Schweizer Solarpreispublikation 2012

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22. schweizer solarpreis
22e prix solaire suisse
Norman foster Solar Award
PlusEnergieBau® Solarpreis
europäischer solarpreis
2012
die beste schweizer solararchitektur
la meilleure architecture solaire suisse
Solar Agentur Schweiz
Agence Solaire Suisse
Swiss Solar Agency
Prix Solaire Suisse 2012 1
Schweizer Solarpreis / Prix Solaire Suisse 2012
INHALT/sommaire
Grusswort Schweizer Solarpreis 2012
03Dr. Eveline Widmer-Schlumpf,
Bundespräsidentin
Europa als Vorreiter für PEB
40 Jo Leinen, Vorsitzender Energie- und
Umweltausschuss EU-Parlament
Zusammenfassung: Die Gewinner 2012
04Résumé: LES LAURÉATS 2012
Die Energiewende bleibt eine
Herausforderung
07 Bruno Dobler, Vizepräsident des
Bankrats der Zürcher Kantonalbank
PlusEnergieBau® (PEB) Solarpreis
Norman Foster Solar Award
41 Gallus Cadonau und Lord Norman Foster
Impressum:
Herausgeberin/Editeur:
Solar Agentur Schweiz (SAS)
© Solar Agentur Schweiz, Oktober 2012
Prix Solaire Suisse 2012
08 Prof. Marc H. Collomb, Président du
jury du Prix Solaire Suisse
Entreprise Engagée et responsable
09 Christian Brunier, Directeur
Services partagés, SIG
PEB: Schlüssel für die Energiezukunft
11 Walter Schmid, Initiant Umwelt Arena
Merci et danke - PlusEnergieBauten:
Die trümpfe für die Energiewende
13 Gallus Cadonau, Geschäftsführer SAS
GEWINNER KATEGORIE a:
PERSÖNLICHKEITEN und INSTITUTIONEN
16 Sandro Buff, 9015 St. Gallen
18 Familie Held, 3452 Grünenmatt/BE
20 PlanetSolar, 1400 Yverdon-les-Bains/VD
22AGRO Energie Schwyz AG, 6430 Schwyz
24 Solarkirche Halden, 9016 St. Gallen
Das Rezept für die Energiezukunft
26 Kurt Frei, Geschäftsführer Flumroc AG
Schweizer Solarpreis 2012
27 Daniel Moll, CEO ERNE AG Holzbau
Co-Präsidium: Dr. Eugen David, e. Ständerat; Evi
Allemann, Nationalrätin; Peter Malama, Nationalrat
Vizepräsident: Marc F. Suter, e. Nationalrat
Geschäftsführung: Gallus Cadonau, Jurist
Strommarkt im umbruch
45 Felix Vontobel, stv. CEO Repower
Solar Agentur Schweiz (SAS)
Postfach/C.P. 2272, 8033 Zürich
Die Kraft der Sonne
46 Prof. Peter Schürch, Präsident PEB-Jury
Telefon 044 252 40 04, Fax 044 252 52 19
E-mail: [email protected], www.solaragentur.ch
Mit Unterstützung der Zürcher Kantonalbank, SIG,
Norman foster solar Award 2012
47 Paul Kalkhoven, Senior Partner,
Foster + Partners, London
Repower, Umwelt Arena AG, ERNE AG Holzbau,
Flumroc AG, Ernst Schweizer AG, suissetec, Swisso­
lar, HEV Schweiz, Service cantonal de l'énergie de
Genève, SSES, Europäischer Solarpreis.
gEWINNER kAT. plusenergieBauten (PEB):
norman foster solar Award (nfsa)
48Umwelt Arena, 8957 Spreitenbach/AG
50 PEB-MFH Fent, 9500 Wil/SG
52 PEB-Sanierung EFH, 3044 Innerberg/BE
Redaktion:
Hauptredaktion und Layout: Rahel Brupbacher
Co-Redaktion: Gallus Cadonau, Suzanne Wyss,
Michèle Lötscher, Jessica Gasser, Kurt Köhl, Christoph Schaer, Daniel Beeler, Dr. Peter Morf, Thomas
plusEnergieBau solarpreis
54 PEB-Affentranger, 6147 Altbüron/LU
56 PEB-Sanierung Gössi, 6033 Buchrain/LU
-> Gewinner HEV-Sondersolarpreis
58 PEB-MFH Setz, 5102 Rupperswil/AG
®
Ammann, Dr. Jürg Schmidli, Simone Schaunigg.
Fotos Preisverleihung 2011: Hervé le Cunff
Designkonzept: Hochparterre/SAS
Produktion und Druck: Adag Copy AG, Zürich
Übersetzungen: Zieltext AG Thalwil (F),
Corina Issler Baetschi (E)
Photovoltaik: Stand der Dinge
61 Prof. Dr. Wolfgang Palz, Herausgeber des
Buches „Power for the World“
Europäische Solarpreis-Partnerschaft 2012
Die Technologieförderung und der Technologiewettbewerb auf europäischer Ebene für Gemein-
Peb-diplome
62 PEB Verbiest, 6018 Buttisholz/LU
63 PEB Lanker, 9217 Neukirch an der Thur/TG
64 PEB Feuz, 3638 Blumenstein/BE
65 PEB Beer, 7530 Zernez/GR
66 PEB Frohbergstrasse, 8620 Wetzikon/ZH
den und Unternehmungen werden dank der aktiven
GEWINNER KATEGORIE c:
EnergieAnlagen
68 PEB-Solarskilift, 7106 Tenna/GR
70 SIG PV-Anlage Palexpo, 1219 Genève
72Lataria Engiadinaisa SA, 7502 Bever/GR
74Coop Grossbäckerei, 9201 Gossau/SG
76 Salzgeber Holzbau, 7525 S-chanf/GR
(vgl. Umschlagseite).
Unterstützung vieler Schweizer Kantone mit ihren
Energiefachstellen ermöglicht.
Aufrichtigen Dank für die Unterstützung der
schweizerischen Technologieförderung im europäischen Wettbewerb durch die Solarpreispartner
gEWINNER kATEGORIE b:
GEBÄUDE Neubau
30 Renggli Holzbau-Werk, 6247 Schötz/LU
32Minergie-P-Eco-DFH Ponti, 8049 Zürich
34Isolierglasfabrik Scholl AG, 3940 Steg/VS
Diplom SanierunG/Diplôme Rénovation
36 Energie Solaire SA, 1965 Savièse/VS
37Malloth Holzbau AG, 7500 St. Moritz/GR
Sonnenenergie, wichtigster Pfeiler der
Energieversorgung
38 Hans Ruedi Schweizer,
Unternehmensleiter Ernst Schweizer AG
solarenergiekonzepte für
80% der Bauten
39 Thomas Ammann, HEV Schweiz
2 Schweizer Solarpreis 2012
Spreitenbach/AG, 19. Oktober 2012
PEB aus der Sicht von suissetec
79 Peter Schilliger, Nationalrat,
Zentralpräsident suissetec
Suissetec-Sondersolarpreis
80Überbauung Blauort, 8272 Ermatingen
fragen und erwägungen der
schweizer solarpreisjury
82Gallus Cadonau
Bild Titelseite: PEB/BEP Umwelt Arena.
Zur Verfügung gestellt von der Umwelt Arena AG,
8957 Spreitenbach/AG, www.umweltarena.ch
von Dr. Eveline Widmer-Schlumpf
Bundespräsidentin und Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD)
Grusswort Schweizer Solarpreis 2012
Die bestehenden Kernkraftwerke in der
Schweiz sollen am Ende ihrer sicherheitstechnischen Betriebsdauer stillgelegt und
nicht durch neue ersetzt werden. Diesen
Entscheid fällte der Bundesrat im Mai 2011,
als er den schrittweisen Ausstieg aus der
Kernenergie beschlossen und die Energiestrategie 2050 skizziert hat. Der Bundesrat
will eine saubere, sichere, weitgehend autonome und wirtschaftliche Stromversorgung.
Gleichzeitig muss die Energieversorgungs­
sicherheit unseres Landes langfristig gewährleistet und weiter gestärkt werden. Die
Solarenergie kann hier einen wesentlichen
Beitrag leisten. Handlungsbedarf ist gegeben: Der Schweizer Gesamtenergiekonsum
nahm in den letzten 15 Jahren um rund 11
Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) auf deren
250 zu. Wichtig muss es für alle sein, dass
wir nicht unnötig Energie verschwenden.
Heute importieren wir jährlich rund 80 Prozent unseres Energiebedarfs; nur beim Strom
sind Import (83,3 TWh im 2011) und Export
(80,7 TWh im 2011) nahezu ausgeglichen. Es
ist dringend notwendig, dass wir uns um die
erheblichen Energieverluste kümmern und
darauf hinwirken, dass die Mittel, die für
Erdöl- und Gasimporte aufgewendet werden,
reduziert werden können.
Die seit 2010 ausgezeichneten PlusEnergieBauten (PEB) verdienen vor diesem Hintergrund besondere Aufmerksamkeit. Voraussetzung für alle PEB ist, dass sie mindestens
100 Prozent der Energie erzeugen, welche
die Wohn- und Geschäftsbauten für Heizung,
Warmwasser und die gesamte Stromversorgung im Jahresdurchschnitt benötigen. Damit erreichen PEB mehr als nur den MinergieP-Standard.
Der gesamte Energiebedarf des Schweizer
Gebäudeparks ist mit insgesamt über 130
TWh/a für mehr als die Hälfte unseres Ge-
samtenergiekonsums von 250 TWh/a verantwortlich. Unser Land verfügt somit im Gebäudebereich über das mit Abstand grösste
Energiesparpotential. In unseren Wohn- und
Geschäftsbauten können wir rund 85 Prozent
des Eigenenergiebedarfs ohne Komfortverluste substituieren. Das heisst, dass der Gebäudesektor in unserem Land längerfristig
bloss noch etwa 20 bis 25 TWh/a benötigen
würde.
Gemäss unserer Bundesverfassung sind Bund
und Kantone verpflichtet, die Energie effizient und umweltschonend zu nutzen und
erneuerbare Energien zu fördern. Die Solarpreisträger unterstützen diese Ziele sehr
direkt, indem sie sowohl die SolarenergieProduktion als auch die Energieeffizienz konsequent fördern.
Strom erzeugen kann als unsere Wohn- und
Geschäftsbauten künftig benötigen. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag dazu, dass unser Land unabhängiger von fossil-nuklearen
Energieimporten wird und mehr in die lokale
Wertschöpfung investiert. Und nicht zuletzt
leisten die Solarpioniere Massgebliches für
den Schutz unserer Umwelt, unserer Lebensgrundlage. Den Pionieren, die an der 22.
Schweizer Solarpreisverleihung ausgezeichnet werden, gratuliere ich herzlich. Allen
Solarpionieren danke ich für ihr grosses Engagement.
Damit energieeffiziente Massnahmen und
PEB weiter gefördert und letztlich flächendeckend umgesetzt werden können, sind wir
auf günstige Rahmenbedingungen angewiesen. Das Beispiel der PEB zeigt das grosse
und nachhaltige Energiepotential, über das
unser Land verfügt. Lassen Sie es uns nutzen. Die Schweiz kann so künftig auf etliche
Milliarden Franken für teure fossil-nukleare
Energie­
importe verzichten. Diese Mittel
könnten zielführender investiert werden,
vor allem auch in die lokale Wertschöpfung.
Jeder Entscheid von heute muss sorgfältig
daraufhin überprüft werden, welche Auswirkungen er für die Zukunft hat. Dies gilt
insbesondere auch für die Energiepolitik.
Die Solarpioniere leisten einen wertvollen
Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung für die kommenden Generationen.
Mit ihren innovativen Leistungen tragen
sie dazu bei, dass die Schweiz die grössten
Energieverluste und CO2-Emissionen im Gebäudebereich reduzieren und deutlich mehr
Prix Solaire Suisse 2012 3
Zusammenfassung: Die Solarpreis-gewinner 2012
2012 wurden von 80 eingereichten Bewerbungen insgesamt 13 mit dem Schweizer
Solarpreis augezeichnet sowie 2 Diplome
vergeben:
• Kat A: 2 Persönlichkeiten + 3 Institutionen
• Kat B: 3 Neubauten
2 Sanierungen erhalten ein Diplom
• Kat C: 5 Energieanlagen
Minergie-P-Dreifamilienhaus Ponti, Zürich:
Das Dreifamilienhaus zeigt beispielhaft, wie
ansprechend Solararchitektur ist, die ökologisches und verdichtetes Bauen problemlos
ermöglicht.
Dazu kommen 11 PlusEnergieBauten (PEB):
• 3 erhalten den Norman Foster Solar Award
• 3 erhalten den PEB-Solarpreis
• 5 erhalten das PEB-Diplom
Kategorie A:
Institutionen/Persönlichkeiten
Sandro Buff, St.Gallen: Dank dem Engagement von Sandro Buff können er und die Bewohner des Quimby Huus, einer Institution
für körperbehinderte Menschen, Elektrorollstühle mit Solarstrom betreiben.
Familie Held, Grünenmatt/BE: Die Familie
Held installierte und betreibt acht schön
integrierte Solaranlagen auf Dächern von
Landwirtschaftsbetrieben und bietet mit
www.stromvonhier.ch eine Plattform zur lokalen solaren Stromvermarktung.
PlanetSolar, Yverdon-les-Bains/VD: Das Solarschiff MS Tûranor PlanetSolar schaffte die
erste solare Weltumrundung und erreichte
dadurch ein grosses internationales Medienecho zu Gunsten der Solarenergie.
Isolierglasfabrik Scholl AG, Steg/VS: Mit
dem Bau der neuen Fabrikationshalle setzt
die Schollglas AG industriell-ökologische
Massstäbe und versorgt rund 68% der Produktion mit Solarenergie.
4 Schweizer Solarpreis 2012
PEB-Sanierung EFH, Innerberg/BE: Das Einfamilienhaus aus den 70er Jahren wurde bis
ins Detail vorbildlich zum PlusEnergieBau
renoviert und weist eine Eigenenergieversorgung von 177% auf.
Kategorie B: Gebäude - Bausanierungen
Diplome
• Energie Solaire SA, Savièse/VS
• Malloth Holzbau AG, St. Moritz/GR
Kategorie C: Energieanlagen
PlusEnergie-Solarskilift, Tenna/GR: Der
weltweit erste Solarskilift deckt das 12-fache
seines gesamten Betriebsstrombedarfs.
SIG: Grösste PV-Anlage der Schweiz, Genf:
Die PV-Anlage auf den Palexpo Gebäuden ist
die grösste Solaranlage der Schweiz und erzeugt 4.2 GWh/a.
Lateria Engiadinaisa SA, Bever/GR: Die
höchstgelegene Molkerei Europas verarbeitet Milch teilweise mit Solardampf und reduziert so 21 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr.
Coop Grossbäckerei/Verteilerzentrale,
Gossau/SG: Coop betreibt in Gossau eine
der ersten Holzschnitzelfeuerungen für eine
Grossbäckerei und die derzeit grösste PVAnlage der Ostschweiz.
Kategorie B: Gebäude - Neubauten
Max Rengglis Holzbau-Werk, Schötz/LU:
Das Renggliwerk ist ein moderner Vorzeigebetrieb mit einer 95%-Eigenenergieversorgung.
Kategorie: Norman Foster Solar Award
Umwelt Arena, Spreitenbach/AG: Die Umwelt Arena ist ein PlusEnergieBau mit der
grössten dachintegrierten Solaranlage der
Schweiz. Das multifunktionale Gebäude
zeigt, wie Architektur, Ästhetik und Ökologie
genial vereint werden können.
PlusEnergieBau-MFH Fent, Wil/SG: Der siebenstöckige PlusEnergieBau beweist beispielhaft, wie bestgedämmte Bauten mit sorgfältig integrierten Anlagen die Solararchitektur
zukünftig prägen können.
AGRO Energie Schwyz AG, Schwyz: Die
AGRO Energie Schwyz AG gewinnt aus rund
32‘000 Tonnen erneuerbaren Ressourcen
CO2–neutrale Energie und versorgt damit ein
35 km langes Wärmenetz.
Solarkirche Halden, St. Gallen: Die Kirche
in Halden nimmt mit ihrer perfekt integrierten Solaranlage eine Vorbildfunktion für sanierungsbedürftige Kulturbauten ein.
PlusEnergieBauten® (PEB)
Salzgeber Holzbau Halle A, S-chanf/GR:
Die 609 m2 grosse solarthermische Dach- und
Fassadenanlage liefert Wärme für die Hei­
zung des Gebäudes, die Trocknung des Holzlagers und das kommunale Fernwärmenetz.
Gewinner suissetec-Sondersolarpreis:
• Wohnüberbauung Blauort, Ermatingen/TG
Kategorie: PlusEnergieBau® Solarpreis
PEB Affentranger, Altbüron/LU: Der innovative Bauunternehmer Markus Affentranger
nutzt die gesamte Dachfläche seines neuen
Geschäftsgebäudes für eine optimal integrierte PV-Anlage und erzielt damit eine Eigenenergieversorgung von 634%.
PEB Sanierung Gössi, Buchrain/LU: Das
32-jährige Einfamilienhaus der Familie Gössi ist dank einer umfassenden Erneuerung
zu einem Solarkraftwerk mit einer Eigenenergieversorgung von 270% geworden.
Der PEB Gössi gewinnt deshalb auch den
HEV-Sondersolarpreis 2012.
PEB-MFH Setz, Rupperswil/AG: Der Plus­
EnergieBau stellt den Mieter/innen neben
hohem Wohnkomfort und aktuellen Energieinformationen auch ein solarbetriebenes,
emissionsfreies Elektromobil zur Verfügung.
Gewinner PlusEnergieBau® Diplom:
• PEB Verbiest, 6018 Buttisholz/LU
• PEB Lanker, Neukirch an der Thur/TG
• PEB Feuz, 3638 Blumenstein/BE
• PEB Beer, 7530 Zernez/GR
• PEB Frohbergstrasse, 8620 Wetzikon/ZH
Résumé: LES LAURéATS du Prix Solaire Suisse 2012
Sur les 80 candidatures présentées en
2012, 13 projets ont reçu le Prix Solaire
Suisse et 2 projets obtiennent un diplôme:
• Cat. A: 2 personnalités + 3 institutions
• Cat. B: 3 nouvelles constructions, 2 réno-
vations obtiennent un diplôme
• Cat. C: 5 installations énergétiques
Auxquels s’ajoutent 11 bâtiments à énergie positive (BEP):
• 3 obtiennent le Norman Foster Solar Award
• 3 obtiennent le Prix Solaire Suisse BEP
• 5 obtiennent le diplôme BEP
Catégorie A:
Institutions/Personnalités
Sandro
Buff,
Saint-Gall:
Grâce
à
l’engagement de Sandro Buff, lui et les résidents du Quimby Huus peuvent se déplacer
avec des fauteuils électriques fonctionnant à
l’énergie solaire.
Famille Held, Grünenmatt/BE: La famille
Held installe et exploite huit installations
soigneusement intégrées aux toits de bâtiments agricoles. En outre, elle propose une
plate-forme, www.stromvonhier.ch, destinée à la commercialisation de courant solaire produit localement.
PlanetSolar, Yverdon-les-Bains/VD: Le bateau solaire MS Tûranor PlanetSolar a réussi
à accomplir la première circumnavigation
à l’énergie solaire, suscitant ainsi un grand
écho médiatique en faveur de l’énergie solaire dans le monde entier.
sement moderne exemplaire affichant une
autoproduction énergétique de 95%.
Immeuble tripartite Minergie-P Ponti, Zurich: Cet immeuble abritant trois familles
montre qu’une architecture solaire adoptant
sans difficulté un mode de construction densifié et écologique peut être plaisante.
Usine de vitrage isolant Scholl AG, Steg/
VS: Assurant désormais 68% de sa production
grâce à l’énergie solaire, la société Schollglas a établi de nouveaux critères en matière
de construction industrielle écologique avec
la nouvelle halle de fabrication.
Église solaire Halden, Saint-Gall: L’Église
œcuménique de Halden et ses installations
solaires parfaitement intégrées font figure
d’exemples pour tous les bâtiments culturels
devant être rénovés.
Catégorie B: Bâtiments – Nouvelles
constructions
Usine de construction en bois Renggli,
Schötz/LU: L’usine de Renggli est un établis-
Catégorie: Norman Foster Solar Award
Umwelt Arena, Spreitenbach/AG: La Umwelt Arena est un bâtiment à énergie positive
équipé de la plus grande installation solaire
intégrée en toiture de Suisse.
Immeuble à énergie positive Fent, Wil/
SG: Ce BEP de sept étages est un exemple d’architecture solaire d’avenir avec
un bâtiment parfaitement isolé et équipé
d’installations intégrées avec soin.
Catégorie B: Rénovations Diplômes
• Energie Solaire SA, Savièse/VS
• Malloth Holbau AG, Saint-Moritz/GR
Catégorie C: Installations
Téléski solaire à énergie positive, Tenna/
GR: Le premier remonte-pente solaire au
monde produit environ 12 fois la quantité
d’électricité nécessaire à son exploitation.
SIG: Plus grande installation PV de Suisse, Genève: L’installation PV placée sur les
bâtiments de Palexpo est la plus grande installation solaire de Suisse. Elle produit 4,2
GWh/a.
Lateria Engiadinaisa SA, Bever/GR: Cette
laiterie située à la plus haute altitude en Europe traite une partie de son lait avec de la
vapeur solaire, ce qui lui permet de reduire
21 t d’émissions de CO2 par an.
AGRO Energie Schwyz AG, Schwyz: La société AGRO Energie Schwyz AG produit de
l’énergie neutre en CO2 à partir de quelque
32’000 tonnes de ressources renouvelables
qui lui permettent d’alimenter un réseau de
chauffage de 35 km.
Bâtiments à énergie positive® (BEP)
Boulangerie industrielle/Centrale de distribution Coop, Gossau/SG: Coop exploite
à Gossau l’un des premiers chauffages à copeaux de bois utilisés pour une boulangerie
industrielle et la plus grande installation PV
se trouvant actuellement en Suisse orientale.
Halle A Salzgeber Holzbau, S-chanf/GR: Cette installation solaire thermique en toiture
et sur façade de 609 m2 fournit de la chaleur
pour le chauffage du bâtiment, le séchage
de l’entrepôt à bois, et le réseau de chauffage à distance communal.
Lauréat-e du Prix Solaire Spécial suissetec:
• Résidence Blauort, Ermatingen/TG
Rénovation d’une villa en BEP, Innerberg/
BE: Cette maison individuelle a été transformée en BEP au terme d’une rénovation
menée de manière exemplaire jusque dans
le moindre détail. Elle affiche désormais une
autoproduction énergétique de 177%.
Catégorie: Prix Solaire pour les Bâtiments à
énergie positive®
BEP Affentranger, Altbüron/LU: Entrepreneur de construction innovant, M. Affentranger a utilisé la totalité de la toiture de son
nouveau bâtiment commercial pour y poser
une installation PV intégrée de manière exemplaire, et atteint ainsi une autoproduction
énergétique de 634%.
BEP-Rénovation de la villa Gössi Buchrain/
LU: Au terme d’une rénovation complète,
cette maison individuelle de 32 ans appartenant à la famille Gössi a été transformée
en une centrale solaire affichant une autoproduction énergétique de 270%. C’est pourquoi la famille Gössi remporte également le
Prix Solaire Spécial HEV 2012.
Immeuble à énergie positive Setz, Rupperswil/AG: Outre un grand confort d’habitation
et des informations actualisées sur leur consommation énergétique, ce BEP met à disposition des locataires un véhicule électrique
fonctionnant à l’énergie solaire et sans émission.
Lauréat-e-s du diplôme BEP:
• BEP Verbiest, 6018 Buttisholz/LU
• BEP Lanker, Neukirch an der Thur/TG
• BEP Feuz, 3638 Blumenstein/BE
• BEP Beer, 7530 Zernez/GR
• BEP Frohbergstrasse, 8620 Wetzikon/ZH
Prix Solaire Suisse 2012 5
«Innovative Projekte brauchen
eine verlässliche Partnerin –
so auch die Umwelt Arena.»
Walter Schmid, Initiant Umwelt Arena Spreitenbach
Mehr unter www.zkb.ch/firmen
Wir sind Hauptpartnerin der Umwelt Arena Spreiten­
bach, wo über 90 Aussteller Möglichkeiten für
einen nachhaltigen Lebensstil aufzeigen. Als Kunde
erhalten Sie 10% Rabatt auf den Eintrittspreis.
6 Schweizer Solarpreis 2012
von Bruno Dobler, Vizepräsident des Bankrates
der Zürcher Kantonalbank, Zürich
Die Energiewende bleibt eine Herausforderung
In der Ferienzeit wurde es vielen Schweizern
wieder bewusst: Bereits in Süddeutschland
sind viele Dächer mit Solaranlagen bestückt
und in vielen Industrieländern führt die Autobahn an grossen Windparks vorbei. Müssig, darüber zu diskutieren, weshalb wir
einen anfänglichen Vorsprung bei der Nutzung erneuerbarer Energien offensichtlich
eingebüsst haben. Wichtiger ist es, nach
vorne zu schauen und das Augenmerk auf
jene mutigen Architekten und Bauherren zu
richten, welche es allen Widerständen zum
Trotz schaffen, wahre Leuchtturmprojekte
energieeffizienter Gebäude und Anlagen umzusetzen.
Zwar stammen die Solarpanels des weltweit ersten Solarskilifts im bündnerischen
Tenna aus chinesischer Produktion und ein
russischer Grosshelikopter wurde zur Montage der Masten aufgeboten. Einige mögen
dies als Schönheitsfehler betrachten, doch
bereits mittelfristig wird der dadurch zusätzlich verursachte CO2-Ausstoss durch die
Energiegewinnung, welche im Sommer ins
Stromnetz der Gemeinde fliesst, mehr als
kompensiert. Genau solche Pionierprojekte
sind für die Schweiz von grosser Bedeutung
und tragen dazu bei, Schweizer Unternehmer
auch international weiter zu positionieren.
Auch der Austragungsort der diesjährigen Solarpreisverleihung, die Umwelt Arena Spreitenbach, spielt eine solche Pionierrolle. Sie
zeigt einem breiten Publikum auf, dass Gebäude tatsächlich mehr Energie produzieren
können, als sie verbrauchen. Das Nachhaltige
an der Umwelt Arena ist, dass die Solaranlage nicht nachträglich „aufgepflanzt“ wurde,
sondern integraler Bestandteil des Dachs ist.
Somit ersetzen die Solarzellen das eigentliche Dach und sie fügen sich auch ästhetisch
in die Gesamterscheinung des Gebäudes ein.
Die Zürcher Kantonalbank engagiert sich als
Hauptpartnerin der ersten Stunde für dieses neuartige Kompetenzzentrum. In ihrem
Innern bietet die Umwelt Arena findigen
Unternehmern Raum, wegweisende nachhaltige Produkte aus allen Lebensbereichen
einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Schweizer Solarpreises zu sein. Herzliche
Gratulation allen Nominierten und Preisträgern für ihren Durchhaltewillen, gegen Widerstände anzukämpfen und für Ihren Mut,
selber etwas zur Energiewende beizutragen.
Als nahe Bank stellen wir uns nicht nur als
Sponsorin, sondern vor allem auch als Finanzdienstleisterin mit ihrem Kerngeschäft
in den Dienst von umfassender Nachhaltigkeit, Pioniergeist und Unternehmertum.
Unser Start-up Finance Team bietet unternehmerisch denkenden Menschen einen fruchtbaren Boden für ihre jungen
Geschäfts­ideen. Aber auch gestandenen Unternehmern stellen wir mit Programmen wie
der Umweltaktion für KMU oder dem ÖkoKompass der Stadt Zürich Instrumente zur
Verfügung, ihren Betrieb energieeffizienter
zu gestalten. Hauseigentümer und Baugenossenschaften profitieren von unserem Umweltdarlehen, wenn sie energieeffizientes
Wohneigentum erwerben oder umweltbewusst sanieren. Und nicht zuletzt finden alle
Anleger bei uns Anlage­lösungen, mit denen
sie in die zukunftsträchtigen Technologien
und Firmen investieren können.
Technologien von morgen werden auch im
Technopark Zürich entwickelt, mit welchem
wir seit über 20 Jahren eine Partnerschaft
pflegen. Der Technopark ging als Leuchtturmprojekt der Neunzigerjahre in die Geschichte des Wirtschatsstandorts Zürich ein und ist
nicht mehr wegzudenken. Inzwischen wurde
er international unzählige Male kopiert. Eine
ebensolche Entwicklung wünschen wir der
Umwelt Arena, wozu medienwirksame Veranstaltungen wie die Verleihung des Schweizer Solarpreises einen wichtigen Beitrag leisten.
Wir sind stolz, seit 2008 Hauptpartnerin des
Prix Solaire Suisse 2012 7
par Prof. Marc H. Collomb, Président du jury du Prix Solaire Suisse, Lausanne
Professeur à l'Académie d'architecture de Mendrisio, Université de la Suisse italienne
Prix Solaire Suisse 2012
Le Prix Solaire Suisse 2012, sous l'égide de
l'Office Fédéral de l'Energie et en collaboration avec les associations professionnelles le
soutenant, a été décerné par le jury réuni à
Berne le 7 juin 2012.
Il récompense: les personnalités et institutions qui se sont particulièrement distinguées par leur engagement en faveur de
l'énergie solaire, les meilleurs bâtiments
(aussi bien les constructions nouvelles, avec
ou sans label minergie, que les rénovations)
conçus de façon innovatrice et optimale en
matière de consommation d'énergie et dont
l'architecture est de haute qualité, et les
meilleures installations mettant en œuvre
des énergies renouvelables qui comprennent
les installations solaires thermiques, photovoltaïques, au bois et autre biomasse, et
géothermiques.
80 projets ont été admis, répartis dans les
différentes catégories: 15 pour les personnalités, 31 pour les bâtiments et 34 pour les
installations. Desquels 11 pour les bâtiments
à bilan positif.
Le 22 mai 2012, la commission de présélection a soigneusement analysés les projets,
selon les critères de conformité au règlement. Elle a particulièrement évalué leur
aspect novateur d’une part et, d’autre part,
exemplaire du point de vue de leur bilan
énergétique. Puis le jury a décernés, en plus
des diplômes, 13 prix, 5 pour les personnalités et les institutions, 3 pour les nouvelles
constructions et 5 pour les installations, 2
diplômes allant aux rénovations.
Le Prix Solaire Suisse contribue au développement pour une indépendance énergétique
de notre pays. Il participe dans une mesure
non négligeable à reconnaître et encourager
un savoir-faire et des compétences non seu8 Schweizer Solarpreis 2012
lement aux spécialistes mais aussi aux propriétaires privés ou publics. La participation
et la qualité des objets primés chaque année
démontrent que les maîtres de l'ouvrage et
les professionnels de la construction sont
prêts à assumer le défi du troisième millénaire avec les énergies renouvelables.
Aujourd'hui le Prix Solaire est devenu une
référence pour tous ceux qui œuvrent pour
la maîtrise de l'impact de l'environnement
construit sur l'homme et les écosystèmes naturels. L'enjeu est désormais de dépasser les
positions partisanes de tel ou tel lobby en
faveur de tel ou tel moyen de produire ou
transformer de l'énergie renouvelable, pour
permettre une transversalité d'un ensemble
de paramètres qu'une seule et unique chapelle ou doctrine ne peuvent plus assumer.
La complémentarité des sources énergétiques, la flexibilité des moyens de stockage, la mise en réseau de tous les moyens
de production, parallèlement à une information intelligente et responsable sur nos
comportements de consommateurs doivent
être renforcées et encouragées. Pour cela
nous avons non seulement besoin de spécialistes pointus dans leur domaine, mais de
vrais généralistes, pouvant gérer la globalité du processus. En opérant dans le champ
de l'environnement construit le Prix Solaire
vérifie à chaque session depuis plus de vingtdeux ans qu'il touche au cœur du problème.
Puisse-t-il contribuer utilement à ce choix de
société.
Au nom de l'Agence Solaire Suisse, je voudrais
remercier tous les participants et les participantes, les membres des commissions et du
jury ainsi que, plus particulièrement pour le
travail de préparation du Prix Solaire, Beat
Gerber, de même que Gallus Cadonau et tous
leurs collaborateurs.
par Christian Brunier, Directeur Services partagés de
SIG - Services Industriels de Genève
Entreprise engagée et responsable, SIG va encore
plus loin dans la neutralité énergétique
«La terre n'est pas un don de nos parents, ce
sont nos enfants qui nous la prêtent»; cette
citation d’Antoine de Saint-Exupéry résume
bien les valeurs de SIG: investir pour l’avenir
en associant la croissance et la pérennité de
l’entreprise à une politique énergétique respectueuse de l’environnement.
En effet, depuis plusieurs années, l’engag­
ement de SIG en faveur du développement
durable se traduit par plusieurs initiatives
concrètes et mesurables. Aujourd’hui, plus
de 88% de l’électricité distribuée par SIG est
d’origine renouvelable. SIG a également la
volonté de produire 400 GWh d’énergie renouvelable à l’horizon 2020 principalement
par le solaire et l’éolien. De plus, grâce au
programme éco21, elle soutient les opérations de sensibilisation visant à réduire
la consommation énergétique de ses collaborateurs et des citoyens genevois. Enfin,
SIG a été la première entreprise genevoise
certifiée « Parc Naturel » par la Fondation
Nature & Economie pour le réaménagement
écologique des espaces extérieurs du siège
administratif du Lignon.
Dans cette dynamique d’évolution vers un
monde plus durable, responsable et équilibré, le siège administratif de SIG compte
parmi les bâtiments genevois les plus performants sur le plan de la consommation énergétique. Depuis 1996, les consommations de
froid, de chaleur et d’électricité sur le site
ont baissé respectivement de 45%, 30% et
35%. Les émissions de CO2 ont également diminué de deux tiers de 3'200 à 800 tonnes par
an. La consommation d’eau potable a quant
à elle diminué de 28%, une économie correspondant à env. 60'000 baignoires par an.
SIG a décidé d’aller encore plus loin et
de se positionner en exemple en matière
d’écologie en développant un programme de
neutralité énergétique pour son siège administratif du Lignon. Son objectif: compenser
la consommation par la production d’énergie
renouvelable sur le site du Lignon d’ici 2020.
Le programme se déploie en trois étapes successives :
• Dans un premier temps, il s’agit d’aligner
la consommation énergétique aux seuils
des standards Minergie-P®*.
A l’issue de ce projet en 2020, le site SIG
du Lignon devrait être le seul bâtiment industriel de Suisse dont la consommation
énergétique sera neutre. SIG devrait abriter l’une des plus importantes concentrations de panneaux solaires photovoltaïques
et compter parmi les principaux producteurs
d’énergie solaire du pays. Un modèle prometteur et responsable qui rappelle que
croissance économique et développement
durable ne sont pas incompatibles.
• La deuxième étape a pour objectif
d’atteindre la neutralité thermique grâce
à la récupération des pertes de chaleur
de l’activité industrielle du chauffage à
distance (CAD). L’énergie ainsi récupérée
permettra de satisfaire la totalité des besoins en chauffage et en eau chaude du
site du Lignon. Dès 2016, l’eau chaude
pour les sanitaires sera produite par des
capteurs solaires thermiques.
• Enfin, le site du Lignon sera électriquement neutre. Il s’agit de privilégier la production d’énergie renouvelable grâce aux
panneaux photovoltaïques. Depuis 2010,
près de 6000 m2 ont été posés sur les
toits des bâtiments du site du Lignon.
D’ici 2020, il est prévu d’étendre la surface à 30'000 m2 et d’augmenter la puissance d’installation pour atteindre une
production annuelle de 4’000 MWh. Il sera
ainsi possible de couvrir 100% des besoins
annuels du site en électricité.
En parallèle, plusieurs projets visent à réduire les besoins en énergie comme par exemple les nouvelles installations de production
de froid+ (free-cooling), le fonctionnement
des circulateurs d’eau chaude, la gestion des
ventilations, l’assainissement du système
de distribution de la chaleur ainsi que des
opérations de sensibilisation aux éco-gestes
quotidiens.
Prix Solaire Suisse 2012 9
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10 Schweizer Solarpreis 2012
18.09.12 17:31
von Walter Schmid, Bauunternehmer und
Initiant Umwelt Arena AG, Spreitenbach/AG
PlusEnergieBauten: Schlüssel für die Energiezukunft
Das Bewusstsein für den schonenden Umgang
mit unseren Ressourcen und insbesondere
mit der Energie ist zentral für den zukünftigen Wohlstand unserer Gesellschaft. Jeder
einzelne kann einen Beitrag zur Energiezu­
kunft leisten, sei es als Konsument, als
Haus­eigentümer oder Unternehmer. Energie
sparen bedeutete auch immer Geld sparen
und die Umwelt schonen.
Schon heute wird es dem Konsumenten
leicht gemacht, Energie zu sparen. Für viele
Produktekategorien gibt es bereits Energieetiketten, die den Energieverbrauch der
Geräte klar deklarieren. Wer bei der Anschaffung eines neuen Gerätes konsequent
danach fragt, wird belohnt. Denn mit der
eingesparten Energie kann er Geld sparen,
zumal der Energiepreis zukünftig teurer
wird. Wer zum Beispiel seinen 10-jährigen
Kühlschrank durch einen Kühlschrank der
besten Effizienzklasse ersetzt, hat diesen in
wenigen Jahren bereits amortisiert inklusive
der grauen Energie.
Rund 30% beträgt der Energieverbrauch
der Haushalte am gesamten Energieverbrauch. Hierin liegt enormes Sparpotential.
Es braucht energetisch verbindliche Bauund Gebäudetechnikstandards, wie es zum
Beispiel bei den Leuchtmitteln durchgesetzt
wurde, und mehr gestalterische Freiheit in
Bezug auf die Architektur der Gebäude, um
Sonnenenergie optimal nutzen zu können.
Vor allem braucht die Schweiz mehr gesamt­
heitlich denkende und handelnde Fachleute.
Gebäudetechnik ist eine interdisziplinäre
Kompetenz, welche in den letzten Jahren
stark an Bedeutung gewonnen hat.
46% des gesamten fossilen Energieverbrau­
ches entfallen auf Gebäude. Gemäss der
Energiestrategie des Bundes soll der Verbrauch von Heizöl bis 2050 um zwei Drittel
gesenkt werden. PlusEnergieBauten werden
einen massgebenden Beitrag leisten zur Erreichung diese Ziels. In naher Zukunft wird
die dezentrale Energieversorgung immer bedeutender. Weshalb Energie aus über 1000
km Entfernung beziehen, wenn man sie
selbst auf dem eigenen Dach produzieren
kann oder gleich unter dem eigenen Haus
findet? Das moderne Dach sollte standardmässig mit einer inte­
grierten Solaranlage
ausgerüstet sein. Diese dient nicht nur als
Basis für einen PlusEnergieBau sondern auch
gleich als Wetterschutz. Der Bauherr spart
damit den Dach­belag und auch Baukosten.
Zukünftig werden sich Hybrid-Solarsysteme
durchsetzen, denn traditionelle PV-Anlagen
haben hohe ungenutzte Wärmeverluste.
Die Bau- und Gebäudetechnikbranchen stellen schon heute die technischen Voraussetzungen bereit, um die in der Energiestra­tegie
formulierten Ziele erreichen zu können. Die
Umwelt Arena zeigt die gesamte Palette von
Anwendungen und Produkten modernster
Gebäudetechnik. Sie selbst ist CO2-neutral
im Gebäudebetrieb und produziert mit ihrer
integrierten Photovoltaik-Anlage 100% mehr
Strom als sie für den Betrieb benötigt. In
der Umwelt Arena ist der Schlüssel für die
Energie­zukunft einsehbar und erlebbar.
Die Erdwärme in ca. 400 m Tiefe entspricht
der Zimmertemperatur von 22°C. Das
reicht bereits für den normalen Wärme­
bedarf eines Haushaltes, denn moderne
Wärmepumpen haben bei diesen Tempera­­
turen einen sehr hohen Wirkungsgrad.
Geothermie hat den Vorteil, dass sie Band­
energie liefert und damit wichtig ist für die
Versorgungssicherheit.
Um das Klimaziel zu erreichn, den CO2-Ausstoss auf das Niveau von 1990 zu senken,
muss für das Heizen, Kühlen und Lüften von
Gebäuden konsequent auf den Einsatz von
Heizöl verzichtet werden. Dämmtechniken
und Gebäudeautomation sind heute sehr
weit entwickelt und funktionieren. Zwar
lässt sich überschüssige Wärme mittlerweile
relativ einfach in Speichermedien wie Wasser, Erdreich oder Beton einlagern, von wo
sie bei Bedarf wieder ins Energiesystem
eingespeist werden können. Um aber energieautark zu sein (bilanziert) braucht es für
überschüssigen Strom noch effiziente und
marktfähige Lösungen. Hier besteht grosser
Handlungsbedarf.
