3. Simulation von Transistorverstärkerschaltungen

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3. Simulation von Transistorverstärkerschaltungen
3.0. Dies immer zuerst!
Richten Sie nach dem Start zuerst den Workspace C:\Daten\ESI03 ein. Dies wird dann der
Bereich sein, in dem alle Dateien zu diesem Versuch stehen werden. Diesen Workspace
sollten Sie am Ende der Veranstaltung auf einer Diskette archivieren.
Für die Mechatronik werden lediglich der Emitterverstärker ohne Gegenkopplung
und der Emitterfolger simuliert, der Versuch Emitterverstärker mit Gegenkopplung
wird weggelassen.
3.1. Aufgabenstellung und Lernziel
Mit diesem Versuch sollen Emitter-Basisschaltung (Emitterverstärker) ohne und mit
Gegenkopplung durch einen Widerstand in der Emitterleitung und eine KollektorBasisschaltung (Emitterfolger) durch Simulation in ihrem elektrischen Verhalten
untersucht werden. Es sollen durch Simulation die Arbeitspunkteinstellung, die
Kleinsignalverstärkung (Frequenzgang, Phasengang) sowie Eingangswiderstand und
Ausgangswiderstand und die Großsignalverstärkung (Linearität, Übersteuerung) ermittelt
werden. Die Studierenden sollen in der Lage sein, die genannten Größen für
unterschiedliche Schaltungen mit Hilfe der Simulation zu ermitteln und die Ergebnisse zu
interpretieren. Die Schaltungen ohne die korrekten Widerstände zeigt das folgende Bild:
Emitterverstaerker mit Gegenkopplung
UB
RV1
RV3
? Ohm
RV2
RC1
? Ohm
RC2
? Ohm
?
?
V
V
C2
Uin
V
Ua2
Ua1
Q2
100u
Q3
+
Q4
CEF
Q2N3904
Q2N3904
100u
+
C3
VB
10V
-
100u
V1
V
Ua3
Q2N3904
-
RE
Emitterverstaerker ohne Gegenkopplung
?
REM
Emitterfolger
?
0
Grundsätzlich sollen die folgenden Größen ermittelt werden: (Dies ist eine allgemeine
Auflistung! Eine sinnvolle Reihenfolge für Ermittlung der gefragten Größen, Einzelheiten
zu den Simulationen und Hinweise zu den Ausdrucken, die gemacht werden sollen, finden
Sie in den Unterpunkten 3.3.1-3.3.5 Simulation der Schaltungen.)
3.1.1 Darstellung der Arbeitspunktes in den verschiedenen Schaltung mit der
Simulation „Biaspoint“ mit Spannungs- und Stromangaben in der Schaltung (ein
Ausdruck).
Fassung vom 11. Oktober 2007
Seite 2__________________________________________________ESI/ MME Versuch 3
3.1.2 Bodediagramm der Verstärkung H ( f ) = 20 ⋅ log10
Ua ( f )
,
Ue( f )
ΔI c ( f )
, dieser Wert ist nur für die
ΔU BE ( f )
Simulation der Emitterschaltung(3.3) sinnvoll.
3.1.3 Darstellung der Steilheit, S ( f ) =
3.1.4 Darstellung des Transistoreingangswiderstandes. R BE ( f ) =
ΔU B ( f )
; aufpassen
ΔI B ( f )
bei Gegenkopplung!
3.1.5 Darstellung des Ausgangswiderstandes R AE =
U BE ( f ) − U E ( f )
für den
IE ( f )
Emitterfolger.
3.1.6 Überprüfung, ob die HP-Grenzfrequenz zur Kapazität und den belastenden
Widerständen passt.
3.1.7 Darstellung der Linearität an der Verzerrung eines Sinus von 1000 Hz. Wählen
Sie die Amplitude geeignet. (Ausdruck)
Dimensionieren Sie alle Schaltungen zuerst und zeichnen Sie dann alle
Schaltungen wie oben gezeichnet in ein Blatt und drucken Sie die Lösung von
3.1.1(Arbeitspunkt) Alle anderen Simulationen können dann auch in diesem
Schaltungsblatt erfolgen. Auch für den AC-Sweep können Sie die Quelle Vsin
verwenden und dabei die Größe AC mit einer festen Spannung vorgeben.
