Univerzita Karlova v Praze Filozofická fakulta Ústav germánských studií Bakalářská práce BcA. Eva Suchánková Lexikographische Erfassung der Musikterminologie Verben im Fokus Lexicographical Treatment of the Musical Terminology Verbs in Focus Praha 2014 Vedoucí práce: Mgr. Martin Šemelík, Ph.D. Poděkování Ráda bych poděkovala našemu celému týmu, který se se mnou až do konce roku 2014 bude podílet na pracech spojených s projektem č. 26910401, jehož cílem je vytvoření online databáze německo-české hudební terminologie. Jmenovitě děkuji paní Doc. PhDr. Marii Vachkové a panu Mgr. Martinu Šemelíkovi, Ph.D. za stoprocentní vstřícnost, podporu a pomoc s celým projektem, paní Mgr. Veronice Střelkové a paní PhDr. Běle Poštolkové, CSc. za inspiraci a pomoc s vypracováním sloves a panu Ing. Karlu Kloudovi, Ph.D. za vytvoření internetové databáze. Prohlášení: Prohlašuji, že jsem tuto bakalářskou práci vypracoval(a) samostatně a výhradně s použitím citovaných pramenů, literatury a dalších odborných zdrojů. V Praze, dne 7. prosince 2014 ………………………….. Eva Suchánková Klíčová slova: německá slovesa, hudební terminologie, lexikografie, terminografie, německo-český slovník, jazykový korpus Key words: German verbs, musical terminology, lexicography, terminography, German-Czech dictionary, linguistic corpus Schlüsselwörter: Deutsche Verben, Musikterminologie, Lexikographie, Terminographie, das DeutschTschechische Wörterbuch, Korpuslinguistik Abstrakt: Cílem této bakalářské práce je zpracování sloves z oblasti odborného hudebního názvosloví podle lexikografického rastru pro německo-český slovník hudební terminologie, který bude k dispozici v podobě online databáze do konce roku 2014. Při zpracovávání sloves jsem použila mj. empirickou metodu spočívající v rešerši v internetových jazykových korpusech, kde byly vyhledávány relevantní příklady použití sloves. Jedním z hlavních aspektů, kterým se práce věnuje, je určení množiny slovesných hesel, které budou do databáze zařazeny. Při výběru sloves byl hlavním zdrojem Duden Universal Wörterbuch (DUW), jehož makrostruktura se ve věci inventarizace německých hudebních termínů ukázala jako nedostatečná. Proto byla množina sloves určených ke zpracování rozšířena o další hesla. Abstract: The goal of this bachelor thesis is the processing of the verbs from the music terminology according to the lexicographical raster for a German-Czech dictionary of music terminology that will be available in the form of an online database by the end of the year 2014. For processing the verbs I used an empiric method based on research in the online linguistic corpuses, where relevant examples of the use of the verbs were searched. One of the main aspects this thesis is dedicated to is specifying the group of the verbs that will be included into the database. The main source for the selection of the verbs was the Duden Universal Wörterbuch (DUW). In the inventorying of the German musical terms, its macrostructure has shown itself to be insufficient. The group of the verbs intended for processing was therefore expanded by other entries. Abstrakt Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist die terminographische Erfassung der Verben aus der Musikterminologie nach einem lexikographischen Raster für ein Deutsch-Tschechisches Wörterbuch der Musikterminologie, das Ende 2014 in der Form einer online Datenbank zur Verfügung stehen wird. Bei der Erfassung der Verben habe ich u.a. die empirische Methode benutzt, die in den Recherchen in den linguistischen Internetkorpora bestand, wo relevante Beispiele der Verwendung der Verben aufgesucht wurden. Einer der Hauptaspekte, denen sich diese Arbeit widmet, ist die Inventarisierung der in die Datenbank aufzunehmenden Verben. Bei der Auswahl der Verben wurde als Hauptquelle das DUW benutzt, dessen Makrostruktur der deutschen musikalischen Termini sich als ungenügend zeigte. Deshalb wurde die Makrostruktur der online Datenbank um andere verbale Stichwörter erweitert. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung..............................................................................................................8 2. Entstehung der deutschen Musikterminologie..................................................11 3. Die Musikterminologie ........................................................................................16 3.1. Terminologie und Terminographie .........................................................16 3.2. Spezifika des Musikwortschatzes ...........................................................17 3.3. Zur Wahl der Verben ..............................................................................19 4. Anmerkungen zur Inventarisierung der Verben..............................................23 4.1. Gruppe 1 ....................................................................................................23 4.1.1 harmonieren...................................................................................23 4.1.2. kolorieren......................................................................................24 4.1.3. konsonieren ...................................................................................25 4.1.4. ornamentieren ...............................................................................25 4.1.5. untersetzen ....................................................................................26 4.1.6. verzieren........................................................................................27 4.2. Gruppe 2 ....................................................................................................27 4.2.1. abklopfen.......................................................................................27 4.2.2. aufführen .......................................................................................27 4.2.3. aufspielen ......................................................................................27 4.2.4. einspielen ......................................................................................28 4.2.5. klopfen...........................................................................................28 4.2.6. musizieren .....................................................................................29 4.2.7 orgeln .............................................................................................29 4.2.8. rhythmisieren ................................................................................30 4.2.9. swingen .........................................................................................30 4.9.10. vertonen.......................................................................................31 5. Besonderheiten der Verben der Musikterminologie ........................................32 5.1. organisieren, orgeln................................................................................32 5.2. erniedrigen, vermindern, vertiefen..........................................................33 5.3. arrangieren, instrumentieren, orchestrieren, transkribieren..................34 6. Zusammenfassung ...............................................................................................36 7. Literaturverzeichnis ............................................................................................38 8. Die Verben ...........................................................................................................40 8.1. Die terminologischen Verben nach dem DUW ......................................40 8.2. Die ergänzten Verben..............................................................................50 9. Die Anlage.............................................................................................................58 Abkürzungsverzeichnis Ang. Angabe DUW Duden Universal Wörterbuch DWDS Das Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache EtymWB das Etymologische Wörterbuch des Deutschen Fachspr. Fachsprache Jh. Jahrhundert Med. Medicin MGG Musik in Geschichte und Gegenwart ugs. umgangssprachlich u.a. unter anderem WDG das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache z. B. zum Beispiel 1. Einleitung Meine Bachelorarbeit trägt den Titel „Lexikographische Erfassung der Musikterminologie ‒ Verben im Fokus“ und knüpft an meine Seminararbeit aus dem vorigen Jahr an, wo ich 25 Verben aus dem Bereich der Musikterminologie nach einem Muster als Stichwörter für ein Wörterbuch der Musikterminologie erarbeitet habe. Im Jahre 2014 habe ich eine Forschungsbeihilfe der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität bekommen, um die Arbeiten an den musikterminologischen Verben fortzusetzen und ein deutschtschechisches Wörterbuch der Musikterminologie zu schaffen. Mit meiner Bachelorarbeit knüpfe ich an die Diplomarbeit von Mgr. Veronika Střelková „Zur Problematik des lexikalischen Minimums am Beispiel der Terminologie der Musikwissenschaft“ (2012) an, die sich mit den Substantiven und Adjektiven aus der Musikterminologie beschäftigte. Die Ergebnisse ihrer Arbeit kommen auch in das zukünftige Wörterbuch. Meine Bachelorarbeit stellt die Verbindung meiner zwei Studienfächer dar, der Musik und der deutschen Sprache. Diese Bachelorarbeit soll den begonnenen Prozess der Erfassung der deutsch-tschechischen Musikterminologie in Form einer Online-Datenbank beenden. Dies wird in diesem Jahr unter dem Projekt Nr. 26910401 an der Karls-Universität realisiert und aus Mitteln der spezifischen Hochschulforschung finanziert. Die Bachelorarbeit hat zwei große Teile, einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im ersten Kapitel des theoretischen Teils wird die Entstehung und Entwicklung der deutschen Musikterminologie behandelt. Damit wird ein Überblick darüber gewonnen, was in der Geschichte der deutschen Musikterminologie schon erreicht wurde und welchen Platz das von der Prager Germanistik geplante Wörterbuch in diesem historischen Kontext einnehmen wird. Im zweiten Kapitel wird auf die Spezifika des Musikwortschatzes eingegangen. Im dritten Kapitel wird dann die Wahl der Verben thematisiert. Als Ausgangsquelle für die Wahl der Verben wurde das DUW benutzt. DUW hat sich aus der Sicht der Inventarisation der deutschen musikalischen Termini leider als nicht genügend gezeigt. Die empirischen Recherchen in den linguistischen Korpora und in schriftlichen Quellen haben eine Reihe weiterer Verben aus dem musikterminologischen Bereich herausgebracht. Aufgrund dieser Recherchen wurden in die Bachelorarbeit und so auch in die zukünftige Online-Datenbank weitere Verben eingeordnet. Die von mir vorgeschlagenen Verben harmonieren, kolorieren, 8 konsonieren, ornamentieren, untersetzen, verzieren, abklopfen, aufführen, aufspielen, einspielen, klopfen, musizieren, orgeln, rhythmisieren, swingen, vertonen bilden den Kern dieses Kapitels. Es wird eine Argumentation geführt, warum gerade diese Verben in das Wörterbuch kommen sollen, obwohl sie im DUW nicht als musikalische Termini auftreten oder im DUW überhaupt nicht erwähnt sind. Diese Verben treten aber in der musikalischen Fachsprache so häufig auf, dass sie zu der Basis der Kenntnisse der Musiker, Musikwissenschaftler und Musikliebhaber gehören, dass ich es für relevant halte, sie in die Online-Datenbank auch einzubeziehen. Im vierten Kapitel werden Probleme der Erfassung der terminologischen Verben diskutiert. Im praktischen Teil der Bachelorarbeit werden die musikterminologischen Verben nach einem Raster erarbeitet (das Raster ist im Anhang am Ende der Arbeit zum Ansehen). Im Raster gibt es 23 Angaben, aus denen für die Erarbeitung der Verben folgende relevant sind: Angabe 1 (weiter nur Ang.) - Das Stichwort. Hier wird das gewählte Verb nach der Rechtschreibungsnorm stehen. Ang. 1a) nicht obligatorisch, dient für die orthographische Variante des Lexems (z. B. fantasieren/phantasieren). Ang. 1b) dient für pragmatische Angaben wie veraltet, selten usw. Ang. 1c) ist die Verteilung des Stichwortes in Silben und die Kennzeichnung der Betonung. Ang. 2) wird für die Aussprache benutzt, falls sie von der deutschen Aussprache abweicht (z. B. arrangieren aus dem Französischen [°≤ă'í©:≤ŸÆ]). Ang. 3) ist die lateinische Abkürzung der Wortart, hier immer Verb. Ang. 3a) Der Typ des Verbs, meistens entweder transitiv oder intransitiv, manchmal beides. Ang. 4) Morphologie des Verbs. Das Verb wird dekliniert in der dritten Person Singular im Präsens, Präteritum und Perfekt. Ang. 6) das tschechische Äquivalent des Stichwortes. Ang. 9) ist nicht obligatorisch, dient aber zur näheren Spezifizierung der Benutzung des Verbs, z. B. Musikkomposition; öfter als Substantiv verwendet; über Noten usw. Ang. 10) die Valenz. Sie wird am meisten mithilfe des Langenscheidts Wörterbuchs bestimmt. Ang. 11) Ein Beispiel für das Semem auf Deutsch, der die Benutzung des Stichwortes in der Musikfachsprache beweist. Bei der Suche nach dem Beispiel wurden Recherchen in den linguistischen Korpora durchgeführt. Ang. 11b) Die tschechische Übersetzung des Beispielsatzes. Ang. 12) Das deutsche Partizip. Auch nicht obligatorisch, ausgefüllt nur wenn relevant. Falls Ang. 12) ausgefüllt ist, muss man weiter bestimmen 12a) die Art des Partizips. Ang. 17) die Synonyme, Ang. 18) die Antonyme. Ang. 21d), 21e) und 21g) Wortbildung, wo verwandte Wörter aufgeführt werden. 