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12 Schweizer Solarpreis 2012
von/par Gallus Cadonau
Geschäftsführer Solar Agentur Schweiz/Directeur de l'Agence Solaire Suisse
merci ET Danke - PlusEnergieBauten: Die Trümpfe
für die Energiewende
Dank breiter Unterstützung der Solarpreispartner kann der Schweizer Solarpreis durchgeführt werden. Wir danken allen bisherigen
Solarpreispartnern und besonders der Zürcher Kantonalbank als Hauptsponsorin, den
Services Industriels de Genève (SIG) und Repower für die Preissumme von CHF 100'000
für die PlusEnergieBauten® (PEB), der Erne
AG Holzbau, Ernst Schweizer AG, Flumroc
AG, dem Hauseigentümerverband Schweiz
(HEV), dem Bundesamt für Energie (BFE)
und Swissolar, suissetec, Service cantonal de
l'énergie de Genève, SSES, den Präsidenten
und Mitgliedern der Schweizer Solarpreis­
jury, der Technischen Kommission und allen
übrigen Beteiligten. Sie haben tatkräftig
mitgeholfen, den 22. Schweizer Solarpreis
zu prüfen und zu verleihen. Grossen Dank
und herzliche Gratulation allen Norman Foster Solar Award- und Schweizer Solarpreisträgern.
Herzlichen Dank unserer Bundespräsidentin
Dr. Eveline Widmer-Schlumpf, Lord Norman
Foster und Paul Kalkhoven in London, den
Fachhochschulen und Hochschulvertretern
der Univerité de la chimie Paris und allen
Referenten für die aktive Unterstützung des
22. Schweizer Solarpreises. Sie alle tragen
dazu bei, das zentrale und aktuelle Solarpreisthema 2012 umzusetzen: "PlusEnergieBauten (PEB) ersetzen mehr als alle AKW".
Die OECD und das BFE weisen darauf hin,
dass die Gebäude 46-50% des Gesamt­
energiebedarfs konsumieren. Für die
Schweiz sind dies jährlich 125 TWh/a. Die
Schweizer PlusEnergie­Bauten beweisen auch
2012, dass selbst sanierte Gebäude eine
Eigen­energieversorgung (EEV) von 270% aufweisen können, d.h. sie liefern 170% mehr
Solarstrom ans Netz als sie benötigen. PEB
erzeugen doppelt soviel Energie wie sie im
Jahresdurchschnitt benötigen. 85% des heu-
tigen Gesamtenergiebedarfs der Gebäude
sind Verluste. Wenn diese Gebäude saniert
und zu PlusEnergieBauten umgebaut werden, können längerfristig alle AKW ersetzt
werden. Die PEB-Solarpreisgewinner/innen
2012 beweisen, dass die Gebäude in Zukunft
erhebliche Stromüberschüsse produzieren.
Diese werden ins Netz eingespiesen oder betreiben Elektrofahrzeuge (vgl. S. 58/59). Mit
PEB haben wir Trümpfe für die Energiewende
in der Hand: Spielen wir sie aus!
Le Prix Solaire Suisse n’existerait pas sans
le large soutien de ses principaux sponsors
et de ses partenaires. Nous remercions donc
l’ensemble des partenaires du Prix Solaire,
et notamment son sponsor principal la Zürcher Kantonalbank (ZKB), ainsi que les Services Industriels de Genève (SIG), Repower
de Poschiavo pour sa contribution financière
de CHF 100'000 en faveur des bâtiments à
énergie positive® (BEP), les sociétés Erne
Holzbau SA, Ernst Schweizer SA, Flumroc
SA, l’Association suisse des propriétaires
fonciers (APF-HEV), l’Office fédéral de
l’énergie (OFEN) et Swissolar, suissetec, le
Service cantonal de l’énergie de Genève,
la SSES, les présidents ainsi que tous les
membres du jury du Prix Solaire Suisse, de
la Commission technique et tous les autres
participant-e-s. Leur contribution active a
permis de lancer, de superviser et de décerner le 22e Prix Solaire Suisse. Un grand
merci et toutes nos félicitations aux lauréat-e-s du Prix Solaire et du Norman Foster
Solar Award pour leur engagement porteur
d'avenir. Nous adressons nos vifs remerciements à la présidente de la Confédération
Eveline Widmer-Schlumpf, à Norman Foster
et à Paul Kalkhoven de Londres, ainsi qu’à
tous les intervenants pour leur soutien actif au 22e Prix Solaire Suisse. Nous remercions également les représentant-e-s des
hautes écoles, l’Université de la chimie de
Paris ainsi que les experts en énergie et en
architecture du jury du Prix Solaire pour
leur travail exceptionnel. Chacun d’entre
eux/elles contribue à mettre en œuvre le
thème central et brûlant d’actualité du Prix
Solaire 2012: «Les bâtiments à énergie positive remplacent davantage que toutes les
centrales nucléaires réunies».
L’OCDE et l’OFEN soulignent que les bâtiments consomment de 46 à 50% de
l’ensemble des besoins en énergie en Suisse
et dans le monde, soit 125 TWh par an au
sein de la Confédération. En 2012, les BEP
suisses apportent à nouveau la preuve que
même des bâtiments rénovés peuvent afficher une autoproduction énergétique (APé)
de 270%, c'est-à-dire qu’ils réinjectent 170%
de courant en plus dans le réseau conventionnel qu’ils n’en consomment. En moyenne,
les BEP produisent deux fois plus d’énergie
qu’ils n’en consomment en moyenne sur
une année. Pour l’heure, 85% de l’ensemble
de l’énergie consommée par les bâtiments
proviennent de déperditions. Et si nos BEP
vont consommer environ 20 TWh (125-105
TWh), ils produiront 30 à 40 TWh à long
terme. C'est-à-dire que grâce aux moteurs
électriques, ils peuvent réduire les besoins
actuels en énergie du transport individuel
motorisé (TIM), les faisant passer d’environ
55 TWh/a à 6 ou 8 TWh/a. Il suffirait que
la Suisse prenne exemple sur les BEP ayant
reçu le Prix Solaire 2012 pour supprimer
85% ou encore 105 TWh/a provenant des
déperditions d’énergie dans le secteur du
bâtiment et environ 45 TWh/a consommés
par le TIM. Conclusion: en l’état actuel de
la technologie, les BEP et le TIM fonctionnant à l’énergie solaire remplacent donc
150 TWh/a des 180 TWh/a «nécessaires»
aujourd'hui, et ce, sans perte de confort
(voir page 58/59).
Prix Solaire Suisse 2012 13
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Kategorie A
Persönlichkeiten
und Institutionen
Personen, Unternehmen, Vereinigungen, Verbände,
Institutionen sowie Körperschaften des öffentlichen
Rechtes, die sich in besonderem Masse für die Förderung der erneuerbaren Energien eingesetzt haben, können mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet werden.
Catégorie A
Personnalités
et institutions
Les personnes, entreprises, associations, professionnelles ou non, les institutions ainsi que collectivités de droit public qui se sont particulièrement distinguées par leur engagement en faveur
de l'énergies renouvelables peuvent être nominées
pour l'attribution du Prix Solaire Suisse.
Prix Solaire Suisse 2012 15
KATEGORIE A:
PERSÖNLICHKEITEN
SCHWEIZER SOLARPREIS 2012
Der 30-jährige Sandro Buff ist seit 16 Jahren Rollstuhlfahrer und Bewohner des
Quimby Huus, einer Institution für körperbehinderte Menschen in St. Gallen.
Die zehn auf Rollstühle angewiesenen Bewohner des Hauses können sich nun
dank Sandro Buffs Engagement ausschliesslich mit Solarstrom fortbewegen. Auf
seine Initiative hin wurde auf dem Quimby Huus eine 3 kWp-Photovoltaikanlage
installiert. Sie erzeugt jährlich 3‘000 kWh Strom – genug, um zehn Elektrorollstühle ganzjährig solar zu betreiben. Dies entspricht etwa 1‘500 km Fahrt pro
Person. Für Sandro Buff ist es wichtig, dass sein Projekt zu einem bewussteren
Umgang mit unserer Energie führt. Daraus sollen weitere Initiativen zur Energieeinsparung entstehen.
Sandro Buff, 9015 St. Gallen
Wegen einer Muskelkrankheit ist Sandro Buff
seit 16 Jahren auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Die beiden 12-Volt Batterien der
Rollstühle werden jede zweite Nacht für
mindestens sechs Stunden über das normale Stromnetz aufgeladen. Buff liess sich von
Haidar Taleb aus den Vereinigten Arabischen
Emiraten inspirieren. Taleb benötigt ebenfalls einen Rollstuhl. Er bestückte sein Elektromobil mit PV-Zellen und fuhr damit durch
alle sieben Emirate am Persischen Golf. So
machte er auf die Nutzung erneuerbarer
Ener­gien aufmerksam.
Atteint d’une maladie neuromusculaire,
Sandro Buff dépend de son fauteuil électrique depuis 16 ans. Les deux batteries de
12 volts du fauteuil roulant sont rechargées une nuit sur deux pendant au moins
six heures via le réseau électrique conventionnel. Buff s’est inspiré de Haidar Taleb
aux Emirats arabes unis, qui lui aussi dépend
de son fauteuil roulant. Après avoir équipé
son véhicule électrique de cellules PV, ce
dernier a traversé les sept émirats du Golfe Persique, attirant ainsi l’attention sur
l’utilisation des énergies renouvelables.
Sandro Buff nahm sich fortan vor, auch seinen Teil zur Energiewende beizutragen. Er
plante, die zehn Rollstühle im Quimby Huus
durch eine Solaranlage auf dem Dach mit
sauberer Energie zu versorgen. Die Institutionsleiterin des Quimby Huus reagierte sofort
positiv auf das Vorhaben. Sandro Buffs Beziehungen zur Energieberatung GallusEnergie in St. Gallen waren zudem bei der Umsetzung seiner Idee förderlich. Zusammen mit
dem Energieberater Peter Grau entwickelte
er ein Konzept für eine Solaranlage, die
den Stromverbrauch der Elektrorollstühle
im Haus deckte. Sponsoren finanzierten das
Projekt. Damit setzte Sandro Buff seine Vi­
sion um und liess eine 3 kWp-Anlage auf dem
Flachdach montieren. Diese liefert mit rund
3'000 kWh/a ungefähr den Jahresverbrauch
der zehn Elektrorollstühle.
A son tour, Sandro Buff a décidé de contribuer à la transition énergétique. Il a conçu le
projet d’alimenter les dix fauteuils roulants
de la Quimby Huus avec de l’énergie propre,
grâce à une installation solaire posée sur
le toit. La directrice de l’établissement a
immédiatement adhéré à son idée. Par ailleurs, Sandro Buff a mis à profit ses bonnes
relations avec le cabinet de conseil en énergie GallusEnergie à Saint-Gall pour la réalisation de son projet. En coopération avec
le consultant en énergie Peter Grau, il a
élaboré le concept d’une installation solaire
pouvant couvrir les besoins en électricité
des fauteuils roulants de la résidence. Le
projet a été financé par des sponsors. C’est
ainsi que Sandro Buff a concrétisé sa vision
en faisant poser une installation de 3 kWp
sur le toit plat de Quimby Huus. Avec une
production de 3000 kWh/a, celle-ci fournit à
peu près la consommation annuelle des dix
fauteuils électriques.
Sandro Buff will mit seiner bereits umgesetzten Initiative andere Personen animieren,
ähnliche Projekte zu verwirklichen. Damit
können alle einen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit Energieressourcen leisten. Sein Bestreben ist beispielhaft, weil
es vor Augen führt, wie im alltäglichen Leben in kleinen Etappen anspruchsvolle Ziele
erreicht werden können. Sandro Buff wird
deshalb mit dem Schweizer Solarpreis 2012
ausgezeichnet.
16 Schweizer Solarpreis 2012
Par le biais de cette initiative, Sandro Buff
souhaite motiver d’autres personnes à réaliser des projets semblables permettant à
chacun d’entre nous de contribuer à une gestion durable des ressources énergétiques.
Ses efforts sont exemplaires, car ils montrent que l’on peut atteindre des objectifs
ambitieux au quotidien par petites étapes.
C’est la raison pour laquelle Sandro Buff reçoit le Prix Solaire Suisse 2012.
TECHNISCHE DATEN
Projektbeginn: Inbetriebnahme PV-Anlage: September 2011
11.04.2012
Energieerzeugung
kWh/a
3 kWp-PV-Anlage:
3'000
Energiebedarf Rollstuhl:
Solarbetriebene Rollstühle:
300
10
ZUR PERSON
•
Sandro Buff, geboren 1981
•
1989: Verdacht auf Muskeldystrophie
•
1990: Diagnose Muskeldystrophie nach
Muskelbiopsie
•
1995: Verlust der Gehfähigkeit, fortan
Mobilisation durch Rollstuhl
•
1996: Zusätzliche Mobilisation durch Elektrorollstuhl zur Bewahrung der Selbstständigkeit
•
1998 - 2002: Gymnasium Friedberg, Gossau;
Abschluss Wirtschaft
•
Seit 2006: IV-Rente aufgrund Muskel–
erkrankung, Beschäftigung in der Tagesstätte
des Quimby Huus in St. Gallen, Administration
und Textilwerkstatt
•
ab 2011: Initiant PV-Projekt auf dem Quimby
Huus
KONTAKT
Sandro Buff
Gsellstrasse 24
9015 St. Gallen
Tel. 079 276 76 10
[email protected]
www.rollson.ch
1
3
1: Mit der 3 kWp-PV-Anlage auf dem Quimby Huus können 10
Elektrorollstühle solar betrieben werden.
2: Sandro Buff, Initiant der Photovoltaikanlage auf dem Quimby
Huus, die jährlich 3'000 kWh Solarstrom erzeugt.
2
3: Installation der PV-Anlage auf dem Dach des Quimby Huus in
St. Gallen, einer Institution für körperlich behinderte Menschen.
Prix Solaire Suisse 2012 17
KATEGORIE A:
PERSÖNLICHKEITEN
SCHWEIZER SOLARPREIS 2012
Franz Held in Grünenmatt/BE ist hauptberuflich Landmaschinen-Verkäufer. Daneben installiert und betreibt er – unterstützt von seiner Familie – Solaranlagen. Die erste errichtete er 2009 auf seinem Wohnhaus. Mit 10 kWp erzeugt sie
jährlich 13‘000 kWh Solarstrom und deckt mehr als den Gesamtenergiebedarf
von 11‘150 kWh/a der siebenköpfigen Familie. Damals packte ihn das Solarfieber, er mietete sieben weitere Dächer. Die acht Anlagen mit einer Leistung von
402 kWp erzeugen etwa 516‘000 kWh/a. Seine Frau Beatrice kündigte sogar
ihre Lebensversicherung, um eine Anlage zu finanzieren. Mit seiner Plattform
www.stromvonhier.ch fördert Franz Held zudem PV-Anlagen von 27 Landwirten
und KMU mit insgesamt 800 kWp Leistung.
Familie Franz und Beatrice Held, 3452 Grünenmatt/BE
Die Familie Franz und Beatrice Held sieht in
der dezentralen Energiegewinnung die Zukunft und handelt nach der Devise: „Viele
Dächer mit Solarpanels ersetzen ein neues
AKW“. Das Heim der Helds produziert erheblich mehr Strom als die Familie im Jahr
benötigt. Zudem gehört es einem solaren
Heizwärmeverbund an, durch den sie 36%
des Jahresbedarfs an Wärme bezieht.
Die grösste Anlage der Familie Held ist Löhli 1 in Sumiswald/BE. Mit einer installierten
Leistung von 108 kWp erzeugt sie 150‘000
kWh/a. Alle Anlagen zusammen mit einer Leistung von 402 kWp liefern jährlich
515‘885 kWh Strom ins Netz.
Franz Held strebt stets nach innovativen Lösungen. Er will „möglichst viele Landwirte
anspornen, damit sie selbst eine Solaranlage
bauen“. Zusammen mit Anton Küchler und
Markus Gisler gründete er 2011 die „Strom
von hier GmbH“ mit Sitz in Trubschachen/
BE. Dieses Unternehmen bietet eine Plattform (www.stromvonhier.ch) zur Vermarktung von regionalem Strom. Sie vermittelt
Stromabnehmer und -produzenten, deren
Anlagen noch keine Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) erhalten. Durch ihren Anstoss wurden im Emmental bereits 800 kWp
durch 27 Landwirte und KMU installiert. Auch
Helds fünf Buben helfen mit und investieren
ihr Sackgeld. Das freut die Eltern, denn die
junge Generation ist ihnen sehr wichtig. Die
Familie Held will aufzeigen, dass Energie
kostbar ist und zugleich, dass eine nachhaltige und regionale Stromversorgung möglich
ist und von allen gefördert werden kann.
Familie Helds unermüdliche Bestrebungen
für eine solare Welt sind zukunftsweisend
und von Innovationsgeist inspiriert. Die PVAnlagen der Familie Held und die von ihnen
geförderten erreichen zusammen 1.2 MWp
und erzeugen über 1.3 Mio. kWh/a. Für ihr
aussergewöhnliches Engagement verdient
die Familie Held den Schweizer Solarpreis
2012.
18 Schweizer Solarpreis 2012
La famille Held applique la devise suivante:
«Une multitude de toits équipés de panneaux solaires remplacent une nouvelle centrale nucléaire». Le logis de la famille Held
produit une quantité de courant sensiblement supérieure à la consommation annuelle de la famille. Par ailleurs, cette dernière
fait partie d’un groupement de chauffage
fonctionnant à l’énergie solaire qui couvre
36% de ses besoins annuels en chauffage.
Löhli 1 à Sumiswald/BE est la plus grande
installation de la famille. Avec une puissance installée de 108 kWc, celle-ci produit
150'000 kWh/a. Totalisant une puissance de
402 kWc, l’ensemble de leurs installations
fournit 515'885 kWh de courant par an au
réseau. Franz Held est en permanence à
la recherche de solutions innovantes. Il
souhaite «motiver le plus grand nombre
d’agriculteurs possible à construire à leur
tour une installation solaire». En 2011, il a
fondé avec A. Küchler et M. Gisler la société
Strom von hier GmbH. Cette entreprise propose une plate-forme (www.stromvonhier.
ch) pour commercialiser le courant produit
dans la région. Elle met en relation les clients et les producteurs d’électricité dont les
installations ne bénéficient pas encore de la
rétribution à prix coûtant du courant injecté
(RPC). Grâce à son action, 800 kWc ont déjà
été installés par 27 agriculteurs et PME dans
l’Emmental. Les 5 fils Held apportent aussi
leur aide au projet et investissent leur argent de poche. L’objectif de la famille Held
est à la fois de montrer que l’énergie est
précieuse et qu’une alimentation en courant
régional et durable est possible, et peut
être soutenue par tous.
Mus par l’esprit d’innovation, les efforts inlassables de la famille Held pour un monde
solaire sont porteurs d’avenir. Affichant une
puissance totale de 1,2 MWc, les installations PV de la famille Held ainsi que celles
qu’elle soutient produisent 1,3 million de
kWh/a. En raison de son engagement, la famille Held mérite le Prix Solaire Suisse 2012.
TECHNISCHE DATEN
Übersicht thermische Anlagen
kWpkWh/a
Anlagem2
Löhli 1
40
40
15 '320
Übersicht über eigene PV-Anlagen
kWpkWh/a
Anlagem2
Wohnhaus/MK56
10
13'000
Waldhaus/PK250
34
45'673
Ramisberg/MK150
21
27'212
Löhli 1/PK
810
108
150'000
Löhli 2/MK
90
13
17'000
Löhli 3/MK
280
40
50'000
Wyken/MK210 30 38'000
Felben/MK400 58 75'000
Brösel/MK560 88 100'000
Total
2'806
402
515'885
durch Fam. Held initiiert:
Total PV-Anlagen:
800
ca. 800'000
1'202 ca. 1'315'885
Jährliche CO2-Reduktion durch Familie Held:
kWh/aCO2-F*
Solarstromerz.1'315'885
0.535
kg C02/a
704'000
(* CO2-Ausstoss für Strom gem. UTCE: 535 g/kWh)
KONTAKT
Familie Franz und Beatrice Held
Finkenweg 11
3452 Grünenmatt
Tel. 079 446 94 25
[email protected]
Strom von hier GmbH
Bahnhofplatz 10
3555 Trubschachen
Tel. 034 495 65 50
[email protected]
4
Eine Familie allein installiert mit 1.2
MW 12% des grössten, auf grüner Wiese geplanten 10-MW-Solarkraftwerks
in Inwil und erzeugt über 1.3 GWh/a.
1
1:Franz Held legt grossen Wert auf sorgfältig integrierte Solaranlagen. Die ganzflächige 21
kWp-PV-Anlage Ramisberg zeigt, wie schön Solardächer auch bei traditionellen Wohnbauten
aussehen - und dazu noch 27'212 kWh/a erzeugen können.
2: Die 58 kWp-PV-Anlage Felben ist first-, dach- und
seitenbündig perfekt integriert.
3:Das Eigenheim der Familie Held ist ein Plus­
EnergieBau.
4:Eine Familie zeigt ausserordentliches Engagement für die Sonnenenergie: Franz und Beatrice
Held mit ihren fünf Söhnen.
2
5:Die grösste Anlage mit 108 kWp der Familie Held,
Löhli 1 in Sumiswald, erzeugt 150'000 kWh/a.
6: Die PV-Anlage Waldhaus erzeugt 45'673 kWh/a.
5
3
6
Prix Solaire Suisse 2012 19
CATÉGORIE A:
INSTITUTIONS
pRIX sOLAIRE sUISSE 2012
Le MS Tûranor PlanetSolar est un catamaran fonctionnant exclusivement à
l’énergie solaire. Avec une surface PV de 537 m2 et une puissance installée
de 93,5 kWc, il produit 167'900 kWh/a. Ce bateau solaire a réussi à accomplir le premier tour du monde à l’énergie solaire en 585 jours, après avoir
parcouru plus de 60'000 km. Parti en 2010 de Monaco, PlanetSolar a traversé
l’Atlantique, accosté à Miami et à Cancún, traversé le canal de Panama, puis le
Pacifique jusqu’à Brisbane, Hong-Kong, Singapour et Bombay, avant de traverser l’Océan Indien jusqu’à Abou Dhabi, et d’emprunter le canal de Suez pour
rejoindre la Méditerranée et enfin, jeter l’ancre à Monaco. Raphaël Domjan,
l’initiateur du projet, et son équipe ont démontré la fiabilité et la performance
de l'énergie solaire.
Bateau PlanetSolar, 1400 Yverdon-les-Bains/VD
Le signal du départ a été donné le 27 septembre 2010. Le bateau solaire MS Tûranor PlanetSolar a pris la mer à Monaco, pour tenter
la première circumnavigation à l’énergie
solaire. La vision de R. Domjan est devenue
réalité. Il souhaitait montrer au monde entier ce qu’il était possible d’accomplir grâce
aux énergies renouvelables. Le message a
été bien reçu. Le nom "Tûranor" est tout un
programme. Il signifie «puissance du soleil»
dans la langue des elfes de J.R.R. Tolkien. Le
bateau et ses 95 t se sont déplacés à une vitesse moyenne de 5 nœuds (environ 9 km/h)
grâce à l'énergie solaire. La journée, des
panneaux solaires extensibles ont également
fourni du courant solaire en cas de besoin.
La surface PV de 537 m2 d’une puissance de
93,5 kWc et la batterie lithium-ion de 8,5 t
ont généré suffisamment d’énergie pour assurer le fonctionnement du bateau tout au
long du voyage. En outre, le Tûranor a suivi
une route proche de l’Equateur, afin de profiter d'une insolation optimale. Il a produit
167'900 kWh de courant solaire par an.
PlanetSolar avait deux objectifs. Pour commencer, il visait à démontrer l’efficacité et
la fiabilité de la technologie actuelle. En­
suite, il s’agissait de renforcer la recherche
dans le domaine des énergies renouvelables.
Parti de Monaco, le bateau solaire a fait
escale à Miami et à Cancún où il accosté à
temps pour la conférence sur les changements climatiques. Après avoir traversé le
canal de Panama et l’Océan Pacifique, il a
accosté à Brisbane puis à Abou Dhabi où il
fut l’invité d’honneur du World Future Energy Summit. Là-bas aussi, ce bateau solaire
a fait des vagues. En effectuant ce voyage
autour du monde qui a eu d’importantes retombées médiatiques dans le monde entier,
R. Domjan et l’ensemble des participants
ont donné un signal fort pour l’avenir des
énergies renouvelables. C'est la raison pour
laquelle le Prix Solaire Suisse 2012 est décerné à PlanetSolar et à son équipe.
20 Schweizer Solarpreis 2012
Am 27. September 2010 war es soweit: Das
Solarschiff MS Tûranor PlanetSolar stach bei
Monaco in See und nahm die erste solare
Weltumrundung in Angriff. Die Vision von
Raphaël Domjan wurde Wirklichkeit dank
Immo Stroehers Finanzhilfe. Er wollte zeigen, was alles mit erneuerbaren Energien
möglich ist. Nun hat die ganze Welt die
Antwort erhalten. Der Name „Tûranor“ ist
Programm. Er bedeutet in J.R.R. Tolkiens
Elbensprache „Stärke der Sonne“. Mit Sonnenkraft bewegte sich das 95 t schwere Boot
mit durchschnittlich 5 Knoten (ca. 9 km/h)
fort. Bei Bedarf lieferten tagsüber auch die
ausfahrbaren Panels Solarstrom. Die 537 m2
PV-Fläche mit einer Leistung von 93.5 kWp
und die 8.5 t schwere Lithium-Ionen-Batterie stellten genug Energie für den ständigen
Betrieb zur Verfügung. Die Tûranor fuhr zudem eine Route nahe des Äquators, sodass
eine optimale Sonneneinstrahlung garantiert war. Pro Jahr erzeugte sie 167‘900 kWh
Solarstrom.
PlanetSolar hatte zwei Ziele: Erstens aufzuzeigen, dass die heutige Technologie effizient und verlässlich ist. Zweitens soll
die Forschung im Bereich der erneuerbaren
Ener­gien verstärkt werden.
Nach dem Start in Monaco machte das Solarboot u.a. Halt in Miami und Cancùn, wo
es gerade rechtzeitig zur Weltklima-Konferenz einlief. Nach der Durchquerung des
Panamakanals und des Stillen Ozeans lief es
Brisbane und danach Abu Dhabi an, wo es
Ehrengast am World Future Energy Summit
war. Auch dort schlug das energetisch völlig autarke Solarboot hohe Wellen. Mit der
Reise rund um den Globus und dem dadurch
ausgelösten grossen internationalen Medienecho setzten Raphaël Domjan und alle Beteiligten ein wichtiges Zeichen für die Zukunft
mit erneuerbaren Energien. Deshalb werden
PlanetSolar und seine Mannschaft mit dem
Schweizer Solarpreis 2012 ausgezeichnet.
DONNÉES TECHNIQUES
Production énergétique
Installation PV de 93,5 kWc (537 m2):
kWh/a
167'900
Route: départ à Monaco, traversée de l’Atlantique,
Miami, Cancún, traversée du Pacifique, Brisbane,
Hong-Kong, Singapour, Bombay, Abou Dhabi, traversée du Canal de Suez, Monaco
•
Durée du voyage: 585 jours
•
Distance parcourue: 60'006 km
•
Type de cellule: monocristalline
•
Production annuelle: 168'000 kWh/a
•
Production totale de courant: 267'900 kWh
•
Longueur du bateau: 31 m / avec flaps: 35 m
•
Largeur du bateau: 15 m / avec flaps: 23 m
•
Hauteur du bateau: 6,10 m
•
Poids: 95 Tonnes
•
Vitesse maximale: 10 nœuds (18,5 km/h)
•
Équipage: 4 personnes
•
Personnes pouvant monter à bord: max. 40
KONTAKT
PlanetSolar SA
Pascal Goulpié (CEO and CO-Founder)
Rue Galilée 15
CH-1400 Yverdon-les-Bains
Tel. 024 423 91 63
Fax 024 423 91 69
[email protected]
www.planetsolar.org
Immo Stroeher (CO-Founder)
Mithril GmbH
Sternstrasse 8
D-60318 Frankfurt am Main
[email protected]
www.planetsolar.org
Raphaël Domjan (Initiator and Expedition Leader)
Fondation Solar Planet
Rue Galilée 9
CH-1400 Yverdon-les-Bains
Tel. 024 425 75 40
Fax 024 425 75 41
[email protected]
www.solarplanet.ch
1
3
1: Dotée d’une puissance de 93,5 kWc, l’installation PV de 537 m2 produit suffisamment d’énergie pour assurer le fonctionnement permanent du bateau.
2: Le MS Tûranor PlanetSolar a soulevé l’enthousiasme en accomplissant la
première circumnavigation à l’énergie solaire. Deux membres de l’équipage
se tiennent sur les panneaux solaires escamotables.
2
3: Trois océans et 28 pays ont été traversés grâce à la seule énergie solaire. La
production annuelle d’énergie s’élève à 167'900 kWh/a.
Prix Solaire Suisse 2012 21
KATEGORIE A:
INSTITUTIONEN
SCHWEIZER SOLARPREIS 2012
Die AGRO Energie Schwyz AG gewinnt aus rund 32‘000 Tonnen erneuerbaren
Ressourcen CO2–neutrale Energie. Sie bereitet diese auf und verteilt sie in der
Region Schwyz. Mit einer 0.53 MW starken Biogasanlage werden jährlich 3.2
GWh hochwertiger Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Die Wärmeleistung für die Fernleitung beträgt 0.58 MW. Als zusätzliche Wärmelieferanten
dienen drei Holzschnitzelheizkessel mit 12 MW Leistung und einer vorbildlichen Rauchgasreinigung. Zum Strom werden 23.8 GWh/a Wärme produziert
und so pro Jahr 2.7 Mio. Liter Heizöl ersetzt. Im Kanton Schwyz, der die erneuerbaren Energien bisher kaum förderte, ist das Engagement von AGRO Energie
Schwyz umso bemerkenswerter.
AGRO Energie Schwyz AG, 6430 Schwyz
20 Jahre lang träumte Baptist Reichmuth
vom eigenen Energieunternehmen. Im Jahr
2006 war es so weit: Er gründete die AGRO
Energie Schwyz AG. Heute kann die AG bereits viele Erfolge verzeichnen. Jährlich
werden 27 GWh CO2-neutrale, erneuerbare
Energie umweltschonend aus einheimischen
Ressourcen gewonnen, wofür früher Heizöl
verbrannt wurde. Bereits werden jährlich
12‘804 Tonnen CO2 eingespart. Das Energie­
unternehmen erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch eine beträchtliche Strom­menge.
Die Biogasanlage mit einer elektrischen
Leistung von 0.53 MW erzeugt 3.2 GWh/a
Biostrom. Dieser wird ins öffentliche Netz
eingespeist. Die Biogasanlage mit 0.58 MW
und drei Holzschnitzelheizkessel mit 12 MW
Leistung erzeugen insgesamt 23.8 GWh/a
umweltfreundliche Wärme. Ein 35 km langes
Fernwärmenetz leitet diese zu den Haus­
haltungen und Grossabnehmern.
Die Rohstoffe für die Energieproduktion
kommen aus regionalen Quellen. Für die Beschickung der Biogasanlage werden zu den
knapp 50 Tonnen Gülle pro Tag Mist von lokalen Höfen sowie Mühlestaub, Getreideabfälle
und Speisereste von Restaurants der Region
verwendet. Insgesamt werden täglich fast 70
Tonnen Biomasse verwertet. Die Heizkessel
werden mit Holz aus umliegenden Wäldern
eingefeuert. Ein Wärmerückgewinnungs-System und eine vorbildliche Rauchgasfilterung
tragen zusätzlich zur Umweltverträglichkeit
bei. Und der Ausbau geht weiter: Geplant ist
ein 30‘000 m3 fassender Wasserspeicher, der
im Notfall die Wärmeversorgung für bis zu
sechs Tage sicherstellen soll.
Für die ausserordentlichen Leistungen zur
Nutzung der Biomasse und die Bereitstellung
erneuerbarer Energie für das 35 km lange
Wärmeversorgungsnetz verdient die AGRO
Energie Schwyz AG den Solarpreis 2012.
22 Schweizer Solarpreis 2012
Baptist Reichmuth rêvait de fonder sa propre entreprise énergétique depuis 20 ans.
Créée en 2006, sa société AGRO Energie
Schwyz SA compte déjà de nombreux succès
à son actif. Chaque année, celle-ci pro­duit
27 GWh d’énergie renouvelable neutre en
CO2 à partir de ressources locales, suivant
des procédés écologiques remplaçant la
combustion du mazout. 12'804 tonnes de CO2
sont ainsi économisées tous les ans. Outre
de la chaleur, cette entreprise énergétique
génère également une quantité importante
d’électricité. La centrale de biogaz d’une
puissance électrique de 0,53 MW produit
3,2 GWh/a d’électricité écologique qui est
réinjectée dans le réseau public. Au total,
la centrale de biogaz de 0,58 MW et les
trois chaudières à plaquettes de bois d’une
puissance de 12 MW produisent 23,8 GWh/a
de chaleur écologique qui est acheminée
jusqu’aux ménages et aux gros acheteurs via
un réseau de chauffage urbain de 35 km.
Les matières premières utilisées pour produire l’énergie proviennent de sources locales. Aux 50 tonnes de lisier utilisé tous
les jours pour charger la centrale de biogaz
s’ajoutent du fumier provenant de fermes
avoisinantes, de la poussière de meunerie,
des déchets de céréales ou encore des restes
alimentaires fournis par des restaurants de
la région. En tout, près de 70 tonnes de bio­
masse sont recyclées quotidiennement. Les
chaudières sont alimentées avec du bois des
forêts environnantes. Un système de récupération de la chaleur et un filtrage exemplaire
des fumées contribuent également à réduire l’impact environnemental. Et d’autres
aménagements sont prévus. Un réservoir à
eau de 30'000 m3 doit être construit afin de
garantir l’approvisionnement en eau jusqu’à
six jours durant en cas d’urgence. La société
AGRO Energie Schwyz SA a mérité le Prix Solaire Suisse 2012 pour ses performances exceptionnelles en matière d’utilisation de la
biomasse et d’approvisionnement en énergie renouvelable du système de chauffage
urbain de 35 km.
TECHNISCHE DATEN
Biomasse-Input (aus der Region)
Holz-Input
Stromproduktion
BHKW elektrisch:
25'485 t/a
6'647 t/a
kWGWh/a
526
3.2
Wärmeproduktion
kWGWh/a
BHKW thermisch:
582
2.4
Heizkessel:
12'00021.4
Total Wärmeerzeugung
23.8
Gesamtenergieerzeugung:
27.0
Anlage erhält KEV.
Fernwärmenetz:
35 km
CO2-Reduktion: kWh/aCO2-F*ttCO2/a
Wärme:
23.8 Mio.
0.538
12.8
KONTAKT
AGRO Energie Schwyz AG
Baptist Reichmuth
Lückenstrasse 34
6430 Schwyz
Tel. 041 811 82 19
Fax 041 810 44 42
[email protected]
Mitbeteiligte:
OAK Energie AG
Brüöl 2, PF 449, 6431 Schwyz
Tel. 041 818 50 60 / [email protected]
Genossame Schwyz
Studenmatt 2, 6438 Ibach
Tel. 041 813 03 90, [email protected]
Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz AG
Riedstrasse 17, Postfach 144, 6431 Schwyz
Tel. 041 819 69 11, [email protected]
Schelbert Georges, Privatunternehmer
Hauptstrasse 15, 6436 Muotathal
Tel. 079 408 59 05, [email protected]
4184
333
1:Das Energiezentrum
AGRO Energie Schwyz
AG gewinnt jährlich
27 GWh CO2-neutrale,
erneuerbare
Energie aus ein­­heimischen
Ressourcen.
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2:Das Fernwärmenetz
Schwyz erstreckt sich
vom Energiezentrum
im Wintersried bis in
die Mangelegg und
ins Spital Schwyz.
Das Leitungsnetz wird
laufend
ausgebaut.
Ein weiteres Fernwärmenetz, welches
sich südlich der AGRO
Energie Schwyz AG
Richtung Brunnen erstreckt, umfasst heute über 13 Trassekilometer.
5987
1063
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514
AGRO Energie Schwyz AG
Lückenstrasse 34, 6430 Schwyz
Tel. 041 810 41 42
Fax. 041 810 44 42
[email protected]
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2
Prix Solaire Suisse 2012 23
KATEGORIE A:
INSTITUTIONEN
Schweizer Solarpreis 2012
Die ökumenische Kirche in Halden/St. Gallen ist nicht nur beliebter spiri­tueller
Treffpunkt. Mit ihrer perfekt ins Dach integrierten 46.6 kWp-PV-Anlage erzeugt
sie jährlich gut 49‘000 kWh. Mit der verstärkten Wärmedämmung bildet sie
einen Leuchtturm für andere sanierungsbedürftige Kulturbauten. Die optimale
Integration der Solarmodule zeigt – im Vergleich zu früher ausgezeichneten
Anlagen – den immensen Fortschritt bei der Integration der Solaranlagen als
perfekten Baubestandteil. Das Solardach vermag damit auch den hohen ästhetischen Ansprüchen von Kulturbauten zu genügen. Sie nimmt dadurch eine
Vorbildfunktion ein und verdeutlicht das grosse Potential solarer Energiegewinnung bei den verschiedenen Gebäudearten.
Solarkirche Halden - Ein Vorbild, 9016 St. Gallen
Die Eternit-Wellplatten von 1986 sind weg.
Neu funkelt ein blauschwarzes Solardach
sanft von der ökumenischen Kirche Halden.
Die ganzflächige Solaranlage ist perfekt integriert, statt auf das Dach „draufgeklebt“.
Sie bildet das Dach. Zur Vervollständigung
der Homogenität wurden an einigen Stellen
gar massgeschnittene PV-Modul-Imitate angebracht. In diesem neuen, wohlgestalteten
Gewand präsentiert sich die Kirche seit der
Sanierung 2010. Die 255 m2 grosse, nach
Süden ausgerichtete 46.6 kWp-PV-Anlage
erzeugt gut 49‘000 kWh/a. Die monokristallinen Sunpower-Zellen neuester Generation
erzeugen einen bis zu 30% grösseren Energiegewinn als herkömmliche Module. Trotz eines
höheren finanziellen Aufwands bewilligte das
Stadtparlament den Kredit zu Gunsten der
besonders ansprechenden Erscheinung und
der gesteigerten Effizienz des Solardachs.
Damit wurde der Bau einer der schweizweit
grössten und bisher schönsten Solaranlagen
auf einem Kirchendach ermöglicht.
Die Sankt Galler Stadtwerke und die ökumenische Kirchgemeinde Halden arbeiteten
bei diesem Projekt zusammen: Die Kirchgemeinde finanzierte die Dachsanierung. Die
Stadtwerke übernahmen die Installationskosten des Kraftwerks, um den „himmlischen
Strom“ in ihr Netz einzuspeisen.
Seit der Einweihung am 19. September 2010
leuchtet die Kirche im wörtlichen wie im spirituellen Sinne und legt dar, wie sich echte
und verantwortungsbewusste Denkmalpflege
mit den besten Materialien vom „Pseudodenkmalschutz“ wohltuend abhebt.
Die Solarkirche Halden dient als Vorbild
und als Symbol für das grosse ökologische
Potential von anderen Kulturbauten in der
Schweiz. Für die gelungene Verknüpfung solarer Energienutzung mit den hohen ästhetischen Ansprüchen einer Kirche erhält die
Solarkirche Halden den Schweizer Solarpreis
2012.
24 Schweizer Solarpreis 2012
Les plaques ondulées en fibrociment qui
couvraient l’église œcuménique de Halden
depuis 1986 ont disparu. A leur place scintille un toit solaire bleu nuit. Parfaitement
intégrée, cette installation solaire couvrant
la totalité du toit n’a pas été «collée» sur
la toiture – elle constitue la toiture. Des
imitations de module solaire fabriquées
sur mesure ont même été posées à certains
endroits afin de parfaire l’homogénéité de
l’ensemble. C’est donc dans ces nouveaux
atours harmonieux que se présente l’église
depuis sa rénovation en 2010. Couvrant une
surface de 255 m2, l’installation PV de 46,6
kWc qui est orientée vers le sud produit plus
de 49'000 kWh/a. Les cellules monocristallines SunPower dernière génération produi­
sent jusqu’à 30% d’énergie supplémentaire
par rapport à des modules conventionnels.
Malgré le surcoût financier, le parlement
de la ville a accordé le crédit nécessaire
pour assurer la qualité esthétique et le gain
d’efficience de la toiture solaire. Ceci a permis de construire la plus grande, et jusqu’à
aujourd’hui, la plus belle installation solaire
existant sur le toit d’une église en Suisse.
La paroisse œcuménique de Halden a réalisé ce projet en partenariat avec les services techniques municipaux de Saint-Gall.
La rénovation du toit a été financée par la
paroisse. Les services techniques ont pris en
charge les coûts d’installation de la centrale
électrique afin de réinjecter le «courant divin» dans leur réseau.
Depuis son inauguration, le 19 septembre
2010, l’église rayonne de mille feux – au
sens propre comme au sens figuré – et met
en évidence les avantages d’une préservation du patrimoine authentique et réfléchie
utilisant les meilleurs matériaux par rapport à une «pseudo sauvegarde du patrimoine». Le Prix Solaire Suisse est décerné à
l’église solaire de Halden pour avoir réussi
à allier l’utilisation de l’énergie solaire et
les critères esthétiques exigeants propres à
une église.
TECHNISCHE DATEN
Vor Sanierung: Eternit-Wellplatten von 1986
Energieerzeugung
46.6 kWp-PV-Anlage1
gemessener Wert 2011: 1
kWh/a
49‘000
49‘040
(monokristalline Sunpower Solarzellen)
INFORMATIONEN
Einspeisevergütung: Die Anlage erhält keine KEV,
der Strom wird von den Stadtwerken St. Gallen
direkt vermarktet.
