregelung. Während die Glühlampe besonders hell leuchtet, wenn maximaler Strom die Glühwendel extrem aufheizt, arbeitet die LED effizienter bei möglichst geringem Strom und guter Kühlung. Die hohe Effizienz bei geringem Strom lässt sich nutzen, um die Haupt-LED auch für ein recht helles Standlicht mitzunutzen oder um einen „Low-Power-Modus“ für Akkuleuchten zu realisieren. Leider haben nicht alle Hersteller ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht: Oft werden die LEDs ineffizient und Lebensdauer verkürzend heiß gefahren, das Licht ist zu schmal oder fleckig. Teilweise werden LEDs mit starkem Blau- oder Grünstich verbaut, der das Auge anstrengt. Aber es gibt auch Lichtblicke ... Licht und Recht Auch wenn sich die Polizei meist freut, wenn überhaupt irgendetwas leuchtet am Rad („besser ein Licht als gar keins“), sollte man doch wissen, was rechtens ist. Kritisch wird es bei einem Unfall. Angeblich zu dunkle Akkufunzeln können den vom Autofahrer übersehenen Trekkingradler ins Unrecht setzen, zu grell blendende Aktivscheinwerfer (in den Prospekten vom Vertreiber verharmlosend „Zeltbeleuchtung“ umschrieben) ebenso. Vorgeschrieben für normale Räder ist und bleibt die Dynamolichtanlage mit angeschlossenem Scheinwerfer und Rücklicht. Punkt. Erlaubt sind zusätzlich (Batterie-)Rücklichter, nicht aber § weitere Scheinwerfer. Ausnahmen, die die alleinige Nutzung zugelassener Batterieleuchten erlauben, gelten (immer noch) nur für Rennräder unter 11 Kilo Gewicht. Seit Jahren geplant und nun hoffentlich 2006 verabschiedet, ist eine StVZO-Novelle, die diese Ausnahme auch für Mountainbikes unter 13 kg gewährt. Aber auch für diese Ausnahmefälle gilt: Alle Reflektoren (Weiß nach vorn sowie Rot nach hinten strahlend, seitlich reflektierend an Laufrädern/ersatzweise als Ring an den Reifenflanken sowie Gelb rückstrahlend an den Pedalen!) müssen montiert sein. Und auch am Tag gehören die Leuchten zumindest in den Rucksack, denn Sie müssen mitgeführt werden! Test LED Nabendynamo-Scheinwerfer Licht-Test Über einen (Naben-)Dynamo betriebene LED-Scheinwerfer spielen ihre Vorteile besonders bei langsamer Fahrt aus. Schon bei Schrittgeschwindigkeit bringen sie viel Licht – mehr als die besten Halogenleuchten. Schnell erreichen sie die maximale Helligkeit, steigern sich aber bei zunehmendem Tempo nicht weiter, während Halogenlampen sie bei Schnellfahrt in punkto Helligkeit überholen. Busch & Müller DLumotec Topal Senso Plus Busch&Müller DLumotec Topal Senso Plus: Seit einem Jahr auf dem Markt ist B&M Vorreiter bei Dynamo-LED-Scheinwerfern. Die futuristische Leuchte ist insbesondere für die Anbringung an Federgabeln gestaltet. Die Dämmerungs-Einschaltautomatik funktioniert tadellos. Für das Standlicht wird aufwändig eine eigene 3mm-LED verwendet. Vorteil: Im Stand wird mehr nach oben geleuchtet, wodurch man besser gesehen wird und HinweisSchilder gut lesen kann. Die Rücklichtanschlüsse sind hinter der Gummischürze schlecht zugänglich. Preis: etwa 75 Euro Busch & Müller DLumotec Oval Senso plus Weil das Design des Topal nicht jedermann gefiel und der Preis vergleichsweise hoch liegt, zieht B&M jetzt mit dem DLumotec Oval mit LED nach. Standlicht wird hier über die Haupt-LED realisiert, das bedeutet bei vollem Akku noch fast 4 Minuten brauchbare Sicht