21d) Komposita K-, 21e) Komposita -K, 21g) andere verwandte Wörter nach dem DUW. Ang. 23) Name des Autors. 9 Es ist nicht das Ziel dieser Arbeit den ganzen Prozess der Erfassung der Verben in einem Wörterbuch zu beschreiben. Für ausführliche Beschreibung dieses Prozesses siehe Čermák, F./Blatná, R.: Manuál lexikografie und Korpusová lingvistika. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Verben aus der musikalischen Terminologie nach dem höher beschriebenen Raster zu erfassen, die in ein deutsch-tschechisches Wörterbuch der musikalischen Terminologie in der Form einer Online-Datenbank zusammen mit anderen von Frau Střelková ausgearbeiteten Wortarten kommen. 10 2. Entstehung der deutschen Musikterminologie Einen der umfangreichsten Überblicke zum Thema der Entstehung der deutschen Musikterminologie bietet Die Fachlexikographie der Musikwissenschaft: Eine Übersicht (Bandur 1998). Die Erkenntnisse aus diesem Kapitel werden durch Dějiny hudby (Šafařík 2006) ergänzt. Die musikalische Fachlexikographie hat eine lange Tradition, die bis in die Antike reicht. Der Beginn der schriftlichen Fachlexikographie kann man aber erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts datieren. Im 19. Jahrhundert wurde die Fachlexikographie durch die akademische Musikwissenschaft gefolgt. Die Musik ist eine Form, die man nicht anfassen kann. Der musikalische Fachwortsachtz wird durch Bezug auf das Außersprachliche dargestellt. Der musikalische Terminus bezeichnet „nicht nur einen der Musik zugehörigen Sachverhalt, sondern 'benennt' ihn“ (Kalverkämper/Wiegand, 1998, S. 2005). Er widerspiegelt die subjektive menschliche Sicht. Viele der musikalischen Stichwörter sind nur bloße Benennungen und Bezeichnungen des musikalischen Sachverhaltes, es sind an sich selbst keine Termini. Das Bedürfnis nach der Genauigkeit der Benennung des musikalischen Sachverhaltes ist hoch, deshalb lassen die Musiker oft ihrer Fantasie einen freien Lauf und benutzen Vergleiche und Metaphern. Beim Klavierunterricht sagt man so den Schülern z. B.: „Deine Hand muss die Tonleiter so spielen, als ob du einen Malerpinsel in deinem Hand hättest und einen wunderschönen Regenbogen malen würdest“. Die Wortverbindung „einen Regenbogen malen“ ist eine Metapher, die eine spezifische gewünschte Bewegung der Hand und des Handgelenkes darstellt. Das Wort Regenbogen ist dazu noch eine Vorstellung der Farben. Man könnte stattdessen auch ganz einfach sagen: „Bewege deine Hand von links nach rechts, spiele jede Taste hintereinander und pass auf die Bewegung deines Handgelenkes.“ Der erste Satz weckt die Fantasie und das musikalische Fühlen des Schülers, er sieht vor sich die Klaviatur als eine farbreiche Landschaft, wo er nicht nur spielen, sondern auch malen kann. Er macht sofort die richtigen gewünschten Bewegungen natürlich und automatisch, ohne zu wissen, dass er die Technik des Klavierspiels lernt. Der zweite Satz klingt professioneller und ist aus theoretischer Sicht richtiger, konnte aber den gewünschten Effekt nur bei erfahrenen professionellen Musikern haben. Die Schüler, und vor allem kleine Kinder, haben kein Grundwissen über Anatomie, Physik oder Psychologie. Deshalb wird ihnen die Musik durch Metaphern und Vergleiche 11 nähergebracht. So sind viele Wörter in die musikalische Fachsprache eingegangen, die mit der Terminologie nichts zu tun haben, die aber für den musikalischen Wortschatz von höchster Bedeutung sind. Die musikalische Lexikographie entstand als eigenständige Disziplin zu Beginn des 18. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der das menschliche Gesamtwissen in alphabetischer Anordnung für die großen Enzyklopädien zusammengesammelt wurde. Die Vorgeschichte findet man in den antiken Glossarien, in den mittelalterlichen Wortsammlungen, hauptsächlich von Johannes Tinctoris in seinem Terminorum musicae diffinitorium (um 1472). Für die spätere Musiklexikographie sind dann drei bedeutende Nachschlagewerke zu nennen: das lateinische Clavis ad Thesaurum magnae artis musicae von Thomas Balthasar Janowkas (Prag, 1701), das französische Dictionaire de musique von Sébastien Brossard (Paris, 1703 und 1705) und das deutsche Musicalische Lexicon von Johann Gottfried Walther (Leipzig, 1732). Alle diese Werke sind dadurch gekennzeichnet, dass in ihnen die damalige starke pädagogische Komponente in der Worterklärung und Wortübersetzung schwächer ist. Dies ermöglichte relative Vollständigkeit des Inhalts. Das Lexikon von Janowka aus dem Jahre 1701 mit 167 Artikeln „bildet in seiner Verbindung der bisher streng getrennten Gattungen des alphabetisch geordneten Diffinitoriums und des fortlaufenden Musiktraktats streng genommen eine Zwischenstation auf dem Weg zur modernen Musiklexikographie“ (Bandur, 1998, S. 2006). Das Werk von Brossard (1655-1730) Dictionnaire de Musique zielte primär auf die italienischen Musiktermini und ihre Übersetzung in das Französische. Diese Wörter wurden dann alphabetisch in Table Alphabétique des Termes Français eingeordnet. Brossards Wörterbuch kam der damaligen Idee der musique moderne entgegen. Der Schwerpunkt dieses Wörterbuchs liegt in der Beziehung Musique Ancienne ‒ Musique Moderne, was dem im damaligen Frankreich herrschenden Streit Querelle des Anciens et des Modernes entgegenkam. „Brossard legt dabei alles Gewicht auf die Musique Moderne im Sinne einer Abwertung des Alten gegenüber der fortschrittlichen Vervollkommnung der Neuen Musik“ (Acta musicologica, 1956, S. 17). Die Ausarbeitung dieses Wörterbuches war Vorbild für das erste deutschsprachige Musikwörterbuch Walthers. Die lexikographische Arbeit Walthers (1684-1748) ist aus drei Gründen eine der bedeutendsten Quellen für die musikwissenschaftliche Forschung. Erstens ist das das erste deutschsprachige Musiklexikon, zweitens ist das auch das erste musikbiographische Nachschlagewerk und drittens werden in ihm fast 3000 musikalische Termini erklärt, die aus mehreren Sprachen stammen: aus dem Griechischen, Lateinischen, Italienischen und 12 Französischen. Walther versuchte die Lücken in den terminologischen Partien im Lexikon von Brossard auszufüllen. Im Gegenteil zu Brossard zielte Walther nicht an die musique moderne, aber blieb treu der Idee des 16. und 17. Jahrhunderts, der sogenannten Ars musica1, die bis in das 17. und 18. Jahrhundert immer noch aktuell war. „Dies ist das eigentliche Kennzeichen seines Diffinitoriums: es ist ein Sammelbecken der Musikwörter und Wortbedeutungen einer Zeit, an deren Ende es steht. Von der Gegenwart des beginnenden 18. Jahrhunderts nur hin und wieder beleuchtet, ist es beheimatet im Überlieferten und noch unberührt von jenem radikalen Umbruch im Felde der Terminologie, da die Ars musica der Theorie der Schönen Künste überantwortet wurde“ (Eggebrecht 1957b, 16). Es gab keine weitere Auflage des Lexikons von Walther. Die Fachlexikographie des 18. Jahrhunderts knüpfte an sein Wörterbuch nicht an. Die Gesellschaft veränderte sich unter dem Einfluss der Französischen Revolution. Es kam zu einer dynamischen Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft, was den Aufstieg des Bürgertums unterstützte. Mit dem wachsenden Einfluss des Bürgertums hing die Veränderung der sozialen Struktur der Interessenten für kulturelle Werte zusammen. Dies führte zur Demokratisierung der Kultur und Bildung, die die neuen Wege zu ihrer Verbreitung benötigten ‒ die Presse, öffentliche Konzerte, Ausstellungen, fachlich gerichtete Publikationen. Es gab neue soziale Gruppen, hauptsächlich innerhalb des Bürgertums, auf welche die lexikographischen Arbeiten zielten, nämlich auf die Musikliebhaber, Laien und Dilletanten. Diese Wende wird als Übergang von der Ars musica zu der Musik als schöne Kunst bezeichnet. Die lexikographische Arbeit des 18. Jahrhunderts zeichnete sich durch die sogenannten Liebhaber-Lexika aus, die an die höhere Nachfrage der breiteren musikinteressierten Gesellschaftskreise reagierten. Bis in das 19. Jahrhundert blieben die Lexika terminologisch orientiert, es gab Kürzungen oder Zusammenfassungen anderer Worterbücher, z. B. Kurtzgefaßte Musicalische Lexicon (1737) oder das Musikalische Handwörterbuch (1786) von J. G. Wilke. Eine starke Tendenz in dem deutschen Sprachraum war neben der Übernahme der fremdsprachigen musikalischen Termini auch die Eindeutschung der Fachwörter. Das zeigte sich am meisten in der Allgemeinen Theorie der Schönen Künste (1771-1774), herausgegeben von Johann Georg Sulzer (1720-1779) in vier Bänden. Hier wird Musik für das erste Mal als 1 Ars musica war im Mittelalter Teil des Quadriviums innerhalb der Artes Liberales zusammen mit Arithmetik, Geometrie und Astronomie und wurde als mathematische Disziplin verstanden. 13 eingenständige Disziplin in das System der Schönen Künste eingegliedert. Sulzer fühlte die Notwendigkeit, gewisse Schlagwörter aus der fremden Sprache in die „eigene“ Sprache zu übersetzen. So wurde z. B. Accompagnement zu Begleitung, Comes zu Gefährte, Contretems zu Verzögerung usw. Dies führte zu weiterer Erläuterung der Bedetung der einzelnen Schlagwörter und besserer Interpretaion in der Muttersprache. Die italienischen Termini blieben nämlich immer breit erweitert und ihre Eindeutschung machte sie verständlich für weitere Gesellschaftskreise in dem deutschen Sprachraum. Musik war im 18. Jahrhundert ein selbstverständliches gesellschaftliches Vergnügen, gehörte sogar zur guten Ausbildung junger Damen. Fast jede bürgerliche Familie hatte ein Klavier zu Hause und der Bedarf nach für Laien geschriebenen Wörterbüchern für das Hausmusizieren war von großer Bedeutung. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts kam das neue Begriffssystem der musikalischen Klassik, das sich in dem Werk von Heinrich Christoph Koch (1749-1816) Musikalisches Lexikon (1802) wiederspiegelt. Dieses Lexikon wurde zu einem der bedeutendsten Lexika der Musik. Auf dem Titelblatt dieses Werkes steht: „die theoretische und praktische Tonkunst, enzyklopädisch bearbeitet, alle alten und neuen Kunstwörter erklärt und die alten und neuen Instrumente beschrieben, enthält“. Das Koch-Lexikon stellte für die Zeitgenossen eine umfangreiche Lehre über die frühklassische Musik dar und hatte einen großen Einfuss auf die Nachschlagewerke des 19. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert erschien für eine Reihe von Jahren kein Werk, das sich mit dem Koch-Lexikon messen konnte. Aufgrund einer gekürzten Version des Koch-Lexikons, die unter dem Titel Kurzgefasstes Handwörterbuch der Musik für praktische Tonkünstler und Dilettanten 1807 in Leipzig erschien, wurden viele Wörterbücher von sehr unterschiedlichem Wert veröffentlicht, z. B. Musikalisches Lexikon oder Erklärung und Verdeutschung aller in der Musik vorkommenden Ausdrücke, Benennungen und Fremdwörter, mit Bezeichnung der Aussprache von J. E. Häuser (Meissen, 1828) oder Neuestes vollständiges musikalisches Wörterbuch, enthaltend die Erklärung aller in der Musik vorkommenden Ausdrücke (Ulm, 1832) von J. A. Chr. Burkhard u. a. Die meisten Werke dieses Charakters waren einbändig. Seit den späteren 80er Jahren wurden sie durch die mehrbändigen Universalwörterbücher verdrängt. Aus diesem Bereich sind besonders diese Werke zu nennen: Musikalische Conversations-Lexicon, Enzyklopädie der gesamten Musikwissenschaft von A. Gathy (Leipzig, 1835) oder die Enzyklopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften, oder Universal-Lexikon der Tonkunst von G. Schilling (Stuttgart, 6 Bände zwischen den Jahren 1835-1838). Im 19. Jahrhundert entstand neben dem Typus der mehrbändigen Enzyklopädie das Speziallexikon, das auf die Laien gezielt war, daneben aber auch zum Teil hohe 14 wissenschaftliche Qualität anbieten sollte. Als das erste Spezialwörterbuch galt das von Fr. von Driebergs bearbeitete Wörterbuch der griechischen Musik (Berlin, 1835). Im späten 19. Jahrhundert etablierte sich die Musikwissenschaft an den Universitäten als eine Disziplin, die alle auf die theoretische Beschäftigung mit der Musik bezogenen Aktivitäten zusammenfassen sollte. Das brachte einen neuen Typus des musikalischen Wörterbuchs auf die Welt. 1882 erschien in Leipzig für das erste Mal das Musik-Lexikon von Hugo Riemann (1849-1919). Dieses einbändige Nachschlagewerk gilt bis heute als Standardwerk des musikalischen Schriftums. Der Autor gab Akzent auf die umfangreiche geschichtliche Arbeit. Als Ergebnis liegt vor uns eine eigenständige Konzeption eines einzigen Autors, die das aktuelle musikalische Wissen und die Verbindung mit der Musikgeschichte zusammenbringt. Riemann zielte aber nicht nur auf die Wissenschaftler und schrieb sein Werk auf eine für einen breiten Lesekreis zugänglige Art und Weise, so dass das Werk auch für den gebildeten Laien und den praktischen Musiker verfügbar ist. Der Erfolg dieses Werkes war riesengroß. Es gab zwölf Auflagen, aus denen die achte im Jahre 1916 von Riemann abgeschlossen wurde. Die letzte, zwölfte, wurde im Jahre 1961 von den bedeutenden Musikforschern des 20. Jahrhunderts W. Gurlitt, H. H. Eggebrecht und C. Dahlhaus herausgegeben, wobei sie zum Standardwerk der Musikwissenschaft wurde. Das 20. Jahrhundert brachte mit sich die Idee der Gesamtheit des musikalischen Wissens. Das zeigte sich in dem utopischen Werk von Friedrich Blume (1893-1975) Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), das zwischen den Jahren 1949-68 in 14 Bänden mit 9414 Artikeln, zu denen noch zwei Supplementbände mit 2874 Einträgen in den 70er Jahren sowie ein Registerband im Jahre 1986 angeschlossen wurden. In den 50er Jahren begannen Vorarbeiten und Planungen, die zu der Herausgabe eines musikterminologischen Wörterbuchs führen sollten. Als erster fing mit dieser Konzeption Willibald Gurlitt (1889-1963) gefolgt von Hans Heinrich Eggebrecht (1919-1999), der im Jahre 1972 das Handwörterbuch der musikalischen Terminologie herausgab. Gemeinsam für die beiden „ist die Überzeugung, dass die musikalischen Fachwörter im Denken und Sprechen über Musik von jeher eine wesentliche Rolle spielen. Das Wissen um Bedeutung, Bezeichnungsgehalt und Verwendungsweise der Fachwörter in Vergangenheit und Gegenwart erweist sich von daher als unumgänglich zum Verständnis der abendländischen Musik“ (Bandur, 1998, 2012). 