Finanzierung: Ökumenische Kirchgemeinde Halden (Sanierung des Daches), St. Galler Stadtwerke
(Kosten für PV-Anlage)
KONTAKT
Standort des Gebäudes:
Ökumenische Kirchgemeinde Halden
Oberhaldenstrasse 25
9016 St. Gallen
Tel. 071 288 38 83
Solarunternehmer:
ars solaris Hächler
Signinastrasse 2
7000 Chur
Tel. 081 353 3223
[email protected]
Bauherrschaft:
Stadt St. Gallen
Sankt Galler Stadtwerke
St. Leonhardstrasse 15
9001 St. Gallen
Tel. 0848 747 900
www.sgsw.ch
1
2
3
1: Ein Vorbild für sanierungsbedürftige Kulturbauten: Die ökumenische Kirche in Halden überzeugt mit einer der schönsten Photovoltaikanlagen auf dem Kirchendach und erzeugt rund 49'000 kWh/a Solarstrom.
2: Die 255 m2 grosse, ganzflächige Solaranlage ist optimal integriert. Sie genügt höchsten ästhetischen Ansprüchen und hebt sich wohltuend ab vom "Pseudodenkmalschutz" anderer Orte.
3: Die Kirche Halden vor der Sanierung 2010 mit Eternit-Wellplatten.
Prix Solaire Suisse 2012 25
von/par Kurt Frei, Geschäftsführer/Directeur
Flumroc AG, Flums (SG)
Das Rezept für die Energiezukunft
PlusEnergieBauten haben eine grosse Zukunft vor sich. Mit ihrem tiefen Verbrauch
und der lokalen Produktion erneuerbarer
Energie zeigen sie schon heute, wie wir die
Energiewende schaffen.
Fast die Hälfte des Energieverbrauchs in der
Schweiz geht auf das Konto der Gebäude.
Der Handlungsbedarf ist gross: Wollen wir
die Ziele der bundesrätlichen Energiestrategie 2050 erreichen – eine sichere Energieversorgung ohne Atomkraft und mit tiefem CO2Ausstoss –, müssen wir den Energieverbrauch
der Gebäude drastisch senken und ihre Rolle
in der Energieproduktion massiv erhöhen.
Das beste Rezept dafür sind die PlusEnergieBauten. Diese Häuser, die über das ganze Jahr gesehen eine positive Energiebilanz
aufweisen, setzen die zwei wichtigsten Stossrichtungen der Energiestrategie bereits
heute in der Praxis um: Energieeffi­zienz und
der Ausbau der neuen erneuerbaren Energien.
Sparen und produzieren. Mehr Energie produzieren als verbrauchen ist heute keine
Utopie mehr, sondern der aktuelle Stand der
Technik. Die dieses Jahr preisgekrönten Projekte zeigen dies mustergültig. Und sie beweisen, dass das Plus an Energie kein Widerspruch zum ästhetisch ansprechenden Bauen
ist. Photovoltaikelemente lassen sich heute
dezent in eine Fassade integrieren, kosten
immer weniger und leisten immer mehr. Zusammen mit thermischen Kollektoren, optimal gedämmter Gebäudehülle, effizienter
Gebäudetechnik und sparsamen Haushaltsgeräten sorgen sie für das Plus an Energie.
Grosse Zukunft. Noch stehen in der Schweiz
nur wenige PlusEnergieBauten. Aber das galt
vor nicht allzu langer Zeit auch für MinergieGebäude. PlusEnergieBauten haben das Zeug
dazu, zu einer ähnlichen Erfolgsgeschichte
26 Schweizer Solarpreis 2012
La recette pour l’avenir énergétique
tions techniques efficientes et des appareils
ménagers peu énergivores, ces éléments
permettent d’obtenir un bilan énergétique
positif.
Les bâtiments à énergie positive ont un
bel avenir devant eux. Leur faible consommation énergétique et la production
locale d’énergie renouvelable montrent
d’ores et déjà comment nous négocions le
tournant énergétique.
Un bel avenir. Les bâtiments à énergie positive sont encore peu nombreux en Suisse.
Mais il en était de même il y a peu encore
avec les bâtiments Minergie. La ruée sur les
bâtiments à énergie positive n’est qu’une
question de temps.
zu werden. Der Ansturm auf diese Häuser der
Zukunft ist nur eine Frage der Zeit.
En Suisse, près de la moitié de la consommation énergétique est à mettre sur le
compte des bâtiments. Il faut agir, et vite,
si nous voulons atteindre les objectifs de la
stratégie énergétique 2050 de la Confédération, à savoir garantir un approvisionnement énergétique sans le nucléaire et avec
des émissions de CO2 minimales. La solution
passe par la réduction drastique de la consommation énergétique des bâtiments et
l’augmentation massive de leur rôle dans la
production d’énergie. La meilleure recette
à cet effet: les bâtiments à énergie positive. Ces maisons, qui présentent sur toute
l’année un bilan énergétique positif, montrent comment cette stratégie ambitieuse
peut être mise en œuvre dès maintenant:
par l’efficience énergétique et l’apport des
nouvelles énergies renouvelables.
Economiser et produire. Produire davantage d’énergie que l’on en consomme n’est
désormais plus une utopie: c’est techniquement faisable. Les projets primés cette année le montrent à l’évidence et les résultats obtenus ne le sont pas au détriment de
l’esthétique. Les éléments photovoltaïques
peuvent en effet être très bien intégrés à
une façade, coûtent de moins en moins et
sont de plus en plus efficaces. Couplés à
des collecteurs thermiques, des enveloppes de bâtiments bien isolées, des installa-
von Daniel Moll, CEO, Vorsitzender Geschäftsleitung
ERNE AG Holzbau, Laufenburg/AG
Schweizer Solarpreis 2012
Die Verfügbarkeit von Energie wird über
Wohlstand und Fortschritt entscheiden und
sich zu einem der wichtigsten Standortfaktoren entwickeln. Wenn wir die heutigen
Abhängigkeiten von fossilen Energiequellen
reduzieren wollen, kann die Lösung nur in
der Verbesserung von Energieeffizienz und
einer dezentralen Wärme- und Stromproduktion liegen. Der PlusEnergieBau sollte
eigentlich schon Standard sein. Auf dem Weg
zur 2000-Watt-Gesellschaft wird er zu einem
tragenden Element für die Gewährleistung
einer sicheren und kostengünstigen Energieversorgung.
Beim PlusEnergieBau kommt der Gebäudehülle eine zentrale Rolle zu. Durch gute
Isolationswerte auf Dach, Fassaden und Fenstern lässt sich der Energieverbrauch auf ein
Minimum reduzieren. Und die Flächen können für die Strom- und Wärmeproduktion
genutzt werden. Bereits heute gibt es viele
marktreife und erprobte Produkte. Die technologische Entwicklung ist aber noch lange
nicht abgeschlossen. Die Forschung arbeitet
intensiv an der Kostensenkung und Steigerung des Wirkungsgrads von Photovoltaikmodulen, an Dünnschichtsolarzellen, Energiespeichersystemen und stromproduzierenden
sowie dimmbaren Fenstern.
Die Gebäudehülle wird also vermehrt zu
einem integrierten Bestandteil des Gesamt­
energiesystems eines Gebäudes. Die bauliche
Zusammenführung von energieeffizienten
Systemteilen wie Fenster, Photovoltaik,
Wärmegewinnung, Lüftung und Kühlung sowie Daten- und Elektroleitungen zu einem
in sich abgestimmten Gesamtsystem ist
dabei entscheidend. Nur durch einen iterativen Planungsprozess, der die notwendigen
Kompetenzen der einzelnen Systemlieferanten einbindet, wird das gesetzte EnergieEffizienz­ziel erreicht. Die entsprechend
ge­
wähl­
te Bauart spielt dabei ebenso eine
wichtige Rolle, um die Gesamtintegration zu
gewährleisten.
Die System-Bauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad bietet sich hierfür optimal
an. Diese Bauart ist besonders ressourcenschonend, nachhaltig und zukunftsweisend.
Bereits ab Werk werden alle Systemteile
zu einem optimalen Element zusammengeführt. Die Systemintegration ist deshalb das
Schlüsselwort auf dem Weg zum energie­
effizienten Gebäudepark. Die durchgängige
Beherrschung der einzelnen Schnittstellen
zwischen Planer und Ausführenden wird
zum wichtigsten Erfolgsfaktor. Der moderne
Holzbau setzt diesbezüglich bereits heute
fortschrittliche Planungsinstrumente wie die
„Digitale Kette“ ein. Diese erlaubt eine lückenlose Datenübernahme und –bearbeitung
vom Architekten bis zur Fertigungsanlage
und Montage. Dabei lassen sich effiziente,
individualisierte und wirtschaftliche Fassadenmodule mit dezentraler Haustechnik realisieren.
Diese zukunftsweisende Technik setzt ERNE
bereits erfolgreich ein. Von der digitalen
Gebäudeaufnahme bis zur integralen Produktion auf einem modernen CNC-Fertigungscenter und just-in-time Lieferung auf
die Baustelle, erfolgt alles aus einer Hand.
Die Montage der fixfertigen Elemente erfolgt
dabei emissionsarm und in kürzester Zeit.
Ein- oder mehrstöckige Gebäude wie auch
gesamte Überbauungen werden mit den vorfabrizierten, hochisolierenden Fassadenelementen innert weniger Tage komplett neu
verhüllt. Der Architekt nimmt dabei während
des gesamten Planungsprozesses Einfluss auf
Gestaltung und Funktion.
staltung und Ästhetik gestellt. Nachhaltigkeit im Bau äussert sich auch in der Sym­biose
von Funktion und Gestaltung. Vor allem aber
in der Applikation von herkömmlichen Photovoltaik-Systemen konnte bis vor kurzem
keine zufriedenstellende Lösung erreicht
werden. ERNE hat sich auch dieses Themas
angenommen und kann heute das hauseigene Fassadensystem ERNE neu mit Würth Solar ARTline Photovoltaik-Paneelen anbieten.
Es ermöglicht Architekten, solarenergetische
Aspekte in ihre Entwürfe zu integrieren. Die
moderne Gebäudehülle bietet fortan nicht
nur eine integrierte Haustechnik, sie wird
formal und ästhetisch ein wesentliches Element des Gebäudes.
Die Aussichten für innovative Ideen und
unternehmerischen Elan in Richtung Plus­
EnergieBau sind vielversprechend, denn
nachhaltige, energieeffiziente Lösungen im
Gebäudebereich gewinnen mehr denn je an
Bedeutung. Bei zukünftig steigenden Energiekosten wird sogar ein renditestarker Baustein für die Altersvorsorge geschaffen. Die
Technologien für Bauten nach dem Konzept
der 2000-Watt-Gesellschaft sind vorhanden,
man muss sie nur anwenden.
Die Firma ERNE AG Holzbau engagiert sich
seit Jahren in der Entwicklung und Realisierung von energieeffizienten Gebäuden
und leistet mit der System-Bauweise in Holz
sowie der Produktion von energieeffizienten
Fenster- und Fassadensystemen mit gebäudeintegrierter Photovoltaik einen aktiven
Beitrag für den PlusEnergieBau.
Neben den funktionalen Anforderungen an
eine Fassade, werden auch Ansprüche an GePrix Solaire Suisse 2012 27
Schweizer Solarpreis 2011 / Europäischer Solarpreis 2011 / Norman Foster Solar Award
Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie
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Energie von der Sonne
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28 Schweizer Solarpreis 2012
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Kategorie B
Gebäude
Preisberechtigt sind wegweisende Neubauten und
Sanierungen, welche architektonisch und energetisch optimal konzipiert sind.
Kategorie PlusEnergieBauten® (PEB):
• Norman Foster Solar Award (NFSA)
• PlusEnergieBau® Solarpreis (PEB-Solarpreis)
Catégorie B
Bâtiments
Les nouvelles constructions et les rénovations
conçues de manière optimale au niveau architectural et énergétique peuvent être primées.
Catégorie bâtiment à énergie positive® (BEP):
• Norman Foster Solar Award (NFSA)
• Prix Solaire pour les bâtiments à énergie positive
(Prix Solaire pour les BEP®)
Prix Solaire Suisse 2012 29
KATEGORIE B:
GEBÄUDE: NEUBAU
Schweizer Solarpreis 2012
Das neue Renggli Werk in Schötz ist ein Vorzeigebetrieb zur Planung und zum
Bau von Wohn- und Geschäftsbauten aus Holzbaubestandteilen. Die 137.5
kWp-PV-Anlage auf der West- und Ostseite, die 23.1 kWp-PV-Anlage auf dem
Süddach und die 4.86 kWp-PV-Fassade erzeugen 285‘441 kWh/a. Sie decken
rund 95% des gesamten Jahresenergiebedarfs von rund 300‘000 kWh/a für
das Gebäude und die Produktionshalle. Darin enthalten sind auch die 172‘000
kWh/a zum Betrieb der Maschinen. Die solare Energieerzeugung wird an einer
Anzeigetafel für Besucher visualisiert. Ästhetisch sehr ansprechend ist die
Holzfassade. Das moderne Gebäude wird mittels Holzabfällen aus der eigenen
Holzverarbeitungsproduktion beheizt.
Max Rengglis Holzbau-Werk, 6247 Schötz/LU
Die PV-Anlage besteht aus jeweils einer
137.5 kWp-Anlage auf der West- und Ostseite des Daches. Die Dünnschichtmodule
erzeugen auf der Ostseite 134‘063 kWh/a
(85 kWh/m2a) und auf der Westseite 124‘678
kWh/a (79 kWh/m2a). Am Süddach ist eine
monokristalline 23.1 kWp-Anlage mit einer Neigung von 27 Grad angebaut und erzeugt rund 23‘100 kWh/a (169 kWh/m2a).
Die 4.86 kWp-Dünnschicht-Anlage von 56 m2
ist sorgfältig in die Südfassade integriert.
Sie erzeugt rund 3‘600 kWh/a (64 kWh/
m2a). Die solare Energieerzeugung ist mit
einer Anzeigetafel für Besucher visualisiert.
Die gesamte PV-Stromerzeugung liegt bei
285‘441 kWh/a bei einem Verbrauch von
rund 300‘000 kWh/a. Dabei sind die 172‘000
kWh/a für den Betrieb der Maschinen inbegriffen. Die Eigen­energieversorgung beträgt
95%. Die restlichen 5% werden aus einem eigenen Kleinwasserkraftwerk bezogen.
Das Renggli-Produktionswerk zeichnet sich
durch weitere beispielhafte Energiesparmassnahmen wie minimale Logistikwege, Energierückgewinnung der Produktionsanlagen
und ein modernisiertes Beleuchtungskonzept
aus. Die 3-fach verglasten Fenster haben einen U-Wert von 0.96 und einen g-Wert von
58%. Mit besseren Rahmenbedingungen,
d.h. bei einer ganzflächigen Dachnutzung
von 4'430 m2 (statt 3'339 m2) mit dachintegrierten monokristallinen Solarzellen könnte
die ästhetisch sehr ansprechende Produktionshalle nach Minergie-P Standard wahrscheinlich bereits heute erheblich mehr als
700‘000 kWh/a erzeugen und das Werk zum
200% PlusEnergieBau konzipiert werden. Die
Firma Renggli AG plant, die PV-Anlage noch
weiter auszubauen. Die Solarstrom-Erzeugung soll voraussichtlich verdoppelt werden.
Mit den ergriffenen Energieeffizienzmassnahmen und den PV-Anlagen zeigt das Renggli Werk beispielhaft auf, wie eine moderne
Produktionsstätte aussehen kann. Deshalb
verdient die Firma Renggli AG den Schweizer
Solarpreis 2012.
30 Schweizer Solarpreis 2012
L’installation PV est composée de deux installations de 137,5 kWc sur les versants est
et ouest du toit. Les modules à couche mince
produisent 134'063 kWh/a (85 kWh/m2a) sur
le versant est, et 124'678 kWh/a sur le versant ouest. Le versant sud est doté d’une installation monocristalline de 23,1 kWc avec
une pente de 27 degrés. Elle produit près de
23'100 kWh/a (169 kWh/m2a). L’installation
à couche mince de 4,86 kWc et d’une surface de 56 m2 est intégrée avec soin à la façade sud. Elle génère près de 3'600 kWh/a
(64 kWh/m2a). La production totale de
courant PV s’élève à 285'441 kWh/a, pour
une consommation de env. 300'000 kWh/a
(dont 172'000 kWh/a pour l’exploitation des
machines). L’autoproduction énergétique
s’élève à 95%. Les 5% restants sont fournis
par une petite centrale hydroélectrique.
L’usine de production Renggli se distingue
par d’autres mesures d’économie d’énergie
exemplaires, comme des trajets logistiques
réduits au minimum, un système de récupération d’énergie pour les installations de
production et un concept d’éclairage modernisé. Les fenêtres à triple vitrage affichent
une valeur U de 0,96 et une valeur g de 58%.
Si de meilleures conditions étaient réunies,
c'est-à-dire si la totalité du toit (4'430 m2,
au lieu de 3'339 m2 actuellement) était couverte de cellules solaires monocristallines
intégrées en toiture, cette halle de production très esthétique construite suivant
la norme Minergie-P pourrait certainement
produire dès maintenant bien plus que
700'000 kWh/a, et l’usine deviendrait un bâtiment à énergie positive à 200%. La société
Renggli SA a d’ailleurs le projet d’agrandir
son installation PV, et il est prévu de doubler la production de courant solaire.
Grâce aux mesures d’économie prises et aux
installations PV, l’usine Renggli montre de
manière exemplaire ce à quoi peut ressembler un site de production moderne. C’est
la raison pour laquelle la société Renggli SA
mérite le Prix Solaire Suisse 2012.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wärmedämmung
Wand: 18 cmU-Wert: 0.22 W/m2K
Dach/Estrich:
27 cmU-Wert: 0.16 W/m2K
Boden:
0 cmU-Wert: 2.86 W/m2K
Fenster (3-fach, g-Wert: 58%)U-Wert: 0.96 W/m2K
Energiebedarf
%
EBF: 4984 m2kWh/m2a
Heizung: 9.2 15
Elektrizität:16. 7 28
Maschinen:34.5 57
Gesamt EB:60.4 100
kWh/a
45‘952
83‘083
172‘000
301‘035
Energieversorgung:
Eigen-EV:
kWp kWh/m2a% kWh/a
Micromorphe S-zellen:
137.5 85 47134'063
Ostdach (1'573 m2)
44 124'678
Westdach (1'573 m2) 137.5 79
2
4.964 1 3'600
Fassade (56 m )
Monokristalline S-zellen:
169 823'100
Süddach (137 m2)23.1
PV Modulfl.(3'339m2)86
PV Dachfl. (4'433 m2)64
Total PV 303.0100 285'441
Eigenenergieversorgung: 95%
Endenergiebilanz pro Jahr
Gesamtenergiebedarf:
Fremdenergiezufuhr (bilanziert):
BETEILIGTE PERSONEN
Adresse des Gebäudes:
Renggli AG
Gleng
6247 Schötz
Bauherrschaft, Planung:
Renggli AG
Max Renggli
Gleng, 6247 Schötz
Tel. 062 748 22 22
[email protected]
www.renggli-haus.ch
Architektur:
Renggli AG (Heinz Baumeler)
St. Georgstrasse 2, 6210 Sursee
Tel. 041 925 25 25
[email protected]
285‘441
% kWh/a
100301‘035
5 15‘594
1
1
2
1: Ein Vorzeigebetrieb: Das neue Renggli Werk in
Schötz deckt dank PV-Anlagen 95% des gesamten
Jahresenergiebedarfs von rund 300'000 kWh/a
für das Gebäude und die Produktionshalle.
2:Mit vorbildlichen Energieeffizienzmassnahmen
und den PV-Anlagen zeigt das Renggli Werk, wie
eine moderne und ökologische Produktionsstätte
aussehen kann.
3: Die Firma Renggli AG plant, die PV-Anlage noch
weiter auszubauen. Bei einer ganzflächigen
Dachnutzung mit monokristallinen Zellen wäre
ein PlusEnergieBau von etwa 200% problemlos
möglich.
3
2
Prix Solaire Suisse 2012 31
KATEGORIE B:
GEBÄUDE: NEUBAU
Schweizer Solarpreis 2012
Das Dreifamilienhaus Ponti in Zürich-Höngg zeigt exemplarisch, wie hohe Energieeffizienz und prägnante Architektur zusammengehören und was sie bewirken können. Die drei Wohnungen sind bei minimalem Volumenanspruch
raffiniert ineinander verschachtelt. Das Energiekonzept nutzt das Sonnenlicht
dreifach: Neben einer hohen passiven Nutzung verfügt der Bau über eine PVDachanlage und fassadenintegrierte Vakuumröhrenkollektoren. Die 17.8 kWpPhotovoltaikpaneele liefern im Jahr 15‘000 kWh Solarstrom. Die 25.2 m2 Sonnenkollektoren bilden einen integralen Bestandteil der Balkonarchitektur und
erzeugen 8‘700 kWh pro Jahr. Zusammen decken sie 23‘700 kWh/a oder 77%
des Gesamt­energiebedarfs des Dreifamilienhauses von 30‘800 kWh/a.
Minergie-P-Dreifamilienhaus Ponti, 8049 Zürich
Das Minergie-P-ECO-Dreifamilienhaus (DFH)
am Hönggerberg vereint in sich die Ansprüche nach verdichtetem, ökologischem und
damit zukunftsorientiertem Bauen. Wo früher ein Doppelhaus aus den 40er-Jahren
stand, befindet sich nun das kompakte, mit
roten schmalen Eternitplatten verkleidete
Gebäude. Von aussen ist die komplexe Verschachtelung im Innern kaum erkennbar. Die
zweigeschossige Anordnung der Wohnungen
erlaubt Bewegung. Dadurch erscheinen sie
grösser als sie sind. Vor der grosszügig verglasten Westfassade befinden sich durchgehende Balkone. Jede Wohnung profitiert so
von der Aussicht und verfügt über einen attraktiven Aussenraum. Treppenhaus und Lift
scheinen ins Volumen eingebunden zu sein.
Sie sind aber ausserhalb der beheizten Zone
und reduzieren dadurch die Energieverluste.
Energetische Effizienz und niedrige Grau­
energiewerte dank vorbildlicher 40 cm-Wärmedämmung der Holzbaukonstruktion zeichnen dieses DFH aus. Die lange Lebensdauer
bildete das Kriterium für die Wahl der Konstruktion und der Materialien. Das Fundament besteht aus recycliertem Beton.
Cet immeuble tripartite Minergie-P-ECO situé
sur le flanc du Hönggerberg répond aux exigences d’un mode de construction à la fois
densifié et écologique et de ce fait, orienté
vers l’avenir. La maison jumelée datant des
années 1940 qui se trouvait là auparavant
a été remplacée par un bâtiment compact
paré de minces plaques rouges en Eternit. De
l’extérieur, l’imbrication complexe des espaces intérieurs est à peine perceptible. La
structure en duplex des appartements offrant
une importante liberté de mouvement, ceuxci paraissent plus grands qu’ils ne le sont en
réalité. La façade ouest dotée de grandes
parties vitrées supporte des balcons d’un seul
tenant. Ainsi, tous les appartements profitent du panorama et disposent d’un espace
extérieur attrayant. La cage d’escalier et
l’ascenseur donnent l’impression d’être intégrés au volume, bien qu’ils ne fassent pas
partie de la zone chauffée, de manière à réduire les pertes d’énergie.
röhren-Kollektorfelder sind in die Süd- und
Westseite der Balkone sehr gut integriert
und erzeugen 8‘700 kWh Wärme pro Jahr.
Dazu dienen sie als Schutz für die Bewohner,
welche die Balkone bei jeder Wetterlage
benützen wollen. Die 17.8 kWp-Solarzellen
auf dem Dach erzeugen jährlich 15‘000 kWh
Strom.
Grâce à une isolation thermique exemplaire
de 40 cm, cette construction en bois se distingue par une efficacité énergétique et
des valeurs d’énergie grise peu élevées. Les
fondations sont en béton recyclé. Les installations solaires font parties intégrantes de
la conception. Couvrant une surface de 25,2
m2, les champs de capteurs à tubes sous vide
sont très bien intégrés aux côtés sud et ouest des balcons. Ils produisent 8'700 kWh de
chaleur par an. Par ailleurs, ils protègent les
résidents désirant se servir de leur balcon par
tous les temps. Les cellules solaires de 17,8
kWc placées sur le toit produisent 15'000 kWh
de courant par an.
Die Liegenschaft am Hönggerberg zeigt, wie
selbstverständlich die solare Energienutzung
zum Gebäude gehören kann und wie ansprechend und beispielhaft Solararchitektur ist,
die ökologisches und verdichtetes Bauen
problemlos ermöglicht. Deshalb wird das
DFH mit dem Schweizer Solarpreis 2012 honoriert.
Cet édifice situé au Hönggerberg montre que
l’utilisation de l’énergie solaire peut facilement être intégrée à un bâtiment, et qu’une
architecture solaire s’appuyant sur un mode
de construction densifié et écologique peut
être plaisante et exemplaire. C’est la raison
pour laquelle cet immeuble tripartite reçoit
le Prix Solaire Suisse 2012.
Die Solaranlagen bilden einen Bestandteil
der Gestaltung: Die 25.2 m2 grossen Vakuum-
32 Schweizer Solarpreis 2012
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 40 cm,U-Wert: 0.10 W/m2K
Dach/Estrich:
44 cm,U-Wert: 0.09 W/m2K
Boden:
80 cm,U-Wert: 0.10 W/m2K
Fenster (3-fach verglast)U-Wert: 0.80 W/m2K
Energiebedarf
EBF: 497 m2kWh/m2a
Heizung:
4.2
Warmwasser:
7.0
Hilfsstrom
7.0
Elektrizität:
34.8*
Gesamt EB*:
53.0
(* Jacuzzi lief fälschlicherweise
den ganzen Winter durch.)
%kWh/a
7
2‘090
11
3‘480
11
3‘460
71*21'770*
100 30'800
Energieversorgung
Eigen-EV:m2kWh/m2a% kWh/a
1. Solar th. (Fass.):25.2
345 28
8‘700
2. PV 17.8 kWp: 136.4
135.6 4915'000
(Monokristallin, Dach)
Eigenenergieversorgung:
77% 23'700
Energiebilanz pro Jahr (Endenergie)% kWh/a
Gesamtenergiebedarf:
10030'800
Fremdenergiezufuhr:
237'100
Beteiligte Personen
Standort des Gebäudes:
Kürbergstrasse 10
8049 Zürich
Bauherrschaft:
Silvio und Esther Ponti
Kürbergstrasse 10
8049 Zürich
Tel. 044 341 90 38
[email protected]
Architektur:
kämpfen für architektur ag
Beat Kämpfen, M.A. UCB, dipl. Arch. ETH/SIA
Badernerstrasse 571, 8048 Zürich
Tel. 044 344 46 20
[email protected]
Bauleitung:
Jaeger Baumanagment GmbH
Schindlerstrasse 26, 8057 Zürich
Tel. 044 267 70 70
[email protected]
Energie- und Haustechnikplanung:
Naef Energietechnik
René Naef, dipl. EL.Ing HTL, NDS Energie
Jupiterstrasse 26, 8032 Zürich
[email protected]
1
1
3
1: Raffiniert verschachtelt für einen minimalen Volumenanspruch:
Das Dreifamilienhaus ist ein Vorbild für verdichtetes und ökologisches Bauen.
2:Die optimal integrierten Vakuumröhrenkollektoren erzeugen
8'700 kWh Wärme pro Jahr.
2
3: Die 17.8 kWp-Photovoltaikdachanlage liefert jährlich 15'000 kWh
2
Solarstrom.
Prix Solaire Suisse 2012 33
KATEGORIE B:
GEBÄUDE: NEUBAU
Schweizer Solarpreis 2012
Die Schollglas AG setzt mit dem Bau der Fabrikationshalle in Steg/VS neue industrielle Massstäbe: Die von der VS-Solarstrom AG auf das Dach aufgesetzte
383 kWp Photovoltaikanlage ist mit einer Fläche von 2‘580 m2 die grösste des
Oberwallis und erzeugt 500‘000 kWh/a. Damit deckt sie 68% des gesamten Energiebedarfs der Industrieproduktion und des Gebäudes von 737‘500 kWh/a.
Die moderne Glasfabrik stellt Dreifach-Hochleistungsisolierglas EgoVerre mit
U-Werten von 0.5 bis 0.7 W/m2K für Minergie-P- und PlusEnergieBauten her. In
sämtlichen Bauphasen wurden die ökologischen Aspekte berücksichtigt. Dank
Bahntransport der Bau- und Betonelemente nach Steg/VS konnten 379 Lastwagenfahrten und 85 t CO2-Emissionen eingespart werden.
Isolierglasfabrik Schollglas AG, 3940 Steg/VS
Die Architekten göldi + eggenberger ag aus
Altstätten/SG realisierten für das Glasunternehmen Schollglas AG ein neues Industriegebäude. Sie produziert dank der 383
kWp-Aufdach-Solaranlage
die
DreifachHochleistungsisoliergläser grösstenteils mit
Solarenergie. Diese Produktion ist energie­
intensiv. Die hochgedämmten Fenster verhelfen zu massiven Energieeinsparungen von
bis zu 30% im Gebäudebereich. Das grosse
Solarkraftwerk deckt heute über 2/3 des benötigten Produktionsstroms solar und damit
CO2-frei.
Die 6'850 m2 Dachfläche werden von der
VS-Solarstrom AG und den örtlichen Elektrizitätswerken Rell und EDSH gemietet und
betrieben. Die gesamte Anlage besteht aus
2‘020 monokristallinen Solarmodulen, welche jährlich 500'000 kWh/a produzieren.
Dies entspricht 68% des gesamten Energieverbrauchs von 737‘500 kWh/a. Bei Vollbetrieb wird der Gesamtenergiebedarf voraussichtlichen rund 1.8 GWh/a benötigen.
Entsprechend wird der Eigenenergieversorgungsgrad von 68% auf etwa 28% sinken.
Bei der Erstellung dieses Gebäudes wurde
nicht nur auf eine effiziente Gebäude- und
Energietechnik geachtet. Die Fertigbetonelemente wurden per Bahn transportiert.
Dadurch konnten 379 Lastwagenfahrten und
85 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Begrünung des Daches wirkt einer effizienteren
Energieversorgung der Fabrik entgegen, sodass der Solarertrag pro m2 Dachfläche 73
kWh/m2a beträgt. Aussergewöhnlich ist, dass
die führenden Köpfe der VS-Solarstrom AG,
Richard Vogel und Christoph Stoffel, erst
im Herbst 2010 den ersten Solarstromkurs
besuchten. Danach wurden sie zu „solaren
Überzeugungstätern“ und installierten sogleich die grösste Solaranlage im Oberwallis.
Insgesamt stellt dieses Projekt eine interessante Variante eines modernen Industriebaus
dar und wird deshalb mit dem Schweizer Solarpreis 2012 ausgezeichnet.
34 Schweizer Solarpreis 2012
Les architectes göldi + eggenberger ag, de
Altstätten/SG, ont réalisé une nouvelle
usine pour le fabricant de vitrage isolant
Schollglas AG. Grâce à l’installation solaire
de 383 kWc placée sur son toit, la société produit ses triples vitrages isolants en
grande partie avec de l’énergie solaire. Il
s’agit en effet d’un processus nécessitant
une quantité d’énergie élevée. Ces fenêtres
à haute isolation thermique permettent de
réaliser d’énormes économies d’énergie –
jusqu’à 30% – dans le secteur du bâtiment.
Actuellement, cette grande centrale solaire
couvre plus que 2/3 de l’énergie nécessaire
pour la production avec du courant solaire,
neutre en CO2.
Le toit, dont la surface s’élève à 6'850 m2,
est loué par les sociétés VS-Solarstrom AG,
Rell et EDSH qui en assurent également
l’exploitation. L’ensemble de l’installation
est composé de 2'020 modules solaires monocristallins produisant 500'000 kWh/a. Ceci
correspond à 68% de la consommation totale qui s’élève à 737'500 kWh/a. Les besoins
en énergie pour un fonctionnement à plein
rendement sont évalués à 1,8 GWh/a, ce qui
fera passer le niveau d’autoproduction énergétique de 68% à 28%.
Le bâtiment n’a pas seulement été conçu
dans l’optique d’une gestion technique efficace du bâtiment et de l’énergie. Par exemple, les unités préfabriquées en béton ont
été transportées par voie ferroviaire, ce qui
a permis d’éviter 379 trajets en camion et 85
t d’émission de CO2. Le toit étant végétalisé, il est difficile d’améliorer l’efficacité de
l’approvisionnement en énergie, si bien que
le rendement solaire s’élève à 73 kWh/m2a.
Fait étonnant, les dirigeants de VS-Solarstrom AG, R. Vogel et Ch. Stoffel, n’ont suivi
leur premier cours sur l’électricité solaire
qu’en automne 2010. Devenus des «acteurs
convaincus du solaire», ils ont posé sans attendre la plus grande installation solaire du
Haut-Valais. C’est la raison pour laquelle le
Prix Solaire Suisse 2012 lui est décerné.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand:
16-20 cm, U-Wert: 0.16-0.18 W/m2K
Dach/Estrich: 24-37 cm, U-Wert: 0.1-15 W/m2K
Boden:
20 cmU-Wert: 0.16 W/m2K
Fenster (3-fach): g-Wert: 55% U-Wert: 0.80 W/m2K
Energiebedarf
EBF: 5'273 m2kWh/m2a%kWh/a
Heizung(Nutzenergie):
3.5318'456
Warmwasser (Nutzenergie):
2.8
2
14'764
Elektrizität (WP/Lüft.):
4.8
3
25'310
Elektrizität:
128.792678'970
GesamtEB:
139.8 100 737'500
Energieversorgung
EigenE-Erzeugung:
kWpkWh/m2akWh/a
194500'000
Solar PV (2'580 m2): 383
73
Dachfläche (6'850 m2):
Eigenenergieversorgung
Energiebilanz pro Jahr
GesamtEB (Endenergie)
Fremdenergiezufuhr
Beteiligte Personen
Bauherrschaft:
Schollglas AG
Transportstrasse 8
9450 Altstätten
Tel. 071 757 37 00
[email protected]
Architektur:
göldi + eggenberger ag
Bahnhofstrasse 15a
9450 Altstätten
Tel. 071 757 11 55
[email protected]
Photovoltaikanlage:
VS Solarstrom AG
Kehrstrasse 12
3904 Naters
Tel. 027 923 60 00
[email protected]
Haustechnikplanung:
A-Z Planung AG
Obergiessenstr. 15B
9444 Diepoldsau
Tel. 071 737 80 90
[email protected]
68%500‘000
%
kWh/a
100 737'500
32237'500
1
2
1: In der neuen Fabrik der Schollglas AG werden heute DreifachWärmeschutzgläser grösstenteils mit Solarenergie produziert.
2:Die grösste Photovoltaikanlage im Oberwallis befindet sich auf
dem Dach der Schollglas AG und erzeugt rund 500'000 kWh/a.
3:Die Fertigbetonelemente für die Erstellung der Fabrik wurden
per Bahn transportiert - so konnten 85 Tonnen CO2-Emissionen
gespart werden.
3
2
Prix Solaire Suisse 2012 35
CATÉGORIE B:
BÂTIMENTS: RÉNOVATIONS
DIPLÔME PRIX SOLAIRE SUISSE 2012
Energie Solaire SA, 1965 Savièse/VS
L’entreprise Energie Solaire SA a rénové
une maison valaisanne ancienne en recourant aux nouvelles technologies des énergies renouvelables sans pour autant altérer
les volumes bâtis d’origine. Le fait d’être
parvenu à une autoproduction énergétique
de 95% tout en conservant le caractère traditionnel de ce bâtiment typique est une
réussite en soi. Équipée de 30 m2 de capteurs solaires et d’une installation PV de
5,5 kWc, cette maison individuelle construite entre 1840 et 1847 produit 17'660
kWh pour une consommation annuelle de
18'538 kWh.
Le bâtiment se trouvant au cœur du village
de Savièse sur les hauteurs de Sion, il n’était
pas question d’effectuer un forage pour des
sondes géothermiques. C’est la raison pour
laquelle il a été décidé de mettre en place
un système mixte alliant énergie photovoltaïque, thermie solaire, pompe à chaleur,
accumulation de chaleur en couche et accumulation latente de glace. La gestion optimale des flux thermiques engendrés par cha-
que type d’énergie conditionne la rentabilité
du système.
Les deux systèmes de production d’énergie,
à savoir l’installation photovoltaïque équipée de modules solaires à couche mince CIS
et les capteurs non vitrés à revêtement sélectif, sont conçus de manière à fonctionner
sur des toits relativement plats avec une
inclinaison de 20° et une orientation estouest. Associés à la pompe à chaleur et à
l’accumulateur latent de glace qui est exploité à une température comprise entre 0
et 20°C, les capteurs solaires peuvent aussi
servir d’échangeurs thermiques eau-air. Ainsi, on estime que ce système peut atteindre
un coefficient de performance annuelle de
4,1 pour la pompe à chaleur. Afin de couvrir
l’ensemble des besoins en énergie, environ
un stère de bois est brûlé chaque année.
Cette maison individuelle réduisant significativement ses émissions de CO2, elle se voit
décerner par le Prix Solaire Suisse 2012 un
diplôme dans le domaine des rénovations de
bâtiment.
DONNÉES TECHNIQUES
Total des besoins en énergie avant rénovation*:
après rénovation:
*évaluation suivant MoPEC
kWh/a
56'105
18'540
% kWh/a
Autoproduction énergétique:
9517'660
(PV: 5'055; th. sol.: 12'603 kWh/a)
Alimentation en bois
880
Production total:
19'540
PERSONNES AYANT PARTICIPÉ AU PROJET
Maîtrise d’ouvrage et architecture:
ENERGIE SOLAIRE SA
Bernard Thissen
CP 353
Z.I. Ile Falcon
3960 Sierre / Valais
Tél. 041 27 451 13 20
[email protected]
1
1: Au centre, la maison Thissen rénovée, après le montage de l’installation solaire.
2: L’installation solaire est «fendue» par la cheminée qui lui fait de l’ombre.
36 Schweizer Solarpreis 2012
2
KATEGORIE B:
GEBÄUDE: SANIERUNG
DIPLOM SCHWEIZER SOLARPREIS 2012
Sanierung Malloth Holzbau AG, 7500 St. Moritz/GR
Das 1968 erstellte und nun in zwei Etappen sanierte Wohn- und Geschäftshaus
des Schreinereibetriebs Malloth Holzbau
AG in St. Moritz benötigt heute nur noch
rund 312‘000 kWh/a oder 42% der bisher
verbrauchten gut 736‘000 kWh/a. Die 44
m2 Kollektorfläche erzeugen jährlich über
30‘000 kWh oder gut 62% des Warmwasserbedarfs. Der Rest wird durch die Holzfeuerung von den im Haus anfallenden
Holzabfällen sichergestellt. Die 63.8 kWpPhotovoltaikanlage produziert 80‘000 kWh
im Jahr und deckt damit fast zwei Drittel
des Strombedarfs. Die Solaranlagen erbringen nach der Sanierung insgesamt 35% des
Gesamtenergiebedarfs.
Das Gebäude ist ein typisches Bauwerk der
späten 60er-Jahre. Die minimale Wärmedämmung führte im frostigen Engadiner
Klima zu einem extrem hohen Heizwärmebedarf. Die Verbrennung sämtlicher Holzabfälle des eigenen Schreinereibetriebs reichten
nicht aus, um den Wärmebedarf von 188‘781
kWh/a zu decken. Nach vierzig Betriebsjah-
ren entschied die Holzbau-Firma, die Sägerei
auszulagern und sich auf die Zimmerei und
Schreinerei zu konzentrieren. Im Zuge der
Umstrukturierung wurde das Gebäude energetisch saniert.
Durch die wärmetechnische Sanierung der
Gebäudehülle und die Installation einer Solarthermieanlage konnte die Wärme-Eigenenergieversorgung deutlich gesteigert werden. Zur Deckung des Strombedarfs wurden
auf 314 m2 der Dachflächen monokristalline
sowie auf 106 m2 der Südost- und Südwestfassaden polykristalline PV-Zellen montiert.
Die Vorzeige-Gebäudehülle wird somit für
eine saisonal ausgeglichene Stromproduktion
optimal genutzt. Die sehr gut in die Fassade
integrierte Solaranlage sorgt für eine erhebliche ästhetische Aufwertung des Gebäudes.
Aus diesen Gründen wird das Gebäude Malloth in der "Energiestadt" St. Moritz mit dem
Schweizer Solarpreis-Diplom in der Kategorie
"Gebäude: Sanierung" ausgezeichnet.
TECHNISCHE DATEN
kWh/a
GesamtEB vor Sanierung: 736'104
GesamtEB nach Sanierung: 311'884
Eigenenergieversorgung: (35%) 110'272
(PV: 80'000 kWh/a;
S.th.: 30'272 kWh/a)
Fremdenergiezufuhr:201'612
CO2-Bilanz: kg CO2/a
Vor Sanierung: 285'975
Nach Sanierung:
80'123
CO2-Reduktion: 205'852
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft:
Malloth Holzbau AG
Via Sent 2, 7500 St. Moritz
Tel. 081 830 00 72, [email protected]
Architektur:
Fanzun AG
dipl. Architekten + Ingenieure
Salvatorenstrasse 66, 7000 Chur
Tel. 058 312 88 88, [email protected]
Haustechnik:
Caotec Haustechnik
La Pergola, 7743 Brusio
Tel. 081 846 58 42, [email protected]
1
1: Die Solaranlagen auf dem sanierten Wohn- und Geschäftshaus der Malloth Holzbau AG erbringen 35%
des Gesamt­energiebedarfs.
