Universitätsklinikum Tübingen Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Hygieneplan: HIV Seite 1 von 2 HIV-Infektion Erreger: Humanes Immundefekt Virus (HIV) Inkubationszeit: Bis zum Auftreten von Antikörpern nach einer Infektion können mehrere Wochen oder Monate vergehen Infektionsquelle: Blut (Blutprodukte), Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch von Erkrankten oder inapparent Infizierten Diagnose: Serologisch ( Antikörper- und Antigennachweis), Nukleinsäurenachweis Übertragung: perkutane Inokulation von virushaltigem Material (Stich- oder Schnittverletzung, Schürfwunden, Haut- und Schleimhautdefekte), Geschlechtsverkehr, vertikale Übertragung (Mutter-Kind) Meldepflicht: nur anonyme Meldepflicht der Laboratorien Isolierung: in der Regel nicht erforderlich Schutzkittel oder Einmalschürze: Flüssigkeitsdichter Schutzkittel bei Kontakt mit infektiösem Material (z.B. Geburtshilfe) Maske und Schutzbrille: bei Gefahr der Aerosolbildung, z.B. Intubation, endotracheales Absaugen, Endoskopie, Geburtshilfe, zahnärztliche Behandlung, Herz- und Gefässkatheterisierung, Punktionen Einmalhandschuhe: bei Kontakt mit infektiösem Material (Blut, Vaginalsekret, Wochenfluss) Händedesinfektion: nach direktem Kontakt mit infektiösem Material, nach Ausziehen der Handschuhe Abfälle: keine besonderen Maßnahmen (B-Müll), gilt auch bei mit Blut kontaminierten Einmalartikeln, Wundverbänden, Verletzungssichere Entsorgung von scharfen und spitzen Gegenständen (Kanülen etc.) in stichfeste, bruchsichere Entsorgungsbehälter (Kanülenschlucker), danach als B-Müll entsorgen. Flüssigkeitsgefüllte Einmalbehälter (Blut, Sekrete), die nicht entleert werden, Erstellt: 17.10.2005 Aktualisiert: 12.05.2009 Universitätsklinikum Tübingen Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Hygieneplan: HIV Seite 2 von 2 müssen in Sonderbehälter (bauart-zugelassene Kunststoff-Einwegbehälter) entsorgen und der Verbrennung zugeführt werden Textilien: keine besonderen Maßnahmen; generelles Sortierverbot (UVV) Geschirr: keine besonderen Maßnahmen Ausscheidungen: keine besonderen Maßnahmen Steckbecken, Urinflaschen Steckbeckenspüler mit thermischer Desinfektion bei 85°C/20 s oder nach Spülung in Automaten ohne Desinfektion mit Flächendesinfektionslösung desinfizieren (1 Std.-Wert) Laufende Desinfektion: keine besonderen Maßnahmen, d.h. 1 Std.- Wert (Flächen, Mobiliar), Pflege-, Behandlungsund Untersuchungsmaterialien (z.B. Thermometer, Waschschüsseln) müssen desinfizierend gereinigt werden Schlussdesinfektion: nicht erforderlich Kontaktpersonen: bei Hände- bzw. Hautkontakt mit potentiell infektiösem Material (Blut etc.) Desinfektion mit einem Alkoholpräparat (z.B. Händedesinfektionsmittel, Hautantiseptikum) . Stichverletzungen unverzüglich beim D-Arzt (Tel. 86681 oder 86682) melden bei Kontakt mit Schleimhäuten (Augen, Mund, Rachen) diese mit PVP-Iod Lösung 2,5% bzw. Wasser spülen. (Hinweise noch im HIV-Kapitel bei „Infektionsschutz des Personals“) Erstellt: 17.10.2005 Aktualisiert: 12.05.2009