15 3. Die Musikterminologie „Über Musik könne man ebensowenig aussagen wie über das Aroma des Kaffees – der Kenner genieβt und schweigt.“ Ludwig Wittgenstein 3.1. Terminologie und Terminographie Terminologie ist Teil der Fachsprache. Die Terminologiearbeit kann meistens nur durch Fachleute des betreffenden Fachgebiets durchgeführt werden. Die Terminographie beschäftigt sich im Unterschied zu der Terminologie mit der Dokumentation der terminologischen Daten. „In der Terminographie werden existierende terminologische Informationen erfasst und bestimmten terminographischen Grundsätzen entsprechend systematisch ‒ meist in Form von Fachwörterbüchern oder Terminologiedatenbanken dargestellt und verfügbar gemacht“ (Galinski/Budin 1998, S. 2185). Im Bezug auf die deutsch-tschechische Datenbank der Musikterminologie arbeitet man mit der übersetzungsorientierten Terminographie. Das ist eine spezifische Richtung der Terminographie, die sich mit dem Übersetzen von Fachtexten beschäftigt. Sie ist also mehrsprachig ausgerichtet. Die Grundsätze und Methoden eines Terminografen sind folgende. Das Ziel eines Terminografen ist es gewöhnlich, eine terminologische Datenbank zu schaffen, die die Terminologie eines Fachs aufnimmt. Es gibt verschiedene Zwecke, für die die Datenbank geschaffen werden kann: 1. der Informationszweck, 2. der Standardisierungszweck und 3. der Harmonisierungszweck. Der Informationszweck leistet dem Benutzer der Datenbank die Information über die Existenz des Terminus, über seine Bedeutung und andere terminologische Angaben. Bei dem Standardisierungszweck kodifiziert die Datenbank die Form und die Bedeutung der Termini, beschäftigt sich mit formellen Unterschieden, die in der Fachliteratur aufgetaucht sind und macht auf die fehlerhafte Nutzung der Termini aufmerksam. Der Harmonisierungszweck bringt die Begriffe und Termini und ihre Bedeutungen und Strukturen zusammen im Rahmen einer oder mehrerer Sprachen und sichert einen einwandfreien Austausch der terminologischen Informationen und ihre Nutzung. Unsere Datenbank fällt unter den Informationszweck. Die Datenbank wird sich an einen breiten Kreis der Leser wenden: an Linguisten, Übersetzer, Lehrer, Studierende der Musikwissenschaft, Musikinterpreten und interessierte Öffentlichkeit. Deshalb wird die 16 Datenbank primär als offenes online Datenbanksystem konzipiert und durchlaufend aktualisiert und ergänzt. Der Bereich, den unser Team umfassen will, zielt an die Substantive, Adjektive und Verben aus der musikalischen Terminologie. In den folgenden Kapiteln werden die Wahl der Termini und die Erfassung der gewählten Stichwörter aus der Musikterminologie thematisiert. 3.2. Spezifika des Musikwortschatzes Jeder Fachmann muss sich über Musik äußern können. Dazu steht ihm die musikalische Terminologie zur Verfügung. Im Unterschied zu anderen Fachsprachen ist jedoch die Musikterminologie in dem Sinne spezifisch, dass sie sich auch ganz subjektiver, ästhetischer Ausdrücke bedient, nicht in der letzten Reihe auch der Metaphern. Von anderen Fachsprachen unterscheidet sich die Musikfachsprache z. B. dadurch, dass der Klang (der Ton oder die Musik) und sein sprachliches Benennen zwei verschiedene Sachen sind, die in unserer Wahrnehmung unterschiedlich angenommen werden. „Auf der einen Seite steht der Wunsch nach einer kunstgemäßen, bildhaft-poetischen Sprache, auf der anderen Seite die Forderung nach einer wissenschaftlich exakten, formal musiktechnischen Sprache“ (Störel, 1997, S. 18). Die Metaphern in der Musikterminologie dienen dazu, den komplizierten musikalischen Sachverhalt kommunizierbar zu machen. Sie transformieren das Interpretierte in die sprachliche Ebene. Sie können Ästhetik, Subjektivität und Emotionalität ausdrücken, die zur Beschreibung des Musiksachverhaltes von großer Bedeutung sind. Die Verbindung von Musik und Sprache gewann seit der Renaissance große Bedeutung. Bei der sprachlichen Auffassung der Instrumentalmusik, die vom Wort unabhängig ist, traten die Wörter Tonsprache und Klangrede in den Vordergrund. Seit der Romantik blieb die Idee der Tonsprache nicht mehr nur metaphorisch, sie wurde sogar zum musikwissenschaftlichen Paradigma. Klang und Farbe wurden seit dem 18. Jahrhundert untersucht. In der Sprachauffassung der Musik dominierten besonders Licht- und Farbanalogien. Das heißt in der Praxis, dass jedem Ton eine bestimmte Farbe zugeordnet wurde. Es wurde über die Klangfarbe gesprochen. Das Wort Klangfarbe stammt aus dem französischen Wort Timbre. Derselbe Ton, wenn von verschiedenen Musikinstrumenten gespielt oder gesungen, hat immer eine andere Farbe. So wird man dazu gezwungen, eine nähere Bestimmung des Timbres zu unterscheiden. Hier stößt man an die Licht- und 17 Farbanalogien. Es kann gesagt werden, das Timbre sei hell oder dunkel, scharf, dumpf usw. Unter den von mir untersuchten Verben findet man auch das Verb timbrieren mit dem Beispielsatz: „Sie kann ihren fülligen Mezzosopran dunkel timbrieren.“ Ein anderes Verb, das eng mit der Metapher aus der Malerei in den Texten erscheint, ist das Verb kolorieren. In der Zeit der Renaissance bedeutete kolorieren soviel wie ornamentieren oder verzieren. Im Rahmen der Inventarisierungsarbeiten hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der metaphorischen Verben, die mit der Musik verbunden sind, im DUW nicht als musikalische Termini gekennzeichnet wurde. In dem DUW gibt es eine Vielzahl von Verben, die unter der Suchanfrage Musik zu finden sind, z. B. antörnen, aufpeitschen, berieseln, einlullen, einschmeicheln, lärmen, quellen, schmeicheln, schunkeln, schwelgen, untermalen, wecken. Das sind nur einige Beispiele der metaphorischen Verben, die in Verbindung mit der Musik in der Musikfachsprache auftreten. Nur eine Bruchzahl von ihnen wird als Musiktermini markiert. Ein weiteres Spezifikum des Musikwortschatzes ist, dass er auch Termini aus anderen Disziplinen verwendet, hauptsächlich aus der Physik oder der Psychologie. Über die Physik spricht man oft beim Spiel auf die Musikinstrumente. Aus der eigenen Praxis beim Üben und beim Unterrichten des Klavierspiels kann ich die üblichsten Beispiele nennen: es ist sehr wichtig das Gewicht des Körpers gut benutzen zu lernen. Das Spiel kann durch die Kraft des Drucks des Fingers auf die Klaviatur beeinflusst werden. Jedem Klavierspieler klingt dasselbe Klavier unterschiedlich. die Farbe des Tons ist unterschiedlich, weil jeder Pianist eine einzigartige Person ist, mit einer unikalen Körperbildung. Der Druck kann auch die Stärke des Klangs beeinflussen, man kann sehr still oder auch sehr laut spielen. Die Physik ist bei allen Musikinstrumenten vertreten, die Wurzeln der Musik selbst reichen bis in die Antike und am Anfang war Musik, wie schon im ersten Kapitel dieser Arbeit angedeutet, als mathematische Disziplin neben der Arithmetik und Geometrie verstanden. Die Höhe der Töne auf den Saiten ist auch bloße Physik. Durch Kürzung der Saiten gewinnt man höhere Töne (für ausführliche Informationen zu diesem Thema siehe John R. Pierce: Klang. Musik mit den Ohren der Physik, 1999). Die Psychologie hat auch einen großen Einfluss auf den Wortschatz der Musikfachsprache. Jeder aktive Musiker muss vor den Konzerten mit einem anspruchsvollen psychischen Zustand kämpfen ‒ mit dem Lampenfieber. Es ist eine spezifische Art der Nervosität, die, wenn gut kontrolliert, den Musiker zu besseren künstlerischen Leistungen verhilft. Wenn das Lampenfieber zu stark ist, kann das für einen Musiker auch das Ende der Karriere bedeuten. 18 Mit der Psychologie der öffentlichen Aufführungen beschäftigt man sich als aktiver Musiker von Anfang des Musikunterrichts an. Weiter hängt Psychologie mit der Musikfachsprache aus der Sicht des Wachstums der Kinder zusammen. Der Problematik widmen sich zahlreiche methodologische Bücher über den Anfangsunterricht (z. B. Vlasáková, A.: Klavierpädagogik 2003). In der Methodik über Musikunterricht werden Ausdrücke aus der Psychologie häufig verwendet. 3.3. Zur Wahl der Verben Als Ausgangsquelle für die Wahl der Verben wurde das DUW benutzt, dessen Makrostruktur sich hinsichtlich der Inventarisierung der deutschen musikalischen Terminologie als ungenügend zeigte. Deshalb habe ich mich entschieden, die Datenbank um weitere Verben zu erweitern. Einerseits geht es um die Verben, die im DUW nicht als musikalische Termini gekennzeichnet waren, die aber in der musikalischen Fachsprache so häufig auftreten, dass sie für den Adressatenkreis, an den sich die Datenbank wenden wird, von größer Bedeutung sind. Anderseits geht es um solche Verben, die ich während meiner Arbeit mit den linguistischen Korpora und literarischen Quellen entdeckt habe und die im DUW nicht zu finden waren, die aber in die Musikterminologie auch gehören. Unten lege ich eine Tabelle vor, in der man einen guten Überblick über die Verben aus der Musikterminologie und der Musikfachsprache gewinnen kann. Diese Tabelle wurde von Frau Střelková erstellt und von mir ergänzt. In der linken Spalte sind die musikterminologischen Verben, wie sie im DUW gekennzeichnet waren und dazu die von mir vorgeschlagenen Termini harmonieren, kolorieren, konsonieren, ornamentieren, untersetzen, verzieren, die ich mit einem Stern „*“ markiert habe. Diese Verben werden alle in die Datenbank aufgenommen. In der mittleren Spalte sind Verben aus dem Feld der Musikfachsprache. Ein Teil von davon tritt in der musikalischen Fachsprache so häufig auf, dass diese Verben zum Basiswissen der Musiker, Musikwissenschaftler und Musikliebhaber gehören. Konkret sind das die Verben abklopfen, aufführen, aufspielen, einspielen, klopfen, musizieren, orgeln, rhythmisieren, swingen, vertonen. Deshalb finden diese Verben auch Eingang in die Datenbank. In der rechten Spalte sind solche Verben, die in Verbindung mit Musik vorkommen. Es geht um keine Termini, meisten sind das stark metaphorisch gefärbte Verben, die das 19 Fühlen und Erleben von Musik ausdrücken. Für die allgemeinen Kenntnisse über Musik sind Verben hören, spielen und üben von Bedeutung. die in Verbindung mit Musik Termini Musikfachsprache alterieren abbrechen abfahren anblasen abklopfen abschalten ansprechen anschwellen abschnappen arrangieren aufführen abspeichern auflösen aufspielen animieren aushalten aussetzen anlocken besaiten einspielen anmachen beziffern klopfen antörnen binden musizieren aufpeitschen deklamieren orgeln aufrauschen disharmonieren rhythmisieren ausfiltern dissonieren schmieren berieseln durchkomponieren swingen beschwingen durchstimmen vertonen durchklingen vorkommenden Verben erhöhen einblenden erniedrigen einlullen falsettieren einschmeicheln fantasieren entrücken figurieren entzücken harmonieren* erbauen 20 harmonisieren ergreifen imitieren erotisieren instrumentieren fangen intonieren fetzen kadenzieren forttönen kolorieren* geben konsonieren* gewähren korrepetieren herausklingen modulieren hineinhören modulieren hinreißen orchestrieren hören ornamentieren* lärmen organisieren leben paraphrasieren machen phrasieren mischen punktieren mögen registrieren produzieren resonieren quellen sekundieren sagen setzen schmeicheln solmisieren schunkeln spartieren schwelgen stopfen spielen synkopieren stimulieren temperieren tönen 21 timbrieren turnen transkribieren üben transponieren übersetzen tremolieren umsetzen übersetzen unterlegen umspielen untermalen untersetzen* vernehmen variieren verschmelzen vermindern verstehen vertiefen verstummen verzieren* verzerren vokalisieren verzücken wecken wiegen wirken zuspielen 22 4. Anmerkungen zur Inventarisierung der Verben In diesem Kapitel wird eine Argumentation zu der Wahl der zwei folgenden Gruppen von Verben geführt. In der ersten Gruppe sind das die ergänzten Termini, in der zweiten Gruppe die Auswahl der Verben aus der Musikfachsprache. Zu der ersten Gruppe gehören die Verben harmonieren, kolorieren, konsonieren, ornamentieren, untersetzen, verzieren. Zu der zweiten Gruppe gehören die Verben abklopfen, aufführen, aufspielen, einspielen, klopfen, musizieren, orgeln, rhythmisieren, swingen, vertonen. 