2: Die vorbildlich in die Fassade integrierte Solaranlage sorgt für eine ästhetische Aufwertung des Baus.
2
Prix Solaire Suisse 2012 37
von Hans Ruedi Schweizer, Unternehmensleiter
Ernst Schweizer AG, Metallbau, Hedingen/ZH
Sonnenenergie, nebst Wasserkraft wichtigster
Pfeiler der Energieversorgung
Was wir schon lange vorleben, hat nun auch
die Politik erkannt: In der Energiestrategie
2050 des Bundes nimmt die Solarenergie neben der Wasserkraft die wichtigste Rolle ein.
Lange als ineffizient und teuer verschrien,
haben nun auch unsere Politiker erkannt,
was in der Sonnenenergie steckt. Gerade
mal 12 Quadratmeter Solarzellen bräuchte
es pro Person in der Schweiz, um 20 Prozent
unseres Stromverbrauchs mit Sonnenenergie
bereitzustellen – heute sind es nicht einmal
1 Prozent. Das ist bestens machbar, sogar
deutlich mehr wäre möglich, denn mit 52
Quadratmetern pro Person verfügen wir bei
weitem über genügend gut ausgerichtete
Dachflächen.
Bei der aktuellen Diskussion um den Ausstieg
aus der Atomenergie, der auch dank Son­
nenstrom gelingen soll, geht jedoch oft vergessen, dass wir neben Strom auch Wärme
brauchen, Wärme, die notabene zum grossen
Teil noch fossil bereitgestellt wird, sprich
mit Heizöl oder Gas. Im Winter häufig sogar
mit Kohle- und Atomstrom aus dem angrenzenden Ausland, falls die Wärme aus strombetriebenen Wärmepumpen stammt. Auch in
diesem Fall würden in der Schweiz pro Kopf
gerade mal zwei Quadratmeter Kollektoren
auf unseren Dächern ausreichen, um 20 Prozent des Wärmebedarfs für Warmwasser und
Heizung mit der Sonne decken zu können.
Mit Sonnenkollektoren auf dem Dach können
Einfamilienhausbesitzer bereits heute spielend 50 Prozent ihres Warmwasserverbrauchs
solar selber produzieren. Darüber hinaus
steckt auch im Mehrfamilienhausbereich
noch ein riesiges Potenzial.
Regionale Wertschöpfung
Dass es bei weitem besser geht, zeigen die
mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichneten PlusEnergieBauten: Auf den Dächern
und an den Fassaden dieser bestens gedämm­
38 Schweizer Solarpreis 2012
ten Gebäude, vom Einfamilien- über das
Mehrfamilienhaus bis zum Industriegebäude,
wird mehr Strom und Wärme produziert,
als die Bewohner oder Mitarbeiter der Unternehmen dieser Bauten verbrauchen. Dazu
kommt aber noch das absolut unbestechliche
Argument der Erneuerbaren: Statt mit dem
Kauf von Heizöl und Gas das Geld in erdölexportierende Länder abfliessen zu lassen,
wird bei den erneuerbaren Energien und bei
der Energieeffizienz Wertschöpfung in der
Schweiz generiert. Dafür ist die Ernst Schweizer AG ein gutes Beispiel: Wir engagieren
uns seit über dreissig Jahren für ökologisches
Bauen und nachhaltige Unternehmensführung. Schweizer ist ein wichtiger Lieferant
von energieeffizienten und minergietauglichen Produkten und von Systemen zur Nutzung der Sonnenenergie. Wir wenden diese
Techniken auch im eigenen Unternehmen
an: Der Energie­verbrauch war 2011 tiefer als
1978.
Die Energiewende hat längst begonnen
Die Klimaerwärmung und die AKW-Katastrophe von Fukushima haben vielen Menschen
die Augen dafür geöffnet, dass die atomare
und fossile Energieproduktion zukünftige
Generationen schwer belasten wird. Die
Energiewende, die in aller Munde ist, hat
im Kleinen aber längst begonnen: Viele Unternehmen, Institutionen und Organisationen
leben sie schon lange vor. Das zeigen auch
die mit dem Solarpreis 2012 ausgezeichneten Objekte sowie alle Objekte und Personen, denen in den vergangenen 22 Jahren
ein Solarpreis verliehen wurde. Persönliches
Engagement ist die Triebfeder all dieser Bemühungen. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns
auch Ihren Beitrag leisten.
von Thomas Ammann
Hauseigentümerverband HEV Schweiz, Zürich
Solarenergiekonzepte für 80% der Bauten
Über 80% der bestehenden Wohnbauten
in der Schweiz stammen aus der Zeit vor
1990 und weisen somit, zumindest was den
Energie­bedarf angeht, eine schlechte Bilanz
aus. Wenn auch nach der ersten Erdölkrise
Bemühungen in Richtung Energieeffizienz
unternommen wurden, so sind die damals
verwendeten Dämmstärken von 3 bis 6 cm
Kork für heutige Begriffe ein Klacks.
Im Neubaubereich haben sich die Standards
entsprechend weiterentwickelt. Wer heute
ein Haus baut, muss nur schon von Gesetzes
wegen etliche energetische Massnahmen ergreifen. Daneben haben sich diverse Labels
auf dem Markt etabliert, die einen sorgfältigen Umgang mit der Betriebsenergie oder
der benötigten Erstellungsenergie postu­
lieren. Für Neubauten muss das Ziel eine der
Minergie-Klassen oder PlusEnergieBau heissen. Nur so wird sichergestellt, dass das Objekt in den kommenden Jahren den steigenden Anforderungen standhalten wird.
weiteren Massnahmen innerhalb eines gesamthaften Sanierungskonzeptes bringt auch
finanziell interessante Varianten zu Tage.
Insbesondere, wenn sich die Wohnbedürf­
nisse ändern oder eine Ausnutzungsreserve
den Ausbau der Wohnfläche zulässt, können
sinnvolle Umsetzungen gewählt werden.
nachhaltige Erneuerungen durchzuführen.
Dass dabei zu Lasten der Ästhetik keine Abstriche gemacht werden müssen, zeigen die
vielen gut integrierten Solaranlagen, die bereits ausgezeichnet worden sind.
Nicht alle Hauseigentümer können aus ihrem
Einfamilienhaus aber ein Mehrfamilienhaus
machen und meist nimmt der Platzbedarf
im Alter eher ab als zu. Hier bietet sich die
Möglichkeit, Photovoltaikanlagen nicht nur
zur Stromproduktion einzusetzen, sondern
diese zusätzlich als Aussenhaut zu nutzen; sei
dies als Dach oder als Wandverkleidung. Die
Erstellungskosten für diese äusserste Schicht
amortisiert sich durch die produzierte Energie wieder. Trotz höheren Anfangsinvestitionskosten kann über die Lebensdauer dadurch mehr in die Wärmedämmung oder ein
alternatives Heizsystem investiert werden.
Was bei Neubauten technisch und finanziell
relativ einfach zu bewerkstelligen ist, stellt
für viele bestehende Objekte grosse Herausforderungen dar. Viele solche Bauten kommen jetzt in ein erneuerungsbedürftiges
Alter. Meist bietet sich dadurch die Gelegenheit, energetisch sinnvolle und zukunftsweisende Erneuerungsschritte einzuleiten.
Nur die Umsetzung gestaltet sich nicht selten
kompliziert und es bedarf einer fachlichen
Begleitung, um auch erfolgreich zu sein.
Der Hauseigentümerverband Schweiz (HEV)
setzt sich mit seinen über 310'000 Mitgliedern als grösster Eigentümerverband der
Schweiz seit Jahren für energieeffizientere
Bauten und ökonomische Erneuerungen ein.
Mit dem diesjährigen HEV-Sondersolarpreis
sollen Gesamterneuerungen ausgezeichnet
werden, welche die Solarenergie sinnvoll
und ökonomisch einsetzen und aufzeigen,
dass auch bei durchschnittlichen Gebäuden
einfache und rentable Konzepte umgesetzt
werden können.
Dass in der Schweiz oftmals für die Ewigkeit
gebaut wird, zeigt sich bei den Sanierungen besonders deutlich. Viele Bauteile sind
noch in einem guten baulichen Zustand,
auch wenn die Gesamtenergieeffizienz zu
wünschen übrig lässt. Ein Erneuern solcher
Bauteile rentiert sich aus ökonomischer
Sicht meist nicht. Erst die Kombination mit
Es ist die breite Masse an kleineren und mitt­
leren Gebäuden, vornehmlich in ländlichen
Regionen, die das grösste Potential für den
effizienten Umgang mit den Ressourcen
bie­
tet. Durch das Prämieren „alltäglicher“
Beispiele soll der HEV-Sondersolarpreis
aufzeigen, dass es auch bei solchen Objekten durchaus möglich ist, ökonomische und
Prix Solaire Suisse 2012 39
von Jo Leinen, Vorsitzender des Energie- und
Umweltausschusses des Europäischen Parlaments
Europa als Vorreiter für PlusEnergieBauten
Die Reduzierung des weltweiten Energieverbrauchs ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Klimaschutzpolitik. Um der drohenden
Ressourcenknappheit bei wachsendem Energiehunger der aufstrebenden Weltmächte
China, Indien oder Brasilien entgegenzuwirken, müssen innovative Konzepte möglichst
rasch international umgesetzt werden. Vor
allem Europa und andere Industrie­nationen
haben dabei eine historische Verantwortung
zu tragen.
Die sogenannten 20/20/20-Ziele im Klimaund Energiepaket der EU sind ein wichtiger
Grundstein: die CO2-Emissionen sollen um
20% reduziert, der Ausbau der Erneuerbaren
Energien um 20% erhöht und eine Steigerung der Energieeffizienz um 20% bis zum
Jahre 2020 erreicht werden. Vor allem die
Möglichkeiten zur Energieeinsparung bzw.
zu höherer Energieeffizienz sind erfolgversprechend. Dabei ist die sparsamere Nutzung
von Energie nicht nur für die Umwelt von
Vorteil, sondern auch finanziell attraktiv, für
Kommunen und Unternehmen ebenso wie für
Privathaushalte.
Nach der AKW-Katastrophe in Fukushima
haben viele Länder in der EU den Ausstieg
aus der Atomkraft beschlossen. Der Umbau
auf Erneuerbare Energien ist damit eines der
wichtigsten Projekte in Europa geworden.
Bei der neuen Energiepolitik werden Gebäude eine wichtige Rolle spielen, ob als Träger
von Photovoltaikanlagen oder durch die Ausstattung mit Blockheizkraftwerken. Gleichzeitig muss auch die Energieeffizienz in der
Gebäudewirtschaft im Fokus stehen, damit
aus Energieverschwendern Energiespender
werden.
Analysen zeigen, dass Gebäude EU-weit
aktuell fast 50% der erzeugten Energie verbrauchen und mit knapp 40% an den CO240 Schweizer Solarpreis 2012
Emissionen beteiligt sind. Hier gibt es akuten
Handlungsbedarf. Das Einsparpotential ist
enorm, sowohl bei Neubauten als auch erst
recht im Bestand. Einsparungen können aber
nicht allein durch eine bessere Isolierung
Vorbildfunktion. Während insbesondere bei
Neubauten der Fokus auf PlusEnergieBauten
liegen sollte, die in einem integrativen Ansatz die drei Aspekte der Energieeinsparung
– Bedarfsreduktion, Effizienzsteigerung und
erzielt werden, stattdessen muss ein ganzer
Massnahmenkatalog genutzt werden, von
der Reduzierung des Energieverbrauchs bei
der Beheizung und der Warmwasseraufbereitung bis zur klimaneutralen elektrischen
Versorgung von Gebäuden. Viele der Massnahmen sind vergleichsweise kostengünstig
und zeitnah umsetzbar. Die technologische
Ent­wicklung schreitet rasant voran. Gerade
in Europa gibt es ein hohes Mass an Innovationen und Ideen, die das Klima schützen können und gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln. Europa schickt jährlich einen Scheck
von 350 Milliarden Euro in den mittleren
Osten und Russland für Importe von Öl und
Gas. Warum nicht jährlich die Hälfte davon
in ein Programm für heimische erneuerbare
Energien und Energieeffizienz von Gebäuden investieren? Das wäre ein nachhaltiges
Wachstumsprogramm in der Euro-Krise. Die
Bauindustrie gehört in vielen EU-Ländern
zu einem der wichtigsten Industriezweige.
Durch die energetische Sanierung von Gebäuden können durch neue Aufträge bis zu
450'000 lokale Arbeitsplätze geschaffen werden, während Wirtschaft und Bürger jährliche mehrere Milliarden EUR für Strom- und
Heizkosten einsparen können.
Energiemanagement – umsetzen, muss bei
der Sanierung bestehender Gebäude darauf
geachtet werden, den verbleibenden Heizbzw. Kühlbedarf weitgehend über erneuerbare Energien zu decken. Der finanzielle
Aufwand, vor allem für private Bauherren,
muss gut organisiert werden. Finanzielle
Anreize sind volkswirtschaftlich rentierliche
Aufwendungen, gerade vor dem Hintergrund
der Finanz- und Wirtschafts­
krise. Je mehr
Null- oder PlusEnergieBau­
ten gebaut werden, desto schneller führt der Wettbewerb
zu sinkenden Kosten für alle Beteiligten. Die
EU-Richtlinie sieht daher auch die Möglichkeit entsprechender Anreize auf nationaler
und europäischer Ebene vor.
Die EU hat dieses Potenzial schon vor Jahren erkannt: Bereits 2002 wurde eine Richt­
linie über die Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden verabschiedet. Die Novelle der
Richtlinie vom Mai 2010 zielt u.a. darauf ab,
den Anteil von Null- oder PlusEnergieBauten
erheblich zu erhöhen. So sollen bis 2020
alle Neubauten in eine dieser beiden Kategorien fallen, öffentliche Gebäude schon ab
2018. Der öffentliche Sektor hat hier eine
Mit den Erfahrungen, die bei der Gebäudesanierung und der Entwicklung von Plus­
EnergieBauten im Bereich der Klima- und
Energietechnik gesammelt werden, kann
Europa weltweit eine Vorreiterrolle ein­
nehmen. Durch den Export von Energieeffizienztechnologien profitiert unser Kontinent
auch im globalen Wettbe­werb. Europäische
Standards waren schon oft Blaupause für globale Standards und stärkten so die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen
und Betriebe.
___
Jo Leinen spielte im Vorfeld zum "Ja" für die Alpeninititative im Februar 1994 eine entscheidende
Rolle. Als damaliger Bau- und Umweltminister des
Saarlandes erklärte er in der Bündner Zeitung,
dass die Alpeninitiative auch für die EU eine gute
Sache wäre. Damit widerlegte er anderslautende
Behauptungen, wonach die EU bei einer Zustimmung zur Alpeninitiative ev. Massnahmen gegen
die Schweiz ergreiffen würde.
SUSTAINABLE ARCHITECTURE IN THE 21ST CENTURY
World's only prizes for PlusEnergyBuildings® / Weltweit einzige Preise für PlusEnergieBauten® (PEB):
• NORMAN FOSTER SOLAR AWARD (NFSA)
• PlusEnergieBau® Solarpreis (PEB-Solarpreis)
• Solar Prizes for Plus Energy Buildings® (PEB)
• Prix Solaire des bâtiments à énergie positive® (BEP)
Lord Norman Foster an der
Schweizer Solarpreisverleihung 2011
"Solar architecture is not about fashion, it is about survival."
(Lord Norman Foster, London)
Lord Norman Foster‘s 10 theses for PEB:
1 „The quest for a sustainable architecture should never be an excuse for
compromising quality of design.
2 The building responds to its location
and local weather patterns, with its
bubble-like form allowing windows and
balconies on the southern side to open
up to the sunlight and panoramic views,
while the colder, north facade is more
closed, punctuated with deep window
openings in the Engadin tradition.
3 I have never seen a conflict between
the pursuit of aesthetic delight and high
performance in terms of sustainability.
I would go further and say that respon­
ding to a more demanding criteria should
produce more beautiful buildings.
4 The way we shape our buildings, our
neighbourhoods and our global lifestyles
has now become even more important
than ever - we must ensure that sustainability becomes as inseparable from
our design processes as time, cost and
quality. (LNF, 2005)
5 The Swiss Solar Prize is truly unique.
It is an indication of the unremitting dedication to solar energy and sustainable
architectural technologies within Switzerland. Crucially, the prize not only
considers the environmental performance of buildings, but also considers
the essential problem of how sustainable technologies can be an integral part
of good architectural design and practice.
So prägnant wie der weltbekannte Star­
architekt Lord Norman Foster, der in den
letzten 40 Jahren die berühmtesten und
faszinierendsten Bauten erstellte, hat
kein Architekt die Notwendigkeit der Solarnutzung zusammengefasst.
Lord Norman Foster weist bei seinem
Kommentar auf die enorme energetische
Bedeutung des Gebäudes als künftiges
Kraftwerk hin: Der Gebäudesektor konsumiert heute 46-50% des Gesamtenergiebedarfs und versorgt mit PEB diesen
Gebäudesektor zu 100% - indem die PEB
6 Architects, designers and planners
cannot continue to ignore the damage
our buildings inflict on the natural environment. As the consequences of our
past inaction become ever more apparent, designing for a sustainable future
becomes a necessity, not a choice.
7 The Swiss Solar Prize and its Jury
can show how the wider application of
the lessons learnt from this competition
could have dramatic effects across a nation, in terms of shifting the emphasis
of energy production.
8 Surprising results, particularly in the
Efficiency category where the leading
entry – EFH Ospelt Christoph, Vaduz/
FL – was delivering 182% of the energy
needed to satisfy its own requirements.
9 This is even more impressive given
that it is an existing building, which has
been retrofitted. The annual surplus
energy of 5‘700 kWh would almost be
enough to power four electric cars each
around 12‘000 kilometres a year. This
is an important co-relation when we
remember that buildings consume up
to 50% of the energy in an industrialised society and traffic around 30%. (LNF,
2010)
10 My hope is that over the years the
prize will show a future in which the
beauty of a clean and renewable source
of energy is mirrored in a sunny architecture of corresponding beauty.“
zuerst die 85% Energieverluste eliminieren. Die notwendigen 15% reichen aus,
um vollen Komfort zu garantieren.
Die PEB decken regional, national und
global nicht nur 100% des gesamten
Gebäudeenergiebedarfs ab. Die Solarstromüberschüsse reichen mehrfach aus,
auch um den motorisierten Individualverkehr (MIV) solar zu versorgen. Die
PEB versorgen künftig als grösstes Solarkraftwerk regional, national und global
bis 70% des gesamten Energiebedarfs.
(vgl. S. 42)
Die führenden PEB-Kantone 2012:
Eigenenergieversorgung (EEV)
1.Kanton Luzern 634%
2.
270% (San.)
Kanton Luzern 3.Kanton Aargau 203%
4. Kanton St. Gallen 186% (MFH)
5.Kanton Aargau
181% (MFH)
6.Kanton Bern
177% (San.)
7. 5 Diplome
147%
Durchschnitt PEB 2012 257%
Bilanz der PEB-Kantone bis heute:
PEB erstmals erstellt:
Total PEB bis 2012:
1.2000
BE(7)
2. 2000GR (6)
3. 2001AG (5)
4. 2005BL (1)
5. 2008BS (1)
6. 2009 SZ (2)
7. 2010 SG (3)
8. 2010 VS
(1)
9. 2011TG
(2)
10. 2011ZH
(3)
11. 2012LU(3)
Prix Solaire Suisse 2012 41
PLUSENERGIEBAUTEN® (PEB) ERSETZEN ALLE AKW UND MEHR
(Von Gallus Cadonau, Jurist/Geschäftsführer Solar Agentur Schweiz, Waltensburg/Zürich)
PLUSENERGIEBAUTEN decken 50-70% des regionalen, nationalen und globalen Gebäudeenergiebedarfs
Was ist ein PlusEnergieBau®?
Ein PlusEnergieBau (PEB) ist ein beheiztes Wohn- oder Geschäftsgebäude, welches durch solare Dach- oder/und Fassadennutzung mehr
Energie erzeugt, als es für Heizung/Kühlung, Warmwasser sowie
Haushalts- und/oder Betriebsstrom im Jahresdurchschnitt benötigt.
Die wichtigste Voraussetzung für PEB haben Lord Norman Foster mit
der Chesa Futura 2002 in St. Moritz und Karl Viriden in Basel aufgezeigt: Eine gute Minergie-P/Passivhaus-Wärmedämmung! (vgl. Abb. 1
und 2)
1. Grundsatz: Wärmedämmung = 85% weniger Energieverluste bei Neubauten und Sanierungen
1
Sanierung-Energie-Reduktion: 95%
1st Principle of Sustainable Architecture:
Energy Efficiency!
Building insulation
of 35 - 50 cm
2
Schutzzone BS (1896) – 12 Familien-Wohnungen
Energiezufuhr zum Gebäude:
Vor Sanierung:
Nach Sanierung:
Energy losses are reduced
by 70 to 95% „Chesa Futura“,
223'000 kWh/a
14’500 kWh/a
Dämmung:
170’500 kWh/a ≈ 80%*
Solarenergie: 38’ 000 kWh/a ≈ 20%
St. Moritz, Lord Norman Foster
(*Verluste/Ineffizienz)
© www.solaragentur.ch
© www.solaragentur.ch
Lord Norman Foster: „I have never seen a conflict between the pur- Kompetenz für eine ästhetisch anspruchsvolle und nachhaltige Archi-
suit of aesthetic delight and high perfomance in terms of sustaina- tektur, wie LNF bemerkt. Das sanierte 12-Familienhaus von 1896 in
bility.“ Wer bei optimaler Wärmedämmung von 35 cm und U-Werten Basel konnte die Fremdenergiezufuhr um 95% senken (Abb.2).
von 0.10 W/m2K „Probleme“ sieht, bestätigt eher seine suboptimale
2. Grundsatz: Minergie-P- und PlusEnergieBauten erzeugen Stromüberschüsse von 100-500% und mehr
520%-PEB-Geschäftsbau
Heizplan, Gams/SG:
520% PEB
3
4
186%-Plus EnergieBau-MFH Fent, Wil/SG
7-Etagen – 5 MFH - Büros
kWh/a
● Energiebedarf:
13‘000
● E-Erzeugung:
68‘000
● S-Überschuss : 55‘000
● 30 Elektro- Peugeots
je ca. 15‘000 km/Jahr
Peugeot: 12 x um die Welt fahren
Energiebedarf: Der Minergie-P/Passivhaus-Baustandard legt ohne
jeglichen Komfortverlust das wichtigste Fundament für alle beheizten Bauten, um den Gesamtenergiebedarf um 85% zu senken,
www.solaragentur.ch
wie die Messungen beweisen. Mit 32 kWh/m2a (15 für ©WW+H,
17
El.) wird auf der Bedarfsseite der volle Komfort für Wohn- und Ge-
Gesamenergiebedarf
Energiebedarf:
kWh/a
E-Erzeugung:
55’300
S-Überschuss :
25’600*
29’700
(*16 Elektrofahrzeuge à 15’000 km/a – 6 x Weltumrundungen)
© www.solaragentur.ch
schäftsbauten pro m garantiert (vgl. Abb. 2 und 4).
Energieerzeugung: Auf dem Dach erzeugen (monokristalline) PV-Anlagen über 180 kWh/m2a - an der Südfassade über 130 kWh/m2a und
an der Ost- und Westfassade über 70 kWh/m2a. Bei bloss teilweiser solarer Nutzung der Fassaden und Dachflächen kann grundsätzlich jedes
Gebäude an der Gebäudehülle mit über 300 kWh/m2a 4-10 Mal mehr
Energie erzeugen, als es im Jahresdurchschnitt benötigt, wie Abb. 3
und 4 beweisen.
2
3. PEB-Energieszenario 2050: bis 70% des Gesamtenergiebedarfs regional, national und global
PEB-Energieszenario 2050: Das PEB-Energiepotential kombiniert
mit Elektrofahrzeugen ist enorm: Bereits nach heutigem Stand der
Technik können bis 70% des gesamten Energiebedarfs gedeckt werden, wenn die aktuelle energieeffiziente Gebäudetechnologie umgesetzt wird. Warum ist das möglich? Vom Schweizer Gesamtenergiebedarf von 250 TWh/a konsumieren laut OECD und BFE die Gebäude
die Hälfte des Gesamtenergiekonsums – also 125 TWh/a (vgl. Abb. 5,
linke Säule). Weil die Gebäude aber mehr als doppelt so viel Energie
als Strom produzieren, können sie mit den Stromüberschüssen noch
den motorisierten Individualverkehr (MIV) solar und emissionsfrei antreiben (vgl. Abb. 5, mittlere Säule).
Elektrofahrzeuge senken den Energiebedarf im Verkehrssektor bis
um 85%: Mit den PEB-Stromüberschüssen können 30 (vgl. Abb. 3) und
total 16 (vgl. Abb. 4) solarbetriebene Elektrofahrzeuge jährlich 15‘000
km fahren. Die mittlere Säule der Abb. 5 zeigt unten die effektiv benötigte Endenergie des motorisierten Individualverkehrs (MIV) mit 6
- 8 TWh/a. Zusammen mit dem öff. Verkehr (ÖV) sind 8 – 10 TWh/a
notwendig (vgl. Abb. 5, rechte Säule unten). Die grossen Energieverluste von rund 85% resultieren aus der Umstellung von ineffizienten,
unsauberen Verbrennungsmotoren mit einem Wirkungsgrad von 8-12%
zu emissionsfreien und sehr effizienten Elektromotoren - mit einem
Wirkungsgrad von 85 - 97%.
85% Energieverluste im Gebäudesektor eliminieren: Die Elektrizitätsunternehmungen bestätigen die Energiemessungen, wonach gut
gedämmte Minergie-P/Passivhäuser durchschnittlich 85% weniger
Energieverluste aufweisen (Abb. 1 bis 4). Dies entspricht einer Leistung von 16 grösseren AKW; d.h. von 125 TWh/a sind 105 TWh/a
Energieverluste (vgl. Abb. 5, linke und mittlere Säule). Die Gebäude
benötigen bei vollem Komfort effektiv bloss 20 TWh/a Endenergie,
wie die Schweizer Solarpreise ab 2010 bestätigen.
PEB können 40 TWh/a erzeugen: PEB mit einer Eigenenergieversorgung (EEV) von 200% und mehr decken nicht nur die 20 TWh/a des Eigenbedarfs. Sie können mit einer 200% EEV insgesamt 40 TWh/a erzeugen. Mit dem zusätzlichen Solarstromüberschuss können ökologische
Pumpspeicherkraftwerke (ÖPSKW) mittels Solar- oder Winden­ergie
betrieben werden.
42 Schweizer Solarpreis 2012
Zusammengefasst: Die rechte Säule zeigt in Abb. 5 die
150 TWh/a Energieverluste (105 TWh/a im Gebäudebereich und 45 TWh/a im Verkehrssektor).
OECD-Energiebedarf Gebäude: 46-50% ≈ 125 TWh - Suisse
TWh
● Bloss 20 TWh/a Endenergie benötigen PEB-Wohnund Geschäftsbauten.
250
● Der MIV inkl. ÖV-Sektor benötigt 6-10 TWh/a (vgl.
Abb. 5, rechte Säule unten).
200
● Rund 10 TWh/a der „übrigen“ PEB-Überschüsse können für ÖPSKW verwendet werden, um die stochastischen Wind- und Solarüberschüsse zu speichern und
bei Bedarf zu nutzen.
● Wenn der Gebäude- und individuelle Verkehrssektor rund 180 TWh/a oder 70% des Gesamtenergiebedarfs von 250 TWh/a substituieren, verbleiben
noch 70 TWh/a, die vor allem im Industrie- und
Dienstleistungs­sektor benötigt werden.
● Die bestehenden Wasserkraftwerke (WKW) liefern
35 TWh/a davon (Abb. 5, rechte Säule, unten).
Endenergiebedarf:
250 TWh/a (CH)
PEB 2012: 255% EEV
2050 ≈ 100%
Industrie
20%
Dienstleistungen
17%
150
125
150 TWh/a
180 TWh ≈ 70%
MIV heute ≈ 55 TWh/a
85% E-Verluste: 45 TWh/a
(≈ 125 TWh/a Gebäude)
100
Transport
33%
6-8 TWh/a (Elektromotoren)
Gebäude heute ≈ 125 TWh/a
85% E-Verluste ≈ 105 TWh/a
50
0
85%
Energieverluste/
Ineffizienz
- Gebäude: 105 TWh/a
- MIV:
45 TWh/a
(2012:Wind-S-Ex.-Import ≈ 80 TWh/a)
Biomasse, Geothermie, Effizienz
WindE. inkl. W-S-Import ≈ 35 TWh/a
Bestehende Wasserkraft
(WKW) ≈ 35 TWh/a
Haushalte
30%
PEB-Gebäude ≈ 20 TWh/a
Gebäude: 125 TWh/a: 105 TWh E-Verluste/Ineffizienz >
MIV: 55 TWh/a: 47 TWh E-Verluste/Ineffizienz (≈ 10 Rp/kWh) >
(Gerundete Zahlen; MIV: Motorisierte Individualverkehr; ÖV: öff. Verkehr)
Ökologische PSKW ≈ 10 TWh/a
MIV und ÖV ≈
10 TWh/a
PEB-Gebäude ≈ 20 TWh/a
Ersparnis: 10 Mrd. CHF
Ersparnis: 5 Mrd. CHF
5
● Die restlichen 35 TWh/a für die 100%-Vollversorgung
mit erneuerbarer Energie bis 2050 können durch Biomasse/Holz-, Wind- und Geothermie, Kehrichtverbrennungsanlagen, günstig impor© www.solaragentur.ch
tierte Wind- und Solarenergieüberschüsse gedeckt werden. Biomasse-, Klär- und Biogas sowie solarerzeugter Wasserstoff können für den
CO2-neutralen Flug- und Schwerverkehr eingesetzt werden.
Fazit:
1. Mit dem PEB-Energieszenario reichen 100 TWh/a erneuerbare Energien bis 2050, um die Schweiz zu 100% mit erneuerbaren Energien zu
versorgen.
2. Heute importiert die Schweiz rund 80% des Gesamtenergiebedarfs an nicht erneuerbare Energien und überweist dafür jährlich 10-12
Mrd. Fr. für Energieimporte aus Russland und dem nahe Osten.
3. Energiekosten: Mit dem PEB-Energieszenario müssen Energieverluste im Ausmass von 150 TWh/a gar nicht erzeugt werden. Zu 10 Rp/
kWh bedeutet dies jährliche Energieersparnisse von CHF 15 Mrd., um das PEB-Szenario zu finanzieren, ohne dass die Energiewende teurer
wird; im Gegenteil sie wird günstiger. Oder glaubt jemand, es sei sinnvoll, jährlich CHF 15 Mrd. für Energieverluste zu bezahlen?
4. Sanierungsrate: Werden die erwähnten PEB-Massnahmen mit einer Sanierungsrate von 2% umgesetzt (2% x 125 TWh/a = 2,5 TWh/a; d.h
in 10 Jahren = 25 TWh/a) werden in 10 Jahren alle CH-AKW mit ca. 25 TWh/a ersetzt sein. Bis um 2050 decken PEB mit solarbetriebenen
Elektrofahrzeugen bis 70% des gesamten Energiebedarfs.
5. Überall anwendbar: Was sich in Mitteleuropa realisieren lässt, kann auch in anderen Regionen und Kontinenten umgesetzt werden.
????
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Prix Solaire Suisse 2012 43
Hier scheint die Sonne
Solarstrom mitten in der Nacht? Wir arbeiten daran!
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44 Schweizer Solarpreis 2012
von Felix Vontobel
Stv. CEO, Leiter Anlagen, Repower, Poschiavo/GR
Strommarkt im Umbruch
Angenommen, ich hätte den aktuellen
Strommarkt mit einem Wort zu beschreiben,
so würde meine Wahl unweigerlich auf den
Ausdruck «Umbruch» fallen. Es handelt sich
dabei um einen politisch gewollten und gesteuerten Prozess, der uns über einige Jahre
begleiten wird. So haben die EU-Regierungschefs bereits 2007 ambitionierte Klima- und
Energieziele festgelegt: Der Slogan «20-2020» steht für die Senkung der CO2-Emis­
sionen um 20% Prozent unter den Wert von
1990, einen Anteil an erneuerbaren Energien
von 20% und einen um 20% tieferen Primärenergieverbrauch. In der Schweiz hat der
Bundesrat mit der Energiestrategie 2050 im
Frühjahr die notwendigen Massnahmen vorgelegt, um den von Bundesrat und Parlament
beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie
umsetzen zu können. Vorgesehen sind Anstrengungen im Be­reich der Energieeffi­zienz,
eine Erhöhung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energieträgern, der vermehrte
Einsatz von Wärme-Kraft-Kopp­
lungsanlagen
sowie der Bau von Gaskombikraftwerken.
Ungeachtet der zahlreichen Punkte, die in
naher Zeit erst noch verbindlich festgelegt
werden müssen, sehe ich in der von der Politik vorgeschlagenen Entwicklung zwei grosse
Herausforderungen:
Zum einen ist es die volatile Einspeisung der
neuen erneuerbaren Energien. Gemäss Energiestrategie sollen in der Schweiz in den
nächsten Jahrzehnten bis 15 Gigawatt Photo­
voltaik-Leistung installiert werden, was der
Leistung von 15 grossen Kernkraftwerken
entspricht. In Bezug auf die Stromproduktion können damit rund zwei Kernkraftwerke ersetzt werden. Ähnlich ehrgeizige
Ziele werden in den umliegenden Ländern
mit Schwerpunkt Solar- und Windenergie
verfolgt. Dieser Umstand stellt höchste Anforderungen an den künftigen Netzbetrieb.
Netzstabilität und Versorgungssicherheit
können nur aufrecht erhalten werden, wenn
es gelingt, Speichersysteme sowie flexibel
einsetzbare, regulierbare Produktionskapazitäten und Netze massgeblich auszubauen.
Speicher sind erforderlich, um Energie in
Überschusszeiten einlagern und in der Nacht
oder bei Schlechtwetter wieder abgeben zu
können. Flexibel einsetzbare leistungsstarke
Kraftwerke braucht es, um einen sicheren
Netzbetrieb aufrecht erhalten zu können −
wenn zum Beispiel am Abend eines schönen
Sommertages innerhalb einer Stunde 1015‘000 Megawatt Photovoltaik-Leistung vom
Netz gehen und in der gleichen Zeit andernorts ebenso viel Leistung hochgefahren werden muss, damit es nicht zu einem Blackout
kommt.
Welche Rolle spielen die heute prämierten
PlusEnergieBauten im Kontext des sich wandelnden Strom- und Energiemarkts? Sie sind
hervorragende Beispiele dafür, wie Effizienzanstrengungen und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen auf sinn–volle Weise
kombiniert und umgesetzt werden können.
So birgt etwa die Gebäudedämmung ein
hohes Einsparpotential bei vergleichsweise
tiefen Kosten. Die ausgezeichneten Gebäude
übernehmen eine Vorbildrolle und werden
helfen, eine hohe Gebäudedämmung zum
Standard und die Gebäudehülle vermehrt zur
Energiequelle zu machen.
Die zweite Herausforderung ist nicht physikalischer, sondern ökonomischer Natur. Die
Förderung der erneuerbaren Energien mittels
Einspeisevergütungen führt zu Marktverzerrungen und zu künstlich tiefen Strompreisen,
welche in keiner Weise mehr den realen Gestehungskosten entsprechen. Dies, weil die
geförderte Stromproduktion über Abgaben
und Steuern bezahlt wird und im Strommarkt
erscheint, als ob sie zum Nulltarif zu haben
wäre. Effizienz- und Sparanstrengungen werden dadurch uninteressant, Investitionen in
dringend benötigte Backup-Kraftwerke und
in Kraftwerkserneuerungen unterbleiben.
Das Dilemma kann nur mit einem Quotensystem gelöst werden. In einem solchen System wird der zu liefernde Anteil an erneuerbarer Energie gesetzlich vorgeschrieben;
Stromlieferanten produzieren diesen entweder in eigenen Anlagen oder kaufen den
erneuerbaren Strom zu Wettbewerbspreisen
am Markt. Dadurch werden Effizienz- und
erneuerbare Produktionspotentiale automatisch in der Reihenfolge ihrer Wirtschaftlichkeit genutzt.
Prix Solaire Suisse 2012 45
von Peter Schürch, Präsident PlusEnergieBauten-Jury
Prof. Berner FH für Architektur, Burgdorf/BE
Die Kraft der Sonne
Die passive und aktive Nutzung solarer Energie, zusammen mit einer, wenn möglich,
sinnvollen Ausrichtung des Gebäudes, einer
optimalen inneren Speichermasse, einer lückenlos gedämmten Gebäudehülle und einer
verwaltet die vor Ort produzierte PV-Elektrizität mit Hilfe von Computern, Batterien und
Elektromobil optimal. Innovative Fassadenkomponenten, wie Bioreaktoren, Latentspeicher und die immer effizienter werdenden
smarten Gebäudetechnik ergibt einen Plus­
EnergieBau. Diese Bauwerke überzeugen uns
stärker, wenn diese zudem die Nutzer in den
Mittelpunkt stellen, eine hohe gestalterische
Qualität aufweisen, auch städtebaulich,
sowie den ökonomi­
schen und ökologischen
Anforderungen unserer Zeit gerecht werden.
PV-Panels und Sonnenkollektoren liefern
stetig mehr erneuerbare Energien. Die Planenden entdecken diese als integrative Gestaltungselemente und bringen zusammen
mit natürlichen Baumaterialien auch die
verlorene Sinn­lichkeit wieder zurück in die
Architektur. Ich wünsche mir hier mehr relevante Projekte gerade auch von unseren
international bekannten Architekturbüros.
Zu den erneuerbaren Energien zählen neben
der Sonnenenergie u.a. auch die Windenergie, die Wasserkraft, die Geothermie und
die Biomasse/Holzenergie. Diese Energien
gilt es, allen voran die Sonnenenergie, in der
Masse geschickt zu nutzen, neue Gebäude
und vor allem Sanierungen klug zu konzipieren.
Energieeffiziente Architektur allein ist nicht
alles. Die ausgezeichneten Werke zeigen
auf, welch enormes Potential die Nutzung
erneuerbarer Energien birgt. Wir fordern
Politiker auf, die Rahmenbedingungen für
die Nutzung dieser Energien weiter zu verbessern. Für die Bauherrschaften, Investoren
und Planenden gilt es, den bereits grossen
Spielraum mutig zu nutzen, gerade in Krisenzeiten. Es lohnt sich.
Die Kompetenz, nachhaltig, auch energieeffizient zu bauen, wird für die Planenden
zunehmend zu einem Schlüsselfaktor. In
kooperativen Planungsteams werden neue
Konzepte entwickelt, um sorgsamer und effizienter mit unseren Ressourcen, auch dem
Landverbrauch, umzugehen. Das urbane
nachhaltige Wohngebäude von morgen bietet
eine hohe Wohnqualität, nutzt alte und neueste Technologien, überzeugt gestalterisch
und ökonomisch. Ein smartes Hausstromnetz
46 Schweizer Solarpreis 2012
2012 sollten wir uns wieder vermehrt unserer
lokalen Baukultur und Qualitäten bewusst
werden, sowie die heutigen ganz­heitlichen
Herausforderungen in unserem vernetzten
21. Jahrhundert annehmen. Die ausgezeichneten PlusEnergieBauten zeigen vorbildliche
Teillösungsansätze und motivieren andere
Bauherrschaften und Planende ebenfalls ausserordentliche Bauwerke zu realisieren.
Think global, build local – get the sunpower.
Paul Kalkhoven, Architect
Senior Partner Foster + Partners, London
Norman foster solar award (NFSA) 2012
1.NFSA: 203%-PlusEnergy-Umwelt Arena, Spreitenbach/AG
The Umwelt Arena is a new built, multi-functional exhibition building, focussing on environmental and sustainable subjects. The building demonstrates its own sustainable credentials
by integrating many of these technologies in its building envelope and services systems,
making them visible to its visitors. It is heated and cooled via water pipes in the floors which
are heated or cooled by ground source heating; excess heat is stored in water tanks. The
well insulated enclosure minimises the need for additional heating in winter. The folded
roof plane is the principal external architectural feature which gives the building its strong
identity. It's silhouette is kept clean by the recessed roof mounted plant in the centre of the
roof. The sloping roof facets produce a crystalline appearance. They are covered by 5'500
monocrystal PV panels which will produce 540'000 kWh per year, or 203% of its own energy
needs. Special modules resolve the triangular interfaces along the roof ridges and the snow
rails are discreetly integrated. The roof swoops down low, making the smooth PV skin more
visible and exhibiting their integrated application. This is an excellent example of how integrated PV surfaces can be part of an expressive architectural form. More Information: page
48
2.NFSA: 186%-PlusEnergyBuilding Fent, Wil/SG
This new built terraced apartment building and office space in Wil utilises all available sun
facing surfaces to integrate PV panels in a discreet manner. The prominent cantilevering
terraces are enclosed by glazed balustrades with matching strips of PV panels below. The PV
strips continue along the side facades to define the floor edges. A Lucido facade system stores
solar heat captured behind glass panels to produce a high performing external wall with an
excellent thermal performance. Water pumped up from 211 m depth is used for heating. Together with the fully covered PV roof they produce 186% of the building’s energy to complement and support the living and working areas of this modern, well integrated development.