3.2. Entwurf und Dimensionierung der Schaltungen
3.2.1 Emitterschaltung
RV1
V
?k
Die Betriebsdaten nehmen
Sie aus der Simulation des
Versuch 2.
RC
500
Uout
V
Q1
C1
Uin
V1
+
V
10V
100u
Q2N3904
-
+
-
0.1V
Daten aus Versuch 2:
0
UBatt=10V
UCE=5V
IB=59uA
UBE~729mV
RC=500Ohm
© Prof. Dr-Ing. F. Schneeberger
ESI/ MME Versuch 3 _________________________________________________ Seite 3
Die Arbeitspunkteinstellung an der Basis soll durch einen Vorwiderstand zur
Betriebsspannung eingestellt werden. Dabei wird der Widerstand RV1 so dimensioniert,
dass in die Basis der geforderte Basisstrom fließt. Berechnen Sie den Widerstand und
vervollständigen Sie die Schaltung. Überprüfen Sie die Schaltung mit der Simulation
„Biaspoint" und der Darstellung der Arbeitpunktwerte in der Schaltung
3.2.2 Emitterschaltung mit Gegenkopplung (nur ESI)
Kopieren Sie die Schaltung nach 3.2.1 in eine neue Schaltung auf dem gleichen
Zeichnungsblatt. Nun fügen Sie in diese Schaltung einen Emitterwiderstand ein, der die
Verstärkung auf den Wert 10 beschränkt (RE = (1/10)*RC). Da nun am Emitterwiderstand
auch eine Spannung abfällt, steht für den Transistor und den Kollektorwiderstand nicht
mehr die volle Betriebsspannung von 10 V zur Verfügung. Wenn aber der Kollektorstrom
beibehalten wird, dann teilt sich die verfügbare Spannung nicht mehr zu gleichen Teilen
auf den Transistor und den Widerstand auf. Dadurch wird die Aussteuerung etwas
unsymmetrisch. Wir wollen das hinnehmen und keine weitere Veränderung des
Arbeitspunktes vornehmen.
Der Vorwiderstand muss nun so dimensioniert werden, dass der gleiche Strom in die Basis
fließt wie beim nicht gegengekoppelten Emitterverstärker aber der Spannungsabfall am
Emitterwiderstand berücksichtigt wird. Berechnen Sie den Vorwiderstand und
vervollständigen Sie die Schaltung. Überprüfen Sie die Schaltung mit der Simulation
„Biaspoint" und der Darstellung der Arbeitpunktwerte in der Schaltung.
3.2.3 Dimensionierung des Emitterfolgers (Kollektorschaltung)
Der Ausgang dieser Schaltung ist der Emitter
des Transistors. Dort muss also für eine
optimale Aussteuerung im Arbeitspunkt die
RV
halbe Betriebsspannung abfallen. Daraus ergibt
Q1
Q2N3904
100u
sich wieder der Vorwiderstand. Der
C1
V1
10V
Emitterwiderstand ergibt sich aus dem
Uin
vorgesehenen Betriebsstrom (Arbeitspunkt)
V3
Uot
und dem gewünschten Spannungsabfall.
1V
Wegen der Gegenkopplung ist hier der
REM
dynamische Eingangswiderstand wesentlich
größer als für die Emitterschaltung. Die
maximale Aussteuerung wird für diese
Schaltung auch anders aussehen als in den anderen Schaltungen. Berechnen Sie den
Vorwiderstand und vervollständigen Sie die Schaltung. Überprüfen Sie die Schaltung mit
der Simulation „Biaspoint" und der Darstellung der Arbeitpunktwerte in der Schaltung.
V
+
V
-
+
-
3.3. Simulation der Schaltungen
Sie haben nun die Schaltung mit den oben ermittelten Werten ergänzt und können mit der
Simulation beginnen. Benutzen Sie bitte wie in dem Schaltungsbild oben gezeigt bei der
Simulation im Frequenzbereich für alle Schaltungen eine gemeinsame Quelle Vsin für die
Eingangsspannungen und eine gemeinsame Batterie als Betriebsspannung. Mit der Quelle
Vsin können Sie AC Spannungen, DC Spannungen und Sinusspannungen ausgeben. Aus
der Simulation sollen die o.g. Aufgaben 3.1.1.- 3.1.7 gelöst werden und als Druck
dargestellt werden.