4.1. Gruppe 1 4.1.1 harmonieren Dieses Verb bildet das Antonym zu dem Verb disharmonieren. Im DUW wird disharmonieren als musikalischer Terminus gekennzeichnet, harmonieren dagegen nicht. Im DUW wurden diese Verben wie folgt erfasst. dis|har|mo|nie|ren (Musik) schlecht zusammenklingen, eine Disharmonie ergeben: die Akkorde, diese Instrumente disharmonieren. har|mo|nie|ren (von Tönen, Akkorden o. Ä.) angenehm zusammenklingen. (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM], gekürzt) Die Erklärung der Bedeutung der beiden Wörter ist ähnlich, die Kennzeichnung Musik als Fachsprache findet man nur bei dem ersten Verb. Die Recherchen in den linguistischen Korpora haben belegt, dass das Verb harmonieren in der musikalischen Terminologie auf dem gleichen Niveau wie das Verb disharmonieren steht. Weiter ist das Verb aus dem Wort die Harmonie abgeleitet, dessen Beschreibung im DUW folgend aussieht (© Duden Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM], gekürzt) 23 Har|mo|nie, die; -, -n [lat. harmonia < griech. harmonía, eigtl.ÿ= Fügung]: 1. a) (Musik) wohltönender Zusammenklang mehrerer Töne od. Akkorde: die H. eines Dreiklangs. Die Einordnung dieses Verbs in die Datenbank ist somit das Ergebnis einer logischen Schlussfolgerung aufgrund der antonymischen Beziehung zwischen den Verben disharmonieren ‒ harmonieren und der Verwandtschaft mit dem Wort Harmonie. 4.1.2. kolorieren Die musikalische Bedeutung dieses Verbs ist im DUW überhaupt nicht zu finden. Siehe: ko|lo|rie|ren eine Zeichnung od. Druckgrafik [mit Wasserfarben] ausmalen: Stiche k.; eine kolorierte Stadtansicht. Das Verb stammt aus der Malerei und wurde in die Musik übernommen. Die musikalische Bedeutung des Verbs wird folgend geklärt: „In der Zeit der Renaissance bedeutete kolorieren soviel wie ornamentieren oder verzieren der Melodie.“ (Störel, 1997, S. 105). Ähnlich im digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (URL <www.dwds.de/, zuletzt zugegriffen am 30.11.2014>: kolorieren Vb. ‘mit Farben ausmalen, bemalen’, entlehnt (16. Jh.) aus lat.colōrāre ‘färben’ (zu lat. color ‘Farbe’) oder ital. colorire (s. unten). –Kolorit n. ‘Farbgebung, Farbwirkung, Klangfarbe’, entlehnt (17. Jh.) aus ital. colorito (zu ital. colorire ‘färben, ausschmücken’, einer Nebenform von ital. colorare). Koloratur f. ‘virtuose Verzierung des Gesangs’, heute nur Fachwort der Gesangskunst, im 16. Jh. in der doppelten Bedeutung ‘Tonverzierung’ und ‘Färbung, Farbgebung’ entlehnt aus ital. coloratura, spätlat. colōrātūra ‘Färbung’. Koloratursopran m. (19. Jh.). Das Unterstrichene ist die wichtigste Information. Das Verb hatte im 16. Jahrhundert zwei Bedeutungen. Das entspricht der Musik der Renaissance und des beginnenden Barocks. 24 Die Verzierung der Melodie wird heute mit den Verben verzieren oder ornamentieren verbunden, das Verb kolorieren ist in diesem Sinne verschwunden und wird heute als veraltet bezeichnet. Das Verb bleibt aber bis heute mit der Gesangtechnik der Koloratur verbunden, sowohl im Deutschen als auch im Tschechischen. Für Belege aus den Korpora siehe den praktischen Teil dieser Arbeit, S. 56. Es wurde früher schon über Metaphorik in Musik gesprochen. Das Verb kolorieren wird in der musikalischen Praxis häufig auch in der Bedeutung aus der Malerei verwendet, meistens wenn man über die Musik des Impressionismus spricht. Der Zeitraum des Impressionismus begann am Anfang des 20. Jahrhunderts zuerst in der Malerei. Erst später wurde die Idee in die Musik durch Claude Debussy übernommen, gefolgt von Maurice Ravel, Gabriel Fauré u. a. Im Musikunterricht werden die Farben des Impressionismus durch Metaphern erklärt (schwimmende Farben) und hier ist das Verb kolorieren von großer Bedeutung. Deshalb soll dieses Verb in die Datenbank mit allen Möglichkeiten der Übersetzung und Verwendung in seinen verschiedenen Kontexten kommen. 4.1.3. konsonieren Dieses Verb gibt es im DUW PC-Bibliothek nicht, im Duden online wird seine Bedeutung als zusammenklingen oder mitklingen erklärt <URL: http://www.duden.de/rechtschreibung/konsonieren, zuletzt zugegriffen am 5.10.2014>. In beiden Quellen gibt es aber das Verb dissonieren, was Antonym zu konsonieren ist, wobei dieses Verb als Musikterminus gekennzeichnet wird. Es gibt im DUW die beiden Varianten der musikterminologischen Substantive Konsonanz ‒ Dissonanz als Gegenteile. Das Verb konsonieren tritt in der gesprochenen und geschriebenen Sprache selten auf, es gibt aber keinen Grund, auf dieses Verb zu verzichten. Als Belege der Existenz dieses Verbs als Musikterminus wurden folgende Quellen und Beispiele gewählt:„...Wenn diejenige Anordnung des Oktavensystems die natürliche und ursprüngliche ist, in der mit der untersten Saite die dritte, vierte, fünfte und sechste vollkommen konsoniert, dann wird eine solche Tonart die Seele zu all dem anregen, die Molltonart zum Erleiden, die Durtonart zum Handeln...“ (Kepler, 2006, S.168) „Bei sechs Noten gegen eine findet ein Unterschied der Taktart statt. Im zweiteiligen Takt konsoniert die erste und vierte...im dreiteiligen Takt konsoniert die erste, dritte und fünfte (Bussler, 2012, S. 28). 25 Das Verb hat in der Musikterminologie seinen festen Platzt, deshalb wird die Datenbank darauf keinesfalls verzichten. 4.1.4. ornamentieren Bei diesem Verb steht im DUW einfach das Wort Kunst in Klammern. Das Verb wird im Allgemeinen in der Kunstfachsprache benutzt. In der Musikterminologie bedeutet das Verb die Verzierung der Melodie. Dazu werden verschiedene Ornamente benutzt: der Triller, der Mordent, Vorschläge usw. Hohe Beliebtheit der Verzierungen und Ornamenten herrschte im Barock und in der Klassik. Carl Philipp Emanuel Bach beschäftigt sich mit dieser Problematik in seinem Werk Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen (1753). Auch Robert Schumann schrieb in seiner Neuen Zeitung für Musik „...jeder Solist sollte fähig sein, zu ornamentieren und zu kolorieren, jeder Virtuose sich seine Konzertkadenzen selbst zurechtlegen“ (Schott, 1953, S. 292). Es gibt zahlreiche Belege der Existenz und Verwendung dieses Verbs als Musikterminus. Die Interpreten, Musikwissenschaftler und Musikliebhaber beschäftigen sich ständig mit Werken, die der Geschichte gehören. Z. B. um ein Stück der Barockmusik wohl zu verstehen und zu spielen, braucht man die historischen Termini zu verstehen. Das Verb ornamentieren gehört zu solchen Termini aus der Musikgeschichte und wird für immer mit der Musik des Barocks, der Klassik und der Romantik verbunden sein. Als solches gehört das Verb auch in die Datenbank. 4.1.5. untersetzen Das Untersetzen ist eine Art Spieltechnik bei den Tasteninstrumenten. Im DUW findet man dieses Verb in dem musikterminologischen Sinne nicht, man findet aber sein Antonym übersetzen. Beim Spiel auf die Tasteninstrumente kann das eine ohne das andere nicht existieren. Aus der Sicht der Musikterminologie ist solche Struktur des DUW ungenügend. Diesen Mangel wird die Datenbank beheben. 26 4.1.6. verzieren Dieses Verb ist synonymisch zu dem Verb ornamentieren. Im DUW wird es auch nicht als Musikterminus kennzeichnet. Zur Argumentation siehe oben bei dem Verb ornamentieren. 4.2. Gruppe 2 4.2.1. abklopfen Dieses Verb wird in mehreren Diskursen verwendet. In der Musik hat es eine Stelle besonders bei Proben eines Orchesters. Um das ganze Ensemble zu kontrollieren, hat der Dirigent den Taktstock, mit dem er die Proben leitet. Wenn er mit dem Orchester übt und mit dem Spiel nicht zufrieden ist, klopft er mit dem Taktstock ab und das ganze Orchester hört auf zu spielen, um zu hören, was der Dirigent verbessern will.2 4.2.2. aufführen Dieses Verb verbindet sich mit jedem musikalischen Geschehen, das sich auf der Bühne abspielt, sei es ein Konzert oder ein Opernstück. Das Verb wird in der Musikfachsprache häufig verwendet. Es gibt neben diesem Verb auch das Kompositum uraufführen, was die erste Aufführung, die Premiere, eines Musikstücks darstellt. 4.2.3. aufspielen Das Verb verbindet sich in der Musik mit einer gesellschaftlichen Gelegenheit, wo eine Kapelle zur Belustigung der Gesellschaft spielt, z. B. auf einem Fest, einer Hochzeit, einem Ball. Ein Beispielsatz: Eine Musikkapelle (http://www.duden.de/rechtschreibung/aufspielen#Bedeutung1, spielte zuletzt zum Tanz zugegriffen auf. am 5.10.2014). Das Verb ist teilweise mit dem Verb musizieren synonymisch. Es geht nicht um 2 Das Abklopfen repräsentiert aus der Sicht der Linguistik nach Charles Peirce ein nonverbales Objekt, das von allen Mitgliedern des Orchesters gleich interpretiert wird – alle müssen aufhören zu spielen. Dieses Abklopfen ist ein Symbol, der als ein Zeichen dient. 27 eine professionelle Aufführung eines Musikstücks, die Musik ist hier nicht primär zum Hören, sondern als Begleitung des Tanzes oder einer Unterhaltung. Dieses Verb findet man nicht in den musikwissenschaftlichen Texten, sondern in den Reportagen in Zeitungen über einen gesellschaftlichen Event. 4.2.4. einspielen Dieses Verb hat mehrere Bedeutungen. Die erste Variante ist reflexiv: sich einspielen. Jeder Musiker, bevor er spielen oder üben beginnt, muss sich erst auf dem Musikinstrument etwas einspielen, damit sich seine Finger aufwärmen oder, ginge es um die Blasinstrumente, muss man den Instrument erst anblasen, damit der Ansatz sicher ist. Die zweite Bedeutung ist nicht reflexiv und wird benutzt, wenn ein Musikinstrument neu ist und noch nicht eingespielt wurde. Das erkennt man an dem Klang des neuen Instruments, an der Schwere der Tasten und an anderen Attributen, die ein professioneller Musiker schnell erkennt und mit einem älteren Instrument vergleichen kann. Im DUW wird diese Bedeutung folgend erklärt: ein|spie|len 1. a) ein [neues] Instrument durch längeres Spielen zur vollen Entfaltung der Klangqualität bringen: eine Geige e. (Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM] gekürzt) Die dritte Bedeutung ist auch nicht reflexiv und ist synonymisch zu dem Verb aufnehmen. Ein Musikstück kann auf eine CD eingespielt (aufgenommen) werden. Im DUW ist dieses Verb als Fachsprache gekennzeichnet. ein|spie|len 4. (Fachspr.) a) auf einem Tonträger festhalten; aufnehmen: das Gesamtwerk Gustav Mahlers e. (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM] gekürzt) 4.2.5. klopfen „Die Musik verläuft in der Zeit und hat eine regelmäßige Pulsation“ (Klánský, 2014, Klavierseminar in Dobřichovice). Wenn der Puls in der Musik nicht regelmäßig läuft, beginnt der Lehrer dem Schüler zu klopfen, d.h. er schlägt den Rhythmus mit einem Bleistift. Die 28 Dirigenten zeigen den Rhythmus mit dem Taktstock. Für das Üben zu Hause wurde im 17. Jahrhundert ein Zeitmesser erfunden – das Metronom, ein Gerät, das ein Tempo durch gleichmäßiges Anschlagen von Notenwerten vorgibt. 4.2.6. musizieren Dieses Verb wird, obwohl es um keinen Terminus geht, ausschließlich in Verbindung mit der Musik verwendet. Im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (dwds.de) findet man diese Definition: musizieren Vb. ‘Musik machen, ein Instrument, ein Tonstück spielen’ (Mitte 16. Jh.), aus lat. mūsicāre ‘musikalisch, melodisch einrichten’ Das Verb stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde für solche Gelegenheiten benutzt, wenn mehrere Leute zusammen Musik machten. Es ging meistens nicht um professionelle Musiker, sondern um Musikliebhaber, die zu Hause oft im Familienkreis aus Musizierfreudigkeit spielten. Vielleicht ist das der Grund, warum das Verb nicht seinen Weg in die Musikterminologie gefunden hat. Es geht nicht um professionelle Aufführung auf der Bühne. Das Verb wird trotzdem bis heute in den Musikkreisen häufig verwendet. 4.2.7. orgeln Dieses Verb hat in der Musikfachsprache zwei Bedeutungen. Die erste Bedeutung nähert sich dem Verb organisieren, das in der linken Spalte der Tabelle unter den Termini zu finden ist. or|geln [1ÿa: mhd. orgel[e]n]: 1. a) Drehorgel spielen (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM] gekürzt) orgeln Vb. ‘Orgel spielen’, spätmhd. orgelen (URL: http://dwds.de/?view=1&qu=orgeln. zuletzt zugegriffen am 22.10.2014) Im Unterschied zu organisieren wird beim Orgeln nur gespielt, beim Organisieren findet man im DUW diese Definition: 29 or|ga|ni|sie|ren 5. (Musik) auf der Orgel zum Cantus firmus frei fantasieren. (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM] gekürzt) Die zweite Bedeutung ist pejorativ gefärbt, es heißt nach dem DUW langweilige, erbärmliche Musik machen, auf Tschechisch „fidlat“. 4.2.8. rhythmisieren Der Rhythmus ist mit der Musik eng verbunden, wie schon bei dem Verb klopfen angedeutet wurde. Rhythmus und Puls in der Musik hängen zusammen. Die Musik verläuft in der Zeit mit einer regelmäßigen Pulsation. Die Musik selbst wird als zeitliche Struktur der Noten bezeichnet. Die Noten folgen in Dauern und Pausen, die eine bestimmte Länge haben, z. B. eine Viertelnote, eine Achtel, eine halbe Note, eine halbe Pause. rhyth|mi|sie|ren <sw. V.; hat>: in einen bestimmten Rhythmus bringen: ein Thema r.; <meist im 2.ÿPart.:> eine stark rhythmisierte Musik, Sprechweise. (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].) 