More Information: page 50
3.NFSA: 177%-PlusEnEnergy-Renovation, innerberg/BE
This renovation of a freestanding 1970’s house turns its previously solid big roof into a big
solar power collector. The PV modules are carefully coordinated and, together with fixed and
opening rooflights and matching solid panels on non-solar exposed areas, form one unified
roof surface. Together with other passive and system upgrades this has transformed this single family house from an energy consumer to producing a surplus of 77% more energy than it
consumes, whilst upgrading its appearance to a crisp modern home. This is a good example
how existing housing stock can be upgraded with significant energy balance benefits. More
Information: page 52
Prix Solaire Suisse 2012 47
KATEGORIE:
PLUSENERGIEBAUTEN
1. NORMAN FOSTER SOLAR AWARD 2012
Die Umwelt Arena in Spreitenbach ist ein PlusEnergieBau (PEB) mit der grössten
dachintegrierten Anlage der Schweiz. Mit ihren 760 kWp Leistung erzeugen die
5‘500 monokristallinen Solarzellen - 1‘000 davon spezialangefertigt - 540‘000
kWh/a Solarstrom. Die Biogas- und Solarthermie-Anlagen liefern zusätzliche
68‘700 kWh/a. Damit erzeugt die Arena mit 608‘700 kWh/a gut das Doppelte
ihres Gesamtenergiebedarfs von 299‘500 kWh/a. Transparent und nachvollziehbar können sich die Besucher/innen über ein breites Spektrum an Umwelttechnologien und nachhaltiger Energienutzung informieren. Der zukunftsweisende
PEB beweist für alle Gebäude des 21. Jahrhunderts vorbildlich, wie Architektur, Ästhetik und Ökologie genial umgesetzt werden können.
203%-PlusEnergie-Umwelt Arena, 8957 Spreitenbach/AG
Die PEB-Umwelt Arena in Spreitenbach mit
einer Energiebezugs- und Ausstellungsfläche
von über 12‘700 m2 und einer Eigenenergieversorgung (EEV) von über 200% zeigt die
verschiedenen Haustechnik-Systeme auf und
macht sie für Besucher/innen verständlich.
Im Sommer kühlen das Grundwasser, ein
Erdregister und diverse Wärmepumpen-Systeme die Arena. Die Verteilung erfolgt über
das thermoaktive Bausystem (TABS-Leitungssystem) in den Decken. Das Erdkollektorfeld
mit 9 km langen Leitungen bildet das Erdregister und ist unter der Bodenplatte des 3.
Untergeschosses situiert. Eine Absorptionskältemaschine nutzt das Heisswasser der
Sonnenkollektoren und ergänzt die Kälteerzeugung. Grundwasser und ein 70‘000 l-Kaltwasserspeicher sichern einen beständigen
Kühlbetrieb. Überschüssige Wärme wird im
Sommer in einem 70‘000 l-Warmwasserspeicher und wieder im Erdreich gespeichert.
Die Warmwasseraufbereitung wird durch die
solarthermische Anlage von 38 m2 mit 20‘150
kWh/a ergänzt.
Im Winter liefern weitere Energie-Systeme
die notwendige Energie: Eine effiziente
Wasser/Wasser- und eine Luft/Wasser-Wärmepumpe (WP) mit Hybrid-Box (Biogas),
eine Sole/Wasser-WP und eine Pellet-/Hackschnitzel-Demoanlage mit einem BiogasBlockheizkraftwerk (BHKW). Eine Hybridbox
erzeugt aus hauseigenen Restaurantabfällen 97‘099 kWh/a, wobei (nur) die Hälfte,
48’550 kWh/a, als EEV angerechnet werden.
Die optimal gedämmten Fenster der Minergie-P-Arena weisen einen vorbildlichen UWert von 0.67 W/m2K. Der PEB hat einen
Gesamtenergiebedarf von 299‘500 kWh/a
und erzeugt mit der vorbildlich integrierten
PV-Anlage, den solarthermischen Anlagen
und dem Biogas-Fermenter 608‘700 kWh/a
Endenergie. Dies ergibt eine EEV von 203%.
Die Umwelt Arena gewinnt den 1. Norman
Foster Solar Award 2012.
48 Schweizer Solarpreis 2012
Avec une surface de référence énergétique
et d’exposition de plus de 12'700 m2, et une
autoproduction énergétique (APé) de plus de
200%, le bâtiment à énergie positive (BEP)
de la Umwelt Arena montre aux visiteurs différents systèmes de technique ménagère, et
leur explique leur fonctionnement. En été,
l’Arena est refroidie par les nappes phréatiques, une nappe de tubes et plusieurs
systèmes de pompe à chaleur. La répartition est assurée par un système thermoactif
dans les plafonds. Située sous la dalle du 3e
sous-sol, la nappe de tubes est constituée
d’un champ de capteurs géothermiques comprenant 9 km de conduites. Un système de
réfrigération utilise l’eau chaude des capteurs solaires et complète la production de
froid. Les nappes phréatiques et un réservoir
d’eau froide d’une capacité de 70'000 l assurent une réfrigération constante. En été,
le surplus de chaleur est stocké dans un réservoir d’eau chaude de 70'000 l, puis dans
le sol. Le service d’eau chaude est complété
par une installation solaire thermique de 38
m2 produisant 20'150 kWh/a.
En hiver, d’autres systèmes énergétiques
fournissent l’énergie nécessaire – une pompe à chaleur (PAC) eau/eau efficace et une
PAC air/eau fonctionnant avec une Hybridbox (biogaz), une PAC eau salée/eau et une
installation pilote à copeaux de bois/pellets
fonctionnant avec une centrale thermique
en montage-bloc au biogaz. Une Hybridbox
produit, à partir des déchets du restaurant
de l’Arena, 97'099 kWh/a d’électricité dont
(seulement) la moitié, 48'550 kWh/a, est prise en compte en tant qu’APé. Parfaitement
isolées, les fenêtres de l’Arena Minergie-P
affichent une valeur U exemplaire de 0,67
W/m2K. Au total, le BEP nécessite 299'500
kWh/a d’énergie, et produit 608'700 kWh/a
d’énergie finale avec son installation PV, ses
installations solaires thermiques et le fermenteur à biogaz. Il en résulte une APé de
203%. La Umwelt Arena remporte le 1. Norman Foster Solar Award 2012.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 20 cm, U-Wert: 0.16 W/m2K
Dach/Estrich:
10 cm, U-Wert: 0.14 W/m2K
Boden:
20 cm, U-Wert: 0.17 W/m2K
Fenster (3-fach) g-Wert: 60%U-Wert: 0.67 W/m2K
Energiebedarf
EBF: 12'734 m2kWh/m2a% kWh/a
Heizung:
7.934 100'600
Warmwasser:
3.012
37'200
Elek. (WP&Lüftung):
7.4
31
94'200
Elektrizität:
5.323
67'500
EB gesamt:
23.6 100
299'500
Energieversorgung
%
Eigen-EV: m2kWh/m2a 1. 760 kWp-PV 5'300
102 180
(Monokristallin, Dachanlage)
2. Solar th
38
530
7
3. Biogas (anrechenbar*)
16
(* 50% des aus Speiseabfällen des
hausinternen Restaurants produzierten
Biogases werden in der Hybridbox
umgewandelt und als EEV angerechnet.)
Eigenenergieversorgung 203%
Energiebilanz pro Jahr
Gesamtenergiebedarf**:
Energieüberschuss:
(** Endenergie)
kWh/a
540'000
20'150
48'550
608'700
%kWh/a
100299‘500
103309'200
CO2-Bilanzvergleich (MuKEn und Neubau):
MuKEn kWh/a CO2-F kgkg/CO2a
H +WW (fossil): 3'056'160 x 0.300916'848
Elektrizität***:
573'030 x 0.535306'571
1'223'419
CO2-Emissionen total/Jahr:
(*** CO2-Ausstoss for Strom gem. UTCE: 535g/kWh)
Neubau: kWh/a CO2-F* kg kg/CO2a
Wärmeüberschuss:
212'644 x 0.300 63'793
Stromüberschuss****: 233'052 x 0.535 124'683
188'476
CO2-Emissionsreduktion total/Jahr:
CO2-Emissionsreduktion/Jahr:
1'411'895
(**** Solar-Emissionen: Nach 1-2.2 Jahren CO2-frei)
BETEILIGTE PERSONEN
Adresse des Gebäudes:
Türliackerstrasse 4, 8957 Spreitenbach
Tel. 056 418 13 00
Architektur:
René Schmid Architekten AG
Ellen-Widmann-Weg 6, 8050 Zürich
Tel. 044 317 90 90
[email protected], www.reneschmid.ch
Planung:
W. Schmid AG
Rohrstrasse 36, 8152 Glattbrugg
www.wschmidag.ch
1
2
3
4
1: 203% Eigenenergieversorgung und zukunftsweisende Architektur: Die Umwelt Arena in Spreitenbach zeigt, wie architektonische Ästhetik und Ökologie vorbildlich vereint werden können.
2: Der PlusEnergieBau mit der grössten, vorbildlich dachintegrierten PV-Anlage der Schweiz: Die 5'500 monokristallinen Solarzellen erzeugen mit einer Leistung
von 760 kWp rund 540'000 kWh/a Solarstrom.
3: In der Umwelt Arena können sich Besucher/innen über ein breites Spektrum an Umwelttechnologien und nachhaltiger Energienutzung informieren.
4: Die perfekten Dachabschlüsse der Solaranlage dienen als Schneefang.
Prix Solaire Suisse 2012 49
KATEGORIE:
PLUSENERGIEBAUTEN
2. NORMAN FOSTER SOLAR AWARD 2012
Der siebenstöckige PlusEnergieBau (PEB) liegt am Fuss des Wiler Hofbergs. Das
bestehende Einfamilienhaus wurde in verdichteter Bauweise durch ein Minergie-P-Mehrfamilienhaus (MFH) ersetzt. Auf dem Pult- und Flachdach sowie an
der Fassade erzeugen sorgfältig integrierte PV-Anlagen mit 58 kWp jährlich
55‘300 kWh/a. Beim Gesamtenergiebedarf von 29‘700 kWh/a ergibt dies eine
186%-Eigenenergieversorgung (EEV). Das PEB-MFH zeigt beispielhaft, wie bestgedämmte Bauten mit sorgfältig integrierten Anlagen die zukunftsweisende
Solararchitektur gestalten: Das siebengeschossige Wohn- und Geschäftshaus erzeugt fast 90% mehr Energie, als es für den Gesamtbetrieb benötigt und kann
damit auch für solare und emmissionsfreie Mobilität sorgen.
186%-PlusEnergieBau-MFH Fent, 9500 Wil/SG
In unmittelbarer Nähe der Altstadt Wil liegt
der PEB Hofbergstrasse 21. In verdichteter
Bauweise wurde das bestehende Einfamilienhaus durch einen Mehrfamilienbau ersetzt.
Neben fünf Wohnungen beherbergt der Neubau etwa 300 m2 Bürofläche. Die anspruchsvolle Topographie am steilen Hofberg führte
zu einem Gebäude mit sieben Geschossen,
wovon vier beheizt sind. Das Haus ist Minergie-P zertifiziert und unterschreitet die kantonalen MuKEn-Grenzwerte um 71%.
Le bâtiment à énergie positive se situe tout
à côté de la vieille ville de Wil. La maison
individuelle se trouvant là auparavant a
été remplacée par ce BEP. Outre 5 appartements, le nouveau bâtiment abrite des bureaux. Étant donné les particularités du relief
pentu du mont Hofberg, il a fallu construire
un immeuble de 7 étages, dont 4 sont chauffés. Ce dernier est certifié Minergie-P et est
inférieur de 71% aux valeurs limites du MoPEC.
Zu den vorbildlichen U-Werten von 0.07 W/
m2K verhelfen die solaraktiven Lucido Fassaden. Die EMPA-geprüften Ost-, West- und
Südfassaden sammeln und speichern die
Sonnenenergie im winterlichen Tagesablauf.
Im Sommer sorgen sie mit ihrer Konstruktion
für Abkühlung, ohne Zusatzenergie, mechanische Steuerung oder bewegliche Teile. Die
Fassade funktioniert allein durch die Wechselwirkung der saisonalen Sonnenstände und
die Geometrie der Materialien. Alle Komponenten dieser Fassaden sind rezyklierbar.
Les façades solaires Lucido contribuent à atteindre des valeurs U exemplaires de 0,07 W/
m2K. Les façades est, ouest et sud certifiées
par l’EMPA collectent et stockent l’énergie
solaire pendant les journées d’hiver, tandis
qu’elles refroidissent le bâtiment en été,
sans énergie supplémentaire. La façade fonctionne uniquement grâce à l’interaction
entre la géométrie des matériaux et la position du soleil selon les saisons. Tous les
éléments de la façade sont recyclables.
Auf dem Pult- und Flachdach sowie auch
auf der Fassade erzeugen gut integrierte,
hocheffiziente Sunpower PV-Zellen 186% des
benötigten Gesamtenergiebedarfs. Die Wärmepumpe mit zwei Erdwärmesonden in einer
Tiefe von 211 m und einer Temperatur von
14,5 °C produziert genug Wärme für Heizung
und Warmwasser. Mit einer EEV von jährlich
55'300 kWh und einem Gesamtenergiebedarf von 29'700 kWh/a entsteht ein NettoStromüberschuss von 25'600 kWh/a oder
86%. Damit könnten dauernd 16 Elektromobile solar betrieben werden, was drei emissionsfreie Fahrzeuge pro Wohnung bedeutet!
Das MFH zeigt beispielhaft, wie leicht es
heute ist, mit guter Dämmung und sorgfältig
integrierten Solaranlagen einen zukunftsweisenden PEB zu gestalten, der rund 90% mehr
Energie erzeugt, als für den Betrieb benötigt
wird. Dafür verdient Fents PEB den 2. Norman Foster Solar Award 2012.
50 Schweizer Solarpreis 2012
Bien intégrées au toit à un versant et au
toit plat ainsi qu’à la façade, des cellules
PV Sunpower très efficaces produisent 186%
de l’ensemble des besoins en énergie. La
pompe à chaleur couplée à des sondes géo­
thermiques d’une profondeur de 211 m et
à une température de 14,5 °C produit suffisamment de chaleur pour le chauffage
et l’eau chaude. L’APé annuelle s’élevant
à 55'300 kWh et les besoins en énergie à
29'700 kWh/a, il en résulte un excédent net
de courant de 25'600 kWh/a. Avec ce surplus, il serait possible de faire fonctionner
en permanence 16 voitures électriques à
l’énergie solaire, c’est-à-dire trois véhicules non polluants par appartement! Cet immeuble montre de manière exemplaire qu’il
est aujourd’hui facile de concevoir un BEP
avec une bonne isolation et des installations
solaires intégrées avec soin, produisant près
de 90% de plus que l’énergie nécessaire à son
exploitation. C’est pourquoi le BEP mérite
le 2. Norman Foster Solar Award 2012.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 20/14* cm, U-Wert: 0.07* W/m2K
Dach/Estrich:
30 cm, U-Wert: 0.11 W/m2K
Boden:
28 cm, U-Wert: 0.12 W/m2K
Fenster (3-fach verglast)U-Wert: 0.8 W/m2K
(*330 m2 solaraktive Fassade)
Energiebedarf
EBF: 1'306** m2kWh/m2a %kWh/a
Heizung:
2.192‘680
Warmwasser:
5.725 7‘380
Elek. (WP&Lüftung):
2.0
9
2‘560
Elektrizität:
13.15717‘080
Gesamt EB:
22.9 100 29‘700
(** davon 342 m2 Büro- und 964 m2 Wohnfläche)
Energieversorgung
% kWh/a
Eigen-EV: kWp kWh/m2a 49'650
PV Dach (294 m2) 50 169 167
5'650
PV Fass. (51 m2) 8111 19
1 60 186 55'300*
PV Total (345 m2)58
(Dach + Fassade: Monokristalline Zellen)
(*Die gemessenen Werte vom Jan-Jun 2012
ergeben einen voraussichtlichen
Jahresertrag von gut 59'000 kWh.)
Eigenenergieversorgung:
186% 55‘300
Energiebilanz (Endenergie)
%kWh/a
Gesamtenergiebedarf:100
29‘700
Solarstromüberschuss:86
25‘600
kWh/a CO2-F1 kg kg/CO2a
CO2-Reduktion
S.-Stromüberschuss: 25'600
x 0.535 13'693
(1CO2-Ausstoss für Strom gem. UCTE;
Nach 2.2 Jahren CO2-frei gem. Art.11 PEB-Reglement)
BETEILIGTE PERSONEN
Adresse des Gebäudes:
Hofbergstrasse 21
9500 Wil
Bauherrschaft:
Giuseppe & Katharina Fent
Grubstrasse 13, 9515 Hosenruck
Tel. 071 944 26 34
[email protected]
Architekt:
Fent Solare Architektur, Hofbergstrasse 21
9500 Wil
Tel. 071 913 30 53
[email protected], www.fent-solar.com
Energieingenieur:
Lucido Solar AG,
Hofbergstrasse 21, 9500 Wil
Tel. 071 913 30 55
[email protected], www.lucido-solar.com
1
3
1: Am steilen Hofberg in Wil wurde das bestehende Einfamilienhaus in verdichteter Bauweise durch einen 7-stöckigen Mehrfamilien-PlusEnergieBau
ersetzt.
2:Vorbildliche und zukunftsweisende Solararchitektur einer 58 kWp PV-Anlage, die sich durch eine optimale Fassadenintegration auszeichnet.
3:Auf dem Pult- und Flachdach sowie auf der Fassade erzeugen hocheffizien­
te PV-Zellen 186% des benötigten Energiebedarfs. Mit dem Solarstromüberschuss könnten 16 Elektrofahrzeuge solar und emissionsfrei betrieben
werden - pro Wohnung.
2
Prix Solaire Suisse 2012 51
KATEGORIE:
PLUSENERGIEBAUTEN
3. NORMAN FOSTER SOLAR AWARD 2012
Das Haus aus den 70er-Jahren ist bis ins Detail vorbildlich renoviert. Die neue
Gebäudehülle korrigiert willkürlich eingesetzte Dachflächenfenster und integriert sie neu bündig, geordnet und beinahe unsichtbar. Die Photovoltaikelemente auf der Südseite sind fein proportioniert und passgenau eingesetzt. Sie
harmonisieren in Farbe und Form mit dem übrigen Dach und geben dem Haus
seinen ursprünglichen Charakter zurück. Der Einsatz neuer Technologie tritt
hier angenehm dezent in den Hintergrund. Das Haus ist ein gut gestaltetes
hervorragendes Beispiel in der Kategorie Bausanierungen und besitzt Vorbildcharakter. Dank optimaler Ausnutzung der gesamten Süddachfläche weist der
PlusEnergieBau eine Eigenenergieversorgung von 177% auf.
177%-PEB-sanierung efh, 3044 innerberg/BE
In Sichtdistanz zum AKW Mühleberg steht ein
1974 erbautes Einfamilienhaus, welches bisher 60‘723 kWh/a oder rund 28.5 Liter Heizöl pro m2 konsumierte. Die Familie Saager
beauftragte den Architekten Urs Luedi, den
pyramidenförmigen Bau zukunftsweisend
nach dem Minergie-P-Standard zu sanieren.
Sie erfüllte sich den Traum vom energieautarken Wohnen und liess die Baur & Co.
Bedachungen eine grosse, optimal in die
Süddachfläche integrierte 15 kWp-PV-Anlage
installieren.
Der Gesamtenergiebedarf sank durch die Sanierung um 80% oder von 60'723 auf 12'145
kWh/a. Dies vor allem dank der Isolation der
Aussenhülle, der dreifachverglasten Panoramafenster, der Belüftungs- und Wärmerückgewinnungsanlage sowie der Wärmepumpe
als Ersatz für die Ölheizung. Die monokristallinen Solarzellen erzeugen 16'500 kWh/a und
decken damit 136% des Gesamtenergiebedarfs. Die im oberen Drittel der Dachfläche
installierten 10.8 m2 solarthermischen Elemente liefern 5'040 kWh/a für Heizung und
Warmwasser und decken damit 41% des Gesamtenergiebedarfs. Das EFH, welches bisher jährlich 285 kWh/m2 benötigte, senkte
den Gesamtenergiebedarf auf 57 kWh/m2a
erzeugt aber 101 kWh/m2a Solarenergie. Die
Eigenenergieversorgung beträgt somit 177%.
Die Anlage ist vorbildlich in den Bau integriert. Die massgefertigten PV-Elemente garantieren eine PV-Integration als perfekten
Dachbestandteil. Die flächenbündigen Dachoberlichter sind für den Betrachter kaum
sichtbar. Die West-, Nord- und Ostdachflächen sind mit Faserzementplatten ausgestattet, welche farblich auf die PV-Elemente
abgestimmt sind. All diese Faktoren tragen
zu der harmonischen Gesamterscheinung des
Hauses bei.
Diese beispielhafte 177%-PEB-Sanierung der
Familie Saager wird mit dem 3. Norman Foster Solar Award 2012 ausgezeichnet.
52 Schweizer Solarpreis 2012
Construite en 1974, cette maison individuelle
d’où l’on voit la centrale nucléaire de Mühleberg consommait jusqu’alors 60'723 kWh/a
ou encore 28,5 litres de mazout par m2. La
famille Saager a demandé à l’architecte Urs
Luedi de rénover ce bâtiment dans une démarche orientée vers l’avenir, c'est-à-dire
suivant la norme Minergie-P. Réalisant son
rêve d’une habitation autonome sur le plan
énergétique, elle a fait poser une grande
installation PV de 15 kWc parfaitement intégrée sur le versant sud de la toiture par la
société Baur & Co. Bedachungen.
Grâce à cette rénovation, les besoins en
énergie propres ont été réduits de 80%, passant de 60'723 à 12'145 kWh/a. Cette économie est notamment due à l’isolation de
l’enveloppe extérieure, aux fenêtres panoramiques à triple vitrage, à l’installation
d’aération et de récupération de la chaleur
ainsi qu’à la pompe à chaleur qui a remplacé le chauffage au mazout. Les cellules solaires monocristallines qui produisent 16'500
kWh/a couvrent 136% de l’ensemble des
besoins en énergie. Les éléments solaires
thermiques de 10,8 m2 installés sur le tiers
supérieur de la toiture fournissent 5'040
kWh/a pour le chauffage et l’eau chaude
– et couvrent ainsi 41% de l’ensemble des
besoins en énergie. Cette villa qui consommait jusqu’alors 285 kWh/m2 par an a réduit ses besoins en énergie à 57 kWh/m2a,
alors qu’elle produit désormais 101 kWh/
m2a d’énergie solaire. Il en résulte donc une
autoproduction énergétique de 177%.
L’installation est intégrée de manière exemplaire au bâtiment. Les lucarnes à fleur
sont à peine visibles. Les versants ouest,
nord et est sont dotés de plaques en fibrociment dont la couleur est assortie à celle des
éléments PV. Chacun de ces facteurs contribue à donner une apparence harmonieuse à
la maison. Cette rénovation BEP exemplaire
à 177% réalisée par la famille Saager reçoit
le 3. Norman Foster Solar Award 2012.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 24 cm, U-Wert: 0.16 W/m2K
Dach/Estrich:U-Wert: 0.16 W/m2K
Boden:
U-Wert: 0.30 W/m2K
Fenster (3-fach) g-Wert: 47%U-Wert: 1.0 W/m2K
Energiebedarf vor Sanierung
EBF: 213 m2 kWh/m2a % kWh/a
Heizung und WW:
264 93
56'250
Elektrizität:
21
7
4'473
Gesamt EB:
285 100 60'723
Energiebedarf nach Sanierung
EBF: 213 m2kWh/m2a %kWh/a
Elek. (WP&Lüftung):
37
65
7'885
Elektrizität: 20 354'260
Gesamt EB:
57
100 12'145
Energieversorgung
% kWh/a
Eigen-EV: m2kWh/m2a 1. Solar th 10.8
45041
5'040
2. 15 kWp-PV 103.0
160136 16'500
(Monokristallin, Dachanlage,Südseite)
Eigenenergieversorgung
Energiebilanz pro Jahr
Gesamtenergiebedarf*:
Solarstromüberschuss:
177% 21'540
%kWh/a
10012'145
779'395'
(* Endenergie)
BETEILIGTE PERSONEN
Adresse des Gebäudes und Bauherrschaft:
Christoph Saager
Juchhubelweg 6
3044 Innerberg
Tel. 031 822 11 33
[email protected]
Architektur:
Urs Luedi, dipl. Architekt
luedi architekten gmbh
HTL ETH SIA
Dammweg 3
2502 Biel
Tel. 032 323 26 22, [email protected]
www.luedi-architekten.ch
Fachplaner und Ausführung:
Michael Baur
Baur & Co. Bedachungen
Staatstrasse 42
3049 Säriswil
Tel. 031 829 01 92
[email protected]
1
2
1:Dank der solarthermischen (oben) und PV-Nutzung der ganzen
Süddachfläche wurde das Einfamilienhaus zum PlusEnergieBau saniert. Die vier Kamine und Abluftrohre wurden auf die Nordseite
versetzt.
2:Das Haus aus den 70er-Jahren vor der Sanierung mit dem Kamin
auf der Süddachseite.
3:Vorbildliche Integration: Die PV-Elemente sind fein proportioniert
und ganzflächig passgenau eingesetzt.
3
Prix Solaire Suisse 2012 53
KATEGORIE:
PLUSENERGIEBAUTEN
1. PLUSENERGIEBAU ® SOLARPREIS 2012
Der innovative Bauunternehmer Markus Affentranger nutzte die gesamte 3‘600
m2 grosse Dachfläche seines neuen Geschäftsgebäudes für die vorbildlich integrierte 546 kWp-PV-Anlage. Mit 482‘000 kWh/a erzeugt sie 10 Mal den Gesamtenergiebedarf von rund 47‘000 kWh/a. Der Mehrzweckbau enthält zwei
Wohnungen, Sozialräume und beheizte Hallen. Die anrechenbare PV-Fläche
von (bloss) 337 kWp erzeugt rund 297‘000 kWh/a, woraus eine Eigenenergieversorgung von 634% resultiert. Zusammen mit dem alten Geschäftsbau Chrüz­
matte beträgt die installierte Leistung 784 kWp mit einer Jahreserzeugung von
712‘000 kWh. Die Stromüberschüsse sollen zur Herstellung von Wasserstoff
genutzt werden, um fossile Brennstoffe der Baumaschinen zu substituieren.
634%-PlusEnergieBau Affentranger, 6147 Altbüron/LU
Markus Affentranger gehört zu den innovativsten Bauunternehmern der Schweiz. Bereits im Jahr 2000 war er mit der Firma Max
Renggli am Bau des „Solarhaus Bundeshaus“
auf dem Bundesplatz beteiligt, das in Weltrekordzeit von 22 Stunden erstellt wurde.
Seither interessiert er sich für die Solarenergienutzung. Sobald klar wurde, dass sein
bisheriger Geschäftsbau Chrüzmatte zu klein
war, plante er ein neues, grösseres Gebäude.
Für Affentranger kommen nur bestintegrierte
PV-Anlagen in Frage. Vorbildlich installierte
er die ganzflächige 546 kWp-Anlage auf dem
neuen Geschäftshaus Mühlematte mit 3‘553
m2. Auch die 1‘700 m2 grosse 238 kWp-Anlage
auf seinem nicht mehr benötigten Geschäftsbau Chrüzmatte ist ein perfekt integriertes
PV-Dach.
Die gesamte installierte Leistung beträgt
784 kWp. Bei einem Ertrag von 136 kWh/m2a
produzieren beide Solarkraftwerke zusammen 712‘000 kWh/a (Mühlematte: 482‘000
kWh/a, Chrüzmatte: 230‘000 kWh/a). Doch
Affentranger begnügt sich nicht nur mit optimal integrierten Solaranlagen. Er experimentiert und plant die riesigen Solarstromüber­
schüsse zur Wasserstoffherstellung zu
nutzen. Damit sollen der fossile Energieverbrauch und die CO2-Emissionen der Baumaschinen um bis zu 30% gesenkt werden.
Da beim PlusEnergieBau® Solarpreis ausschliesslich die Energiebezugsfläche mit den
Wohnungen, Sozialräumen und beheizten
Hallen mehrerer Stockwerke inkl. Vordächer
zählen, wird nur eine PV-Fläche von 2'193
m2 oder 337 kWp der 546 kWp des Mühlematte-Baus angerechnet. Die PV-Produktion
des PEB Mühlematte beträgt deshalb (bloss)
297‘590 kWh/a oder 1/2 der Gesamtenergie
von 712‘000 kWh/a, die den Betriebsbedarf
sogar um das 15-fache übertrifft. Dennoch
weist der PEB-Mehrzweckbau Affentranger
eine grossartige Eigenenergieversorgung von
634% auf und verdient den 1. PlusEnergieBau® Solarpreis 2012.
54 Schweizer Solarpreis 2012
Markus Affentranger est l’un des entrepreneurs de construction suisses les plus innovants. En l’an 2000 déjà, il a participé, avec
l’entreprise Max Renggli, à la construction
de la «Solarhaus Bundeshaus» sur la Place
fédérale de Berne. Dès qu’il a été clair que
son bâtiment commercial Chrüzmatte était
trop petit, il a planifié un nouveau bâtiment
de plus grande taille. Pour Affentranger,
seules les installations PV parfaitement
intégrées entrent en ligne de compte. Il a
donc posé de manière exemplaire une installation de 546 kWc, et d’une surface de 3'553
m2, sur toute la toiture de son nouveau bâtiment commercial Mühlematte. De même,
l’installation de 238 kWc et de 1'700 m2 placée sur le bâtiment commercial Chrüzmatte, dont il n’a maintenant plus besoin, est
une toiture PV parfaitement intégrée.
La puissance installée totale s’élève à 784
kWc. Affichant un rendement de 136 kWh/
m2a, les deux centrales solaires produisent
un total de 712'000 kWh/a (Mühlematte: 482'000 kWh/a, Chrüzmatte: 230'000
kWh/a). Expérimentant diverses approches,
Affentranger projette d’utiliser les excédents d’électricité solaire pour produire
de l’hydrogène, ce qui devrait permettre
de réduire jusqu’à 30% la consommation
d’énergie fossile et les émissions de CO2
des machines de chantier. Etant donné que
pour le Prix Solaire BEP®, seules les surfaces
chauffées avec les appartements, les salles
communes, les halles chauffées et les au­
vents sont prises en compte, seules est prise
en compte une surface PV de 2'193 m2, c'està-dire 337 kWc sur les 546 kWc du bâtiment
Mühlematte. C’est pourquoi la production
PV du BEP Mühlematte s’élève à (seulement)
297'590 kWh/a, ou encore 1/2 de la quantité totale d’énergie produite. Néanmoins,
le bâtiment polyvalent BEP construit par Affentranger affiche une formidable autoproduction énergétique de 634%, et de ce fait,
il mérite le 1. Prix Solaire BEP® 2012.
TECHNISCHE DATEN
Neubau Mühlematte:
Wärmedämmung
Wand: 20 cm, U-Wert: 0.15 W/m2K
Dach/Estrich:
16.5 cm, U-Wert: 0.20 W/m2K
Boden:
16 cm, U-Wert: 0.20 W/m2K
Fenster (3-fach-verglast):U-Wert: 0.7 W/m2K
Energiebedarf
%kWh/a
EBF: 1'628 m2kWh/m2a
Heizung: 13.8
48
22'487
Warmwasser: 5.8
20
9'478
Elektrizität:
9.2 3215'000
GesamtEB: 28.810046'965
LED-Beleuchtung überall
Energieversorgung
EigenE-Erzeugung: kWp kWh/m2a% kWh/a
136 482'000
Solar PV (3'553 m2):546
136634 297'590
anrech.* (2'193 m2) 337
*anrechenbar ist die PV-Fläche, die der EBF inkl.
Vordächer entspricht.
Eigenenergieversorgung:
(nur beheizter Teil Mühlematte)
634% 297'590
Energiebilanz Mühlematt
%
kWh/a
GesamtEB (Endenergie):
10046'965
Solarstromüberschuss:925
435'035
Sanierung Chrüzmatte (unbeheizt):
Energieerzeugung: kWp kWh/m2akWh/a
135230'000
Solar PV (1'700 m2): 238
Energieerz.Total *
kWp kWh/m2akWh/a
712'000
Solar PV (5253 m2): 784 135.5
Solarstromüberschuss total*:
PV-Anlagen Mühlem.+Chrüzm.
%
1'416
kWh/a
665'035
*gesamte PV-Fläche Mühlematte inkl. Chrüzmatte
Beteiligte Personen
Gebäudestandort:
Gewerbebau Mühlematte und Chrüzmatte
Melchnauerstrasse 1, 6147 Altbüron
Bauherrschaft:
Affentranger Bau AG
Schlossweg 4, 6147 Altbüron
Tel. 062 917 60 10, [email protected]
www.affentrangerbauag.ch
Architekt: BF berger und frank AG
Meierisliweg 15, 6210 Sursee, Tel. 041 925 15 50
Solaringenieur: Zagsolar AG R. Durot
Luzernstrasse 9, 6010 Kriens, Tel. 041 312 09 40
Holzbau und Solaranlage: Zaugg AG Rohrbach
Walke 2, 4938 Rohrbach BE
Tel. 062 957 57 57
1
2
1:Auf dem 3'553 m2 grossen Dach seines neuen Geschäftsgebäudes Mühlematte installierte Markus Affentranger eine optimal integrierte 546 kWp-PV-Anlage. Sie erzeugt
mit 482'000 kWh/a gut 10 Mal mehr als das
Wohn- und Geschäftsgebäude benötigt.
2:Der Mehrzweckbau enthält zwei Wohnungen, Sozialräume und beheizte Hallen.
Die anrechenbare PV-Fläche von 337 kWp
resultiert in einer sensationellen Eigen­
energieversorgung von 634%.
3:Die 1'700 m2 grosse 238 kWp-Anlage auf
dem Geschäftsbau Chrüzmatte ist perfekt integriert. Die durch die beiden PVAnlagen erzeugten Stromüberschüsse will
Affentranger dazu verwenden, um Wasserstoff für seine Baumaschinen herzustellen.
Damit möchte er den Verbrauch fossiler
Brennstoffe und CO2-Emissionen senken.
3
Prix Solaire Suisse 2012 55
KATEGORIE:
PLUSENERGIEBAUTEN
2. PLUSENERGIEBAU ® SOLARPREIS 2012
HEV SCHWEIZ-SONDERSOLARPREIS 2012
Das 32-jährige Einfamilienhaus der Familie Gössi ist dank einer umfassenden
Erneuerung und einer fast 90 m2 grossen PV-Anlage zum Kraftwerk geworden.
Die 13.2 kWp Anlage mit monokristallinen Zellen ist einwandfrei ins Südostdach
integriert und verleiht dem Haus einen neuen, modernen Charakter. Im ersten
Betriebsjahr hat die Photovoltaikanlage gut 13‘400 kWh Strom produziert. Diesem Ertrag steht ein Energiebedarf von 4‘950 kWh/a für das Minergie-P zertifizierte Haus gegenüber. Dank der Photovoltaikanlage erreicht der PlusEnergieBau einen Deckungsgrad von 270%. An diesem typischen Repräsentanten seiner
Zeit wird aufgezeigt, dass auch kleine Gebäude einen erheblichen Beitrag zur
Energiewende leisten können.
270%-PlusEnergieBau SANIERUNG gÖSSI, 6033 Buchrain/LU
Das Einfamilienhaus in Buchrain entsprach
einem typischen Vertreter seiner Bauzeit
Ende der 70er-Jahre. Mit dem Zweischalenmauerwerk und den darin enthaltenen 6 cm
Wärmedämmung wurde aus damaliger Sicht
solide und fortschrittlich gebaut. Elemente
des langgezogenen Daches mit den schindelverkleideten Abschlüssen unterstreichen
den damaligen Baustil. Das Haus steht stellvertretend für eine Vielzahl von Bauten, die
bautechnisch intakt sind, jedoch einen relativ hohen Energieverbrauch aufweisen.
Cette maison individuelle est un exemple
typique des bâtiments construits à la fin des
années 1970. A l’époque, les murs à double
paroi garnis d’une isolation thermique de 6
cm étaient une méthode de construction solide. Les éléments du toit allongé avec des
bordures parées de bardeaux correspondent
au style propre à cette période. La maison
est caractéristique d’un grand nombre de
bâtiments qui, bien qu’en parfait état sur le
plan de la construction, présentent une consommation d’énergie relativement élevée.
Dass auch solche Gebäude an die aktuell­sten
energetischen Anforderungen angepasst
werden können, hat die Familie Gössi mit
der umfassenden Sanierung zum MinergieP-Gebäude beispielhaft bewiesen. Um den
Energiebedarf zu senken, wurden sämtliche
Aussenwände mit mindestens 20 cm Dämmung aufgedoppelt. Das Dach wurde durch
eine zweilagige Lattung ergänzt und verfügt
neu über eine 38 cm starke Wärmedämmschicht. Bei allen Massnahmen wurde auf
einen lückenlosen Wärmedämmperimeter
geachtet. Die Krönung der energetischen
Erneuerung ist die 89.2 m2 grosse, monokristalline 13.2 kWp PV-Anlage. Mit Ausnahme eines kleinen Fensters bedeckt sie die
gesamte Fläche der nach Südosten geneigten Seite des Satteldaches. Die ganzflächig
dachbündige Anlage ist optimal in das bestehende Dach integriert und verleiht dem Haus
einen modernen Charakter.
Néanmoins, ces bâtiments peuvent eux aussi
être adaptés aux exigences les plus récentes
sur le plan énergétique, comme l’a prouvé
la famille Gössi en effectuant une rénovation complète de leur maison selon les
critères Minergie-P. Tous les murs extérieurs
ont été doublés par une isolation d’au moins
20 cm. Le toit a été complété par deux couches de lattes, et un isolant thermique de
38 cm d’épaisseur. Toutes les mesures ont
été prises dans l’optique d’assurer un périmètre d’isolation thermique sans faille.
La rénovation énergétique du bâtiment est
couronnée par une installation PV monocristalline de 13,2 kWc et d’une surface de 89,2
m2. L’installation recouvrant la totalité du
toit a été intégrée de manière optimale à
la toiture, et donne un caractère moderne
à la maison.
Im ersten Betriebsjahr von Juni 2011 bis
Mai 2012 erzeugte die Anlage 13‘400 kWh.
Dies entspricht 270% der gesamten, durch
die Familie Gössi benötigten Energie in diesem Zeitraum für Heizung, Warmwasser und
Haushaltsstrom. Dank umfassender Erneuerung und gut integrierter Solaranlage ist
dieses Haus zum PlusEnergieBau geworden
und zum Beweis, dass auch kleine Gebäude einen grossen Beitrag zur Energiewende
leisten können. Der PEB Gössi gewinnt den
HEV Schweiz-Sondersolarpreis und den 2.
PlusEnergieBau® Solarpreis 2012.
56 Schweizer Solarpreis 2012
Au cours de sa première année d’exploitation
l’installation a produit 13'400 kWh. Ceci
correspond à 270% de l’énergie consommée
par la famille Gössi pendant cette période
pour le chauffage, l’eau chaude et le courant domestique. Grâce à une rénovation
complète et à une installation solaire bien
intégrée, cette maison est devenue un bâtiment à énergie positive. Elle est la preuve
que les bâtiments de petite taille peuvent
aussi contribuer de manière significative à
la thématique énergétique. C’est pourquoi
le BEP mérite le 2. Prix Solaire des bâtiments à énergie positive et le Prix Solaire
Spécial HEV 2012.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 26 cm,U-Wert: 0.12 W/m2K
Dach/Estrich: 38 cm, U-Wert: 0.11W/m2K
Boden:
20 cm, U-Wert: 0.15 W/m2K
Fenster: (3-fach)U-Wert: 0.71 W/m2K
Energiebedarf vor Sanierung
EBF: 193 m2kWh/m2a% kWh/a
Heizung: 119.1 85
22'986
Warmwasser:
13.5 10
2'606
Elektrizität:
7.35 1'408
Gesamt EB: 139.9 10027'000
Energiebedarf nach Sanierung
EBF: 193 m2kWh/m2a% kWh/a
Heizung: 7.3 28
1'410
Warmwasser:
8.0 31
1'540
Elektrizität:
14.641
2'000
Gesamt EB: 17.5 1004'950
Energieversorgung
EigenE-Erzeugung: kWp kWh/m2a% kWh/a
270 13'400
Solar PV (89.2 m2):13.2 150.3
(Monokristallin, Süd-& Ostdach)
Energiebilanz pro Jahr
Eigenenergieversorgung:
%kWh/a
270 13'400
Solarstromüberschuss (Endenergie) 170
8'447
CO2-Bilanzvergleich:
Vor Sanierung: kWh/a CO2-F* kg kg/CO2a
H + WW : 25'592
x 0.3 7'678
Elektrizität: 1'480
x 0.535 753
8'431
CO2-Emissionen total/Jahr:
Nach Sanierung: kWh/a CO2-F* kg kg/CO2a
H + WW:
2'950
x 0.0
0.0
Elektrizität
2'000
x 0.0
0.0
S.-Stromüberschuss: -8'447
x 0.535 -4'519
ca.13 t
Total CO2-Emissionsreduktion/Jahr:
(* CO2-Ausstoss für Strom gem. UCTE; Nach 2.2 Jahren
CO2-frei gem. Art.11 PEB-Reglement)
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft und Adresse des Gebäudes:
Ursula und Jakob Gössi-Villiger
Hofmattstrasse 16, 6033 Buchrain
Tel. 041 440 09 87
Architekt & Konzept MINERGIE-P:
but - Bau Umwelt Technik
Philippe Künzler
Untergütschstrasse 32, 6003 Luzern
Tel. 041 361 12 77
[email protected]
Planer:
bapGROUP AG
Mythenstrasse 7, 6003 Luzern
Tel. 041 226 10 20
[email protected]
1
3
2
1: Auch kleine Gebäude können einen grossen Beitrag leisten: Der PlusEnergieBau Gössi weist eine grossartige Eigenenergieversorgung von 270% auf.