auf die Fahrbahn, aber etwas eingeschränkte Wahrnehmbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer. Der Oval macht auch an Rädern mit klassischem Design eine gute Figur. Rücklichtanschlüsse sind gut zugänglich. Neugierige Menschen haben aber das Nachsehen – das Gehäuse erlaubt kein zerstörungsfreies Öffnen... Preis: ca. 60 Euro Basta Pilot Steady Auto Der LED-Scheinwerfer von Basta gefällt mit modernem, aber unaufdringlichem Design. Standlicht funktioniert hier auch mit Versorgung der Haupt-LED durch Kondensatoren – dies fällt aber weniger hell aus als beim Dlumotec Oval. Rücklichtanschluss an der Rückseite leicht zugänglich. Die Sensor-Automatik ist recht sensibel. Helle Straßenlampen oder überholende Pkw schalten den Pilot Steady in manchen Fällen für einen kurzen Moment aus. Preis: 49 Euro Touchdown Lichtexperte Olaf Schultz aus Hamburg zeigt der Industrie, was machbar wäre. Mit zwei 3W-LEDs in zwei halbierten Fahrrad-Scheinwerfer-Optiken, Gleichrichter und Kondensatoren erreicht er deutlich mehr Licht als alles, was käuflich ist. Preis: nicht käuflich – selber Basteln ist angesagt! Auf der Homepage gibt es Selbstbau-Tipps: www.enhydralutris.de 56 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05 Eigenbau Hella HL 2000 Viele Radreisende wünschen sich eine Kombination aus Taschenlampe und (Nabendynamo-)Scheinwerfer. Hella bietet genau dies an: Die kleinste zugelassene Akkulampe mit der Option, sie auch am Dynamo zu betreiben. Im Betrieb ohne Dynamo bietet sie zusätzlich einen Sparmodus mit verringertem Stromverbrauch. Ein Automatikmodus schaltet das Licht ein, wenn es dunkel wird und die Lampe bewegt wird. Als Taschenlampe hat sie den Nachteil, dass sie sich schon bei leichtem Druck auf den vorstehenden Schalter einschaltet. Das Dynamo-Adapterkabel hat einen zusätzlichen Schalter und ermöglicht den einpoligen Rücklichtanschluss. Bei Verwendung mit Nabendynamos ohne Masseverbindung muss man improvisieren. Leider ist die Möglichkeit nicht vorgesehen, die Akkus vom Dynamo laden zu lassen. Preis: rund 50 Euro So haben wir getestet Dynamoleuchten „befeuern“ wir realitätsnah mit einem SON28 Nabendynamo bei 10 km/h, 20 km/h und 30 km/h. Dabei ist auch ein LED-Rücklicht DToplightPlus angeschlossen. Akkuleuchten laufen an Nennspannung – üblicherweise also 6.0 oder 4.8 Volt. Vor jeder Messung erhalten alle Leuchten fünf Minuten Vorlauf, damit die LED eine konstante Betriebstemperatur erreicht. Unsere Labormessungen ermitteln die maximale Beleuchtungsstärke in 10 Meter Entfernung sowie aktiv Radfahren Lichtexperte AnLaufzeit von Batterieleuchten dreas Oehler mit Testaufbau (mit 2000mAh NiMH-Zellen). Die Nacht-Fotos entstanden auf einer ruhigen Wohnstraße mit zwei abgedunkelten Straßenlaternen. Zwischen Gartenmauer und parkenden Pkws bleiben etwa 3 Meter Fahrbahn zu beleuchten. Alle Scheinwerfer wurden 80 cm hoch montiert. Und so ausgerichtet, dass der hellste Strahl in 5 Meter Entfernung nur noch halb so hoch leuchtet. So sind Unterschiede besser zu erkennen – auch wenn man in der Praxis hellere Scheinwerfer eher weiter strahlend ausrichten wird. Orange und rote Reflektoren am rechten Straßenrand sind in jeweils 5 Meter Abstand ausgelegt. In 19 Meter Entfernung schaut ein behelmter Fußball zu – und ist selten gut zu