4.2.9. swingen Dieses Verb gehört nicht zum Wortschatz der klassischen Musik, man findet es eher in der Jazzmusik. Es geht um Rhythmisierung der Noten in der Jazzmelodie. Sie wird in Noten oft ganz normal, „regelmäßig“ geschrieben, wird von den Musikern aber geswingt. Einige Dauer werden start rhythmisiert oder punktiert. swin|gen <sw. V.; hat> [engl. to swing]: 1. a) in der Art des 1Swing (1 a) ein Musikstück spielen, Musik machen; b) zur Musik des 1Swing (1 b) tanzen; c) [in der Art des 1Swing (1a)] schwungvoll, lebhaft o. Ä. sein: die Musik swingt; swingende Melodien, Rhythmen (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].) 30 4.9.10. vertonen ver|to|nen <sw. V.; hat>: 1. (einen Text) in Musik setzen; (einem Text) eine Musik unterlegen: Gedichte, ein Libretto v. 2. (einen Schmalfilm o.ÿÄ.) mit untermalender Musik u. gesprochenem Kommentar versehen: einen Film v. (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].) Wie man in dem Beispiel aus dem DUW sehen kann, wird die Bedeutung als Vertonung eines Textes, eines Gedichts, eines Romans, eines Librettos oder eines Films erklärt. Das Verb ist kein musikalischer Terminus, obwohl seine Bedeutung mit der Musik eng zusammenhängt. 31 5. Besonderheiten der Verben der Musikterminologie Die Erfassung einiger Verben war nicht problemlos. Die Besonderheiten, die in diesem Kapitel besprochen werden, betrafen zumeist die Übersetzung der deutschen Stichwörter und der Beispielsätze ins Tschechische und die teilweise Antonymie oder Synonymie zwischen einigen Verben. 5.1. organisieren, orgeln Für bessere Darstellung wurde ein Beispiel aus dem DUW benutzt: or|ga|ni|sie|ren <sw. V.; hat> [frz. organiser, zu: organe < lat. organum, Organ]: 1. a) etw. sorgfältig u. systematisch vorbereiten, aufbauen; für einen bestimmten Zweck einheitlich gestalten: eine Ausstellung o.; den Widerstand o.; es ist alles hervorragend organisiert; b) <o. + sich> zu systematischem Aufbau gelangen: der Widerstand organisiert sich. 2. a) in einer Organisation (3 b), einem Verband o.Ä. od. zu einem bestimmten Zweck zusammenschließen: gewerkschaftlich organisierte Arbeiter; b) <o. + sich> sich zur Durchsetzung bestimmter Interessen, Zielsetzungen zusammenschließen: sich zum Widerstand o.; die Jugendlichen organisieren sich zu Banden; gewerkschaftlich organisiert sein. 3. (ugs.) [auf nicht ganz korrekte Art] beschaffen: ich habe mir ein Fahrrad organisiert; er organisierte ihr ein Taxi (beorderte es für sie her). 4. (Med.) selbsttätig in gesundes Gewebe umwandeln. 5. (Musik) auf der Orgel zum Cantus firmus frei fantasieren. (© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].gekürzt) Dieses Beispiel wurde nicht zu viel gekürzt, damit man sehen kann, wie viele Bedeutungen dieses Verb hat. Die musikalische Bedeutung findet man an der letzten Stelle. Das Musikinstrument, mit dem sich dieses Verb verbindet, heißt die Orgel. Das Wort stammt aus dem Griechischen ὄργανον [órganon] d.h. Werkzeug, Instrument, Organ. Das Verb organisieren wurde dann aus dem Wort Organ abgeleitet. Im Deutschen ist die Bedeutung, obwohl das Verb schon veraltet ist, einfach zu erklären. Im Tschechischen ist es aber nicht so. Für das Wort die Orgel hat man im Tschechischen das Äquivalent varhany, aber das Verb „varhanovat“ gibt es nicht. Bei der direkten Übersetzung des Verbs organisieren als 32 organizovat kommt man im Tschechischen auch keinen Schritt weiter. Eine direkte Übersetzung gibt es im Tschechischen nicht. Man muss eine Umschreibung benutzen, nämlich hrát na varhany – auf die Orgel spielen. Das entspricht der Erklärung im DUW aber nicht, da steht: „auf der Orgel zum Cantus firmus frei fantasieren“ (© DUW, 2001. [CDROM].) Die Kenntnis der Bedeutung des Verbs organisieren hat einen Wert besonders für Musikwissenschaftler und Musikforscher, die sich mit alten historischen Texten beschäftigen. Die Wurzeln dieses Instruments reichen bis in die Antike und das Spiel auf die Orgel erlangte seinen Aufschwung im Barock. An der Verbindung des Verbs mit den Wörtern Cantus Firmus kann man den Zeitraum des Vorkommens von diesem Verb erkennen. Es ist nicht Ziel dieser Arbeit die Bedeutung des Cantus Firmus zu erklären, für weitere Informationen siehe z. B. Geschichte der Musik von K. Wörner, 1993. Wenn man sich mit historischen Texten und Noten befasst, dann muss man auch die historische Bedeutung der Wörter verstehen. Das ist der Grund, warum dieses Verb auch für die Datenbank wichtig ist. Das Verb ist auch teilweise synonymisch mit dem Verb orgeln. Das Verb orgeln bedeutet eher Orgel oder Drehorgel spielen und so entspricht es besser der tschechischen Übersetzung hrát na varhany, flašinet. Das Verb organisieren bedeutet nicht nur auf die Orgel spielen, sondern hat in sich auch ein Element der Improvisation. 5.2. erniedrigen, vermindern, vertiefen Diese Verben bilden eine synonymische Reihe. Es geht um terminologische Verben, deren Bedeutung ähnlich ist. Es gibt unter diesen Verben feine Bedeutungsunterschiede, die determinieren, in welchem Kontext das gewählte Verb benutzt wird. Bei allen drei Verben wird ein Ton um einen Halbton erniedrigt (snížen) / vermindert (zmenšen) / vertieft (snížen, prohlouben). Zur Erniedrigung braucht man in einem Notentext ein Erniedrigungszeichen, nicht aber ein Verminderungs- oder ein Vertiefungszeichen. Nur das Verb erniedrigen kann das Kompositum das Erniedrigungszeichen bilden. Das Verb vermindern wird meist im Partizip II verwendet. Man benutzt es beim Sprechen über die Intervalle: eine verminderte Quinte, Terz. In der klassischen Musik gibt es reine, kleine und große Intervalle. Die Töne können alteriert werden, dann unterscheidet man verminderte und übermäßige Intervalle. 33 Das Verb vertiefen wird meistens auch im Partizip II benutzt. Im DUW wird das Verb durch tiefer machen erklärt und es wird ein folgendes Beispiel gegeben: ein um einen Halbton vertieftes C. (© DUW, 2001. [CD-ROM].) Das Vertiefen betrifft nicht nur die Tatsache, dass der Ton um einen Halbton tiefer wird, sondert sagt es uns auch etwas über die Qualität des Klangs oder der Klangfarbe des Tons. Die Farbe wird tiefer, d. h. dunkeler klingend. Wenn man in der Datenbank nach dem tschechischen Verb snížit suchen wird, kann also wegen der Synonymie dieser Verben an Schwierigkeiten anstoßen. Nach dem Raster ist als Hilfe für den Benutzer die Angabe Nr. 9 von Bedeutung, die zur näheren Spezifizierung der Benutzung des Verbs dient. In der Ang. 9 wurden solche Wörter geschrieben, die mit dem Verb am meisten im Kontext zu finden sind. Bei dem Verb erniedrigen sind das die Noten im Allgemeinen, bei dem Verb vermindern die Intervalle und bei dem Verb vertiefen die Töne. Das sollte jedem Benutzer bei der Wahl der richtigen Übersetzungsvariante aus dem Tschechischen ins Deutsche helfen. 5.3. arrangieren, instrumentieren, orchestrieren, transkribieren Eine ähnliche synonymische Reihe bilden die Verben arrangieren, instrumentieren und orchestrieren, teilweise auch das Verb transkribieren. Alle haben etwas mit dem Arrangement eines Stücks oder einer Melodie für andere Instrumente oder für das Orchester zu tun. Durch arrangieren kann man ein Musikstück für andere Instrumente umschreiben. Wenn ein Stück ursprünglich für das Orchester geschrieben wurde, kann man es für Klavier zu vier Händen arrangieren und umgekehrt, z. B. die Komposition „Die Nacht auf dem Kahlen Berge“, geschrieben für das Orchester von M. P. Mussorgski, wurde von dem Pianisten A. Chernov für Klavier arrangiert. Beim Arrangieren erhält man die Musik so wie sie im Original war und passt sie für die technischen Parameter des Zielinstrumentes an. Ein Stück, das ursprünglich für ein oder mehrere Instrumente geschrieben wurde, kann man für das Orchester oder eine andere Gruppe von Instrumenten umarbeiten, oder instrumentieren. Einer der bekanntesten Beispiele sind „Die Bilder einer Ausstellung“, ursprünglich für Klavier von M. P. Mussorgski geschrieben, die für Orchester von M. Ravel meisterhaft instrumentiert wurden. Beim Instrumentieren wird die originale Musik auch erhalten, sie gewinnt aber durch die klanglichen Möglichkeiten des Orchesters auch neue Ausdrucksmöglichkeiten. 34 Die Bedeutung des Verbs orchestrieren ist ähnlich dem Verb instrumentieren, mit dem Unterschied, dass man beim Orchestrieren die Stücke für das ganze Orchester und nicht für andere Gruppen von Instrumenten umarbeitet. Beim Transkribieren arbeitet man auch das Originale Stück um, muss aber nicht streng Note für Note die Musik umschreiben. Eine Transkription ist ein virtuoses Stück für Solospieler, wo der Spieler seine technische Fähigkeiten des Spiels zeigen kann, z. B. F. Busoni, ein italienischer Komponist und Pianist, schuf viele Transkriptionen der Werke von J. S. Bach, die original für Orgel geschrieben wurden, inklusive die Transkription von Toccata und Fuge D-Moll BVB 29. Alle diese Verben haben die wortgetreuen Äquivalente in beiden Sprachen ‒ arrangieren / aranžovat, instrumentieren / instrumentovat, orchestrieren / orchestrovat und transkribieren / transkribovat. Wenn ein Musikinterpret ein Stück der alten Musik spielt oder ein Musikwissenschaftler ein solches Stück analysiert, dann soll er auch die damalige Terminologie verstehen und verwenden können. Die deutsche Musikterminologie hat eine lange Tradition. Es ist nötig zu bemerken, dass sie zum Sprechen über Musik dient, meistens über alte Musik, die vor Jahrhunderten geschrieben wurde. Deshalb werden heute manche Wörter aus dem damaligen Musikwortschatz als veraltet bezeichnet. Manche Verben werden nicht mehr verwendet, die Bedeutung anderer hat sich im Laufe der Zeit verändert. Dieses Kapitel soll zur Ergänzung des vorigen Kapitels dienen, wo die Argumentation zu den einzelnen Verben geführt wurde. Hier wurden besondere Gruppen von Verben noch detaillierter ausgearbeitet. Damit sollte im Rahmen dieser Arbeit der vollständigen Erfassung der musikterminologischen Verben erreicht werden. 35 6. Zusammenfassung Am Anfang wurde das Ziel dieser Bachelorarbeit festgesetzt – die Erfassung der Verben aus der Musikterminologie nach einem lexikographischen Raster für eine OnlineDatenbank. Als Ausgangsquelle wurde das DUW benutzt. Bei der Erfassung der Verben wurde die empirische Methode benutzt, die in den Recherchen in den schriftlichen Quellen und in linguistischen Korpora im Internet bestand. Die ersten Schritte der Ausarbeitung der Bachelorarbeit führten also zur Erfassung der Verben nach dem Raster, das in der Einleitung zu dieser Arbeit ausführlich beschrieben wurde. Zuerst war es nötig, die Gruppe der Verben der musikalischen Terminologie zu bestimmen. Die Grundgruppe wurde im DUW ausgesucht. Im Laufe der Arbeiten hat sich aber gezeigt, dass das DUW aus der Sicht der Inventarisation der deutschen musikalischen Termini nicht genügend ist. Es gab Lücken und Ungenauigkeiten, die im 4. Kapitel dieser Arbeit besprochen wurden. Die empirischen Recherchen in den linguistischen Korpora und in schriftlichen Quellen haben eine Reihe weiterer Verben aus dem musikterminologischen Bereich herausgebracht. Es war nötig, die terminologischen Verben aus dem DUW um weitere Termini zu ergänzen. Aus der Sicht der musikalischen Terminologie wäre dieses genügend, aus der Sicht des Ziels dieser Arbeit aber nicht. Für die Datenbank sind nicht nur Termini von großer Bedeutung. Die Datenbank soll sich an einen weiten Adressatenkreis wenden, deshalb wurden darin auch Verben aufgenommen, die zwar nicht musikalische Termini sind, die aber in der musikalischen Fachsprache so häufig auftreten, dass sie zu der Basis der Kenntnisse dieses Adressatenkreises gehören. Diese Problematik wird im 4. und 5. Kapitel dieser Arbeit behandelt und bildet den Kern der Bachelorarbeit. Es wurde eine Argumentation hinsichtlich solcher Verben geführt, die zu der Menge der Verben aus dem DUW ergänzt wurden. Als Hauptquelle der Internetkorpora wurde das IDS Mannheim Korpus DeReKo gewählt. Bei den Recherchen gelang es manchmal nicht, einen passenden Beispielsatz zu den Stichwörtern zu finden. Manche musikterminologischen Verben haben neben ihrer musikalischen Bedeutung auch andere Bedeutungen in anderen Diskursen (z. B. organisieren) und in der Menge der Texte in diesem Korpus war es manchmal unmöglich, ein Beispiel zu finden, in dem das Verb in seiner musikalischen Bedeutung verwendet wurde. Es war nötig, 36 in anderen Quellen nachzuschlagen. Überraschenderweise hat sich das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, das auf der Webseite www.dwds.de zu finden ist, als eine der besten Quellen gezeigt. Das DWDS wurde von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft als ein digitales lexikalisches System geschaffen, das dem Benutzer „Auskunft über den deutschen Wortschatz in Vergangenheit und Gegenwart gibt“ (http://dwds.de/projekt/hintergrund/ am 5.11.2014). Der wichtigste Ausgangspunkt sind die an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erarbeiteten Wörterbücher und Korpora: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (1DWB) sowie dessen Neubearbeitung (2DWB), das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG) und das Etymologische Wörterbuch des Deutschen (EtymWB). Die musikalische Terminologie wird zur Beschreibung der Musik benutzt, es ist aber wichtig sich dessen bewusst zu werden, dass die Musik, die noch heute auf den Bühnen zu hören ist, manchmal vor Jahrhunderten geschrieben wurde. Die Musik des Barocks, der Klassik und der Romantik ist die Musik der Vergangenheit, der europäischen Geschichte. Wenn man sich mit der Musik an einem höheren Niveau beschäftigt, muss man auch den historischen Wortschatz verstehen und verwenden. Dieser Wortschatz ist dann die Musikterminologie. In der etymologischen Beschreibung der Verben im DWDS waren wertvolle Informationen über die Herkunft und Verwendung der Verben zu finden, die heutzutage als veraltet gelten und aus der Gegenwartssprache ganz verschwunden sind. Deshalb war es fast unmöglich, Beispielsätze zu den Verben organisieren, kolorieren oder verzieren zu finden, in denen die musikalische Bedeutung dieser Verben verwendet wäre, weil diese Verben in der Vergangenheit benutzt wurden und haben im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verloren oder geändert. Das soziale Leben der meisten Menschen wird heutzutage von elektronischen Medien bestimmt. Die gedruckten Wörterbücher gehen langsam in den Hintergrund. Der heutige Benutzer will die Informationen schnell, bequem und effektiv finden. Die heutige Terminographie hat diese Entwicklungstendenzen ernst zu nehmen. Das DeutschTschechische Wörterbuch der Musikterminologie wird in einer Form präsentiert, die den Bedürfnissen der heutigen Wörterbuchbenutzer entspricht. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurden ausgewählte Verben lexikographisch erfasst, die zusammen mit den musikterminologischen Substantiven und Adjektiven am Ende des Jahres 2014 in die online Datenbank aufgenommen werden. 37 7. Literaturverzeichnis - BANDUR, M. Wörterbuch der Musikwissenschaft. In: Lexikographica 18 (2002), Indiana University: M. Niemeyer, 2003. S. 39–44. - ČERMÁK, F./BLATNÁ, R. Manuál lexikografie. Praha : Nakladatelství a vydavatelství H&H, 1995. - KOCOUREK, R. Terminologie a odborná lingvistika na přelomu století: směry, vývoj a posun cílů. In: Termina 2000. Sborník příspěvků z II. konference 1996 a III. konference 2000. Liberec : Galén, 2000. S. 12–30. - WIEGAND, H. E. Was eigentlich ist Fachlexikographie? Mit Hinweisen zum Verhältnis von sprachlichem und enzyklopädischem Wissen. In: Munske, H. (et al.): Deutscher Wortschatz: Lexikologische Studien. Berlin/New York: de Gruyter, 1988. S. 729–790. - ZEHNHOFF, H. W. Übersetzungsprobleme bei Fachtexten (D-N/N-D). In: Germanistische Mitteilungen 29, 1989. S. 3–14. - BACH, Carl Philipp Emanuel. Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Leipzig: VEB Breitkopf & Hartel, Musikverlag, 1957. Překlad: Bělský, Vratislav. Úvaha o správném způsobu hry na klavír. Brno: Paido, 2002. - BUSSLER, Ludwig. Der strenge Satz in der musikalischen Kompositionslehre. Berlin: C. Habel, 1877. S. 28. Ebook seit 2012. - HOFFMANN, L./KALVERKÄMPER, H./WIEGAND, H. E. Fachsprachen. Languages for Special Purposes [= HSK Bd. 14,1/2]. Berlin/New York: de Gruyter, 1998. S. 2005-2013. - JOHN R. Pierce. Klang. Musik mit den Ohren der Physik. Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum, 1999. - KEPLER, Johannes: Die Weltharmonik. München: Oldenbourg Wissenschaftverlag, 2006. S. 168 - PEIRCE, Charles Sanders. The Collected Papers of Charles Sanders Peirce. Electronic edition reproducing Vols. I-VI. Harvard University Press, 1994. S. 2292. - ŠAFAŘÍK, Jiří. Dějiny hudby II. Praha: Jan Piszkiewicz, 2006. - SCHAEDER, Burhard. Mediostrukturen in Fachwörterbüchern. In: Lexikographica International Annual 11. Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1995. S. 121-134. - SCHUMANN, Robert: Neue Zeitschrift für Musik. B. Schott, 1953. S. 292 38 - SCHWARZ, Josef. Vybrané teoretické a metodologické problémy terminografie: poznatky z tvorby České terminologické databáze knihovnictví a informační vědy,. roč. 13, č. 1, Praha, 2003. S. 21-41 - STÖREL, Thomas. Metaphorik im Fach: Bildfelder in der musikwissenschaftlichen Kommunikation. Tübingen: Gunter Narr Verlag, 1997. Forum für Fachsprachenforschung, Bd. 30. S. 1-31, 96-111. - SUCHÁNKOVÁ, Eva. Lexikographische Erfassung der Musikterminologie – Verben im Fokus. Seminární práce z jazyka. ÚGS: Praha, 2012. - Terminologieerarbeitung. In: Wiegand, Herbert Ernst – Hoffmann, Lothar - Kalverkämper, Hartwig (Hrsg.): Fachsprachen: ein internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft. Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Zweiter Teilband. Berlin: Walter de Gruyter, 1998. S. 2183 – 2207. Internet- und Computerquellen - DUDEN-Deutsches Universalwörterbuch, Mannheim, 4. Auflage, 2001. [CD-ROM] - DeReKo Institut für deutsche Sprache Mannheim. URL: <http://www.ids-mannheim.de>. - Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache URL: <http://dwds.de>. 39 8. Die Verben 8.1. Die terminologischen Verben nach dem DUW 1) modulieren 1c) mo|du|l_i_e|ren 3) verb 3a) intr. 4) er moduliert, modulierte, hat moduliert 6) modulovat 9) o hudební kompozici, při improvizaci 10) jd1 moduliert von etw3 nach etw3 11) Es ist möglich, von A dur direkt nach C dur zu modulieren. 11b) Je možné modulovat z A dur přímo do C dur. 21g) die Modulation, das Modulieren 1) orchestrieren 1c) or|ches|tr_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er orchestriert, orchestrierte, hat orchestriert 6) orchestrovat 6a) řidč. 6) instrumentovat 6) upravit pro orchestr 9) o hudební kompozici 10) jd1 orchestriert etw4 11) M. Ravel hatte das Werk für Soloklavier von Musorgskij "Bilder einer Ausstellung" orchestriert. 11b) M. Ravel orchestroval dílo pro sólový klavír Musorgského "Obrázky z výstavy". 17) arrangieren 17) instrumentieren 21g) die Orchestrierung, das Orchestrieren, die Orchestration, die Orchestra 40 1) organisieren 1c) or|ga|ni|s_i_e|ren 3) verb 3a) intr. 4) er organisiert, organisierte, hat organisiert 6) hrát na varhany 6) improvizovat 10) jd1 organisiert 11) Der Spieler hat drei Stunden auf der Orgel zum Cantus Firmus organisiert. 11b) Hráč improvizoval tři hodiny na varhany ke cantu firmu. 21g) der Organist 1) paraphrasieren 1c) pa|ra|phra|s_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er paraphrasiert, paraphrasierte, hat paraphrasiert 6) parafrázovat 6a) mezi transkripcí a aranžmá 10) jd1 paraphrasiert etw4 11) In seiner Komposition paraphrasiert der Komponist fünf der Violincapricen von Paganini. 11b) Ve své skladbě parafrázuje skladatel pět capriccí od Paganiniho. 17) umspielen 21) die Paraphrase 1) phrasieren 1c) phra|s_i_e|ren 3) verb 3a) tr., intr. 4) er phrasiert, phrasierte, hat phrasiert 6) frázovat 9) o melodických frázích 10) jd1 phrasiert (etw4 ) 11) Der Pianist artikuliert bewusst und phrasiert klar. 41 11b) Pianista precizně artikuluje a jasně frázuje. 21g) die Phrase, die Phrasierung 1) punktieren 1c) punk|t_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er punktiert, punktierte, hat punktiert 6) opatřit tečkou 6) (o)tečkovat 6a) neform. 9) o notách 10) jd1 punktiert etw4 11) In einem Marsch punktiert man oft die erste Viertelnote. 11b) V pochodu se často otečkuje první čtvrťová nota. 12) eine punktierte Viertelnote 12a) participium II 12c) nota čtvrťová s tečkou 21g) die Punktierung, der Punkt 1) registrieren 1c) re|gi|str_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er registriert, registrierte, hat registriert 6) rejstříkovat 9) při hře na varhany, harmonium nebo cembalo 10) jd1 registriert etw4 11) Der Orgelspieler macht all diese schnellen Farbwechsel ohne Mithilfe von Assistenten, die ihm registrieren. 11b) Hráč na varhany dělá všechny tyto rychlé změny barev bez pomoci asistentů, kteří by mu registrovali. 21g) die Registratur, das Register 42 1) resonieren 1c) re|so|n_i_e|ren 3) verb 3a) intr. 4) er resoniert, resonierte, hat resoniert 6) rezonovat 10) etw1 resoniert 11) Tonschwingungen resonieren in den Energiezentren unseres Körpers. 11b) Kmitání tónů rezonuje v energetických centrech našeho těla. 21g) die Resonanz, die Resonanzsaite, der Resonanzkörper, der Resonanzkasten, der Resonanzboden 1) sekundieren 1c) se|kun|d_i_e|ren 3) verb 3a) tr., intr. 4) er sekundiert, sekundierte, hat sekundiert 6) doprovázet 6) hrát druhý hlas 9) o doprovodu hudebního nástroje nebo zpěvu 10) jd1 sekundiert jd4, jd3 11) Die Sängerin wurde von dem Trompetenspieler sekundiert. 11b) Zpěvačku doprovázel trumpetista. 11) Der Trompetenspieler sekundierte der Sängerin. 11b) Trumpetista sekundoval zpěvačce. 1) solmisieren 1c) sol|mi|s_i_e|ren 3) verb 3a) tr., intr. 4) er solmisiert, solmisierte, hat solmisiert 6) solmizovat 6a) řidč. 6) zpívat na solmizační slabiky 43 10) jd1 somlisiert (etw4 ) 11) Er solmisiert die Töne der ostinaten Begleitfigur nicht modern: do mi fa si, sondern konservativ: fa mi fa mi. 11b) Nesolmizuje tóny doprovodného ostinata moderním způsobem: do mi fa si, nýbrž konzervativně fa mi fami. 18) abecedieren 21e) die Solmisationssilbe 21g) die Solmisation 1) spartieren 1c) spar|t_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er spartiert, spartierte, hat spartiert 6) spartovat 6a) řidč. 6) zapsat do partitury 10) jd1 spartiert etw4 11) Der junge Komponist begann die Werke von Meistern zu kopieren oder zu spartieren. 11b) Mladý skladatel začal kopírovat nebo spartovat díla mistrů. 1) stopfen 1c) st#op|fen 3) verb 3a) tr. 4) er stopft, stopfte, hat gestopft 6) hrát s dusítkem, se sordinkou 6) použít dusítko 9) pěstí nebo dusítkem zacpat otvor žesťového nástroje, aby se ztišil zvuk 10) jd stopft etw4 11) Der Spieler hat das Horn gestopft. 11b) Hráč hrál s dusítkem. 44 1) synkopieren 1c) syn|ko|p_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er synkopiert, synkopierte, hat synkopiert 6) synkopovat 10) jd1 synkopiert etw4 11) Er war in der Lage, eine klassische Komposition zu synkopieren. 11b) Uměl/Byl schopen synkopovat klasikou skladbu. 21g) die Synkope 1) temperieren 1c) tem|pe|r_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er temperiert, temperierte, hat temperiert 6) temperovat 9) o ladění klávesových nástrojů 10) jd1 temperiert etw4 11) Zuerst wurden die vier etwas engeren Quinten temperiert. 11b) Nejdříve byly temperovány čtyři trochu zmenšené kvinty. 17) stimmen 21g) die Temperierung, das Temperieren 1) timbrieren 1c) tim|br_i_e|ren 2) [¥¤...] 3) verb 3a) tr. 4) er timbriert, timbrierte, hat timbriert 6) zabarvit, zabarvovat 9) o barvě hlasu, tónu 10) jn1 timbriert etw4 11) Sie kann ihren fülligen Mezzosopran dunkel timbrieren. 45 11b) Umí svému plnému mezzosopránu dodat/propůjčit/dát tmavý témbr. 17) die Klangfarbe 21g) das Timbre 1) transkribieren 1c) tran|skri|b_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er transkribiert, transkribierte, hat transkribiert 6) transkribovat 6) napsat transkripci 9) o hudebních dílech 10) jd1 transkribiert etw4 (für etw4 ) 11) Der Komponist hat Lieder von Schubert für Cello und Klavier transkribiert. 11b) Skladatel transkriboval Schubertovy písně pro cello a klavír. 21g) die Transkription 1) transponieren 1c) trans|po|n_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er transponiert, transponierte, hat transponiert 6) transponovat 10) jd1 transponiert etw4 (für etw4 ) 11) Er transponierte die Arie für ihre Stimme um die reine Terz tiefer. 11b) Pro její hlas transponoval árii o velkou tercii níže. 21g) das Transponieren, die Transposition 1) tremolieren 1a) tremulieren 1c) tre|mo|l_i_e|ren 3) verb 3a) intr. 4) er tremoliert, tremolierte, hat tremoliert 46 6) tremolovat 6) hrát, zpívat tremolo 10) jd1 tremoliert 11) Die zweiten Geigen tremolieren auf d und g. 11b) Druhé housle tremolují na d a g. 21g) das Tremolo, der Tremulant 1) übersetzen 1c) _über|set|zen 3) verb 3a) tr. 4) er setzt über, setze über, hat übergesetzt 6) překládat 9) prsty na klávesnici či nohy na pedálech 10) jd1 setzt etw4 über 11) Auf dem Klavier besteht die Möglichkeit unter- und überzusetzen. 11b) Při hře na klavír můžeme podkládat a překládat. 18) untersetzen 21d) die Übersetzungstechnik 21g) das Übersetzen 1) umspielen 1c) um|sp_i_e|len 3) verb 3a) tr. 4) er umspielt, umspielte, hat umspielt 6) parafrázovat 6) zdobit, ozdobit 9) o melodii 10) jd1 umspielt etw4 11) In seiner Komposition umspielt der Komponist fünf der Violincapricen von Paganini. 11b) Ve své skladbě skladatel parafrázuje pět capriccí od Paganiniho. 11) Der Doppelschlag ist eine Art Verzierung, wenn man eine Note mit Ober- und Untersekunde umspielt. 47 11b) Obal je způsob zdobení, kdy se jedna nota ozdobí shora a zdola. 1) variieren 1c) va|ri|_i_e|ren 3) verb 3a) tr., intr. 4) er variiert, variierte, hat variiert 6) variovat 6) obměňovat 10) jd1 variiert etw4, über etw4, zu etw3 11) In den Slawischen Tänzen variiert Dvořák oft über Volkslieder. 11b) Ve Slovanských tancích variuje Dvořák lidové písně. 17) umarbeiten 17) verändern 21g) die Variation 1) vermindern 1c) ver|m#in|dern 3) verb 3a) tr. 4) er vermindert, hat vermindert, verminderte 6) zmenšit 6) snížit 9) o intervalech, akordech 10) jd1 vermindert etw4 (um etw4 ) 12) Um eine verminderte Quinte zu bekommen, muss man den oberen Ton des Intervals um einen Halbton vermindern. 12a) part. II 12c) Abychom dostali zmenšenou kvitnu, musí se horní tón intervalu snížit o půltón. 12) Wenn Töne alteriert werden, unterscheidet man übermäßige und verminderte Intervalle. 