Fassung vom 11. Oktober 2007
Seite 4__________________________________________________ESI/ MME Versuch 3
3.3.1. Darstellung der Arbeitspunkte (Alle Ausdrucke enthalten die Namen der
beteiligten Studenten)
Die Schaltungen auf einem gemeinsamen Arbeitsblatt werden nun nur mit der Option
Biaspoint simuliert.
Dieses Simulationsergebnis mit allen Strömen und Spannungen in allen Schaltungen
drucken Sie in einem Bild aus (1. Blatt).
3.3.2. Simulation des Frequenzganges (AC-Sweep). Siehe auch Seite 5
Versuch 1 “Die Simulation zur Ermittlung des Frequenzganges (AC-Sweep)“.
Hinweis: Der Simulationstyp AC-Sweep liearisiert die Gleichungen für die Schaltung im
Arbeitspunkt. D. h. es treten keine Verzerrungen auf. Dadurch wird die Berechnung aller
o. g. Gleichungen, die mit kleinen Abweichungen Δ arbeiten, zurückgeführt auf die
einfache Rechnung mit den Wechselgrößen U ( f ) und I(f). Nun simulieren Sie nach
U (f)
Aufgabenstellung 3.1.2 das Bodediagramm der Verstärkung H ( f ) = 20 ⋅ log10 a
für
Ue( f )
alle Schaltungen. Aus dieser AC-Sweep-Simulation können Sie nun auch die Steilheit
I (f)
U (f)
S( f ) = c
für die Emitterschaltung, den Eingangswiderstand RBE ( f ) = B
für
U BE ( f )
IB ( f )
U ( f ) −UE ( f )
alle Schaltungen sowie den Ausgangswiderstand R AE = BE
für den
IE ( f )
Emitterfolger berechnen und darstellen.
3.3.3 Ausdrucke der Simulationen aus der Simulation im Frequenzbereich
1. Die Frequenzgänge der drei Schaltungen auf einem Blatt (3 Plots) mit Beschriftung
der 3 dB Punkte bei oberer und unterer Grenzfrequenz sowie bei 1kHz (Dämpfung
bzw. Verstärkung und Frequenz). Kennzeichnen Sie Zuordnung zur Schaltung und
drucken Sie diese Ergebnis aus (2. Blatt).
2. Eingangswiderstand jeder der drei Schaltungen auf einem Blatt (3 Plots) mit der
Beschriftung der Werte bei 1 Hz und 1 MHz (Werte, Frequenz). Kennzeichnen Sie
Zuordnung zur Schaltung und drucken Sie diese Ergebnis aus (3. Blatt).
3. Steilheit der Emitterschaltung und Ausgangswiderstand des Emitterfolgers auf
einem Blatt (2 Plots) mit der Beschriftung der Werte bei 1Hz und 100 MHz.
Kennzeichnen Sie Zuordnung zur Schaltung und drucken Sie diese Ergebnis aus
(4. Blatt).
3.3.4 Überprüfung, ob die HP-Grenzfrequenz zur Kapazität und den belastenden
Widerständen passt. (nur ESI)
Überprüfen Sie ob die unter 3.3.3 (1) ermittelten unteren Grenzfrequenzen mit den Daten
der Schaltung (C/R Gliedern) begründet werden können! Tragen Sie in die RC-HP
Schaltungen auf der Seite 5 die jeweiligen Werte für die Widerstände ein und berechnen
Sie die Grenzfrequenzen und vergleichen Sie die Werte mit den Messwerten. Begründen
Sie eventuelle Abweichungen.
© Prof. Dr-Ing. F. Schneeberger
ESI/ MME Versuch 3 _________________________________________________ Seite 5
C1
C1
C1
100uF
100uF
100uF
R2
R1
R2
R1
R2
R1
0
0
Fg1 Emitterverstärker
Fg2 gegengekoppelter
Emitterverstärker
Fg2 Emitterfolger
Messwerte
Rechenwerte
3.3.5. Ermittlung der Aussteuergrenzen der verschiedenen Schaltungen
Die Darstellung der Aussteuergrenzen erfolgt durch die Simulation der Schaltungen im
Zeitbereich mit einem Sinussignal von 1 kHz. Diese Frequenz wird gewählt, weil bei
dieser Frequenz alle Schaltungen noch keinen Abfall der Verstärkung zeigen.