2: Das Einfamilienhaus in Buchrain vor seiner Sanierung: Ein typischer Vertreter aus der 70er-Jahre-Bauzeit mit relativ hohem Energieverbrauch.
3: Dank Sanierung und Installation einer schön integrierten 13.2 kWp-Solaranlage wurde das Haus der Familie Gössi zum PlusEnergieBau.
Prix Solaire Suisse 2012 57
KATEGORIE:
PLUSENERGIEBAUTEN
3. PLUSENERGIEBAU ® SOLARPREIS 2012
Die Setz Architektur in Rupperswil nutzt die positiven energie- und betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten eines PlusEnergieBaus (PEB) vorbildlich: Das
Minergie-P-ECO-MFH weist aufgrund der 8 kW Erdsonden-Wärmepumpe einen
geringen Endenergie-Wärmebedarf auf und benötigt insgesamt bloss 11‘300
kWh/a. Die 20 kWp PV-Anlage auf dem Hausdach erzeugt 20‘400 kWh/a und
damit einen Stromüberschuss von 9‘100 kWh/a. Dank der Eigenenergieversorgung von 181% können die Mieter/-innen mit einem Renault, der ihnen als gemeinsames Elektromobil zur Verfügung steht, jährlich 60‘000 km emissionsfrei
fahren. Der weder für die Wohnungen noch für die Mobilität benötigte Strom
fliesst als Solarstromüberschuss ins öffentliche Netz.
181%-PlusEnergieBau-MFH Setz, 5102 Rupperswil/AG
Die 20 kWp PV-Anlage erzeugt 20‘400 kWh/a
Strom. Durch den minimalen Gesamtenergieverbrauch des Mehrfamilienhauses (MFH)
garantieren die monokristallinen Solarzellen
einen Solarstromüberschuss von rund 9‘100
kWh/a. Damit kann der zum Haus gehörende
Renault Fluence emissionsfrei ca. 60‘000 km
pro Jahr zurücklegen. Dank der 181% Eigen­
en­
ergieversorgung würde der Überschuss
sogar ausreichen, um jährlich vier Renault
Fluence Elektromobile zu betreiben.
Mit der kombinierten Wohn- und Mobilitätsversorgung wird das Elektrizitätsnetz entlastet. Ein ausgeklügeltes Messsystem dient
als Überwachung des Energiebedarfs für
den Vermieter und die Mieter/innen. Über
ein Wand-Display sind alle Hausbewohner/
innen täglich über den aktuellen Energieverbrauch für Warmwasser und Haushaltsstrom
informiert. So werden die Bewohner/innen
des PEB für den eigenen Verbrauch sensibilisiert. Durch ein Bonus-Malus-System können
die Bezüger/innen aktiv Strom sparen, was
ihnen auch finanziell zum Vorteil gereicht.
Das PEB-MFH hat eine Energiebezugsfläche
von 396 m2. Die 102 m2 grosse PV-Anlage
nutzt 61.7% der effektiven Dachfläche von
165 m2 und erzeugt 124 kWh/a pro m2 Dachfläche. Die gut gedämmte Gebäudehülle und
die 3-fach verglasten Fenster mit einem UWert von 0.8 W/m2K tragen entscheidend
zum vorbildlichen Minergie-P-ECO-Zertifikat
bei und sorgen für ein behagliches Wohnklima in allen Räumen.
Die Hauseigentümer dieses Minergie-P-PEB
stellen den Bewohnern/innen zum hohen
Wohnkomfort und der jeweils aktuellen
Energieinformation auch noch ein solarbetriebenes, emissionsfreies Elektromobil zur
gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Aus
diesen Gründen wird der PEB Setz mit dem
3. Plus­EnergieBau® Solarpreis 2012 ausgezeichnet.
58 Schweizer Solarpreis 2012
L’installation PV de 20 kWc produit 20'400
kWh/a. L’immeuble consommant très peu
d’énergie, les cellules solaires monocristallines garantissent un excédent de courant solaire avoisinant 9'100 kWh/a, grâce
auquel la Renault Fluence qui appartient à
l’immeuble peut rouler sur plus de 60'000
km par an, sans produire d’émission de CO2.
L’autoproduction énergétique s’éle-vant à
181%, ce surplus serait même suffisant pour
faire fonctionner 4 véhicules électriques
Renault Fluence par an.
L’approvisionnement des unités d’habitation
et du véhicule permet de délester le réseau
électrique. Un système de mesures ingénieux contrôle les besoins en énergie pour le
propriétaire et les locataires. Sur un écran
fixé au mur, les résident-e-s de l’immeuble
peuvent suivre au jour le jour la consommation d’énergie pour l’eau chaude, le
chauffage et l’électricité domestique et
d’exploitation. Par ce biais, les habitante-s de ce bâtiment à énergie positive (BEP)
sont sensibilisés à leur propre consommation. Grâce à un système de bonus et de
malus, les résident-e-s peuvent économiser activement de l’électricité, ce qui leur
profite également sur le plan financier. Cet
immeuble BEP possède une surface de référence énergétique de 396 m2. L’installation
PV de 102 m2 occupe 61,7% de la surface effective de la toiture qui s’élève à 165 m2,
et produit 124 kWh/a par m2 de toiture.
L’enveloppe du bâtiment qui est bien isolée
et les fenêtres à triple vitrage affichant une
valeur U de 0,8 W/m2K contribuent de manière déterminante au certificat Minergie-PEco exemplaire de l’immeuble, et assurent
un bien-être dans toutes les pièces.
Outre un grand confort d’habitation, ce BEP
Minergie-P met à disposition de tous les locataires un véhicule électrique fonctionnant
à l’énergie solaire et sans émission. C’est
pour ces raisons que le BEP Setz reçoit le 3.
Prix Solaire BEP® 2012.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 24 cm, U-Wert: 0.12 W/m2K
Dach/Estrich:
24 cm, U-Wert: 0.09 W/m2K
Boden:
30 cm, U-Wert: 0.11 W/m2K
Fenster (3-fach, g-Wert: 50%)U-Wert: 0.8 W/m2K
Energiebedarf
%kWh/a
EBF: 396 m2kWh/m2a
Heizung:
6.9
242'700
Warmwasser:
2.6
91'000
Elektrizität*:
19.1
677'600
GesamtEB: 28.5
100 11'300
*inkl. Betrieb Nailstudio (ca. 1'200 kWh/a)
Energieversorgung
EigenE-Erzeugung: kWp kWh/m2a %kWh/a
20
124 181 20'400
Solar PV* (165 m2):
(*Modulfläche:102 m2, gesamte Dachfläche: 165 m2)
Eigenenergieversorgung: 181%
Endenergiebilanz pro Jahr %
Gesamtenergiebedarf: 100
Energieüberschuss:
81
20'400
kWh/a
11'300
9'100
Mit dem Solarstromüberschuss kann der zum Haus
gehörende Renault Fluence ca. 60'000 km/a fahren
oder 4 solar betriebene Elektrofahrzeuge könnenjährlich je 15'000 km emissionsfrei herumfahren.
CO2-Reduktion:
Elektrizität:
kWh/aCO2-F** kg CO2/a
20'400 x 0.535
10'900
(** CO2-Ausstoss für Strom gem. UCTE: 535g/kWh)
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft und Adresse des Gebäudes:
Monika und Werner Setz
Obermatt 11
5102 Rupperswil
Tel. 062 889 22 65
[email protected]
Architekt:
Setz Architektur, Werner Setz
Obermatt 33
5102 Rupperswil
Tel. 062 889 22 60
[email protected]
www.setz-architektur.ch
Planer:
Otmar Spescha Ingenieurbüro für energieeffi­
zientes Bauen
Untere Mangelegg 3
6430 Schwyz
Tel. 041 811 40 70
[email protected]
1
2
3
1: Geringer Endenergie-Wärmebedarf und eine Eigenenergieversorgung von 181%: Die Setz Architektur nutzt die positiven energie- und betriebswirtschaftlichen
Möglichkeiten eines PlusEnergieBaus vorbildlich.
2:Die 20 kWp PV-Anlage auf dem Hausdach erzeugt 20'400 kWh/a und somit einen Stromüberschuss von 9'100 kWh/a.
3:Den Bewohner/innen des Minergie-P-ECO-PlusEnergieBaus in Rupperswil stellen die Hauseigentümer ein solarbetriebenes, emissionsfreies Elektromobil zur
gemeinsamen Nutzung zur Verfügung.
Prix Solaire Suisse 2012 59
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60 Schweizer Solarpreis 2012
von Prof. Dr. Wolfgang Palz
Langjähriger Leiter des Entwicklungsprogramms der Erneuerbaren Energien bei der EU
Photovoltaik: Stand der Dinge 2012 – wie weiter?
Bis Ende 2012 werden weltweit 100 GW an
PV Generatoren Strom produzieren. Eine
echte industrielle Revolution, die ihresgleichen sucht: Vor 2004 gab es sie in dieser
Dimension nicht.
Die globalen Neuinvestitionen in PV im 2012
werden mit knapp 100 Milliarden € die Rekordmarke vom Vorjahr nicht ganz erreichen.
Der Grund: Obwohl in diesem Jahr mit etwa
30 GW global nur unwesentlich mehr als 2011
zugebaut wird, führt der neuerliche Preisverfall der PV-Module am internationalen Markt
zu niedrigeren Investitionskosten. Wichtig ist
hier die soziale Dimension: In wenigen Jahren wurden Hunderttausende neue Arbeits­
plätze geschaffen, in Deutschland, den USA
und China jeweils mehr als 100 000.
In Deutschland ist PV zur Volksbewegung geworden: Mit über 32 GW wird das Land Ende
2012 über einen Drittel der weltweit installierten PV-Leistung verfügen. 2012 kommen
nochmals etwa 7 GW dazu. China könnte mit
5 bis 7 GW Neuinstallationen die Nummer 2
werden, gefolgt von den USA und Japan mit
jeweils etwa 3 GW sowie Frankreich und
Italien mit je 1 GW. So verbreitert sich der
Weltmarkt der PV unaufhaltsam, von Kanada
bis Chile, von Australien bis Indien. Rückwärts lief es nur in Spanien und Tschechien.
Bis 2020 erwartet man eine Aufholjagd von
China, Japan und den USA. China will bis
2020 50 GW installieren und Deutschland
noch­mals 18 GW.
Der globale PV Markt kommt von weither.
Es war ursprünglich ein spezifischer Markt
für die Energieversorgung von Satelliten im
Weltraum: PV war exklusiv und sehr teuer;
ca. $ 10 pro Watt. Die erste terrestrische PVAnwendung löste ab 1985 die Tour de Sol und
die Stadt Burgdorf aus. Burgdorf bezahlte als
weltweit erste Stadt CHF 1 pro kWh für die
solare Netzeinspeisung. Wir Pioniere in Eu-
ropa und den USA kämpften seit den 1970er
Jahren für die Anwendungen auf der Erde
„on everybody’s roof“. Dazu gehörte das Ziel
von $1 pro Watt Spitzenleistung und von Anfang an die Wettbewerbsfähigkeit der PV am
Energiemarkt. Aber: Im Juni dieses Jahres
sank der PV Modulpreis auf $ 0,75/W, also
etwa 60 € Cent am Spotmarkt. Viel weiter
abwärts kann es nun nicht mehr gehen. Der
Rest ist eine Frage für die Infinitesimalrechnung. Be­
merkenswerterweise wurde dieser
Traumpreis mit Modulen aus kristallinen Siliziumzellen erreicht. Das hat Konsequenzen
für die Dünnschichtmodule, die entgegen
den Erwartungen nicht billiger in der Herstellung sind. Der Anteil aller Dünnschichtmodule geht seit einem Jahr zurück.
Bekanntlich ist der dramatische Rückgang
der PV Modulpreise auch der Grund, warum
der Markt so explodieren konnte. Aber, wie
das deutsche „Bonmot“ so treffend sagt,
„Wat den Eenen sin Uhl (Eule=Unglück), ist
den Annern sin Nachtigall (Glück)“, oder
umgekehrt. „The Washington Post“ bemerkte
am 19. Juni diesen Jahres, dass der PV Markt
letztlich exponentiell gestiegen ist. Die PV
Industrie dachte aber zu Un­recht wohl, dass
das immer so weiter gehen würde: die Folge
war eine extreme Überkapazität der produ­
zierenden PV Industrie in aller Welt; das
hatte Folgen: An den Börsen sackten die
Werte der PV Produzenten um bis zu 98% ein.
Dutzende von Firmen, auch in China gingen
pleite: Besonders betroffen waren die innovativen Hersteller der Dünnschichtmodule.
Mitte 2012 machte kaum ein Modulhersteller
noch Profite, auch nicht in China! Die PV-Industrie erreichte das „Tal der Tränen“. Dass
deswegen ein deutscher Industrieller der PV
einen Handelskrieg mit China provozieren
will, eher absurdes Theater!
im Netz und beim Verbraucher unterscheiden. Im Netz kann die PV heute noch nicht
konkurrieren, und die Förderung ist weiter
unabdingbar. Das EEG, der treibende Motor
des bisherigen PV-Erfolges, das die Netzeinspeisung zum Ziel hat, kann nicht so einfach
zusammengestrichen werden, wie die Politik
sich das neuerdings wünscht. Einflussreiche
konservative Kreise wollen den PV-Markt massiv beschränken, wie in der kommunistischen
Planwirtschaft. Also muss das EEG konsequent weitergeführt und weiterentwickelt
werden! Andererseits kann die PV für den Eigenverbrauch schon wettbewerbsfähig sein.
Das gilt heute für Italien und Deutschland,
mit einem Preis für Haushaltsstrom von 27
cent – während der PV Strom vom eigenen
Dach für Gestehungskosten von etwa 18 cent
zu haben ist. Deutschland hat zwar, wie
Japan und die USA, über 1 Million mit PV
bestückte Gebäude, aber statt für den Eigenverbrauch produziert sie für den Absatz am
Netz. Die heute in Deutschland installierten
30 GW ent­
sprechen jener von 10 Millionen
Haushalten – also einem Viertel aller Haus­
halte. Da aber PV Produktion und Verbrauch
nicht synchron sind, muss man zum Ausgleich
auf das Netz zurückgreifen.
Die PlusEnergieBauten, die sich besonders in
der Schweiz durchsetzen, machen deutlich,
dass sogar mehr als eine vollständige Ener­gie­
versorgung der Gebäude problemlos möglich
ist. Die Schweiz hat von jeher eine Vorreiterrolle bei der architektonisch gelungenen
PV-Integration in die Gebäude gespielt. Nicht
zuletzt dank dem Schweizer Solarpreis.
Das ist besonders das Verdienst von Gallus
Cadonau, der seit 1991 diesen Preis konsequent in diesem Sinne weiterentwickelt hat.
___
Prof. Dr. Wolfgang Palz war Direktor für die erneuerbaren Energien bei der EU in Brüssel und ist
Wie sieht die Wettbewerbsfähigkeit der PV
heute aus? Wir müssen zwischen dem Preis
Herausgeber des Buchs „Power for the World“ von
2011, ISBN 978-981-430-337-8.
Prix Solaire Suisse 2012 61
KATEGORIE :
PLUSENERGIEBAUTEN
PLUSENERGIEBAU ® DIPLOM 2012
184%-Minergie-P-ECO-Haus Verbiest, 6018 Buttisholz/LU
Das Minergie-P-ECO-Einfamilienhaus der
Familie Verbiest in Buttisholz/LU zeichnet
sich durch eine gute Dämmung und minimalen Heizwärmebedarf aus, welcher mittels einer Wärmepumpe gedeckt wird. Die
auf dem Dach angebrachte aufgeständerte
8.16 kWp-Photovoltaikanlage liefert jährlich rund 7650 kWh – 84% mehr als den Gesamtenergiebedarf von 4'150 kWh/a. Der
Solar-Dachertrag beträgt 102 kWh/m2a.
Der PlusEnergieBau (PEB) zeichnet sich durch
eine gute Verbrauchs/Erzeugungs-Bilanz aus.
Er verfügt auch über einige technische Finessen, um den tatsächlichen Energiebedarf
und die Energieerzeugung zu überprüfen:
Acht Elektrozähler visualisieren Stromproduktion und –verbrauch. Die Storen richten
sich automatisch nach dem Sonnenstand. Die
Innenraumtemperaturüberwachung stellt sicher, dass die passive Sonnenenergie optimal
genutzt wird. Die Wärmezufuhr aller Zonen
im Haus wird mit Ventilen reguliert. Wenn
kein Wärmebedarf existiert, schaltet sich die
Umwälzpumpe für eine bestimmte Zeit aus.
Auch bei den Haushaltsgeräten und der Beleuchtung ziehen die Bewohner energiesparende Produkte vor. Die Beleuchtung erfolgt
ausschliesslich mit LED oder Sparleuchtstoffröhren. Die Lichtleistung des gesamten
Gebäudes beträgt bei grosszügiger Ausleuchtung etwa 400 W. Das entspricht einer Leistung von zwei klassischen Halogen-Ständerlampen. An die Regenwasseranlage von 8'500
l sind sämtliche Toiletten, Aussenhahnen und
die Waschmaschine angeschlossen. Somit
wird auch mit der Ressource Wasser schonend umgegangen. Dieses „Tüftler“-Haus
bietet dank seiner innovativen Bewohner/
innen einige bewundernswerte Besonderheiten. Zudem produziert der PEB mit 7'650
kWh/a 84% mehr Energie als er jährlich benötigt. Deshalb erhält dieser PlusEnergieBau
ein PlusEnergieBau® Diplom 2012.
TECHNISCHE DATEN
Gesamtenergiebedarf
Eigen-E-versorgung: 184%
(PV: 8.16 kWp, Monokr.)
kWh/m2a
kWh/a
22.54'150
41.6
7‘650
Bilanz E-Überschuss: 84%
3'500
Modulertrag (49 m2):
156 Dachertrag (75 m2):
102
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft und Standort des Gebäudes:
Gabi und Johan Verbiest (-Müller)
Gassmatt 40
6018 Buttisholz
Tel. 079 347 22 09
[email protected]
Architektur:
Renggli AG
St. Georgstrasse 2
6210 Sursee
Tel. 041 925 25 25
www.renggli-haus.ch
1
1: Innovative Besonderheiten und eine Eigenenergieversorgung von 184%: Der PlusEnergieBau Verbiest.
2: Die 8.16 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach des PEB erzeugt 7'650 kWh/a.
62 Schweizer Solarpreis 2012
2
KATEGORIE :
PLUSENERGIEBAUTEN
PLUSENERGIEBAU ® DIPLOM 2012
164%-PEB Lanker, 9217 Neukirch an der Thur/TG
Die Familie Lanker zeigt mit ihrem Plus–
EnergieBau (PEB), wie man durch optimierte Bauweise Energie erzeugt, effizient
nutzt und zugleich komfortabel wohnen
kann. Dank der vorbildlichen Wärmedämmung von 42 cm erreicht das Einfamilienhaus (EFH) Spitzen-U-Werte von 0.10 W/
m2K und benötigt sehr wenig Heizenergie. Eine vollflächig integrierte PV-Anlage
ziert die ganze Dachsüdseite und erzeugt
mit 9.3 kWp polykristallinen Solarzellen
8'900 kWh/a. Das Minergie-P-Gebäude
benötigt pro Jahr 5‘426 kWh. Die solarenergiebetriebene Wärmepumpe versorgt
das Haus mit 1'194 kWh/a für das Warmwasser und 1'139 kWh/a als Heizenergie.
Damit erzeugt der PEB 164% des jährlichen
Gesamt­energiebedarfs.
Global Denken und regional Handeln ist den
Bewohnern des PEB wichtig. Ihr Haus besteht
deshalb aus Holz, das in der Region wuchs
und verarbeitet wurde. Der Strom wird dort
produziert, wo er gebraucht wird. Das ist ein
weiterer Vorteil bei der Nutzung dezentraler Energiequellen. Eine Regenwasseranlage
gehört ebenfalls zur Ausrüstung des Hauses.
Damit wird aufwändiges Trinkwasser gespart.
Selbstverständlich setzen die Lankers nur
Haushaltsgeräte mit hoher Energieeffizienz
ein. Damit verfügt das Haus über einen tiefen Energie- und Strombedarf. Auch die Lüftung benötigt wenig Strom und verfügt dabei
über hochwertige Filter und eine effiziente
Wärmerückgewinnung.
Die konsequente Umsetzung ökologischen
Bauens mit regionalen Baumaterialien, einer effizienten Energienutzung und solarer
Erzeugung ist bei diesem PEB beispielhaft.
Solches Wohnen ist ressourcenschonend
und zukunftsweisend. Dieses Gebäude verdeutlicht uns eindrücklich, dass der Weg für
nachhaltiges Bauen bereits heute offen und
geebnet ist. Deshalb verdient das EFH ein
PlusEnergieBau® Diplom 2012.
TECHNISCHE DATEN
kWh/a
Gesamtenergiebedarf5'426
Eigenenergieversorgung:
8'900
(PV: 9.3 kWp, Polykrist., Dach, Süd, 67 m2)
Bilanz E-Überschuss: 3'464
Eigenenergieversorgung: 164 %
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft:
Rosmarie und Erwin Lanker
Buchzelg 14
9217 Neukirch an der Thur
Tel. 071 642 40 48
[email protected]
Architektur, Bauleitung, Holzarbeiten:
Moser AG
Schreinerei-Holzhausbau
Lorenz Moser
Buchen, 9242 Oberuzwil
Tel. 071 951 82 66
[email protected]
www.moserschreinerei.ch
Energie- und Gebäudetechnik:
E. Fuchs AG
Stefan Mischler
Kieswerkstrasse 4, 8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 06
[email protected]
www.efuchs-ag.ch
1
1: Die konsequente Umsetzung ökologischen Bauens ist bei diesem PlusEnergieBau beispielhaft.
2: Die vollflächig integrierte PV-Anlage auf dem 164%-PEB Lanker erzeugt 8'900 kWh/a.
2
Prix Solaire Suisse 2012 63
KATEGORIE :
PLUSENERGIEBAUTEN
PLUSENERGIEBAU ® DIPLOM 2012
151%-PlusEnergieBau Feuz, 3638 Blumenstein/BE
An der Rossweidstrasse 4 in Blumenstein/
BE stand früher ein unscheinbares Holzhaus. Nun wurde dieses durch einen grasgrün gestrichenen PlusEnergieBau (PEB)
ersetzt. Dieser benötigt dank guter Wärmedämmung knapp einen Zehntel des bisherigen Heizbedarfs. Die dachintegrierte
20.2 kWp-Photovoltaikanlage liefert jährlich 18'832 kWh Solarstrom und -wärme.
Sie deckt damit 151% des Gesamtenergiebedarfs von gut 12‘114 kWh/a.
Der gelernte Schiffselektrotechniker Michael Feuz erbrachte grosse Eigenleistungen
beim Bau dieses PEB. Um die Abwärme der
PV-Zellen zu nutzen, zieht er die aufgeheizte Kühlungsluft unter der PV-Anlage am
Dachfirst ab. Diese Wärme führt er in einem
geschlossenen System im Estrich einem LuftWasser-Wärmetauscher zu. Damit heizt er
das Warmwasser in einem 150 l Boiler bis
zu 50°C auf und versorgt einen 2'000 l Speicher. So werden jährlich schätzungsweise
5‘600 kWh Wärme bereitgestellt. Die PEBBewohner/innen nutzen somit die Sonnenwärme und erreichen nebst der Warmwasseraufbereitung eine Effizienzsteigerung der
Solarzellen durch bessere Kühlung. Das Haus
bietet noch weitere Spezialitäten: Die Wasserreinigungsanlage sorgt für eine stets saubere und schneefreie Dachanlage. Dies trägt
wiederum zu deren Effizienzsteigerung bei.
Im Brandfall kann das Dach komplett eingeschäumt werden, damit die Stromproduktion
unterbrochen wird. Alle Anlagen sind optimal
in das Dach integriert. Für den Heizbedarf
steht zusätzlich ein Holzofen zur Verfügung.
Im kalten 2011 lieferten 8 Ster Tannenholz
aus dem eigenen Wald die benötigten 6‘240
kWh/a.
Ein Schlüssel unserer Energiezukunft liegt in
der Förderung von PEB und in innovativen
Geistern wie Michael Feuz. Der „grüne Plus­
EnergieBau“ wird deshalb mit einem Plus­
EnergieBau® Diplom 2012 ausgezeichnet.
TECHNISCHE DATEN
GesamtEB Altbau:
GesamtEB Neubau:
kWh/a
51‘774
12‘114
Eigenenergieversorgung:
18'832
20.2 kWp-PV monokristallin: 18'832
Abwärme PV (geschätzt 5'600 kWh/a
zur Reduktion des Wärmebedarfs)
Stromüberschuss ans Netz
12'358
Fremdenergiezufuhr (Holz):
Bilanz E-Überschuss: 6'240
6'118
Eigenenergieversorgung: 151%
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft, Planung & Installation:
Familie Michael und Olga Feuz
Rossweidstr. 4, 3638 Blumenstein
Tel. 033 855 55 58, [email protected]
Weitere Unterstützung durch:
Christian Reber (Architektur)
Obermettli 27A, 3638 Pohlern
Tel. 033 356 18 01, [email protected]
A. und D. Feuz (Sanitär)
Kreuzweg, 3614 Unterlangenegg
Tel. 033 453 13 02
M. Haldimann (Spenglerei)
Weid, 3674 Bleiken b. Oberdiessbach
Tel. 031 771 18 84
[email protected]
2
1: Der innovative Michael Feuz erbrachte beim Bau
seines 151%-PEB grosse Eigenleistungen.
1
64 Schweizer Solarpreis 2012
2: Die dachintegrierte PV-Anlage erzeugt jährlich
18'832 kWh Solarstrom.
KATEGORIE :
PLUSENERGIEBAUTEN
PLUSENERGIEBAU ® DIPLOM 2012
129% PlusEnergieBau-EFH Beer, 7530 Zernez/GR
Die Familie Beer baute ihr Haus nach
ökologischen Gesichtspunkten. Das Sonnenlicht wird dreifach verwendet: Neben
der passiven Nutzung durch die grossen
Fenster, liefern die insgesamt 21.2 m2 in
die Südfassade und in die Garageneinfahrt
integrierten thermischen Kollektoren mit
7‘700 kWh/a rund 75% des Wärmebedarfs.
Die restlichen 2‘500 kWh/a deckt ein 15
kW Stückholzofen. Trotz Giebeldach-Bauvorschrift sind 2/3 der Fläche mit einer 9.7
kWp-PV-Dachanlage belegt. Diese liefert
mit rund 10‘626 kWh/a mehr Strom als die
Bewohner benötigen. Insgesamt erzeugen
die Sonnenkraftwerke rund 18‘300 kWh/a
oder 129% des jährlichen Gesamtenergiebedarfs von 14‘200 kWh.
Das Leitsystem „smart home“ ermöglicht
den Bewohner/innen des PlusEnergieBaus
(PEB), den Solarstrom dann zu nutzen, wenn
er erzeugt wird. Die Storen sind automatisiert, um im Sommer eine Überhitzung zu
verhindern und im Winter eine optimale passive Nutzung zu garantieren. Der Minergie-PECO zertifizierte PEB beweist eindrücklich,
wie die Familie Beer in eine nachhaltige
und energieeffiziente Zukunft investiert.
Das Beer-Haus verfügt trotz guter Quelllage
über eine eigene Regenwasseranlage mit einer Kapazität von 6'000 Litern, die WC und
Aussenhahnen versorgt. Sie nützen die Solarwärme, um die Waschmaschine und den Geschirrspüler mit Warmwasser zu versorgen.
Auch auf eine Wärmepumpe verzichten die
PEB-Bewohner; dafür bauten sie einen Stückholzofen ein, der bei Bedarf zusätzliche Wärmeenergie liefert.
Der Familie Beer ist die Nachhaltigkeit ihres
Wohnhauses wichtig: Neben anderen einheimischen Materialien verwendeten sie zertifiziertes Bündner Holz aus dem Unterengadin.
Das PEB-Einfamilienhaus der Familie Beer
wird von der Jury mit dem PlusEnergieBau®
Diplom 2012 ausgezeichnet.
TECHNISCHE DATEN
Gesamtenergiebedarf
Eigenenergieversorgung:
(PV: 10‘626 kWh/a; th: 7‘700)
kWh/a
14‘210
18‘300
Bilanz E-Überschuss: 4'126
Eigenenergieversorgung: 129%
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft und Standort des Gebäudes:
Andreas und Uorschlina Beer-Fliri
Giassa 125
7530 Zernez
Tel. 081 850 23 40
[email protected]
Architektur:
Chasper Cadonau
Cadonau Büro d'Architectura SA
Sot Baselgia 27
7556 Ramosch
Tel. 081 860 12 66
[email protected]
1
1: Das Sonnenlicht wird durch passive Nutzung, thermische Kollektoren und eine PV-Dachanlage optimal
ausgenutzt.
2: Das Leitsystem "smart home" ermöglicht, den Solarstrom dann zu nutzen, wenn er erzeugt wird.
2
Prix Solaire Suisse 2012 65
KATEGORIE :
PLUSENERGIEBAUTEN
PLUSENERGIEBAU ® DIPLOM 2012
106%-PEB-Zweifamilienhaus Frohbergstr., 8620 Wetzikon/ZH
Auf dem attraktiv gelegenen Grundstück,
5 Fussminuten vom Bahnhof am Ortsrand
von Wetzikon, erstellten die Mitglieder
der Baugemeinschaft Frohbergstrasse 35
ein Minergie-P-ECO-Zweifamilienhaus. Auf
dem etwas asymmetrischen Dach montierten sie polykristalline PV-Zellen. Insgesamt liefert die Anlage mit 20.2 kWp rund
stände zur verwinkelten Form des Gebäudes.
Dies führte auch zu Einbussen im Vergleich
zu einer dem neusten Standard entsprechenden, optimalen, ganzflächigen solaren
Dachnutzung. Dennoch entspricht das Gebäude den Anforderungen an Raumprogramm
und natürlicher Besonnung. Bei optimaler
Dachflächennutzung wäre wahrscheinlich ein
17‘500 kWh/a. Sie deckt damit 106% des
Jahresenergiebedarfs von rund 16‘500
kWh/a des Gebäudes.
um etwa 1/3 höherer Solarstromertrag mit
ca. 118 kWh/m2a statt 80 kWh/m2a möglich
gewesen.
Die Eigentümer Karin Schröder und Fridolin
Holdener wollten ein nachhaltiges Gebäude
bauen und fanden im Architekten Urs Rusch
und dessen Familie Gleichgesinnte. Sie gründeten die Baugemeinschaft Frohbergstr. 35.
Daraus entwickelte sich der gemäss Minergie-P-Standard erstellte PlusEnergie-Neubau
(PEB). Damit erzeugt der Zweifamilien-PEB
rund 1'000 kWh/a mehr als die bewohnenden
Familien insgesamt an Warmwasser, Heizung
inkl. Haushaltsstrom jährlich konsumieren.
Offenbar führten die geltenden Grenzab-
Die sparsame und effiziente Kompaktlüftung
verfügt über eine Wärmerückgewinnung. Wo
immer möglich wurde Holz als CO2-neutraler
Baustoff verwendet: Bei den Massivholzwänden, der Fassade, den Holzständerinnenwänden, den Holzrippendecken wie auch in den
Böden und den Einbaumöbeln.
Als PEB verkörpert das Zweifamilienhaus
eine nachhaltige Bauweise. Deshalb wird es
mit einem PlusEnergieBau® Diplom 2012 ausgezeichnet.
TECHNISCHE DATEN
kWh/a
Gesamtenergiebedarf16'531
Eigenenergieversorgung:
17'500
(PV: 20.2 kWp, Polykrist., Dach, 148.5 m2)
Bilanz E-Überschuss: Eigenenergieversorgung: 969
106%
BETEILIGTE PERSONEN
Bauherrschaft:
Baugemeinschaft Frohbergstrasse 35
c/o Hodel Architekten
Frohbergstrasse 15, 8620 Wetzikon ZH
Architektur:
Hodel Architekten, Urs Rusch
Frohbergstrasse 15, 8620 Wetzikon ZH
Tel. 044 933 60 05
[email protected]
Planung (Energie):
hässig sustech gmbh, Carsten Schickor
Weiherallee 11a, 8610 Uster
Tel. 044 940 74 15, [email protected]
Planung (PV-Anlage):
IWS Solar AG, Patrik Schmid
Wilen 16, 8494 Bauma
Tel: 052 386 28 82, [email protected]
Dachdecker:
Strohmeier AG
Industriestrasse 5, 8620 Wetzikon
Tel. 044 970 38 00 1
1: Der PlusEnergieBau an der Frohbergstrasse produziert rund 1'000 kWh/a mehr, als die Bewohner jährlich
an Warmwasser, Heizung und Haushaltsstrom konsumieren.
2: Die PV-Anlage auf dem Dach des Minergie-P-ECO-Zweifamilienhauses liefert 17'500 kWh/a.
66 Schweizer Solarpreis 2012
2
Kategorie C
Energieanlagen für
erneuerbare Energie
Catégorie C
Installations d'énergie
renouvelable
•
•
•
•
•
•
•
•
Photovoltaische Anlagen
Solarthermische Anlagen
Biomasse-Anlagen
Geothermische Anlagen
Installations
Installations
Installations
Installations
photovoltaïques
solaires thermiques
au bois ou autre biomasse
géothermiques
Prix Solaire Suisse 2012 67
KATEGORIE C:
ENERGIEANLAGEN: PHOTOVOLTAIK
Schweizer Solarpreis 2012
Der weltweit erste Solarskilift steht in Tenna/GR. 2011 wurde der ausgediente
Skilift durch eine Kombination aus Lift und Solarkraftwerk ersetzt. Mit der installierten Leistung von 60.3 kWp erzeugen die Zellen 90‘000 kWh/a Strom und
damit etwa 12 Mal so viel Solarstrom, wie der emissionsfrei betriebene Skilift
benötigt. Damit senkt der Solarlift jährlich 48.1 Tonnen CO2-Emissionen. Tennas
Sonnenstunden, die automatische Nachführung der Panels sowie die Schneeabwurfstellung ermöglichen eine optimale Nutzung des Sonnenlichts. Durch
die Erneuerung der bestehenden Infrastruktur und Integration der Solaranlage
ohne Grünfläche oder Kulturland zu beanspruchen, weist die Genossenschaft
Skilift Tenna den Weg in die solare Zukunft des Wintertourismus.
PlusEnergie-Solarskilift, 7106 Tenna/GR
Der weltweit erste Solarskilift erstreckt sich
über 450 m Meter und liegt in Tenna/GR im
Safiental auf 1'750 m ü. M. Er transportiert
Schneesportler/innen und erzeugt dazu Solarstrom. Zu dieser innovativen Idee kam es,
weil der alte Skilift nach 41 Betriebsjahren
ausgedient hatte. Er war seit 1970 in Betrieb und bestand aus einem Occasionslift
mit Baujahr 1965. Dem Projektteam, bestehend aus Vorstand, Baukommission, enjoy
switzerland Safiental, dem Seilbahnbauer
Bartholet mit Solar Wings AG, dem lokalen
PV Fachbetrieb Hassler und der Hochschule
ZHAW in Winterthur, gelang eine zukunftsweisende Lösung. Sie überzeugt nicht nur
hinsichtlich Funktionalität, Sicherheit und
Komfort, sondern weist auch ökologischen
Mehrwert auf. Der Solarskilift übernimmt
bei Infrastrukturbauten eine Vorreiterrolle
– national und weltweit – indem er das solare Energiepotential in Wintersportgebieten aufzeigt. Für ihren Innovationscharakter
wurde die Anlage bereits mit dem Schweizer
Umweltpreis 2012 ausgezeichnet.
Die Solarpanels passen alle 10 Minuten ihren
Winkel zur Sonne an und sorgen für einen
automatischen Schneeabwurf. Zusammen
mit der idealen Südneigung des Hangs konnte eine Effizienzsteigerung von etwa 20%
erreicht werden. Die Zukunft wird die Frage beantworten, ob sich eine automatische
Nachführung der Paneele und der Schneeabwurf längerfristig rechnen.
Die 60.3 kWp-PV-Anlage erzeugt pro Jahr
90‘000 kWh Strom und deckt damit den
gesamten Betriebsstrombedarf um das
12-fache. Der Solarstromüberschuss von
82‘500 kWh/a oder 92% wird durch das EW
Tenna an umweltbewusste Stromkonsument/
innen weiterverkauft. Dank des Stromüberschusses senkt der Skilift 48.1 Tonnen CO2Emissionen und verdient den Schweizer Solarpreis 2012.
68 Schweizer Solarpreis 2012
D’une longueur de 450 mètres, le premier
téléski solaire au monde se trouve à Tenna/
GR, dans la vallée de Safien, à 1750 mètres
d’altitude. Il transporte les skieurs et les
skieuses et produit de l’électricité solaire.
Cette idée innovante a germé lorsqu’il a
fallu remplacer le vieux remonte-pente qui
fonctionnait depuis 41 ans. Mis en service en
1970, il s’agissait d’un télésiège d’occasion
datant de 1965. L’équipe du projet, qui a
réuni le conseil d’administration, la commission des travaux, enjoy switzerland Safiental, le constructeur de téléphérique
Bartholet associé à la société Solar Wings
AG, à Hassler, une entreprise locale spécialisée dans le solaire, et à la Haute école ZHAW
de Winterthur, est parvenue à élaborer une
solution futuriste. Celle-ci convainc non
seulement sur le plan de la fonctionnalité,
de la sécurité et du confort, mais elle présente également une plus-value écologique.
En démontrant le potentiel énergétique du
solaire dans le domaine des sports d’hiver,
ce téléski solaire joue un rôle pionnier
pour les travaux d’infrastructure, en Suisse
comme dans le monde. En raison de son caractère innovant, l’installation s’est déjà vu
décerner le Prix Suisse Environnement 2012.
Les panneaux solaires ajustent leur inclinaison en fonction du soleil toutes les dix
minutes, et déblaient automatiquement la
neige. Associé à l’orientation plein sud du
versant, ce système permet d’augmenter
l’efficacité d’environ 20%. L’avenir nous
dira si l’ajustement automatique des panneaux et le déblaiement de la neige sont
rentables. Cette installation PV de 60,3 kWc
produit 90'000 kWh d’électricité par an,
c'est-à-dire 12 fois la quantité nécessaire à
son exploitation. Le surplus de courant solaire de 82'500 kWh/a ou 92% est vendu par
la centrale électrique de Tenna à des consommateurs et consommatrices soucieux de
l’environnement. Grâce à cet excédent, le
téléski évite l’émission de 48.1 tonnes de
CO2. C’est pourquoi le Jury décerne le Prix
Solaire Suisse 2012 au téléski solaire.
TECHNISCHE DATEN
Eröffnung Skilift:
17. Dez. 2011
Erstellungsjahr alter Skilift:
Investitionsvolumen:
Länge Solaranlage:
Anzahl Solarwings (je 3 Panels)
Breite Solarwings:
Länge Skilift:
1965/1970
1.35 Mio. CHF
330 m
82
3m
450 m
Energiebedarf:kWh/a
Betrieb Skilift pro Wintersaison
7‘500
Energieerzeugung: 60.3 kWp-PV-Anlage (polykristallin, 400 m2)
kWh/a
90‘000
Eigenenergieversorgung:
VergleichBisheriger Lift
Förderleistung
400 Pers./h
Höhendifferenz
Motorleistung
Fahrzeit
107 m
19 kW
3.24 Min.
Konzessionsdauer
CO2-Bilanz: 1'200%
Neuer Lift
800 Pers./h
135 m
36 kW
2.7 Min.
30. April 2011 30. April 2027
kWh/a
Solarstromerz.90'000
CO2-F*
0.535
kg C02/a
48'100
(* CO2-Ausstoss für Strom gem. UTCE: 535 g/kWh)
Der PlusEnergie-Skilift senkt 48 t CO2-Emissionen
pro Jahr. Die Panels werden im 10 Min. Takt dem
Sonnenstand nachgeführt und verfügen über eine
automatische Schneeabwurfstellung.
Beteiligte Personen
Adresse der Anlage und der Genossenschaft:
Genossenschaft Skilift Tenna
Ausserberg 61
7106 Tenna
Tel. 079 305 50 14
[email protected]
www.solarskilift.ch
Genossenschafter/-innen Solarskilift Tenna:
Photovoltaik Fachbetrieb Hassler
ZHAW Winterthur
Seilbahnbauer Bartholet mit Solar Wings AG
1
3
1: Der weltweit erste Solarskilift produziert mit 90'000 kWh/a etwa 12
Mal soviel Solarstrom, wie er selbst für den Betrieb benötigt. Der Solarstromüberschuss wird durch das EW Tenna weiterverkauft.
2: Die Solarpanels passen alle 10 Minuten ihren Winkel zur Sonne an und
sorgen so für einen automatischen Schneeabwurf.
2
3: Der Skilift senkt die jährlichen CO2-Emissionen um 48.1 Tonnen.