12a) part. II 12c) Při alteraci tónů rozlišujeme zvětšené a zmenšené intervaly. 17) erniedrigen 17) vertiefen 48 18) erhöhen 18) vergrößern 21g) die Verminderung, das Vermindern 1) vertiefen 1c) ver|t_i_e|fen 3) verb 3a) tr. 4) er vertieft, vertiefte, hat vertieft 6) snížit 9) o tónech 10) jd1 vertieft etw4 (um etw4 ) 11) Jeder der sieben Stammtöne kann um einen Halbton erhöht oder vertieft werden. 11b) Každý ze sedmi základních tónů lze o půltón zvýšit nebo snížit. 17) erniedrigen 17) vermindern 18) erhöhen 18) vergrößern 21g) die Vertiefung 1) vokalisieren 1c) vo|ka|li|s_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er vokalisiert, vokalisierte, hat vokalisiert 6) zpívat na vokály 6) vokalizovat 10) jd vokalisiert etw4 11) Es gibt eine Gesangtechnik, in der statt auf Solmisationssilben nur auf Vokale gesungen wird. Die Sänger vokalisieren die Melodie. Diese Technik nennt man die Vokalise. 11b) Existuje technika zpěvu, u které se místo na solmizační slabiky zpívá pouze na vokály. Zpěváci vokalizují melodii. Této technice se říká vokalíza. 21g) die Vokalisation, der Vokal, der Vokalist, die Vokalistin, die Vokalisierung, die Vokalise 49 8.2. Die ergänzten Verben 1) abklopfen 1c) #ab|klop|fen 3) verb 3a) tr. 4) er klopft ab, klopfte ab, hat abgeklopft 6) odťukat 6) odklepat 6) zastavit ťukáním 10) jd1 klopft etw4 ab 11) Während der Probe klopfte der Dirigent die Arbeit mit seinem Taktstock auf das Dirigentenpult oft ab. 11b) Během zkoušky dirigent často přerušil práci klepáním taktovkou o dirigentský pultík. 17) unterbrechen 21) das Abklopfen 1) aufführen 1c) _a_uf|füh|ren 3) verb 3a) tr. 4) er führt auf, führte auf, hat aufgeführt 6) A uvést 6) A hrát, zahrát 6) A inscenovat 9) o skladbách, divadelních kusech 10) jd1 führt etw4 auf 11) Man wird das Weihnachtsoratorium von Bach aufführen. 11b) Bude se hrát Bachovo Vánoční oratorium. 6) B provádět, provést 6) B přednášet, přednést 9) o skladbách, divadelních kusech 50 10) jd1 führt etw4 auf 11) Sie hat beide Stücke mit großem Erfolg aufgeführt. 11b) Provedení obou děl se setkalo s velkým úspěchem. 17) darstellen 17) geben 17) spielen 17) vortragen 21e) erstaufführen, uraufführen, wieder aufführen 21g) die Aufführung, aufführbar 1) aufspielen 1c) _a_uf|spie|len 3) verb 3a) intr. 4) er spielt auf, spielte auf, hat aufgespielt 6) hrát, zahrát 10) jd1 spielt zu etw3 auf 11) Die Kapelle spielte zum Tanz auf. 11b) Kapela zahrála k tanci. 1) (sich) einspielen 1c) _e_in|spie|len 3) verb 3a) refl., tr. 4) er spielt (sich) ein, spielte (sich) ein, hat (sich) eingespielt 6) A rozehrát se 7) refl. 10) jd1 spielt sich ein 11) Der Pianist musste sich erst einspielen. 11b) Klavírista se musel nejdřív rozehrát. 6) B obehrát, obehrávat 7) tr. 10) jd1 spielt etw4 ein 11) Das Akkordeon ist noch nicht eingespielt. 51 11b) Ten akordeon se ještě neobehrál/ještě není obehraný. 6) C nahrát 7) tr. 10) jd1 spielt etw4 ein 11) Diese junge Band hat bereits sechs Titel eingespielt. 11b) Tato mladá skupina již nahrála šest desek. 17) C aufnehmen 1) harmonieren 1c) har|mo|n_i_e|ren 3) verb 3a) intr. 4) es harmoniert, harmonierte, hat harmoniert 6) ladit 6) znít (dobře dohromady) 9) o tónech, akordech, nástrojích 10) etw1 harmoniert (mit etw3 ) 11) Das Cello und das Akkordeon harmonieren miteinander gut. 11b) Cello a akordeon spolu dobře ladí. 18) disharmonieren 21g) die Harmonie 1) klopfen 1c) kl#o|pfen 3) verb 3a) tr. 4) er klopft, klopfte, hat geklopft 6) ťukat 6) klepat 9) takty, doby 10) jd1 klopft etw4 mit etw3 11) Der Dirigent klopfte den Rhythmus mit seinem Taktstock. 11b) Dirigent klepal rytmus taktovkou. 52 1) kolorieren 1a) colorieren 1b) zast. 1c) ko|lo|r_i_e|ren 3) verb 3a) tr., intr. 4) er koloriert, kolorierte, hat koloriert 6) kolorovat 6) zdobit 10) jd1 koloriert (etw4 ) 11) Die Sopranistin kolorierte und ließ ihre Stimme am Ende hinauffliegen. 11b) Sopranistka kolorovala a na konci nechala svůj has vystoupat do závratných výšek. 17) ornamentieren 17) verzieren 21g) die Koloratur, die Kolorierung, das Kolorieren 1) konsonieren 1c) kon|so|n_i_e|ren 3) verb 3a) intr. 4) es konsoniert, konsonierte, hat konsoniert 6) konsonovat 6) ladit 10) etw1 konsoniert (mit etw3 ) 11) Die Prime konsoniert mit der Terz und der Kvinte. 11b) Prima konsonuje s tercií a kvintou. 18) dissonieren 21g) die Konsonanz 1) musizieren 1c) mu|si|z_i_e|ren 3) verb 53 3a) intr. 4) er musiziert, musizierte, hat musiziert 5) neform. 6) muzicírovat 6) provozovat hudbu 10) jd1 musiziert 11) Sie musizieren oft im Familienkreis, zu dritt oder viert. 11b) Muzicírují často v rodinném kruhu, ve třech nebo ve čtyřech. 1) orgeln 1c) #or|geln 3) verb 3a) intr., tr. 4) er orgelt, orgelte, hat georgelt 6) A šumařit 7) intr. 8) expres., hanl. 10) jd1 orgelt 11) Barocktage folgen auf Barocktage, allüberall wird barock gefiedelt, geblasen und georgelt. 11b) Jeden barokní den střídá druhý, úplně všude se fidlá, troubí a šumaří baroko. 6) B hrát 7) tr., intr. 9) na varhany, na flašinet 10) jd1 orgelt (etw4 ) 11) Schon mit dreizehn Jahren orgelte der Komponist in der dortigen Kirche. 11b) Již ve třinácti letech hrál skladatel na varhany v tamním kostele. 21g) die Orgel 1) ornamentieren 1c) or|na|men|t_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er ornamentiert, ornamentierte, hat ornamentiert 54 6) zdobit 9) o melodii 10) jd1 ornamentiert etw4 11) In der Barockzeit wurden die Melodien reich ornamentiert. 11b) V baroku se melodie hodně zdobily. 17) verzieren 21g) die Ornamentik, das Ornament 1) rhythmisieren 1c) rhyth|mi|s_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er rhythmisiert, rhythmisierte, hat rhythmisiert 6) rytmizovat 9) o řadě tónů, melodii 10) jd1 rhythmisiert etw4 11) Er rhythmisiert die Melodie pedantisch im Takt eines Metronoms. 11b) Otrocky/Pedanticky rytmizuje melodii v tempu metronomu. 21g) der Rhythmus, die Rhythmik, die Rhythmisierung 1) swingen 1c) sw#in|gen 3) verb 3a) intr. 4) er swingt, swingte, hat geswingt 6) swingovat 10) jd1 swingt 11) Die Jazzband hat den ganzen Abend geswingt. 11b) Jazzband swingoval celý večer. 21g) der Swing, der Swinger 1) untersetzen 1c) #unter|set|zen 3) verb 55 3a) tr. 4) er setzt unter, setze unter, hat untergesetzt 6) podkládat 9) palec pod ostatní prsty 10) jd1 setzt etw4 unter 11) Auf dem Klavier besteht die Möglichkeit unter- und überzusetzen. 11b) Při hře na klavír můžeme podkládat a překládat. 18) übersetzen 21g) das Untersetzen 1) vertonen 1c) ver|t_o|nen 3) verb 3a) tr. 4) er vertont, vertonte, hat vertont 6) zhudebnit, zhudebňovat 10) jd1 vertont etw4 11) Die Texte des Dichters wurden vertont. 11b) Básníkovy texty byly zhudebněny. 11) Der Film wurde von Hans Zimmer vertont. 11b) Hudbu k filmu napsal/složil/zkomponoval Hans Zimmer. 21g) die Vertonung 1) verzieren 1c) ver|z_i_e|ren 3) verb 3a) tr. 4) er verziert, verzierte, hat verzeirt 6) zdobit 9) o melodii 10) jd1 verziert etw4 11) Melodien verzieren 11b) zdobit melodie 17) kolorieren 56 17) ornamentieren 21g) die Verzierung 57 9. Die Anlage M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. z 3 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ano/ne/0 Uvádí se bez přízvuků a bez dělení slabik. Homonyma značíme pomocí °1, °2 atd. za slovem v záhlaví, např. schaffen°1. Pokud má heslo pravopisnou variantu, píšeme tuto variantu do bodu 1a), viz komentář tam. 3 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ano/3 Sem uvádíme pravopisné varianty téhož lexému, např. telephonieren a telefonieren. Výběr základní varianty provádíme podle Dudena, v případě nejasností napíšeme do poznámek. Pokud se nejedná o čistě pravopisnou variantu, neuvádíme do tohoto bodu, ale založíme nové heslo. V tomto případě lze uvést odkazy v rámci bodu 14 nebo 15 (viz poznámka tam), popř. 19 v případě regionálních variant. V bodě 1) je tedy vždy jen jedno slovo, varianta je vždy v bodě 1a. K omentář k 0 variantě záhlaví 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. např. řidč. aj. D ělení a 5 přízvuk 4 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky, #, _, | ano/ne/0 Dělení na slabiky vyznačujeme pomocí svislých čar (klávesová zkratka Alt+124), a to dle DUW, event. podle DudenRechtsschreibung. Značení přízvuku: podtržítko před dlouhým přízvučným vokálem, křížek # (Ctrl+Alt+x) před krátkým. Diftong je považován za dlouhý vokál, podtržítko před oběma hláskami: r_ö|ten, _a_a|sen, f_a_u|len, schwi#m|men. Označování přízvučných vokálů v případech, kdy se tyto vokály vyslovují jinak, než píší: u cizích slov se přízvuk neoznačuje (tj. znaky # či _ zde nejsou), u německých slov se však přízvuky označují (jedná se zejména o grafémy ie pro i:); zápis tedy bude vypadat takto: down|loa|den, ale l_i_e|ben). V arianta 5 dělení a přízvuku 4 písmenk a, tečky, pomlčky, kulaté závorky, mezery, čísla, #, _, | ne/ano/3 ) áhlaví a) arianta záhlaví 5 v b) c) d) Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? 5 58 Viz 1c) M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. e) ) a) b) Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? K omentář k 0 variantě dělení a přízvuku 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. např. řidč. aj. V ýslovnost 5 3 speciáln í znaky pro transkripci ne/ne/0 Zápis fonetické transkripce bude prováděn zvlášť. Pokud chceme, aby speciálně školený spolupracovník výslovnost doplnil (často např. u slov z angličtiny), napíšeme: 2) výslovnost nutná V arianta 5 výslovnost i 3 speciáln í znaky pro transkripci ne/ano/3 K omentář k 0 variantě výslovnost i 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery ne/ano/3 písmenk tečky, ano/ne/0 3 písmenk a, tečky, čárky, mezery ano/ne/0 Sem se uvádí minimálně jedna z následujících zkratek, které charakterizují sloveso jako celek z hlediska morfologického a syntaktického: tr. = tranzitivní, intr. = intranzitivní, refl. = reflexivní, mod. = modální, pomoc. = pomocné, spon. = sponové, neosob. = neosobní. Stejné zkratky lze pak uvádět do bodu 7) pro jednotlivé sémémy. 9 písmenk a, čárky, mezery, lomítko, tečky, pomlčka, čísla, kulaté závorky ano/ne/0 Způsob zápisu např.:er schwimmt, schwamm, ist/hat geschwommen, tj. vypisujeme celé formy v pořadí 3. os. sg. indikativu aktiva prézentu, 3. os. sg. indikativu aktiva préterita, 3. os. sg. indikativu aktiva perfekta. Variující pomocné sloveso v perfektu píšeme s lomítkem. Sem se píší shrnující morfologické údaje pro celé sloveso. Pokud má některý (pod)význam morfologii odlišnou, píše se do bodu 7) - to se týká např. tranzitivnosti/intranzitivnosti, resp. užití pomocného slovesa v perfektu. Důsledně se držíme Dudena, pokud z korpusových materiálů či jiných zdrojů vyplývá něco jiného, uvést do poznámky. 6 L ) atinská zkratka slovního druhu a) yp slovesa ) orfologie a a mezery T 0 m 0 Viz 2) Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. např. řidč. aj. Pro slovesa se uvádí zkratka verb. 59 M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. a) b) ) V arianta 0 morfologie 8 písmenk a, čárky, mezery, lomítko, tečky, pomlčka, čísla, kulaté závorky ne/ano/4 K omentář k 0 variantě morfologie 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. např. řidč. aj. P ragmatick 0 é údaje 2 písmenk a a tečky, mezery, čárky ne/ano/3 Sem se uvádějí údaje o stylovém příznaku a o terminologické platnosti heslového slova. Vycházíme z DUW. Tato kolonka je nadřazena všem významům, používá se tedy pro slova s jedním sémémem nebo pro polysémy, u kterých lze jednotlivým sémémům přiřadit společné značení. Lze vytvářet i hierarchii značek, tj. obecnější značka je v tomto bodě, detailnější značky pro jednotlivé sémémy jsou v bodě 8). Pokud v Dudenu prokazatelně chybí údaj o terminologické platnosti lexému, napíšeme pochybnosti do poznámky, ale držíme se DUW (kvůli pozdějším kontrolám ze strany německých kolegů). V případě, že seznam zkratek neobsahuje českou zkratku pro danou terminologickou oblast, lze jako pracovní řešení použít zkratku německou a napsat tuto skutečnost do poznámky. 