erkennen... Fotografiert wird aus einer Position, die dem Blick eines sportlichen Radfahrers entspricht: 40 cm über und 20 cm hinter dem Scheinwerfer. Für die Fotos wurden alle Dynamoleuchten vom Nabendynamo mit 20 km/h versorgt. Bläuliche LED-Leuchten erscheinen auf den Fotos etwas breiter leuchtend als real, weil digitale Nachtaufnahmen ohnehin einen leichten Blauschleier enthalten. Die Fotos wurden nicht nachbearbeitet. Im Vergleich Die Lichtverteilung Wichtiger als eine hohe maximale Beleuchtungsstärke auf einem kleinen Fleck ist eine möglichst große, gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche. Rennradler auf nächtlicher Landstraße werden ein eher schmal-lang-helles Lichtfeld bevorzugen,Tourenradler auf dunklen Waldwegen erfreuen sich an einem möglichst breiten, weich zur Seite auslaufendem Lichtfeld – selbst wenn es weniger hell ist. Die Bilder wurden absichtlich nicht farblich angepasst, um einen guten Eindruck zu vermitteln. Busch & Müller DLumotec Topal Senso Plus Busch & Müller DLumotec Oval Senso Plus Basta Pilot Steady Auto Weiche Lichtverteilung, leichte Strukturen, Kernbereich nicht besonders breit, aber reichlich Streulicht an den Seiten. So fährt man auf kurviger Strecke nicht ins gänzlich Unsichtbare. Bläuliche Lichtfarbe Siehe Topal. Recht viel Streulicht vorne oben lässt Hinweisschilder/Äste/Fußgänger relativ gut erkennen Kernbereich mittelmäßige Breite, aber wenig Streulicht an den Seiten. Nahfeld relativ zu hell. Grünliche Lichtfarbe Hella HL 2000 Solidlights 1203 D (S. 58) Selbstbau Touchdown Relativ breites Lichtfeld, aber wenig Streulicht an den Seiten. Kaum störende Strukturen. Angenehm neutral-weiße Lichtfarbe. Insgesamt zu dunkel Gänzlich andere Lichtverteilung als bei StVZOkonformen Leuchten: sehr breit und gleichmäßig ausgeleuchtet, dafür trotz doppelter Leistung dunkler im Mittelbereich als deutsche Konkurrenzprodukte. Nahfeld vergleichsweise zu hell Sigmasport Vario (Beschreibung S. 58) Schmidt SON E6 (Beschreibung S. 58) Recht schmal, aber deutlich heller als alles Käufliche. Bzgl. Lichtverteilung würde dieser Scheinwerfer der StVZO entsprechen. Er entnimmt dem Nabendynamo aber mehr Leistung und auf anderem Spannungsniveau als der Gesetzgeber erlaubt. Bei entsprechender Ausrichtung kann man damit sehr weit voraussehen 30 25 20 15 10 Stark ausgeprägte Strukturen und recht düster. Wenig Streulicht zu den Seiten. Das Lichtfeld vorn ist zu kurz Schmales, aber relativ langes und helles Lichtband. Wenig Streulicht zu den Seiten. Bei entsprechender Ausrichtung kann man damit sehr weit voraussehen 5 0 lux 10 km/h 20 km/h 30 km/h B&M Dlumotec Topal Basta Pilot Steady Solidlights 1203D B&M Dlumotec Oval Hella HL2000 Selbstbau Touchdown Sigmasport Vario Schmidt Maschinenbau E6 Maximale Beleuchtungsstärke bei 10 km/h, 20 km/h und 30 km/h in zehn Meter Entfernung vor der Lichtquelle/vor dem Rad Licht-Test Sigmasport Solidlights Vario Den Vario kann man an Nabendynamos, an Sigmas 6VAkkupacks oder an beiden gemeinsam betreiben. In letzterem Fall versorgt bei langsamer Fahrt der Akku die Leuchte mit. Bei zügiger Fahrt wird der Akku sanft (20-50 mA maximal) vom Nabendynamo nachgeladen. Das Rücklichtkabel wird ohne die üblichen Steckschuhe angeklemmt. Preis: rund 20 Euro Schmidt Son E6 Der moderne Klassiker aus