Welche Frequenz könnte man maximal bzw. minimal wählen?
Die Aussteuergrenze erkennt man an der Verzerrung des Sinus am Ausgang der Schaltung.
Die Schaltungen erlauben verschieden große Eingangssignale, so dass man die
Schaltungen nicht mit dem gleichen Eingangssignal versorgen kann, wenn man mit einer
Simulation alle Schaltungen zugleich darstellen möchte. Aus diesem Grunde muss man
jeder Schaltung eine eigene Quelle geben. Die jeweilige Aussteuergrenze lässt sich aus der
AC-Simulation der Verstärkung im Frequenzgang sowie der Berücksichtigung des
Arbeitspunktes abschätzen. Dazu geht man wie folgt vor:
•
•
•
Bei der nicht gegengekoppelten Emitterschaltung, darf man auf der
Eingangskennlinie der Basis-Emitterstrecke nur im geradlinigen Bereich
aussteuern. Wir versuchen es daher als erstes mit der Temperaturspannung des PNÜberganges 26mV. Wir verwenden ± 13mV . Wenn keine Verzerrung auftritt
wählen wir das Signal größer.
Beim Emitterverstärker mit der Gegenkopplung wird die Verstärkung von etwa 160
auf den Faktor 10 begrenzt. Damit ist die Auswirkung der Diodenkrümmung des
Einganges auch deutlich verringert. Wir sollten also das Ausgangssignal so groß
wie möglich machen. Es reicht von +0,8 bis 10 Volt mit der Mitte um den
Arbeitspunkt von 5 V. D.h. das Ausgangssignal kann von 5 ± 4,2V reichen. Dazu
wird ein Eingangssignal von ± 420mV benötigt.
Beim Emitterfolger ist die Verstärkung bei 1. D.h. man kann mit dem maximalen
Ausgangssignal von ± 5V aussteuern.
Wenn man nun mit diesen errechneten Werten die Schaltungen aussteuert, und bei der
Ausgabe gleichzeitig das aussteuernde Signal im Pegel und Gleichspannungsoffset
entsprechend angepasst im gleichen Diagramm darstellt, wird man feststellen, dass
Fassung vom 11. Oktober 2007
Seite 6__________________________________________________ESI/ MME Versuch 3
lediglich bei der Schaltung 1 (Emitterschaltung) eine schwach sichtbare Verzerrung
auftritt. Diese Verzerrung nennt man auch Klirrfaktor. Dieser Klirrfaktor lässt sich am
besten durch die Darstellung der Kurven im Frequenzbereich (FFT-Button) erkennen, denn
Klirrfaktor bedeutet immer, dass zusätzlich zum eingespeisten Signal Oberwellen
auftreten, die im Spektrum leicht zu erkennen sind. Hier ist die 1. Oberwelle bei 2 kHz zu
erkennen. Eine gute FFT Darstellung erhält man von einem möglichst langen Zeitsignal
(ggf. 4 Perioden).
Ausdrucke der Ausgangsspannung mit den o.g Aussteuerungen
Für ESI ist ein Ausdruck mit 4 Ausgangdiagrammen (4 Plots) bzw. für MME mit 3
Ausgangsdiagrammen (3 Plots) zu erstellen (5. Blatt).
1.
Bei einer Frequenz von 1 kHz und möglichst großen Kurvendarstellungen
2.
Für jede Schaltung den Ausgangssinus mit den o.g. Aussteuerungen. Kennzeichnen
Sie die Zugehörigkeit der Ausdrucke! Schreiben Sie die Scheitelwerte der
Eingangsspannungen mit auf den Ausdruck.
3.
Stellen Sie in den Plots für die Sinusspannungen bei den beiden Emitterschaltungen
die Eingangsspannung in einem Diagramm mit der Ausgangsspannung so dar, dass
Sie die Verzerrung durch den Vergleich der Kurven leicht erkennen können. Sie
müssen dazu die Eingangsspannung mit der Verstärkung der Stufe multiplizieren und
invertieren, da die Emitterverstärker das Eingangssignal am Ausgang invertieren. Sie
müssen das Signal auch noch verschieben, da am Ausgang das Signal um den
Arbeitspunkt von 5 Volt symmetrisch ist.
© Prof. Dr-Ing. F. Schneeberger
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