1 písmenk a a čárky, mezery, pomlčky, čísla, kulaté závorky ano/ano/10 Dělení významů v případech, kdy DUW používá členění na podvýznamy pomocí písmen: i podvýznamy se zatím zpracovávají jako samostatné významy, tj. pokud má DUW významy 1a), 1b), 2a) a 2b), značíme je jako A, B, C a D. Pozor na vidy. Ne vždy lze mechanicky uvést oba (může být i významový rozdíl), to platí i pro příkladové věty (bod 11) apod. Všechny ekvivalenty musí být doloženy v příkladech! Pokud to nelze, uvést do kolonky pro nejasnosti. Řazení významů primárně podle Langenscheidta a E-Valbu (http://hypermedia2.idsmannheim.de/evalbu/index.html), zohlednit ale i DUW. Tento bod musí být vždy obsazen, v případě nejasností napsat „nevím“, otazník apod. a dále napsat do poznámek. Každý nový bod 7 (A, atd.) signalizuje nový podvýznam (sémém). Vše, co je za ním (body 7-11c), patří k tomuto významu - další význam se založí novým bodem 7 (B, atd.). E ) Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? kvivalent pro sémém 00 60 Viz 4) M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. a) ) ) ) 0) Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? K omentář 0 pro ekvivalent 2 písmenk a a tečky, mezery, čárky ne/ano/3 Sem se píše metajazyková informace ke konkrétnímu ekvivalentu (jednomu z ekvivalentů) - např. stylistické značení pro český ekvivalent (pokud se odchyluje od značení, které má německé lemma), zatímco do bodů 7-9 se uvádějí informace k celému významu, nikoli pouze k českému ekvivalentu. Tento bod lze uvést za každý ekvivalent. Pokud se táž informace má vztahovat na více ekvivalentů, je nutno ji opakovaně uvést za každý ekvivalent. Pokud je lemma příznakové a ekvivalent neutrální, uvede se do tohoto bodu zkratka neutr. K omentář k 0 sémému morfologie 3 písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, lomítko ne/ano/3 Sem se píše morfologie, pokud je pro jeden význam odlišná od údajů v bodě 4), resp. pokud se jednotlivé sémémy v tomto parametru liší (haben/sein). K omentář k 0 sémému pragmatic ké údaje 2 písmenk a a tečky, mezery, čárky ne/ano/3 Platí pouze pro příslušný sémém. Pokud má termín přenesené užití (neterminologické), uvádí se jako zvláštní význam. Sem patří např. stylistické nebo terminologické značení typu neform., chem. apod. K omentář k 0 sémému indikátor významu 8 ne/ne/0 Do tohoto bodu se uvádí navádějící synonymum, hyperonymum nebo komentář typu "zprav. o zvířatech" apod., který uživateli pomůže při pochoponí významu. Toto pole je nepovinné! V alence - 0 strukturní vzorec 8 ano/ne/0 Sem píšeme zápis typu jd/etw wartet (auf jn4/etw4), kde jd = jemand, etw = etwas, jn4 = jemanden, jm3 = jemandem apod. Valence viz hlavně Langenscheidt a E-Valbu (http://hypermedia2.idsmannheim.de/evalbu/index.html) bez omezení písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, lomítko, čísla 61 M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. N 1) 1a) 1b) ěmecký příklad pro sémém bez 2 00 Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? ne/ano/10 Pokud nemáme vhodné příklady z korpusu, hledáme na Googlu. Pokud nelze nalézt vhodný příklad, lze převzít z Dudena či jiného slovníku. Tutu skutečnost pak uvést do poznámky a uvést pramen. Jako citáty není nutno označovat spojení, která jsou obsažena ve slovnících a zároveň doložena v korpusu. Řazení příkladů: nevětná spojení, větné příklady. Pokud je příkladem věta, zachováváme její větnou formu - velké písmeno na začátku a tečku na konci. Neuvádíme rafinované příklady, složité pro pochopení. Pozor na řidší varianty: stává se, že jsou pro uživatele přístupnější, a tak se ujmou, i když jsou v němčině okrajové (to platí např. pro předložkové vazby). Jako příklady lze uvádět též citace známých autorů z beletrie a event. citlivě omezit kontext, autora a dílo uvést do bodu 11a). Překlad takovýchto příkladů by měl být doložen přímo z překladu lit. díla (pokud není k dispozici, uvést do nejasností). Delší citace uvádět spíše do bodu 19). Pokud je výjimečně (!) nutné uvádět metajazyk uvnitř příkladu (nebylo by přehledné, aby byl za ním - tj. v bodě 11a), lze uvést v hranatých závorkách přímo na místě, kde se má zobrazit v hesle. Lemma se v příkladech nikdy nezkracuje, tj. vždy píšeme einen Hund haben, nikoli einen Hund h. u hesla haben. ne/ano/3 Pokud je heslové slovo v příslušné kolokaci užito přeneseně, uvádí se do tohoto bodu zkratka "přen". Zratkou "řidč.“ lze naznačit četnost výskytu urč. kolokace, v tomto případě je též vhodné uvést do nejasností, že se má ověřit její správnost. Metajazyk společný pro německou i českou stranu se uvádí pouze do tohoto bodu, neopakuje se již v bodě 11c. ne/ano/3 Ověřovat spojitelnost v Českém národním korpusu a na internetu. Tato položka je povinná, pokud je vyplněn příslušný bod 11. Pokud nevíte, jak příklad přeložit, napište do tohoto bodu tři otazníky nebo "nevím" a napište to do poznámky. omezení M etajazyk 0 pro německý příklad 8 Č eský 00 ekvivalent příkladu 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, čísla bez omezení 62 M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. 1c) 2) 2a) 2b) 2c) 2d) m etajazyk 0 pro český ekvivalent příkladu 2 n ěmecký příklad pro participia 2 t yp participia 00 3a) písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, čísla bez ne/ano/3 Sem se píše metajazyková informace ke konkrétnímu překladu příkladu, např. stylistické značení, pokud se liší od styl. platnosti něm. příkladu. ne/ano/10 Sem píšeme příklady na užití participia I a participia II. omezení 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, čísla ne/ne/0 Tento bod je povinný právě tehdy, když je vyplněný bod 12. Způsob zápisu, např: adj., part. I nebo adj., part. II m etajazyk 0 pro něm. příklad 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, čísla ne/ano/3 Sem se píší např. pragmatické údaje typu neform., rak. apod. č eský ekvivalent 2 0 00 m etajazyk 0 pro český ekvivalent N 3) Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? ěmecká fráze bez 2 písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, čísla neomez 8 0 M etajazyk 0 pro německou frázi -styl. značení apod. ne/ano/3 omezení ne/ano/3 Sem se píší např. pragmatické údaje typu neform., zast. apod. ne/ano/50 Frazeologii můžeme rozpracovat, pokud jsou k dispozici příslušné podklady. V opačném případě jen evidujeme do bodu 13 a zpravidla nerozpracováváme další podbody 13a -13h). Frazeologií se ještě bude zabývat specialista, takže není vždy nutno dořešit všechny problémy. Pochybnosti napsat do poznámek. Do tohoto bodu řadit i tzv. Redensarten. Frazeologie se uvádí na konci hesla (nikoli za každý význam). Jednotlivé frazémy se nepřiřazují jednotlivým sémémům. ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. řidč. aj. Do tohoto bodu je nutné uvést, jaké pomocné sloveso v perfektu je nutné u frazému použít, a to v těch případech, kdy výchozí sloveso může mít u sebe jak haben, tak sein (např. u schwimmen). eně 2 písmenk a, čárky a tečky, mezery, kulaté závorky, čísla 63 M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. 3b) 3c) 3d) 3e) 3f) 3g) 3h) M etajazyk 0 pro německou frázi vysvětlujíc í komentář 8 Č eský 0 ekvivalent pro německou frázi 8 M etajazyk 0 pro český ekvivalent fráze styl. značení apod. 2 M etajazyk 0 pro český ekvivalent fráze vysvětlujíc í komentář 8 N ěmecká 20 příkladová věta pro frázi 1 Č eský 20 překlad příkladové věty fráze 1 O dkaz na 0 jiné heslo související s touto frází 3 Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? písmenk a, tečky, čárky, mezery ne/ano/3 Do tohoto bodu se uvádí navádějící parafráze/opis něm. fráze nebo komentáře typu "zprav. o mladých lidech" apod. ne/ano/3 Toto pole je povinné, pokud je vyplněný příslušný bod 13. Jestli-že nevíte, jak příklad přeložit, napište do tohoto bodu tři otazníky nebo "nevím" a napište to do poznámky. Jednotlivé významy polysémních frazémů značíme malými písmeny a, b, c^ písmenk a, čárky a tečky, mezery ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. řidč. aj. písmenk a, tečky, čárky, mezery, kulaté závorky, čísla ne/ano/3 V tomto poli je možné dále překlad okomentovat. bez omezení neomez ne/ano/10 neomez ne/ano/3 eně eně písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ano/10 64 Lze odkázat na slova, která se vyskytují v synonymních frázích apod. M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. 4) 4a) 4b) 4c) 4d) 4e) N ěmecké 20 přísloví, okřídlené úsloví, slavný citát, název díla apod. 1 M etajazyk 0 pro německou frázi -styl. značení apod. 2 M etajazyk 20 pro německou frázi vysvětlujíc í komentář 1 Č eský 20 ekvivalent pro německé přísloví. 1 M etajazyk 0 pro český ekvivalent přísloví styl. značení apod. 2 M etajazyk 0 pro český ekvivalent přísloví vysvětlujíc í komentář 8 Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? neomez ne/ano/50 Tuto kolonku můžeme rozpracovat, pokud jsou k dispozici příslušné podklady. V opačném případě jen evidujeme do bodu 14 a zpravidla nerozpracováváme další podbody 14a -14h). Těmito body se ještě bude zabývat specialista, takže není vždy nutno dořešit všechny problémy. Pochybnosti napsat do poznámek. I přísloví apod. uvádíme až na konci hesla (nikoli za každý význam). Jednotlivá přísloví atd. se nepřiřazují jednotlivým sémémům. ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. řidč. aj. bez ne/ano/3 Do tohoto bodu se uvádí navádějící parafráze/opis něm. fráze nebo komentáře typu "zprav. o mladých lidech" apod. Též se sem uvádějí bibliografické údaje v případě citátů z děl. bez ne/ano/3 Toto pole je povinné, pokud je vyplněný příslušný bod 14. Jestli-že nevíte, jak příklad přeložit, napište do tohoto bodu tři otazníky nebo "nevím" a napište to do poznámky. Jednotlivé významy polysémních přísloví atd. značíme malými písmeny a, b, c^ písmenk a, čárky a tečky, mezery ne/ano/3 Sem se uvádějí pragmatické údaje typu zast., zastaráv. apod., stejně jako údaje o frekvenci, tj. řidč. aj. písmenk a, tečky, čárky, mezery ne/ano/3 Sem se uvádějí jednak upřesňující sémantické komentáře k překladu, jednak - v případě citátových dokladů - údaj o původci překladu, pokud je znám. eně písmenk a, čárky a tečky, mezery, kulaté závorky, čísla omezení omezení 65 M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? N ěmecká 20 příkladová věta pro okřídlené spojení apod. 1 Č eský 20 překlad příkladové věty okřídlenéh o spojení 1 O dkaz na 0 jiné heslo související s příslovím, okřídlený m spojení apod. 3 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ano/10 Lze např. odkázat na hesla, v nichž se nachází přísloví s podobným významem aj. O dkaz na 5 jiná hesla 3 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ano/10 Vztahuje se k celému heslu nebo jednotlivým sémémům. Lze odkázat např. na věcně související hesla. K omentář k 40 problemati ckým jevům 2 ne/ne/0 Toto pole plní především didaktickou funkci. Lze sem např. napsat gramatický komentář, upozornit na existenci tzv. "falešných přátel" apod. N ěmecká 20 synonyma 1 písmenk a, čárky, mezery, pomlčka, čísla, středník ne/ne/0 7) Kolonky 17-20f) není vždy nutné důsledně vyplňovat; pouze pokud jsou příslušné informace po ruce. Jednotlivými okruhy (synonymie, antonymie, slovotvorba) se bude zabývat speciálně vyškolený spolupracovník. Způsob zápisu synonym, pokud se řadí ke konkrétním významům: 17) A sprechen B plaudern, schwatzen C mitteilen N ěmecká 20 antonyma 1 písmenk a, čárky, mezery, pomlčka, čísla ne/ne/0 8) Způsob zápisu antonym, pokud se řadí ke konkrétním významům: 18) A sprechen B plaudern, schwatzen C mitteilen V arianty - 5 regionální aj. 3 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ano/10 Všechny pravopisných. 4f) 4g) 4h) 5) 6) 9) neomez ne/ano/10 neomez ne/ano/3 eně eně bez omezení 66 varianty kromě M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. 9a) 0) 1) 1a) 1b) 1c) 1d) 1e) 1f) Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? K omentář k 0 regionální variantě místní kvalifikáto r 2 písmenk a, čárky a tečky, mezery ne/ne/0 Např. jihoněm. rak. apod. (viz seznam zkratek). O dkaz na 0 slovotvorn ý prostřede k 2 písmenk a, čárky a tečky, mezery, pomlčky ne/ne/0 Zde se odkazuje na příslušný inventarzovaný slovotvorný prostředek, např. u entfliehen na ent- S lovotvorba 5 konvertov ané tvary 3 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Není vždy bezpodmínečně nutné zcela dopodrobna uvádět slova příbuzná; tato problematika bude řešena ještě zvlášť speciálně vyškoleným spolupracovníkem. Body 19)-19e) lze vyplnit, pokud jsou příslušné informace po ruce. Jednotlivá slova oddělujeme čárkou a u substantiv důsledně uvádímě člen určitý. S lovotvorba 0 - participia 6 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Lze se mj. inspirovat zde: http://www.canoo.net/services/Wordfo rmationRules/ueberblick/index.html?la ng=de S lovortvorb 20 a deriváty: prefigovan á slovesa 1 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Lze se mj. inspirovat zde: http://www.canoo.net/services/Wordfo rmationRules/ueberblick/index.html?la ng=de S lovotvorba 20 - deriváty: jiné 1 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Lze se mj. inspirovat zde: http://www.canoo.net/services/Wordfo rmationRules/ueberblick/index.html?la ng=de S lovotvorba 20 složeniny K- 1 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Lze opsat kompozita, která jsou v DUW a LDaF. S lovotvorba 20 složeniny -K 1 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Lze opsat kompozita, která jsou v DUW a LDaF. S lovotvorba 20 - změny v kmeni 1 písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 Lze se mj. inspirovat zde: http://www.canoo.net/services/Wordfo rmationRules/ueberblick/index.html?la ng=de 67 M Požada N ax. vky na formát, íslo ázev pole délka např. 'jenom pole v rastru (počet písmenka' rastru znaků) apod. 1g) 2) S lovotvorba 20 -jiná slova příbuzná 1 Z ajímavé 000 doklady (internet, korpus) 1 J 3) méno autora písmenk a, tečky, pomlčky, mezery, čísla, kulaté závorky ne/ne/0 bez ne/ne/0 Je nutné uvést zdroj a datum. Dbáme na to, aby se v údaji nevyskytlo číslo hned následované kulatou závorkou (to ostatně platí pro celý rastr!), nelze tedy napsat (Google, 25. června 2011), ale je nutné napsat např. (Google, 2011, 25. června). ano/ne/0 Je automaticky přiřazeno internetovým softwarem; není tedy nutné ho zvlášť vyplňovat. omezení 3 0 Povinný údaj? (tj. nevyplněné Nápověda – zobrazí se po políčko znemožní kliknutí na otazník u formulářového odeslání políčka formuláře)/Může se opakovat?/Kolikrát? písmen a, mezery, pomlčky 68