Tübingen. Mechanisch und elektrisch auf maximale Zuverlässigkeit getrimmt; effiziente Lichttechnik bringt viel vom Halogenlicht auf die Fahrbahn. Der Rücklichtanschluss ist etwas eng und nicht isoliert. Der Kabelschuh muss sauber mit dünnem Schrumpfschlauch umhüllt sein. Neben der abgebildeten Version mit schwarz abgeschottetem Reflektorrand gibt es den E6 auch mit rundum leuchtendem Signalring für bessere Sichtbarkeit aus allen Richtungen. Preis: 69 Euro 1203 D 20 Jahre lang waren Dynamos out in England. Jetzt gibt es einen kleinen Hersteller, der einen speziellen LED-Scheinwerfer nur für Nabendynamos anbietet. Je nach verfügbarer Leistung werden ein oder zwei LEDs befeuert. Obwohl die (nicht StVZOzugelassene) Leuchte bei Spannungen deutlich über 6 Volt am Nabendynamo arbeitet, stellt sie an einem speziellen Ausgang 6 Volt Gleichspannung für ein Rücklicht bereit. Verglichen mit deutschen LED-Leuchten setzt man hier auf Aluminium statt Kunststoff als Gehäusematerial und kann so für deutlich bessere Kühlung der LEDs sorgen. Preis: 140 UKP (britische Pfund). www.solidlights.co.uk Neuer Test – neue Werte Vielleicht mag sich so mancher Leser verwundert die Augen reiben: Die Messwerte für die maximale Beleuchtungsstärke die hier genannt werden, unterscheiden sich deutlich von den Werbeaussagen der Hersteller. Aber auch von den Messwerten in anderen Tests – sogar dem letzten aktiv Radfahren Lichttest 1-2/2005. Wurde falsch gemessen? Nein. Die Exemplarstreuung bei Halogenbirnchen wie auch bei LEDs und Reflektoren ist so stark, dass Abweichungen um +/- 20% und mehr nicht selten sind. Bei Zeitschriftentests kann davon ausgegangen werden, dass die Hersteller/Importeure nur geprüft gute Muster einschicken. Allerdings sind deutsche Hersteller mit Messlabor im Hause (wie bei Busch&Müller, aber auch bei Schmidt Maschinenbau) im Vorteil. Wer mit seinem aktuellen Halogenscheinwerfer wegen schlechtem/dunklem Licht unzufrieden ist, könnte ebenfalls nur Pech gehabt haben mit einer ungünstigen Birnchen/Reflektor-Kombination. Unser Tipp: Einfach ein anderes Birnchen ausprobieren – oft hilft das schon! Test LED Akku / Batterie-Scheinwerfer Hauptproblem kleiner Akkuleuchten: die kurze Brenndauer. Halogenscheinwerfer lassen den Radler selbst unter optimalen Bedingungen nach 4 Stunden im Dunkeln stehen. LED-Scheinwerfer bieten dagegen Potential für lange Winternächte! Sigmas neue „Supra LED“ bietet 7 Stunden bei konkurrenzfähig hellem Licht, B&Ms „Ixon“ gar 13 Stunden im Sparmodus – auch weil sie danach noch einige Zeit weniger, aber noch brauchbares Licht abgeben. Busch & Müller Ixon Die Lichttechnik des DLumotec gepaart mit intelligenter Elektronik und durchdachtem Gehäuse. Neben dem Standard-Modus der 5 h Licht liefert, bietet ein Sparmodus mit halbierter Lichtausbeute eindrucksvolle 13 Stunden! Der Füllstand der Akkus wird detailliert (und etwas nervend) über das Puls-Pause-Verhältnis der blinkenden Status-LED sowie deren Farbe signalisiert. Schutzschaltung verhindert Akku-Tiefentladung. Die 4 Akkus können ohne Gefummel entnommen werden. Muss man aber nicht, da die eingebaute Elektronik eine Ladekontrolle mit Schnellladung und Abschaltung enthält! Funktionen, die nur MTB-Leuchten der 500 Euro-Klasse bieten. Preis: 59 Euro. Akkulaufzeit: 5 h (13 h