Prix Solaire Suisse 2012 69
CATÉGORIE C:
INSTALLATION D'ÉNERGIE:
SOLAIRE photovoltaïque
pRIX SOLAIRE SUISSE 2012
L’installation PV des Services Industriels de Genève (SIG) posée sur les bâtiments de Palexpo à Genève est la plus grande installation jamais réalisée en
Suisse. 15'000 modules PV d’une surface totale de 30'000 m2, 12 onduleurs et
4 transformateurs ont été installés, pour une somme totale de CHF 15 millions,
sur le toit de quatre halles (60'000 m2). Les limites de l’installation ont été
imposées par la stabilité de la structure du bâtiment et les conditions météorologiques en toiture. Avec une puissance de 4,2 MWc sur une surface utilisable
de 48'000 m2 une production annuelle de 4,2 GWh, cette installation fournit
près de 30% de la consommation totale d’électricité. Son rendement s’élève à
144 kWh/m2a.
SIG: LA PLUS GRANDE INSTALLATION PV (CH), 1219 GENèVE
La plus grande installation photovoltaïque de
Suisse a été réalisée sur le toit des halles de
Palexpo par les Services Industriels de Genève. L’objectif du projet était d’augmenter de
manière significative la production d’énergie
solaire à Genève.
Die grösste Photovoltaik-Anlage der Schweiz
wurde von den Services Industriels de Genève (SIG) in Zusammenarbeit mit Palexpo auf
den Dächern der Palexpo-Hallen installiert.
Ziel war, die Produktion erneuerbarer Energien in Genf signifikant zu steigern.
Afin de pouvoir réaliser le projet, il a fallu
relever deux défis importants. D’une part,
les toitures des halles de Palexpo ont dû être
renforcées afin qu’elles puissent supporter le
poids des modules solaires. D’autre part, le
prix du kWh produit ne devait pas dépasser
34 centimes. Grâce aux travaux de consolidation menés conjointement avec Palexpo,
les toitures peuvent désormais supporter une
surcharge supplémentaire de 15 kg par m2.
Um das Projekt verwirklichen zu können, galt
es, zwei bedeutende Herausforderungen zu
bewältigen: Die Dächer der Palexpo-Hallen
mussten verstärkt werden, um das Gewicht
der Solarmodule tragen zu können und der
Preis pro erzeugte kWh sollte nicht mehr als
34 Rappen betragen. Dank der Dachverstärkung können die Dächer nun das Gewicht der
aufgesetzten Solarpanels von 15 kg pro m2
tragen.
La société Derbigum Energies a monté une
structure porteuse qui a été directement posée sur le toit sans utiliser une seule vis de
fixation a travers le toit. Ce système autolesté a permis ainsi de limiter la surcharge
moyenne a 15 kg/m2. 30'000 m2 de modules
répartis sur une surface de 48'000 m2 ont pu
ainsi être placés sur la toiture des quatre
halles, dont la surface totale s’élève à 60'000
m2. Aucun module n’a été posé sur les bords
latéraux de manière à protéger l’installation
PV des bourrasques de vent. Les modules PV
polycristallins de 280 watts ont un rendement de 14,5%.
Die Anlage wurde von der belgischen Derbigum Energies so konstruiert, dass sie bloss
aufgesetzt und ohne Verschraubungen auf
dem Dach fixiert ist. Auf vier Hallendächern
konnten 30‘000 m2 von einer Gesamtfläche
von 60'000 m2 genutzt werden. Die Seitenränder wurden freigehalten, um die mechanisch nicht angeschraubte PV-Anlage vor
Windstürmen zu schützen. Die polykristallinen 280 Watt PV-Module weisen einen Wirkungsgrad von 14.5% aus.
Avec une puissance de 4,2 MWc et une production annuelle de 4,2 GWh, cette installation fournit environ 33% de la consommation
électrique (14 GWh/a) et 21% de la consommation énergétique total (19.5 GWh/a) du
bâtiment. Le coût par kWh/a s’élève seulement à 30 centimes. Avec ces 4,2 GWh/a
d’électricité 4'000 voitures électriques peuvent rouler 15'000 km par an – ou une voiture électrique peut effectuer 1’050 tours
du monde. C’est la raison pour laquelle SIG
et Palexpo remportent le Prix Solaire Suisse
2012.
70 Schweizer Solarpreis 2012
Eine gewichtssparende Unterkonstruktion
der Firma Esdec vernetzt die Module zu
einem festen Gitter, ohne eine Schraube zu
verwenden. Zusammen mit der gleichmässigen Verteilung der Module ergibt sich nun
eine Belastung des Daches von weniger als
15 kg/m2.
Mit einer Leistung von 4.2 MWp und einer
Jahresproduktion von 4.2 GWh liefert die
Anlage 21% des gesamten Energiebedarfs
des Gebäudes von 19.5 GWh/a. All dies zu
einem Gestehungspreis von nur 30 Rp/kWh.
Die solar erzeugten 4.2 GWh/a decken den
gesamten Energiebedarf des jährlichen Autosalons oder 1/3 des Energiebedarfs/Elektrizitätsbedarfs. Dafür verdienen SIG und
Palexpo den Schweizer Solarpreis 2012.
DONNÉES TECHNIQUES
Besoins en énergie du bâtimentGWh/a
Energie thermique
5,51
Electricité14,00
Total des besoins en énergie
19,51
Prod. énergétique
m2kWh/m2aGWh/a
PV (4'169 kWc*): 29'784
140
4,2
surface totale:
61'600
68*
(*charge max. de la toiture:
15 kg/m2. Il a également fallu tenir
compte de la force du vent.)
Autoproduction énergétique 21,5%4,2
Poids des cellules solaires: Poids total de l’installation:
364,8 t
561,4 t
Autre limite imposée par la construction:
le toit ne devait pas être endommagé
(pas de perçage, etc.)
Système utilisé: Flatfix
Prix du courant**: 0,30 CHF/kWh
(**comprend environ CHF 500'000 pour la consolidation de la charpente et CHF 0,05 /kWh de taxes
d’utilisation)
Réduction du CO2: GWh/aCO2-F*** t CO2/a
Electricité:
4,2
x 535
2'25
(***émission de CO2 suivant l’UCTE; sans émission
de CO2 au bout de 2,2 ans suivant l’art. 11 du règlement pour les BEP)
PERSONNES AYANT PARTICIPÉ AU PROJET
Adresse du bâtiment:
PALEXPO SA
30, rue François-Peyrot
1218 Grand-Saconnex
Propriétaire du bâtiment recevant la centrale:
Palexpo SA
Contact: Massimo Gili
CP 112 / CH - 1218 Grand-Saconnex GE
Tél. 022 761 11 20, [email protected]
Maître d'ouvrage, propriétaire et exploitant de
la centrale:
Services Industriels de Genève
Contact: Sylvie Faÿ
Ch. du Château-Bloch 2 - 1219 Le Lignon
Case postale 2777 - 1211 Genève
Tél. 022 420 78 11, [email protected]
Maître d'œuvre:
Derbigum Energy
Contact Derbigum Suisse: Nicolas Rabel
Tél. 079 820 64 95, [email protected]
1
2
1:L’installation PV sur les bâtiments de Palexpo à Genève
la plus grande installation jamais réalisée en Suisse et
l’une des plus grandes installations en toiture d’Europe.
2:Sur les 60'000 m2 que comptent les toits des quatre
halles, 48'000 m2 ont pu être utilisés, dont 30'000 m2 de
surface active.
3:Avec une puissance de 4,2 MWc et une production annuelle de 4,2 GWh, cette installation peut alimenter une
flotte de 4'000 véhicules électriques parcourant chacun
15'000 km par an - ou pour réaliser 1'050 tours à travers
du monde en voiture.
© SIG / Aurélien Bergot
3
Prix Solaire Suisse 2012 71
KATEGORIE C:
ENERGIEANLAGEN: SOLARTHERMIE
Schweizer Solarpreis 2012
In der höchstgelegenen Molkerei Europas findet die Verarbeitung der Milch teilweise mit Solardampf statt. Die 115 m2 parabolrinnenförmigen HochtemperaturKollektoren auf dem Dach der Lataria Engiadinaisa (LESA) in Bever/GR erzeugen 60‘000 kWh/a Wärme. Damit leisten sie 6% der für die Milchverarbeitung
benötigten 1'050‘000 kWh/a. Die LESA erzeugte bisher den Dampf mit fossilen
Brennstoffen. Mit der Inbetriebnahme der solaren Dachanlage werden jährlich
7000 Liter Heizöl und 21 Tonnen CO2-Emissionen beispielhaft reduziert. Mit ihrem
Solarkraftwerk verdeutlichen das ewz und die Lataria, dass industrielle Prozesse
auch unter extremen Bedingungen durch erneuerbare Energien unterstützt und
der CO2-Ausstoss gesenkt werden kann.
Lataria Engiadinaisa SA (LESA), 7502 Bever/GR
Ein Ziel der Geschäftsleitung der Lataria
Engiadinaisa SA (LESA) in Bever/GR – der
höchstgelegenen Molkerei Europas – ist es,
möglichst die gesamte Milch der Engadiner
Bauern lokal zu verarbeiten. Die LESA strebt
eine umweltschonende Produktion und einen
effizienten Betrieb ihrer Anlagen an. Die Idee
des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz),
die heizölbetriebene Energieerzeugung durch
ein 115 m2 grosses 65 kW-HochtemperaturSolarkraftwerk zu ergänzen, stiess bei der
LESA sofort auf grosses Interesse.
Bei der Solaranlage mit parabolrinnenförmigen Kollektoren handelt es sich um ein
Pilotprojekt. Sie speist die Energie in Form
von Dampf in das bestehende Netz ein und
ergänzt so die Dampfproduktion für die Milchverarbeitung. Das Hochtemperatur-Kollektorfeld erreicht maximal 190°C und liefert rund
60‘000 kWh/a Wärme. Auch bei Aussentemperaturen unter dem Gefrierpunkt und Sonnenschein kann das Kollektorfeld Dampf auf
135°C erhitzen. Wegen der Ineffizienz und
den hohen Verlusten der fossilen Anlage substituiert die Solaranlage rund 70‘000 kWh/a
fossile Brennstoffe und reduziert 21 Tonnen
CO2-Emissionen.
La direction de la Lataria Engiadinaisa SA
(LESA), à Bever/GR – la laiterie la plus haute d’Europe – a notamment pour objectif de
traiter sur place, dans la mesure du possible,
la totalité du lait des fermiers engadinais.
La société LESA a à cœur d’effectuer sa production dans le respect de l’environnement
et d’exploiter efficacement ses installations.
C’est pourquoi LESA a immédiatement été
très intéressée lorsque la société d’électricité
de la ville de Zurich (ewz) a proposé de compléter la production d’énergie au mazout par
une centrale solaire à haute température de
65 kW et d’une surface de 115 m2.
Im Hinblick auf eine nachhaltige Energieversorgung und die Ziele der 2000-WattGesellschaft versucht das ewz, möglichst
innovative und umweltverträgliche Lösungen
umzusetzen: Die Energielieferung erfolgt im
Rahmen eines Energie-Contractings, d.h. das
ewz plante, finanzierte, baute und betreibt
die Hochtemperatur-Solaranlage. Dafür wird
es von der LESA im Verhältnis zur Energiekosteneinsparung entschädigt. Dadurch erprobt
das ewz den Einsatz neuartiger Sonnenkollektoren. Das Bundesamt für Energie unterstützt
die Initiative.
Cette installation solaire constituée de capteurs paraboliques est un projet pilote. Elle
alimente le réseau existant en énergie sous
forme de vapeur, et complète ainsi la production de vapeur destinée au traitement
du lait. Le champ de capteurs à haute température atteigne 190 °C au maximum et
fournisse près de 60'000 kWh/a de chaleur.
Même lorsque la température extérieure
passe en dessous de zéro, le champ de capteurs peut chauffer la vapeur à 135 °C. En
raison de l’inefficacité et des fortes pertes
de l’installation fossile, l’installation solaire
remplace environ 70'000 kWh/a de combustibles fossiles, et réduit les émissions de
CO2 de 21 tonnes. L’approvisionnement en
énergie a lieu dans le cadre d’un contracting énergétique, c’est-à-dire que la ewz a
planifié, financé et construit l’installation
solaire à haute température dont elle assure aujourd’hui la maintenance. La LESA la
dédommage pour ces prestations, proportionnellement aux économies réalisées en
termes de coûts d’énergie. Par ce biais, la
ewz a la possibilité d’éprouver de nouveaux
types de capteurs solaires. Cette initiative
est soutenue par l’OFEN.
Mit diesem Projekt wird im alpinen Gebiet
ein industrieller Prozess mit Sonnenwärme erprobt und optimiert. Dafür zeichnet die Jury
die LESA und das ewz mit dem Schweizer Solarpreis 2012 aus.
Ce projet permet d’éprouver et d’optimiser
un processus industriel dans le domaine de
l’énergie thermique solaire dans la région alpine. C’est pourquoi le Jury décerne le Prix
Solaire Suisse à la société LESA et à la ewz.
72 Schweizer Solarpreis 2012
TECHNISCHE DATEN
Höhe über Meer: 1'706 m ü. M.
Betriebstemperatur Wärmeträgermedium: 180 °C
Solare Dampferz.1m2
Hochtemp.-Koll. 115 kW
65
kWh/a
60'000
Energiebilanz (Endenergie)
%kWh/a
Gesamtenergiebedarf100
1'050'000
Eigenenergieversorgung
6%
60'000
CO2-Bilanzvergleich (Endenergie):
Dampfprod. (fossil)
Vor Inb'nahme
Nach Inb'nahme
kWh/a
% kg CO2/a*
1'050'000
100
278'000
980'000
93
257'000
CO2-Reduktion70'0002 721'000
(* CO2-Ausstoss für Strom gem. UCTE: 535g/kWh)
1
Nutzenergie
2
Unterschied zu 60'000 kWh/a Solardampferzeu-
gung resultiert aus tiefem Wirkungsgrad (Verluste/
Ineffizienz) des Heizölkessels
Beteiligte Personen/Firmen
Adresse des Gebäudes:
Lataria Engiadinaisa SA (LESA)
Via Charels Suot 18
7502 Bever
Bauherrschaft:
ewz Energiedienstleistungen
Postfach
Tramstrasse 35, 8050 Zürich
Tel. 058 319 47 12, [email protected]
Kundin des ewz:
Lataria Engiadinaisa SA und
Società Cooperativa Chascharia Engiadinaisa
Via Charels Suot 18, 7502 Bever
Tel. 081 852 45 45, [email protected]
Lieferantin Kollektoren:
NEP Solar AG
Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich
Tel. 044 445 16 95, [email protected]
Planung:
Weisskopf Partner GmbH, Bau Energie Umwelt
Albisriederstrasse 184b, 8047 Zürich
Tel. 044 404 80 40, [email protected]
Gebäudeautomation:
MST Systemtechnik AG
Airport Business Center 60, 6323 Belp
Tel. 031 810 15 00
1
2
1:Die Lataria Engiadinaisa SA (LESA) strebt eine umweltschonende Produktion
ihrer Anlagen an und hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem EWZ ein 65
kW-Hochtemperatur-Solarkraftwerk in Betrieb genommen.
2:Die Solaranlage mit parabolrinnenförmigen Kollektoren ist ein Pilotprojekt.
3:Dank den neuartigen Sonnenkollektoren werden jährlich 21 Tonnen CO2
Emissionen beispielhaft reduziert.
3
Prix Solaire Suisse 2012 73
KATEGORIE C:
ENERGIEANLAGEN: PHOTOVOLTAIK
Schweizer Solarpreis 2012
Projektziel für den Standort in Gossau war, das Potential für Wärme und Strom
aus erneuerbaren Energieträgern so gut wie möglich auszuschöpfen: Auf dem
Dach der Coop Grossbäckerei und Verteilzentrale in Gossau/SG erzeugt eine
630 kWp-Photovoltaikanlage jährlich rund 638‘500 kWh. Die 900 kW starke
Holzschnitzelheizung liefert jährlich 3.5 GWh umweltschonende Wärme der
benötigten 6 GWh/a zur Beheizung der Backöfen und der Verteilzentrale. Sie
ersetzt 60% der zuvor eingesetzten Gas/Öl-Menge zur Befeuerung. Der CO2Ausstoss wird jährlich um 1‘050 Tonnen oder 60% reduziert. Das Solarkraftwerk
und die Holzschnitzelheizung decken mit 4.1 GWh/a insgesamt 32% des Ge­
samtenergiebedarfs der Grossbäckerei und der Verteilzentrale von 13 GWh/a.
Coop Grossbäckerei/Verteilzentrale, 9201 Gossau/SG
Coop verfolgt konsequent das Ziel, bis ins
Jahr 2023 ein CO2-neutrales Unternehmen
zu werden. Darüber hinaus fördert der
Grossverteiler auch die Stromproduktion aus
erneuerbaren Energieträgern. Der jährliche
CO2-Ausstoss der Coop Verteilzentralen und
Grossbäckereien soll von rund 20'000 Tonnen
pro Jahr im 2008 bis ins Jahr 2023 um 75%
reduziert werden. Damit verbunden ist die
Umstellung der Feuerungen der Grossbäckereien auf erneuerbare Energieträger.
Coop poursuit avec détermination son objectif de devenir une entreprise neutre en CO2
d’ici 2023. Par ailleurs, l’enseigne de distribution promeut la production d’électricité
à partir d’énergies renouvelables. Le rejet
annuel de CO2 des centrales de distribution
et des boulangeries industrielles Coop qui
s’élevait à 20'000 tonnes en 2008 doit être
réduit de 75% d’ici 2023. Ceci implique de
faire passer les chaudières des boulangeries
industrielles aux énergies renouvelables.
Seit Herbst 2011 werden die industriellen
Backöfen der Coop Grossbäckerei in Gossau/
SG mit der modernen 900 kW-Holzschnitzelanlage beheizt. Pro Tag werden 30 m3 oder
jährlich 6‘000 m3 Holzschnitzel aus der Region CO2-neutral verfeuert. Mit der Wärme
wird Thermoöl für die Backöfen auf 300 Grad
erhitzt. Die 3.5 GWh Holzschnitzelwärme
decken 60% des Prozesswärmebedarfs von
den jährlich benötigten 6 GWh der Back­öfen
und der Verteilzentrale. Die bisher durch
die Gas/Öl-Feuerung jährlich emittierten
rund 1'800 Tonnen CO2 können dank der
Holzschnitzel-Anlage um gut 60% auf 1‘050
Tonnen reduziert werden.
Depuis l’automne 2011, les fours industriels
de la boulangerie Coop à Gossau/SG sont
chauffés par une installation à copeaux de
bois moderne de 900 kW. Chaque jour, 30
m3 de copeaux de bois provenant de la région, ou encore 6'000 m3 par an, y sont brûlés
sans émission de CO2. La chaleur produite
permet de chauffer à 300 degrés de l’huile
thermique destinée aux fours. La chaleur
produite par les copeaux de bois à hauteur
de 3,5 GWh couvre 60% des besoins annuels en énergie thermique des fours et de la
centrale de distribution (6 GWh/a). Grâce
à l’installation à copeaux de bois, les 1'800
tonnes de CO2 qui étaient émises chaque année par la chaudière à mazout/gaz ont pu
être réduites de plus de 60%, c'est-à-dire à
1'050 tonnes. Mise en service le 1er décembre 2011, l’installation PV de 630 kWc qui
est placée sur le toit de la centrale de distribution à Gossau produit 638'500 kWh de
courant solaire par an. L’électricité solaire
produite alimente le réseau des services municipaux de Gossau. Le rendement solaire du
toit s’élève à 43 kWh/m2. Avec une production totale de 4,1 GWh/a, la centrale solaire
et la chaudière à copeaux de bois de 900 kW
couvrent 32% de l’ensemble des besoins en
énergie de la boulangerie industrielle et de
la centrale de distribution Coop.
Coop exploite l’une des premières chaudières à copeaux de bois pour une boulangerie industrielle, et la plus grande installa­
tion PV existant à ce jour en Suisse orientale.
Le Jury décerne le Prix Solaire Suisse 2012 à
Coop pour son engagement durable.
Die am 1. Dezember 2011 in Betrieb genommene 630 kWp-PV-Anlage auf dem Dach der
Verteilzentrale in Gossau produziert jährlich
638'500 kWh Solarstrom. Sie gilt derzeit als
grösstes Solarkraftwerk der Ostschweiz. Der
erzeugte Solarstrom wird in das Netz der
Stadtwerke Gossau eingespeist. Der solare
Dachertrag beträgt 43 kWh/m2. Das Solarkraftwerk und die 900 kW-Holzschnitzelfeuerung decken mit rund 4.1 GWh/a 32% des
Gesamtenergiebedarfs der Coop Grossbäckerei und der Verteilzentrale von 13 GWh/a.
Coop betreibt eine der ersten Holzschnitzelfeuerungen für eine Grossbäckerei und die
derzeit grösste PV-Anlage der Ostschweiz.
Das langfristige Ziel und das nachhaltige
Engagement von Coop zeichnet die Jury mit
dem Schweizer Solarpreis 2012 aus.
74 Schweizer Solarpreis 2012
TECHNISCHE DATEN
Inbetriebnahme PV-Anlage: Dezember 2011
Wärmebedarf Grossbäckerei
Verteilzentrale
Total Wärme
%
kWh/a
583‘500‘000
422‘500‘000
100
6‘000‘000
Strombedarf
Grossbäckerei
Verteilzentrale
Total Strom
%kWh/a
402‘800‘000
604‘200‘000
100
7‘000‘000
Energiebedarf total
Grossbäckerei
Verteilzentrale
Insgesamt
%
48 52 100
kWh/a
6‘300‘000
6‘700‘000
13‘000‘000
kWh/a
Stromerzeugung:
kWh/m2a 630 kWp-PV (polykr.):
Modulfl. (4'400 m2):145
43638'500
Dachfläche (15'000 m2)
Eigenenergieversorgung 5%
638'500
Holzfeuerung: m3/akW kWh/a
für Wärmebed. 6'000 900 3‘500‘000
Energieerz. total:
PV und Holzfeuerung
%
32
kWh/a
4'138'500
CO2-Bilanzvergleich
WärmeproduktionkWh/a
CO2-F%
tCO2/a
Vor San. (fossil):
6'000'000 0.300 100 1'800
Nach San. (fossil): 2'500'000 0.300 40
750
CO2-Reduktion: 3'500'0000.300 60 1'050
BETEILIGTE PERSONEN:
Standort des Gebäudes:
Coop-Grossbäckerei/Verteilzentrale Gossau
Industriestrasse 109, 9201 Gossau
Tel. 071 388 44 11
Planung PV-Anlage:
energiebüro ag, Hafnerstrasse 24, CH-8005 Zürich
Tel. 043 444 69 10, [email protected]
www.energieburo.ch
Installation PV:
www.tritec-energy.com, Tel. 032 665 35 35
Planung Holzschnitzelanlage:
Dr. Eicher+Pauli AG, Gräubernstrasse 14
4410 Liestal, Tel. 061 927 42 74
[email protected], www.eicher-pauli.ch
Bau Holzschnitzelanlage:
Mawera Holzfeuerungsanlagen GmbH
Neulandstraße 30, A-6971 Hard am Bodensee
Tel. + 43 5574 74301-0
[email protected], www.mawera.com
1
2
3
1: Das grösste Solarkraftwerk der Ostschweiz: Die 630 kWp-PV-Anlage auf dem Dach der Coop Grossbäckerei und Verteilzentrale in Gossau/SG.
2: Die PV-Anlage produziert jährlich rund 638‘500 kWh. Der erzeugte Solarstrom wird in das Netz der Stadtwerke Gossau eingespeist.
3: Pro Tag werden in der modernen Holzschnitzelanlage 30 m3 oder jährlich 6‘000 m3 Holzschnitzel aus der Region CO2-neutral verfeuert.
Prix Solaire Suisse 2012 75
KATEGORIE C:
ENERGIEANLAGEN: SOLARTHERMIE
Schweizer solarpreis 2012
Salzgeber Holzbau erstellte 2011 das Geschäftsgebäude A mit einer 609 m2 grossen
solarthermischen Dach- und Fassadenanlage. Sie liefert Wärme für die Heizung
des Gebäudes, die Trocknung des Holz- und Schnitzellagers und das Fernwärmenetz. Vier Speicher und zwei Wärmepumpen decken den Spitzenbedarf ab.
Die Sonnenkollektoren erzeugen mit rund 543‘000 kWh/a das Fünffache des
Gesamtenergiebedarfs von 105‘000 kWh/a. An kalten Tagen versorgt die 0,9 MWSchnitzelheizung im Nebengebäude B das Fernwärmenetz S-chanf, welches die
Firma Salzgeber baut, betreibt und vorfinanziert. Das Fernwärmenetz Salzgeber
ist eine beispielhafte Initiative, erneuerbare Energiequellen für die Wärmeproduktion einer Gemeinde einzusetzen.
Salzgeber Holzbau Halle A, 7525 S-chanf/GR
Die Bereitstellung der Wärme basiert auf
mehreren Stufen und auf hauptsächlich erneuerbaren Energien. Auf der Südost- und Südwestfassade erzeugen je 84 m2 grosse Solarkollektorflächen zusammen 155‘350 kWh/a. Auf dem
Satteldach liefern 441 m2 jährlich zusätzliche
387‘600 kWh. Die Wärme wird für die Heizung
des Gebäudes, für die Trocknung des Holz- und
Schnitzellagers und die Lieferung von Wärme
ins Fernwärmenetz genutzt. Bedarfsspitzen
werden über 4 Speicher von insgesamt 108'000
Liter ausgeglichen. Zusätzlich kann die Temperatur in den Speichern mit Wärmepumpen
erhöht werden. Überschüssige Wärme wird
im Betonboden des Gebäudes gespeichert,
damit die Luftfeuchtigkeit ganzjährig nicht
über 40% steigt.
La production de chaleur est assurée à plusieurs niveaux, et principalement à partir
d’énergies renouvelables. Placées sur les
façades sud-est et sud-ouest, des installations
de capteurs solaires de 84 m2 chacune produisent un total de 155'350 kWh/a. Par ailleurs,
l’installation de 441 m2 se trouvant sur le
toit à deux pans fournit 387'600 kWh par an.
La chaleur est utilisée pour le chauffage du
bâtiment, le séchage de l’entrepôt à bois et à
copeaux et l’alimentation en chaleur du réseau
de chauffage à distance. Les pics de consommation sont couverts par 4 réservoirs d’une
capacité totale de 108'000 litres. En outre, des
pompes à chaleur permettent d’augmenter la
température dans les réservoirs. La chaleur
excédentaire est stockée dans le sol en béton.
Im Oberengadin benötigen Bauten auch im
Sommer Wärmeenergie. Somit kann die Solarwärme voll genutzt werden. In den kühlen und
kalten Jahreszeiten reicht sie jedoch nicht aus.
Im Gebäude B wird mit lokalen Holzschnitzeln
die zusätzlich benötigte Wärme produziert.
Die heutige Ausbauleistung der Schnitzelheizung beträgt 0.9 MW, wovon zur Zeit 0.6 MW
genutzt werden. Im Endausbau bis 2016 soll
die Leistung ca. 2.9 MW betragen.
En Haute-Engadine, les bâtiments continuent à
avoir besoin d’énergie thermique pendant une
partie de l’été. La chaleur solaire peut ainsi
être exploitée pleinement. Mais pendant les
saisons fraîches et froides, celle-ci n’est plus
suffisante. Dans le bâtiment B, la chaleur
supplémentaire nécessaire est produite avec
des copeaux de bois provenant des environs.
La capacité actuelle du chauffage à copeaux
s’élève à 0,9 MW, dont 0,6 MW sont utilisés
pour l’heure. Dans sa version définitive, il devrait afficher une capacité d’environ 2,9 MW.
La société Salzgeber construit, exploite et
finance le réseau de chauffage à distance. 712
mètres courants ont d’abord été installés en
2010, puis 626 mètres courants en 2011. 600 à
700 mètres courants auront été installés d’ici
la fin de l’année. En 2016 lorsque l’ensemble
de la commune sera raccordé au réseau, ce
dernier fera de 3,5 à 4 km de long. Les besoins
en chaleur des bâtiments et du réseau de
chauffage à distance S-chanf sont assurés tout
au long de l’année par les capteurs solaires et
le chauffage à copeaux.
Die Firma Salzgeber baut, betreibt und finanziert das Fernwärmenetz. 2010 wurden
die ersten 712 Laufmeter (lm) erstellt. 2011
erfolgten weitere 626 Im. Im laufenden Jahr
werden zusätzliche 600-700 lm angefügt. Im
Endausbau 2016, wenn die ganze Gemeinde
erschlossen ist, wird die Länge 3.5 – 4.0 km
betragen. Der Bedarf an Wärme der eigenen
Bauten und des Fernwärmenetzes S-chanf
werden mit den Sonnenkollektoren und der
Schnitzelheizung ganzjährig garantiert.
Salzgeber Holzbau zeigt beispielhaft, wie
erneuerbare Energiequellen durch private
Initiative sinnvoll genutzt werden können und
verdient daher den Schweizer Solarpreis 2012.
76 Schweizer Solarpreis 2012
Salzgeber Holzbau montre de façon exemplaire
que les sources d’énergie renouvelables peuvent être utilisées de manière judicieuse dans le
cadre d’initiatives privées. C’est la raison pour
laquelle elle mérite le Prix Solaire Suisse 2012.
TECHNISCHE DATEN
Gesamtenergiebedarf
105'000 kWh/a
Energieerzeugung th.m2 Neig.kWh/m2akWh/a
Satteldach Südwest 441
9°
966 387'600
Fassade Südost
84 55°
1'112 84'950
Fassade Südwest
84 61°
921 70'400
Solar th. total:
609
892542‘950
Solarwärmeeinsatz: Trocknung Holz- & Schnitzellager, Einspeisung ins Fernwärmenetz
Wärmespeicherung: 4 Wasserspeicher fassen insgesamt 108'000 Liter. Die Temperatur in den Speichern
kann durch WP erhöht werden.
Holzfeuerung
m3kW
für Wärmeverbund 1'940 900
kWh/a
1‘980‘000
Herkunft Holzschnitzel: Engadin + umliegende Täler
Fernwärmenetz:
Länge in m
2012 ca. 1'988
Endlänge (2016)
3'500-4'000
Beteiligte Personen
Adresse des Gebäudes:
Simon Salzgeber, Marangun (Holzbau)
Abbund-, Lager- und LKW-Halle A
Serlas, 7525 S-chanf
Bauherrschaft:
Simon Salzgeber, Marangun (Holzbau)
Chesa Pradels 115, 7525 S-chanf
Tel. 081 854 16 14
[email protected]
Architektur:
Mengia Mathis,Dipl. Arch. ETH/SIA
Chesa Pradels 115
7525 S-chanf
Tel. 081 850 12 20, [email protected]
Heizungs- und Solarplanung:
Projektleitung
heinz-planung & partner
Felix Heinz
Via Ruegna 4, 7016 Trin Mulin
Tel. 081 630 41 00, [email protected]
Konzeptplanung mit Schichtspeichertechnologie:
BLUESOL GmbH
Dritan Ramani
Untere Gasse 35, 7012 Felsberg
Tel. 081 630 41 00
Ausführung:
Ecoenergy S.a.g.l.
Val Torta 250a, 7603 Vicosoprano
Tel. 081 834 02 01, [email protected]
1
2
1: 2011 erstellte Salzgeber Holzbau das Geschäftsgebäude A mit einer
609 m2 grossen solarthermischen Dach- und Fassadenanlage.
2: Bereitstellung der Wärme auf mehreren Stufen und ausschliesslich mit
erneuerbaren Energien: Als erste Quelle dienen Solarkollektoren an der
Ost- und Westfassade und auf dem Flachdach.
3: Die Firma Salzgeber baut, betreibt und finanziert das Fernwärmenetz
der Gemeinde S-chanf.
3
Prix Solaire Suisse 2012 77
–4–
Headline
Copy
«WER MACHT, DASS ICH
WIR, DIE IN ZÜRICH PLÖTZLICH IN DEN TROPEN BIN?»
GEBÄUDETECHNIKER.
Sanitär / Klima / Lüftung / Heizung / Spengler
Tropenklima in der Schweiz? Ja, und das schon seit bald 10 Jahren in der Masoala-Halle im Zoo Zürich. Gebäudetechnikern sei Dank. Denn sie schaffen mit ihrem Know-how und
modernster Technologie in den Bereichen Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär die umweltschonenden Voraussetzungen, um uns dieses Vergnügen in unseren Breitengraden zu
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berichtet sechsmal pro Jahr über den Stand der
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solaire et les autres énergies renouvelables (vent, bois,
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• Beratung und Information
• Bibliothek
031 / 371 80 00 / E-Mail [email protected]
• Informations et conseils
• Bibliothèque
m
78 Schweizer Solarpreis 2012
cm
18.06.12 22:34
19.06.12
15:41
von Nationalrat Peter Schilliger
Zentralpräsident suissetec
PlusEnergieBauten aus der Sicht von suissetec
Alle reden von der Energiewende. Und wer
setzt sie um? Wir, die Gebäudetechniker! Der
Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband suissetec hat vor kurzem
eine Kampagne lanciert, die genau diese
Aussage ins öffentliche Bewusstsein rückt. Es
sind die Gebäudetechniker, die für Wohlbefinden, Komfort und Sicherheit sorgen; dank
denen man unbeschwert das Leben geniessen
kann. Und die mit dem Einsatz effi­zienter
Technik und Wärmedämmung die Energie­
wende an vorderster Front mitprägen.
Sonnenkollektoren zur Warmwasseraufbereitung, Solarzellen zur Stromerzeugung, Lüftungsgeräte zur Wärmerückgewinnung oder
Wärmepumpen zur Nutzung der Umgebungswärme – dies sind nur ein paar wenige von
unzähligen Komponenten und Systemen, die
heute in der Gebäudetechnik zur Steigerung
der Energieeffizienz eingesetzt werden. Anlagen, die je länger je mehr auch eine Netto-Energielieferung nach aussen zulassen.
Möglich gemacht werden die sogenannten
PlusEnergieBauten von Gebäudetechnikern,
welche die Anlagen herstellen, vertreiben,
planen, installieren und später auch revidieren. Bei suissetec sind die Hersteller/
Lieferanten, die Planer und die Installateure
vereint; die gesamte Wertschöpfungskette des Ausbaugewerbes also. Mit vereinten
Kräften setzen wir uns für Nachhaltigkeit in
der Gebäudetechnik ein – auch deshalb, weil
sich der Verband und seine Mitglieder ihrer
energie­
politischen Verantwortung hundertprozentig bewusst sind.
Das Thema Energie ist in unseren Branchen
Sanitär, Heizung, Lüftung, Klima sowie
Spenglerei/Gebäudehülle absolut prioritär.
Seit geraumer Zeit unternimmt suissetec
riesige Anstrengungen, um die Mitglieder
mit Tools und Bildungsangeboten fit zu machen für die veränderten Anforderungen
des Marktes. Paradebeispiel ist etwa die
neue Weiterbildung zum «Projektleiter Solarmontage» – Fachleuten aus der Branche
wird damit fundiertes und praxisbezogenes
Wissen in der Solartechnik vermittelt. Oder
aber der eidgenössisch anerkannte Lehrgang
zum «Energie­berater Gebäude»: Wer diese
Weiterbildung absolviert, kann als selbständiger und kompetenter Berater auftreten.
Ein Energie­berater Gebäude ist unter anderem in der Lage, im Rahmen von GebäudeFörderprogrammen korrekte und bewilligungsfähige Gesuche zusammenzustellen.
Gleichzeitig agiert er als kompetenter Ansprechpartner für die Eingabestellen, damit Subventionen am Ende in die richtigen
Projekte und an den richtigen Ort fliessen.
Ausserdem sind Ener­gieberater Gebäude akkreditiert zur Ausstellung von Gebäude-Energieausweisen der Kantone (GEAK).
Energieffizientes Modernisieren und Bauen
– gerade auch von PlusEnergieBauten – erfordert oft hochkomplexe Systemlösungen.
Dies zeigt sich übrigens beispielhaft bei der
Überbauung Blauort im thurgauischen Ermatingen, welcher der suissetec-Sonderpreis
2012 für die bestintegrierte thermische Solaranlage verliehen wird. Die architektonisch
konsequent und perfekt in die Balkonbrüstung integrierten Solarkollektoren beweisen, dass mit Solaranlagen auch in sensiblen
Gebieten ästhetisch hervorragende Lösungen
sowie ein wirtschaftlicher Einsatz grossflächiger Solarwärme bei Mehrfamilienhäusern
möglich sind. Dass gleich mehrere suissetecMitglieder massgeblich am Projekt beteiligt
waren, macht mich als Zentralpräsident natürlich besonders stolz. Gebäudetechniker
wissen, wie es funktioniert.
Prix Solaire Suisse 2012 79
KATEGORIE C:
ENERGIEANLAGEN: SOLARTHERMIE
suissetec-sondersolarpreis 2012
Die 114 m2 Sonnenkollektoren der Überbauung Blauort in Ermatingen, Kanton
Thurgau, sind vorbildlich in die Fassade und Balkonbrüstungen integriert. Deshalb
fügen sich die Bauten auch am sensiblen Siedlungsrand perfekt in die umgebende
Landschaft ein. Die Sonnenkollektoren liefern mit knapp 28‘000 kWh/a rund
20% des Wärmebedarfs der drei Mehrfamilienhäuser. Die Überbauung zeigt,
wie grossflächige solarthermische Anlagen bei Mehrfamilienhäusern integriert
und genutzt werden können. Die Bedürfnisse anspruchsvoller Bewohnerinnen
und Bewohner werden durch die aussergewöhnliche Aussichtslage ohne Einschränkung vollends befriedigt. Die Wohnungen bieten bei bestem Komfort
tiefe Energiekosten.
Wohnüberbauung Blauort, 8272 Ermatingen/TG
Die Überbauung Blauort besteht aus drei
Mehrfamilienhäusern mit einer gesamten
Energiebezugsfläche von 3‘366 m2. Die architektonisch konsequent und perfekt in
die Balkonbrüstung integrierten Solarkollektoren sind auf den ersten Blick kaum wahrnehmbar. In dieser sensiblen, direkt an die
Landwirtschaftszone angrenzenden Lage
fügen sich die Häuser gut in die Umgebung
ein. Die Überbauung beweist, wie die Solarwärme von grossflächigen Anlagen bei Mehrfamilienhäusern unter Wahrung der höchsten
architektonischen und ästhetischen Ansprüche genutzt werden kann.
Die 114 m2 Solarkollektoren entsprechen
etwa 8 m2 pro Wohnung. Sie erzeugen jährlich 27‘900 kWh und decken dadurch etwa
20% des 130'600 kWh grossen Wärmebedarfs.
Der Rest wird durch eine netzbetriebene
Wärmepumpe erzeugt. Neben einer exklusiven Aussichtslage und hervorragendem
Komfort können sich die anspruchsvollen Bewohner zudem über niedrige Energiekosten
freuen.
Die drei Häuser bestehen aus je vier analogen Geschosswohnungen und einer Attikawohnung, welche dank des durchdachten
statischen Konzepts flexibel gestaltet werden konnten. Darüber hinaus verfügen die
Wohnungen über eine unabhängige Lüftung
mit Wärmerückgewinnungsanlage. Die Solarthermie- und Erdsonden-Wärme wird über
den Fussboden in den Häusern verteilt.
suissetec verleiht diesem Objekt den mit
10'000.- dotierten suissetec-Sondersolarpreis
für die bestintegrierte solarthermische Anlage. Der Einsatz grossflächiger Solarwärme
im Mehrfamilienhausbau bietet ein immenses Energiepotential – und ist hier in ästhetischer und architektonischer Hinsicht vorbildlich gelöst.
80 Schweizer Solarpreis 2012
La résidence Blauort est composée de trois
immeubles d’une surface de référence énergétique totale de 3'366 m2. Intégrés aux balustrades de manière parfaite et cohérente
d’un point de vue architectural, les capteurs
solaires sont à peine perceptibles au premier coup d’œil. Situés dans une zone sensible
bordant directement une zone rurale, ces
immeubles s’incorporent bien dans leur environnement. Cette résidence est la preuve
qu’il est possible d’utiliser l’énergie thermique solaire fournie par des installations
de grande surface dans des immeubles, tout
en respectant des critères architecturaux et
esthétiques exigeants.
TECHNISCHE DATEN
Wärmedämmung
Wand: 26 cm, U-Wert: 0.14 W/m2K
Dach/Estrich: 16 cm, U-Wert: 0.14 W/m2K
Boden:
20 cm, U-Wert: 0.19 W/m2K
Fenster (3-fach; g-Wert: 45%):U-Wert: 0.95 W/m2K
Energiebedarf
%kWh/a
EBF: 3'366 m2kWh/m2a
Heizung:
5.3
1317'700
Warmwasser:
3.9
1013'100
El. (WP&Lüftung):
1.9
5
6'200
Elektrizität:
28.0
7293'600
GesamtEB:
39.1
100 130'600
Energieversorgung
EigenE-Erzeugung: m2 kWh/m2a% kWh/a
Solar th:
114
245 21 27'900
Eigenenergieversorgung:21% 27'900
Les 114 m2 de capteurs solaires correspondent à environ 8 m2 par appartement. Ils
produisent 27'900 kWh par an, couvrant
ainsi près de 20% de l’ensemble des besoins
en énergie thermique (130'600 kWh). Le
reste est produit par une pompe à chaleur
alimentée par le réseau. Outre une vue exceptionnelle et un excellent confort, les habitants exigeants de cette résidence bénéficient de faibles coûts énergétiques.