i. Sparmodus) 58 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05 Cateye EL-500G Cateyes EL-500G ist seit einem Jahr auf dem Markt. Das Gehäuse ist mit einem stramm sitzenden O-Ring gut gegen eindringendes Wasser abgedichtet. Die Leuchte bietet keinen Sparmodus oder Ladeeingang. Die vier Akkus werden recht schnell leergesaugt. Akkuwechsel ist aber sehr leicht möglich. Preis: 65 Euro, Akkulaufzeit: 4 Stunden. Sigma Supra LED Brandneu ist die LED-Leuchte von SigmaSport. Verwendet wird hier erstaunlicherweise eine LED mit dem gleichen Sockel wie übliche Halogenbirnchen. Wie bei den anderen Batterieleuchten aus diesem Haus setzt man auf die am Gehäuse angebrachte Ratschenklemme für die Montage am Lenker, nur mit Werkzeug verstellbare seitliche Ausrichtung und 5 statt 4 Akkus. Die Akkus sind via Steckerladegerät im Gehäuse aufladbar. Preis: 30 Euro. Akkulaufzeit: 7 Stunden Basta Sun Preisgünstiger Halogenscheinwerfer mit 5 Akkus und Ladebuchse. Akkus werkzeuglos wechselbar, ans Birnchen kommt man nur mittels Schraubenzieher. Preis: günstige 13 Euro, Akkulaufzeit: 4 Stunden 20 Sigmasport Die bewährte aber in die Jahre gekommene Mirage mit 6V-5W Halogenlampe hat etwas Modellpflege erfahren. Der Scheinwerferteil ist jetzt (mit Werkzeug) seitlich schwenkbar, enthält Schalter und „battery low“ Warnleuchte. Damit passt sie nun optimal zum NiMH-Akkupack (im Pro-Paket enthalten) – der leichten und leistungsfähigeren Alternative zum Bleiakku der preisgünstigeren Standardvariante. Das Birnchen ist werkzeuglos wechselbar – der dazu nötige Sicherungsring ist aber verlier-gefährdet. Preis: 80 Euro. Akkulaufzeit: 4 Stunden (2 Stunden an Bleiakku) B&M Ixon B&M Ixon (Spar-Modus) 15 Cateye EL-500G Sigma SupraLED 10 Trelock LS600 5 Sigmasport MirageEvo Basta Sun 0 Mirage Evo Pro lux Maximale Beleuchtungsstärke (lux) in 10 Meter Entfernung bei einer geringen Geschwindigkeit von 10 km/h Trelock LS 600 Der LS600 ist von außen kaum vom Halogen-Bruder LS500 zu unterscheiden. Die Lichtneigung kann getrennt von der Lenkerklemmung justiert werden. Der Wechsel der 5 Akkus ist nicht „Landstrassen-tauglich“: Man braucht Schraubenzieher oder Münze; Batteriefachdeckel und Schraube können einzeln verloren gehen. Akkus sitzen zum Teil recht stramm und wollen herausgeschüttelt werden. Besser also Akkus via Ladebuchse direkt im Scheinwerfer aufladen. Preis: 45 Euro. Akkulaufzeit: 6 Stunden Im Vergleich Die Lichtverteilung Auch die Akku/Batterieleuchten in unserem Test mussten sich der Prüfanordung in der Praxis unterwerfen. Um ein verfälschten Eindruck von Ausleuchtungsart, -Breite und Lichtintensität zu ermöglichen, wurden die Bilder nicht nachträglich farblich angepasst. Busch & Müller Ixon Cateye El-500G Sigmasport Supra LED Siehe DLumotec. Recht angenehm neutral-weiße Lichtfarbe. Etwas dunkler als die Dynamo-LEDLeuchten aus gleichem Hause Der Cateye EL-500G bietet ein sehr schmales und recht kurzes Kernfeld Starke Strukturen im Lichtfeld. Zu helles Nahfeld. Streulicht zu den Seiten und nach vorne nützlich Trelock LS600 Sigmasport Mirage Evo Pro Basta Sun Angenehm breit. Deutliche Strukturen. Etwas zu helles Nahfeld Mittlere Breite, starke Strukturen Mittlere Breite, zu dunkel AKTIV RADFAHREN 11-12/05 | 59 Licht-Test Test Marktübliche Nabendynamos Bei Nabendynamos, die sich bei Trekking- und Stadträdern immer mehr durchsetzen, hat sich im Vergleich zur letzten Lichtsaison/unserem damaligen Lichttest wenig getan. Shimano hat das Top-Modell 3N70 durch den 3N71 ersetzt. Hier folgen Messwerte der wichtigsten Modelle auf dem Markt. Shimano Shimano DH-3N30 Sehr preisgünstiges, aber recht schweres Basismodell von Shimano. Eingeschaltet erstaunlicherweise sogar etwas leichtgängiger als die teureren Modelle aus gleichem Hause. Einfache Qualität von Lagern und Dichtungen. 872 Gramm. Preis: ca. 40 Euro. DH-3N70 Das war schon ein richtig gutes Teil – der bis 2004 produzierte HighEnd Nabendynamo DH-3N70 von Shimano wurde 2005 durch den 3N71 ersetzt. Vielfach in Rädern zu finden. Sein Gewicht: 667 Gramm. Preis: ca. 55 Euro Spannung (Volt) 7 6 5 4 Shimano Momentan das Topmodell von Shimano. Es ist deutlich leichter und leichtgängiger als alle hausinternen Nabendynamos. Prima gemacht: hochwertige geschliffene Konuslager, doppelte Dichtungen. Gewicht: 675 g. Preis: rund 85 Euro. Antriebsleistung: Licht ein Volt 10km/h DH-3N30 20km/h DH-3N70 30km/h DH-3N71 50km/h 16 14 14 12 12 10 10 8 8 6 6 4 4 2 2 SON28 Moderne Nabendynamos unterscheiden sich nur wenig bei der Spannungsabgabe. Bei langsamer Fahrt sind SON28 und DH-3N70 etwas schwächer Watt 10km/h DH-3N30 20km/h DH-3N70 30km/h DH-3N71 50km/h SON28 Bei normalen Geschwindigkeiten läuft der SON28 eingeschaltet etwas leichter als die Mitbewerber. Erstaunlich: Bei über 30 km/h kann das preisgünstigste Modell von Shimano mit den geringsten Verlusten punkten So haben wir getestet Hintergrund zum Nabendynamotest: Alle aktiv Radfahren Nabendynamo-Testmessungen führten wir auf dem Auslaufprüfstand in Tübingen bei Schmidt Maschinenbau durch. Dabei sitzt der Nabendynamo an einer schweren Stahl-Scheibe (= 28“-Rad), deren Verzögerung (von 50 km/h auf 0) vom PC ausgewertet wird. Als Last wurde ein SON-Scheinwerfer E6 mit Halogenglühlampe Philips HPR64 6 Volt 3 Watt verwendet. Gemessen wurden jeweils drei Nabendynamos eines Typs (3 x Shimano und 1 x SON). In den Messwerten dargestellt sind die Werte des „mittelmäßigsten“ Exemplars. 60 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05 SON28 Schmidt Maschinenbau: seit 5 Jahren bewährtes Modell vom Nabendynamo-Pionier Schmidt. Ungeschlagen bei Gewicht und Leerlaufverlusten. Doppelt gedichtete Rillenkugellager. Druckausgleichsystem sorgt für wirksame Abdichtung. 570 Gramm. Preis: 159 Euro. Antriebsleistung: Licht aus 16 0 Schmidt DH-3N71 0 Watt 10km/h DH-3N30 20km/h DH-3N70 30km/h DH-3N71 50km/h SON28 Während vor Jahren der SON bei den Leerlaufverlusten der Konkurrenz weit überlegen war (Shimano NX32 bei 30 km/h - 8.6 Watt) ist der Abstand nun deutlich geschrumpft Bezugshinweise • BASTA, Tel.: 02304-97626-0, webmaster@ basta-deutschland.de • BUSCH & MÜLLER, Tel.: 02354-9156, [email protected] • CATEYE c/o Paul Lange & Co, Tel.: 0711-2588-0, [email protected] • HELLA Bike Europe, Tel.: 07337-9615-0, [email protected] • SON c/o Schmidt Maschinenbau, Tel.: 07071-3887-0, [email protected] • SHIMANO c/o Paul Lange und Co, Tel.: 0711-258802, [email protected] • SOLIDLIGHTS c/o Fax: 0044-870-1123908, [email protected], www.solidlights.co.uk • EIGENBAU „Touchdown“, www.enhydralutris.de • TRELOCK, Tel.: 0251-91999-0, [email protected]