Energiebilanz pro Jahr
%kWh/a
Gesamtenergiebedarf *:
100 130'600
Fremdenergiezufuhr (bilanziert) 79102'700
(*Endenergie)
Chacun des 3 immeubles comporte 4 appartements (chacun sur un étage) similaires et
un appartement en attique aux espaces modulables grâce à une structure statique bien
pensée. Par ailleurs, les appartements sont
équipés d’une aération indépendante dotée
d’un système de récupération de chaleur. La
chaleur fournie par la thermie solaire et les
sondes géothermiques est répartie dans les
immeubles via les planchers.
Bauherrschaft:
Rolf Kunz
Schönhaldenstrasse 21
8272 Ermatingen
Tel. 071 664 16 72
[email protected]
suissetec a décerné à cet ensemble le Prix
Solaire Spécial suissetec, doté de CHF
10'000.-, au titre d’installation thermique
solaire la mieux intégrée. Le recours à des
installations thermiques solaires de grande surface dans le cadre de la construction
d’immeubles présente un potentiel énergétique phénoménal – avec, comme dans le cas
présent, des solutions exemplaires sur le
plan architectural et esthétique.
Gewinnt den suissetec-Sondersolarpreis für thermische Solaranlagen.
Beteiligte Personen
Adresse des Gebäudes:
Reichenauweg 1-5
8272 Ermatingen
Architekt:
dransfeldarchitekten
Poststrasse 9a
8272 Ermatingen
Tel. 071 664 26 34
[email protected]
www.dransfeld.ch
Planer:
Maurer Ingenieurbüro GmbH
Brühlstrasse 103
9320 Arbon
Tel. 71 447 50 50
[email protected]
1
2
1: Überbauung Blauort: Drei Mehrfamilienhäuser mit bestintegrierten solarthermischen Anlagen in Fassade und Balkonbrüstungen.
2: Die Wohnungen bieten tiefe Energiekosten - ganz ohne Komfortverlust.
3:Die insgesamt 114 m2 Solarkollektoren erzeugen jährlich
27'900 kWh und dadurch etwa 20% des Wärmebedarfs.
3
Prix Solaire Suisse 2012 81
Fragen und ERwägungen der SolarpreisJury 2012
Eine der 10 PlusEnergieBau (PEB)-Thesen
von Lord Norman Foster lautet: "I have never seen a conflict between the pursuit of
aesthetic delight and high performance in
terms of sustainability. I would go further
and say that respond­ing to a more demanding criteria should produce more beautiful buildings."
Dieser Grundsatz kommt auch bei den Solarpreis- und Norman Foster Solar AwardPreisträgern 2012 zum tragen: Die einfache
Lösung und schlichte Form ergibt die beste
Solarleistung. Ein Beispiel ist die 270%-PEBSanierung Gössi in Buchrain/LU. Zwei Energiesysteme genügen für diese vorbildliche
Leistung - auch bezüglich perfekt integrierter PV-Anlage (vgl. S. 56). Andere operieren
mit 5 Energiesystemen, schlecht oder gar
nicht integrierten Solaranlagen und "ernten"
am Schluss 3 Mal weniger Energie.
Optimale Integration, optimale Leistung:
Auffallend ist, dass jene Dächer dem Hauseigentümer oder Mieter am meisten Solarenergie in die Stube bringen, welche am
schönsten und ästhetisch ansprechendsten
sind. Hier kann die PEB-Sanierung Saager
in Innerberg/BE als Beispiel herangezogen
werden. (vgl. S. 52)
Baumeister führend - auch in ästhetischarchitektonischer Hinsicht: Bauunternehmer Walter Schmid integrierte 1988 die
erste PV-Fassade und erstellte 2012 mit der
Umwelt Arena ein Vorzeigebeispiel einer
umfassenden PV-Integration, die in Europa
ihresgleichen sucht. Auch für den Bauunternehmer Markus Affentranger aus Altbüron
kommen nur bestintegrierte PV-Anlagen in
Frage. Vorbildlich installierte er die ganzflächige 546 kWp-Anlage auf dem neuen Geschäftshaus Mühlematte mit 3‘553 m2. Auch
die 1‘700 m2 grosse 238 kWp-Anlage auf
seinem nicht mehr benötigten Geschäftsbau
Chrüzmatte ist ein perfekt integriertes PVDach. Beide gewinnen den 1. PEB-Solarpreis
bzw. den 1. NFSA 2012.
Anlässlich der Jurysitzung wurde auch der
Einsatz - vor allem der damaligen Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey, Bundesrätin Doris Leuthard, Bundesrätin Eveline
Widmer-Schlumpf und Bundesrätin Simonetta Sommaruga - für den AKW-Ausstieg
gewürdigt.
Grundsatz-Erwägungen der Jury: Bis vor
einigen Jahren betrachtete die Schweizer
82 Schweizer Solarpreis 2012
1
2
1: Die optimal integrierte PV-Anlage in Uettligen/BE "erntet" jährlich 182 kWh pro m2 Dachfläche für das
sanierte Bauernhaus von 1819.
2: Die nicht integrierte PV-Anlage "erntet" bis 70% weniger Strom vom Dach im Vergleich zu Abbildung 1.
Solarpreisjury vor allem die Anlagen und die
jeweilige Leistung. Doch der Trend geht zu
vollflächigen und integrierten Anlagen hin,
welche mit dem heutigen Stand der Technik durchaus realisierbar sind. Frau Beate
Schnitter und andere Vertreter von Heimatschutz und Denkmalpflege sowie auch
Jurymitglieder, darunter viele Architekten,
kritisierten vor Jahren die Solarpreisjury
und forderten, dass sie die „BriefmarkenMuster“ auf Dächern nicht auszeichnen dürfe. Bedenkt man, dass das beste Solardach
mit vollintegrierter PV-Anlage und bloss 6°
Dachneigung jährlich 183 kWh/m2a erzeugt
und immer noch den "Rekord" hält (SIG-SES/
GE), wird klar: Auch energetische und ökonomische Gründe sprechen für die optimalere ästhetische Lösung, im Sinne von Lord
Norman Foster.
Die Jury-Erwägungen werden manchmal
als hart empfunden. An der Schweizer Solarpreisverleihung wird aber sichtbar, dass die
Konkurrenz gross ist und die „solare Post“
in vielen Kantonen vorwärts schreitet. Dazu
folgende Erwägungen der Jury:
Solarkirche Halden, St. Gallen: Die 255
m2 grosse, nach Süden ausgerichtete 46.6
kWp-PV-Anlage erzeugt gut 49‘000 kWh/a.
Die monokristallinen Sunpower-Zellen neuester Generation erzeugen einen bis zu 30%
grösseren Energiegewinn als herkömmliche
Module. Der Bau einer schweizweit grössten
und bisher schönsten Solaranlage auf einem
Kirchendach zeigt, wie Solaranlagen auch bei
geschützten Kulturbauten optimal integriert
werden können. Seit der Einweihung am 19.
September 2010 „leuchtet“ die Kirche und
zeigt echte und verantwortungsbewusste
Denkmalpflege mit den besten Materialien,
die sich vom „Pseudo­denkmalschutz“ wohltuend abhebt. Die Solarkirche Halden dient
als Vorbild und als Symbol für das grosse ökologische Potential von anderen Kulturbauten
in der Schweiz. (vgl. S. 24)
Max Rengglis Holzbau-Werk, Schötz/LU: Mit
besseren Rahmenbedingungen, d.h. bei einer ganzflächigen Dachnutzung von 4'430 m2
(statt 3'339 m2) mit dachintegrierten monokristallinen Solarzellen könnte die ästhetisch
sehr ansprechende Produktionshalle nach
Minergie-P-Standard wahrscheinlich bereits
heute erheblich mehr als 700‘000 kWh/a
erzeugen und das Werk zum 200% PEB konzipiert werden. Fazit: Auch hier lohnt sich
eine ganzflächig integrierte Solaranlage.
(vgl. S. 30)
Siebenstöckiges PEB-MFH Fent, Wil/SG:
Eine gelungene Solarleistung legt das siebenstöckige Mehrfamilienhaus (MFH) Fent an
den Tag - mit einer Eigenenergieversorgung
von 186%. Mit dem Stromüberschuss könnten
16 Elektroautos solar betrieben werden.
(vgl. S. 50)
PlusEnergieBau Affentranger, Altbüron/LU:
Da beim PlusEnergieBau® Solarpreis nur die
beheizte Fläche, wie z.B. die Energiebezugsfläche mit den Wohnungen etc. inklusiv Vordächer zählen, wird beim Geschäftsgebäude
Affentranger in Altbüron nur eine PV-Fläche
von 2'193 m2 oder 337 kWp der 546 kWp des
Mühlematte-Baus angerechnet. (vgl. S. 54)
Vortritt für Mehrfamilienhäuser (MFH):
Stehen MFH und EFH mit ähnlich hoher
Eigen­energieversorgung zur Beurteilung an,
entscheidet sich die Jury für MFH. In vergleichbaren Fällen werden die Bausanierungen grundsätzlich den Neubauten vorgezogen (Entscheidung vom 07.06.2012).
Lateria Engiadinaisa SA, Bever/GR: Mit einer nachhaltigen PEB-Förderung in der Stadt
Zürich könnte das ewz die CO2-Emissionen
und die Energieverluste im Gebäudebereich um ein Vielfaches verbessern und die
erneuer­baren Energien noch effizienter unterstützen. (vgl. S. 72)
Die Solarpreisgewinner/innen vergangener Jahre
1991 - 2011: 2'956 Anmeldungen, 313 Schweizer Solarpreise, 31 Europäische Solarpreise
2010 - 2011: 5 Norman Foster Solar Awards, 6 PlusEnergieBau® Solarpreise
2011
Persönlichkeiten und Institutionen
•
•
•
•
•
Norman Foster Solar Award
• Kraftwerk B PEB-MFH, Bennau/SZ
• PEB Cadruvi/Joos, Ruschein/GR
• Züst's PlusEnergieBau-Sanierung, Grüsch/GR
Prof. Dr. Heinrich Häberlin, Burgdorf/BE
Familie Wildhaber, Flums/SG:
Jonas Rosenmund, Ziefen/BL
Schweizer Jugendherbergen, Zürich/ZH
3S Lyss/BE und Meyer Burger AG, Thun/BE
PlusEnergieBauten-Solarpreis
Gebäude
•
•
•
•
•
•
Solarer PlusEnergieBau Heizplan AG, Gams/SG
PlusEnergieBau Schletti, Zweisimmen/BE
Minergie-P-Eco-Siedlung SunnyWatt, Watt/ZH
Rénovation Minergie-P-EFH Marcos, Eclépens/VD
PlusEnergie-Hotel Muottas Muragl, Samedan/GR
Minergie-P-Sanierung MFH STWEG, Wett­ingen/AG
Energieanlagen für erneuerbare Energien
• Denkmalgeschützte PV-Anlage Wüthrich, Uettligen/BE
• Wärmeverbund Blaufuhren AG, Wasen/BE
• ERTE Ingénieurs Conseils SA Solar City, Satigny/GE
Norman Foster Solar Award
• Solarer PlusEnergieBau Heizplan AG, Gams/SG
• PlusEnergieBau Niggli-Luder, Münsingen/BE
PlusEnergieBauten-Solarpreis
• PlusEnergie-Hotel Muottas Muragl, Samedan/GR
• PlusEnergieBau Rufer/Huber, Küsnacht/ZH
• PlusEnergieBau Caviezel, Haldenstein/GR
2010
Persönlichkeiten und Institutionen
•
•
•
•
•
Einwohnergemeinde, Hessigkofen/SO
Sunwatt Bio Energie SA, Chêne-Bourt/GE
Solar Impulse, Lausanne/VD
Prof. Wolfgang Palz, Brüssel
Dr. Max Meyer, Oberengstringen/ZH
Gebäude
•
•
•
•
•
•
•
PEB Cadruvi/Joos, Ruschein/GR
SAC Sektion Monte Rosa, Zermatt/VS
Minergie-P-Eco Diensleitungsbau UICN, Gland/VD
Solar Rest. Klein Matterhorn, Zermatt/VS
Solare PEB-Sanierung Ospelt, Vaduz/FL
Fents Solare PEB-Sanierung, Wil/SG
Minergie-P-Sanierung MFH Rieben, Zürich/ZH
• Solare PEB-Sanierung Ospelt, Vaduz/FL
• PEB SOL-ARCH2, Matten/BE
• PEB Bürgi, Vordemwald/AG
Europäische Solarpreise 1994 - 2011 (31)
2011
Solarer PlusEnergieBau Heizplan AG, Gams/SG
2010
Solar Rest. Klein Matterhorn, Zermatt/VS
Solar Impulse, 1015 Lausanne/VD
2009Kraftwerk B PEB MFH, Bennau/SZ
Louis Palmer, Solartaxi, Luzern
2008Usine Solaire SES, Plan-les-Ouates/GE
2007
sun21 & Dr. med. Martin Vosseler, Basel/BS
2006
Landw. Betrieb Aeberhard, Barberêche/FR
2005
Stade de Suisse Wankdorf, Bern/BE
2004Wattwerk Holinger Solar AG, Bubendorf/BL
2003Kompogas/Walter Schmid AG, Glattbrugg/ZH
2002
Sunny Woods Beat Kämpfen, Zürich/ZH
2001
Synergiepark Schibli, Gams/SG
Schweizer Solarinitiative, Bern/Zürich
2000Bundespräsident Adolf Ogi, Kandersteg/BE
Josias Gasser AG, Chur/GR
1999
Stadt Neuchâtel/NE
Waffenplatz Bière/VD
1998
ewz, Zürich/ZH
Held AG, Steffisburg/BE
Bauart Architekten, Bern/BE
Tessiner Gastrovereinigung, Lugano/TI
1997
SR Dr. Eugen David, St. Gallen/SG
NR Marc F. Suter, Biel/BE
1996Flugplatz Alpnach/OW
Arch. Theo Hotz, Zürich/ZH
1995
Stadt Lausanne/VD
Sonnenwerkstatt Jenni, Oberdorf/BE
1994
Stahlrain Metron, Brugg/AG
ADEV, Liestal/BL
Spirit of Biel Rennsolarmobil, Ing. Schule Biel/Bienne/BE
Quelle: Schweizer Solarpreis 1991 - 2011
Energieanlagen für erneuerbare Energien
•
•
•
•
•
Solare Trocknungsanlage, Sumiswald/BE
Fischer Solare Kerzenfabrikation, Root/LU
Lutz Bodenmüller AG, Behringen/SH
Gemeinschaftsstall Moosboden, Melchnau/BE
Parc Solaire, RE/Migros Vaud, Ecublens/VD
Allgemeine und verfassungsrechtliche Bestimmungen (Art. 73-
Externe AKW-Kosten: Dazu sind die radioaktiven Entsorgungskosten
Energie und Energiekennzahlen (EKZ): Als Referenzwerte des gel-
75, 78 und 89 BV): ZGB Art. 8: Wer Tatsachen behauptet, muss die
inkl. nukleare „Endlagerung“, Aufwendungen für künftige Erdbeben,
tenden Rechts wird bei Neubauten die MuKEn (mit 48 kWh/m2a) für
Beweise erbringen, z.B. bezüglich Energiekennzahlen in kWh/m2a;
Sicherheit, Wassereinbruch usw. für mind. 960 Generationen nach BV 8,
H + WW und 22-28 kWh/m2a für den Haushalts- oder Betriebsstrom
andernfalls werden die Minergie-P- bzw. SIA-Werte oder von der Ge-
73/74 zu berücksichtigen: URAN 235-Halbwertszeit: 24'000 Jahre ≈ 25
eingesetzt; bei Bausanierungen 220 kWh/m2a für H, WW und El. bei
bäudetechnologiebranche mehrfach bestätigte Messwerte eingesetzt.
Jahre pro Generation ≈ 960 Generationen (vgl. auch radioaktive Lager-
Wohn- und Geschäftsbauten. Hilfsstrom für Lüftung, Heizung (WP),
CO2-Faktor: Einige EWs exportieren 80 bis 99,3% der Wasserkraft. Die
stätte, Asse 2008/09 usw.). CH bezahlte bisher für 2 Generationen CHF
Kühlung und Systemverluste sind zur Heizenergie zu addieren; (sie kön-
Schweiz erzeugt rund 36 TWh/a an Hydroenergie, exportiert aber 80.7
0.5 Mrd - in 960 Generationen ≈ CHF 240 Mrd für die Entsorgungskosten.
nen separat ausgewiesen werden).
TWh/a (2011) als "Wasserkraft-Spitzenenergie" und importiert gleich-
Staatshaftung: Dazu kommen ca. 3 CHF/kWh/a für marktwirtschaft-
Holzkennzahlen: 1m3 ≈ 1.4 Ster ≈ 1'560 - 2'170 kWh (Ø 1'800 kWh). 1 kg
zeitig 83.3 TWh/a EU-Strom. Deshalb (u. Kyoto-Prot.) werden 535 g
liche Haftung (statt Staatshaftung nach Art. 12 ff KHG); Bundesmini-
Holz: 4.3 kWh; Holzpellets: 4.8 kWh; Holzschnitzel: 4.0 kWh
CO2/kWh gemäss UCTE für den zugeführten Strombedarf eingesetzt.
sterium für Wirtschaft, Bonn (DE)/Winsconsin (USA), Sept. 1992, S. 6.
Erdgas: 1m3 = 11 kWh. 1 kWh = 3.6 MJ ≈ 0.086 kg Heizöl ≈ 0.23 kg Holz.
(DE-Importe 1998: 7.7 TWh/a; 2011: 47.6 TWh/a).
Graue Energie: Für Solarthermie wird nach 6 Mt. (vgl. Schweizer So-
Bildrechte©: Die Bildrechte der Solarpreispublikationen gehören auf-
CO2-Emissionen für 1 kg Erdöl ≈ 10 kWh ≈ 3 kgCO2 Emissionen; 10 kWh
larpreis Reglement/Regulations for PlusEnergyBuildings) 0,0 g CO2/kWh
grund der Teilnahme am Schweizer Solarpreis der Solar Agentur Schweiz
Erdgas ≈ 2 kg CO2-E.; 10 kWh Nuklearstrom ≈ 1 kg CO2-E., u.a. für die
eingesetzt. Für PV-Anlagen gelten 1.5 - 2.2 Jahre, da sämtliche PV-
(SAS). Mit SAS-Genehmigung können die Bilder unter Quellenangabe
nukleare Aufbereitung und Transport des Urans, Abbau von 1 Tonne
Anlagen nach 1.5 - 2.2 Jahren ihre Herstellungsenergie bereits wieder
„Schweizer Solarpreis 2012“ verwendet werden (Umtriebskosten: CHF
Erde für 6-12 gr. Uran als "AKW-Brennstoffe" (vgl. Studie Universität
generiert haben. Fortan erzeugen sie CO2-freie Energie und bauen die
100/Bild). Für widerrechtlich verwendete Bilder werden grundsätzlich
Sydney, Australien (2006); Deutsches Öko-Institut und 2005 Jan Willem
Graue Energie des Gebäudes ab (vgl. Energy PayBackTime (EPBT), Prof.
CHF 5'000 pro Bild in Rechnung gestellt. Die Einnahmen dienen der So-
Storm van Leeuwen).
Dr. A. Jäger-Waldau, DG Joint Research Centre JRC, Ispra, Mai 2011).
larpreisförderung.
Prix Solaire Suisse 2012 83
21. Schweizer Solarpreis/Prix Solaire suisse:
Preisverleihung am 10. Oktober 2011 in Genf
Am 10. Oktober 2011 fand in der Palexpo Genf im Rahmen des European Future Energy Forums die Verleihung des
21. Schweizer Solarpreises statt. Die Preisverleihung erfolgte durch Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und
unter dem Patronat des Hauptsponsors SIG (Service Industriels de Genève) durch André Hurter, Generaldirektor SIG, Genf; Stararchitekt Lord Norman Foster aus London; Felix Vontobel, stv. CEO Repower; Prof. Marc H.
Collomb, Präsident Schweizer Solarpreisjury; durch den Etat-major Logistique Infrastructure der Pictet & Cie.,
Jean-Hugues Hoarau; Daniel Moll, Geschäftsleitung, ERNE AG Holzbau, Laufenburg; Hans Ruedi Schweizer, Unternehmensleiter, Ernst Schweizer AG, Hedingen; Kurt Frei, Direktor Flumroc AG, Flums; Christoph Schaer, Leiter Technik und Betriebswirtschaft, suisstec sowie zahlreiche National- und Ständeräte und weitere prominente
Persönlichkeiten. Einen Höhepunkt bildete gewiss die Verleihung des Norman Foster Solar Awards für PlusEnergieBauten (PEB) an die PEB-Solarpreisträger/innen 2011. Allen Gewinner/innen nochmals herzliche Gratulation!
Am Referentenpult und auf dem Podium (v.l.n.r.): Claude Membrez, General Direktor Palexpo; Rahel Brupbacher und Gallus Cadonau,
SAS; Felix Vontobel, Leiter Geschäftsbereich Anlagen/Stv. CEO, Repower; Nationalrat Dr. Reto Wehrli; André Hurter, Generaldirektor SIG;
Daniel Moll, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Erne AG Holzbau; Jean-Hugues Hoarau, Etat-major Logistique Infrastructures, Pictet &
Cie.; Hans Ruedi Schweizer, VR-Präsident Ernst Schweizer AG; Kurt Frei, Direktor, Flumroc.
Bundespräsidentin Micheline
Calmy-Rey.
84 Schweizer Solarpreis 2012
Lord Noman Foster, Architekt
Foster + Partners, London.
André Hurter, Generaldirektor
Services Industriels de Genève
(SIG).
Felix Vontobel, stv. CEO, Leiter
Geschäftsbereich Anlagen, Repower, Poschiavo/GR.
Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und Lord Norman Foster "stärken" sich nach ihren
Ansprachen anlässlich der 21. Schweizer Solarpreis- und 2. PEB- und Norman Foster Solar
Award-Verleihung mit einer Bündner Nusstorte.
Der wohl kleinste Besucher der Verleihung
schläft zufrieden mit Trohpäe und Urkunde im
Kinderwagen.
Daniel Moll gratuliert Prof. Dr. Heinrich Häberlin in der Kategorie Persönlichkeiten. V.l.n.r.: Prof. Marc H. Collomb, André Hurter,
Prof. Dr. Heinrich Häberlin, Daniel Moll.
Nationalrat Dr. Reto Wehrli überreicht den Schweizer Solarpreis
2011 an die Familie Wildhaber. V.l.n.r.: NR Dr. Reto Wehrli, David
und Ursi Wildhaber, Prof. Marc H. Collomb. Kurt Frei übergibt die
Urkunde.
Jean-Hugues Hoarau übergibt Jonas Rosenmund die Trophäe zum
Schweizer Solarpreis 2011. V.l.n.r.: Jean-Hugues Hoarau, Prof. Marc
H. Collomb, Jonas Rosenmund, Hans Ruedi Schweizer überreicht
die Urkunde.
Gewinner des Solarpreises 2011 in der Kategorie Institutionen:
Schweizer Jugendherbergen. V.l.n.r.: Prof. M.H. Collomb und Da­niel
Moll gratulieren und überreichen die Solarpreis-Trophäe an René
Dobler und Fredi Gmür, Christoph Schaer überreicht die Urkunde.
Prix Solaire Suisse 2012 85
In der Kategorie Institutionen gewinnt 3S Swiss Solar Systems den
Schweizer Solarpreis 2011. V.l.n.r.: Prof. Marc H. Collomb und NR
Dr. Reto Wehrli gratulieren Tamás Szacsvay, Christian Renken,
Ständerat Robert Cramer und André Hurter übergeben die Trophäe.
Gewinnercheck des Solarpreises 2011 für alle PEB: PEB Heizplan AG
in der Kategorie Neubauten und Norman Foster Solar Award (NFSA).
Im Vordergrund: Peter und Stéphanie Schibli mit NFSA-Check von
Repower, Micheline Calmy-Rey, Norman Foster, Karin CaviezelGasser und André Hurter (2. Reihe v.l.n.r.).
Familie Schletti mit der Solarpreistrophäe für ihren Solar-Neubau.
V.l.n.r.: Matthias Trachsel, Bruno Schletti, Prof. Marc H. Collomb,
Franziska und Michael Schletti, Christoph Schaer, André Hurter.
Christoph Schaer überreicht die Trophäe.
Kurt Frei überreicht den Schweizer Solarpreis 2011 an die Gewinner von "Sunny Watt". V.l.n.r: Kurt Frei, Roman Niederberger, René
Naef, Prof. Marc H. Collomb, Nadja Grischott, Beni Knecht. Daniel
Moll übergibt die Urkunde.
Prof. Marc Collomb ehrt die Gewinner von der Rénovation Minergie-P
Marcos. V.l.n.r.: Prof. Marc H. Collomb, Jean-Hugues Hoarau, Luis
Marcos, Hans Ruedi Schweizer überreicht die Trophäe.
Das erste PlusEnergie-Hotel gewinnt in der Kategorie Bausanierungen
(und PEB-Solarpreis). V.l.n.r.: Felix Vontobel, Urs Simeon, Gian und
Andrea Fanzun, René Meier, Prof. Marc H. Collomb, Markus Meili,
Daniel Moll. Felix Vontobel überreicht die Trophäe.
86 Schweizer Solarpreis 2012
Die Gewinner von der Minergie-P-Sanierung MFH STWEG. V.l.n.r.:
Kurt Frei und Prof. Marc H. Collomb beglückwünschen Esther Knabenhans, Rolf Schneider, Heidi Hug, Reto Miloni, Maja Kleiner,
Walter Mikesch, Barbara Kleiner und Leo Scherer Kleiner zum
Schweizer Solarpreis. Kurt Frei überreicht die Urkunde.
Kurt Köhl gratuliert den Gewinnern des 1. (Muottas Muragl) und 3.
(Caviezel) PEB-Solapreis und überreicht die Trophäe. V.l.n.r.: Kurt
Köhl, Josias Gasser, Karin Caviezel-Gasser, René Meier, Gian Fanzun, Markus Meili.
Norman Foster beglückwünscht die Gewinner des NFSA (Projekt Niggli-Luder) in der Kategorie PlusEnergieBauten. V.l.n.r.: Prof. Peter
Schürch, Lord Norman Foster, André Hurter, Doris Güdel Flury,
Matthias Niggli-Luder, Dieter Aeberhard Devaux, Micheline CalmyRey, Felix Vontobel, Bundesratsweibel.
Den Gewinnern der Kategorie PlusEnergieBauten wird das NFSA-Diplom von Paul Kalkhoven überreicht. V.l.n.r.: René Naef, Stephan
Truffer, Prof. Peter Schürch, Patricia Truffer, Paul Kalkhoven,
Marta Rothfuss, Thomas Furter, Lord Norman Foster übergibt die
Trophäe.
Das Projekt Rufer/Huber aus Küsnacht erhält den 2. PEB-Solarpreis
2011. V.l.n.r.: Jean-Hugues Hoarau überreicht die Trophäe, Prof.
Peter Schürch, Felix Vontobel, Andreas Moosbuchner, Thomas
Metzler, Heidi Huber und Daniel Rufer, Hans Ruedi Schweizer.
Die PlusEnergieBau-Diplom-Gewinner des Projekts Tanner. V.l.n.r.:
Edith und Dieter Tanner wird die Urkunde von Christoph Schaer
überreicht.
Prix Solaire Suisse 2012 87
Die Gewinner in der Kategorie Energieanlagen/Photovoltaik: Denkmalgeschützte PV-Anlage Wüthrich. V.l.n.r.: Max Meyer, Marco
Beck, Prof. Marc H. Collomb, Christine und Rudolf Wüthrich, Hans
Ruedi Schweizer, SR Robert Cramer. H.R. Schweizer übergibt die
Trophäe.
Hans-Ruedi Schweizer überreicht die Trophäe den Gewinnern
der Kategorie Energieanlagen/Solarthermie (Wärmeverbund Blaufuhren). V.l.n.r.: Beat Gehrig, Prof. Marc H. Collomb, Hans Sommer, Christoph Schaer, Hans Ruedi Schweizer.
Daniel Moll überreicht die Urkunde an das Gewinnerprojekt "ERTE In- Prof. Marc H. Collomb gratuliert Sandrine Crisafulli von der "SIG
génieurs Conseils SA" der Kategorie Solarthermie. V.l.n.r.: Prof. Marc Solar 13" zum Anlagendiplom. V.l.n.r.: Prof. Marc H. Collomb und
H. Collomb, Daniel Moll, Georges Spoehrle, Hans Ruedi Schweizer Jean-Hugues Hoarau ehren Sandrine Crisafulli.
überreicht die Trophäe.
Gewinner des Photovoltaik-Anlagendiploms (Einkaufscenter Länder- Die Gewinner des PV-Anlagendiploms (Solstis SA, Lausanne) werden
park, Genoss. Migros Luzern). V.l.n.r.: Prof. Marc H. Collomb, Mar- von Prof. Marc Collomb geehrt. V.l.n.r.: Prof. Marc H. Collomb, Jackus Rüti, Daniel Moll übergibt die Urkunde.
ques Bonvin, Jacobus van der Maas und André Hurter übergeben
die Urkunde.
88 Schweizer Solarpreis 2012
Felix Vontobel gratuliert den Gewinnern des PV-Anlagendiploms
(Silgahalle, Wängi/TG) und überreicht die Urkunde. V.l.n.r.: Prof.
Marc H. Collomb, Marco Rall, Luis Garabito, Felix Vontobel.
Helen Issler, Co-Moderation
Schweizer Solarpreis.
Jean-Christophe Hadorn, CoModeration Schweizer Solarpreis.
Highlights der 21. VERLEIHUNG DES SCHWEIZER SOLARPREISES
Die "Stargäste" Micheline Calmy-Rey und Norman Foster hören den
Kommentar von Flugpionier Dr. Bertrand Piccard zum wegweisenden
PEB-Gewinnerprojekt Heizplan AG.
Der zur Probefahrt zur Verfügung gestellte Elektro-Hybrid-Opel-Ampera mit Nationalrat Alec von Graffenried und dem ehemaligen Solarpreisträger Dr. Martin Vosseler.
Kurt Frei
Jean-Hugues Hoarau
Daniel Moll
Hans Ruedi Schweizer
Christoph Schaer
Prof. Marc H. Collomb
SR Robert Cramer, GE
NR Dr. Reto Wehrli, SZ
Paul Kalkhoven
Prof. Peter Schürch
Prix Solaire Suisse 2012 89
Schweizer Solarpreisjury
Schweizer Solarpreisjury 2012
Vorsitz: Prof. Marc H. Collomb, Präs. Jury, prof. à l'académie d'arch., Mendrisio
Prof. Reto Camponovo, Haute école du paysage , d''ingénierie et d'architecutre de Genève
Prof. Robert Hastings, AEU GmbH, Wallisellen
Thomas Ammann, dipl. Arch. ETH, HEV Schweiz, Zürich
Peter Angst, dipl. Architekt, Zürich
Jérôme Barras, SIG (Services Industriels de Genève), Genf
Daniel Beeler, B.Sc. Umweltingenieurwesen ZFH, Gasser Gebäude AG, Chur
Dr. Axel Berg, Eurosolar, D-München
Dr. iur. Michael Bütler, Bergrecht, Zürich
Richard Durot, Zagsolar AG, Kriens
Pascal Fitze, Studium EEU, Hochschule für Technik Rapperswil
Charles Garneri, responsable de l'ingénerie électrique/électronique SIG, Genf
Helen Glaser, Gemeinderätin, Zürich
Peter Gröbly, dipl. Arch., Gröbly Fischer Architekten GmbH, Forch
Dr. Patrick Heinstein, EPFL-STI-PVLAB, Neuchâtel
Ingrid Hess, Chefredaktion Zeitschrift Erneuerbare Energie / SSES, Bern
Pius Hüsser, dipl. El. Ing. FHS, Nova Energie, Aarau
Alexander Jäger, dipl. Ing., stv. Generalsekretär Swiss Engineering STV, Zürich
Martin Kistler, dipl. Ing. ZKB, Zürich
Kurt Köhl, e. Dir. Flumroc, Lachen
Dieter Lüthi, Dozent Hochschule Luzern, Technik & Architektur
Dr. Stephan Mathez, Solar Campus GmbH, Wetzikon
Dario Mirra, dipl. Arch. FH
Dr. Peter Morf, Physiker, Komax Solar, Zürich
Pierre Renaud, dipl. El. Ing., Planair, La Sagne/NE
Jodie Russel, Director of Public Affairs Europe, Trina Solar, Zürich
Domenico Saladino, SALADINO umweltprojekte, Trin
Dr. Almut Sanchen, Dr.-Ing. Biotechnologie, Lenum AG, Vaduz
Christoph Schaer, dipl. Ing. suissetec, Zürich
Dr. Jürg Schmidli, Institut für Atmosphäre und Klima, ETH, Zürich
Annuscha Schmidt, dipl. Arch. ETH, MMK, Zürich
Christoph Sibold, dipl. Arch./Energie Ing. Nova Energie, Aarau
Jack Spescha, Ernst Schweizer AG, Metallbau, Hedingen
Monika Sigg, dipl. Arch. ETH, Büro Archipel, Zürich
David Stickelberger, Geschäftsführer Swissolar, Zürich
Jürgen Sutterlüti, Oerlikon Solar AG, Trübbach
Barbara Zehnder, dipl. Arch. FH, Energie-Ing. FH, institut bau+energie ag, Bern
Christian Zeyer, Dr. sc. nat. Energie, Klima und Strategie, swisscleantec, Bern
Mark Zimmermann, EMPA - Building Technologies, Dübendorf
Gallus Cadonau, Jurist/Geschäftsführer Solar Agentur Schweiz, Zürich
Beat Gerber, Ökonom, Zentralsekretär SSES, Bern
europäischer solarpreis
Am 10. August 2012 nominierte Schweizer Projekte, Persönlichkeiten und Institutionen für den Europäischen Solarpreis 2012, Bonn/Berlin:
KATEGORIE Städte/Gemeinden, Landkreise oder Stadtwerke
Solarkirche der Oekumenischen Kichgemeinde Halden, 9016 St. Gallen
KATEGORIE Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe
AGRO Energie Schwyz AG, Lückenstrasse 34, 6430 Schwyz
Gewerbebau Mühlematte, Melchnauerstrasse 1, 6147 Altbüron
GEWE Schweiz GmbH, Stegerfeld, Parz. 3369, 3940 Steg Hohtenn
Coop Grossbäckerei und Verteilzentrale, Industriestrasse 109, 9201 Gossau
Lataria Engiadinaisa SA (LESA), Via Charels Suot 18, 7502 Bever
Renggli AG, Gleng, 6247 Schötz
Salzgeber Holzbau, Chesa Pradels 115, 7525 S-chanf
KATEGORIE Solares Bauen und Stadtentwicklung
Dreifamilienhaus Ponti, Kübergstrasse 10, 8049 Zürich
EFH-Sanierung Gössi, Hofmattstrasse 16, 6033 Buchrain
Hofberg 6-7, Hofbergstrasse 21, 9500 Will
Palexpo SA, 30, rue François-Peyrot, 1218 Grand-Saconnex
Setz Architektur, Obermatt 11, 5102 Rupperswil
Umwelt Arena AG, Türliackerstrasse 4, 8957 Spreitenbach
PlusEnergieBau-Solarpreisjury 2012 / Proposal Norman Foster Solar Award
Vorsitz: Prof. Peter Schürch, Präs. PEB-Jury, Berner Fachhochschule, Burgdorf
Prof. Reto Camponovo, hepia Genève
Prof. Robert Hastings, AEU GmbH, Tech. Universität Wien
Prof. Niklaus Hodel, Gartenmann Engineering, Berner Fachhochschule
Prof. Renate Oelhaf, Hochschule für Technik Stuttgart (HfT)
Prof. Dr. Ulrike Schröer, Dozentin Berner Fachhochschule, Burgdorf
Dr. Axel Berg, Eurosolar, D-München
Charles Garneri, responsable de l'ingénerie électrique/électronique SIG, Genf
Paul Kalkhoven, Senior Partner, Foster + Partners, London
Dieter Lüthi, Dozent Hochschule Luzern, Technik & Architektur
Hartmut Maurus, Dozent, Founder & Managing Director SolArchiCon, Konstanz
Dr. Peter Morf, Physiker, Komax Solar, Zürich
Barbara Zehnder, dipl. Arch. FH, Energie-Ing. FH, institut bau+energie ag, Bern
Mark Zimmermann, EMPA - Building Technologies, Dübendorf
Kurt Köhl, e. Dir. Flumroc, Lachen
Christoph Sibold, dipl. Arch./Energie Ing., Nova Energie, Aarau
Gallus Cadonau, Jurist, Geschäftsführer Solar Agentur Schweiz, Zürich
Beat Gerber, Ökonom, Zentralsekretär SSES, Bern
Technische Kommission 2012
Vorsitz: Pius Hüsser, dipl. El. Ing. FHS, Nova Energie, Aarau
Vorsitz Gebäude: Christoph Sibold, dipl.Arch./El.Ing.FHS, Nova Energie, Aarau
Prof. Dr. Franz Baumgartner, ZHAW, School of Engineering, Winterthur
Prof. Niklaus Hodel, Gartenmann Engineering, Berner Fachhochschule
Roger Ackermann, Anwendungstechnik, Flumroc, Flums
Thomas Ammann, dipl. Arch. ETH, HEV Schweiz, Zürich
Daniel Beeler, B.Sc. Umweltingenieurwesen ZFH, Gasser Gebäude AG
Richard Durot, Zagsolar AG, Kriens
Pascal Fitze, Studium EEU, Hochschule für Technik Rapperswil
Samuel Gründler, E+H Ingenieurbüro AG, Schaffhausen
Kurt Köhl, e. Dir. Flumroc, Lachen
Jürg Rohrer, Leiter Fachstelle Erneuerbare Energien, ZHAW, Winterthur
Dr. Almut Sanchen, Dr.-Ing. Biotechnologie, Lenum AG, Vaduz
Christoph Schaer, dipl. Ing. suissetec, Zürich
Dr. Jürg Schmidli, Institut für Atmosphäre und Klima, ETH, Zürich
Annuscha Schmidt, dipl. Arch. ETH, MMK, Zürich
Gallus Cadonau, Jurist/Geschäftsführer Solar Agentur Schweiz (SAS), Zürich
Beat Gerber, Ökonom, Solar Agentur, Zentralsekretär SSES, Bern
Rahel Brupbacher, Kommunikatorin FH, Solar Agentur Schweiz, Zürich
Simone Schaunigg, Juristin, Solar Agentur Schweiz, Zürich
Michèle Lötscher, Physikerin, Solar Agentur Schweiz, Zürich
SOLAR AGENTUR SCHWEIZ (SAS)
AGENCE SOLAIRE SUISSE (ASS)
SWISS SOLAR AGENCY (SSA)
Postfach 2272, CH-8033 Zürich
T: +41 (0)44 252 40 04
F: +41 (0)44 252 52 19
M: [email protected]
www.solaragentur.ch
SOLAR AGENTUR SCHWEIZ (SAS)
Geschäftsführer
Gallus Cadonau, Sonneggstrasse 29, Postfach 2272, 8033 Zürich,
[email protected], Tel. 044 252 40 04, Fax 044 252 52 19
Finanzdelegierter
Beat Gerber, Postfach 592, 3000 Bern 7, [email protected], Tel. 031 371 80 00
Technischer Leiter Deutschschweiz
Raimund Hächler, Signinastrasse 2, 7000 Chur,
[email protected], Tel. 081 353 32 23, Fax 081 353 32 13
Kommunikation/Koordination/Internet
Rahel Brupbacher, Postfach 2272, 8033 Zürich
[email protected], Tel. 044 252 40 04, Fax 044 252 52 19
Koordination Veranstaltungen
Peter und Stéphanie Schibli, c/o Heizplan AG, Karmaad, 9473 Gams,
[email protected], Tel. 081 750 34 50, Fax 081 750 34 59
KATEGORIE Transportsysteme
Genossenschaft Skilift Tenna, Ausserberg 61, 7106 Tenna
PlanetSolar SA, Rue Galilée 15, 1400 Yverdon-les-Bains
Medien Solarpreis
Thomas Glatthard, 6004 Luzern, [email protected]
Nina Müller, 8032 Zürich, [email protected]
KATEGORIE Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement
Sandro Buff, Quimby Huus, Gsellstrasse 24, 9015 St. Gallen
Fam. Franz und Beatrice Held, Finkenweg 11, 3452 Grünenmatt
Communication F
Lucien Bringolf, Adequa Communication, rue du Nord 118,
case postale, 2305 La Chaux-de-Fonds, [email protected], Tel. 032 910 53 03,
KATEGORIE Bildung und Ausbildung
Umwelt Arena AG, Türliackerstrasse 4, 8957 Spreitenbach,
SWISSOLAR
Informationen über Solarenergie
Neugasse 6, 8005 Zürich, [email protected], www.swissolar.ch
KATEGORIE Lokale und regionale Vereine/Gemeinschaften
Genossenschaft Skilift Tenna, Ausserberg 61, 7106 Tenna
KATEGORIE Eine-Welt-Zusammenarbeit
PlanetSolar SA, Rue Galilée 15, 1400 Yverdon-les-Bains
90 Schweizer Solarpreis 2012
Informations sur l'énergie solaire, Grandes Rames 12, 1700 Fribourg
Informazioni sull'energia solare, 6670 Avegno, Tel. 0848 000 104
Bruxelles: Prof. Dr. Wolfgang Palz, Tel. 0032 - 26600572
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Merci à tous les collaborateurs SIG qui ont participé à la photo.
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